Heute war eine Email von Adobe Stock mit dem Betreff „Korrektur ausgezahlter Lizensgebühren“ in meinem Postfach, mit der ich über falsch berechnete Lizenzgebühren informiert wurde:
Hallo #firstname #lastname, wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die am 12. Februar ausgezahlten Lizenzgebühren teilweise falsch berechnet wurden. Wir haben den falschen Betrag in Ihrem Konto storniert. Sollten Sie bereits einen Auszahlungsantrag gestellt haben, kann das zu einem negativen Saldo führen. Wir entschuldigen uns aufrichtig für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern hier https://contributor.stock.adobe.com/contact
Mit freundlichen Grüßen Adobe Stock Team
Email vom Adobe Stock Team
Sehen wir mal von den falschen Anrede-Variablen und dem Schreibfehler im Betreff ab, hat diese Mail doch zwei gravierende Probleme von Adobe Stock offenbart.
Rätselraten über die konkreten Abzüge bei Adobe Stock
Erstens werden die Abzüge nicht im Statistik-Backend von Adobe Stock angezeigt (unter „Aktivität“). Dadurch liefern aktuell externe Analysetools wie Stock Performer leider falsche Umsätze.
Wer einen Fotolia-Account hat, sieht diese Abzüge dort immerhin hier unter Credits (am 15.2.2019, ca. 8:25 bis 8:32 Uhr). Klickt man jedoch auf den „Rechnung“-Link, erscheint nur die Fehlermeldung „Sorry, the page cannot be displayed for the moment“.
Deshalb ist auch bei Fotolia nicht sichtbar, um welche Verkäufe und Bilder es genau geht. Das ist vor allem für große Anbieter relevant, welche ihre Umsätze mit Kollegen, Teammitarbeitern oder anderen Zulieferern teilen müssen.
Außerdem kann die Angabe, dass die Fehlberechnung nur am 12. Februar 2019 auftrat, nicht stimmen, da ich an diesem Tag deutlich weniger Umsatz hatte, als mir am 15.2.2019 wieder abgezogen wurden. Auch andere Betroffene berichten von dieser Diskrepanz.
Laut Adobe Stock wird an dem Problem gerade gearbeitet. Wer die Mail nicht findet, sollte ggf. im Spam-Ordner nachschauen.
Die deutlichen höheren Verkaufserlöse Anfang der Woche, über die sich die Stock-Community sehr gefreut hatte, scheinen also leider nur ein nachträglich gelöschtes Strohfeuer gewesen zu sein, was nun Enttäuschung auslöst, vor allem, nachdem es im Dezember 2018 schon ein Abrechnungsproblem bei Adobe Stock gab.
Update 15.2.2019, 14:00 Uhr Mir liegt inzwischen eine weitere Antwortmail vom Adobe Stock Support vor, in der es heißt: „Im Zeitraum zwischen dem 6.–13. Februar gab es bei einigen Verkäufen eine fehlerhafte Berechnung und es wurden zu viele Credits gutgeschrieben. Dieser Fehler betraf nicht ausschließlich den 12. Februar. Die Auszahlungen wurden nun berichtigt und wir haben die Beträge korrigiert.„ Das würde bedeuten, dass dieser „Abrechnungsfehler“ acht Tage lang existierte und von niemandem bemerkt wurde?
Darin habe ich die Umsätze von einigen Fotografen vorgestellt, welche die Stockfotografie erst seit kurzem oder nur nebenbei betreiben.
In den letzten Monaten erreichten mich einige Mails mit der Frage, ob ich nicht eine Fortsetzung schreiben könne. Soweit es mir möglich war, habe ich dieswegen geschaut, wie 2016 für die Fotografen verlaufen ist:
2016 war das dritte Microstock-Jahr von Florian, in dem er jedoch keine neuen Bilder hochgeladen hat. Für uns insofern interessant, um zu sehen, wie sich die Umsätze der vorhandenen ca. 2100 Bilder entwickelt haben.
Insgesamt erzielte er 2016 einen Umsatz von 2.395 Euro, was im Schnitt knapp 200 Euro pro Monat sind. Die umsatzstärksten Agenturen sind Shutterstock, iStock und Fotolia. Zusammen machen sie 63% vom Gesamtumsatz aus.
Marco ist Unternehmensfotograf und 2016 war sein zweites Microstock-Jahr. Hatte er im ersten Jahr 545 Fotos hochgeladen, waren es am Ende des zweiten Jahres dann insgesamt 892 Fotos.
Damit hat er 2016 insgesamt 3.254 Euro Umsatz erzielt, im Vergleich zu 1.901 Euro im Vorjahr, also eine Steigerung von ca. 140%. Der Umsatz im Monatsdurchschnitt lag also bei ca. 271 Euro.
Die drei besten Agenturen in absteigender Umsatzfolge waren für ihn Fotolia, Shutterstock und iStock, alle Umsätze seht ihr in dieser Tabelle:
Umsatzauswertung 2016 von Marco Herrndorff (Klicken für größere Version)
Gabi Wolf
Eine meiner Leserinnen, welche nach dieser Fortsetzung hier gefragt hat, hat sich bereit erklärt, auch ihre Zahlen zu nennen.
Gabi ist Illustratorin und hat sich 2012 bei Fotolia und Shutterstock angemeldet, aber die folgenden drei Jahre nur sporadisch einige Natur- und Tierfotos bei Fotolia hochgeladen. Ende 2014 hatte sie bei Fotolia ca. 250 Bilder online und ca, 4x im Jahr die Auszahlungsgrenze von 50 Euro erreicht.
Richtig los ging es bei ihr Anfang 2015 mit Illustrationen. Bis Ende 2015 waren bei Fotolia und Shutterstock ca. 400 Vektorgrafiken online. Im Laufe des Jahres kamen noch andere Agenturen hinzu und Ende 2015 war sie bei 15 Agenturen aktiv und hat 1771 Euro Umsatz dort gemacht.
2016 sind noch 4 Agenturen dazugekommen und Ende des Jahres waren 1193 Bilder (meist Grafiken, einige Fotos) online. Der Umsatz lag bei 4103 Euro, das wären ca. 341 Euro pro Monat im Schnitt.
Bis 2016 hat Gabi noch Vollzeit gearbeitet, ist dann aber wegen der steigenden Gewinne auf Teilzeit gegangen, um mehr Zeit für ihre Grafiken zu haben. Ihre drei besten Agenturen sind Fotolia, Shutterstock und iStock.
Bernd ist jetzt schon seit ca. 9 Jahren dabei und hatte Anfang des Jahres ca. 3200 Bilder online, eine Steigerung von ca. 500 Bildern im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt erzielte er ca. 5000 Euro Umsatz letztes Jahr, was einem Monatsschnitt von ca. 416 Euro entspricht (im Vergleich zu 400 Euro im Vorjahr).
Die drei mit Abstand bestverkaufendsten Agenturen sind auch hier Fotolia, Shutterstock und iStock.
Glenn ist fast so lange dabei wie Bernd und hat im letzten Jahr ca. 600 Bilder hochgeladen, hatte also Anfang diesen Jahres ca. 5600 Bilder online.
Damit erzielte er ca. 12.000 US-Dollar, also ca. 1.000 USD pro Monat.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das etwas rückläufig, trotz wachsendem Portfolio und der Tatsache, dass er seit dem letzten Jahr auch zusätzlich Fotolia beliefert.
Seine drei umsatzstärksten Agenturen waren 2016 Shutterstock, iStock und Dreamstime, wobei ich mir sicher bin, dass Dreamstime 2017 von Fotolia abgelöst werden wird, wenn wir uns seine aktuelle Entwicklung (siehe Link oben) anschauen.
Seit 7 Jahren ist Steven in der Stockfotografie aktiv.
Aktuell hat er bei Fotolia 5600 Bilder online, im Januar 2016 waren es noch 4300. Bei 123rf sind es aktuell über 7700 Bilder.
Auch bei ihm ist der Umsatz rückläufig, seit 2014 sogar.
2016 erzielte er ca. 25.600 US-Dollar Umsatz bei den Bildagenturen, im Vorjahr waren es noch über 28.000 USD. Im Monatsdurchschnitt waren es 2016 demnach ca. 2133 US-Dollar.
Wie bei den meisten anderen Fotografen sind auch hier die Haupt-Umsatzbringer Shutterstock, iStock und Fotolia.
Die 29 belieferten Bildagenturen von Steven und deren Umsatz 2016 (Klicken zum Vergrößern)
Von den 8 Fotografen, die ich hier im letzten Jahr vorgestellt hatte, sind diesmal 3 nicht mehr dabei, weil sie keine aktuellen Zahlen veröffentlicht haben. Ihren öffentlich einsehbaren Portfolios bei den Bildagenturen zufolge scheinen fast alle auch keine (oder nur sehr wenige) neue Bilder hochgeladen zu haben.
Beste Bildagenturen? Konzentration und Marktbewegung
Wie auch im letzten Jahr sind es drei Agenturen, welche für die meisten Agenturen den mit Abstand größten Umsatz erwirtschaften: Shutterstock, Fotolia/Adobe Stock und iStock.
Einige Fotografen beobachten schwächelnde Verkäufe bei Shutterstock und steigenden Umsatz bei Fotolia, was wieder mal zeigt, dass der Markt in Bewegung bleibt, sich grundsätzlich aber zum Vorteil der 3–4 großen Agenturen zu bewegen scheint.
Wie im letzten Jahr wollte ich schauen, welche Agenturen bei den teilnehmenden Fotografen gesamt am besten abschneiden. Dazu habe die jeweils fünf Bestseller-Agenturen für 2016 der oben genannten Fotografen in eine Liste eingetragen und Punkte vergeben. Die Agentur mit dem meisten Umsatz bekam fünf Punkte, die mit dem zweitmeisten Umsatz vier Punkte und so weiter.
Das Ergebnis (Vorjahresplatz in Klammern):
Shutterstock: 28 (1)
Fotolia: 22 (2)
iStock: 21 (3)
123rf: 6 (6)
Dreamstime: 5 (4)
Alamy: 3 (5)
Canva: 2 (-)
Bigstock: 1 (-)
Die Ergebnisse decken sich übrigens ziemlich gut mit meiner Umfrage zu den besten Bildagenturen Anfang des Jahres.
Return per Image
Um zu erkennen, wie viele Bilder man braucht, um ein bestimmtes Einkommen zu erzielen, ist der „Return per Image“ (RPI) hilfreich. Er besagt, wie viel Umsatz man pro Bild gemacht hat.
Hier mal die Werte für die oben genannten Fotografen, auch wenn sie teilweise nur annähernd sind, weil ich nicht immer überprüft habe, bei welcher Agentur die meisten Bilder online sind (Vorjahreswert in Klammern).
Marco: 3,75 Euro (2,48 Euro)
Gabi: 3,44 Euro (-)
Florian: 1,14 Euro (1,35 USD)
Bernd: 1,56 Euro (1,77 Euro)
Glenn: 2,14 USD (3 USD)
Steven: 3,32 USD (4,41 USD)
Bis auf Marco mussten alle Fotografen einen Rückgang beim RPI verbuchen, was bedeutet, dass sie ihr Portfolio stärker gewachsen ist als ihr Umsatz.
Im Schnitt liegt der RPI bei knapp 2,50 Euro pro Bild und Jahr.
Wie haben sich eure Umsätze entwickelt? Habt ihr ähnliche Eerfahrungen gemacht?
Eine der am häufigsten gestellten Fragen zur Stockfotografie lautet: „Wie viel Geld kann man damit verdienen?“
Ich habe mehrere Jahre lang meine Umsätze und Verkaufszahlen hier veröffentlicht. Aber da ich nun schon seit über zehn Jahren in der Branche tätig bin (mein erstes Foto habe ich online am 22. Juli 2005 verkauft) und das zudem hauptberuflich mache, bin ich nicht mehr der ideale Vergleich für Leute, die erst jetzt mit der Stockfotografie oder Microstock anfangen.
Zum einen hat sich der Markt in den letzten Jahren stark gewandelt und ist schwieriger geworden, zum anderen werden die wenigsten Anfänger gleich Vollzeit Fotos produzieren.
Deshalb möchte ich hier einige Artikel aus dem Internet vorstellen von Leuten, welche die Stockfotografie noch nicht so lange und nicht so intensiv wie ich betreiben.
Dadurch können Neueinsteiger besser abschätzen, wie sie im Vergleich zu ihren Kollegen abschneiden.
Marco Herrndorff
Marco ist eigentlichselbständiger Unternehmensfotograf und seit ca. einem Jahr lädt er Bilder zu insgesamt acht Microstock-Agenturen hoch. In diesem Jahr hat er knapp 500 Bilder erstellt, die – je nach Annahmequote – bei den Agenturen online sind.
Hier beispielhaft sein Portfolio bei Fotolia, wo hauptächlich People-Bilder online sind. Unter den Bestsellern sind jedoch auch viele Industrie-Aufnahmen aus seiner Foto-Tätigkeit für Unternehmen.
Umsatzauswertung 2015 von Marco Hernsdorff (Klicken für größere Version)
2015 hat Marco insgesamt ca. 2000 Verkäufe gehabt, mit denen er ca. 1350 Euro Umsatz erzielte, das wären ca. 112 Euro pro Monat im ersten Jahr, wobei er sicher auch Ausgaben für Model-Honorare, Requisiten etc. hatte. Ca. 90% der Einnahmen wurden von Fotolia und Shutterstock generiert, die restlichen sechs Agenturen trugen nur magere 10% bei. Sein RPI (Revenue per Image, also Umsatz pro Bild) lag bei ca. 2,48 Euro im Jahr.
Florian Blümm
Florian ist studierter Informatiker, reist aber seit 2011 als digitaler Nomade in der Welt herum. Im Januar 2014 fing er an, Bilder über Bildagenturen zu verkaufen. Er fing mit 13 Agenturen an, im März 2015 sind noch mal 7 Agenturen dazugekommen.Die Fotos macht er auf seinen Reisen, in den zwei Jahren hat er ca. 2150 Bilder hochladen können, hier beispielhaft sein Portfolio bei iStock. Dafür bedient er sich des kostenpflichtigen Services von Stocksubmitter.
Umsatzentwicklung von Florian Blümm
Während Florian in den ersten acht Monaten „nur“ ca. 362 US-Dollar Umsatz erzielte, waren es im zweiten Jahr (August 2014-August 2015) schon ca. 2900 USD Umsatz. Das wären pro Monat ca. 242 USD, allein im August 2015, zugegebenermaßen generell einer der umsatzstärksten Monate) waren es über 400 USD. Übers Jahr gerechnet ergibt das einen RPI von 1,35 USD.
Selbstbestimmer Attila
Inspiriert durch Floran begann Attila, im Oktober 2015, 350 Bilder bei 16 Agenturen hochzuladen. Bei Shutterstock zum Beispiel wurden jedch nur 79 davon angenommen.
Im November erzielte einen Umsatz von ca. 25 USD mit den Bildern. Im Dezember waren es schon knapp 32 USD Umsatz, bei ca. 500 Bildern online bei Fotolia.Sein Thema sind ebenfalls „typische“ Reisefotos wie Landschaften, Tiere und Architektur. Auch er verwendet StockSubmitter für seine Uploads.
Thomas Zagler Thomas ist Mediengestalter und Fotograf und lädt seit Mitte 2012 halbwegs regelmäßig Bilder (Fotos und fast ebensoviele Vektoren) zu fünf Agenturen hoch. Bei Fotolia hat er mittlerweile ca. 380 Bilder online, im Schnitt spricht er von 250 Bildern online.Damit erzielt er nach eigenen Angaben ca. 200 Euro Umsatz im Monat, das wären 2400 Euro pro Jahr. Zu berücksichtigen ist, dass sich Vektoren in der Regel besser verkaufen als Fotos.Seine Motive sind bunt gemischt, von Landschaften, Food und Konzaptbildern ist immer etwas dabei.
Bernd Schmidt
Fast schon ein alter Hase in dieser Reihe ist Bernd, der 2008 begonnen hat, bei Microstock-Agenturen hochzuladen und dieses Hobby seit 2011 etwas intensiver betreibt.Im Oktober 2015 hatte Bernd knapp 2700 Fotos bei Fotolia online, der Schwerpunkt liegt bei ihm bei Foodfotos. Insgesamt beliefert er 11 Bildagenturen.Im 3. Quartal 2015 erzielte er insgesamt ca. 1216 Euro Umsatz, das wären ca. 400 Euro pro Monat. Diesen Wert konnte er relativ lange halten, auch wenn er mal einige Monate keine Fotos hochlud.
Glenn Nagel
Glenn ist ebenfalls etwas länger dabei: Seit Ende 2009 lädt er Bilder hoch, bei Shutterstock ist er mittlerweile bei knapp 5000 Fotos angelangt. Daneben beliefert er noch iStock, Dreamstime und Bigstock, also vier Agenturen. Die Themen wie bei vielen hier in der Liste: Reisefotos, Tierbilder und Architektur.2010 bekam er ca. 235 USD pro Monat, 2011 dann über 320 USD pro Monat, 2012 schon über 580 USD pro Monat, 2013 folgten mit 790 USD/Monat. 2014 waren es erstmals über 1000 US-Dollar im Monat.2015 erzielte er ca. 15.000 USD Umsatz, also ca. 1250 USD pro Monat.
Steven Heap
Unter dem Namen „Backyard Productions“ beliefert Steven unglaubliche 29 Bildagenturen. Begonnen hat er im Januar 2010, er ist also auch schon sechs Jahre dabei. Bei Fotolia hat er knapp 4.300 Bilder online, bei 123rf sind es ca. 6500 Bilder. Da er auch viele redaktionelle Bilder hat, sind es bei Zoonar am meisten mit fast 8400 Fotos. Auch bei ihm überwiegen Reisefotos, Landschaften und Architekturaufnahmen.
Verteilung der Umsätze bei Bildagenturen bei Steven Heap
2015 erzielte Steven insgesamt 28.700 USD Umsatz, was durchschnittlich ca. 2392 USD pro Monat entspricht. 2014 lag der Umsatz sogar etwas höher bei 29.980 USD.Mit mehr als 11.000 USD kam der größte Teil des Umsatzes von Shutterstock, gefolgt mit deutlichem Abstand und ca. 3.500 USD durch iStock.
Richard Waters
Der britische Fotograf bietet nebenbei eher halbherzig seit 2011 ca. 100 Tier- und Reisebilder über Bildagenturen zum Kauf an, hier zum Beispiel bei Shutterstock. Damit hat er immerhin 2015 ca. 170 Euro Umsatz gemacht, 2012 waren es noch ca. 370 Euro.
Nur wenige Agenturen lohnen den Aufwand
Allen Fotografen in dieser Liste ist eines gemeinsam: Der Löwenanteil des Umsatzes wird von wenigen Agenturen erwirtschaftet. Die Fotografen, welche 20 oder gar mehr Ageenturen beliefern, könnten problemlos die Hälfte er Agenturen ignorieren, ohne große Umsatzeinbußen zu haben.
Ich bin es analytisch angegangen: Ich habe die jeweils vier Bestseller-Agenturen für 2015 der oben genannten Fotografen in eine Liste eingetragen und Punkte vergeben. Die Agentur mit dem meisten Umsatz bekam vier Punkte, die mit dem zweitmeisten Umsatz drei Punkte und so weiter.
Das Ergebnis sieht so aus:
Shutterstock: 28
Fotolia: 18
iStock: 15
Dreamstime: 6
Alamy: 5
123rf: 4
Zu berücksichtigen ist, dass viele der Fotografen in der Liste Reisefotos anbieten und dadurch oft auch redaktionelle Fotos anbieten, welche nur von einem Teil der Agenturen verkauft werden.
Insgesamt gibt die Liste jedoch einen recht akuraten Überblick, welche Agenturen für die Belieferung durch Anfänger sinnvoll sind.
Langer Atem ist gefragt
Die zweite Lehre, die sich mir aus den Umsatzmeldungen erschließt, ist für alte Hasen keine Überraschung, für Einsteiger jedoch oft schwer durchzuhalten: Ein langer Atem ist bei der Stockfotografie gefragt. Microstock ist kein Zaubertrick, um „schnell reich zu werden“.
Die meisten Fotografen erzielen nach 1–2 Jahren signifikante Umsatzschübe, welche aus einer Kombination von mehren Faktoren einstehen: Die Fotografen verstehen und lernen, welche Bilder veräkuflicher sind, sie werden technisch besser und vermeiden mehr Ablehnungen. Die Bilder werden mit zunehmenden Verkäufen weiter vorne bei den Suchergebnissen angezeigt und die Fotografen werden mit der Zeit und mit mehr Verkäufen im Ranking hochgestuft.
Kennt ihr noch mehr Blogs, welche ihre Microstock-Umsätze teilen? Welche Lehren zieht ihr aus den Erfahrungen der vorgestellten Fotografen?
Was passiert, wenn ich ein Jahr fast keine Video hochlade? Wie ändern sich meine Umsätze dadurch?
Dieses – mehr ofer weniger freiwillige – Experiment habe ich in meinem 6. Video-Jahr gemacht. Schauen wir uns an, wie es gelaufen ist.
Ich lade meine Videos momentan aktiv bei sieben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, 123rf* und Dreamstime*. Clipdealer* hat ebenfalls viele Videos von mir, aber bis sich da der Upload-Prozess nicht verbessert, lade ich da nichts Neues mehr hoch. iStock habe ich dieses Jahr aus meiner Auswertung entfernt, weil kein einziger Verkauf (bei auch nur 38 Videos kein Wunder) zustande kam.
Für meine Auswertung berücksichtige ich die 12 Monate vom Juni 2014 bis einschließlich Mai 2015. Hier könnt ihr auch meine Zahlen für das fünfte, vierte, das dritte und die ersten beiden Jahre nachlesen.
Portfolio-Größe
Bei den meisten Agenturen habe ich aktuell rund 800 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 795 Videos. Genau genommen habe ich nur 9 neue Videos in dem Zeitraum hochgeladen, dazu später mehr.
Verkäufe und Umsätze
Weil meine Uploads so gut wie nicht gestiegen sind,leiden auch meine Einnahmen darunter. Mit Videos habe ich in dem gezählten Jahr 9107 US-Dollar eingenommen. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 9624 US-Dollar.
Der Revenue per Download (RPD) ist wieder etwas gesunken und liegt jetzt bei 17,73 USD pro Verkauf.
Auch der gesamte Return per Image (RPI) ist auf 12,62 USD gesunken, was kein Wunder ist, wenn die Videos veralten und viel neues, besseres Material auf den Markt kommt.
Die genauen Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün markiert die Agentur mit dem besten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlechtesten. Änderungen gibt es wenige, Shutterstock und Pond5 liegen weiterhin unangefochten vorne, gefolgt von Fotolia, Revostock und 123rf im Mittelfeld.
Pro Monat habe ich mit den Videos knapp über758 US-Dollar Umsatz gemacht. Im Zeitraum davor waren es noch 800 US-Dollar. Dafür spielt der Wechselkurs zu meinem Gunsten mit, denn in Euro umgerechnet hebt sich der Unterschied halbwegs wieder auf.
Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit weiterhin gültig.
Die Zukunft
Die Zukunft sehe ich – zumindest für mich – im Videobereich leider nicht so rosig. Meine Erklärungen von letzten Jahr gelten nach wie vor.
Ich merke zudem, dass in Videos einfach nicht mein Herzblut steckt. Zusätzlich habe ich neben der Fotoproduktion andere Standbeine wie 3D-Renderings und Illustrationen etabliert, die mich deutlich mehr interessieren.
Trotzdem schreibe ich Videos noch nicht ganz ab und ich kann jetzt schon verraten, dass bei der nächsten Auswertung garantiert mehr als die neun neuen Videos dazugekommen sein werden.
Nach fünf Jahren ist es wieder Zeit für einen Rückblick: Wie lief der Verkauf meiner Videos und welche Umsätze habe ich damit erzielt?
Ich lade meine Videos momentan aktiv bei sieben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und 123rf*. Bei iStock habe ich noch einige „Altlasten“, aber da trotzdem ab und zu Verkäufe kommen, lasse ich die Agentur in der Statistik.
Für meine Auswertung berücksichtige ich die 12 Monate vom Juni 2013 bis einschließlich Mai 2014. Hier könnt ihr auch meine Zahlen für das vierte, das dritte und die ersten beiden Jahre nachlesen.
Portfolio-Größe
Bei den meisten Agenturen habe ich aktuell rund 795 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 530 Videos, das bedeutet einen Zuwachs von 265 Videos oder anders formuliert: Ziemlich genau 50% mehr!
Motive
Wie bisher waren die meisten Videos als Outtakes nach oder zwischen einem Fotoshooting entstanden, nur zwei Video-Sessions habe ich extra als solche geplant und aufwändiger aufgezogen. Von den Ergebnissen, was Menge, Qualität und Umsatz angeht, bin ich im Vergleich zu reinen Fotoshootings jedoch noch nicht überzeugt, aber dazu später mehr. Mein aufwändigstes Shooting war dieses hier, was auch ungefähr den jetzigen Stand meiner Fähigkeiten zeigt:
Technik
Wie das oft so ist: Einige der „coolen Zubehörteile“, die ich letztes Jahr vollmundig angekündigt habe, sind angekommen, aber ich bin bisher noch kein einziges Mal dazu gekommen, sie auszuprobieren. Dazu gehört eine Steadycam, ein Timelapse-Tool und andere kleine Spielereien. Doch auch dazu gleich mehr.
Verkäufe und Umsätze
Während meine Uploads um 50% gestiegen sind, kann ich das von den Einnahmen leider nicht behaupten. Mit Videos habe ich in dem gezählten Jahr 9624 US-Dollar eingenommen, das sind ca. 28% mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Revenue per Download (RPD) ist um einen knappen Dollar gestiegen, was angesichts der neu aufkommenden „Full-HD-Videos für 5 Dollar“-Agenturen ein beruhigendes Zeichen ist. Leider ist dafür der Return per Image (RPI) etwas gesunken.
Die genauen Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün markiert die Agentur mit dem besten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlechtesten. Änderungen gibt es wenige, neu 123rf, die erst seit letzten Jahr dabei sind, haben trotz weniger Videos in meinem Portfolio vom Umsatz schnell aufgeholt und sich an den vierten Platz gesetzt. Ich sollte da endlich den Rest meiner Videos hochladen.
Pro Monat habe ich mit den Videos demnach knapp über 800 US-Dollar, also ca. 593 Euro Umsatz gemacht. Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit weiterhin gültig.
Wie sich meine Umsätze mit den Videos im monatlichen Durchschnitt pro Jahr entwickelt haben, seht ihr in dieser Grafik. Ein erfreulicher Trend, eigentlich…
Umsätze mit meinen Videos im monatlichen Durchschnitt
Ziele
Mein selbstgesetztes Ziel, 1000 Dollar pro Monat mit Videos zu verdienen, habe ich leider klar verfehlt. Auch die 350 neuen Videos pro Jahr habe ich nicht erreichen können, auch wenn ich deutlich mehr produziert hatte als im Jahr davor. Deshalb bleiben die Vorjahresziele gültig und ich werde versuchen, diese Marken im nächsten Jahr zu knacken.
Die Zukunft
Die Zukunft sehe ich – zumindest für mich – im Videobereich leider nicht so rosig.
Meine Überlegung bei dem oben gezeigten Uni-Shooting war: Ich nehme ein gut verkäufliches Thema, was ich schon mal als reines Foto-Shooting konzipiert hatte und mache es als Video-Shooting. Weil ich ein Angsthase bin, konnte ich es aber nicht lassen, und habe am Ende der Video-Session noch einige Fotos zur Sicherheit gemacht, unter schlechteren Bedingungen, weil die Beleuchtung auf Dauerlicht ausgelegt war. Am Ende hatte ich 50 Video-Clips und 18 Fotos. Sowohl bei Shutterstock als auch bei Fotolia ist der Bestseller dieser Session jedoch ein Foto und selbst unter den Top 10 der Dateien mit den meisten Einnahmen befinden sich jeweils 7 Fotos bei beiden Agenturen. Mit anderen Worten: Ich hätte deutlich mehr verdient, wenn ich mich nur auf die Fotos konzentriert hätte.
Diesen Effekt konnte ich nicht nur bei dieser Video-Session, sondern auch bei zwei anderen Sessions beobachten, wo ich eher nebenbei einige Fotos gemacht hatte. Kombiniert mit dem Fakt, dass ich für Videos deutlich teurere Ausrüstung benötige und die Arbeitszeiten bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Hochladen deutlich länger sind, stimmt mich das Ergebnis sehr nachdenklich.
Dazu kommt, dass die technische Entwicklung im Video-Markt deutlich schneller voranschreitet, als meine Ausrüstung mithalten kann. Sowohl 123rf als auch Pond5 bieten seit diesem Jahr schon 4K-Videos an und die Kameras dafür werden zum Beispiel mit der Blackmagic Production 4K* für unter 3000 Euro erschwinglich. Pond5 bietet zusätzlich schon Videos im Redcode RAW Format (R3D) an, welches das Raw-Format der RED Videokameras ist und 3D-Videos halten in Kinos Einzug. Angesichts dessen, dass sich Videos bei mir deutlich weniger gut amortisieren als Fotos, scheue ich mich dafür, diese Kosten in vierstelliger Höhe zusätzlich auszugeben. Der Kompromiss, FullHD-Videos mit meiner Foto-Kamera Canon 5D Mark III* zu machen, erscheint mir das noch als passable Notlösung.
Der dritte Punkt zeigt die Abhängigkeit von Google auch im Videomarkt. Zwei meiner sieben Agenturen, namentlich Revostock und Clipcanvas haben durch Änderungen der Such-Algorithmen bei Google im Jahr 2012 viel Traffic verloren, was sich in deutlich weniger Verkäufen niederschlug. Das geht soweit, dass die Zukunft der beiden Agenturen am seidenen Faden hing und wahrscheinlich immer noch hängt.
Wie seht ihr die Zukunft im Videomarkt und wie entwickeln sich eure Video-Verkäufe?