Hier seht ihr im Vergleich die Zahlen ein jahr später, also vom 14.1.2020:
Unsplash-Zahlen vom 14.01.2020
Der Vollständigkeit halber hier noch die neusten Zahlen vom 14.02.2020:
Unsplash-Zahlen vom 14.02.2020
Demnach hat Unsplash in den zwölf Monaten von 2019 648.776.476 kostenlose Downloads verschenkt. Pro Monat sind das über 54 Mio. Downloads, Tendenz steigend akuell zu fast 72 Mio. Downloads.
Shutterstock hingegen konnte 2019 „nur“ 187,8 Mio. Downloads vorweisen, also 15,65 Mio. Downloads pro Monat. Das heißt Unsplash verschenkt pro Monat mehr als 3,4x soviel Bilder wie Shutterstock verkauft. Vor einem Jahr waren es „nur“ 3,15x soviele, die Kluft wird also größer.
Der Gesamtbildbestand bei Unsplash ist innerhalb eines Jahres von ca. 0,8 Millionen auf knapp 1,5 Millionen fast verdoppelt! Shutterstock kam nur auf eine Steigerung von 30% (von 242 auf 314 Mio.) mehr Bildern.
Immerhin scheint sich das Fotografenwachstum zu verlangsamen: Waren es 2018 noch ca. 3200 neue Fotografen im Monat, sind es aktuell „nur“ ca. 2800.
Vor wenigen Tagen erst postete der Unsplash Co-Founder Mikael Cho per Twitter und gibt an, mehr Downloads pro Monat als Shutterstock, Getty und Adobe Stock zusammen zu erzielen:
Woher Unsplash die Zahlen hat, ist unklar. Vermutlich basieren sie auf diesen Schätzungen, die paar Tage vorher veröffentlicht wurden.
Die Kosten und Einnahmen von Unsplash
Bei den Mio. Bildern und Downloads im Monat fallen allein technisch gesehen viele Kosten an. Laut dieser Rechnung von Unsplash selbst waren das am Beispiel vom Februar 2019:
Webserver: $29,763
Monitoring: $7,679
Datenverarbeitung: $15,223
Image Hosting: $42,408
Andere Ausgaben: $3,580 Total (USD): $98,653
Ich wage mal zu behaupten, dass sich Unsplash mit Absicht den kürzesten Monat des Jahres ausgesucht hat, um die Ausgaben kleiner erscheinen zu lassen.
Dazu kommen noch mindestens die Kosten für Mitarbeiter: Bei 22 bekannten Mitarbeitern (von 15 vor einem Jahr) und einem sehr gering geschätzten Einkommen lägen die monatlichen Kosten pro Mitarbeiter bei ca. 3500 USD, also ca. 77.000 USD.
Die 22 Unsplash-Mitarbeiter
Dazu kommen die Kosten für das Unsplash-Büro im Herzen von Montréal, Kanada. Wenn wir hier auch ganz konservativ nur 200qm Bürofläche schätzen, kostet das in dieser Lage mindestens 3.000 USD pro Monat.
Zusammen sind das Ausgaben von ca. 180.000 USD im Monat, also mehr als 2 Mio. im Jahr. Das deckt sich mit den Zahlen von 2016, wo mehr als 1,75 Mio USD pro Jahr an Ausgaben entstanden.
2018 gab es eine Investitionsrunde von ca. 10 Mio USD durch 9 Investoren. Davon dürften aktuell nur noch ca. 6 Mio USD übrig sein, die in den nächsten zwei Jahren vermutlich ebenfalls verbraucht sein werden, wenn keine neuen Investitionen kommen oder Unsplash deutlich mehr Gewinn erwirtschaftet.
Kürzlich sah ich einen Artikel in der Washington Post von Michele Norris, in dem das Konzept des „Zurücktretens“ (Step Back) diskutiert wurde, das von Prinz Harry und seiner Frau Meghan benutzt wurde, um ihren Rückzug von ihren vollen königlichen Pflichten anzukündigen.
Wir haben alle vom „Reinknien“ (Lean In) gehört, das suggeriert, dass sich jemand auf einem idealisierten Weg vorwärts bewegt. Brust raus. Kinn hoch. Finde es auf dem Weg heraus. Aufgepasst, Welt – ich komme. Wie Norris es beschrieben hat, ist „Step Back“: „Ich werde die Landschaft beurteilen und herausfinden, wie ich mich auf meinem eigenen Weg vorwärts bewegen kann – oder herausfinden, ob der vorgeschriebene Weg überhaupt am besten passt.“ In der heutigen Welt ist der beste Rat, den ich jedem in der Fotobranche – insbesondere der Stockfotografie – geben kann, zurückzutreten und die aktuelle Situation realistisch einzuschätzen.
Sie mögen die Fotografie lieben und großartige, kreative Bilder produzieren, aber wenn diese Tätigkeit ein wichtiger Teil Ihres Lebensunterhalts ist, ist es an der Zeit, „Step Back“ zu machen und das langfristige Potential dieses Geschäfts realistisch einzuschätzen.
Es ist natürlich, dass sich unabhängige, selbstständige Geschäftsleute (was die meisten Fotografen sind), in das Geschäft eingliedern wollen. Fotografen neigen dazu, zu glauben, dass ihr Geschäft florieren wird, wenn sie nur ein wenig härter arbeiten, ihre Kosten senken und noch bessere, mehr Bilder mit immer höheren kreativen Werten produzieren. Es gab eine Zeit – vor einigen Jahren – in der das funktionierte, aber das Geschäft hat sich verändert.
Nicht nur das Geschäft hat sich verändert, sondern es ist auch kein vorübergehender Rückgang. Wenn Sie einfach nur da reinhängen und hart durchgreifen, wird nicht alles irgendwann besser werden. Wenn das Geld, das Sie mit Ihrer Fotografie verdienen, wichtig für Ihren Lebensunterhalt ist, und wenn Sie einen Rückgang der Einnahmen feststellen, können Sie ziemlich sicher sein, dass die Dinge schlechter werden. Es ist an der Zeit, sich zurückzuziehen und andere Möglichkeiten zu erkunden, um die Einnahmen zu erzielen, die Sie für Ihr tägliches Leben benötigen.
Es gibt einfach zu viele gute Bilder, und die Zahl wächst astronomisch schnell. Was das Lager betrifft, so wird alles, was Sie produzieren, eine sehr kurze Lebensdauer haben, weil es bald in einer Flut von ähnlichen Bildern verloren gehen wird. Viele dieser neuen Bilder sind vielleicht nicht so gut wie Ihre, aber sie werden leichter zu finden sein.
Wir müssen auch die Tatsache akzeptieren, dass die Leute, die unsere Bilder kaufen, an einem einzigen Tag an viel mehr Projekten arbeiten müssen als noch vor einigen Jahren. Einige Art Directors sagen, dass sie bis zu zehnmal mehr Projekte bearbeiten und produzieren müssen als noch vor einem Jahrzehnt. Dadurch haben sie immer weniger Zeit, um genau das richtige Bild zu suchen.
Ein weiterer Trend ist der zunehmende Einsatz von Illustration statt Fotografie. Viele Illustratoren und Grafikdesigner wenden sich mehr der Illustration als der Fotografie zu, um ihre Probleme zu lösen. Es ist für sie oft einfacher, etwas zu zeichnen, das das Konzept, an dem sie arbeiten, illustriert, als ein Foto zu finden. Wenn sie Elemente benötigen, können sie zu Canva oder Freepik gehen und schnell und fast ohne Geld etwas bekommen, das für ihr Projekt funktioniert. Oder sie können sich einfach etwas aus dem Internet holen.
Es gibt weniger Bedarf an Standfotos als früher. Einer der Vorteile, die Fotografien früher boten, war, dass sie eine „echte“ Darstellung von etwas waren, das tatsächlich existierte oder tatsächlich geschah. Jetzt ist es so einfach geworden, ein visuelles Bild zu manipulieren und zu fälschen, dass der Betrachter nicht mehr erkennen kann, ob das ihm präsentierte visuelle Bild eine echte Fotografie oder eine Illustration ist.
Es gibt eine steigende Nachfrage nach Filmmaterial im Vergleich zu Standbildern und es gibt ein viel kleineres Angebot an Filmmaterial-Clips im Vergleich zu Fotos. Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass in sehr naher Zukunft auch das Angebot an Footage-Clips die Nachfrage bei weitem übersteigen wird und die Preise für die Nutzung ebenso wie für Standbilder sinken werden.
Es gab eine Zeit in den 1980er und frühen 1990er Jahren, als ich Fotografen riet, Stockbilder zu produzieren. Viele nahmen diesen Rat an und einige bauten große, sehr erfolgreiche Sammlungen auf, die erhebliche Einnahmen generierten. Das war zu einer Zeit, als die Nachfrage im Verhältnis zum Angebot stieg. Darüber hinaus fand es eine zunehmende Anzahl von Käufern akzeptabel, Stock-Bilder zu verwenden, anstatt einen Fotografen mit der Aufnahme der benötigten Bilder zu beauftragen. Jetzt ist die Angebots-/Nachfragesituation völlig umgekehrt.
Das war auch der Zeitpunkt, an dem wir Fotografen rieten, ihre Stockfoto-Archive aufzubauen, weil es eine anhaltende Nachfrage nach den Bestsellern geben würde. Sie würden sich immer wieder verkaufen und eine wichtige Altersversorgung für den Fotografen darstellen. Das stellte sich aus mehreren Gründen als sehr schlechter Ratschlag heraus.
Wir hatten keine Vorstellung davon, wie die digitale Technologie und die Verfügbarkeit des Internets den Markt verändern würde.
Wir hatten keine Ahnung oder Erwartung, dass letztendlich jeder Amateur auf der Welt in der Lage sein würde, am Markt teilzunehmen.
Wir wussten nicht, dass unendlich viele Fotografen die erfolgreichsten Konzepte und visuellen Ideen kopieren würden und dass die neuere Illustration eines Konzepts am ehesten zum Einsatz kommen würde, auch wenn sie den Punkt nicht so gut veranschaulicht, weil das ältere Bild nun schwieriger zu finden ist.
Dass die Nutzungshonorare so dramatisch sinken würden, obwohl die tatsächlichen Kosten für die Fotografen bei der Herstellung der Bilder, wenn überhaupt, nur sehr gering sind.
Infolgedessen erzielen heute nur noch sehr wenige der vor 10, 20 oder 30 Jahren produzierten Bildsammlungen ein nennenswertes Einkommen für ihre Schöpfer.
Es gibt einige wenige professionelle Fotografen, die schon seit einigen Jahren im Geschäft sind und deren Jahreseinkommen nach Ausgaben stabil ist oder noch wächst. Oftmals sind diese Fotografen versucht, einen großen Teil ihrer Gewinne wieder in das Geschäft zu stecken, um es zu vergrößern. Dies ist ein natürlicher Instinkt von Geschäftsleuten.
Aber es ist sehr wichtig für diese Fotografen, einen bedeutenden Prozentsatz dieser Gewinne in IRA’s (Pensionsrücklagen) oder andere Arten von Unternehmen zu investieren, um ihre Risiken zu streuen, wenn sie erwarten, etwas übrig zu haben, wenn sie ihre Produktion verlangsamen wollen oder sich vollständig aus dem Geschäft zurückziehen wollen.
Persönlich gab es Zeiten in meiner Karriere, in denen ich jeden zusätzlichen Dollar zurück in das Geschäft gesteckt habe, um bessere Ausrüstung zu bekommen und meine Produktion zu steigern. Ich kenne eine Reihe von anderen Fotografen und Bildagenturen, die das Gleiche getan haben und am Ende nur wenig oder gar nichts in andere Bereiche investiert haben.
Glücklicherweise habe ich in meinem Fall schon angefangen, Geld in andere Dinge zu investieren, während mein Geschäft noch wuchs, und habe jetzt ein Polster für den Ruhestand.
Dieser Geschäftslebenszyklus passiert bei jeder Art von Unternehmen, nicht nur bei der Fotografie. Laut Professor Richard Foster von der Universität Yale ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Unternehmens, das im S&P 500-Index der führenden US-Unternehmen gelistet ist, im letzten Jahrhundert um mehr als 50 Jahre gesunken, von 67 Jahren in den 1920er Jahren auf nur noch 15 Jahre heute. Und es ist wahrscheinlich, dass sich in Zukunft ein Unternehmenstyp noch schneller herausbilden und wieder zurückgehen wird.
Jeder sollte sich regelmäßig von seinem Geschäft zurückziehen und eine realistische Einschätzung darüber abgeben, was die Zukunft für seine Branche bereithält. Nichts ist von Dauer. Diversifizieren.
Über den Autor: Jim Pickerell ist seit über 50 Jahren als Stockfotograf und Macrostock-Agentur-Betreiber aktiv und betreibt seit über 20 Jahren den Stockfotografie-Newsletter selling-stock.com. Dieser Artikel ist eine Übersetzung dieses Artikels mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Shutterstock hat heute diesen Bericht über deren Anbieterauszahlungen veröffentlicht, in dem sie bekannt geben, dass sie seit Bestehen der Plattform insgesamt eine Milliarde US-Dollar an über eine Million Künstler ausgezahlt haben. Zur Erinnerung: Erst im Mai 2017 wurde die erste halbe Milliarde abgezahlt.
Gezählt werden dabei jedoch nicht nur die Fotografen, die über 300 Bilder zu Shutterstock, Shutterstock Editorial, Shutterstock Custom, Bigstock und Offset hochgeladen haben, sondern auch die Videografen mit ihren mehr als 16 Millionen Videos sowie die Musiker, die mehr als 24 Mio. Songs auf PremiumBeat anbieten. Auch Vermittlungsprovisionen sind in dieser Summe enthalten.
In dieser Infografik (Original im Bericht oben) wird die Millarde US-Dollar nach Jahren und Kontinenten weiter aufgeschlüsselt, hier ein Ausschnitt:
Jährliche Höhe der Lizenzgebühren und Vermittlungsprovisionen, die an Anbieter aus dem Markennetzwerk von Shutterstock (inklusive Bigstock, Offset, PremiumBeat, Shutterstock Editorial und Shutterstock Custom) gezahlt werden
Spannend finde ich an diesem Diagramm den Sprung von 33 Mio. US-Dollar im Jahr 2011 auf 47 Mio. US-Dollar für 2012, den ich mir nicht erklären kann. Kann aber auch daran liegen, dass die Grafik augenscheinlich nicht mit den gezeigten Werten übereinstimmt (der Abstand zwischen 2017 zu 2018 ist höher als zwischen 2010 und 2011, obwohl die Summe geringer ist).
Kombiniert mit anderen Business-Zahlen von Shutterstock können wir jedoch einige andere Infos ableiten:
Der Vergleich zu den insgesamt erzielten Downloads, welche Shutterstock in ihren Quartalsberichten vermeldet, ist beachtenswert: Diese stagnierten in den letzten drei Jahren fast, aber anscheinend sind durch höhere Verkaufspreise die Anbieterkommissionen bislang trotzdem weiterhin gestiegen. Fraglich ist, ob das im nächsten Jahr so weitergehen wird und die Befürchtung bleibt, dass Shutterstock hier irgendwann zugunsten der Aktionäre einen Riegel vorschiebt und an den Kommissionen schraubt.
Ebenfalls anschaulich ist der Vergleich der Einnahmen von 2018 zwischen den Kontinenten in der Infografik:
Damit liegt Europa mit weitem Abstand vor allen anderen Kontinenten und erzielt fast doppelt so viel Einnahmen wie der Rest der Welt zusammen! Auch wenn die Stockfotografie-Branche global ist, die Produzenten sitzen in Europa. Angesichts dieser Statistik, wonach die größten Shutterstock-Portfolios aus Russland stammen, liegt die Vermutung nahe, dass Shutterstock dieses Land einfach mal Europa zugeschlagen hat, was mir auf Anfrage bestätigt wurde.
Wenn wir die Gesamtumsätze aus den Geschäftsberichten von 2018 addieren, kommen wir auf ca. 623,3 Mio. US-Dollar. Teilen wir diese nun durch die oben vermeldeten 159 Mio. US-Dollar Anbieterkommissionen aus dem gleichen Zeitraum, kommen wir übrigens auf traurige 25,5% Anbieterkommission im Schnitt, höherpreisige Dienste wie Offset oder Shutterstock Custom schon eingeschlossen.
Shutterstock feiert die Meldung ab heute durch eine vorübergehende Erhöhung der Provision für Neukundenempfehlungen. Anbieter erhalten 50% Provision (statt 20%) auf alle Neukunden, die sie für einen Zeitraum von 30 Tagen anwerben. Hier ist mein Affiliate-Link für neue Shutterstock-Kunden.
Im Mai 2019 gab es bei der australischen Bildagentur Canva zwei große Änderungen.
Die erste Änderung betraf den Kauf der Gratis-Bilderplattformen Pixabay und Pexels. Canva kaufte die beiden Webseiten für einen ungenannten Betrag. Die über eine Million kostenlosen Bilder sind nun auch über die Webseite von Canva verfügbar. Pixabay und Pexels sollen angeblich als unabhängige Webseiten in voller Funktionalität bestehen bleiben.
Die zweite Änderung betraf die Einführung des Abo-Plans „Photos Unlimited“. Wie der Name schon andeutet, soll das Abonnement Zugriff auf die komplette Canva-Bibliothek inklusive der kostenlosen Bilder für 12,95 USD im Monat erlauben, bzw. 9,95 USD für Canva Pro Accounts mit Jahreszahlung.
Für die Kunden ist das zweifellos ein verlockender Deal. Solange die kostenlosen Bilder bei Pixabay und Pexels jedoch erhältlich bleiben, ist unklar, warum die Kunden dafür plötzlich bereit sein sollen, Geld auszugeben. Vielleicht ist es die Bequemlichkeit, Gratis- und Premium-Inhalte auf einer Seite mit integrierten Layout-Templates nutzen zu können? Vermutlich deswegen bewirbt Canva „Photos Unlimited“ auch mit dem Slogan „Netflix für Stockfotografie“.
Aber was bedeutet das für die Fotografen?
Ich habe schon im Mai gefragt, wie die Kommission konkret aussehen und was das Minimum pro verkauften Bild sein wird. Darauf gab es trotz mehrerer Nachfragen bis heute keine genaue Antwort, nur die Angabe, dass die Einnahmen prozentual verteilt werden:
„Earnings from the subscription will be computed based on a share method, where revenue is distributed proportionally based on number of downloads. We do have a safety net in place, as per our Photos Unlimited terms of use. The Reasonable Use Policy is put in place to protect you as a contributor.“
„The Canva royalty rate is 35% of the sale price of the various Canva licenses. Even where sales of the licenses occur in a currency other than USD, your royalties will be paid in USD.
For images sold in the Photos Unlimited subscription, the royalty rate paid to contributors is 50% of net revenue earned by Photos Unlimited (less taxes and payment processing fees). That 50% share is paid proportionally to each contributor, based on the total number of downloads of a contributor’s images as a proportion of the total number of downloads.
For example: If 50% of net revenue (less taxes and payment processing fees) earned by Photos Unlimited during a calendar month is $1 million, and the total number of downloads during that accounting period was 2,000,000 downloads, then the amount attributed to each downloaded image would be 50c. If a contributor had 100 downloads of their images as part of the subscription during that month they would earn $50.“
Auch das ist alles sehr hypothetisch, da bisher unklar war, wie viele Bilder im Monat Kunden nutzen würden.
Heute gab es ein Update für das Canva-Backend, mit dem endlich die ersten Verkaufszahlen und Erlöse von Canva sichtbar sind.
Analyse der Verkäufe und Umsätze bei Canva inklusive Photos Unlimited
Ich teile meine Verkaufszahlen und Umsätze aus verschiedenen Gründen seit einer Weile nicht mehr, aber um etwas mehr Transparenz in das neue und stark beobachtete Geschäftsmodell von Canva zu bringen, mache ich hier eine Ausnahme.
My sales at Canva in the last 12 month
Im obigen Diagramm seht ihr die Entwicklung meiner Verkäufe bei Canva in den letzten zwölf Monaten. Im Mai 2019 gab es einen Einbruch bei den regulären Verkäufen, der jedoch schnell durch die neuen Unlimited-Verkäufe aufgefangen wurde.
Da die Erlöse beim Unlimited-Plan pro Verkauf deutlich niedriger sein müssten, ist die spannende Frage: Wie wirken sich die Verkäufe auf die Umsätze aus? Dazu hier meine Grafik:
In den 12 Monaten vor Beginn dieser Grafik hatte ich im Schnitt 590 USD Umsatz pro Monat bei Canva. In letzten 12 Monaten ist dieser Durchschnittswert um 40,5% auf 351 USD gefallen.
Betrachten wir nur die letzten 5 Monate mit den Unlimited-Umsätze mit den 5 davor ohne Unlimted-Verkäufe, sind es „nur noch“ ca. 3% weniger.
Wie viel ist nun ein Bildverkauf im „Photos Unlimited“-Plan für den Fotografen wert?
Mein „Revenue per Download“ (RPD) bei Canva wird im obigen Diagramm gezeigt. In den letzten 5 Monaten lag er im Schnitt bei 0,43 USD für die „One-Time“ und „Multi-Use“-Verkäufe, davor bei 0,45 USD.
Der RPD nur für die Unlimited-Verkäufe liegt aktuell bei 0,17 USD, ohne den „Ausrutscher“ von 0,08 USD im Mai wären es 0,19 USD.
Das ist weniger als halb so viel wie für die anderen Verkäufe, aber mehr, als ich vermutet hatte.
Rechne ich den RPD von beiden Kurven zusammen, erhalte ich einen RPD von 0,34 USD in den letzten 5 Monaten (mit Unlimited) im Vergleich zu einem RPD von 0,42 USD in den 5 Monaten davor. Das ist ein Verlust von 20% und absolut gesehen der niedrigste Wert aller belieferten Bildagenturen.
Mein „Return per Image“ (RPI) in den letzten 12 Monaten lag im Schnitt bei ca. 0,020 USD, nur in den letzten 5 Monaten mit den Unlimited-Verkäufen bei 0,016 USD. Der Vollständigkeit halber: In den 12 Monaten stieg mein Bildbestand bei Canva von ca. 16.000 auf 20.000 Bilder an.
Lohnt sich das?
Das ist die schwierige Frage, die ich heute sicher noch nicht abschließend beantworten kann. Eindeutig ist jedoch, dass die Umsätze als auch der RPD und der RPI alle seit der Einführung von „Photos Unlimited“ gefallen sind.
Aber schauen wir uns das mal von der anderen Seite an: Wenn „Photos Unlimited“ 12,95 bzw. 9,95 USD pro Monat kostet, kommt der RPD von 0,19 nur zustande, wenn ein Kunde nur 26 bzw. 34 Bilder im Monat runterlädt. Würde er mehr nutzen, würde der RPI weiter sinken.
Aus Kundensicht sind diese ca. 30 Bilder sehr attraktiv, da diese Bildmenge bei den meisten anderen Agenturen deutlich teurer ist. Für den Fotografen ist das jedoch sehr bedrohlich, es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, dass Kunden deutlich mehr Bilder nutzen.
Auch mit den oben dargestellten Werten liegt der RPI, also der Bildertrag, deutlich unter dem vieler anderer Bildagenturen.
Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick nicht so schlecht aussehen, befürchte ich einen Dammbruch, wenn die Entwicklung in dieser Richtung weitergeht, denn ein Verlust von 20% pro Verkauf mag bei Canva kaum ins Gewicht fallen, bei den großen Agenturen wie Shutterstock, Adobe Stock oder iStock deutlich mehr. Würden diese auch so ein Modell einführen und die Umsatzentwicklung verhielte sich wie oben skizziert, wäre das ein ernstzunehmender Umsatzeinbruch.
Zumal Canva nicht die einzige Agentur ist, die mit einer „Bilder-Flatrate“ experimentiert: Auch „Envato Elements“ sowie „Freepik Premium“ und die neue Seite „Scopio“ funktionieren nach einem sehr ähnlichen Prinzip.
Die Ankündigung von Canva:
„Soon, we’ll begin ramping up marketing efforts, which we expect will lead to significant growth in subscription sales and ultimately an increase in your earnings.“
wirkt da wie eine Drohung, denn da der Markt insgesamt kaum wächst, werden diese zusätzlichen Einnahmen von anderen Agenturen (mit höherem RPD) abgezogen.
Welche Rolle spielen die Gratis-Bilder in der Rechnung?
Bisher unerwähnt blieb die Rolle der neuen Million Gratis-Bilder bei Canva. Erhalten deren Fotografen ebenfalls Kommissionen?
Dem obigen FAQ-Zitat zufolge berechnen sich die Kommissionen, indem die Hälfte der Netto-Einnahmen aus „Photos Unlimited“ durch die runtergeladenen Fotos in diesem Zeitraum geteilt werden.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten. Variante 1: Canva vergütet auch die Fotografen der Gratis-Bilder. Das halte ich jedoch für unwahrscheinlich, da diese meist nicht mal einen Canva-Account haben und weder auf Pexels noch auf Pixabay auf solche Verdienstmöglichkeit hingewiesen wird.
Bleibt Variante 2: Canva vergütet nur die Premium-Bilder. Das würde bedeuten, dass Canva sich einen großen Teil vom Umsatz selbst einsteckt, der nicht im tatsächlichen RPD berücksichtigt wird. (Update 15.10.2019: Habe von Canva die Bestätigung erhalten, dass die Fotografen der kostenlose Bilder nicht vergütet werden.)
Rechnen wir das mal testhalber durch: 100 Leute kaufen in einem Monat ein Unlimited-Abo für 12,95 USD. Das wären 1295 USD. Nach Abzug von Steuern und Zahlungsgebühren bleiben ca. 1200 USD (ca. 7% Abzug). Wenn wir den ermittelten RPD von 0,19 USD nehmen, der sich aus 50% der Nettoerlöse durch die Downloads zusammensetzen soll, wären das 3158 Downloads, welche diese 100 Kunden im Monat erzielt haben, also ca. 31 Downloads pro Monat und Kunde.
Nun teilen wir diese 3158 Downloads auf, je nachdem, wie viele davon auf die nicht vergüteten kostenlosen Bilder entfallen. Hier seht ihr die Rechnung.
free DLs
Premium DLs
Payout Premium
Canva earnings
official RPD (net earnings/downloads
„real RPD“
0% Premium DLs
3158
0
0
1200,02
0,19
$0,00
10% Premium DLs
2842
316
60,04
1139,98
0,19
$0,02
50% Premium DLs
1579
1579
300,01
900,01
0,19
$0,10
90% Premium DLs
316
2842
539,98
660,04
0,19
$0,17
100% Premium DLs
0
3158
600,02
600
0,19
$0,19
Egal, wie viel Gratis-Bilder der Unlimited-Kunde verwendet, der offizielle RPD bleibt gleich (da Gesamtdownloads und Gesamtumsatz gleich bleiben).
Stark unterschiedlich ist jedoch der „echte RPD“. Der sinkt umso mehr, je mehr Gratis-Bilder ein Kunde nutzt, weil Canva weniger Premium-Bilder auszahlen muss, der ermittelte offizielle RPD jedoch gleich bleibt. Damit steigt auch der Gewinn von Canva deutlich an (Spalte „Canva Earnings“).
Anders formuliert: Canva hat ein großes Interesse daran, die kostenlosen Bilder in der Suche zu bevorzugen, damit sie mehr verdienen.
Noch mal anders formuliert: Wenn die Anzahl der runtergeladenen Premium-Bilder gleich bleibt, verdienen deren Fotografen mit jedem zusätzlich runtergeladenen Gratis-Bild noch weniger.
Damit kannibalisieren die Gratis-Angebote nicht mehr nur indirekt, indem weniger weniger Verkäufe entstehen, sondern ganz direkt, indem der Verkaufserlös selbst geschmälert wird.
Was tun?
Mein Erlös pro Verkauf (RPD) bei Canva ist im letzten Jahr von allen belieferten Agenturen am niedrigsten gewesen. Ich beobachte das sehr genau. Wenn sich in den kommenden Monaten keine deutliche Steigerung des RPD abzeichnet, werde ich die Reißleine ziehen, und meine Bilder bei Canva löschen.
Vor paar Tagen gab Shutterstock hier seine Quartalszahlen für das zweite Quartal 2019 bekannt. Darin ist immer von „Wachstum, Wachstum, Wachstum“ die Rede.
Klingt für Börsenleute erst mal ganz toll: Die bezahlten Downloads sind um 3% gestiegen, der Umsatz pro Download ist um 1% gestiegen, die Anzahl der Bilder und Videos ist um je 37% gestiegen, der Umsatz ist um 3% gestiegen und so weiter, alles immer im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Vergleich des zweiten Quartals von Shutterstock von 2011 bis 2019 (Klicken zu Vergrößern)
Wenn wir uns aber die Entwicklung der Downloads und der Portfoliogröße seit 2011 anschauen, sehen wir, dass das Wachstum deutlich abflacht und nur bei der Portfoliogröße rasant wächst. Hier erst mal der Blick auf die 33 letzten Quartale (2. Quartal 2011 bis 2. Quartal 201) für die bezahlten Downloads:
Bezahlte Downloads bei Shutterstock pro Quartal in Millionen
Bis zum zweiten Quartal 2016 entwickelte sich der Verlauf fast linear nach oben, geriet dann aber ins Stocken, ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Adobe die Bildagentur Fotolia aufkaufte. Im Vergleich zum letzten Quartal gab es sogar einen Rückgang der Downloads um ca. 600.000, auch die Quartale davor war es eher ein Auf und Ab als ein stetiges Wachstum. Übrigens gab es auch beim Gesamtumsatz einen Rückgang im Vergleich zum vorherigen Quartal.
Ähnlich sieht das beim Blick auf den Umsatz pro Download (RPD) aus, welcher anzeigt, für wie viel Geld Shutterstock im Schnitt ein Bild an den Kunden bringen konnte:
Umsatzentwicklung pro Download und Quartal bei Shutterstock
Auch hier bis ca. zum ersten Quartal 2017 eine leichte Steigerung, ab 2018 stagniert der RPD aber bei ca. 3,40 USD und schwankt nur um wenige Cent pro Quartal. Zu berücksichtigen ist auch, dass hier nicht zwischen Bildern und Videos unterschieden wird. Das bedeutet also, dass steigende Videoverkäufe für einen höheren RPD sorgen, der Fotografen ohne Videos im Portfolio gar nicht zugute kommt.
Ganz anders hingegen das Wachstum der Portfoliogröße:
Portfolio-Wachstum bei Shutterstock
Vom 2. Quartal 2011 bis zum 1. Quartal 2016, also in fünf Jahren, wuchs das Portfolio von 15,3 Mio. Bilder auf 81 Mio. Bilder.
Am 2. Dezember 2015 gab Shutterstock bekannt, dass man statt 7 von 10 nur noch 1 Bild bei der Bewerbung akzpetiert bekommen musst, um Bilder zu Shutterstock hochladen zu dürfen. Außerdem liess die Agentur gefühlt „jeden Mist“ duch, was dazu führte, dass jetzt im zweiten Quartal 2019 schon 280 Millionen Bilder online sind. Das ist ein Wachstum in 3 Jahren um ca. 200 Millionen Bilder.
Die Anzahl der Videos ist immerhin von ca. einer Million Anfang 2013 auf 15 Millionen im zweiten Quartal 2019 gestiegen.
Bei stagnierendem Umsatz und gleichbleibendem Umsatz pro Verkauf bedeutet dieses deutlich stärker wachsende Portfolio jedoch, dass der Umsatz pro Bild deutlich sinkt:
Umsatz pro Bild und prozentualer Anteil am Portfolio
Während 2012 bis 2014 der Umsatz pro Bild (RPI) halbwegs stabil bei 2 USD liegt, fängt er entgegengesetzt zum rasanten Portfolio-Wachstum um mehr als die Hälfte zu sinken und liegt aktuell nur noch 0,57 USD pro Quartal. Dieser Wert stimmt ziemlich genau mit meinem Portfolio überein. Wer dreitausend Bilder im Portfolio hat, sollte bei Shutterstock also ca. 570 USD Umsatz pro Monat erzielen. Wer darunter liegt, hat unterdurchschnittlich „gute“ Bilder, wer darüber liegt, bessere. Auch hier verzerren die enthaltenen Videos leider die Zahlen etwas.
Der Prozentsatz der lizenzierten Bilder ist das Ergebnis der Downloads durch die Anzahl der Bilder. Dieser Wert gibt an, wie viel Prozent eines Fotografen-Portfolios im Schnitt pro Quartal runtergeladen werden.
Wenn jemand also 3000 Bilder im Portfolio hat, konnte er vor acht Jahren im zweiten Quartal 2011 (94,1%) noch mit 2823 Downloads rechnen, im zweiten Quartal 2019 (16,6%) aber nur noch mit 498 Downloads. Während mein RPI mit dem gesamten Shutterstock-RPI gut übereinstimmt, geht das beim Prozentsatz stark auseinander und ich habe deutlich mehr Downloads.
Laut Jim Pickerell soll der durchschnittliche Fotografenanteil am Umsatz bei 27% liegen, das ist also die Kommission, die wir erhalten. Kombiniert mit den 3,44 USD pro Download wären das im Schnitt also ca. 93 US-Cent pro Download für die Fotografen. Das stimmt ganz gut mit meinen Werten überein, ich liege etwas darunter, weil ich kaum Videos anbiete.
Die 27% sind 43,6 Mio. USD Umsatz, welche sich aktuell auf ca. 900.000 Anbieter verteilen sollen. Das wären pro Fotograf ca. 16 USD im Monat als Durchschnitt. Wenn wir jedoch die vielen inaktiven Fotografen mit nur einer Handvoll Bildern im Portfolio ignorieren und als Maßstab die ca. 15% Fotografen (mehr als 100 Bilder im Portfolio) meiner Adobe Stock-Analyse nehmen, wären das eher 323 USD pro Monat oder 3876 USD im Jahr. Das wäre geschätzt der Durchschnitt, wie viel ein aktiver Fotograf bei Shutterstock verdient.
Insgesamt zeigen die Zahlen eine Stagnation bei den Downloads und dem Erlös pro Downloads. Der Umsatz wächst zwar weiterhin, aber längst nicht mehr so viel wie vor paar Jahren.