Schlagwort-Archive: Stockvideos

Welchen Einfluss wird künstliche Intelligenz auf die Produktion von Stock-​Videos haben?

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Simulation mensch­li­cher Intelligenz in pro­gram­mier­ten Maschinen, die wie Menschen den­ken und ihre Handlungen imi­tie­ren. KI umfasst auch Geräte, die mensch­li­che Züge wie Problemlösung, Lernen, Spracherkennung und Planung auf­wei­sen. KI ist zwei­fel­los eine genia­le tech­ni­sche Erfindung, die die Welt im Sturm erobert hat. Wenn wir an KI und ihre Anwendungen den­ken, brin­gen wir sie fast immer mit Technik und Wissenschaft in Verbindung. Aber das ist nicht alles – KI wur­de nähm­lich auch in der krea­ti­ven Sphäre effek­tiv eingesetzt!

Die Frage ist: Kann KI ler­nen, krea­tiv zu sein? Nun, ja. Es gibt vie­le Beispiele, die die gro­ßen Fortschritte der KI in der Welt der Kreativität bele­gen. Auf dem Sonar-​Musikfestival in Barcelona im letz­ten Herbst begann der Künstler Mat Dryhurst auf der Bühne zu sin­gen, und das Publikum war fas­sungs­los, als es statt­des­sen die Stimme sei­ner Frau hör­te! Dryhursts Auftritt war Teil eines KI-​Experiments, bei dem er sei­ne Stimme aus­tausch­te – und es war natür­lich ein gro­ßer Erfolg!

Nicht nur in der Musik, auch in der Verlagswelt ver­än­dern KI-​Tools die Welt. Um die Erstellung von Inhalten auf­recht­zu­er­hal­ten, ist es wich­tig, stän­dig neue Inhalte und Ideen zu pro­du­zie­ren. Irgendwann gehen uns Menschen viel­leicht die Ideen aus. Aber dank der KI haben wir jetzt einen end­lo­sen Vorrat an Ideen, die uns hel­fen, wei­ter­zu­ma­chen! Wir haben nicht nur KI-​Schreibwerkzeuge, um Ideen zu gene­rie­ren, son­dern auch KI-​unterstütztes Schreiben. Die KI-​Schreibassistenten ler­nen, wie Profis zu schrei­ben und ent­wi­ckeln auch inter­es­san­te Inhalte!

Auch in der Filmindustrie ist KI mitt­ler­wei­le ein fes­ter Bestandteil. Das liegt dar­an, dass sie in ver­schie­de­ne Aspekte des Filmprozesses inte­griert wur­de und den sonst so müh­sa­men Prozess weni­ger kom­pli­ziert und naht­los macht. Werfen wir einen Blick dar­auf, wie KI das Filmemachen im Detail revo­lu­tio­niert hat:

Wie wird KI beim Filmemachen und bei der Erstellung von Videos eingesetzt?

Der kom­ple­xe Prozess des Filmemachens umfasst vie­le krea­ti­ve Köpfe – vom Schreiben des Drehbuchs bis zur Promotion des Films. Wir sind uns sicher, dass es noch viel mehr Feinheiten gibt, aber weißt du was? KI kann bei all die­sen ver­schie­de­nen Aspekten ein­ge­setzt werden!

Es ist nicht ein­fach, ein ein­zig­ar­ti­ges, beein­dru­cken­des Drehbuch zu schrei­ben, das die Zuschauer fes­selt. Aber mit KI ist es für Filmemacher jetzt ein­fa­cher gewor­den, Drehbücher zu erstel­len. Wenn sie mit rie­si­gen Datenmengen von Drehbüchern gefüt­tert wer­den, kön­nen maschi­nel­le Lernalgorithmen völ­lig neue Drehbücher erstel­len. Filmemacher ver­wen­den die KI-​generierten Drehbücher als Entwürfe und ver­bes­sern sie dann, um ein end­gül­ti­ges Drehbuch zu erstel­len. Der gesam­te Prozess der Drehbucherstellung ist jetzt mühe­los und weni­ger zeit­auf­wän­dig, dank der KI-Drehbuch-Tools!

Das Casting ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt eines Films – ein tol­les Drehbuch kann ein Reinfall sein, wenn die Besetzung nicht stimmt. Das Casting ist ein lang­wie­ri­ger Prozess, der viel Zeit und Mühe erfor­dert, um die Schauspieler in meh­re­ren Castings zu prü­fen und die per­fek­te Besetzung für einen Film zu fin­den. KI-​Tools kön­nen mit Daten gefüt­tert wer­den, die Merkmale von Schauspielern in ver­schie­de­nen Emotionen beschrei­ben, und die­se Tools kön­nen dann nach den rich­ti­gen Schauspielern suchen. Die Tools kön­nen auch das digi­ta­le Gesicht eines Schauspielers/​einer Schauspielerin über ein Körperdouble legen, wenn dies in bestimm­ten Szenen erfor­der­lich ist. KI kann auch ein­ge­setzt wer­den, um Schauspieler in Filmen digi­tal hin­zu­zu­fü­gen oder sogar ihre Gesichtszüge zu ver­än­dern, um sie jün­ger dar­zu­stel­len, als sie sind.  Außerdem kann sie Greenscreen-​Videos auto­ma­tisch durch die beab­sich­tig­ten Aufnahmen erset­zen und müh­sa­mes Chromakeying auto­ma­tisch erledigen.

Abgesehen davon hel­fen KI-​Tools auch dabei, den Erfolg eines Films vor­her­zu­sa­gen und die Einnahmen abzu­schät­zen, die er ein­spie­len kann. Top-​Filmemacher wie Warner Bros. nut­zen zum Beispiel die KI-​basierte Plattform Cinelytic, um den Erfolg ihrer Filme an der Kinokasse vorherzusagen.

Einfluss der KI auf die Produktion von Stock-Videos 

KI hat vie­le müh­sa­me, sich wie­der­ho­len­de Aufgaben ein­fa­cher gemacht – und die Produktion von Stockvideos ist da kei­ne Ausnahme! Genau wie bei den genann­ten krea­ti­ven Beispielen muss die KI auch bei der Erstellung von Stock-​Videos mit gro­ßen Datenmengen gefüt­tert wer­den (rele­van­tes Filmmaterial, Vorlagen, Übergangseffekte, Überblendungen usw.). Nach der Verarbeitung die­ser Daten kön­nen die KI-​Tools ein ein­zig­ar­ti­ges, völ­lig ande­res Stockvideo erstel­len, das es so noch nie gege­ben hat.

Wie kann dir das hel­fen? Erstens sparst du dir die Zeit, den Aufwand und das Geld, die du sonst für den Dreh eines neu­en Videos auf­wen­den müss­test. Auch wenn die künst­li­che Intelligenz ein Standardvideo für dich erstellt, hast du die Möglichkeit, es zu bear­bei­ten und krea­ti­ve Elemente hin­zu­zu­fü­gen, um es noch bes­ser zu machen. Außerdem „weiß“ KI, wel­che Funktionen zu einem Stockvideo hin­zu­ge­fügt wer­den müs­sen, um es nicht nur ein­zig­ar­tig, son­dern auch optisch anspre­chend zu machen.

Resümee

Auch wenn die Erstellung von Stock-​Videos und ande­ren krea­ti­ven Elementen mit­hil­fe von Künstlicher Intelligenz ein­fach ist, kön­nen wir nicht leug­nen, dass algo­rith­mi­sche Verzerrungen ein erheb­li­ches Problem dar­stel­len. Wenn die KI nur mit unvoll­stän­di­gen oder schlech­ten Daten gefüt­tert wird, führt das zu ver­zerr­ten Ergebnissen. Aus die­sem Grund müs­sen wir auch in der Stock-​Video-​Branche mit ras­sis­ti­schen oder geschlechts­spe­zi­fi­schen Verzerrungen rech­nen. Schließlich wird die KI von Menschen ent­wi­ckelt, und Menschen sind in Bezug auf Geschlecht und Rasse voreingenommen.

Die Automatisierung und die Erleichterung der Durchführung sich wie­der­ho­len­der, zeit­auf­wän­di­ger Tests durch KI haben auch die Arbeitswelt erfasst. Obwohl sie Zeit und Mühe spart, kön­nen wir nicht leug­nen, dass die KI den Wert der mensch­li­chen Kreativität nega­tiv beein­flusst hat. Eine Regulierung der KI und ihre ethi­sche Umsetzung kön­nen hel­fen, die­se Probleme zu bewäl­ti­gen; bis dahin müs­sen wir uns auf die­se Probleme ein­stel­len und ent­spre­chen­de Lösungen finden.

Adobe Stock fügt Abonnements Video-​Downloads hinzu und warnt vor Vergütungsrückgang

Die Bildagentur Adobe Stock hat heu­te eine Änderung für ihre Video-​Verkäufe bekannt gege­ben, wel­che eben­falls seit heu­te in Kraft tritt.

HD-​Videoclips sind nun als Teil von Adobe Stock-​Abonnements (mit 25 Credits pro Monat oder mehr) ver­füg­bar. Damit kön­nen Ado-​Kunden mit ihren Credits nicht nur Bilder, Audio-​Dateien oder 3D-​Modelle run­ter­la­den, son­dern eben auch Videos.

Bisher muss­ten Video-​Kunden extra Credit-​Pakete erwer­ben, wenn sie Videos bei Adobe Stock lizen­zie­ren woll­ten, selbst wenn sie ein Abonnement hatten.

Es gibt wei­ter­hin die 35% Kommission pro Verkauf, aber Adobe hat die Anbieter in der Ankündigungsemail schon mal vor­ge­warnt, dass die Preise trotz­dem sin­ken könnten:

Obwohl die Honoraranteile unver­än­dert blei­ben, wer­den Sie den­noch mög­li­cher­wei­se einen Rückgang der Vergütungen pro Video fest­stel­len, da HD-​Videos für Abonnementkunden (je nach Art des Abonnements) mit einer Reihe von Vergünstigungen ver­füg­bar sein wer­den. So wer­den z.B. 4K-​Videos für Abonnementkunden mit einem Rabatt von 20 % zur Verfügung stehen.“

Die „zum Beispiel“-Einschränkung im obi­gen Zitat lässt ver­mu­ten, dass es bald auch noch ande­re Rabatte geben könn­te, wel­che die Videopreise senken.

Hier eine Auflistung der aktu­el­len Vergütungsstruktur für Videos bei Adobe Stock (Quelle)

Insgesamt ist die Erweiterung der Abonnements in Richtung Videos sicher ein geeig­ne­ter Schritt, um die Abos für mehr Kunden attrak­ti­ver zu machen.

Russische Kunden wer­den von dem Schritt aktu­ell jedoch weni­ger pro­fi­tie­ren: Adobe stopp­te wegen des rus­si­schen Angriffs auf die Ukraine und die dadurch erfolg­ten Staats-​Sanktionen der USA und EU alle neu­en Verkäufe von Adobe-​Produkten und Dienstleistungen in Russland.

Wenn ich eine Vermutung in den Raum wer­fen darf, wird der nächs­te Schritt sicher sein, dass nach den HD-​Videos auch die 4K-​Videos im Abonnement erhält­lich sein werden.

Oder was meint ihr?

Adobe Stock startet im Video-​Bereich durch, jetzt mit 4K-Videos

Seit der Übernahme von Fotolia durch Adobe gibt es öfter span­nen­de Neuigkeiten.

Vor allem der Video-​Bereich, der bei Fotolia den Umsätzen nach lei­der eher unter „fer­ner lie­fen“ fiel, scheint jetzt eine Erfrischungskur ver­passt zu bekommen.

4K_16A6741-PanoZuerst gab es im Dezember 2015 hier die Meldung, dass Adobe Stock nicht mehr nur die Bilder von Fotolia ver­kauft, son­dern nun auch Videos. Außerdem wur­de das „Adobe Stock“-Suchfenster auch in die Video-​Programme wie Première oder After Effects inte­griert, was zu mehr Video-​Verkäufen füh­ren soll.

Ende Januar wur­de still und heim­lich das auto­ma­ti­sche Auslesen von Metadaten aus Video-​Dateien bei Fotolia unterstützt.

Vor weni­gen Tagen ver­kün­de­te Adobe nun, dass Adobe Stock ab sofort auch 4K-​Videos (4096 × 2160 Pixel) anbie­tet und ver­kauft. Den Grundstock bil­den die bis­he­ri­gen 4K-​Videos auf Fotolia, wel­che zumeist erst kürz­lich vom Content-​Team aktiv akqui­riert wur­den. Kunden konn­ten sie dort schon etwas ver­steckt als Erweiterte Lizenz für 200 Credits erwerben. 

Der Verkaufspreis von 4K-​Video bei Adobe Stock beträgt 169,99 € ($199.99), die Kommission für die Videografen ist 35% (ca. 70 Credits). Kunden haben die Option, die 4K-​Version eines Videos für 169,99 € oder die HD-​Version für 59,99 € zu lizenzieren.

Wer bis­her jedoch nur Full-​HD-​Versionen von Videos hoch­ge­la­den hat, wel­che er auch als nati­ve 4K-​Version anbie­ten könn­te, dem emp­fiehlt Fotolia, erst die HD-​Version zu löschen, den 4K-​Clip hoch­zu­la­den mit einer „Note to Editor“, in der die Dateinummer der gelösch­ten HD-​Version genannt wird mit der Begründung „Upgrade to 4K“.  Vermutlich wür­de damit jedoch auch das bis­he­ri­ge Sales-​Ranking eines Videos ver­lo­ren gehen, bei Bestsellern wäre ich damit also vor­sich­tig. Alle Details für die neu­en Video-​Anforderungen gibt es hier.

Das 4K-​Angebot bei Fotolia selbst soll auch bald in Kürze folgen.

Wer regel­mä­ßig mit den Adobe-​Produkten arbei­tet, wird gemerkt haben, dass „Adobe Stock“ sehr prä­sent auf die Start-​Oberflächen der Programme gerutscht ist.

Adobe Stock nimmt einen großen Platz in den Programmen ein
Adobe Stock nimmt viel Platz in den Programmen ein

Als ich heu­te mei­ne „Creative Clouds for Teams“-Mitgliedschaft gekün­digt habe und wie­der auf eine güns­ti­ge­re nor­ma­le „CC-​Lizenz“ gewech­selt bin, frag­te mich die Sales-​Mitarbeiterin am Telefon unge­fragt, ob ich denn schon Adobe Stock ken­nen wür­de und ver­such­te mir, das als Bonus-​Paket schmack­haft zu machen.

Diese gan­zen Neuerungen deu­ten an, dass die Vorherrschaft von Shutterstock und Pond5 im Video-​Bereich von Adobe nicht kampf­los hin­ge­nom­men wird.

Wie schätzt ihr die Neuigkeiten ein?

Sechs Jahre Footage für Microstock-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Was pas­siert, wenn ich ein Jahr fast kei­ne Video hoch­la­de? Wie ändern sich mei­ne Umsätze dadurch?

Dieses – mehr ofer weni­ger frei­wil­li­ge – Experiment habe ich in mei­nem 6. Video-​Jahr gemacht. Schauen wir uns an, wie es gelau­fen ist.

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, 123rf* und Dreamstime*. Clipdealer* hat eben­falls vie­le Videos von mir, aber bis sich da der Upload-​Prozess nicht ver­bes­sert, lade ich da nichts Neues mehr hoch. iStock habe ich die­ses Jahr aus mei­ner Auswertung ent­fernt, weil kein ein­zi­ger Verkauf (bei auch nur 38 Videos kein Wunder) zustan­de kam.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2014 bis ein­schließ­lich Mai 2015. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das fünf­te, vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 800 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 795 Videos. Genau genom­men habe ich nur 9 neue Videos in dem Zeitraum hoch­ge­la­den, dazu spä­ter mehr.

Verkäufe und Umsätze

Weil mei­ne Uploads so gut wie nicht gestie­gen sind,leiden auch mei­ne Einnahmen dar­un­ter. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9107 US-​Dollar ein­ge­nom­men. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 9624 US-​Dollar.

Der Revenue per Download (RPD) ist wie­der etwas gesun­ken und liegt jetzt bei 17,73 USD pro Verkauf.

Auch der gesam­te Return per Image (RPI) ist auf 12,62 USD gesun­ken, was kein Wunder ist, wenn die Videos ver­al­ten und viel neu­es, bes­se­res Material auf den Markt kommt.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, Shutterstock und Pond5 lie­gen wei­ter­hin unan­ge­foch­ten vor­ne, gefolgt von Fotolia, Revostock und 123rf im Mittelfeld.

Pro Monat habe ich mit den Videos knapp über758 US-​Dollar Umsatz gemacht. Im Zeitraum davor waren es noch 800 US-​Dollar. Dafür spielt der Wechselkurs zu mei­nem Gunsten mit, denn in Euro umge­rech­net hebt sich der Unterschied halb­wegs wie­der auf.

Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

video-sales-sechstes-jahr

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig. Meine Erklärungen von letz­ten Jahr gel­ten nach wie vor.

Ich mer­ke zudem, dass in Videos ein­fach nicht mein Herzblut steckt. Zusätzlich habe ich neben der Fotoproduktion ande­re Standbeine wie 3D-​Renderings und Illustrationen eta­bliert, die mich deut­lich mehr interessieren.

Trotzdem schrei­be ich Videos noch nicht ganz ab und ich kann jetzt schon ver­ra­ten, dass bei der nächs­ten Auswertung garan­tiert mehr als die neun neu­en Videos dazu­ge­kom­men sein werden.

Wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

Fünf Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Nach fünf Jahren ist es wie­der Zeit für einen Rückblick: Wie lief der Verkauf mei­ner Videos und wel­che Umsätze habe ich damit erzielt?

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und 123rf*. Bei iStock habe ich noch eini­ge „Altlasten“, aber da trotz­dem ab und zu Verkäufe kom­men, las­se ich die Agentur in der Statistik.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2013 bis ein­schließ­lich Mai 2014. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 795 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 530 Videos, das bedeu­tet einen Zuwachs von 265 Videos oder anders for­mu­liert: Ziemlich genau 50% mehr!

Motive

Wie bis­her waren die meis­ten Videos als Outtakes nach oder zwi­schen einem Fotoshooting ent­stan­den, nur zwei Video-​Sessions habe ich extra als sol­che geplant und auf­wän­di­ger auf­ge­zo­gen. Von den Ergebnissen, was Menge, Qualität und Umsatz angeht, bin ich im Vergleich zu rei­nen Fotoshootings jedoch noch nicht über­zeugt, aber dazu spä­ter mehr. Mein auf­wän­digs­tes Shooting war die­ses hier, was auch unge­fähr den jet­zi­gen Stand mei­ner Fähigkeiten zeigt:

Technik

Wie das oft so ist: Einige der „coo­len Zubehörteile“, die ich letz­tes Jahr voll­mun­dig ange­kün­digt habe, sind ange­kom­men, aber ich bin bis­her noch kein ein­zi­ges Mal dazu gekom­men, sie aus­zu­pro­bie­ren. Dazu gehört eine Steadycam, ein Timelapse-​Tool und ande­re klei­ne Spielereien. Doch auch dazu gleich mehr.

Verkäufe und Umsätze

Während mei­ne Uploads um 50% gestie­gen sind, kann ich das von den Einnahmen lei­der nicht behaup­ten. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9624 US-​Dollar ein­ge­nom­men, das sind ca. 28% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Revenue per Download (RPD) ist um einen knap­pen Dollar gestie­gen, was ange­sichts der neu auf­kom­men­den „Full-​HD-​Videos für 5 Dollar“-Agenturen ein beru­hi­gen­des Zeichen ist. Leider ist dafür der Return per Image (RPI) etwas gesunken.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, neu 123rf, die erst seit letz­ten Jahr dabei sind, haben trotz weni­ger Videos in mei­nem Portfolio vom Umsatz schnell auf­ge­holt und sich an den vier­ten Platz gesetzt. Ich soll­te da end­lich den Rest mei­ner Videos hochladen.

Pro Monat habe ich mit den Videos dem­nach knapp über 800 US-​Dollar, also ca. 593 Euro Umsatz gemacht. Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

video-footage-sales-earnings-microstock
Wie sich mei­ne Umsätze mit den Videos im monat­li­chen Durchschnitt pro Jahr ent­wi­ckelt haben, seht ihr in die­ser Grafik. Ein erfreu­li­cher Trend, eigentlich…

Umsätze mit meinen Videos im monatlichen Durchschnitt
Umsätze mit mei­nen Videos im monat­li­chen Durchschnitt

Ziele

Mein selbst­ge­setz­tes Ziel, 1000 Dollar pro Monat mit Videos zu ver­die­nen, habe ich lei­der klar ver­fehlt. Auch die 350 neu­en Videos pro Jahr habe ich nicht errei­chen kön­nen, auch wenn ich deut­lich mehr pro­du­ziert hat­te als im Jahr davor. Deshalb blei­ben die Vorjahresziele gül­tig und ich wer­de ver­su­chen, die­se Marken im nächs­ten Jahr zu knacken.

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig.

Meine Überlegung bei dem oben gezeig­ten Uni-​Shooting war: Ich neh­me ein gut ver­käuf­li­ches Thema, was ich schon mal als rei­nes Foto-​Shooting kon­zi­piert hat­te und mache es als Video-​Shooting. Weil ich ein Angsthase bin, konn­te ich es aber nicht las­sen, und habe am Ende der Video-​Session noch eini­ge Fotos zur Sicherheit gemacht, unter schlech­te­ren Bedingungen, weil die Beleuchtung auf Dauerlicht aus­ge­legt war.  Am Ende hat­te ich 50 Video-​Clips und 18 Fotos. Sowohl bei Shutterstock als auch bei Fotolia ist der Bestseller die­ser Session jedoch ein Foto und selbst unter den Top 10 der Dateien mit den meis­ten Einnahmen befin­den sich jeweils 7 Fotos bei bei­den Agenturen. Mit ande­ren Worten: Ich hät­te deut­lich mehr ver­dient, wenn ich mich nur auf die Fotos kon­zen­triert hätte.

Diesen Effekt konn­te ich nicht nur bei die­ser Video-​Session, son­dern auch bei zwei ande­ren Sessions beob­ach­ten, wo ich eher neben­bei eini­ge Fotos gemacht hat­te. Kombiniert mit dem Fakt, dass ich für Videos deut­lich teu­re­re Ausrüstung benö­ti­ge und die Arbeitszeiten bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Hochladen deut­lich län­ger sind, stimmt mich das Ergebnis sehr nachdenklich.

Dazu kommt, dass die tech­ni­sche Entwicklung im Video-​Markt deut­lich schnel­ler vor­an­schrei­tet, als mei­ne Ausrüstung mit­hal­ten kann. Sowohl 123rf als auch Pond5 bie­ten seit die­sem Jahr schon 4K-​Videos an und die Kameras dafür wer­den zum Beispiel mit der Blackmagic Production 4K* für unter 3000 Euro erschwing­lich. Pond5 bie­tet zusätz­lich schon Videos im Redcode RAW Format (R3D) an, wel­ches das Raw-​Format der RED Videokameras ist und 3D-​Videos hal­ten in Kinos Einzug. Angesichts des­sen, dass sich Videos bei mir deut­lich weni­ger gut amor­ti­sie­ren als Fotos, scheue ich mich dafür, die­se Kosten in vier­stel­li­ger Höhe zusätz­lich aus­zu­ge­ben. Der Kompromiss, FullHD-​Videos mit mei­ner Foto-​Kamera Canon 5D Mark III* zu machen, erscheint mir das noch als pas­sa­ble Notlösung.

Der drit­te Punkt zeigt die Abhängigkeit von Google auch im Videomarkt. Zwei mei­ner sie­ben Agenturen, nament­lich Revostock und Clipcanvas haben durch Änderungen der Such-​Algorithmen bei Google im Jahr 2012 viel Traffic ver­lo­ren, was sich in deut­lich weni­ger Verkäufen nie­der­schlug. Das geht soweit, dass die Zukunft der bei­den Agenturen am sei­de­nen Faden hing und wahr­schein­lich immer noch hängt.

Wie seht ihr die Zukunft im Videomarkt und wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

* Affiliate