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Sechs Jahre Microstock – Meine Zahlen und Erfahrungen

Die letz­ten Monate wur­de ich gefragt, ob ich auch die­ses Jahr wie­der mei­ne Zahlen aus dem Microstock-​Business ver­öf­fent­li­chen wer­de. Ich habe damit eini­ge Monate gezö­gert, aber dazu später.

Dabei geben die Zahlen kei­nen Anlass zur Sorge.

Auch die­ses Jahr wer­te ich nur die fünf bes­ten mei­ner Microstock-​Agenturen aus. Das sind Fotolia*, Shutterstock*, 123rf*, Dreamstime* und Bigstock*, die zu Shutterstock gehören.

iStock* wer­te ich die­ses Mal nicht mehr aus, weil deren Umsätze kon­ti­nu­ier­lich gesun­ken sind und nun auf Platz 8 mei­ner ein­nah­me­stärks­ten Agenturen gelan­det sind. Dafür, dass ich dort jedoch seit ca. drei Jahren nichts mehr hoch­la­de und 40% mei­ner Bilder gelöscht habe, hal­te ich das aber ehr­lich gesagt für eine beein­dru­cken­de Leistung.

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Aktiv belie­fe­re ich momen­tan 16 Agenturen halb­wegs regel­mä­ßig. Es sind fünf Agenturen weg­ge­fal­len, bei denen sich der Ertrag im Verhältnis zum Aufwand nicht mehr gelohnt hat oder wo es ande­re Gründe gab, die­se nicht mehr zu belie­fern. Dazugekommen sind in der glei­chen Zeit nur zwei Agenturen. Die berück­sich­tig­ten 5 Agenturen erwirt­schaf­ten aber über 85% mei­nes Gesamtumsatzes.

Die hier im Artikel genann­ten Zahlen bezie­hen sich auf die Zeit vom Juli 2013 bis Juni 2014 und schlie­ßen wie­der naht­los an die Auswertung vom Vorjahr an. Wer die kom­plet­te Entwicklung nach­le­sen will, fin­det hier die Ergebnisse nach dem ers­ten, zwei­ten, drit­ten, vier­ten und fünf­ten Jahr Microstock.

Portfolio-​Größe

Die Anzahl mei­ner Bilder bei den Agenturen steigt wei­ter­hin ziem­lich gleich­mä­ßig. Die Zahlen in Klammern zei­gen die Veränderung zum Vorjahr auf. Bei Fotolia hat­te ich Ende Juni 13304 Bilder online (+2815), bei Shutterstock sind es 10056 gewe­sen (+1975), 123rf kam auf 10145 Bilder (+2193), das Portfolio bei Dreamstime ent­hält 9716 Bilder (+1898) und Bigstock hat 9958 Bilder von mir (+1896).

Im Schnitt habe ich ca. 165 neue Bilder pro Monat hoch­ge­la­den, wobei Fotolia zusätz­lich ca. 20% exklu­si­ves Material von mir erhält. 200 Bilder pro Monat, wie in die­ser Rechnung, sind also machbar.

Verkäufe

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Wie vie­le Verkäufe konn­te eine Agentur letz­tes Jahr mit mei­nen Bildern pro Monat im Durchschnitt erzie­len? Die Zahlen in Klammern zei­gen die Veränderung zum Vorjahr an. Wie zu erwar­ten liegt Shutterstock als Abo-​Agentur bei der Anzahl der Verkäufe mit 7539 weit vor­ne (+2087). Danach folgt Fotolia mit 5803 Verkäufen (+973). Auf Platz drei liegt 123rf mit 1059 Sales (+339), dicht gefolgt von Bigstock mit 705 Verkäufen (+483). Auf dem fünf­ten Platz liegt dies­mal Dreamstime mit 658 Sales (+176). Zusammen wur­den also im letz­ten Jahr über 15.000 Bilder von mir pro Monat ver­kauft. Eine Summe, die ich mir zu Beginn nicht zu erträu­men gewagt hätte.

Umsätze

Im letz­ten Bericht hat­te ich die Befürchtung geäu­ßert, dass das Ende der Fahnenstange bei mei­nen Umsatzsteigerungen erreicht sein könn­te. Diese Befürchtung hat sich glück­li­cher­wei­se nicht bewahr­hei­tet. Meine Umsätze stei­gen regel­mä­ßig wei­ter, aber ich habe mich nach lan­gem Zögern ent­schie­den, kei­ne kon­kre­ten Umsatzzahlen mehr zu veröffentlichen.

Viele in mei­nem Freundes- und Bekanntenkreis fan­den es schon seit Jahren befremd­lich, dass ich so offen über mei­ne Einnahmen schrei­be. Ich habe es trotz­dem gemacht, weil es für mich ein Experiment war, ob sich mit der Microstock-​Fotografie wirk­lich Geld ver­die­nen lässt. An die­sem Experiment woll­te ich euch als Leser teil­ha­ben las­sen. Ich den­ke, den Erfolg des Experiments habe ich spä­tes­tens im obi­gen Bericht bewiesen.

Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brach­te, war der rei­ße­risch beti­tel­te Artikel „So ver­dient man 10.000 Euro monat­lich mit Stockfotos“ von Online Marketing Rockstars, der text­gleich auch in der t3n und der Gründerszene ver­öf­fent­licht wur­de. Ich habe der Autorin aus­drück­lich erklärt, dass ich das Interview nur geben möch­te, wenn mei­ne Einnahmen nicht im Vordergrund stün­den. Solche Überschriften sind dann das Ergebnis.

Ich möch­te nicht auf mei­ne Umsätze redu­ziert wer­den, denn damit könn­te der Eindruck erweckt wer­den, Microstock sei eine die­ser Methoden zum „Geld ver­die­nen im Schlaf“. Das stimmt nicht. Es ist immer noch mög­lich, ins Microstock-​Business ein­zu­stei­gen, aber die Konkurrenz ist im Vergleich zu mei­nem Beginn vor sechs Jahren här­ter gewor­den. Wer Erfolg haben will, braucht Durchhaltevermögen und Disziplin. Zwei Jahre min­des­tens, eher drei bis vier Jahre, bevor sich die Investition lohnt. Das schaf­fen nur wenige.

Außerdem sah die Journalistin – auch auf kon­kre­te Hinweise von mir – nicht ein, den Unterschied zwi­schen Umsatz und Gewinn ver­ste­hen zu wol­len und die Überschrift dahin­ge­hend abzu­än­dern. Damit wer­den unnö­tig fal­sche Hoffnungen geweckt, denn um sol­che Umsätze zu erzie­len, gehö­ren auch hohe Investitionen dazu. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Shootings, mit denen ich am meis­ten Geld ver­die­ne, gleich­zei­tig die sind, wel­che mich am meis­ten gekos­tet haben. Bevor ich jetzt aber detail­liert öffent­lich mei­ne Ausgaben gegen­rech­ne, um die Umsätze in den pas­sen­den Kontext zu stel­len, las­se ich es ganz bleiben.

Anreize

Die Bildagenturen haben ver­schie­de­ne Mechanismen, um ihre Fotografen zu moti­vie­ren und zu belohnen.

Fotolia hat ein Ranking, in dem man höher steigt, je mehr Bilder man ver­kauft. In jedem Level erhält man mehr Prozente pro Verkauf. Mitte letz­ten Jahres habe ich das Saphir-​Level erreicht, was dem fünf­ten von acht mög­li­chen Leveln ent­spricht. Meinem Ranking-​Rechner zufol­ge wird es aber bestimmt noch ca. ein Jahr dau­ern, bis ich das sechs­te Level Rubin erreicht habe. Da gibt es welt­weit aber auch nur fünf Fotografen, die das schon geschafft haben.

Shutterstock hat ein ande­res System. Anfangs bringt jedes ver­kauf­te Foto dem Fotografen 0,25 US-​Dollar. Wer mehr als 500 US-​Dollar ein­ge­nom­men hat, bekommt danach pro Verkauf 0,33 USD, bei mehr als 3000 USD Umsatz dann 0,36 USD pro Verkauf. Nach ins­ge­samt 10.000 USD Verkaufserlösen bekommt man 0,38 USD pro Verkauf. Diese Hürde habe ich schon vor vier Jahren genom­men und sta­gnie­re auf hohem Niveau.

Dreamstime hat wie­der eine ande­re Struktur. Je häu­fi­ger ein Foto ver­kauft wur­de, des­to teu­rer wird es. Hier haben 84 mei­ner Fotos das höchs­te Level 5 erreicht.

123rf hat erst im Januar 2013 ein Ranking-​System ein­ge­führt. Hier zäh­len die Verkäufe der letz­ten 12 Monate. Je mehr Verkäufe, des­to höher das Level und damit ver­bun­den die Prozente, die man pro Verkauf erhält. Dort bin ich 2013 ins Level 5 (von inge­samt 10) ein­ge­stie­gen und habe aktu­ell das Level 6 inne. Das Level 7 wer­de ich aber vor­aus­sicht­lich eine Weile nicht erreichen.

Bigstock hat mei­nes Wissens kein Ranking-System.

Mitmachen

Wer jetzt Lust bekom­men hat, sein eige­nes Experiment zu wagen, kann sich über fol­gen­de Affiliate-​Links bei den Bildagenturen anmelden:

Übrigens: Wer selbst aus­rech­nen will, wie viel er im nächs­ten Jahr mit sei­nen Fotos ver­die­nen könn­te, kann mei­nen kos­ten­lo­sen “Stock Photography Income Calculator” benut­zen.

Wie lief euer letz­tes Microstock-​Jahr? Wie schätzt ihr die Zukunft ein?

* Affiliate

Das Microstock Geschäft: Wie viel lässt sich damit verdienen?

Kürzlich pos­te­te der Fotograf Luis Alvarez (und Stock Performer Gründer) eini­ge Rechenbeispiele auf sei­ner Facebook-​Seite, wo er vor­rech­ne­te, wie viel man mit Stockfotos ver­die­nen könn­te. Ich frag­te ihn, ob er das nicht aus­führ­li­cher als Gastbeitrag für die­sen Blog erklä­ren will. Zusammen mit sei­nem Kollegen Oliver Rivo hat er für euch die­sen Artikel geschrieben:

Vor kur­zem unter­hielt ich mich mit einem Freund, der in das Microstock Geschäft ein­stei­gen woll­te. “Hast du das wirk­lich vor?”, frag­te ich ihn. “Warum nicht?”, ant­wor­te­te er.

Seine Frage war durch­aus berech­tigt: Warum soll­te er nicht in die Microstock-​Welt ein­stei­gen? Viele von uns haben mit­er­lebt, wie es in die­ser Industrie enger und die Konkurrenz här­ter gewor­den ist. Aber bedeu­tet das gleich­zei­tig, dass Newcomer kei­ne Chance mehr haben?

Als wir uns mit die­ser Frage beschäf­tig­ten, ent­stand die Idee eines ein­fa­chen Business Plan Rechners, der uns hel­fen kann, unse­re Ziele zu defi­nie­ren sowie Strategien zu ent­wi­ckeln, sie zu errei­chen. Im Spiel mit dem Rechner wur­de uns bewusst, dass es tat­säch­lich mög­lich ist, als Neuling in das Microstock-​Business ein­zu­stei­gen. Und je nach Zielsetzung gibt es ver­schie­de­ne Wege, das zu tun.

stock-photography-business-plan-rechnerZur Verdeutlichung schau­en wir uns ein paar bei­spiel­haf­te Strategien an.

Dein Business-​Plan

Bevor du dich auf dein Microstock-​Abenteuer begibst, müs­sen vier wich­ti­ge Entscheidungen getrof­fen werden:

  • Wie vie­le Bilder kannst du monat­lich produzieren?
  • Wie viel kos­tet dich die Produktion eines Bildes?
  • Was sind dei­ne monat­li­chen Fixkosten?
  • Wie vie­le Monate lang willst du dei­nen Produktionsplan durchziehen?

Die Antworten auf die­se Fragen defi­nie­ren dei­ne Strategie. Ob du mit einem Team zusam­men­ar­bei­test, ob du Menschen oder Stillleben foto­gra­fierst oder ob du ein Studio mie­test oder nicht – all die­se Fragen müs­sen beant­wor­tet werden.

Dein monat­li­cher Umsatz pro Bild (RPI/​m)

Der zweit­wich­tigs­te Einflussfaktor ist der zu erwar­ten­de durch­schnitt­li­che Monatsumsatz für jedes Bild, das du pro­du­zierst. Es mag zwar unmög­lich erschei­nen, die­sen Wert zu bestim­men, aber ob du’s glaubst oder nicht, man hat einen Einfluss auf den monat­li­chen Umsatz pro Bild, auch RPI/​m (eng­lisch für “Revenue per Image per Month”) genannt.

Der RPI/​m defi­niert den Betrag, den du im Durchschnitt monat­lich mit all dei­nen Bildern ver­dienst. Wenn zum Beispiel 500 dei­ner Bilder online sind und sie monat­lich EUR 1.000 ein­brin­gen, dann liegt dein RPI/​m bei EUR 2. Es geht immer um einen durch­schnitt­li­chen Wert, das heißt dass wenn du in einem Monat EUR 1.200 ein­nimmst und im nächs­ten Monat EUR 800, bleibt der RPI/​m immer noch bei EUR 2.

Wenn du in gro­ßen Mengen Bilder min­der­wer­ti­ger Qualität pro­du­zierst, von denen sich vie­le ähneln, wirst du mit Sicherheit einen nied­ri­gen RPI/​m haben. Eine Ausrichtung auf Nischenthemen mit hoher Nachfrage und einer hohen Qualität dage­gen wird zu hohen Umsätzen pro Bild führen.

Und natür­lich gibt es jede Menge Varianten zwi­schen die­sen zwei Extremen.

Der Business Plan Rechner

Um an die­sen Geschäftsmodellen zu arbei­ten, haben wir einen Business Plan Rechner ent­wi­ckelt, der uns auf einen Blick zeigt, wie sich ver­schie­de­ne Strategien ent­wi­ckeln. Öffne ihn in dei­nem Browser und fin­de her­aus, wie gut dein Business für dich funk­tio­niert: https://www.stockperformer.com/calculator

Drei Beispielstrategien für den Einstieg in die Microstock-Welt

Der Business Plan Rechner hilft uns dabei, Strategien zum Einstieg in das Geschäft  mit Microstock zu unter­su­chen. Wir haben drei unter­schied­li­che Beispiele gewählt, alle bezo­gen auf die Produktion von Lifestyle Fotografie:

  • Die Microstock-​Produktionsfirma
  • Der Vollzeit Solo-Fotograf
  • Der Freizeit Amateur-Fotograf

Strategie 1: Die Microstock-Produktionsfirma

Der Aufbau einer Microstock Produktionsfirma ist zeit­in­ten­siv und teu­er, aber er erlaubt die Produktion einer gro­ßen Menge an Bildern. Wie wür­de so etwas aussehen?

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© Foto: Luis Alvarez
  • Wie vie­le Bilder kannst du monat­lich produzieren?
    800 pro Monat.
  • Wie viel kos­tet dich die Produktion eines Bildes?
    Shootings kön­nen teu­er sein. Geliehenes Equipment, Kleidung und Requisiten, Location-​Miete, gute Models, all das kos­tet Geld. Dank eines gro­ßen Teams und guter Vorbereitung soll­te es jedoch mög­lich sein, pro Shooting vie­le Bilder zu pro­du­zie­ren. Wir set­zen die Kosten pro Bild bei EUR 25 an.
  • Was sind dei­ne monat­li­chen Fixkosten?
    Eine Microstock-​Produktionsfirma hat Angestellte, z.B. einen Produktionsleiter, der alles orga­ni­siert, einen Produktionsassistenten und eine Vollzeitkraft für die Retusche. Wir mie­ten außer­dem ein Studio. Das kann EUR 6.000 kosten.
  • Wie vie­le Monate lang willst du dei­nen Produktionsplan durchziehen?
    Da die Startkosten sehr hoch sind, wol­len wir min­des­tens 5 Jahre dabei blei­ben. Wir set­zen die Länge des Business Plans auf 60 Monate.

Welchen monat­li­chen Umsatz pro Bild kön­nen wir erwar­ten? Unser Produktionsbüro inves­tiert hohe Summen in die Shootings, um die best­mög­li­che Qualität zu erzie­len. Gute Vorbereitung erlaubt uns die Auswahl gefrag­ter Themen. Für die­se Strategie set­zen wir als Beispiel einen RPI/​m von EUR 1,50 an. Der Business Plan Rechner lie­fert fol­gen­de Ergebnisse:

  • Wir müs­sen EUR 268.800 inves­tie­ren, bevor wir zum ers­ten Mal Geld verdienen!
  • Erst im vier­ten Jahr bekom­men wir unse­re Investition wie­der her­ein und sind unterm Strich im grü­nen Bereich.
  • Nach fünf Jahren beträgt der Gesamtgewinn EUR 636.000. Das ist ein Return on Investment von 237%.

Der Aufbau einer Microstock-​Produktionsfirma ist teu­er und bedeu­tet har­te Arbeit. Aber wenn man es rich­tig macht, kann man doch immer noch gutes Geld verdienen.

Strategie 2: Der Vollzeit Solo-Fotograf

Für unser zwei­tes Strategie-​Beispiel stel­len wir uns vor, du bist ein ein­zel­ner Fotograf, der alles selbst orga­ni­siert und Vollzeit arbei­tet. Hin und wie­der gibst du Verschlagwortung und Photoshop-​Arbeit an ande­re weiter.

© Foto: Luis Alvarez
© Foto: Luis Alvarez
  • Wie vie­le Bilder kannst du monat­lich produzieren?
    200 pro Monat.
  • Wie viel kos­tet dich die Produktion eines Bildes?
    Shootings wer­den zwar so güns­tig wie mög­lich pro­du­ziert, aber den­noch mit einem Fokus auf Qualität. Für eini­ge dei­ner Bilder bezahlst du exter­ne Dienstleister für die Verschlagwortung und Retusche. Wir set­zen die Kosten bei EUR 10 an.
  • Was sind dei­ne monat­li­chen Fixkosten?
    Wir gehen davon aus, dass du wei­test­ge­hend allei­ne arbei­test und kein Studio mie­test. Da du Vollzeit arbei­test, musst du von Microstock leben. Gehen wir davon aus, dass du mit einem ein­fa­chen Leben zufrie­den bist und EUR 1.800 brauchst, um all dei­ne Rechnungen zu bezahlen.
  • Wie vie­le Monate lang willst du dei­nen Produktionsplan durchziehen?
    Als ein Solo-​Fotograf kannst du nur 3 Jahre für die­ses Business riskieren.

Angenommen du bist talen­tiert und kannst mit dei­nen begrenz­ten Möglichkeiten einen RPI/​m von EUR 1,20 erzie­len. Unser Business Plan Rechner kommt dann zu fol­gen­dem Ergebnis:

  • Du musst EUR 28.200 inves­tie­ren, bevor du zum ers­ten Mal Geld verdienst!
  • Erst in der Mitte des drit­ten Jahres bekommst du dei­ne Investition wie­der her­ein und bist unterm Strich im grü­nen Bereich.
  • Nach drei Jahren beträgt der Gesamtgewinn EUR 23.040 und beziehst ein monat­li­ches Gehalt von EUR 4.840.

Mit die­ser Strategie wirst du ein paar Jahre lang kämp­fen müs­sen, aber wenn du durch­hältst, kannst du dich auf ein Monatsgehalt von knapp EUR 5.000 einstellen!

Strategie 3: Der Freizeit Amateur-Fotograf

Jeder von uns kennt einen Fotografen, der sei­ne Urlaubs- und Hochzeitsbilder bei ein paar Agenturen hoch­lädt. Ist das eine sinn­vol­le Strategie oder nur Zeitverschwendung? Das kön­nen wir mit dem Rechner leicht überprüfen:

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© Foto: Luis Alvarez
  • Wie vie­le Bilder kannst du monat­lich produzieren?
    100 pro Monat. Einfach die gesam­te Karte hochladen.
  • Wie viel kos­tet dich die Produktion eines Bildes?
    Unser Amateur-​Fotograf macht nur Urlaubs‑, Familien- und Haustierbilder, so dass die Kosten pro Bild sehr nied­rig sind. Wir wäh­len EUR 0.
  • Was sind dei­ne monat­li­chen Fixkosten?
    Unser Amateur-​Fotograf lebt haupt­be­ruf­lich von etwas ande­rem, so dass von Microstock kei­ne regel­mä­ßi­gen Rechnungen bezahlt wer­den müs­sen. Fixkosten EUR 0.
  • Wie vie­le Monate lang willst du dei­nen Produktionsplan durchziehen?
    Um die­se Strategie mit dem zwei­ten Szenario ver­glei­chen zu kön­nen, wäh­len wir auch hier 36 Monate.

Bilder von Amateuren ver­kau­fen sich auf dem heu­ti­gen Microstock-​Markt nur schlecht. Mit Glück kann man einen RPI/​m von 15 Euro-​Cent erzielen.

Mit die­ser Strategie kommt unser Business Plan Rechner zu fol­gen­dem Ergebnis:

  • Unser Amateur-​Fotograf muss kein Geld inves­tie­ren und macht von Beginn an Gewinn.
  • Nach drei Jahren kon­stan­ter Produktion hat unser Amateur-​Fotograf ins­ge­samt knapp EUR 10.000 ein­ge­nom­men und ver­dient monat­lich EUR 540.

Wenn dei­ne Erwartungen nicht zu hoch gesteckt sind und du etwas Zeit hast und extra Taschengeld ver­die­nen möch­test, kann die Arbeit als Amateur Microstocker durch­aus ein net­tes Nebeneinkommen bieten.

Unsere Tipps für dei­nen Erfolg

Alle drei Strategien zei­gen, dass man mit Geduld und har­ter Arbeit im Microstock-​Business auch heu­te noch ein gutes monat­li­ches Einkommen erzie­len kann. Der Business Plan Rechner ver­deut­licht die ver­schie­de­nen Variablen, die dei­nen Erfolg beeinflussen.

Vor allem aber zeigt er, dass eine Variable den höchs­ten Einfluss auf dei­nen Gewinn hat: der monat­li­che Umsatz pro Bild (RPI/​m). Du kannst noch so vie­le Bilder mehr pro­du­zie­ren oder dei­ne Kosten pro Bild noch so sen­ken: Ein schlech­ter RPI/​m wird die­se Anstrengungen immer zunich­te machen. Andererseits, wenn du dich dar­auf kon­zen­trierst, dei­nen RPI/​m zu erhö­hen, kann dei­ne Microstock-​Karriere sehr lukra­tiv sein. Finde es her­aus! Spiele mit dem Business Plan Rechner selbst herum!

Wir bei Stock Performer haben es uns zum Ziel gesetzt, unse­ren Kunden zu hel­fen ihre Umsätze pro Bild zu erhö­hen und damit ihren Gewinn zu maxi­mie­ren. Ein paar wich­ti­ge Tipps, die wir unse­ren Kunden geben:

  • Konzentriere dich auf Agenturen, die gut dar­in sind, den Content zu ver­kau­fen, den du produzierst.
  • Nutze Analytics Tools wie Stock Performer, um den Erfolg dei­ner Bilder zu mes­sen und mehr von den Gewinnbringern zu pro­du­zie­ren. Verschwende kei­ne Zeit an Bildern, die sich nicht verkaufen.
  • Nutze sol­che Analytics Tools, um her­aus­zu­fin­den, wel­cher Content auf wel­chen Agenturen gut läuft. Biete Bilder an der rich­ti­gen Stelle exklu­siv an, um dei­nen Umsatz zu erhöhen.
  • Identifiziere Nischen, auf die du Zugriff hast.
  • Verfolge den Markt und wel­che Themen und Stile gefragt sind. Stock Performer hilft dir dabei, die kom­men­den und gehen­den Trends zu erken­nen, bevor die ande­ren Fotografen sie entdecken.

Wenn du mehr dar­über ler­nen willst, wie Stock Performer dir hel­fen kann, dei­ne Einnahmen zu maxi­mie­ren, mel­de dich zu unse­rem Free Trial an oder schi­cke uns ein­fach eine Email: info@stockperformer.com.

Die 11 meistverkauften Musik-​Tracks bei Pond5 im Jahr 2013

Die Video‑, Bild- und auch Audioagentur Pond5* war so freund­lich, mir eine Liste von deren „meist­ver­kauf­ten Musik-​Tracks“ im Jahr 2013 zur Verfügung zu stel­len. 2013? *hüs­tel* Ja, es gab eini­ge tech­ni­sche Probleme, wes­we­gen ich euch erst jetzt die Liste prä­sen­tie­ren kann.

Kind singt Lied in Musikschule mit vielen Noten
Wer schon mal ver­sucht hat, etwas über den Erfolg von Stockaudio im Netz zu recher­chie­ren, wird gemerkt haben, dass da eine Grabesstille herrscht. Umso mehr freut es mich, jetzt hier die ers­te Liste der Bestseller-​Musiktracks vor­stel­len zu dür­fen, auch wenn wir ein drei­vier­tel Jahr hin­ter­her hin­ken. Die Liste ent­hält kei­ne Soundeffekte (SFX), son­dern „nur“ die meist höher­prei­si­gen Musiktracks.

Die Links füh­ren direkt zu den Tracks bei Pond5, zum Anhören ein­fach auf das Play-​Symbol dar­un­ter kli­cken. Die Buchstaben in Klammern geben an, ob und in wel­cher Verwertungsgesellschaft (z.B. der GEMA) der Musiker Mitglied ist und die „bpm“ zei­gen geschätzt die Geschwindigkeit der Songs in „Schlägen pro Minute“ an.

1. Sunny Side* von ZingDog (ASCAP) (100 bpm)

2. Elevation* von AudioQuattro (100 bpm)

3. Acoustic Fun & Ukulele* von rya­nan­co­na (155 bpm)

4. Pulse* von sound­road (PRS) (128 bpm)

5. Optimistic and Upbeat* von LNDNSounds (117 bpm)

6. Corporate Ideas* von ThatBeat (105 bpm)

7. Inspiring and moti­vat­ing the­me* von Twisterium (116 bpm)

8. Fun gui­tar and Ukulele* von JHunger (86 bpm)

9. Upbeat Life* von UniqueSound (156 bpm)

10. Acoustic Hopes And Dreams* von ZingDog (ASCAP) (95 bpm)

11. Hopes And Expectations* von Alf (110 bpm)

Was für Umsätze kann man mit so einem Track erzielen?

Die ers­ten fünf Tracks haben alle­samt vier­stel­li­ge Downloadzahlen. Die wei­te­ren fünf lie­gen alle im obe­ren drei­stel­li­gen Bereich. Vier der elf Tracks wur­den erst im Laufe des Jahres 2013 hoch­ge­la­den, das heißt, die Downloadzahlen wur­den inner­halb eines Jahres erzielt. Ich hat­te ja schon im Januar 2014 die Zahlen ver­gli­chen, es ist also durch­aus mög­lich, mit die­sen Bestsellern über 500 Downloads inner­halb eines Jahres zu erzielen.

Die Preise für die­se Tracks lie­gen zwi­schen 8 und 40 USD. Der Durchschnitt liegt bei einem Verkaufspreis von 26,72 USD. Bei einem Anteil von 50% für Pond5 erhal­ten die Musiker ca. 13,36 pro Download. Bei 500 Downloads wären das 6680 USD, die inner­halb eines Jahres mit einem Bestseller ver­dient wer­den können.

Verglichen mit Fotos ist das viel, aber die Arbeitszeit für die Erstellung eines sol­chen Bestsellers liegt auch deut­lich höher als bei Fotos. Andererseits ist auch die Konkurrenz viel gerin­ger, da es bei Pond5 zum Beispiel „nur“ ca. 200.000 Audio-​Tracks gibt, aber über 11 Millionen Fotos, also ca. 55x so viele.

Dazu kommt, dass Pond5 Dateien nicht exklu­siv anbie­tet, die Musiker kön­nen ihre Tracks also meist bei wei­te­ren Agenturen ein­stel­len und dort Geld verdienen.

Was können Stockaudio-​Produzenten aus dieser Liste lernen?

Als ers­tes: Dur zählt. Ähnlich wie bei Fotos soll­ten auch die Audio-​Tracks eine posi­ti­ve Grundstimmung haben. Das trau­ri­ge Moll ist da nicht gefragt. Die Songs soll­ten opti­mis­tisch und moti­vie­rend klin­gen, ger­ne auch mit akus­ti­schen Instrumenten. Das mit Abstand belieb­tes­te Instrument ist die Ukulele, gefolgt von effekt­ver­zehr­ten Gitarren und Klavier.

In den Klammern habe ich ja ver­sucht, die „Beats pro Minute“ (bpm) zu zäh­len, also die Schnelligkeit eines Songs. Der Herzschlag eines erwach­se­nen Menschen bei nor­ma­ler Anstrengung liegt ca. bei 72 bpm. Das heißt, alles, was dar­über liegt, wirkt „trei­bend“ beim Hören, was dar­un­ter liegt, wirkt „beru­hi­gend“. Die Audio-​Bestseller lie­gen alle­samt dar­über, der Durchschnitt liegt bei ca. 115–120 bpm. Damit lie­gen die Tracks ziem­lich genau bei den 119 bpm, die hier als Durchschnitt für Chart-​Hits errech­net wur­den. Dort gibt es übri­gens vie­le wei­te­re span­nen­de Forschungsergebnisse über den Klang eines Chart-Hits.

Die Dauer der obi­gen Besteller-​Audiotracks liegt zwi­schen 78 und 196 Sekunden, wobei die Länge der Top 5 län­ger ist als der fol­gen­den Songs. Im Durchschnitt liegt die Songlänge bei 131 Sekunden, also 2:11.

Ein wei­te­rer Aspekt ist die Verschlagwortung und Titelvergabe. Die obi­gen Titel schaf­fen es alle, eine Stimmung oder Erwartungshaltung zu erzeu­gen, nach der ein Käufer suchen könn­te. Die Anzahl der Suchbegriffe vari­iert von 20 bis 51 Keywords, im Schnitt sind es 36 Wörter, also ähn­lich der emp­foh­le­nen Zahl bei Fotos.

Was für Erfahrungen habt ihr gemacht? Wer ver­kauft von euch auch Stockaudio-Tracks?

* Affiliate

Fünf Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Nach fünf Jahren ist es wie­der Zeit für einen Rückblick: Wie lief der Verkauf mei­ner Videos und wel­che Umsätze habe ich damit erzielt?

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und 123rf*. Bei iStock habe ich noch eini­ge „Altlasten“, aber da trotz­dem ab und zu Verkäufe kom­men, las­se ich die Agentur in der Statistik.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2013 bis ein­schließ­lich Mai 2014. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 795 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 530 Videos, das bedeu­tet einen Zuwachs von 265 Videos oder anders for­mu­liert: Ziemlich genau 50% mehr!

Motive

Wie bis­her waren die meis­ten Videos als Outtakes nach oder zwi­schen einem Fotoshooting ent­stan­den, nur zwei Video-​Sessions habe ich extra als sol­che geplant und auf­wän­di­ger auf­ge­zo­gen. Von den Ergebnissen, was Menge, Qualität und Umsatz angeht, bin ich im Vergleich zu rei­nen Fotoshootings jedoch noch nicht über­zeugt, aber dazu spä­ter mehr. Mein auf­wän­digs­tes Shooting war die­ses hier, was auch unge­fähr den jet­zi­gen Stand mei­ner Fähigkeiten zeigt:

Technik

Wie das oft so ist: Einige der „coo­len Zubehörteile“, die ich letz­tes Jahr voll­mun­dig ange­kün­digt habe, sind ange­kom­men, aber ich bin bis­her noch kein ein­zi­ges Mal dazu gekom­men, sie aus­zu­pro­bie­ren. Dazu gehört eine Steadycam, ein Timelapse-​Tool und ande­re klei­ne Spielereien. Doch auch dazu gleich mehr.

Verkäufe und Umsätze

Während mei­ne Uploads um 50% gestie­gen sind, kann ich das von den Einnahmen lei­der nicht behaup­ten. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9624 US-​Dollar ein­ge­nom­men, das sind ca. 28% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Revenue per Download (RPD) ist um einen knap­pen Dollar gestie­gen, was ange­sichts der neu auf­kom­men­den „Full-​HD-​Videos für 5 Dollar“-Agenturen ein beru­hi­gen­des Zeichen ist. Leider ist dafür der Return per Image (RPI) etwas gesunken.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, neu 123rf, die erst seit letz­ten Jahr dabei sind, haben trotz weni­ger Videos in mei­nem Portfolio vom Umsatz schnell auf­ge­holt und sich an den vier­ten Platz gesetzt. Ich soll­te da end­lich den Rest mei­ner Videos hochladen.

Pro Monat habe ich mit den Videos dem­nach knapp über 800 US-​Dollar, also ca. 593 Euro Umsatz gemacht. Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

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Wie sich mei­ne Umsätze mit den Videos im monat­li­chen Durchschnitt pro Jahr ent­wi­ckelt haben, seht ihr in die­ser Grafik. Ein erfreu­li­cher Trend, eigentlich…

Umsätze mit meinen Videos im monatlichen Durchschnitt
Umsätze mit mei­nen Videos im monat­li­chen Durchschnitt

Ziele

Mein selbst­ge­setz­tes Ziel, 1000 Dollar pro Monat mit Videos zu ver­die­nen, habe ich lei­der klar ver­fehlt. Auch die 350 neu­en Videos pro Jahr habe ich nicht errei­chen kön­nen, auch wenn ich deut­lich mehr pro­du­ziert hat­te als im Jahr davor. Deshalb blei­ben die Vorjahresziele gül­tig und ich wer­de ver­su­chen, die­se Marken im nächs­ten Jahr zu knacken.

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig.

Meine Überlegung bei dem oben gezeig­ten Uni-​Shooting war: Ich neh­me ein gut ver­käuf­li­ches Thema, was ich schon mal als rei­nes Foto-​Shooting kon­zi­piert hat­te und mache es als Video-​Shooting. Weil ich ein Angsthase bin, konn­te ich es aber nicht las­sen, und habe am Ende der Video-​Session noch eini­ge Fotos zur Sicherheit gemacht, unter schlech­te­ren Bedingungen, weil die Beleuchtung auf Dauerlicht aus­ge­legt war.  Am Ende hat­te ich 50 Video-​Clips und 18 Fotos. Sowohl bei Shutterstock als auch bei Fotolia ist der Bestseller die­ser Session jedoch ein Foto und selbst unter den Top 10 der Dateien mit den meis­ten Einnahmen befin­den sich jeweils 7 Fotos bei bei­den Agenturen. Mit ande­ren Worten: Ich hät­te deut­lich mehr ver­dient, wenn ich mich nur auf die Fotos kon­zen­triert hätte.

Diesen Effekt konn­te ich nicht nur bei die­ser Video-​Session, son­dern auch bei zwei ande­ren Sessions beob­ach­ten, wo ich eher neben­bei eini­ge Fotos gemacht hat­te. Kombiniert mit dem Fakt, dass ich für Videos deut­lich teu­re­re Ausrüstung benö­ti­ge und die Arbeitszeiten bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Hochladen deut­lich län­ger sind, stimmt mich das Ergebnis sehr nachdenklich.

Dazu kommt, dass die tech­ni­sche Entwicklung im Video-​Markt deut­lich schnel­ler vor­an­schrei­tet, als mei­ne Ausrüstung mit­hal­ten kann. Sowohl 123rf als auch Pond5 bie­ten seit die­sem Jahr schon 4K-​Videos an und die Kameras dafür wer­den zum Beispiel mit der Blackmagic Production 4K* für unter 3000 Euro erschwing­lich. Pond5 bie­tet zusätz­lich schon Videos im Redcode RAW Format (R3D) an, wel­ches das Raw-​Format der RED Videokameras ist und 3D-​Videos hal­ten in Kinos Einzug. Angesichts des­sen, dass sich Videos bei mir deut­lich weni­ger gut amor­ti­sie­ren als Fotos, scheue ich mich dafür, die­se Kosten in vier­stel­li­ger Höhe zusätz­lich aus­zu­ge­ben. Der Kompromiss, FullHD-​Videos mit mei­ner Foto-​Kamera Canon 5D Mark III* zu machen, erscheint mir das noch als pas­sa­ble Notlösung.

Der drit­te Punkt zeigt die Abhängigkeit von Google auch im Videomarkt. Zwei mei­ner sie­ben Agenturen, nament­lich Revostock und Clipcanvas haben durch Änderungen der Such-​Algorithmen bei Google im Jahr 2012 viel Traffic ver­lo­ren, was sich in deut­lich weni­ger Verkäufen nie­der­schlug. Das geht soweit, dass die Zukunft der bei­den Agenturen am sei­de­nen Faden hing und wahr­schein­lich immer noch hängt.

Wie seht ihr die Zukunft im Videomarkt und wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

* Affiliate

Frag den Fotograf: Geld verdienen mit Fotos trotz Centpreisen?

Bei die­ser Frage per Email habe ich kurz über­legt, ob ich sie ein­fach löschen sol­le. Dann aber dach­te ich dar­an, dass ich mir noch vor fünf Jahren fast das Gleiche gedacht habe und des­halb will ich die Frage ernst­haft beantworten.

Hallo Robert,

ich beschäf­ti­ge mich erst seit kur­zem mit der Stockfotografie. Was ich mich die gan­ze Zeit fra­ge ist: Wie soll man denn einen Gewinn erzie­len, wenn man pro gekauf­ten Foto nur weni­ge Cent ver­dient, aber einem Model bei­spiels­wei­se 70€ bezahlt?

Hoffe Du kannst mir helfen?

Beste Grüße,
Dominik“

Zunächst ein­mal: Die „weni­gen Cent“ sind oft eher ein Argument von Microstock-​Hassern, wel­che selbst kaum Fotos anbie­ten. Ich habe hier mei­ne durch­schnitt­li­chen Umsätze pro Fotoverkauf auf­ge­lis­tet. Die fünf größ­ten Microstock-​Agenturen zusam­men (Shutterstock, Fotolia, iStockphoto, Dreamstime, 123rf) brin­gen im Schnitt 0,81 Euro pro Bildverkauf. Das liegt zwar immer noch im Centbereich. aber „weni­ge Cent“ sind das für mich nicht.

Doch selbst wenn wir anneh­men, Dominik hät­te gefragt, wie man Gewinn erzielt, wenn man pro Fotoverkauf nur einen Euro bekommt, bleibt sei­ne Frage berechtigt.

Kann man mit Stockfotos Geld ver­die­nen? Ja, das habe ich regel­mä­ßig gezeigt, auch wenn das eini­ge anzweifeln.

Wenn man einem Model 70 Euro zahlt, hängt es natür­lich auch davon ab, wel­che Motive man mit die­sem Model umsetzt und wie vie­le Bilder man online stel­len kann. Wer aus einem Model-​Shooting nur 10 Bilder hoch­la­den kann, braucht pro Bild 8–9 Verkäufe, nur um die Modelkosten zu decken. Wer aus dem Shooting jedoch 50 Bilder holen kann, braucht nur knapp 2 Verkäufe pro Bild.

Ich selbst neh­me aus einem Model-​Shooting im Schnitt ca. 100 Bilder mit, die ich ver­kau­fen kann. Da brau­che ich dann weni­ger als einen Verkauf pro Bild, um die Modelkosten zu decken. Viel wahr­schein­li­cher ist jedoch, dass eines der 100 Bilder zu sei­nem Bestseller wird, der sich eini­ge hun­dert Mal ver­kauft. Diese Chance ist bei 100 hoch­ge­la­de­nen Bildern natür­lich höher als bei 10 Bildern aus dem Shooting.

Es geht aber auch anders­rum. Ich habe letz­ten Monat bei einer Makrostockagentur ein Foto von einem Bauern bei der Ernte an eine Fernsehzeitschrift ver­kauft. Dafür habe ich 307 Euro Honorar bekom­men. Dieser Verkauf allein hat die Modelkosten locker gedeckt. Und bei die­sem Shooting habe 40 Bilder im Verkauf.

Gerne neh­me ich bei sol­chen Fragen auch einen ande­ren Vergleich: Ein Kilo Zucker kos­tet im Handel ca. einen Euro. Daran ver­die­nen min­des­tens der Hersteller und der Händler. Ich selbst wäre bei wei­tem nicht in der Lage, für einen Euro Zuckerrüben anzu­pflan­zen, die­se zu gie­ßen, dün­gen, dann zu ern­ten, rei­ni­gen, zer­klei­nern, ver­damp­fen, kris­tal­li­sie­ren und raf­fi­nie­ren. Selbst ohne Verpackung und Transport wür­de mich all das deut­lich mehr als den einen Euro kosten.

Aber wie­so ver­die­nen dann zwei Firmen (Hersteller und Händler) trotz­dem dar­an. Die Masse macht’s. Durch Automatisierung und gro­ße Mengen wird selbst die Produktion von „Centartikeln“ lukra­tiv. Da unter­schei­det sich der Microstock-​Markt kaum von ande­ren Massenmärkten. Der größ­te Unterschied ist viel­leicht, dass es bei Microstock-​Agenturen ein­fach ist, auch als Anfänger weni­ge Fotos unter­zu­brin­gen. Solange aus den weni­gen Bildern aber kei­ne „Masse“ wird, kann der Fotograf durch sei­ne Fixkosten (Kamera, Computer, etc.) dar­an nichts verdienen.

Was sagt ihr? Wie erklärt ihr jeman­den, dass sich auch der Verkauf zu Centbeträgen loh­nen kann?