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Podcast eines Fotoproduzenten Folge 28 – Interview mit dem Composer Uli Staiger

Dieses Mal zu Gast ist Uli Staiger, der gelern­ter Fotograf ist, aber dar­über hin­aus schnell Photoshop und spä­ter 3D zu sei­nen belieb­ten Hilfsmitteln erko­ren hat, um damit sur­rea­lis­ti­sche Fotomontagen zu erstellen.

Wir reden aus­führ­lich über sei­nen Werdegang, sei­ne Art der Photoshop-​Nutzung, die Vorteile des 3D-​Renderings, die Unterschiede zwi­schen frei­en Arbeiten und Aufträgen und eini­ges mehr:

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Testbericht: Loupedeck+ Mischpult für Bildbearbeitung (z.B. in Lightroom oder Capture One)

Ende Dezember 2016 gab es die­se erfolg­rei­che Crowdfunding-​Kampagne für ein neu­es Eingabegerät namens Loupedeck.

Das Loupedeck ist eine Art Mischpult, mit der ver­schie­de­ne Software-​Programme, allen vor­an Adobe Lightroom, statt mit der Maus und Tastatur mit Drehknöpfen und ande­ren Reglern bedient wer­den kön­nen. Das soll schnel­ler und intui­ti­ver gehen als mit den genann­ten Alternativen.

Ich bekam schon vor über einem Jahr die Anfrage, ob ich das Gerät tes­ten möch­te. Ich war damals inter­es­siert, muss­te aber absa­gen, da ich mei­ne Bilder nicht mit Lightroom, son­dern mit Capture One (und die­sem Workflow) entwickle.

Nun schrieb mir die Marketingfirma von Loupedeck erneut, aus zwei Gründen. Erstens ist seit eini­gen Monaten eine ver­bes­ser­te Variante des Loupedeck, das Loupedeck+ auf dem Markt, bei der die Regler und Knöpfe eine bes­se­re Haptik bie­ten sol­len und die Funktionsbelegung indi­vi­du­el­ler anpass­bar ist.

Außerdem wird seit kur­zem auch Capture One in einer Beta-​Version unter­stützt und des­halb schick­te mir die Firma ein kos­ten­lo­ses Testgerät zum Ausprobieren.

Hardware

Das Gerät kos­tet 239 Euro inklu­si­ve Versand* und ist ca. 39,5 cm breit und 15 cm lang und hat einen USB 2.0‑Anschluss. Zum Vergleich hier auf mei­nem Schreibtisch zwi­schen mei­ner
CODE MX Tastatur und dem alten Grafiktablett „Wacom Intuos Pro M“*.

Je nach Arbeitsschritt kann ich ent­we­der das Loupedeck+ (RAW-​Entwicklung), das Grafiktablett (Retusche) oder die Tastatur (Textverarbeitung) nach vor­ne holen. Es braucht aber schon etwas Platz auf dem Schreibtisch und wer die­sen nicht hat, muss Lightroom oder Capture One schon sehr häu­fig nut­zen, um das in Kauf zu nehmen.

Paradoxerweise bie­tet sich das Loupedeck trotz der Maße vor allem für Reisen mit einem Laptop an, da die Bedienung etli­cher Programme mit Drehknöpfen statt dem Trackpad deut­lich beque­mer ist.

Software

Die Installation ging ein­fach und schnell, anste­cken, Treiber laden und fer­tig. Unterstützt wer­den Windows 10 oder Mac OS 10.12 und höher. Im Loupedeck-​Setup kann ein­ge­stellt wer­den, für wel­ches Programm das Mischpult ein­ge­setzt wer­den soll, ein Wechsel ist mög­lich. Unterstützt wer­den Lightroom, Photoshop, Première Pro, After Effects, Skylum Aurora HDR, Audition, Final Cut Pro X und Capture One (Beta).

Das Loupdeck-​Setup (umran­de­te Regler kön­nen indi­vi­du­ell belegt wer­den, vari­iert je nach Programm)

Außerdem kön­nen vie­le Tasten indi­vi­du­ell kon­fi­gu­riert wer­den, es besteht auch die Möglichkeit, das Programmwechseln auf eine Taste zu legen oder mit einer Funktion Loupedeck auto­ma­tisch auf das zuletzt akti­ve Programm umzustellen.

Kleine Auswahl der vor­han­de­nen Belegungsmöglichkeiten

Ich habe mir zum Beispiel das Kopieren und Einfügen von CO-​Entwicklungseinstellungen auf L1/​L3 gelegt und die Belichtungswarnung auf C1, weil ich dann vie­le mei­ner häu­fig genutz­ten Funktionen bes­ser in Fingernähe (Daumen auf C1, Zeigefinger auf L3, ggf. L1) habe.

Die unschar­fen wei­ßen Kästchen habe ich mir selbst als Beschriftung dazu geklebt.

Hier gab es die ers­te Hürde, dass Loupedeck bei Capture One stän­dig in einen ande­ren Reiter gesprun­gen ist, wenn ich an einem Regler gedreht habe, weil Loupedeck nor­ma­ler­wei­se zu dem Reiter springt, der stan­dard­mä­ßig die­se Funktion anzeigt. Aber auch das kann im Setup ein­ge­stellt werden.

Wenn man vie­le Tasten indi­vi­du­ell belegt, kann man leicht den Überblick ver­lie­ren, wel­cher Regler was macht. Da hät­te ich mir eine Art Bildschirm-​Overlay wie beim Wacom-​Tablett gewünscht oder anpass­ba­re LED-​Displays an den Reglern, indi­vi­dua­li­sier­ba­re Tasten-​Aufkleber oder irgendsowas.

Meine Erfahrungen

In den letz­ten drei Wochen habe ich damit drei kom­plet­te Fotosessions von ca. 200–400 Fotos pro Fotoshooting in Capture One 10 ent­wi­ckelt. Bei der letz­ten Session habe ich auf die Uhr geschaut und für 360 Bilder ziem­lich genau eine Stunde gebraucht, das sind 10 Sekunden pro Bild. (Dieser Wert kann natür­lich je nach per­sön­li­chem Workflow stark schwanken.)

Für mich ist das etwas schnel­ler als mit Maus und Tastatur, aber vor allem fühl­te es sich deut­lich spie­le­ri­scher an. Die Arbeit ver­ging viel schnel­ler, ohne davon genervt zu sein, wie­der mit der Maus mehr­mals die win­zi­gen Regler tref­fen zu müs­sen, um einen Wert um 2–3 Punkte zu ändern. Kurz: Die Aufgabe, vie­le Bilder ent­wi­ckeln zu müs­sen, macht mit dem Loupedeck mehr Spaß.

Vor allem beim Einstellen des Weißabgleichs fand ich das Loupedeck+ ange­neh­mer, weil ich die­sen Wert
wegen wech­seln­den Lichtverhältnissen bei der Copy/​Paste-​Zuweisung von vor­he­ri­gen Entwicklungseinstellungen nicht berück­sich­ti­ge und ihn nun durch kur­zes Drehen am pas­sen­den Rädchen kor­ri­gie­ren kann.

Angenehm ist auch, dass das Loupedeck eine natür­li­che­re Handhaltung erlaubt und so die geplag­te rech­te Maushand mit stra­pa­zier­ten Sehnen eine Weile entlastet.

Die Drehknöpfe fin­det man nach einer Weile auch ohne Hinschauen, weil sie so ange­ord­net sind, dass man sie auch „erfüh­len“ kann. Verbesserungswürdig fand ich die Haptik der Drehtasten, da die­se sehr leicht­gän­gig und ohne hap­ti­sches Feedback sind, sodass man schnell mal wei­ter gedreht hat als man eigent­lich wollte.

Die Pfeiltasten unten rechts nutz­te ich im Test zum Blättern durch die Bilder. Das funk­tio­nier­te prin­zi­pi­ell gut, aber aus mir uner­find­li­chen Gründen wech­sel­ten die­se ihre Funktion manch­mal zum Weißabgleich-​Modus und erst wenn ich mit der Maus das nächs­te Bild aus­wähl­te, war die übli­che Funktion wie­der­her­ge­stellt. Das mag an der Beta-​Version der Capture One-​Unterstützung lie­gen und wird hof­fent­lich bald verbessert.

Preislich liegt das Loupedeck+ im Vergleich zu DIY-​Varianten, wie sie hier im Blog vor fünf Jahren vor­ge­stellt wur­den, ganz gut, zumal eben die zeit­rau­ben­de Einrichtung und der Zusammenbau ent­fällt. Auch im Vergleich zu Alternativen wie dem „Palette Gear Professional Kit“ ist es güns­ti­ger. Das Loupedeck+ kann zum Beispiel hier bei Amazon für 239 Euro* bestellt werden.

Meine Schreibtisch-​Anordnung, wenn das Loupedeck nicht benutzt wird

Disclaimer: Testgerät wur­de von der Firma kos­ten­los zur Verfügung gestellt, auf den Inhalt des Testberichts hat­te die­se kei­nen Einfluss.
* Links zu Produkten kön­nen Affiliate-​Links sein (ich erhal­te beim Kauf eine klei­ne Provision, am Preis ändert sich für euch nichts)

Podcast eines Fotoproduzenten Folge 22 – Interview mit DOCMA-​Chefredakteur Christoph Künne

In die­ser Folge ist der Mitbegründer und aktu­el­le Chefredakteur der Bildbearbeitungszeitschrift DOCMA, Christoph Künne, bei mir im Podcast zu Gast.

DOCMA-​Mitbegründer und Chefredakteur Christoph Künne

Wir spre­chen über die Entwicklung der DOCMA und der Zeitschriftenlandschaft all­ge­mein, über die Suche nach neu­en Autoren, die Ausschreibung des DOCMA-​Awards, die Aufgaben eines Chefredakteurs, die Vor- und Nachteile eines eige­nen Verlags und vie­les mehr.

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Einige der aktu­ells­ten Titelbilder der Zeitschrift DOCMA:

SHOWNOTES:
Webseite der Zeitschrift DOCMA
Infos zum DOCMA-​Award 2019 (Einsendeschluss 10.5.2019)
Facebook-​Seite der DOCMA
Instagram-​Seite der DOCMA

Podcast eines Fotoproduzenten Folge 19 – Interview mit Bildbearbeiter und RAWexchange-​Gründer Stefan Kohler

Im Getümmel der Photokina habe ich mir Stefan Kohler geschnappt, der sich nicht nur sehr inten­siv mit der Beauty-​Retusche aus­ein­an­der­setzt, son­dern auch den Onlineshop RAWexchange betreibt, wo man Tutorials, Texturen und ande­res Retusche-​Material kau­fen kann.

Wir reden die Geheimnisse guter Retusche, den Sinn und Unsinn von Retusche-​Plugins, war­um hüb­sche Mädchen schlech­te Models sind und wann man mit der Retusche lie­ber auf­hö­ren soll­te.
Außerdem wid­men wir uns sei­nen Erfahrungen aus dem Aufbau eines Shops und wie sich die­ser im Laufe der Jahre gewan­delt hat.

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Eigene Produktionen und Retuschen von Stefan Kohler:

Vorher-​Version der Retusche unten


SHOWNOTES:
Webseite von RAWexchange
Facebook-​Seite von RAWexchange
Facebook-​Gruppe RAWexchange Beauty-​Retusche
YouTube-​Kanal von RAWechange
Webseite von Natalia Taffarel
Retouching Toolkit von Conny Wallström

RAWexchange – Hintergründe, Texturen und Effekte für Stockfotos nutzen

Wer nicht nur „fer­ti­ge Fotos“ über Bildagenturen ver­kauft,  son­dern öfter auch mal Composings und Fotomontagen erstellt, wird frü­her oder spä­ter über ein Problem stolpern.

Viele nütz­li­che Bilder-​Quellen schei­den aus, wenn man die fer­ti­gen Bilder bei Bildagenturen zum Verkauf anbie­ten will. Material von den übli­chen Bildagenturen wie Adobe Stock oder Shutterstock darf dafür nicht ver­wen­det wer­den, weil die run­ter­ge­la­de­nen Bilder nicht für den Weiterverkauf bestimmt sind und nicht als eige­ne Arbeiten aus­ge­ge­ben wer­den dürfen.

Viele Elemente von RAWexchange sind in die­sem Bild versteckt.

Andere, meist kos­ten­lo­se, Bilddatenbanken ver­bie­ten schlicht die kom­mer­zi­el­le Nutzung ihrer Bilder oder schrän­ken die­se Nutzung zumin­dest stark ein. Andere Anbieter ver­lan­gen einen Urheberhinweis, wel­chen man bei Bildagenturen nicht unter­brin­gen kann und so weiter.

Deshalb ver­brin­ge ich bei der Suche nach Ausgangsmaterial für Fotomontagen viel Zeit mit dem Lesen klein­ge­druck­ter Lizenzbedingungen. Leider sind eini­ge so schwam­mig for­mu­liert, dass unklar ist, ob die von mir geplan­te Nutzung erlaubt ist oder nicht.

Im Zweifel muss ich eben beim Anbieter nach­fra­gen und mir per Mail bestä­ti­gen las­sen, dass ich deren Material für Werke ver­wen­den kann, wel­che ich bei Bildagenturen verkaufe.

Einer der Anbieter, der ers­tens sehr nütz­li­ches Material anbie­tet, zwei­tens sehr güns­tig ist und drit­tens ziem­lich ent­spannt ist, was die Nutzung der fer­ti­gen Werke bei Bildagenturen angeht, ist RAWexchange*.

Deren Nutzungslizenz* ist ziem­lich kurz, liest sich ver­ständ­lich und erlaubt, dass deren Material „als Teil eines neu­en Werkes unbe­grenzt ver­viel­fäl­tigt und ver­äu­ßert wer­den darf“.

Da ich es genau wis­sen woll­te, schrieb ich eine Email und bekam die­se aus­führ­li­che Antwort:

Ja, Du kannst unse­re Produkte ver­wen­den um Composings zu krei­ie­ren und zu verkaufen.

Unsere Texturen-​Pakete sind ja kei­ne fer­ti­gen Bilder, son­dern die Basis für Bildkompositionen. Wenn Künstler also mit­hil­fe unse­rer Texturen neue Produkte schaf­fen, dann ist dies das Werk des Künstlers. Wir lie­fern „nur“ das Werkzeug, die krea­ti­ve Leistung erbringt der Künstler selber.

Wenn Du also eines unse­rer Pakete kaufst um ein Composing zu erstel­len und dies wie­der­um zu ver­kau­fen, dann ist völ­lig in Ordnung!

Das ist ein­fach aus der Natur der Sache etwas schwam­mig und muss im Ernstfall dann im Einzelfall geprüft wer­den, ob eben ein „neu­es Werk“ vor­liegt oder nicht.

Faustregel bleibt aber: Machst du was neu­es, ist’s ok. Veränderst du nur ein biss­chen unser Zeugs und unser „Rohmaterial“ bleibt mehr oder weni­ger unver­än­dert Hauptteil dei­nes „Werkes“ (Hintergrund umfär­ben, neu­er Schnitt etc.), ist’s nicht ok.“

RAWexchange hat zum einen vie­le coo­le Hintergründe, zum Beispiel aus vie­len Städten*, selbst­ge­mal­te Backdrops* und – spe­zi­el­les Highlight – die Multilight-​Hintergründe*, wo ihr vie­le Ebenen bekommt, mit denen ihr ein­zel­ne Lichter an- und aus­schal­ten sowie sogar nach­träg­lich die Tiefenschärfe ver­än­dern könnt.

Außerdem gibt es vie­le Texturen*, Brushes, Looks und Presets* und fer­tig frei­ge­stell­te (oder auf schwarz iso­lier­te) Elemente wie Vögel, Schmetterlinge, Feuer, Rauch, Schnee, Regen, Nebel, Schleim, Staub, Glas, Seifenblasen, Stoff, Blut und so weiter.

Wer nich weiß, was er damit alles anfan­gen soll, fin­det in den leicht ver­ständ­li­chen Video-​Tutorials* Hilfestellung und Anregungen.

Ich nut­ze am liebs­ten die „Special Effects“ wie Rauch, Feuer und Lichter, um einem Composing mehr Glaubwürdigkeit zu ver­lei­hen. Bei dem Gabelstapler-​Bild oben sind das zum Beispiel die Lichter vor­ne, die Feuerspur, der Rauch hin­ten und die flie­gen­den Staub-Partikel.

Auch das Bild mit dem star­ten­den Bürostuhl lebt von den RAWexchange-​Effekten: Das Feuer, der Rauch, die Partikel, alles aus deren Bundles.

RAWexchange hört bald auf, Texturen zu verkaufen

Vor weni­gen Tagen gab RAWexchange* bekannt, dass sie ab dem 28. Februar 2018 kei­ne Texturen mehr ver­kau­fen wer­den, weil sich die Geschäftsausrichtung ändert.

Die letz­ten Tage gibt es jetzt den Coupon-​Code “EndeGutAllesGut”, mit dem ihr 15% Rabatt im Shop erhaltet.

Das heißt, wenn ihr an die­sen qua­li­ta­tiv sehr hoch­wer­ti­gen Texturen, Overlays oder Backdrops inter­es­siert seid, soll­tet ihr noch die­sen Monat zuschla­gen, sonst kann es sein, dass die Texturen nicht mehr vor­han­den sind. Die gekauf­ten Downloads sind dann noch bis zum 30.6.2018 verfügbar.

Also, schaut hier in den Texturen-​Shop* rein!

* Affiliate