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Fehlberechnung von Lizenzgebühren bei Adobe Stock

Heute war eine Email von Adobe Stock mit dem Betreff „Korrektur aus­ge­zahl­ter Lizensgebühren“ in mei­nem Postfach, mit der ich über falsch berech­ne­te Lizenzgebühren infor­miert wurde:

Hallo #first­na­me #last­na­me,
wir bedau­ern, Ihnen mit­tei­len zu müs­sen, dass die am 12. Februar aus­ge­zahl­ten Lizenzgebühren teil­wei­se falsch berech­net wur­den. Wir haben den fal­schen Betrag in Ihrem Konto stor­niert. Sollten Sie bereits einen Auszahlungsantrag gestellt haben, kann das zu einem nega­ti­ven Saldo füh­ren. Wir ent­schul­di­gen uns auf­rich­tig für die ent­stan­de­nen Unannehmlichkeiten. Wenn Sie Fragen haben, kon­tak­tie­ren Sie uns gern hier https://contributor.stock.adobe.com/contact

Mit freund­li­chen Grüßen
Adobe Stock Team 

Email vom Adobe Stock Team

Sehen wir mal von den fal­schen Anrede-​Variablen und dem Schreibfehler im Betreff ab, hat die­se Mail doch zwei gra­vie­ren­de Probleme von Adobe Stock offenbart.

Rätselraten über die kon­kre­ten Abzüge bei Adobe Stock

Erstens wer­den die Abzüge nicht im Statistik-​Backend von Adobe Stock ange­zeigt (unter „Aktivität“). Dadurch lie­fern aktu­ell exter­ne Analysetools wie Stock Performer lei­der fal­sche Umsätze.

Wer einen Fotolia-Account hat, sieht die­se Abzüge dort immer­hin hier unter Credits (am 15.2.2019, ca. 8:25 bis 8:32 Uhr). Klickt man jedoch auf den „Rechnung“-Link, erscheint nur die Fehlermeldung „Sorry, the page can­not be dis­play­ed for the moment“.

Deshalb ist auch bei Fotolia nicht sicht­bar, um wel­che Verkäufe und Bilder es genau geht. Das ist vor allem für gro­ße Anbieter rele­vant, wel­che ihre Umsätze mit Kollegen, Teammitarbeitern oder ande­ren Zulieferern tei­len müssen.

Außerdem kann die Angabe, dass die Fehlberechnung nur am 12. Februar 2019 auf­trat, nicht stim­men, da ich an die­sem Tag deut­lich weni­ger Umsatz hat­te, als mir am 15.2.2019 wie­der abge­zo­gen wur­den. Auch ande­re Betroffene berich­ten von die­ser Diskrepanz.

Laut Adobe Stock wird an dem Problem gera­de gear­bei­tet. Wer die Mail nicht fin­det, soll­te ggf. im Spam-​Ordner nachschauen.

Die deut­li­chen höhe­ren Verkaufserlöse Anfang der Woche, über die sich die Stock-​Community sehr gefreut hat­te, schei­nen also lei­der nur ein nach­träg­lich gelösch­tes Strohfeuer gewe­sen zu sein, was nun Enttäuschung aus­löst, vor allem, nach­dem es im Dezember 2018 schon ein Abrechnungsproblem bei Adobe Stock gab.

Update 15.2.2019, 14:00 Uhr
Mir liegt inzwi­schen eine wei­te­re Antwortmail vom Adobe Stock Support vor, in der es heißt: „Im Zeitraum zwi­schen dem 6.–13. Februar gab es bei eini­gen Verkäufen eine feh­ler­haf­te Berechnung und es wur­den zu vie­le Credits gut­ge­schrie­ben. Dieser Fehler betraf nicht aus­schließ­lich den 12. Februar. Die Auszahlungen wur­den nun berich­tigt und wir haben die Beträge kor­ri­giert.„
Das wür­de bedeu­ten, dass die­ser „Abrechnungsfehler“ acht Tage lang exis­tier­te und von nie­man­dem bemerkt wurde?

Geld mit Fotos verdienen? Mehr Umsätze und Erfahrungen von Microstock-Anfängern

Anfang letz­ten Jahres habe ich hier den Artikel „Geld ver­die­nen mit dem Verkauf von Fotos? Umsätze und Erfahrungen von Microstock-​Anfängern“ ver­öf­fent­licht.

Darin habe ich die Umsätze von eini­gen Fotografen vor­ge­stellt, wel­che die Stockfotografie erst seit kur­zem oder nur neben­bei betreiben.

In den letz­ten Monaten erreich­ten mich eini­ge Mails mit der Frage, ob ich nicht eine Fortsetzung schrei­ben kön­ne. Soweit es mir mög­lich war, habe ich dies­we­gen geschaut, wie 2016 für die Fotografen ver­lau­fen ist:

Florian Blümm

2016 war das drit­te Microstock-​Jahr von Florian, in dem er jedoch kei­ne neu­en Bilder hoch­ge­la­den hat. Für uns inso­fern inter­es­sant, um zu sehen, wie sich die Umsätze der vor­han­de­nen ca. 2100 Bilder ent­wi­ckelt haben.

Insgesamt erziel­te er 2016 einen Umsatz von 2.395 Euro, was im Schnitt knapp 200 Euro pro Monat sind. Die umsatz­stärks­ten Agenturen sind Shutterstock, iStock und Fotolia. Zusammen machen sie 63% vom Gesamtumsatz aus.

Marco Herrndorff

Marco ist Unternehmensfotograf und 2016 war sein zwei­tes Microstock-​Jahr. Hatte er im ers­ten Jahr 545 Fotos hoch­ge­la­den, waren es am Ende des zwei­ten Jahres dann ins­ge­samt 892 Fotos.

Damit hat er 2016 ins­ge­samt 3.254 Euro Umsatz erzielt, im Vergleich zu 1.901 Euro im Vorjahr, also eine Steigerung von ca. 140%. Der Umsatz im Monatsdurchschnitt lag also bei ca. 271 Euro.

Die drei bes­ten Agenturen in abstei­gen­der Umsatzfolge waren für ihn Fotolia, Shutterstock und iStock, alle Umsätze seht ihr in die­ser Tabelle:

Umsatzauswertung 2016 von Marco Herrndorff (Klicken für grö­ße­re Version)

Gabi Wolf
Eine mei­ner Leserinnen, wel­che nach die­ser Fortsetzung hier gefragt hat, hat sich bereit erklärt, auch ihre Zahlen zu nennen.

Gabi ist Illustratorin und hat sich 2012 bei Fotolia und Shutterstock ange­mel­det, aber die fol­gen­den drei Jahre nur spo­ra­disch eini­ge Natur- und Tierfotos bei Fotolia hoch­ge­la­den. Ende 2014 hat­te sie bei Fotolia ca. 250 Bilder online und ca, 4x im Jahr die Auszahlungsgrenze von 50 Euro erreicht.

Richtig los ging es bei ihr Anfang 2015 mit Illustrationen. Bis Ende 2015 waren bei Fotolia und Shutterstock ca. 400 Vektorgrafiken online. Im Laufe des Jahres kamen noch ande­re Agenturen hin­zu und Ende 2015 war sie bei 15 Agenturen aktiv und hat 1771 Euro Umsatz dort gemacht.

2016 sind noch 4 Agenturen dazu­ge­kom­men und Ende des Jahres waren 1193 Bilder (meist Grafiken, eini­ge Fotos) online. Der Umsatz lag bei 4103 Euro, das wären ca. 341 Euro pro Monat im Schnitt.

Bis 2016 hat Gabi noch Vollzeit gear­bei­tet, ist dann aber wegen der stei­gen­den Gewinne auf Teilzeit gegan­gen, um mehr Zeit für ihre Grafiken zu haben. Ihre drei bes­ten Agenturen sind Fotolia, Shutterstock und iStock.

Bernd Schmidt

Bernd ist jetzt schon seit ca. 9 Jahren dabei und hat­te Anfang des Jahres ca. 3200 Bilder online, eine Steigerung von ca. 500 Bildern im Vergleich zum Vorjahr.
Insgesamt erziel­te er ca. 5000 Euro Umsatz letz­tes Jahr, was einem Monatsschnitt von ca. 416 Euro ent­spricht (im Vergleich zu 400 Euro im Vorjahr).
Die drei mit Abstand best­ver­kau­fends­ten Agenturen sind auch hier Fotolia, Shutterstock und iStock.

Glenn Nagel

Glenn ist fast so lan­ge dabei wie Bernd und hat im letz­ten Jahr ca. 600 Bilder hoch­ge­la­den, hat­te also Anfang die­sen Jahres ca. 5600 Bilder online.
Damit erziel­te er ca. 12.000 US-​Dollar, also ca. 1.000 USD pro Monat.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das etwas rück­läu­fig, trotz wach­sen­dem Portfolio und der Tatsache, dass er seit dem letz­ten Jahr auch zusätz­lich Fotolia beliefert.
Seine drei umsatz­stärks­ten Agenturen waren 2016 Shutterstock, iStock und Dreamstime, wobei ich mir sicher bin, dass Dreamstime 2017 von Fotolia abge­löst wer­den wird, wenn wir uns sei­ne aktu­el­le Entwicklung (sie­he Link oben) anschauen.

Steven Heap

Seit 7 Jahren ist Steven in der Stockfotografie aktiv.
Aktuell hat er bei Fotolia 5600 Bilder online, im Januar 2016 waren es noch 4300. Bei 123rf sind es aktu­ell über 7700 Bilder.
Auch bei ihm ist der Umsatz rück­läu­fig, seit 2014 sogar.
2016 erziel­te er ca. 25.600 US-​Dollar Umsatz bei den Bildagenturen, im Vorjahr waren es noch über 28.000 USD. Im Monatsdurchschnitt waren es 2016 dem­nach ca. 2133 US-​Dollar.
Wie bei den meis­ten ande­ren Fotografen sind auch hier die Haupt-​Umsatzbringer Shutterstock, iStock und Fotolia.

Die 29 belie­fer­ten Bildagenturen von Steven und deren Umsatz 2016 (Klicken zum Vergrößern)

Von den 8 Fotografen, die ich hier im letz­ten Jahr vor­ge­stellt hat­te, sind dies­mal 3 nicht mehr dabei, weil sie kei­ne aktu­el­len Zahlen ver­öf­fent­licht haben. Ihren öffent­lich ein­seh­ba­ren Portfolios bei den Bildagenturen zufol­ge schei­nen fast alle auch kei­ne (oder nur sehr weni­ge) neue Bilder hoch­ge­la­den zu haben.

Beste Bildagenturen? Konzentration und Marktbewegung

Wie auch im letz­ten Jahr sind es drei Agenturen, wel­che für die meis­ten Agenturen den mit Abstand größ­ten Umsatz erwirt­schaf­ten: Shutterstock, Fotolia/​Adobe Stock und iStock.

Einige Fotografen beob­ach­ten schwä­cheln­de Verkäufe bei Shutterstock und stei­gen­den Umsatz bei Fotolia, was wie­der mal zeigt, dass der Markt in Bewegung bleibt, sich grund­sätz­lich aber zum Vorteil der 3–4 gro­ßen Agenturen zu bewe­gen scheint.

Wie im letz­ten Jahr woll­te ich schau­en, wel­che Agenturen bei den teil­neh­men­den Fotografen gesamt am bes­ten abschnei­den. Dazu habe die jeweils fünf Bestseller-​Agenturen für 2016 der oben genann­ten Fotografen in eine Liste ein­ge­tra­gen und Punkte ver­ge­ben. Die Agentur mit dem meis­ten Umsatz bekam fünf Punkte, die mit dem zweit­meis­ten Umsatz vier Punkte und so weiter.

Das Ergebnis (Vorjahresplatz in Klammern):

  1. Shutterstock: 28 (1)
  2. Fotolia: 22 (2)
  3. iStock: 21 (3)
  4. 123rf: 6 (6)
  5. Dreamstime: 5 (4)
  6. Alamy: 3 (5)
  7. Canva: 2 (-)
  8. Bigstock: 1 (-)

Die Ergebnisse decken sich übri­gens ziem­lich gut mit mei­ner Umfrage zu den bes­ten Bildagenturen Anfang des Jahres.

Return per Image

Um zu erken­nen, wie vie­le Bilder man braucht, um ein bestimm­tes Einkommen zu erzie­len, ist der „Return per Image“ (RPI) hilf­reich. Er besagt, wie viel Umsatz man pro Bild gemacht hat.

Hier mal die Werte für die oben genann­ten Fotografen, auch wenn sie teil­wei­se nur annä­hernd sind, weil ich nicht immer über­prüft habe, bei wel­cher Agentur die meis­ten Bilder online sind (Vorjahreswert in Klammern).

Marco: 3,75 Euro (2,48 Euro)
Gabi: 3,44 Euro (-)
Florian: 1,14 Euro (1,35 USD)
Bernd: 1,56 Euro (1,77 Euro)
Glenn: 2,14 USD (3 USD)
Steven: 3,32 USD (4,41 USD)

Bis auf Marco muss­ten alle Fotografen einen Rückgang beim RPI ver­bu­chen, was bedeu­tet, dass sie ihr Portfolio stär­ker gewach­sen ist als ihr Umsatz.

Im Schnitt liegt der RPI bei knapp 2,50 Euro pro Bild und Jahr.

Wie haben sich eure Umsätze ent­wi­ckelt? Habt ihr ähn­li­che Eerfahrungen gemacht?

Geld verdienen mit dem Verkauf von Fotos? Umsätze und Erfahrungen von Microstock-Anfängern

Eine der am häu­figs­ten gestell­ten Fragen zur Stockfotografie lau­tet: „Wie viel Geld kann man damit verdienen?“

Ich habe meh­re­re Jahre lang mei­ne Umsätze und Verkaufszahlen hier ver­öf­fent­licht. Aber da ich nun schon seit über zehn Jahren in der Branche tätig bin (mein ers­tes Foto habe ich online am 22. Juli 2005 ver­kauft) und das zudem haupt­be­ruf­lich mache, bin ich nicht mehr der idea­le Vergleich für Leute, die erst jetzt mit der Stockfotografie oder Microstock anfangen.

Zum einen hat sich der Markt in den letz­ten Jahren stark gewan­delt und ist schwie­ri­ger gewor­den, zum ande­ren wer­den die wenigs­ten Anfänger gleich Vollzeit Fotos produzieren.

Deshalb möch­te ich hier eini­ge Artikel aus dem Internet vor­stel­len von Leuten, wel­che die Stockfotografie noch nicht so lan­ge und nicht so inten­siv wie ich betreiben.

Dadurch kön­nen Neueinsteiger bes­ser abschät­zen, wie sie im Vergleich zu ihren Kollegen abschneiden.

  1. Marco Herrndorff
    Marco ist eigent­lich­selb­stän­di­ger Unternehmensfotograf und seit ca. einem Jahr lädt er Bilder zu ins­ge­samt acht Microstock-​Agenturen hoch. In die­sem Jahr hat er knapp 500 Bilder erstellt, die – je nach Annahmequote – bei den Agenturen online sind.
    Hier bei­spiel­haft sein Portfolio bei Fotolia, wo hauptäch­lich People-​Bilder online sind. Unter den Bestsellern sind jedoch auch vie­le Industrie-​Aufnahmen aus sei­ner Foto-​Tätigkeit für Unternehmen.

    Umsatzauswertung 2015 von Marco Hernsdorff
    Umsatzauswertung 2015 von Marco Hernsdorff (Klicken für grö­ße­re Version)

    2015 hat Marco ins­ge­samt ca. 2000 Verkäufe gehabt, mit denen er ca. 1350 Euro Umsatz erziel­te, das wären ca. 112 Euro pro Monat im ers­ten Jahr, wobei er sicher auch Ausgaben für Model-​Honorare, Requisiten etc. hat­te. Ca. 90% der Einnahmen wur­den von Fotolia und Shutterstock gene­riert, die rest­li­chen sechs Agenturen tru­gen nur mage­re 10% bei. Sein RPI (Revenue per Image, also Umsatz pro Bild) lag bei ca. 2,48 Euro im Jahr.

  2. Florian Blümm
    Florian ist stu­dier­ter Informatiker, reist aber seit 2011 als digi­ta­ler Nomade in der Welt her­um. Im Januar 2014 fing er an, Bilder über Bildagenturen zu ver­kau­fen. Er fing mit 13 Agenturen an, im März 2015 sind noch mal 7 Agenturen dazugekommen.Die Fotos macht er auf sei­nen Reisen, in den zwei Jahren hat er ca. 2150 Bilder hoch­la­den kön­nen, hier bei­spiel­haft sein Portfolio bei iStock. Dafür bedient er sich des kos­ten­pflich­ti­gen Services von Stocksubmitter.

    stockfoto-einnahmen-portfolio
    Umsatzentwicklung von Florian Blümm

    Während Florian in den ers­ten acht Monaten „nur“ ca. 362 US-​Dollar Umsatz erziel­te, waren es im zwei­ten Jahr (August 2014-​August 2015) schon ca. 2900 USD Umsatz. Das wären pro Monat ca. 242 USD, allein im August 2015, zuge­ge­be­ner­ma­ßen gene­rell einer der umsatz­stärks­ten Monate) waren es über 400 USD. Übers Jahr gerech­net ergibt das einen RPI von 1,35 USD.

  3. Selbstbestimmer Attila
    Inspiriert durch Floran begann Attila, im Oktober 2015, 350 Bilder bei 16 Agenturen hoch­zu­la­den. Bei Shutterstock zum Beispiel wur­den jed­ch nur 79 davon angenommen.
    Im November erziel­te einen Umsatz von ca. 25 USD mit den Bildern. Im Dezember waren es schon knapp 32 USD Umsatz, bei ca. 500 Bildern online bei Fotolia.Sein Thema sind eben­falls „typi­sche“ Reisefotos wie Landschaften, Tiere und Architektur. Auch er ver­wen­det StockSubmitter für sei­ne Uploads.
  4. Thomas Zagler
    Thomas ist Mediengestalter und Fotograf und lädt seit Mitte 2012 halb­wegs regel­mä­ßig Bilder (Fotos und fast eben­so­vie­le Vektoren) zu fünf Agenturen hoch. Bei Fotolia hat er mitt­ler­wei­le ca. 380 Bilder online, im Schnitt spricht er von 250 Bildern online.Damit erzielt er nach eige­nen Angaben ca. 200 Euro Umsatz im Monat, das wären 2400 Euro pro Jahr. Zu berück­sich­ti­gen ist, dass sich Vektoren in der Regel bes­ser ver­kau­fen als Fotos.Seine Motive sind bunt gemischt, von Landschaften, Food und Konzaptbildern ist immer etwas dabei.
  5. Bernd Schmidt
    Fast schon ein alter Hase in die­ser Reihe ist Bernd, der 2008 begon­nen hat, bei Microstock-​Agenturen hoch­zu­la­den und die­ses Hobby seit 2011 etwas inten­si­ver betreibt.Im Oktober 2015 hat­te Bernd knapp 2700 Fotos bei Fotolia online, der Schwerpunkt liegt bei ihm bei Foodfotos. Insgesamt belie­fert er 11 Bildagenturen.Im 3. Quartal 2015 erziel­te er ins­ge­samt ca. 1216 Euro Umsatz, das wären ca. 400 Euro pro Monat. Diesen Wert konn­te er rela­tiv lan­ge hal­ten, auch wenn er mal eini­ge Monate kei­ne Fotos hochlud.
  6. Glenn Nagel
    Glenn ist eben­falls etwas län­ger dabei: Seit Ende 2009 lädt er Bilder hoch, bei Shutterstock ist er mitt­ler­wei­le bei knapp 5000 Fotos ange­langt. Daneben belie­fert er noch iStock, Dreamstime und Bigstock, also vier Agenturen. Die Themen wie bei vie­len hier in der Liste: Reisefotos, Tierbilder und Architektur.2010 bekam er ca. 235 USD pro Monat, 2011 dann über 320 USD pro Monat, 2012 schon über 580 USD pro Monat, 2013 folg­ten mit 790 USD/​Monat. 2014 waren es erst­mals über 1000 US-​Dollar im Monat.2015 erziel­te er ca. 15.000 USD Umsatz, also ca. 1250 USD pro Monat.
  7. Steven Heap
    Unter dem Namen „Backyard Productions“ belie­fert Steven unglaub­li­che 29 Bildagenturen. Begonnen hat er im Januar 2010, er ist also auch schon sechs Jahre dabei. Bei Fotolia hat er knapp 4.300 Bilder online, bei 123rf sind es ca. 6500 Bilder. Da er auch vie­le redak­tio­nel­le Bilder hat, sind es bei Zoonar am meis­ten mit fast 8400 Fotos. Auch bei ihm über­wie­gen Reisefotos, Landschaften und Architekturaufnahmen.

    Verteilung der Umsätze bei Bildagenturen bei Steven Heap
    Verteilung der Umsätze bei Bildagenturen bei Steven Heap

    2015 erziel­te Steven ins­ge­samt 28.700 USD Umsatz, was durch­schnitt­lich ca. 2392 USD pro Monat ent­spricht. 2014 lag der Umsatz sogar etwas höher bei 29.980 USD.Mit mehr als 11.000 USD kam der größ­te Teil des Umsatzes von Shutterstock, gefolgt mit deut­li­chem Abstand und ca. 3.500 USD durch iStock.

  8. Richard Waters
    Der bri­ti­sche Fotograf bie­tet neben­bei eher halb­her­zig seit 2011 ca. 100 Tier- und Reisebilder über Bildagenturen zum Kauf an, hier zum Beispiel bei Shutterstock. Damit hat er immer­hin 2015 ca. 170 Euro Umsatz gemacht, 2012 waren es noch ca. 370 Euro.

Nur wenige Agenturen lohnen den Aufwand

Allen Fotografen in die­ser Liste ist eines gemein­sam: Der Löwenanteil des Umsatzes wird von weni­gen Agenturen erwirt­schaf­tet. Die Fotografen, wel­che 20 oder gar mehr Ageenturen belie­fern, könn­ten pro­blem­los die Hälfte er Agenturen igno­rie­ren, ohne gro­ße Umsatzeinbußen zu haben.

Ich bin es ana­ly­tisch ange­gan­gen: Ich habe die jeweils vier Bestseller-​Agenturen für 2015 der oben genann­ten Fotografen in eine Liste ein­ge­tra­gen und Punkte ver­ge­ben. Die Agentur mit dem meis­ten Umsatz bekam vier Punkte, die mit dem zweit­meis­ten Umsatz drei Punkte und so weiter.

Das Ergebnis sieht so aus:

  1. Shutterstock: 28
  2. Fotolia: 18
  3. iStock: 15
  4. Dreamstime: 6
  5. Alamy: 5
  6. 123rf: 4

Zu berück­sich­ti­gen ist, dass vie­le der Fotografen in der Liste Reisefotos anbie­ten und dadurch oft auch redak­tio­nel­le Fotos anbie­ten, wel­che nur von einem Teil der Agenturen ver­kauft werden.

Insgesamt gibt die Liste jedoch einen recht aku­ra­ten Überblick, wel­che Agenturen für die Belieferung durch Anfänger sinn­voll sind.

Langer Atem ist gefragt

Die zwei­te Lehre, die sich mir aus den Umsatzmeldungen erschließt, ist für alte Hasen kei­ne Überraschung, für Einsteiger jedoch oft schwer durch­zu­hal­ten: Ein lan­ger Atem ist bei der Stockfotografie gefragt. Microstock ist kein Zaubertrick, um „schnell reich zu werden“.

Die meis­ten Fotografen erzie­len nach 1–2 Jahren signi­fi­kan­te Umsatzschübe, wel­che aus einer Kombination von meh­ren Faktoren ein­ste­hen: Die Fotografen ver­ste­hen und ler­nen, wel­che Bilder ver­ä­kuf­li­cher sind, sie wer­den tech­nisch bes­ser und ver­mei­den mehr Ablehnungen. Die Bilder wer­den mit zuneh­men­den Verkäufen wei­ter vor­ne bei den Suchergebnissen ange­zeigt und die Fotografen wer­den mit der Zeit und mit mehr Verkäufen im Ranking hochgestuft.

Kennt ihr noch mehr Blogs, wel­che ihre Microstock-​Umsätze teilen?
Welche Lehren zieht ihr aus den Erfahrungen der vor­ge­stell­ten Fotografen?

Sechs Jahre Footage für Microstock-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Was pas­siert, wenn ich ein Jahr fast kei­ne Video hoch­la­de? Wie ändern sich mei­ne Umsätze dadurch?

Dieses – mehr ofer weni­ger frei­wil­li­ge – Experiment habe ich in mei­nem 6. Video-​Jahr gemacht. Schauen wir uns an, wie es gelau­fen ist.

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, 123rf* und Dreamstime*. Clipdealer* hat eben­falls vie­le Videos von mir, aber bis sich da der Upload-​Prozess nicht ver­bes­sert, lade ich da nichts Neues mehr hoch. iStock habe ich die­ses Jahr aus mei­ner Auswertung ent­fernt, weil kein ein­zi­ger Verkauf (bei auch nur 38 Videos kein Wunder) zustan­de kam.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2014 bis ein­schließ­lich Mai 2015. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das fünf­te, vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 800 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 795 Videos. Genau genom­men habe ich nur 9 neue Videos in dem Zeitraum hoch­ge­la­den, dazu spä­ter mehr.

Verkäufe und Umsätze

Weil mei­ne Uploads so gut wie nicht gestie­gen sind,leiden auch mei­ne Einnahmen dar­un­ter. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9107 US-​Dollar ein­ge­nom­men. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 9624 US-​Dollar.

Der Revenue per Download (RPD) ist wie­der etwas gesun­ken und liegt jetzt bei 17,73 USD pro Verkauf.

Auch der gesam­te Return per Image (RPI) ist auf 12,62 USD gesun­ken, was kein Wunder ist, wenn die Videos ver­al­ten und viel neu­es, bes­se­res Material auf den Markt kommt.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, Shutterstock und Pond5 lie­gen wei­ter­hin unan­ge­foch­ten vor­ne, gefolgt von Fotolia, Revostock und 123rf im Mittelfeld.

Pro Monat habe ich mit den Videos knapp über758 US-​Dollar Umsatz gemacht. Im Zeitraum davor waren es noch 800 US-​Dollar. Dafür spielt der Wechselkurs zu mei­nem Gunsten mit, denn in Euro umge­rech­net hebt sich der Unterschied halb­wegs wie­der auf.

Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

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Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig. Meine Erklärungen von letz­ten Jahr gel­ten nach wie vor.

Ich mer­ke zudem, dass in Videos ein­fach nicht mein Herzblut steckt. Zusätzlich habe ich neben der Fotoproduktion ande­re Standbeine wie 3D-​Renderings und Illustrationen eta­bliert, die mich deut­lich mehr interessieren.

Trotzdem schrei­be ich Videos noch nicht ganz ab und ich kann jetzt schon ver­ra­ten, dass bei der nächs­ten Auswertung garan­tiert mehr als die neun neu­en Videos dazu­ge­kom­men sein werden.

Wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

Fünf Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Nach fünf Jahren ist es wie­der Zeit für einen Rückblick: Wie lief der Verkauf mei­ner Videos und wel­che Umsätze habe ich damit erzielt?

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und 123rf*. Bei iStock habe ich noch eini­ge „Altlasten“, aber da trotz­dem ab und zu Verkäufe kom­men, las­se ich die Agentur in der Statistik.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2013 bis ein­schließ­lich Mai 2014. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 795 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 530 Videos, das bedeu­tet einen Zuwachs von 265 Videos oder anders for­mu­liert: Ziemlich genau 50% mehr!

Motive

Wie bis­her waren die meis­ten Videos als Outtakes nach oder zwi­schen einem Fotoshooting ent­stan­den, nur zwei Video-​Sessions habe ich extra als sol­che geplant und auf­wän­di­ger auf­ge­zo­gen. Von den Ergebnissen, was Menge, Qualität und Umsatz angeht, bin ich im Vergleich zu rei­nen Fotoshootings jedoch noch nicht über­zeugt, aber dazu spä­ter mehr. Mein auf­wän­digs­tes Shooting war die­ses hier, was auch unge­fähr den jet­zi­gen Stand mei­ner Fähigkeiten zeigt:

Technik

Wie das oft so ist: Einige der „coo­len Zubehörteile“, die ich letz­tes Jahr voll­mun­dig ange­kün­digt habe, sind ange­kom­men, aber ich bin bis­her noch kein ein­zi­ges Mal dazu gekom­men, sie aus­zu­pro­bie­ren. Dazu gehört eine Steadycam, ein Timelapse-​Tool und ande­re klei­ne Spielereien. Doch auch dazu gleich mehr.

Verkäufe und Umsätze

Während mei­ne Uploads um 50% gestie­gen sind, kann ich das von den Einnahmen lei­der nicht behaup­ten. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9624 US-​Dollar ein­ge­nom­men, das sind ca. 28% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Revenue per Download (RPD) ist um einen knap­pen Dollar gestie­gen, was ange­sichts der neu auf­kom­men­den „Full-​HD-​Videos für 5 Dollar“-Agenturen ein beru­hi­gen­des Zeichen ist. Leider ist dafür der Return per Image (RPI) etwas gesunken.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, neu 123rf, die erst seit letz­ten Jahr dabei sind, haben trotz weni­ger Videos in mei­nem Portfolio vom Umsatz schnell auf­ge­holt und sich an den vier­ten Platz gesetzt. Ich soll­te da end­lich den Rest mei­ner Videos hochladen.

Pro Monat habe ich mit den Videos dem­nach knapp über 800 US-​Dollar, also ca. 593 Euro Umsatz gemacht. Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

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Wie sich mei­ne Umsätze mit den Videos im monat­li­chen Durchschnitt pro Jahr ent­wi­ckelt haben, seht ihr in die­ser Grafik. Ein erfreu­li­cher Trend, eigentlich…

Umsätze mit meinen Videos im monatlichen Durchschnitt
Umsätze mit mei­nen Videos im monat­li­chen Durchschnitt

Ziele

Mein selbst­ge­setz­tes Ziel, 1000 Dollar pro Monat mit Videos zu ver­die­nen, habe ich lei­der klar ver­fehlt. Auch die 350 neu­en Videos pro Jahr habe ich nicht errei­chen kön­nen, auch wenn ich deut­lich mehr pro­du­ziert hat­te als im Jahr davor. Deshalb blei­ben die Vorjahresziele gül­tig und ich wer­de ver­su­chen, die­se Marken im nächs­ten Jahr zu knacken.

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig.

Meine Überlegung bei dem oben gezeig­ten Uni-​Shooting war: Ich neh­me ein gut ver­käuf­li­ches Thema, was ich schon mal als rei­nes Foto-​Shooting kon­zi­piert hat­te und mache es als Video-​Shooting. Weil ich ein Angsthase bin, konn­te ich es aber nicht las­sen, und habe am Ende der Video-​Session noch eini­ge Fotos zur Sicherheit gemacht, unter schlech­te­ren Bedingungen, weil die Beleuchtung auf Dauerlicht aus­ge­legt war.  Am Ende hat­te ich 50 Video-​Clips und 18 Fotos. Sowohl bei Shutterstock als auch bei Fotolia ist der Bestseller die­ser Session jedoch ein Foto und selbst unter den Top 10 der Dateien mit den meis­ten Einnahmen befin­den sich jeweils 7 Fotos bei bei­den Agenturen. Mit ande­ren Worten: Ich hät­te deut­lich mehr ver­dient, wenn ich mich nur auf die Fotos kon­zen­triert hätte.

Diesen Effekt konn­te ich nicht nur bei die­ser Video-​Session, son­dern auch bei zwei ande­ren Sessions beob­ach­ten, wo ich eher neben­bei eini­ge Fotos gemacht hat­te. Kombiniert mit dem Fakt, dass ich für Videos deut­lich teu­re­re Ausrüstung benö­ti­ge und die Arbeitszeiten bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Hochladen deut­lich län­ger sind, stimmt mich das Ergebnis sehr nachdenklich.

Dazu kommt, dass die tech­ni­sche Entwicklung im Video-​Markt deut­lich schnel­ler vor­an­schrei­tet, als mei­ne Ausrüstung mit­hal­ten kann. Sowohl 123rf als auch Pond5 bie­ten seit die­sem Jahr schon 4K-​Videos an und die Kameras dafür wer­den zum Beispiel mit der Blackmagic Production 4K* für unter 3000 Euro erschwing­lich. Pond5 bie­tet zusätz­lich schon Videos im Redcode RAW Format (R3D) an, wel­ches das Raw-​Format der RED Videokameras ist und 3D-​Videos hal­ten in Kinos Einzug. Angesichts des­sen, dass sich Videos bei mir deut­lich weni­ger gut amor­ti­sie­ren als Fotos, scheue ich mich dafür, die­se Kosten in vier­stel­li­ger Höhe zusätz­lich aus­zu­ge­ben. Der Kompromiss, FullHD-​Videos mit mei­ner Foto-​Kamera Canon 5D Mark III* zu machen, erscheint mir das noch als pas­sa­ble Notlösung.

Der drit­te Punkt zeigt die Abhängigkeit von Google auch im Videomarkt. Zwei mei­ner sie­ben Agenturen, nament­lich Revostock und Clipcanvas haben durch Änderungen der Such-​Algorithmen bei Google im Jahr 2012 viel Traffic ver­lo­ren, was sich in deut­lich weni­ger Verkäufen nie­der­schlug. Das geht soweit, dass die Zukunft der bei­den Agenturen am sei­de­nen Faden hing und wahr­schein­lich immer noch hängt.

Wie seht ihr die Zukunft im Videomarkt und wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

* Affiliate