Schlagwort-Archive: Umsatz

Die Bestseller-​Kategorien in Microstock-​Bildagenturen: Das Spiel mit den Zahlen

Vor eini­gen Tagen gab es im Blog der Microstock-​Upload-​App Xpiks den Blogartikel mit dem Titel „Best-​selling micros­tock cate­go­ries: let the num­bers talk“.

Darin ana­ly­siert Taras Kushnir die Microstock-​Verkäufe des Fotografen und Bloggers Steve Heap vom Blog Backyard Silver, den eini­ge viel­leicht schon aus mei­nem Buch „Stockfotografie. Geld ver­die­nen mit eige­nen Fotos“ ken­nen.

Steve hat Taras vom Xpiks-​Blog sei­ne Verkaufszahlen von über 15 Jahren zur Verfügung gestellt und der Blog woll­te her­aus­fin­den, aus wel­chen Kategorien sich am bes­ten Bilder ver­kau­fen bei Shutterstock und Adobe Stock.

Industrie oder Natur: Was ver­kauft sich bes­ser? (KI-​Montage)

Dazu haben sie die Bildkategorien, wel­che beim Hochladen ange­ben wer­den müs­sen (zum Beispiel „Landschaft, Menschen, Technik, Transport, Tiere, …) gezählt und geschaut, wie viel Bilder Steve in jeder Kategorie hat und wie viel er davon ver­kauft hat.

Als über­ra­schen­de Erkenntnis stand dann fest:

Es ist leicht zu erken­nen, dass Parks/​Outdoor, Transportmittel, Gebäude/​Landmarken und Natur die abso­lu­ten Top-​Seller-​Kategorien sind. Der letz­te Punkt mag vie­le über­ra­schen: Jeder Microstock-​Leitfaden „Wie man Geld ver­dient“ beginnt mit der Empfehlung, KEINE Naturaufnahmen zu machen, weil die Agenturen so voll davon sind. Doch die Daten lügen nicht, und Steve ver­dient auch im Jahr 2023 noch mit Naturaufnahmen.“

Diese Aussage über­rasch­te mich tat­säch­lich und des­halb schau­te ich mir die Datenbasis und Analyse genau­er an. Schnell fand ich den Fehler.

Steve hat ca. 35% sei­nes Portfolios von ins­ge­samt ca. 12.000 Bildern vol­ler Naturbilder, da über­rascht es nicht, dass er davon – im Verhältnis gese­hen – viel ver­kauft. Ich selbst habe über­wie­gend Menschenbilder im Portfolio, wes­halb es wenig über­rascht, dass sich aus mei­nem Portfolio vor allem Menschenbilder verkaufen.

Sinnvoller wäre die Analyse gewe­sen, wenn die Prozentzahlen der Kategorien im Portfolio ver­gli­chen wor­den wären mit denen der Einnahmen der glei­chen Kategorie.

Für die Bildagentur Adobe Stock habe ich das mal gemacht, basie­rend auf den Zahlen des ver­link­ten Blogartikels.

Das Ergebnis sah dann so aus:

Wichtig ist hier die letz­te far­bi­ge Spalte: Hier wird gezeigt, um wie vie­le Prozentpunkte die Verkäufe abwei­chen von der Anzahl der Bilder in der glei­chen Kategorie.

Hier könnt ihr sehen, dass sich Bilder aus den Kategorien Wissenschaft, Tiere, Gebäude und Industrie bes­ser als erwar­tet ver­kauft haben, wäh­rend sich Kategorien wie Natur, Technologie oder Lebensmittel weni­ger gut ver­kauft haben.

(Kurzer Disclaimer: Für die vier unters­ten Kategorien wur­den im Blogartikel kei­ne abso­lu­ten Zahlen genannt, daher habe ich die­se geschätzt, glei­ches gilt für die Kategorien, wel­che in der Spalte „Portfolio %“ 1,2 ste­hen haben. Außerdem zeigt die Spalte „Sales abso­lut“ kei­ne Verkäufe, son­dern die Umsätze.)

Meine Analyse besagt qua­si das genaue Gegenteil von Taras‘ Analyse, obwohl wir die glei­chen Daten ver­wen­det haben.

Eine wei­te­re Mögliche Herangehensweise wäre der RPI-​Vergleich pro Kategorie gewe­sen. Dafür müs­sen wir wis­sen, wie vie­le Bilder Steve pro Kategorie abso­lut im Portfolio hat. Das kön­nen wir extra­hie­ren aus den Prozentzahlen sowie der Gesamtsumme von ca. 12.000 Bildern bei Adobe Stock.

Die Bilder pro Kategorie wer­den dann durch die Umsätze der glei­chen Kategorie geteilt. Je höher der Wert, des­to mehr Geld bringt ein Bild.

Hier das Ergebnis gra­fisch aufbereitet:

Wie ihr seht, ist das Ergebnis ähn­lich, aber nicht iden­tisch. Industriebilder erziel­ten den meis­ten Umsatz, gefolgt Wissenschaft und Tieren. (Drinks habe ich mal außen vor gelas­sen, weil da schon die nied­ri­ge geschätz­te Portfoliogröße das Ergebnis zu stark ver­fäl­schen kann). Am schlech­tes­ten schnit­ten hier wie­der Lebensmittel, Technologie, Sport und Landschaften ab.

Ich habe die­sen Artikel geschrie­ben, um zu zei­gen, dass es wich­tig ist, sich die Datenbasis genau anzu­se­hen, bevor basie­rend auf viel­leicht unge­nau­en Daten Geschäftsentscheidungen getrof­fen werden.

Wer an die­sem Thema inter­es­siert ist, dem emp­feh­le ich die­se bei­den Bücher, wel­che ich mehr­mals mit Gewinn gele­sen habe:

Die besten Bildagenturen 2022 (Auswertung meiner Umfrage)

Dies ist jetzt schon die sieb­te Auswertung mei­ner jähr­li­chen Umfrage unter mei­nen Leser*innen, wel­che Agenturen ihnen im Vorjahr, also dies­mal 2022, den meis­ten Umsatz gebracht haben.
Die Agenturen soll­ten sie nach Umsatz abstei­gend sor­tiert als Kommentar hin­ter­las­sen. Zusammen mit mir haben sich 56 Fotograf*innen betei­ligt. Vielen Dank dafür!

Die Ergebnisse will ich euch hier ger­ne vor­stel­len. Zuerst die ein­deu­ti­ge Grafik (Klick zum Vergrößern):

Die besten Bildagenturen 2022

  1. Adobe Stock* (494) (-)
  2. Shutterstock* (386) (-)
  3. iStock (229) (-)
  4. Dreamstime* (141) (-)
  5. Alamy (129) (-)
  6. EyeEm (116) (+2)
  7. Depositphotos (116) (-)
  8. 123rf* (72) (-2)
  9. Westend61 (63) (+1)
  10. Getty Images (55) (+1)
  11. Photocase (44) (+2)
  12. Wirestock (27) (-3)
  13. Zoonar* (26) (+2)
  14. Canva (25) (neu)
  15. Pond5* (22) (-3)

Meine Vorgehensweise:
Ich habe in einer Excel-​Tabelle eine Liste gemacht und in die ers­te Spalte jede Agentur ein­ge­tra­gen, die genannt wur­de. In den nächs­ten Spalten habe ich dann für jede Teilnehmer*in und jede Agentur Punkte ver­ge­ben, basie­rend auf der Sortierung der genann­ten Agenturen. Die ers­te Agentur, also die mit dem meis­ten Umsatz, bekam 10 Punkte, die als zwei­tes genann­te Agentur bekam 9 Punkte und so wei­ter.
Die Werte habe ich pro Agentur sum­miert und die Liste dann nach den Punkten sor­tiert. Das Ergebnis seht ihr oben, die Zahl in Klammern ist also die Gesamtpunktzahl der jewei­li­gen Agentur.
Insgesamt wur­den 45 ver­schie­de­ne Agenturen benannt, ich habe die Liste jedoch auf die ers­ten 15 Agenturen beschränkt, weil das sta­tis­ti­sche Rauschen zum Ende hin mit meist nur einer Nennung sehr viel grö­ßer ist.

Hinweise:
Bei der Umfrage wur­de nicht unter­schie­den, ob die Leute Videos oder Fotos oder bei­des ver­kau­fen, wie vie­le Dateien sie online haben oder seit wann sie dort hoch­la­den. In der letz­ten Klammer sehr ihr die Veränderung zum Vorjahr.

In der Liste oben sind iStock und Getty zwar getrennt auf­ge­führt, ganz trenn­scharf las­sen sich die­se jedoch nicht aus­ein­an­der­hal­ten, da iStock ja auch über Getty Images ver­kauft und bei­de Agenturen zusam­men­ge­hö­ren. Aber selbst wenn ich Getty zu iStock addiert hät­te, hät­te sich an der Platzierung von iStock auf dem drit­ten Platz nicht geän­dert, dafür wäre hin­ten nur der „eige­ne Bildershop“ (ver­schie­de­ner Leute) auf Platz 15 auf­ge­taucht, wenn Getty ent­fal­len wäre.

Meine bes­ten Agenturen 2022
Wer die obi­ge Liste nach­rech­nen oder anders aus­wer­ten will, kann das eben­falls machen, mei­ne Datenbasis ist frei ein­seh­bar. Was jedoch noch fehlt, sind die Agenturen, bei denen ich selbst 2022 am meis­ten Umsatz erzielt habe und die ich eben­falls in obi­ge Rechnung habe ein­flie­ßen las­sen. In Klammern wie­der die Veränderung zum Vorjahr, das heißt also, das die Reihenfolge iden­tisch mit der von 2021 ist:

  1. Adobe Stock (-)
  2. Shutterstock (-)
  3. Canva (-)
  4. 123rf (-)
  5. Zoonar (-)
  6. EyeEm (-)
  7. Dreamstime (-)
  8. Alamy (-)
  9. Pond5 (-)
  10. Westend61 (-)

Was sagt uns diese Auswertung?

Adobe Stock hat sei­ne Spitzenposition im Vergleich zu den Vorjahren noch wei­ter aus­ge­baut, Shutterstock bleibt jedoch wei­ter­hin sta­bil auf dem zwei­ten Platz.

Mit deut­li­chem Abstand führt iStock das Mittelfeld an, in dem sich noch Dreamstime, Alamy, 123rf, Depositphotos und EyeEm tum­meln. Depositphotos hat abso­lut gese­hen etwas zuge­legt, die ande­ren Agenturen im Mittelfeld jedoch abgenommen.

Die rest­li­chen Agenturen sind kaum noch der Rede wert. Diese Formulierung fand sich auch häu­fig in den Kommentaren der Teilnehmer.

Hier könnt die auch die Auswertungen aus den Jahren 2022, 2021, 2020, 2019, 2018 und 2017 nachlesen.

Interessante Auffälligkeiten

Der höchs­te Neueinstieg letz­tes Jahr war Wirestock, wel­che jedoch die­ses Jahr auch schon wie­der eini­ge Plätze ver­lo­ren haben. Einziger Neueinstieg 2022 in das Ranking war Canva, aus­ge­stie­gen aus der Liste ist dadurch Panthermedia.

Habt ihr die Ergebnisse erwar­tet? Oder sind Überraschungen für euch dabei?

* Affiliate-​Link

Die besten Bildagenturen 2021 (Auswertung meiner Umfrage)

Dies ist nun schon die sechs­te Auswertung mei­ner jähr­li­chen Umfrage unter mei­nen Leser:innen, wel­che Agenturen ihnen im Vorjahr, also dies­mal 2021, den meis­ten Umsatz gebracht haben.
Die Agenturen soll­ten sie nach Umsatz abstei­gend sor­tiert als Kommentar hin­ter­las­sen. Zusammen mit mir haben sich 54 Fotograf:innen betei­ligt. Vielen Dank dafür!

Die Ergebnisse will ich euch hier ger­ne vor­stel­len. Zuerst die ein­deu­ti­ge Grafik (Klick zum Vergrößern):

Die besten Bildagenturen 2021

  1. Adobe Stock* (478) (-)
  2. Shutterstock* (389) (-)
  3. iStock (225) (-)
  4. Dreamstime* (156) (-)
  5. Alamy (151) (+2)
  6. 123rf* (139) (-)
  7. Depositphotos (110) (-2)
  8. EyeEm (105) (-)
  9. Wirestock (53) (neu)
  10. Westend61 (42) (-1)
  11. Getty Images (37) (+2)
  12. Pond5* (36) (-1)
  13. Photocase (31) (-1)
  14. Panthermedia (28) (neu)
  15. Zoonar* (25 (neu)

Meine Vorgehensweise:
Ich habe in einer Excel-​Tabelle eine Liste gemacht und in die ers­te Spalte jede Agentur ein­ge­tra­gen, die genannt wur­de. In den nächs­ten Spalten habe ich dann für jeden Teilnehmer und jede Agentur Punkte ver­ge­ben, basie­rend auf der Sortierung der genann­ten Agenturen. Die ers­te Agentur, also die mit dem meis­ten Umsatz, bekam 10 Punkte, die als zwei­tes genann­te Agentur bekam 9 Punkte und so wei­ter.
Die Werte habe ich pro Agentur sum­miert und die Liste dann nach den Punkten sor­tiert. Das Ergebnis seht ihr oben, die Zahl in Klammern ist also die Gesamtpunktzahl der jewei­li­gen Agentur.
Insgesamt wur­den 34 ver­schie­de­ne Agenturen benannt, ich habe die Liste jedoch auf die ers­ten 15 Agenturen beschränkt, weil das sta­tis­ti­sche Rauschen zum Ende hin mit meist nur einer Nennung sehr viel grö­ßer ist.

Hinweise:
Bei der Umfrage wur­de nicht unter­schie­den, ob die Leute Videos oder Fotos oder bei­des ver­kau­fen, wie vie­le Dateien sie online haben oder seit wann sie dort hoch­la­den. Die Platzierung von Pond5 ergibt sich zum Beispiel aus deren Videoverkäufen, jedoch ver­mut­lich nicht aus deren Fotoverkäufen. In der letz­ten Klammer sehr ihr die Veränderung zum Vorjahr.

In der Liste oben sind iStock und Getty zwar getrennt auf­ge­führt, ganz trenn­scharf las­sen sich die­se jedoch nicht aus­ein­an­der­hal­ten, da iStock ja auch über Getty Images ver­kauft und bei­de Agenturen zusam­men­ge­hö­ren. Aber selbst wenn ich Getty zu iStock addiert hät­te, hät­te sich an der Platzierung von iStock auf dem drit­ten Platz nicht geän­dert, dafür wäre hin­ten nur Bigstock auf Platz 15 auf­ge­taucht, wenn Getty ent­fal­len wäre.

Meine bes­ten Agenturen 2021
Wer die obi­ge Liste nach­rech­nen oder anders aus­wer­ten will, kann das eben­falls machen, mei­ne Datenbasis ist frei ein­seh­bar. Was jedoch noch fehlt, sind die Agenturen, bei denen ich selbst 2021 am meis­ten Umsatz erzielt habe und die ich eben­falls in obi­ge Rechnung habe ein­flie­ßen las­sen. In Klammern wie­der die Veränderung zum Vorjahr:

  1. Adobe Stock (-)
  2. Shutterstock (-)
  3. Canva (-)
  4. 123rf (-)
  5. Zoonar (+3)
  6. EyeEm (+1)
  7. Dreamstime (-2)
  8. Alamy (+1)
  9. Pond5 (neu)
  10. Westend61 (neu)

Was sagt uns diese Auswertung?

Adobe Stock hat sei­ne Spitzenposition im Vergleich zum Vorjahr noch wei­ter aus­ge­baut, Shutterstock bleibt wei­ter­hin auf dem zwei­ten Platz.

Mit deut­li­chem Abstand führt iStock das Mittelfeld an, in dem sich noch Dreamstime, Alamy, 123rf, Depositphotos und EyeEm tum­meln. Die rest­li­chen Agenturen sind kaum noch der Rede wert. Diese Formulierung fand sich auch deut­lich häu­fi­ger in den Kommentaren der Teilnehmer.

Wie im letz­ten Jahr pro­phe­zeit, hat Depositphotos, ver­mut­lich wegen deren Honorarkürzung, eini­ge Plätze verloren.

Hier könnt die auch die Ergebnisse von 2021, 2020, 2019, 2018 und 2017 nachlesen.

Interessante Auffälligkeit

Auffällig ist der höchs­te Neueinstieg auf Platz 9 von Wirestock, wel­che kei­ne Bildagentur im klas­si­schen Sinne ist, son­dern nur ein Verteiler, über den Fotograf:innen ihre Bilder gleich­zei­tig an ver­schie­de­ne Bildagenturen streu­en kön­nen, ohne sich dar­um extra küm­mern zu müs­sen. Dafür ver­langt Wirestock natür­lich einen Anteil an der ohne­hin schon küm­mer­li­chen Provision.

Ich bin mir sicher, dass auch die Umsatzverteilung von Wirestock selbst der in der obi­gen Liste ähneln wür­de. Der Blogleser Dennis hat­te noch ergänzt, dass die Umsätze bei Wirestock vor allem auf deren „Instant Pay“-Programm zurück­zu­füh­ren sei­en, was lang­fris­tig aber sicher kei­ne gute Idee ist.

Spaßeshalber hier noch eine Zusammenfassung der Bildagentur-​Ergebnisse der letz­ten fünf Jahre (Klicken zum Vergrößern), bei der die obi­ge Zählweise mit den Platzierungen der jewei­li­gen Jahre addiert wur­de. Die best­mög­li­che Platzierung (5 Jahre x 15 Punkte) wäre dem­nach 90 Punkte:

Habt ihr die Ergebnisse erwar­tet? Oder sind Überraschungen für euch dabei?

* Affiliate-​Link

Die besten Bildagenturen 2020 (Auswertung meiner Umfrage)

Zum fünf­ten Mal schon frag­te ich mei­ne Leserinnen und Leser bei Facebook am Jahresanfang, wel­ches im Vorjahr ihre Bildagenturen mit dem meis­ten Umsatz waren. Die Agenturen soll­ten sie nach Umsatz abstei­gend sor­tiert als Kommentar hin­ter­las­sen. Zusammen mit mir haben sich 46 Fotografinnen und Fotografen betei­ligt. Vielen Dank dafür!

Die Ergebnisse will ich euch hier wie­der vor­stel­len. Zuerst die ein­deu­ti­ge Grafik (Klick zum Vergrößern):

Die besten Bildagenturen 2020

  1. Adobe Stock* (389) (-)
  2. Shutterstock* (335) (-)
  3. iStock (205) (-)
  4. Dreamstime* (134) (+1)
  5. Depositphotos (117) (+3)
  6. 123rf* (115) (-2)
  7. Alamy (93) (-)
  8. EyeEm (72) (-2)
  9. Westend61 (48) (+4)
  10. Bigstock (40) (-1)
  11. Pond5* (34) (-)
  12. Photocase (29) (-)
  13. Getty Images (26) (-3)
  14. Colourbox (18) (neu)
  15. Stockfood (10) (-1)

Meine Vorgehensweise:
Ich habe in einer Excel-​Tabelle eine Liste gemacht und in die ers­te Spalte jede Agentur ein­ge­tra­gen, die genannt wur­de. In den nächs­ten Spalten habe ich dann für jeden Teilnehmer und jede Agentur Punkte ver­ge­ben, basie­rend auf der Sortierung der genann­ten Agenturen. Die ers­te Agentur, also die mit dem meis­ten Umsatz, bekam 10 Punkte, die als zwei­tes genann­te Agentur bekam 9 Punkte und so wei­ter.
Die Werte habe ich pro Agentur sum­miert und die Liste dann nach den Punkten sor­tiert. Das Ergebnis seht ihr oben, die Zahl in Klammern ist also die Gesamtpunktzahl der jewei­li­gen Agentur.
Insgesamt wur­den 28 ver­schie­de­ne Agenturen benannt, ich habe die Liste jedoch auf die ers­ten 15 Agenturen beschränkt, weil das sta­tis­ti­sche Rauschen zum Ende hin mit meist nur einer Nennung sehr viel grö­ßer ist.

Hinweise:
Bei der Umfrage wur­de nicht unter­schie­den, ob die Leute Videos oder Fotos oder bei­des ver­kau­fen, wie vie­le Dateien sie online haben oder seit wann sie dort hoch­la­den. Die Platzierung von Pond5 ergibt sich zum Beispiel aus deren Videoverkäufen, jedoch ver­mut­lich nicht aus deren Fotoverkäufen. In der letz­ten Klammer sehr ihr die Veränderung zum Vorjahr.

Meine bes­ten Agenturen 2020
Wer die obi­ge Liste nach­rech­nen oder anders aus­wer­ten will, kann das eben­falls machen, mei­ne Datenbasis ist frei ein­seh­bar. Was jedoch noch fehlt, sind die Agenturen, bei denen ich selbst 2020 am meis­ten Umsatz erzielt habe und die ich eben­falls in obi­ge Rechnung habe ein­flie­ßen las­sen. In Klammern wie­der die Veränderung zum Vorjahr:

  1. Adobe Stock (-)
  2. Shutterstock (-)
  3. Canva (+2)
  4. 123rf (-1)
  5. Dreamstime (+2)
  6. Bigstock (-2)
  7. EyeEm (-1)
  8. Zoonar (neu)
  9. Alamy (-1)
  10. Mostphotos (-)

Was sagt uns diese Auswertung?

Adobe Stock hat sei­ne Spitzenposition im Vergleich zum Vorjahr wei­ter aus­ge­baut, Shutterstock bleibt wei­ter­hin auf dem zwei­ten Platz.

Mit deut­li­chem Abstand führt iStock das Mittelfeld an, in dem sich noch Dreamstime, Depositphotos, 123rf, Alamy und EyeEm tum­meln. Die rest­li­chen Agenturen sind kaum noch der Rede wert. Diese Formulierung fand sich auch deut­lich häu­fi­ger in den Kommentaren der Teilnehmer.

Die Honorarkürzungen bei Shutterstock schei­nen ihren Tribut zu for­dern, auch EyeEm hat nach deren Welle von Portfolio-​Löschungen eini­ge Plätze ver­lo­ren. Hier wäre inter­es­sant zu sehen, ob ähn­li­ches mit Depositphotos 2021 pas­sie­ren wird, weil die­se eben­falls Honorare kür­zen wer­den.

Hier könnt die auch die Ergebnisse von 2020, 2019, 2018 und 2017 nachlesen.

Habt ihr die Ergebnisse erwar­tet? Oder sind Überraschungen für euch dabei?

* Affiliate-​Link

Die neuen Shutterstock-​Quartalszahlen sind da: Welche Auswirkungen hat die Honoraränderung?

Vor weni­gen Tagen hat die Bildagentur Shutterstock ihre Quartalszahlen für das zwei­te Quartal 2020 vorgelegt.

Wie schon im letz­ten Bericht ist die Stagnation durch­aus erkenn­bar:
Die bezahl­ten Downloads san­ken um 6% auf 44 Mio. Downloads.
Der Erlös pro Download wuchs um 0,17 USD auf 3,61 USD.
Der Umsatz sank um 2% auf 159,2 Mio. USD.

Eine wei­te­re inter­es­san­te Zahl ist, dass der durch­schnitt­li­che Shutterstock-​Kunde ca. 326 USD aus­gibt, ca. 0,2% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das ist auch grob der Preis des kleins­ten Bilder-​Abos mit 10 Bildern im Monat.

Zwar brüs­tet sich Shutterstock mit einem 21%-Wachstum im Bilder-​Bereich und einem 27%-Wachstum bei den Videos, aber die Proteste der Shutterstock-​Lieferanten wegen der geän­der­ten Honorarstruktur haben trotz­dem ihre Wirkung gezeigt:
Das abso­lu­te Wachstum des Portfolios betrug nur ca. 10 Mio. Bilder, das ist der schlech­tes­te Wert seit dem ers­ten Quartal 2016:

Dem Börsenkurs schei­nen sol­che Details egal zu sein, die Shutterstock-​Aktie stieg in der letz­ten Woche um beacht­li­che 30%.

Das mag dar­an lie­gen, dass Shutterstock seit eini­gen Monaten eine Dividende zahlt und dass die Einkünfte aus dem ope­ra­ti­ven Geschäft von Shutterstock um beacht­li­che 19,5 Mio. USD auf 22,5 Mio USD gestie­gen sind. Grund für die­sen star­ken Anstieg sind laut Shutterstock deren „Initiativen zur Margenausweitung“, die die im zwei­ten Quartal 2020 zu „nied­ri­ge­ren Betriebsausgaben“ geführt haben. Oder salopp über­setzt: „Wir müs­sen den Fotografen jetzt weni­ger zah­len“? Da die­se Änderungen erst im Juni 2020 begon­nen haben, ist eine wei­te­re Steigerung im nächs­ten Quartal nicht abwegig.

Der Investment-​Vertreter der Deutschen Bank sprach das Thema der Honoraränderungen auch expli­zit beim „Earnings Call“ an, erhielt aber nur eine sehr aus­wei­chen­de Antwort vom Shutterstock-CEO:

Lloyd Walmsley (Deutsche Bank):

Thanks. I have a cou­ple. I guess, first­ly, can you talk about chan­ges to the royal­ty pay­outs to con­tri­bu­tors? And did you have a full quar­ter bene­fit from that in gross mar­gin? Or should we expect gross mar­gins to increase in the second half around that? And I guess rela­ted to that, are the­re going to be sea­so­nal vari­ances in gross mar­gin to account for kind of rising pay­outs over the cour­se of the year to con­tri­bu­tors? And then the second one on the Enterprise side. I know you guys have been doing some go-​to-​market chan­ges on how you kind of source new cus­to­mers. Can you talk about how that’s going and how cri­ti­cal is that to kind of get­ting the broa­der Enterprise seg­ment back to growth? Thanks.“

Stan Pavlovsky (CEO Shutterstock)

Yes, abso­lut­e­ly. So first on the gross mar­gins and the con­tri­bu­tor royal­ty chan­ge – one of the things that I real­ly want to make sure is clear is that the­re are seve­ral things that are impac­ting gross mar­gins inclu­ding hos­ting cos­ts of our data cen­ters, con­tent injec­tion cos­ts, cre­dit card fees, royal­ties. A big part of a bene­fit that we expe­ri­en­ced this quar­ter is actual­ly due to lower down­load acti­vi­ty as well as the auto­ma­ti­on of the con­tent inges­ti­on pro­cess as com­pared to sort of doing it manu­al­ly. So when we look at – the­re are seve­ral varia­bles that are impac­ting gross mar­gins some of which we expect will con­ti­nue and others will vary based on what’s hap­pe­ning in the busi­ness the pro­duct mix et cete­ra. I’ll let Jarrod talk about kind of – I’ll let Jarrod talk about, sort of, the longer-​term and the rest of the year and then I’ll take the Enterprise question.“

Zu erwäh­nen bleibt noch, dass der ehe­ma­li­ge Shutterstock-​CEO und Firmengründer Jonathan Oringer wenig Vertrauen in die Zukunft sei­nes auf­ge­bau­ten Unternehmens zu haben scheint. Seit dem 1. Juni 2020, also dem Tag, an dem die Honoaränderungen in Kraft tra­ten, hat Jon Oringer Aktienanteile im Wert von über 4,2 Mio. USD ver­kauft: