Was ist los? Seit über zwei Monaten habe ich keine Freitags-News mehr gebracht. Der Grund war einfach: Es gab über Weihnachten und Neujahr kaum Nachrichten.
Langsam aber kehren die Agenturmitarbeiter von den Südseeinseln zurück ins Büro und verschicken fleißig Ankündigungen. Einige gut, einige stimmen eher bedenklich.
Aber wir arbeiten die mal schön der Reihe nach ab:
- Als ob ich hellsehen könnte, bietet Dreamstime jetzt die Möglichkeit, Informationen zu hochgeladenen Fotos und Model Releases als CSV-Datei einzusenden. Den Sinn und die Vorteile einer solcher Methode hatte ich erst kürzlich im Artikel „Vorteile und Nachteile einer Modelvertrag-Tabelle“ beschrieben. Noch stecken einige Kinderkrankheiten in diesem System, aber die Richtung stimmt. Dreamstime weist ausdrücklich darauf hin, dass diese CSV-Methode nur von Fotografen mit vielen Uploads und Modelverträgen genutzt werden soll.
- Dreamstime bietet Fotografen mit mindestens 500 Dateien online und einer Annahmequote von über 85% außerdem an, deutlich mehr Bilder pro Woche hochladen zu können als unter den normalen Uploadquoten erlaubt wären. Dazu müssen die Fotografen eine Mail an den Support schreiben, wenn sie davon Gebrauch machen wollen.
- Kriselt es dagegen bei istockphoto? Mittlerweile scheint bestätigt, dass istockphoto 30 Mitarbeiter im kanadischen Hauptbüro entlassen hat. Dazu kommen nicht enden wollende technische Probleme mit deren Webseite, die dazu führten, dass Fotografen sich wochenlang nicht als Exklusivfotograf registrieren konnten, viele Verkaufsabrechnungen im Januar fehlerhaft waren und die Statistiken nicht aktualisiert werden. Die aktuelle Liste der gemeldeten Bugs liest sich fast länger als die Liste der funktionierenden Features.
- Immerhin eine gute Nachricht von istockphoto gibt es: Nachdem die Fotografen gezwungen wurden, am Partnerprogramm teilzunehmen, werden ab März 2012 die Honorare für das Thinkstock-Partnerprogramm deutlich angehoben.
- Shutterstock hat angekündigt, jetzt eine „Sensitive Use“-Lizenz einzuführen. Details und meine Meinung dazu habe ich in diesem Artikel beschrieben.
- Noch mal Shutterstock: In dieser Infografik gibt es einige spannende Statistiken über aktuelle Design-Trends, Keyword-Veränderungen und so weiter.
- Einen eher unerwarteten Schachzug wagte die Bildagentur 123rf. Lange galt diese Agentur mit 50% Fotografenbeteiligung als faire Agentur, die eher leise vor sich hin werkelte und beständig wuchs. Damit ist jetzt Schluss. Vor einigen Wochen kündigte die Agentur an, für neue Fotografen eine geringere Honorarbeteiligung einzuführen, dann ruderte die Agentur zurück, nur um die Honorarkürzung für alle Fotografen einzuführen, wenn diese wenig Bilder verkaufen. Das beschriebene System ähnelt stark dem „Redeemed Credits“-System von istock und führt dazu, dass Fotografen mit kleinen Portfolios deutlich weniger verdienen (ab 30% statt 50%). Professionelle Stockfotografen sollten die zur Zeit gesetzten Limits, die notwendig sind, um 50% zu erreichen, einfach überschreiten können. Ich habe das bei mir durchgerechnet und würde auf 6000 Credits kommen, 500 wären notwendig, um 50% zu halten. So gesehen ist die Kommissionsänderung weniger eine Honorarkürzung, sondern eher eine Umverteilung, welche die Topseller belohnt, während, die Hobby-Fotografen abgestraft werden. Zwar kündigt 123rf an, im Gegensatz zu istock die erforderlichen Limits für mindestens drei Jahre stabil zu halten, aber angesichts deren aktueller „Hü-Hott“-Politik sehe ich das kritisch.
- Die Bildagentur Shotshop hat eine Preisänderung eingeführt. Microstock-Bilder werden jetzt deutlich günstiger als bisher angeboten, außerdem werden die Preise stärker nach Größe gestaffelt, statt wie bisher nur zwei Größen anzubieten. Lobenswert hingegen ist, dass in den AGB ein neuer Passus aufgenommen wurde: Für Kunden ist bei Verwendung des Bildmaterials im Internet jetzt ein Bildnachweis Pflicht.
- Fotolia hat eine Partnerschaft mit dem GrafikPortal DeviantArt gestartet. Dabei werden über 3000 Bilder aus dem Portal exklusiv auch bei Fotolia als eigene Kollektion* angeboten. Die Bildsprache erinnert stark an die Flickr Kollektion von Getty Images, was sicher beabsichtigt ist.
- istockphoto hat ein kostenloses PDF namens „The Pink Paper“ zum Download bereit gestellt, in dem beschrieben wird, wie Frauen als Zielgruppe am besten – auch mit Bildern – angesprochen werden können.
- Die Mutterfirma Getty Images hat ebenfalls ein kostenloses PDF veröffentlicht, und zwar den aktuellen „Curve-Report“, diesmal zum Thema Energie. Der Curve Report analysiert visuelle Trends für bestimmte Branchen, frühere Themen deckten Medizin & Wellness und die Finanzbranche ab. Für dem Download muss man sich leider registrieren.
- Was Fotografen auch interessieren sollte: Seit kurzem geistert der Begriff ACTA durch das Internet. Die meisten kennen das geplante Gesetz vermutlich durch dieses YouTube-Video. Da das Video jedoch teilweise sachlich falsch ist, zum Beispiel, dass Ideen geschützt und dann deren „unlizenzierter Gebrauch kriminalisiert“ werden könne. Wer sich die Mühe machen will, kann deshalb hier den Original-Gesetzesentwurf lesen. Wer als Fotograf schon mal versucht hat, für ein geklautes Foto auf einer ausländischen Webseite Schadensersatz zu verlangen, wird einige der Vorschläge von ACTA sicher interessant finden.
- Passend dazu: Das IPTC-Council, also die Organisation, welche für den gleichnamigen Metadaten-Standard verantwortlich ist, hat jetzt die Initiative „Embedded Metadata“ gestartet. Das Ziel ist eine stärkerere Sensibilisierung für den Nutzen von Metadaten in digitalen Werken, zum Beispiel auch bei Fotos in sozialen Netzwerken.
- Für Fotografen und Mitarbeiter der Bilderbranche ebenfalls interessant: Vom 13.–15. März 2012 findet in Bonn das Seminar „Bilddokumentation und Bildermarkt“ mit vielen spannenden Vorträgen statt.
- Thomas Lammeyer ist in seinem Blog der spannenden Frage nachgegangen, wie stark welche Version des California Sunbounce wirklich reflektiert.
- Noch was Niedliches zum Schluss: Wer als Fotograf Kekse verschenken will oder andersrum einem Fotografen oder einer Fotografin ein Freude machen will, sollte sich diese Ausstechformen für Kekse in Kameraform* anschauen.
Habe ich etwas vergessen? Dann rein die Kommentare damit.
* Affiliate
Schön zu hören, das iStockphoto mit allerlei Problemen zu kämpfen hat. Da kommt ein wenig Genugtuung bei mir auf! Ich denke das Verhalten gegenüber den Fotografen rächt sich so langsam.
Lieber Robert,
ich verfolge dein Blog im Stillen schon sehr lange, und ich finde deine Artikel sehr gut und hilfreich. In diesem Artikel hast du beileufig noch das Thema ACTA angeschnitten, was im Internet kontrovers diskutiert wird. Wie du richtig bemerkt hast, ist das vorgestellte Video sachlich falsch, es ist jedoch ein Trugschluss zu glauben, dass ACTA harmlos sei.
Ebenfalls ein Trugschluss ist es zu glauben, dass ACTA uns Fotografen irgendwelche Vorteile bringt (z.b. um Gebühren für illegale Nutzung von Bildern ein zu treiben), das wird auch mit ACTA nicht besser werden.
Das Hauptproblem von ACTA liegt in der totalen Überwachung des Internet-Traffics durch Unternehmen der Entertainment-Industrie. Die Provider werden darin gezwungen alle DEINE Verbindungsdaten auf Anfrage an einen unbekannten „Ausschuss“ weiter zu leiten, und ebenfalls auf Anfrage dieses Ausschusses Sanktionen gegen DICH durch zu setzen, wenn dieser ACTA-Ausschuss es für nötig halten sollte.
Das ist quasi die Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür, ohne rechtsstaatliche Kontrolle. Deswegen regen sich so viele Leute darüber auf, und es sollte nicht verharmlost werden!
Was das Schützen von Ideen angeht, so gibt es schon jetzt zahlreiche Fälle, die für Wirbel sorgen. Ich möchte nicht erleben, was passiert wenn ACTA in Kraft treten sollte…
Nur mal ein Paar Beispiele:
So wurde eine Fotograf wegen Urheberrechtsverletzung verklagt, weil er ein S/W Bild von London mit einem durch ColorKey hervorgehobenem roten Buss machte. Die Ähnlichkeit zu einem urheberrechtlich geschütztem Bild fand das Gericht zu hoch. Siehe heise-Meldung hier: http://heise.de/-1423127
Ein Museum versucht Wikipedia zu zensieren, siehe hier: http://www.heise.de/tp/artikel/30/30781/1.html
Entertainment-Industrie will diverse Schulungsunterlagen der Uni Wuppertal zensieren: http://www.heise.de/tp/artikel/33/33700/3.html
Nicht zu vergessen die GEMA mit ihren Forderungen gegen YouTube, oder die Forderungen an die Grundschulen wegen den Weihnachtslieder-Büchern, was im Dezember für Schlagzeilen sorgte.
Durch ACTA könnten die Konzerne ganz legal und ohne ein Gerichtsurteil solche Aktionen durchziehen, und alles Zensieren was sie wollen. Und wenn DEIN Bild zufällig eine Ähnlichkeit hat mit irgend einem anderen, das durch die Lobby geschützt ist, dann kriegst auch DU eine Klage an den Hals.
DIR bringt ACTA nichts, es ist nur was für internationale Konzerne, und es schadet allen freien Künstlern, Fotografen, und generell Internet-Nutzern. Bitte vernachlässige diesen Aspekt nicht, und denke nochmal darüber nach!
@Schelter:
die angeführten Beispiele halte ich für legitime Verfolgungen von Urheberrechtsverletzungen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, Kinderpornografie z.B. muß auf jede erdenkliche Art verfolgt werden – da darf es keine Tabus geben. Aber auch Urheberrechtsverletzungen
müssen verfolgt werden, selbst wenn ich als Urheber nicht direkt daran partizipiere, dann zumindest in der Zukunft. Ich finde ständig
gestohlene Fotos von mir, z.T. werbliche Nutzungen, die kann ich in Korea nicht verfolgen – aber mit ACTA geht das, und das ist gut so!
Ich bin mir sicher, dass die, die auf der Straße demonstrieren nur kostenlos an geistiges Eigentum kommen möchten, das ist Diebstahl. Es gibt viele Künstler die mehr schlecht als recht von ihrer Kunst leben können, diese noch zu beklauen ist schon frech.
Ich kann auch noch nicht abschätzen, was ACTA für Änderungen mit sich bringen könnte. Aber ich schließe mich da „Schelter“ an. Das wird in erster Linie den großen „Playern“ in der Infotainment-Branche nutzen als dem kleinen User bzw. dem Fotografen um die Ecke.
Der von „Schelter“ platzierte Link zu einem Heise-Artikel: Der Autor spielt hier mit einer zutreffenden Zwischenüberschrift: Europa ist Monopolrechtsfreundlich(er). Dem kann ich mir nur anschließen. Letzten Endes bleiben am Schluss nur wenige ganz große Anbieter übrig, die kleineren werden geschluckt bzw. fristen ein Schattendasein. Beispiel: der Webhoster-Markt, die Bildagentur-Markt oder der Suchmaschinen-Markt 😉
Gruß randy
@Wuterich:
Du machst in deiner Ausführung mehrere Fehler.
Zum einen unterstellst du den Protestanten, dass sie zur „Generation Kostenlos“ gehören, was sachlich einfach falsch ist. Bei 50.000 – 100.000 Demonstranten findest du so ziemlich jede Gesellschaftliche Gruppe unter den Demonstranten. Deine Darstellung bzw. Diffamierung der Protestanten ist daher platt, oberflächlich und ich möchte sagen, niveaulos.
Zum anderen sagt hier niemand und möchte auch absolut niemand, dass das Internet ein „rechtsfreier Raum“ ist, geschweige denn wird. Dieser CDU Kampfbegriff ist so weit ab der Realität, dass ich ihn eigentlich gar nicht mehr erläutern muss. Aber das Internet ist bereits seit einiger Zeit sehr stark reglementiert und unterliegt den unterschiedlichsten Gesetzen deren Verstöße verfolgt und geahndet werden.
Um Kinderpornographie geht es bei ACTA nicht und kein Mensch will das Zeug im Netz haben. Alle Verbände, Parteien die bei den Anti-ACTA Demos dabei waren, haben sich mehrfach gegen so etwas ausgesprochen. Wer für ein freies Netz kämpft, kämpft nicht automatisch für so ein Schund. Bitte informier dich hier genauer und erzähle keinen Blödsinn.
Des weiteren, das mag für dich neu sein, ist das Kopieren von Dateien, technisch kein Diebstahl. Es ist eine Kopie erstellt worden die dem Original gleicht. Das Original bleibt aber vorhanden. Bei einem Diebstahl wird aber das Original entwendet. Bsp: Wenn ich in den Louvre gänge und ein Bild der Mona Lisa anfertige, habe ich eine Kopie erstellt, das Original hängt aber weiter an seinem Platz.
Zu guter Letzt: Was das verfolgen von Urheberrechtsansprüchen an Bildungs- und Kultureinrichtungen angeht, habe ich eine dezidiert andere Meinung als du. Ich kann deine Position als Urheber verstehen, sehe aber auch berufsbedingt die andere Seite. Dabei vertrete ich die Position dass Bildungs- und Kultureinrichtungen einen hohen öffentlichen, gesellschaftlichen Wert schaffen (Bildungsaufgabe, zudem nicht kommerziell), der höher zu bewerten ist als ein möglicher Urheberverstoß.
@Senecca:
Bei Dir ist viel Polemik in der Argumentation. Es ist schon unverschämt zu behaupten, man könne ruhig eine Kopie erstellen, das Original
verbleibt dann beim Urheber – das beeindruckt bestenfalls Dumme – in diesem Fall ist die Kopie das Original!
Bei ACTA haben die Gerichte und Richter das letzte Wort, da wird niemand übervorteilt – das hier ist eine reine Neiddebatte. 50–100.000 Demonstranten sind bei 80Mio. Bürgern bestenfalls Peanuts.
Urheber können nur einen Diebstahl auf eigne Kosten verfolgen, und müssen dann hoffen diese Kosten vor Gericht wieder zu bekommen, ganz zu schweigen von Urheberrechtsverletzungen im Ausland, dort ist derzeit keine Verfolgung möglich.
Du vertritts hier die Position der Chinesen – die Kopieren auch nur – Autos, Computer, Schuhe, Maschinen etc. Worauf beruht wohl der Wohlstand unserer Gesellschaft? Da steht Innovation ganz oben, Kreativität und Ideenreichtum. Wenn es dafür kein Geld mehr gibt.….dann kannst Du dir zu
allererst einen neuen Job suchen.…Denn wer zahlt die Steuern?
Das wirklich schlimme an ACTA ist, dass die dahinter stehende Contenindustrie so viel Geld für ihre Interessenvertretung hat, dass sie sich haufenweise Kommentatoren leisten können, die unter erfundenen Namen jede sachlich fundierte treffende Kritik an dem undemokratischen ACTA-Vertrag versuchen in den Schmutz zu ziehen. Aber die sind ja zum Glück leicht an der Verwendung von Begriffen wie „rechtsfreier Raum“ und „geistiges Eigentum“ zu erkennen. Auch wenn das Eingehen auf deren „Argumente“ sachlich und korrekt ist, so ist es doch leider die Zeilen nicht wert.
@Joachim S. Müller: Du leidest offenbar an Verfolgungswahn – such lieber mal einen Psychologen auf!
Diese Art von PR-Kampagnen ist sehr gut dokumentiert:
http://youtu.be/LF__pl5Sl5g
1) Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, dass ist schon am der Impressumspflicht der Webseiten zu erkennen und an der Tatsache, das Sie Herr Wuterich ihr Bürgerrecht RECHT wahrnehmen dürfen und einem beliebigem Namen agieren dürfen. Das Problem – wie in vielen anderen Bereichen (Banken, Verkehr, Handel, Versicherung etc. ) sind unterschiedliche Regelungen im unterschiedlichen Ländern und grundsätzliche Veränderungen in einer Vielzahl von Geschäftsmodellen.
2)Die digitale Technologie erlaubt neue Geschäftsmodelle (digitale Stockfotografie) und macht natürlich gleichzeitig alte zunichte. Gerade alle Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsmodelle, die ihr Existenzberechtigung aus der physikalischen Beschränkung beruhen sind massiv gefährdet. Ein Großteil des Wertes eines Bildes entstand aus der geringen Auflage (einzigartig, oder nur wenige zig Stück). Dieser Faktor der Wertschöpfung fällt bei digitalen Werken weg. Alleine durch die technische Möglichkeit, ohne Qualitätsverlust unendlich viele Kopien anzuführen. Unabhängig davon, ob diese Möglichkeit überhaupt genutzt wird. Alleine das Potenzial ist entwertend.
Viele etablierte Geschäftsmodelle und Sichtweisen machen dadurch keinen Sinn mehr. Bei Fotografen ist es die Frage, ob das fotografische Werk noch im Mittelpunkt der Verwertung steht oder ob fotografieren nicht eine reine Dienstleistung wird, bei der das Ergebnis.
3) Ich denke nicht, das ACTCA es ermöglicht einem einzigen Fotograf erlaubt besser Urheberrechtsverletzungen international zu verfolgen. Wie das Beispiel aus London mit dem roten Bus verdeutlicht ist das Thema „Schöpfungshöhe“ eines Fotos entscheidend. Ich muß mir nur kurz Stockfotos anschauen, um zu wissen, das es unmöglich ist festzustellen wer welchen kreativen Anteil an ähnlichen Fotos zu besitzen. Die Frage, wer besitzt das Urheberrecht an einen generischen Motiv? Oder an dem Foto einer Skyline von einem bestimmten Punkt aus? Einzelne Fotografen aus der Masse werden bestimmt nicht in einem gegenseitigen Krieg ziehen können um das zu klären.
Wenn, werden das Interessenvertreter der Rechteindustrie machen oder es versuchen. Und das solche Rechteverwerter zum Beispiel Bildagenturen nicht deckungsgleiche sondern sogar gegensätzliche Interessen gegenüber den Fotografen haben, ist aus dem Artikel oben auch ersichtlich.
ACTA bedeutet, dass im Laufe der Zeit die Klärung der Schöpfungshöhe nicht mehr von Gerichten sondern von Organisationen auf privater Ebene geregelt werden. Ich frage mich – als Fotograf – ernsthaft wo der Optimimus herkommt, dass ausgerechtet „mein Foto“ in einem globalen Verwertungskampf dadurch geschützt werden soll und nicht als Konkurrenzprodukt von stärkeren Strukturen einfach verdrängt wird.
Brisant wird es auch in der Kombination mit der Frage, die hier im Blog auch oft diskutiert wird: „Was darf ich eigentlich noch auf Fotos abbilden?“ Alles was man fotografiert (Gebäude, gekaufte Dinge, Möbel, Menschen, Produkte) könnte urheberrechtlich geschützt sein. Welcher einzelne Fotograf ist den noch in der Lage, sich hier auf sicherem Boden im globalen Kontext zu bewegen.
Das Verständnis von Urheberrecht, welches durch ACTA repräsentiert wird, wird es wirklich dem einzelnen Künstler oder Fotografen dienen oder letztendlich vieles Kreative zu einem unbeherrschbaren Risiko machen und damit erdrücken?