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Die Tücken der Statistik

Im Februar hat­te ich hier im Blog eine kur­ze Statistik über mei­ne durch­schnitt­li­chen Erlöse pro Fotoverkauf und Bildagentur im letz­ten Jahr veröffentlicht.

Ausdrücklich schrieb ich dazu, dass die­ser Wert, der soge­nann­te „Revenue per Download“-Wert (kurz RPD) nichts dar­über aus­sagt, wie erfolg­reich eine Agentur ist.

Nichtsdestotrotz wir­ken die ers­ten Plätze in einer Rangliste immer sehr befrie­di­gend, sodaß die bei­den Spitzenreiter Coverpicture und Zoonar in ihren Blogs stolz auf mei­nen Beitrag verwiesen.

Coverpicture schrieb sogar:

Der Verkauf eines ein­zel­nen Bildes bei Coverpicture ist damit im Vergleich genau­so viel Wert wie 80 Verkäufe in einer der letzt-​platzierten Microstock-Agenturen!“

Genau da kom­men wir auch zu den Tücken der Statistik. So eine Aussage beein­druckt bran­chen­frem­de Leser viel­leicht, weil sie zum Beispiel nicht wis­sen, dass mei­ne „letz­plat­zier­te“ Microstock-​Agentur 123rf 2012 aber 312 mal soviel abso­lu­te Verkäufe erzielt hat­te. Oder anders for­mu­liert: Mit 123rf hat­te ich letz­tes Jahr ca. vier mal so viel Geld ver­dient wie mit Coverpicture.

Den Fehler hat­te neu­lich auch die DPA gemacht, wel­che in einem Artikel über das „Hobby Stockfotografie“ im letz­ten Absatz die RPD-​Zahlen nann­te, aber die­se als „Einnahmen pro Bild“ ausgab:

Im Fachslang heißt das: Die Presseagentur hat den RPD mit dem RPI ver­wech­selt. Dabei hät­te eine ein­fa­che Kopfrechnung stut­zig machen kön­nen: Bei Coverpicture habe ich über 13.000 Bilder online. Das wür­de bedeu­ten, dass ich 2012 über eine hal­be Million Euro allein mit der einen Agentur ver­dient hät­te und im Monat immer­hin noch über 45.000 Euro. Schön wäre es, stimmt aber lei­der nicht.

Ein Anruf beim Chef vom Dienst bei der DPA half aber, die­sen Irrtum schnell zu berich­ti­gen und die meis­ten Webseiten haben den Fehler im Artikel dann auch korrigiert.

Wer übri­gens auf den Geschmack gekom­men ist, Zahlen zu sei­nem Vorteil zu dre­hen oder im Gegenteil ler­nen möch­te, sol­che Versuche bes­ser zu erken­nen, dem emp­feh­le ich das unter­halt­sa­me Buch „So lügt man mit Statistik“ von Walter Krämer.

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Stockfotografie-​News 2012-08-03

Nach einem ruhi­gen Juli mit Urlaub und sogar ein paar war­men Sonnentagen kom­men heu­te wie­der eini­ge Nachrichten aus der bun­ten Welt der Bilder.

  • Lee Torrens ver­öf­fent­lich­te in sei­nem Blog einen inter­es­san­ten „Microstock Royalty Calculator“, der die tat­säch­li­chen Fotografenkommissionen berech­net. Einige lie­gen unter den ver­spro­chen Prozenten, ande­re dar­über, die bewor­be­nen Werte sind also meist nur eine Art Mischkalkulation.
  • Die Bildagentur Clipdealer führt jetzt auch Abo-​Modelle ein. Löblich ist hin­ge­gen, dass die­se Funktion stan­dard­mä­ßig deak­ti­viert ist und erst auf Wunsch des Fotografen akti­viert wird.
  • Der Kampf mit­tels Abos wird auch an ande­ren Stellen aus­ge­foch­ten: Dreamstime erlaubt deut­lich mehr Downloads für das glei­che Geld wie vor­her, was logi­scher­wei­se dazu führt, dass die Fotografen weni­ger Geld pro Download bekom­men. In der Praxis betrifft das die Bilder der Rankingstufen 3–5, die frü­her mit 0,70 bis 1,05 Dollar ver­gü­tet wur­den. Jetzt gibt es dafür nur noch 0,35 Dollar pro Abo-Download.
  • Picworkflow hat jetzt nach dem Bildervertrieb und der Verschlagwortung einen wei­te­ren Service im Angebot auf dem Weg zum „One-​Stop-​Service“ für Stockfotografen: Die Bildbearbeitung. Ab 90 US-​Cent soll es stock­taug­li­che Retuschen geben mit Geld-​zurück-​Garantie. Bisher wer­den lei­der kei­ne RAW- oder TIFF-​Dateien unter­stützt, aber die Vorher-​Nachher-​Beispielbilder* sehen sehr über­zeu­gend aus. Für einen Aufpreis von eini­gen Cent sol­len sogar die bes­ten Bilder aus einer Serie raus­ge­sucht wer­den. Ich woll­te den Service jedoch gleich tes­ten und habe fest­ge­stellt, dass eine bei mir übli­che Retusche inklu­si­ve Hintergrundaufhellung, Zähne und Augen wei­ßen, Hautkorrektur und einer klei­nen Logoentfernung auch schnell über 8 Euro kostet.
  • Fotolia hat jetzt auch loka­li­sier­te Webseiten für Argentinien, Chile, Mexiko, Kolumbien und Australien und ver­stärkt damit die Präsenz in Lateinamerika und Australien. Insgesamt deckt Fotolia jetzt 20 Länder mit 12 Sprachen ab.
  • Die Seite istockcharts.de geht ja lei­der seit eini­gen Monaten nicht mehr. Nun gibt es hier bei Microstocktime.com einen voll­wer­ti­gen Ersatz, nicht ganz so schön aber mit mehr Infos als zuletzt bei istock­charts, vor allem, weil jetzt wie­der alle Fotografen erkenn­bar sind.
  • Die Video-​Agentur Pond5 ver­kauft seit einer Weile auch Fotos. Bisher kamen die Bilder von 123rf, wenn die Fotografen dort ihre Fotos für Partnerprogramme frei­ge­ge­ben hat­ten. Jetzt sind auch direk­te Uploads zu Pond5 erlaubt.
  • iStockphoto akzep­tiert jetzt end­lich auch digi­ta­le Modelverträge, wel­che mit der „Easy Release“-App erstellt wur­den. Außerdem will iStockphoto mehr Bilder in die „1‑Dollar-​Ramschkiste“ packen und die­se stär­ker bewerben.
  • Außerdem hat Pond5 ein Plugin für Adobe Première Pro CS6 (und höher) vor­ge­stellt, mit dem Videos direkt aus dem Schnittprogramm gesucht und ein­ge­bun­den wer­den kön­nen, ohne das Programm zu verlassen.
  • Was Getty mit Flickr gemacht hat, hat nun auch die Bildagentur Westend61 mit der Fotocommunity gemacht. Eine hand­ver­le­se­ne Kollektion mit bis­her ca. 130 Bildern von Fotografen aus der Fotocommunity, die über das Vertriebsnetzwerk von Westend61 zum Verkauf ange­bo­ten werden.
  • Nachdem Shutterstock sei­ne iphone-​App für Fotografen vor­ge­stellt hat­te, gibt es jetzt mit PHOTOanalytics auch eine kos­ten­lo­se iPad-​App für Fotolia-Fotografen. Interessant ist vor allem die Anzeige, wie viel Prozent der Bildbetrachter ein Foto auch gekauft haben und es gibt einen net­ten Präsentationsmodus.
  • Die Bildagentur Snapixel wird zum 31. August 2012 ihren Dienst ein­stel­len, damit sie vor­her erfolg­los ver­sucht hat­ten, die Agentur via Online-​Auktion zu verkaufen.
  • Von der Bildagentur Alamy gibt es jetzt ein lesens­wer­tes White Paper über die aktu­el­le Lage und die Zukunft von ver­schie­de­nen Lizenzmodellen in der Bilderbranche.

Habe ich was ver­passt? Dann rein in die Kommentare damit.

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Vier Jahre Microstock – Meine Zahlen und Erfahrungen

Zähle ich schon als „alter Hase“? Seit sechs Jahren ver­kau­fe ich Fotos über Bildagenturen, seit vier Jahren auch im Microstock-​Bereich, seit ca. drei Jahren haupt­säch­lich dort.

Nach mei­nem ers­ten, zwei­ten und drit­ten Jahr bei Microstock-​Agenturen habe ich jeweils eine Zusammenfassung mit mei­nen Einnahmen und ande­ren Daten geschrie­ben. Jetzt ist schon wie­der ein Jahr rum und ich will vor­stel­len, wie sich die Bilderverkäufe in den fünf größ­ten Microstock-​Agenturen – also iStockphoto*, Fotolia*, Shutterstock*, Dreamstime* und 123rf* – bei mir ent­wi­ckelt haben.

Ausdrücklich nicht berück­sich­tigt sind die ande­ren Agenturen, wel­che ich eben­falls belie­fe­re, die aber auch ehr­lich gesagt meist deut­lich hin­ter den Top-​5-​Agenturen zurück­blei­ben. gezählt habe ich für die­sen Artikel die letz­ten zwölf Monate von Mai 2011 bis Juni 2012. Die Auswertung erfolg­te sehr bequem mit Stock Performer.

Portfolio-​Größe

Wie ihr sehen könnt, hat mein Portfolio seit Mitte 2009, wo ich begon­nen habe, Microstock-​Agenturen regel­mä­ßig zu belie­fern, kon­ti­nu­ier­lich zuge­nom­men. Bei iStockphoto hat­te ich wegen der zu nied­ri­gen Fotografen-​Honorare vor knapp zwei Jahren die Belieferung ein­ge­stellt, bei Fotolia habe ich ca. 20% exklu­si­ve Fotos, weil ich dort am meis­ten ver­die­ne und das des­halb für mich momen­tan die bes­te Wahl ist. Im Durchschnitt habe ich jetzt bei jeder der fünf Agenturen 5175 Fotos online.

Verkäufe

Bei der abso­lu­ten Anzahl der Verkäufe lie­fern sich Shutterstock und Fotolia seit Jahren ein Kopf-​an-​Kopf-​Rennen, bei der sich der Sieger stän­dig abwech­selt. Im Jahresdurchschnitt hat­te ich pro Monat ca. 3489 Verkäufe bei Fotolia und 3460 bei Shutterstock. Dreamstime und 123rf lie­gen bei ca. 420 Verkäufen im Monatsdurchschnitt, iStockphoto ca. die Hälfte davon.

Umsätze

Da Shutterstock durch deren Abo-​Downloads gerin­ge Beträge als Fotolia erwirt­schaf­tet, liegt Fotolia bei den Einnahmen trotz­dem deut­lich vor­ne. Dort habe ich im letz­ten Jahr pro Monat durch­schnitt­lich 4800 Euro ver­dient (auf der Grafik sieht es etwas anders aus, weil dort die Werte in US-​Dollar ange­zeigt wer­den. Bei Shutterstock waren es ca. 2400 USD, den drit­ten Platz nimmt Dreamstime mit monat­lich 540 USD ein, gefolgt von 275 USD bei 123rf und 211 USD bei iStockphoto. Damit ist der Umsatz bei iStockphoto im Vergleich zum Vorjahr fast iden­tisch geblie­ben, wäh­rend alle ande­ren Agenturen deut­lich zuge­legt haben. Das ist natür­lich auch eine Folge des Lieferstopps, wobei ich erstaunt bin, dass kein lang­sa­mes Absinken zu beob­ach­ten ist.

Meinen Gesamtumsatz bei den fünf Agenturen konn­te ich um ca. 50% stei­gern im letz­ten Jahr im Vergleich zum Vorjahr. Das ist ein wahn­sin­nig guter Wert und ich habe wenig Illusionen, dass ich das auf Dauer hal­ten kann.

Ziele und Aussichten

Wie jedes Jahr set­ze ich mir eini­ge Ziele und über­prü­fe, ob ich die­se erreicht habe. Letztes Jahr woll­te ich bei allen Agenturen min­des­tens 5500 Bilder, bei Fotolia 7000 online haben. Das habe ich (abge­se­hen von iStockphoto) knapp geschafft. Die 60.000 Ranking-​Punke bei Fotolia hin­ge­gen habe ich lei­der knapp ver­fehlt. Die anvi­sier­ten 5000 Euro Einnahmen pro Monat habe ich jedoch deut­lich überschritten.

Meine Ziele für das nächs­te Jahr sind 8000 Bilder pro Agentur und 11.000 Fotos bei Fotolia. Als Umsatzmarke set­ze ich mir ein Ziel von 10.000 Euro im Monat und den Saphir-​Status bei Fotolia will ich eben­falls end­lich erreichen.

Mitmachen
Wer jetzt Lust bekom­men hat, sein eige­nes Experiment zu wagen, kann sich über fol­gen­de Affiliate-​Links bei den Bildagenturen anmelden:

Übrigens: Wer selbst aus­rech­nen will, wie viel er im nächs­ten Jahr mit sei­nen Fotos ver­die­nen kann, kann mei­nen kos­ten­lo­sen „Stock Photography Income Calculator“ benut­zen.

Wie war euer letz­tes Jahr im Microstock? Habt ihr eure Ziele und Vorsätze errei­chen können?

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Stockfotografie-​News 2012-​02-​17 – Honorar- und Preisänderungen, ACTA und Trends

Was ist los? Seit über zwei Monaten habe ich kei­ne Freitags-​News mehr gebracht. Der Grund war ein­fach: Es gab über Weihnachten und Neujahr kaum Nachrichten.

Langsam aber keh­ren die Agenturmitarbeiter von den Südseeinseln zurück ins Büro und ver­schi­cken flei­ßig Ankündigungen. Einige gut, eini­ge stim­men eher bedenklich.

Aber wir arbei­ten die mal schön der Reihe nach ab:

  • Als ob ich hell­se­hen könn­te, bie­tet Dreamstime jetzt die Möglichkeit, Informationen zu hoch­ge­la­de­nen Fotos und Model Releases als CSV-​Datei ein­zu­sen­den. Den Sinn und die Vorteile einer sol­cher Methode hat­te ich erst kürz­lich im Artikel „Vorteile und Nachteile einer Modelvertrag-​Tabelle“ beschrie­ben. Noch ste­cken eini­ge Kinderkrankheiten in die­sem System, aber die Richtung stimmt. Dreamstime weist aus­drück­lich dar­auf hin, dass die­se CSV-​Methode nur von Fotografen mit vie­len Uploads und Modelverträgen genutzt wer­den soll.
  • Dreamstime bie­tet Fotografen mit min­des­tens 500 Dateien online und einer Annahmequote von über 85% außer­dem an, deut­lich mehr Bilder pro Woche hoch­la­den zu kön­nen als unter den nor­ma­len Uploadquoten erlaubt wären. Dazu müs­sen die Fotografen eine Mail an den Support schrei­ben, wenn sie davon Gebrauch machen wollen.
  • Kriselt es dage­gen bei istock­pho­to? Mittlerweile scheint bestä­tigt, dass istock­pho­to 30 Mitarbeiter im kana­di­schen Hauptbüro ent­las­sen hat. Dazu kom­men nicht enden wol­len­de tech­ni­sche Probleme mit deren Webseite, die dazu führ­ten, dass Fotografen sich wochen­lang nicht als Exklusivfotograf regis­trie­ren konn­ten, vie­le Verkaufsabrechnungen im Januar feh­ler­haft waren und die Statistiken nicht aktua­li­siert wer­den. Die aktu­el­le Liste der gemel­de­ten Bugs liest sich fast län­ger als die Liste der funk­tio­nie­ren­den Features.
  • Immerhin eine gute Nachricht von istock­pho­to gibt es: Nachdem die Fotografen gezwun­gen wur­den, am Partnerprogramm teil­zu­neh­men, wer­den ab März 2012 die Honorare für das Thinkstock-​Partnerprogramm deut­lich ange­ho­ben.
  • Shutterstock hat ange­kün­digt, jetzt eine „Sensitive Use“-Lizenz ein­zu­füh­ren. Details und mei­ne Meinung dazu habe ich in die­sem Artikel beschrieben.
  • Noch mal Shutterstock: In die­ser Infografik gibt es eini­ge span­nen­de Statistiken über aktu­el­le Design-​Trends, Keyword-​Veränderungen und so weiter.
  • Einen eher uner­war­te­ten Schachzug wag­te die Bildagentur 123rf. Lange galt die­se Agentur mit 50% Fotografenbeteiligung als fai­re Agentur, die eher lei­se vor sich hin wer­kel­te und bestän­dig wuchs. Damit ist jetzt Schluss. Vor eini­gen Wochen kün­dig­te die Agentur an, für neue Fotografen eine gerin­ge­re Honorarbeteiligung ein­zu­füh­ren, dann ruder­te die Agentur zurück, nur um die Honorarkürzung für alle Fotografen ein­zu­füh­ren, wenn die­se wenig Bilder ver­kau­fen. Das beschrie­be­ne System ähnelt stark dem „Redeemed Credits“-System von istock und führt dazu, dass Fotografen mit klei­nen Portfolios deut­lich weni­ger ver­die­nen (ab 30% statt 50%). Professionelle Stockfotografen soll­ten die zur Zeit gesetz­ten Limits, die not­wen­dig sind, um 50% zu errei­chen, ein­fach über­schrei­ten kön­nen. Ich habe das bei mir durch­ge­rech­net und wür­de auf 6000 Credits kom­men, 500 wären not­wen­dig, um 50% zu hal­ten. So gese­hen ist die Kommissionsänderung weni­ger eine Honorarkürzung, son­dern eher eine Umverteilung, wel­che die Topseller belohnt, wäh­rend, die Hobby-​Fotografen abge­straft wer­den. Zwar kün­digt 123rf an, im Gegensatz zu istock die erfor­der­li­chen Limits für min­des­tens drei Jahre sta­bil zu hal­ten, aber ange­sichts deren aktu­el­ler „Hü-Hott“-Politik sehe ich das kritisch.
  • Die Bildagentur Shotshop hat eine Preisänderung ein­ge­führt. Microstock-​Bilder wer­den jetzt deut­lich güns­ti­ger als bis­her ange­bo­ten, außer­dem wer­den die Preise stär­ker nach Größe gestaf­felt, statt wie bis­her nur zwei Größen anzu­bie­ten. Lobenswert hin­ge­gen ist, dass in den AGB ein neu­er Passus auf­ge­nom­men wur­de: Für Kunden ist bei Verwendung des Bildmaterials im Internet jetzt ein Bildnachweis Pflicht.
  • Fotolia hat eine Partnerschaft mit dem GrafikPortal DeviantArt gestar­tet. Dabei wer­den über 3000 Bilder aus dem Portal exklu­siv auch bei Fotolia als eige­ne Kollektion* ange­bo­ten. Die Bildsprache erin­nert stark an die Flickr Kollektion von Getty Images, was sicher beab­sich­tigt ist.
  • istock­pho­to hat ein kos­ten­lo­ses PDF namens „The Pink Paper“ zum Download bereit gestellt, in dem beschrie­ben wird, wie Frauen als Zielgruppe am bes­ten – auch mit Bildern – ange­spro­chen wer­den können.
  • Die Mutterfirma Getty Images hat eben­falls ein kos­ten­lo­ses PDF ver­öf­fent­licht, und zwar den aktu­el­len „Curve-​Report“, dies­mal zum Thema Energie. Der Curve Report ana­ly­siert visu­el­le Trends für bestimm­te Branchen, frü­he­re Themen deck­ten Medizin & Wellness und die Finanzbranche ab. Für dem Download muss man sich lei­der registrieren.
  • Was Fotografen auch inter­es­sie­ren soll­te: Seit kur­zem geis­tert der Begriff ACTA durch das Internet. Die meis­ten ken­nen das geplan­te Gesetz ver­mut­lich durch die­ses YouTube-​Video. Da das Video jedoch teil­wei­se sach­lich falsch ist, zum Beispiel, dass Ideen geschützt und dann deren „unli­zen­zier­ter Gebrauch kri­mi­na­li­siert“ wer­den kön­ne. Wer sich die Mühe machen will, kann des­halb hier den Original-​Gesetzesentwurf lesen. Wer als Fotograf schon mal ver­sucht hat, für ein geklau­tes Foto auf einer aus­län­di­schen Webseite Schadensersatz zu ver­lan­gen, wird eini­ge der Vorschläge von ACTA sicher inter­es­sant finden.
  • Passend dazu: Das IPTC-​Council, also die Organisation, wel­che für den gleich­na­mi­gen Metadaten-​Standard ver­ant­wort­lich ist, hat jetzt die Initiative „Embedded Metadata“ gestar­tet. Das Ziel ist eine stär­ke­re­re Sensibilisierung für den Nutzen von Metadaten in digi­ta­len Werken, zum Beispiel auch bei Fotos in sozia­len Netzwerken.
  • Für Fotografen und Mitarbeiter der Bilderbranche eben­falls inter­es­sant: Vom 13.–15. März 2012 fin­det in Bonn das SeminarBilddokumentation und Bildermarkt“ mit vie­len span­nen­den Vorträgen statt.
  • Thomas Lammeyer ist in sei­nem Blog der span­nen­den Frage nach­ge­gan­gen, wie stark wel­che Version des California Sunbounce wirk­lich reflektiert.
  • Noch was Niedliches zum Schluss: Wer als Fotograf Kekse ver­schen­ken will oder anders­rum einem Fotografen oder einer Fotografin ein Freude machen will, soll­te sich die­se Ausstechformen für Kekse in Kameraform* anschau­en.

Habe ich etwas ver­ges­sen? Dann rein die Kommentare damit.

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Stockfotografie-​News 2011-10-04

Bevor ich mor­gen auf der MicrostockExpo vie­le neue Informationen samm­le, kom­men heu­te erst mal die Neuigkeiten, die sich in den letz­ten Wochen ange­sam­melt haben. Schnallt euch an, es ist eine gan­ze Menge!

  • Fotolia ist seit ges­tern offi­zi­ell im picturemaxx-​System ver­tre­ten. Das bedeu­tet, dass Bildkäufer Fotolia-​Bilder auch über das picturemaxx-​Suchprogramm fin­den und kau­fen kön­nen. Dafür wird ein akti­ves Fotolia-​Mitgliedkonto mit aus­rei­chend Credits benö­tigt. Wer noch keins hat, bekommt als picturemaxx-​Kunde hier 30% Rabatt* auf den ers­ten Einkauf. Warum ist das so bedeu­tend? Es gibt vie­le klei­ne Verlage, die – sei es aus Bequemlichkeit oder auch buch­hal­te­ri­schen Gründen – nur über pic­tu­re­ma­xx Bilder kau­fen, auch wenn sie wis­sen, dass es ande­re Angebote gibt. Diese haben nun inner­halb ihres gewohn­ten Systems Zugriff auf über 15 Millionen Bilder zusätzlich.
  • Noch mal Fotolia: In der letz­ten News-​Meldung hieß es, dass Fotolia sich vor­be­hält, Fotografen im Ranking run­ter­zu­stu­fen, wenn sie ihre Bilder woan­ders signi­fi­kant bil­li­ger anbie­ten. Da ist die Agentur jetzt zurück­ge­ru­dert und hat zwei Änderungen vor­ge­nom­men: Niemand wird im Ranking run­ter­ge­stuft, son­dern höchs­tens die Preise wer­den auf 1 Credit Startpreis zurück­ge­setzt. Außerdem betrifft die­se Regelung nur Mitglieder mit Smaragd-​Ranking und auf­wärts, was der Behauptung den Wind aus den Segeln nimmt, Fotolia wür­de sich bestimmt nur an klei­ne Fotografen wagen. Im Gegenteil: Bildkäufer berich­ten, dass die Bilder von Yuri Arcurs bei­spiels­wei­se auf einem bei Depositphotos teu­rer gewor­den sind und die bil­li­gen SMS-​Downloads sei­ner Fotos nicht mehr mög­lich sei­en. Sehr wahr­schein­lich ist bei­des eine Reaktion auf die Fotolia-Drohung.
  • Fotolia Nr. 3: Am Sonntag eröff­net die Bildagentur in der Lychener Straße 74 in 10437 Berlin ihr „fotoliaLab“, die ers­te Galerie, die sich mit Stockfotografie beschäf­tigt. Je drei Monate bekom­men Künstler hier einen Raum zur Verfügung gestellt, der ihre Stockfotos in einem künst­le­ri­schen Kontext prä­sen­tie­ren soll. Den Anfang macht der Russe George Mayer*.
  • Eine wei­te­re Reaktion sei­tens Depositphotos ver­mut­lich: nach der Fotolia-​Ankündigung erhöh­te Depositphotos plötz­lich die Preise, erwei­ter­te jedoch deren unsäg­li­ches SMS-​Download-​Programm auf wei­te­re Länder.
  • Shutterstock beschenkt die Fotografen in letz­ter Zeit reich­lich. Mit dem neu­en „Catalog Manager“ ist es bei Shutterstock end­lich mög­lich, sei­ne Bilder in Sets zu sor­tie­ren und sich die Gesamteinnahmen die­ser Sets anzei­gen zu las­sen. Ich nut­ze das zum Beispiel, um die Erlöse jeder Fotosession ein­zeln ana­ly­sie­ren zu kön­nen. Das war vor­her nur umständ­lich – und mit größ­ten Kopfschmerzen ver­bun­den – möglich.
  • istock­pho­to hat kürz­lich ein Whitepaper zum Einsatz von Stockfotos in mit­tel­stän­di­schen Unternehmen kos­ten­los ver­öf­fent­licht, mit vie­len nütz­li­chen Tipps, wie klei­ne Unternehmen bes­ser Bilder ein­set­zen können.
  • Noch mal istock­pho­to: Istock akzep­tiert jetzt kei­ne Bilder mehr mit copyright-​geschützten Motiven als Editorial-​Fotos. Grund sei­en recht­li­che Probleme. Damit wird es noch kom­pli­zier­ter zu erklä­ren, was nun eigent­lich als „edi­to­ri­al“ erlaubt ist oder nicht. Angesichts der gerin­gen Verdienstmöglichkeiten in dem Bereich wür­de ich es gleich blei­ben lassen.
  • istock­pho­to zum Dritten: Nein, ich nen­ne kei­ne Details zum schlech­ter gewor­de­nen Affiliate-​Programm (das macht Sean Locke hier), son­dern ich wei­se dar­auf hin, dass istock­pho­to jetzt schon seit 5 Jahren Stockvideos ver­kauft. Das meist­ver­kauf­tes­te Video mit über 3500 Downloads ist die­se Weltkugel, gefolgt von einem Flug durch Wolken mit über 1600 Downloads und einer Zeitrafferaufnahme vom New Yorker Times Square mit über 1500 Downloads.
  • Wo wir gera­de bei belieb­ten Motiven sind: Hier ist das meist­ver­kauf­tes­te Foto aus der Flickr Collection von Getty Images: Eine jubeln­de Menschenmenge auf einem Konzert.
  • Nach mei­nem Bericht über ein kopier­tes und geklau­tes Foto hat­te ich einen inter­es­san­ten Mail-​Wechsel mit Michael Steidl, dem Managing Director des IPTC, also der Organisation, die für den Metadaten-​Standard ver­ant­wort­lich ist. Er wies mich unter ande­rem dar­auf hin, dass Fotografen immer ihre Copyright-​Informationen in den enst­pre­chen­den Metadaten-​Feldern hin­ter­le­gen soll­ten, weil es nach dem Digital Millenium Copyright Act ver­bo­ten sei, die­se aus einem Bild zu löschen. Das unter­such­te zeit­nah und inten­siv auch Rob Davis in sei­nem Blog und fand her­aus, dass sich sogar eini­ge Bildagenturen die­ses Vergehens schul­dig mach­ten. Das zeig­te immer­hin Wirkung und Dreamstime änder­te dar­auf­hin ihre bis­he­ri­ge Praxis. Ein wich­ti­ger Rat des­we­gen an alle Fotografen: Eure Copyright-​Informationen gehö­ren immer in die IPTC-​Daten.
  • Gabi Wejat-​Zaretzke wies mich auf etwas hin, was für Fotografen inter­es­sant ist, die eine öffent­li­che Facebook-Seite als Marketing-​Instrument nut­zen. Einem aktu­el­len Urteil eines Landesgerichts zufol­ge muss der Betreiber der Seiten auch dort ein Impressum oder Vergleichbares vor­wei­sen, sonst dro­hen Ordnungsgelder oder Ordnungshaft.
  • Ich weiß, dass vie­le Bildagenturen hier mit­le­sen, auch wenn sie sich sel­ten zu Wort mel­den: Die Berliner Firma pix­olu­ti­on GmbH stellt in den nächs­ten Tagen zwei visu­el­le neue Suchmethoden vor, mit denen die Bildersuche intui­ti­ver wer­den soll. Das White Paper zu deren Technologie gibt es hier als PDF-​Download.
  • Die Microstock-​Bildagentur 123rf plant den Verkauf von Footage und sam­melt dafür die ers­ten Videos von ihren Fotografen.
  • Auch bei der Bildagentur Panthermedia gibt es vie­le Änderungen. Zum einen wird auf fes­te Abo-​Kommissionen umge­stellt statt wie bis­her nach einem Verteilungsschlüssel aus­zu­zah­len. Außerdem wer­den im November 2011 zwei neue erwei­ter­te Lizenzen ein­ge­führt, eine Template-​Lizenz (50 Euro) und eine Pressemitteilung-​Lizenz (20 Euro). Mir sind die Preise dafür jedoch immer noch zu gering, wes­halb ich die Lizenzen deak­ti­viert las­se. Ein neu­es Sonderprojekt namens La Melle gibt es auch, bei dem Kunden Panthermedia-​Bilder auf Sonnenschutz dru­cken können.
  • Alamy führt einen neu­en „Push-FTP“-Service ein, um tages­ak­tu­el­le Newsbilder wie Sportfotos oder Celebritiy-​Bilder bes­ser an Redaktionen ver­kau­fen zu können.
  • Von der Bildagentur-​Software ImagePro gibt es jetzt die neue Version 1.7. Das ist übri­gens auch die Software, wel­che ich für mei­nen Bildershop nutze.
  • Puh, lang­sam geht mir die Puste aus. Einer noch: Getty Images prä­sen­tiert jetzt die neue Masters Collection, eine Bildsammlung, wel­che aus den bes­ten iko­ni­schen Fotografien des Getty-​Archivs bestehen soll. Wer auf klas­si­sche Fotografie steht, dem emp­feh­le ich einen Blick in die­se Auswahl als PDF.
  • Nach Zoonar bie­tet jetzt auch Imagebroker sei­nen Fotografen die Möglichkeit, ihre Bilder über Thinkstock im Abo ver­trei­ben zu las­sen. Mein Fazit bleibt bei Honoraren von bis zu 12,5 US-​Cent pro Verkauf gleich.

 Wenn ich trotz die­ser Fülle etwas über­se­hen haben soll­te, könnt ihr es ger­ne in den Kommentaren ergänzen.

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