Kürzlich postete der Fotograf Luis Alvarez (und Stock Performer Gründer) einige Rechenbeispiele auf seiner Facebook-Seite, wo er vorrechnete, wie viel man mit Stockfotos verdienen könnte. Ich fragte ihn, ob er das nicht ausführlicher als Gastbeitrag für diesen Blog erklären will. Zusammen mit seinem Kollegen Oliver Rivo hat er für euch diesen Artikel geschrieben:
Vor kurzem unterhielt ich mich mit einem Freund, der in das Microstock Geschäft einsteigen wollte. “Hast du das wirklich vor?”, fragte ich ihn. “Warum nicht?”, antwortete er.
Seine Frage war durchaus berechtigt: Warum sollte er nicht in die Microstock-Welt einsteigen? Viele von uns haben miterlebt, wie es in dieser Industrie enger und die Konkurrenz härter geworden ist. Aber bedeutet das gleichzeitig, dass Newcomer keine Chance mehr haben?
Als wir uns mit dieser Frage beschäftigten, entstand die Idee eines einfachen Business Plan Rechners, der uns helfen kann, unsere Ziele zu definieren sowie Strategien zu entwickeln, sie zu erreichen. Im Spiel mit dem Rechner wurde uns bewusst, dass es tatsächlich möglich ist, als Neuling in das Microstock-Business einzusteigen. Und je nach Zielsetzung gibt es verschiedene Wege, das zu tun.
Zur Verdeutlichung schauen wir uns ein paar beispielhafte Strategien an.
Dein Business-Plan
Bevor du dich auf dein Microstock-Abenteuer begibst, müssen vier wichtige Entscheidungen getroffen werden:
- Wie viele Bilder kannst du monatlich produzieren?
- Wie viel kostet dich die Produktion eines Bildes?
- Was sind deine monatlichen Fixkosten?
- Wie viele Monate lang willst du deinen Produktionsplan durchziehen?
Die Antworten auf diese Fragen definieren deine Strategie. Ob du mit einem Team zusammenarbeitest, ob du Menschen oder Stillleben fotografierst oder ob du ein Studio mietest oder nicht – all diese Fragen müssen beantwortet werden.
Dein monatlicher Umsatz pro Bild (RPI/m)
Der zweitwichtigste Einflussfaktor ist der zu erwartende durchschnittliche Monatsumsatz für jedes Bild, das du produzierst. Es mag zwar unmöglich erscheinen, diesen Wert zu bestimmen, aber ob du’s glaubst oder nicht, man hat einen Einfluss auf den monatlichen Umsatz pro Bild, auch RPI/m (englisch für “Revenue per Image per Month”) genannt.
Der RPI/m definiert den Betrag, den du im Durchschnitt monatlich mit all deinen Bildern verdienst. Wenn zum Beispiel 500 deiner Bilder online sind und sie monatlich EUR 1.000 einbringen, dann liegt dein RPI/m bei EUR 2. Es geht immer um einen durchschnittlichen Wert, das heißt dass wenn du in einem Monat EUR 1.200 einnimmst und im nächsten Monat EUR 800, bleibt der RPI/m immer noch bei EUR 2.
Wenn du in großen Mengen Bilder minderwertiger Qualität produzierst, von denen sich viele ähneln, wirst du mit Sicherheit einen niedrigen RPI/m haben. Eine Ausrichtung auf Nischenthemen mit hoher Nachfrage und einer hohen Qualität dagegen wird zu hohen Umsätzen pro Bild führen.
Und natürlich gibt es jede Menge Varianten zwischen diesen zwei Extremen.
Der Business Plan Rechner
Um an diesen Geschäftsmodellen zu arbeiten, haben wir einen Business Plan Rechner entwickelt, der uns auf einen Blick zeigt, wie sich verschiedene Strategien entwickeln. Öffne ihn in deinem Browser und finde heraus, wie gut dein Business für dich funktioniert: https://www.stockperformer.com/calculator
Drei Beispielstrategien für den Einstieg in die Microstock-Welt
Der Business Plan Rechner hilft uns dabei, Strategien zum Einstieg in das Geschäft mit Microstock zu untersuchen. Wir haben drei unterschiedliche Beispiele gewählt, alle bezogen auf die Produktion von Lifestyle Fotografie:
- Die Microstock-Produktionsfirma
- Der Vollzeit Solo-Fotograf
- Der Freizeit Amateur-Fotograf
Strategie 1: Die Microstock-Produktionsfirma
Der Aufbau einer Microstock Produktionsfirma ist zeitintensiv und teuer, aber er erlaubt die Produktion einer großen Menge an Bildern. Wie würde so etwas aussehen?

- Wie viele Bilder kannst du monatlich produzieren?
800 pro Monat. - Wie viel kostet dich die Produktion eines Bildes?
Shootings können teuer sein. Geliehenes Equipment, Kleidung und Requisiten, Location-Miete, gute Models, all das kostet Geld. Dank eines großen Teams und guter Vorbereitung sollte es jedoch möglich sein, pro Shooting viele Bilder zu produzieren. Wir setzen die Kosten pro Bild bei EUR 25 an. - Was sind deine monatlichen Fixkosten?
Eine Microstock-Produktionsfirma hat Angestellte, z.B. einen Produktionsleiter, der alles organisiert, einen Produktionsassistenten und eine Vollzeitkraft für die Retusche. Wir mieten außerdem ein Studio. Das kann EUR 6.000 kosten. - Wie viele Monate lang willst du deinen Produktionsplan durchziehen?
Da die Startkosten sehr hoch sind, wollen wir mindestens 5 Jahre dabei bleiben. Wir setzen die Länge des Business Plans auf 60 Monate.
Welchen monatlichen Umsatz pro Bild können wir erwarten? Unser Produktionsbüro investiert hohe Summen in die Shootings, um die bestmögliche Qualität zu erzielen. Gute Vorbereitung erlaubt uns die Auswahl gefragter Themen. Für diese Strategie setzen wir als Beispiel einen RPI/m von EUR 1,50 an. Der Business Plan Rechner liefert folgende Ergebnisse:
- Wir müssen EUR 268.800 investieren, bevor wir zum ersten Mal Geld verdienen!
- Erst im vierten Jahr bekommen wir unsere Investition wieder herein und sind unterm Strich im grünen Bereich.
- Nach fünf Jahren beträgt der Gesamtgewinn EUR 636.000. Das ist ein Return on Investment von 237%.
Der Aufbau einer Microstock-Produktionsfirma ist teuer und bedeutet harte Arbeit. Aber wenn man es richtig macht, kann man doch immer noch gutes Geld verdienen.
Strategie 2: Der Vollzeit Solo-Fotograf
Für unser zweites Strategie-Beispiel stellen wir uns vor, du bist ein einzelner Fotograf, der alles selbst organisiert und Vollzeit arbeitet. Hin und wieder gibst du Verschlagwortung und Photoshop-Arbeit an andere weiter.

- Wie viele Bilder kannst du monatlich produzieren?
200 pro Monat. - Wie viel kostet dich die Produktion eines Bildes?
Shootings werden zwar so günstig wie möglich produziert, aber dennoch mit einem Fokus auf Qualität. Für einige deiner Bilder bezahlst du externe Dienstleister für die Verschlagwortung und Retusche. Wir setzen die Kosten bei EUR 10 an. - Was sind deine monatlichen Fixkosten?
Wir gehen davon aus, dass du weitestgehend alleine arbeitest und kein Studio mietest. Da du Vollzeit arbeitest, musst du von Microstock leben. Gehen wir davon aus, dass du mit einem einfachen Leben zufrieden bist und EUR 1.800 brauchst, um all deine Rechnungen zu bezahlen. - Wie viele Monate lang willst du deinen Produktionsplan durchziehen?
Als ein Solo-Fotograf kannst du nur 3 Jahre für dieses Business riskieren.
Angenommen du bist talentiert und kannst mit deinen begrenzten Möglichkeiten einen RPI/m von EUR 1,20 erzielen. Unser Business Plan Rechner kommt dann zu folgendem Ergebnis:
- Du musst EUR 28.200 investieren, bevor du zum ersten Mal Geld verdienst!
- Erst in der Mitte des dritten Jahres bekommst du deine Investition wieder herein und bist unterm Strich im grünen Bereich.
- Nach drei Jahren beträgt der Gesamtgewinn EUR 23.040 und beziehst ein monatliches Gehalt von EUR 4.840.
Mit dieser Strategie wirst du ein paar Jahre lang kämpfen müssen, aber wenn du durchhältst, kannst du dich auf ein Monatsgehalt von knapp EUR 5.000 einstellen!
Strategie 3: Der Freizeit Amateur-Fotograf
Jeder von uns kennt einen Fotografen, der seine Urlaubs- und Hochzeitsbilder bei ein paar Agenturen hochlädt. Ist das eine sinnvolle Strategie oder nur Zeitverschwendung? Das können wir mit dem Rechner leicht überprüfen:

- Wie viele Bilder kannst du monatlich produzieren?
100 pro Monat. Einfach die gesamte Karte hochladen. - Wie viel kostet dich die Produktion eines Bildes?
Unser Amateur-Fotograf macht nur Urlaubs‑, Familien- und Haustierbilder, so dass die Kosten pro Bild sehr niedrig sind. Wir wählen EUR 0. - Was sind deine monatlichen Fixkosten?
Unser Amateur-Fotograf lebt hauptberuflich von etwas anderem, so dass von Microstock keine regelmäßigen Rechnungen bezahlt werden müssen. Fixkosten EUR 0. - Wie viele Monate lang willst du deinen Produktionsplan durchziehen?
Um diese Strategie mit dem zweiten Szenario vergleichen zu können, wählen wir auch hier 36 Monate.
Bilder von Amateuren verkaufen sich auf dem heutigen Microstock-Markt nur schlecht. Mit Glück kann man einen RPI/m von 15 Euro-Cent erzielen.
Mit dieser Strategie kommt unser Business Plan Rechner zu folgendem Ergebnis:
- Unser Amateur-Fotograf muss kein Geld investieren und macht von Beginn an Gewinn.
- Nach drei Jahren konstanter Produktion hat unser Amateur-Fotograf insgesamt knapp EUR 10.000 eingenommen und verdient monatlich EUR 540.
Wenn deine Erwartungen nicht zu hoch gesteckt sind und du etwas Zeit hast und extra Taschengeld verdienen möchtest, kann die Arbeit als Amateur Microstocker durchaus ein nettes Nebeneinkommen bieten.
Unsere Tipps für deinen Erfolg
Alle drei Strategien zeigen, dass man mit Geduld und harter Arbeit im Microstock-Business auch heute noch ein gutes monatliches Einkommen erzielen kann. Der Business Plan Rechner verdeutlicht die verschiedenen Variablen, die deinen Erfolg beeinflussen.
Vor allem aber zeigt er, dass eine Variable den höchsten Einfluss auf deinen Gewinn hat: der monatliche Umsatz pro Bild (RPI/m). Du kannst noch so viele Bilder mehr produzieren oder deine Kosten pro Bild noch so senken: Ein schlechter RPI/m wird diese Anstrengungen immer zunichte machen. Andererseits, wenn du dich darauf konzentrierst, deinen RPI/m zu erhöhen, kann deine Microstock-Karriere sehr lukrativ sein. Finde es heraus! Spiele mit dem Business Plan Rechner selbst herum!
Wir bei Stock Performer haben es uns zum Ziel gesetzt, unseren Kunden zu helfen ihre Umsätze pro Bild zu erhöhen und damit ihren Gewinn zu maximieren. Ein paar wichtige Tipps, die wir unseren Kunden geben:
- Konzentriere dich auf Agenturen, die gut darin sind, den Content zu verkaufen, den du produzierst.
- Nutze Analytics Tools wie Stock Performer, um den Erfolg deiner Bilder zu messen und mehr von den Gewinnbringern zu produzieren. Verschwende keine Zeit an Bildern, die sich nicht verkaufen.
- Nutze solche Analytics Tools, um herauszufinden, welcher Content auf welchen Agenturen gut läuft. Biete Bilder an der richtigen Stelle exklusiv an, um deinen Umsatz zu erhöhen.
- Identifiziere Nischen, auf die du Zugriff hast.
- Verfolge den Markt und welche Themen und Stile gefragt sind. Stock Performer hilft dir dabei, die kommenden und gehenden Trends zu erkennen, bevor die anderen Fotografen sie entdecken.
Wenn du mehr darüber lernen willst, wie Stock Performer dir helfen kann, deine Einnahmen zu maximieren, melde dich zu unserem Free Trial an oder schicke uns einfach eine Email: info@stockperformer.com.