Schlagwort-Archive: Clipdealer

Fotografen mahnen ab: Der Gerichtsvollzieher bei der Bildagentur Clipdealer

_​_​english ver­si­on below__

Schon vor über sechs Jahren habe ich hier im Blog über „Auszahlungsschwierigkeiten bei der Bildagentur Clipdealer“ berich­tet. Über ein Jahr spä­ter hat­te ich eine Anleitung ver­öf­fent­licht, wie Fotograf*innen ihre offe­nen Agenturrechnungen per Mahnbescheid ein­for­dern können.

Nach der Veröffentlichung die­ser bei­den Artikel haben sich wie­der­holt Fotograf*innen bei mir gemel­det, wel­che eben­falls Probleme hat­ten, sich von der Bildagentur Clipdealer ihre offe­nen Honorare aus­zah­len zu las­sen. Vor allem für Fotograf*innen aus dem Ausland ist auch der ver­gleichs­wei­se ein­fa­che Weg über ein Mahnverfahren oft zu kom­plex, um die Ansprüche durchzusetzen.

Auch im Microstock-​Forum microstockgroup.com gibt es vie­le Erfahrungsberichte von ver­zwei­fel­ten Fotograf*innen, wel­che ihre Clipdealer-​Honorare nicht aus­ge­zahlt bekom­men. Einfach mal den Agenturnamen in das Suchfeld dort eintippen.

Das Vorgehen von Clipdealer, auf Auszahlungsanforderungen nicht zu reagie­ren, scheint dem­nach lei­der weder ein Einzelfall noch kurz­fris­ti­ger Natur gewe­sen zu sein.

Ich habe dar­auf­hin zwei die­ser Fotograf*innen mei­ne Hilfe ange­bo­ten:
Sie haben mir ihre Honoraransprüche abge­tre­ten, wel­che ich selbst dann in deren Namen mit Hilfe mei­nes Rechtsanwalts Sebastian Deubelli von SLD IP LAW auf eige­ne Kosten ein­ge­for­dert habe.

Clipdealer hat bei­de Mahnbescheide zwar igno­riert, aber nach­dem wir dadurch einen Vollstreckungsbescheid erwir­ken konn­ten und der Gerichtsvollzieher zwei Mal bei Clipdealer für eine Zwangsvollstreckung vor­stel­lig wur­de, hat die Bildagentur die offe­nen Honorare sowie die Verfahrenskosten an uns ausgezahlt.

Für die bei­den Fotograf*innen sind kei­ne Kosten ent­stan­den, aber das gesam­te Verfahren hat jeweils etwas über ein Jahr gedauert.

Wer eben­falls Probleme hat, sei­ne offe­nen Fotografenhonorare von der Bildagentur Clipdealer ein­zu­for­dern, kann sich ger­ne bei mir mel­den. Ich schaue dann, ob ich eben­falls unter­stüt­zend tätig wer­den kann.



ENGLISH:
Photographers issue legal warnings: The bailiff at the picture agency Clipdealer

More than six years ago, I repor­ted here on the blog about „Payment dif­fi­cul­ties at the stock agen­cy Clipdealer“. Over a year later, I published ins­truc­tions on how pho­to­graph­ers can cla­im their out­stan­ding agen­cy invoices by means of a legal remin­der.

After the publi­ca­ti­on of the­se two artic­les, I was repea­ted­ly cont­ac­ted by pho­to­graph­ers who also had pro­blems get­ting their out­stan­ding fees paid by the stock agen­cy Clipdealer. Especially for pho­to­graph­ers from abroad, the com­pa­ra­tively simp­le rou­te via a dun­ning pro­ce­du­re is often too com­plex to enforce their claims.

In the micros­tock forum microstockgroup.com the­re are also many tes­ti­mo­ni­als from despe­ra­te pho­to­graph­ers who have not been paid their Clipdealer ear­nings. Just type the agen­cy name into the search field there.

Unfortunately, Clipdealer’s prac­ti­ce of not respon­ding to pay­ment requests does not appear to have been an iso­la­ted case or of a short-​term nature.

I then offe­red my help to two of the­se pho­to­graph­ers:
They assi­gned their royal­ty claims to me, which I then clai­med mys­elf on their behalf with the help of my lawy­er Sebastian Deubelli from SLD IP LAW at my own expense.

Clipdealer igno­red both remin­der noti­ces, but after we were able to obtain a writ of exe­cu­ti­on and the bai­liff made two visits to Clipdealer for enforce­ment, the stock agen­cy paid us the out­stan­ding fees and the cos­ts of the proceedings.

The two pho­to­graph­ers did not incur any cos­ts, but the enti­re pro­cess took a litt­le over a year in each case.

Anyone who also has pro­blems clai­ming their out­stan­ding photographer’s fees from the stock agen­cy Clipdealer is wel­co­me to cont­act me. I will then see if I can also pro­vi­de support.

Die Agenturlandschaft dünnt sich weiter aus

In kur­zer Zeit gab es in letz­ter Zeit eini­ge beach­tens­wer­te Meldungen.

Fangen wir mit der größ­ten Bildagentur an: Getty Images kün­dig­te in einer Mitteilung an deren Mitarbeiter Kündigungen an im Bereich der Technologie- und Produktabteilung.

Außerdem gab Getty Images bekannt, dass Mitte 2019 deren Tochteragentur Thinkstock geschlos­sen wird und die Kunden zu Getty oder iStock migrie­ren sol­len. Thinkstock war der Versuch, sich bes­ser im Microstock-​Abo-​Bereich auf­zu­stel­len, um vor allem gegen Shutterstock kon­kur­rie­ren zu können.

Eine der belieb­tes­ten Kollektionen bei Getty Images, „Blend Images“ gab eben­falls bekannt, in den nächs­ten Monaten ihre Agentur zu schlie­ßen. Blend Images wur­de vom Fotografen Jonathan Ross (hier ein älte­res aus­führ­li­ches Interview mit ihm) gegrün­det und war lan­ge Marktführer im Bereich mul­ti­kul­tu­rel­ler und eth­nisch gemisch­ter Stockfotos.

Eine wei­te­re gro­ße Macrostock-​Agentur, Masterfile, hat die­sem Bericht zufol­ge, wei­ter­hin Schwierigkeiten mit der Bezahlung der Fotografen. Gleiches gilt übri­gens für die deut­sche Bildagentur Clipdealer, deren hier beschrie­be­ne Situation sich seit über einem Jahr nicht gebes­sert hat.

Wenn gleich drei der Branchen-​Schwergewichte schlie­ßen oder Geld spa­ren müs­sen, heißt das ver­mut­lich: Es sieht nicht gut aus im Macrostock-Bereich.

Wobei es auch im unte­ren Preissegment Kürzungen gibt, sie­he die­se Honorarkürzung bei 123rf im Februar. Auch Dreamstime beschwert sich: Google hat­te einen Deal mit Getty Images abge­schlos­sen, um eine Klage von Getty gegen Google zu been­den. Dieser Deal sowie ein Deal mit Shutterstock führ­ten laut Dreamstime zu einer Benachteiligung von Dreamstime bei der Google-​Suche, was zu Umsatzeinbrüchen füh­re. Die Klageschrift kann hier im Detail nach­ge­le­sen werden.

Der Markt ist offen­sicht­lich nicht mehr am Expandieren, er schrumpft. Mit etwas Optimismus könn­te man sagen: Er schrumpft sich hof­fent­lich gesund.

Auszahlungen schwierig bei der Bildagentur Clipdealer

Letzte Woche hat die Bildagentur Adpic aus Bonn den Laden dicht gemacht. Vorausgegangen waren tech­ni­sche Probleme sowie aus­ste­hen­de Zahlungen an Fotografen, wel­che teil­wei­se erst nach meh­re­ren Monaten begli­chen wurden.

Meine Umsatzentwicklung bei Clipdealer in den letz­ten 25 Monaten (mit poly­no­mi­scher Trendlinie)

Ähnliches scheint seit über einem Jahr bei der Bildagentur Clipdealer aus München zu passieren.

Im Internet häu­fen sich seit Monaten die Meldungen ver­schie­de­ner Fotografen, die eine Auszahlung bean­tragt haben und dann mona­te­lang nichts mehr von der Agentur gehört haben.

Zu den tech­ni­schen Schwierigkeiten kann ich nichts aus ers­ter Hand berich­ten, weil ich mei­ne Uploads dort­hin schon seit Januar 2015 ein­ge­stellt habe. In den unten ver­link­ten Forumthreads wird aber auch über strei­ken­de FTP-​Server berichtet.

Wie lan­ge es dau­ern kann, bis Fotografen ihr Geld von Clipdealer erhal­ten, konn­te ich jedoch mehr­mals selbst erfah­ren. Meinem Auszahlungswunsch vom 01.02.2016 wur­de erst am 27.07.2016 (nach über fünf Monaten) ent­spro­chen. Meine am 15.07.2016 bean­trag­te Auszahlung wur­de am 31.01.2017 (nach über sechs Monaten!) bear­bei­tet, nach­dem ich sowohl im August 2016 tele­fo­nisch nach­ge­hakt hat­te und im Januar 2017 per Email und per Post.

Die Erfahrungen ande­rer Fotografen könnt ihr in Forumthreads wie „Zahlungsschwierigkeiten bei Clipdealer“ (Stockfotoforum) oder „Clipdealer refu­se to send pay­out and never rep­ly to email“ (Microstockgroup) nach­le­sen sowie in eini­gen geschlos­se­nen Facebook-​Gruppen wie „Stock“. Zusätzlich lie­gen mir ähn­lich lau­ten­de Nachfragen und Berichte ande­rer Fotografen via Email vor.

Wer noch Guthaben von Clipdealer offen hat, soll­te das anfor­dern und vor­her auf jeden Fall einen Screenshot machen für den Fall, dass die Seite nicht erreich­bar ist.

Es ist scha­de, dass eini­ge klei­ne­re Bildagenturen Schwierigkeiten zu haben schei­nen. Damit scheint sich jedoch lei­der mei­ne Prognose zu bestä­ti­gen, dass das Sterben klei­ne­rer Agenturen wei­ter­ge­hen wird, wie ich es hier vor zwei Jahren ana­ly­siert habe.

Sechs Jahre Footage für Microstock-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Was pas­siert, wenn ich ein Jahr fast kei­ne Video hoch­la­de? Wie ändern sich mei­ne Umsätze dadurch?

Dieses – mehr ofer weni­ger frei­wil­li­ge – Experiment habe ich in mei­nem 6. Video-​Jahr gemacht. Schauen wir uns an, wie es gelau­fen ist.

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, 123rf* und Dreamstime*. Clipdealer* hat eben­falls vie­le Videos von mir, aber bis sich da der Upload-​Prozess nicht ver­bes­sert, lade ich da nichts Neues mehr hoch. iStock habe ich die­ses Jahr aus mei­ner Auswertung ent­fernt, weil kein ein­zi­ger Verkauf (bei auch nur 38 Videos kein Wunder) zustan­de kam.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2014 bis ein­schließ­lich Mai 2015. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das fünf­te, vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 800 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 795 Videos. Genau genom­men habe ich nur 9 neue Videos in dem Zeitraum hoch­ge­la­den, dazu spä­ter mehr.

Verkäufe und Umsätze

Weil mei­ne Uploads so gut wie nicht gestie­gen sind,leiden auch mei­ne Einnahmen dar­un­ter. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9107 US-​Dollar ein­ge­nom­men. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 9624 US-​Dollar.

Der Revenue per Download (RPD) ist wie­der etwas gesun­ken und liegt jetzt bei 17,73 USD pro Verkauf.

Auch der gesam­te Return per Image (RPI) ist auf 12,62 USD gesun­ken, was kein Wunder ist, wenn die Videos ver­al­ten und viel neu­es, bes­se­res Material auf den Markt kommt.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, Shutterstock und Pond5 lie­gen wei­ter­hin unan­ge­foch­ten vor­ne, gefolgt von Fotolia, Revostock und 123rf im Mittelfeld.

Pro Monat habe ich mit den Videos knapp über758 US-​Dollar Umsatz gemacht. Im Zeitraum davor waren es noch 800 US-​Dollar. Dafür spielt der Wechselkurs zu mei­nem Gunsten mit, denn in Euro umge­rech­net hebt sich der Unterschied halb­wegs wie­der auf.

Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

video-sales-sechstes-jahr

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig. Meine Erklärungen von letz­ten Jahr gel­ten nach wie vor.

Ich mer­ke zudem, dass in Videos ein­fach nicht mein Herzblut steckt. Zusätzlich habe ich neben der Fotoproduktion ande­re Standbeine wie 3D-​Renderings und Illustrationen eta­bliert, die mich deut­lich mehr interessieren.

Trotzdem schrei­be ich Videos noch nicht ganz ab und ich kann jetzt schon ver­ra­ten, dass bei der nächs­ten Auswertung garan­tiert mehr als die neun neu­en Videos dazu­ge­kom­men sein werden.

Wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

Fünf Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Nach fünf Jahren ist es wie­der Zeit für einen Rückblick: Wie lief der Verkauf mei­ner Videos und wel­che Umsätze habe ich damit erzielt?

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und 123rf*. Bei iStock habe ich noch eini­ge „Altlasten“, aber da trotz­dem ab und zu Verkäufe kom­men, las­se ich die Agentur in der Statistik.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2013 bis ein­schließ­lich Mai 2014. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 795 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 530 Videos, das bedeu­tet einen Zuwachs von 265 Videos oder anders for­mu­liert: Ziemlich genau 50% mehr!

Motive

Wie bis­her waren die meis­ten Videos als Outtakes nach oder zwi­schen einem Fotoshooting ent­stan­den, nur zwei Video-​Sessions habe ich extra als sol­che geplant und auf­wän­di­ger auf­ge­zo­gen. Von den Ergebnissen, was Menge, Qualität und Umsatz angeht, bin ich im Vergleich zu rei­nen Fotoshootings jedoch noch nicht über­zeugt, aber dazu spä­ter mehr. Mein auf­wän­digs­tes Shooting war die­ses hier, was auch unge­fähr den jet­zi­gen Stand mei­ner Fähigkeiten zeigt:

Technik

Wie das oft so ist: Einige der „coo­len Zubehörteile“, die ich letz­tes Jahr voll­mun­dig ange­kün­digt habe, sind ange­kom­men, aber ich bin bis­her noch kein ein­zi­ges Mal dazu gekom­men, sie aus­zu­pro­bie­ren. Dazu gehört eine Steadycam, ein Timelapse-​Tool und ande­re klei­ne Spielereien. Doch auch dazu gleich mehr.

Verkäufe und Umsätze

Während mei­ne Uploads um 50% gestie­gen sind, kann ich das von den Einnahmen lei­der nicht behaup­ten. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9624 US-​Dollar ein­ge­nom­men, das sind ca. 28% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Revenue per Download (RPD) ist um einen knap­pen Dollar gestie­gen, was ange­sichts der neu auf­kom­men­den „Full-​HD-​Videos für 5 Dollar“-Agenturen ein beru­hi­gen­des Zeichen ist. Leider ist dafür der Return per Image (RPI) etwas gesunken.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, neu 123rf, die erst seit letz­ten Jahr dabei sind, haben trotz weni­ger Videos in mei­nem Portfolio vom Umsatz schnell auf­ge­holt und sich an den vier­ten Platz gesetzt. Ich soll­te da end­lich den Rest mei­ner Videos hochladen.

Pro Monat habe ich mit den Videos dem­nach knapp über 800 US-​Dollar, also ca. 593 Euro Umsatz gemacht. Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

video-footage-sales-earnings-microstock
Wie sich mei­ne Umsätze mit den Videos im monat­li­chen Durchschnitt pro Jahr ent­wi­ckelt haben, seht ihr in die­ser Grafik. Ein erfreu­li­cher Trend, eigentlich…

Umsätze mit meinen Videos im monatlichen Durchschnitt
Umsätze mit mei­nen Videos im monat­li­chen Durchschnitt

Ziele

Mein selbst­ge­setz­tes Ziel, 1000 Dollar pro Monat mit Videos zu ver­die­nen, habe ich lei­der klar ver­fehlt. Auch die 350 neu­en Videos pro Jahr habe ich nicht errei­chen kön­nen, auch wenn ich deut­lich mehr pro­du­ziert hat­te als im Jahr davor. Deshalb blei­ben die Vorjahresziele gül­tig und ich wer­de ver­su­chen, die­se Marken im nächs­ten Jahr zu knacken.

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig.

Meine Überlegung bei dem oben gezeig­ten Uni-​Shooting war: Ich neh­me ein gut ver­käuf­li­ches Thema, was ich schon mal als rei­nes Foto-​Shooting kon­zi­piert hat­te und mache es als Video-​Shooting. Weil ich ein Angsthase bin, konn­te ich es aber nicht las­sen, und habe am Ende der Video-​Session noch eini­ge Fotos zur Sicherheit gemacht, unter schlech­te­ren Bedingungen, weil die Beleuchtung auf Dauerlicht aus­ge­legt war.  Am Ende hat­te ich 50 Video-​Clips und 18 Fotos. Sowohl bei Shutterstock als auch bei Fotolia ist der Bestseller die­ser Session jedoch ein Foto und selbst unter den Top 10 der Dateien mit den meis­ten Einnahmen befin­den sich jeweils 7 Fotos bei bei­den Agenturen. Mit ande­ren Worten: Ich hät­te deut­lich mehr ver­dient, wenn ich mich nur auf die Fotos kon­zen­triert hätte.

Diesen Effekt konn­te ich nicht nur bei die­ser Video-​Session, son­dern auch bei zwei ande­ren Sessions beob­ach­ten, wo ich eher neben­bei eini­ge Fotos gemacht hat­te. Kombiniert mit dem Fakt, dass ich für Videos deut­lich teu­re­re Ausrüstung benö­ti­ge und die Arbeitszeiten bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Hochladen deut­lich län­ger sind, stimmt mich das Ergebnis sehr nachdenklich.

Dazu kommt, dass die tech­ni­sche Entwicklung im Video-​Markt deut­lich schnel­ler vor­an­schrei­tet, als mei­ne Ausrüstung mit­hal­ten kann. Sowohl 123rf als auch Pond5 bie­ten seit die­sem Jahr schon 4K-​Videos an und die Kameras dafür wer­den zum Beispiel mit der Blackmagic Production 4K* für unter 3000 Euro erschwing­lich. Pond5 bie­tet zusätz­lich schon Videos im Redcode RAW Format (R3D) an, wel­ches das Raw-​Format der RED Videokameras ist und 3D-​Videos hal­ten in Kinos Einzug. Angesichts des­sen, dass sich Videos bei mir deut­lich weni­ger gut amor­ti­sie­ren als Fotos, scheue ich mich dafür, die­se Kosten in vier­stel­li­ger Höhe zusätz­lich aus­zu­ge­ben. Der Kompromiss, FullHD-​Videos mit mei­ner Foto-​Kamera Canon 5D Mark III* zu machen, erscheint mir das noch als pas­sa­ble Notlösung.

Der drit­te Punkt zeigt die Abhängigkeit von Google auch im Videomarkt. Zwei mei­ner sie­ben Agenturen, nament­lich Revostock und Clipcanvas haben durch Änderungen der Such-​Algorithmen bei Google im Jahr 2012 viel Traffic ver­lo­ren, was sich in deut­lich weni­ger Verkäufen nie­der­schlug. Das geht soweit, dass die Zukunft der bei­den Agenturen am sei­de­nen Faden hing und wahr­schein­lich immer noch hängt.

Wie seht ihr die Zukunft im Videomarkt und wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

* Affiliate