Nur gut zwei Wochen nach der Bekanntgabe von Adobe, dass Adobe Stock nun durch Künstliche Intelligenz erzeugte Bilder akzeptiere, hat auch die Bildagentur Panthermedia bekannt gegeben, dass sie nun KI-Material annehmen.
Der Newsletter von Panthermedia im Wortlaut
Die Voraussetzungen lesen sich im Grunde fast identisch wie die von Adobe Stock, mit der Ausnahme, dass die Bilder im Titel statt des Hinweises „Generative AI“ nun „AI generated image“ enthalten sollen.
Da drängt sich etwas der Verdacht auf, dass hier einfach die Entscheidung von Adobe Stock nachgeahmt wurde, was ich aber inhaltlich begrüßenswert finde.
Unter dem Reiter „KI-Bilder“ finden sich auf der Startseite von Panthermedia jedoch bisher nur knapp 2.500 künstlich erzeugte Portraits, welche vor ungefähr einem Jahr vorgestellt wurden. Das kann sich natürlich bald ändern.
Der Standpunkt von Adobe Stock ist dabei deutlich liberaler als der der anderen Agenturen: Adobe akzeptiert ab sofort offiziell Illustrationen, die mit generativen KI-Modellen erstellt wurden – oder einfacher: KI-generierte Bilder.
Eins meiner KI-Bilder bei Adobe Stock
Die neuen Einreichungsrichtlinien sollen sicherstellen, dass die Nutzer KI-Inhalte korrekt und verantwortungsvoll verwenden. Diese Richtlinien können vollständig hier nachgelesen werden.
Hier einige der wichtigsten Punkte: Dabei gehört zuerst die Markierung des betroffenen Materials. Neue KI-Bilder sollen von den Anbietern im Titel und in den Schlagworten mit „Generative AI“ gekennzeichnet werden, damit Kunden diese als solche erkennen können.
Alle KI-Bilder, auch wenn sie fotorealistisch aussehen, sollen als „Illustration“ eingereicht werden. Die Nutzungsbedingungen der verwendeten KI-Engine müssen natürlich die vollen kommerziellen Rechte gewähren. Hier gilt es das Kleingedruckte zu lesen und auf eventuelle Änderungen zu achten.
Weiterhin sind – wie schon bisher – Einreichungen nicht zulässig, die Inhalte von Dritten enthalten, wie z. B. erkennbare Gesichter oder Warenzeichen (wie Marken oder Logos) oder sogar Stile anderer Künstler.
Vor allem letzteres ist vermutlich in der Praxis schwer abgrenzbar, aber immerhin wird der Versuch unternommen.
Wenn erkennbare Personen (z.B. Prominente) in den KI-Bildern enthalten sind oder geschützte Plätze oder Orte, wird dafür ein Model Release bzw. Property Release verlangt oder die Bilder können eben nicht eingereicht werden (auch nicht als „redaktionelles Material“). Eine lange Liste der bekannten Einschränkungen gibt es hier als Übersicht.
Für altgediente Stock-Lieferanten ist das nichts Neues, aber da durch die neuen KI-Tools noch mal eine ganz andere Nutzergruppe plötzlich auf dem Stock-Markt mitmacht, ist es sicher sinnvoll, darauf noch mal ausdrücklich hinzuweisen.
Weitere Pläne von Adobe in Richtung KI-Bilderstellung
Auf der „Adobe Max 2022“ Konferenz vor einigen Wochen hatte einige weitere KI-bezogene Ankündigungen gemacht. Zum einen arbeitet Adobe an einer neuen digitalen Provenance-Technologie, die alle relevanten Details über die Quelle einer Mediendatei direkt in die Datei einbezieht. Diese Technologie wurde von der Content Authenticity Initiative (CAI) entwickelt, die das Unternehmen ebenfalls gegründet hat und von der es hofft, dass sie zu einem Branchenstandard wird.
Zum anderen gab Adobe bekannt, an einer eigenen KI-Software zu arbeiten, die bald in die Creative-Cloud-Apps wie Adobe Express und Photoshop integriert werden soll. Einige beeindruckende Demos gibt es in diesem Video (ab Minute 1:30 geht es los, für die ganz Ungeduldigen):
Viele der Features, z.B. das In-Painting oder Out-Painting gibt es auch bei den frei verfügbaren KI-Tools wie Stable Diffusion, aber die Einbettung direkt in Photoshop macht die Bedienung noch mal deutlich komfortabler und intuitiver.
Was sagt ihr zu den neuen Richtlinien? Gibt es etwas, was euch im Bereich „Bilderstellung durch Künstliche Intelligenz“ besonders interessiert? Welche Fragen brennen auch unter den Nägeln?
Die weltgrößte Bildagentur Getty Images hatte wie Shutterstock vor einer Weile untersagt, KI-Bilder in deren Portfolio hochzuladen. Nachdem Shutterstock danach angekündigt hatte, den Kunden selbst die Möglichkeit zu geben, KI-Bilder zu generieren, zog Getty Images nun mit einer ähnlichen Ankündigung nach.
Getty Images wird in Zukunft mit der Firma BRIA kooperieren. BRIA eine junge israelische Firma, welche erst 2020 gegründet und von einigen Finanzinvestoren unterstützt wird.
Ich habe den Absatz „developing tools that harness the power of AI and democratize the creative process“ aus der Pressemitteilung genommen und einer KI übergeben, welche daraus obiges Bild generiert hat
BRIA ist eine Firma, welche sich auf die Entwicklung von generativen KI-Tools spezialisiert hat. Die Firma arbeitet an einer Plattform, welche sich auf die Anpassung von Bildersuchen und Generierung von Bildern und Videos konzentriert.
Die Pressemitteilung selbst strotzt nur so vor leeren Worthülsen. Beispiele gefällig?
„Ziel ist es, Kreativen die Möglichkeit zu geben, ihre Bilder mithilfe intuitiver KI-Tools auf der Plattform von Getty Images an ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen.“
oder:
„Getty Images wird Funktionen einführen, die den Nutzern Zugang zu hochmodernen, ethischen, generativen KI-gesteuerten Tools geben, die ihre Kreativität erweitern und ihre Effizienz verbessern.“
So geht das eine ganze Seite lang, wer will, kann die Mitteilung hier im Original lesen.
Das Demo-Video von BRIA bei YouTube zeigt immerhin etwas mehr, was deren KI leisten können soll:
Auf der Bria.ia-Webseite gibt es weitere Promo-Videos, welche zeigen, wie bei einem Foto Hintergründe ausgetauscht werden, der Gesichtsausdruck oder die Haare eines Models verändert werden und dann das ganze Bild animiert wird. Auch wird aus einem Bild ein animiertes Video generiert und so weiter.
Es ist jetzt nur eine reine Vermutung meinerseits, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Getty Images den Kunden genau solche Features anbieten will. Natürlich gegen einen Aufpreis, den sich Getty komplett in die eigene Tasche stecken wird. Bzw. mit BRIA teilen wird, aber vermutlich nicht mit den Fotografen. Hoffen wir, dass ich mich irre, denn in der oben zitierten Pressemitteilung wird auch betont, wie wichtig „ethische Standard“ sind und wie sehr die Firmen „geistiges Eigentum respektieren“.
In regelmäßigen Abständen muss das Steuerformular bei Adobe Stock aktualisiert werden. Für einige Anbieter gab es in den letzten Tagen Erinnerungsemails, welche darauf hinwiesen, dass das aktuelle Steuerformular nur bis zum 31.12.2022 gültig sei und erneuert werden müsse.
Es ist sehr empfehlenswert, das rechtzeitig zu machen, da sonst Adobe Stock von jedem Verkauf zusätzlich zur normalen Verkaufsprovision noch 30% Quellensteuer einbehält.
Hier nun eine aktuelle Schritt-für-Schritt-Anleitung, um das Formular korrekt auszufüllen. Ich weise aber ausdrücklich darauf hin, dass alle meine Angaben ohne Gewähr sind und jeder im Einzelfall selbst für seine Angaben verantwortlich ist.
In den Anbieter-Bereich von Adobe Stock einloggen
In der Menüleiste oben auf „Contributor Account (Anbieterkonto)“ klicken
Dann in der Leiste links auf „Tax Information (Steuerinformationen)“ klicken
Unten im Bereich „Tax Information (Steuerinformationen)“ auf „Update (Aktualisieren)“ klicken
Dann das Info-Feld durchlesen und danach unten rechts auf „Continue (Weiter)“ klicken
Als nächstes kommt die Auswahl, ob ihr als Einzelperson oder Kapitalgesellschaft, Personengesellschaft oder Unternehmen eure Bilder anbietet. Für die meisten ist „Einzelperson“ die richtige Auswahl, solltet ihr als Unternehmen anbieten, müsst ihr natürlich das anklicken.
Im nächsten Schritt werdet ihr gefragt, ob ihr (von oben nach unten) entweder euren Wohnsitz in den USA habt, aus einem Land kommt, welches ein Steuerabkommen mit den USA hat oder aus einem Land ohne ein solches Steuerabkommen. Deutschland, Österreich und die Schweiz haben ein solches Abkommen mit den USA, also hier die mittlere Auswahl anklicken
Im achten Schritt öffnet sich dann das tatsächliche W‑8BEN-Formular. Es kann sein, dass ihr einige Cookie-Hinweise und Datenschutz-Vereinbarungen bestätigen müsst, bevor ihr das Formular ausfüllen könnt. Das meiste ist von Adobe schon vorausgefüllt. Für euch sind nur die gelb markierten Felder relevant, wenn überhaupt. Gehen wir diese Felder mal der Reihe nach durch: 1. Vor- und Nachname 2. Eure Staatsbürgerschaft 3. Eure Meldeanschrift (hier dürfen keine c/o‑Adressen oder z.Hd. verwendet werden) mit Straße, Ort und Postleitzahl 4. Falls die Postanschrift von der Meldeanschrift abweicht, könnt ihr diese hier eintragen, sonst freilassen 5. US-Steuernummer ITIN: Kann freigelassen werden 6a. Ausländische Steueridentifikationsnummer: Hier könnt ihr eure deutsche Steueridentifikationsnummer eintragen, kann vermutlich aber auch freigelassen werden. 8. Geburtsdatum im Format MM-DD-YYYY. Wer also z.B. am 27.11.1985 geboren ist, trägt hier 11-27-1985 ein.
Die „Instructions“, also die Hinweise, welche ständig im Formular erwähnt werden, findet ihr übrigens auf dieser Webseite der us-amerikanischen Steuerbehörde IRS.
Den Rest freilassen, dann unten das Häkchen bei „I certify that I have the capacity to sign for the person identified on line 1 of this form.“ setzen. Damit bestätigt ihr, in der rechtlichen Lage zu sein, für die im Feld 1 genannte Person das Dokument zu unterschreiben. Dann bei „Sign here“ klicken und den eigenen Namen eintippen oder auf andere Weise eintragen. Darunter bei „Print name of signer“ noch mal den Nachnamen eintippen.
Wenn ihr alle erforderlichen Pflichtfelder ausgefüllt habt, erscheint unten ein blaues „Click to sign“-Feld, was ihr betätigen könnt.
Nun seid ihr fertig und es sollte als Bestätigung ein kleines grünes Kästchen erscheinen, dass alle Eingaben gespeichert wurden. Per Mail erhaltet ihr dann einige Nachrichten von Adobe: Eine Mail, dass eine Unterschrift angefragt wurde, eine Mail mit eurer ausgefüllten Kopie des W‑8BEN-Formulars sowie etwas später hoffentlich die Bestätigung, dass eurer Steuerformular akzeptiert wurde. Im Bereich „Steuerunformationen“ (siehe Punkt 3) müsste dann das neue Ablaufdatum vom Formular stehen.
Dabei geht es um die professionelle Vermarktung von aldult content. Leider sind fast alle Links, die gegen Ende des Beitrags eingefügt sind offline, oder zumindest die aktuellen Inhalte aus anderen Branchen. Nach einer umfassenden, generellen Recherche im Internet ist es mir tatsächlich nicht gelungen auch nur noch einen einzigen Vermarkter/ Bildagentur zu finden, die Bildmaterial aus dem Bereich Erotik ankaufen, bzw. vertreiben.
Kann das wirklich sein, dass sich der Markt hier tatsächlich so stark verändert hat, dass er quasi nicht mehr existent ist ? Hast du eventuell aktuelle Infos darüber, oder zumindest vielleicht einen Tipp, der hier hilfreich sein könnte ?
Würde mich wirklich sehr freuen, wenn du mir hier vielleicht weiterhelfen könntest. Vielen Dank auf jeden Fall schon mal im Voraus für deine Zeit.
Der Markt für „Erwachsenenunterhaltung“ hat sich ähnlich entwickelt wie der Bildermarkt allgemein: Die Preise sind gefallen und es gibt immer mehr „User Generated Content“, als Begriff wurde dafür „Porn 2.0″ geprägt, welcher zum Beispiel Webseiten wie OnlyFans, Fansly, ManyVids, PornHub oder Clips4Sale mit umfasst.
Mal ganz abgesehen davon, dass Bildmaterial im Gegensatz zu Videos eine immer geringere Rolle in der Branche spielt, ist auch die Vermarktung über Vermittler wie klassischen Bildagenturen unwichtiger geworden, weil Leute ihr Material selbst über die z.B. oben genannten Webseiten der Kundschaft anbieten können.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich weiterhin einige Anbieter in diesem Bereich. Auf dieser Übersichtsseite [Warnung: Nur klicken, wenn über 18 Jahre alt] werden 18 Webseiten gelistet, wo „Adult Content“ lizenziert werden kann. Interessierte Fotografen könnten zum Beispiel diese dort genannten Anbieter kontaktieren, ob diese auch Material von Freien ankaufen. Außerdem gibt es dort gleich diese Übersichtseite [Warnung: Nur klicken, wenn über 18 Jahre alt], wo 28 Webseiten gelistet werden, wo „Adult Content“ selbst verkauft werden kann, ganz oben mit dabei die schon erwähnten Webseiten.
Wer in diesem Marktbereich aktiv sein will, sollte damit etlich aktuelle Anlaufspunkte für die Kontaktaufnahme haben.
Wie schon 2010 geschrieben, bin ich bei diesen genannten Agenturen und Webseiten weder Kunde noch Lieferant, kann deshalb keine Erfahrungen aus erster Hand weitergeben. Falls es Leser*innen gibt, die mehr dazu sagen können, bitte eure Erfahrungen in die Kommentare schreiben.
Ich muss jetzt erst mal meinen Browserverlauf löschen…