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Sechs Jahre Footage für Microstock-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Was pas­siert, wenn ich ein Jahr fast kei­ne Video hoch­la­de? Wie ändern sich mei­ne Umsätze dadurch?

Dieses – mehr ofer weni­ger frei­wil­li­ge – Experiment habe ich in mei­nem 6. Video-​Jahr gemacht. Schauen wir uns an, wie es gelau­fen ist.

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, 123rf* und Dreamstime*. Clipdealer* hat eben­falls vie­le Videos von mir, aber bis sich da der Upload-​Prozess nicht ver­bes­sert, lade ich da nichts Neues mehr hoch. iStock habe ich die­ses Jahr aus mei­ner Auswertung ent­fernt, weil kein ein­zi­ger Verkauf (bei auch nur 38 Videos kein Wunder) zustan­de kam.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2014 bis ein­schließ­lich Mai 2015. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das fünf­te, vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 800 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 795 Videos. Genau genom­men habe ich nur 9 neue Videos in dem Zeitraum hoch­ge­la­den, dazu spä­ter mehr.

Verkäufe und Umsätze

Weil mei­ne Uploads so gut wie nicht gestie­gen sind,leiden auch mei­ne Einnahmen dar­un­ter. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9107 US-​Dollar ein­ge­nom­men. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 9624 US-​Dollar.

Der Revenue per Download (RPD) ist wie­der etwas gesun­ken und liegt jetzt bei 17,73 USD pro Verkauf.

Auch der gesam­te Return per Image (RPI) ist auf 12,62 USD gesun­ken, was kein Wunder ist, wenn die Videos ver­al­ten und viel neu­es, bes­se­res Material auf den Markt kommt.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, Shutterstock und Pond5 lie­gen wei­ter­hin unan­ge­foch­ten vor­ne, gefolgt von Fotolia, Revostock und 123rf im Mittelfeld.

Pro Monat habe ich mit den Videos knapp über758 US-​Dollar Umsatz gemacht. Im Zeitraum davor waren es noch 800 US-​Dollar. Dafür spielt der Wechselkurs zu mei­nem Gunsten mit, denn in Euro umge­rech­net hebt sich der Unterschied halb­wegs wie­der auf.

Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

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Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig. Meine Erklärungen von letz­ten Jahr gel­ten nach wie vor.

Ich mer­ke zudem, dass in Videos ein­fach nicht mein Herzblut steckt. Zusätzlich habe ich neben der Fotoproduktion ande­re Standbeine wie 3D-​Renderings und Illustrationen eta­bliert, die mich deut­lich mehr interessieren.

Trotzdem schrei­be ich Videos noch nicht ganz ab und ich kann jetzt schon ver­ra­ten, dass bei der nächs­ten Auswertung garan­tiert mehr als die neun neu­en Videos dazu­ge­kom­men sein werden.

Wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

Fünf Jahre Footage für Video-​Agenturen – Meine Einnahmen und Erfahrungen

Nach fünf Jahren ist es wie­der Zeit für einen Rückblick: Wie lief der Verkauf mei­ner Videos und wel­che Umsätze habe ich damit erzielt?

Ich lade mei­ne Videos momen­tan aktiv bei sie­ben Agenturen hoch: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und 123rf*. Bei iStock habe ich noch eini­ge „Altlasten“, aber da trotz­dem ab und zu Verkäufe kom­men, las­se ich die Agentur in der Statistik.

Für mei­ne Auswertung berück­sich­ti­ge ich die 12 Monate vom Juni 2013 bis ein­schließ­lich Mai 2014. Hier könnt ihr auch mei­ne Zahlen für das vier­te, das drit­te und die ers­ten bei­den Jahre nachlesen.

Portfolio-​Größe

Bei den meis­ten Agenturen habe ich aktu­ell rund 795 Videos online. Letztes Jahr waren es ca. 530 Videos, das bedeu­tet einen Zuwachs von 265 Videos oder anders for­mu­liert: Ziemlich genau 50% mehr!

Motive

Wie bis­her waren die meis­ten Videos als Outtakes nach oder zwi­schen einem Fotoshooting ent­stan­den, nur zwei Video-​Sessions habe ich extra als sol­che geplant und auf­wän­di­ger auf­ge­zo­gen. Von den Ergebnissen, was Menge, Qualität und Umsatz angeht, bin ich im Vergleich zu rei­nen Fotoshootings jedoch noch nicht über­zeugt, aber dazu spä­ter mehr. Mein auf­wän­digs­tes Shooting war die­ses hier, was auch unge­fähr den jet­zi­gen Stand mei­ner Fähigkeiten zeigt:

Technik

Wie das oft so ist: Einige der „coo­len Zubehörteile“, die ich letz­tes Jahr voll­mun­dig ange­kün­digt habe, sind ange­kom­men, aber ich bin bis­her noch kein ein­zi­ges Mal dazu gekom­men, sie aus­zu­pro­bie­ren. Dazu gehört eine Steadycam, ein Timelapse-​Tool und ande­re klei­ne Spielereien. Doch auch dazu gleich mehr.

Verkäufe und Umsätze

Während mei­ne Uploads um 50% gestie­gen sind, kann ich das von den Einnahmen lei­der nicht behaup­ten. Mit Videos habe ich in dem gezähl­ten Jahr 9624 US-​Dollar ein­ge­nom­men, das sind ca. 28% mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Revenue per Download (RPD) ist um einen knap­pen Dollar gestie­gen, was ange­sichts der neu auf­kom­men­den „Full-​HD-​Videos für 5 Dollar“-Agenturen ein beru­hi­gen­des Zeichen ist. Leider ist dafür der Return per Image (RPI) etwas gesunken.

Die genau­en Werte könnt ihr in der Tabelle unten sehen. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten. Änderungen gibt es weni­ge, neu 123rf, die erst seit letz­ten Jahr dabei sind, haben trotz weni­ger Videos in mei­nem Portfolio vom Umsatz schnell auf­ge­holt und sich an den vier­ten Platz gesetzt. Ich soll­te da end­lich den Rest mei­ner Videos hochladen.

Pro Monat habe ich mit den Videos dem­nach knapp über 800 US-​Dollar, also ca. 593 Euro Umsatz gemacht. Meine Faustregel von einem Dollar pro Video und Monat bleibt damit wei­ter­hin gültig.

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Wie sich mei­ne Umsätze mit den Videos im monat­li­chen Durchschnitt pro Jahr ent­wi­ckelt haben, seht ihr in die­ser Grafik. Ein erfreu­li­cher Trend, eigentlich…

Umsätze mit meinen Videos im monatlichen Durchschnitt
Umsätze mit mei­nen Videos im monat­li­chen Durchschnitt

Ziele

Mein selbst­ge­setz­tes Ziel, 1000 Dollar pro Monat mit Videos zu ver­die­nen, habe ich lei­der klar ver­fehlt. Auch die 350 neu­en Videos pro Jahr habe ich nicht errei­chen kön­nen, auch wenn ich deut­lich mehr pro­du­ziert hat­te als im Jahr davor. Deshalb blei­ben die Vorjahresziele gül­tig und ich wer­de ver­su­chen, die­se Marken im nächs­ten Jahr zu knacken.

Die Zukunft

Die Zukunft sehe ich – zumin­dest für mich – im Videobereich lei­der nicht so rosig.

Meine Überlegung bei dem oben gezeig­ten Uni-​Shooting war: Ich neh­me ein gut ver­käuf­li­ches Thema, was ich schon mal als rei­nes Foto-​Shooting kon­zi­piert hat­te und mache es als Video-​Shooting. Weil ich ein Angsthase bin, konn­te ich es aber nicht las­sen, und habe am Ende der Video-​Session noch eini­ge Fotos zur Sicherheit gemacht, unter schlech­te­ren Bedingungen, weil die Beleuchtung auf Dauerlicht aus­ge­legt war.  Am Ende hat­te ich 50 Video-​Clips und 18 Fotos. Sowohl bei Shutterstock als auch bei Fotolia ist der Bestseller die­ser Session jedoch ein Foto und selbst unter den Top 10 der Dateien mit den meis­ten Einnahmen befin­den sich jeweils 7 Fotos bei bei­den Agenturen. Mit ande­ren Worten: Ich hät­te deut­lich mehr ver­dient, wenn ich mich nur auf die Fotos kon­zen­triert hätte.

Diesen Effekt konn­te ich nicht nur bei die­ser Video-​Session, son­dern auch bei zwei ande­ren Sessions beob­ach­ten, wo ich eher neben­bei eini­ge Fotos gemacht hat­te. Kombiniert mit dem Fakt, dass ich für Videos deut­lich teu­re­re Ausrüstung benö­ti­ge und die Arbeitszeiten bei der Aufnahme, der Bearbeitung und dem Hochladen deut­lich län­ger sind, stimmt mich das Ergebnis sehr nachdenklich.

Dazu kommt, dass die tech­ni­sche Entwicklung im Video-​Markt deut­lich schnel­ler vor­an­schrei­tet, als mei­ne Ausrüstung mit­hal­ten kann. Sowohl 123rf als auch Pond5 bie­ten seit die­sem Jahr schon 4K-​Videos an und die Kameras dafür wer­den zum Beispiel mit der Blackmagic Production 4K* für unter 3000 Euro erschwing­lich. Pond5 bie­tet zusätz­lich schon Videos im Redcode RAW Format (R3D) an, wel­ches das Raw-​Format der RED Videokameras ist und 3D-​Videos hal­ten in Kinos Einzug. Angesichts des­sen, dass sich Videos bei mir deut­lich weni­ger gut amor­ti­sie­ren als Fotos, scheue ich mich dafür, die­se Kosten in vier­stel­li­ger Höhe zusätz­lich aus­zu­ge­ben. Der Kompromiss, FullHD-​Videos mit mei­ner Foto-​Kamera Canon 5D Mark III* zu machen, erscheint mir das noch als pas­sa­ble Notlösung.

Der drit­te Punkt zeigt die Abhängigkeit von Google auch im Videomarkt. Zwei mei­ner sie­ben Agenturen, nament­lich Revostock und Clipcanvas haben durch Änderungen der Such-​Algorithmen bei Google im Jahr 2012 viel Traffic ver­lo­ren, was sich in deut­lich weni­ger Verkäufen nie­der­schlug. Das geht soweit, dass die Zukunft der bei­den Agenturen am sei­de­nen Faden hing und wahr­schein­lich immer noch hängt.

Wie seht ihr die Zukunft im Videomarkt und wie ent­wi­ckeln sich eure Video-Verkäufe?

* Affiliate

Einnahmen und Erfahrungen nach vier Jahren Footage für Video-Agenturen

Was, vier Jahre schon? Ja, seit vier Jahren lie­fe­re ich kur­ze Videos (auch Footage genannt) an Videoagenturen, um damit genau­so wie mit Fotos Geld zu verdienen.

Es lief sehr schlep­pend an. In den ers­ten bei­den Jahren erziel­te ich nur ca. 411 Dollar Umsatz mit mei­nen Videos, im drit­ten Jahr kam ich immer­hin schon auf durch­schnitt­lich ca. 338 Dollar im Monat mit den Videoverkäufen.

Jetzt wird es wie­der Zeit für einen Rückblick: Was habe ich im vier­ten Jahr Videoproduktion geschafft?

Ich betrach­te den Zeitraum Juni 2012 bis inklu­si­ve Mai 2013 und knüp­fe damit naht­los an den Artikel vom letz­ten Jahr an. Zur Zeit belie­fe­re ich aktiv sie­ben Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas*, Clipdealer* und – seit letz­tem Jahr dazu­ge­kom­men – 123rf*. Bei iStockphoto habe ich die meis­ten Videos gelöscht, aber da ich noch eini­ge Umsätze mit ihnen hat­te, ist die Agentur unten in der Liste mit aufgeführt.

Portfolio-​Größe

Mein Portfolio ist im letz­ten Jahr nur um ca. 100 Videos gewach­sen. Das lag haupt­säch­lich dar­an, dass ich die gesam­ten Wintermonate so gut wie kei­ne Videos gedreht habe, obwohl sich eini­ge Gelegenheiten gebo­ten hät­ten. Mein Ziel vom letz­ten Jahr, min­des­tens 350 neue Clips zu dre­hen, habe ich damit deut­lich ver­fehlt. Sechs, set­zen! Die genaue Aufschlüsselung mei­ner Video-​Portfolios fin­det ihr in der Tabelle unten. Wer sich eini­ge mei­ner Videos anschau­en will, kann das z.B. hier bei Pond5* tun.

Motive

Bei den Motiven bin ich der Linie treu geblie­ben, die ich vor zwei Jahren begon­nen habe. Kurze People-​Videos am Ende einer Fotosession mit den Models, meist im Business-​Look. Dazu kom­men paar Videos von Tulpenfeldern und Footage von Medikamenten, weil das in den ers­ten bei­den Jahren zu den best­ver­kau­fends­ten Themen gehörte.

Verkäufe und Umsätze

Hier jetzt end­lich die kom­plet­te Übersicht über mei­ne Video-​Umsätze der letz­ten zwölf Monate. Wer das mit dem vor­an­ge­gan­ge­nen Jahr ver­glei­chen will, fin­det die Tabelle dafür hier. Grün mar­kiert die Agentur mit dem bes­ten Wert in der Spalte, rot die mit dem schlech­tes­ten Wert.

Fast alle Werte sind zu mei­ner Zufriedenheit gestie­gen, beson­ders schön ist der stark gestie­ge­ne „Revenue per Download“ (RPD) von Shutterstock, der im Vergleich zum Vorjahr über 5 $ ange­wach­sen ist. Und das trotz star­ker Konkurrenz von Pond5. Beide Agenturen lie­fer­ten sich im letz­ten Jahr einen Kampf um Umsätze und gute Videografen und es ist noch nicht ent­schie­den, wer hier gewin­nen wird. Etwas ent­täu­schend ist aktu­ell noch 123rf, die den gerings­ten Verkaufspreis erziel­ten. Aber da ich dort erst seit kur­zem Videos lie­fe­re, will ich das noch min­des­tens ein Jahr wei­ter beobachten.

Selbst Fotolia liegt beim RPD trotz star­ker Abo-​Kampfpreise fast dop­pelt so hoch beim durch­schnitt­li­chen Verkaufserlös. Aber da die­ser immer noch sehr stark unter dem Durchschnitt liegt, habe ich mich vor eini­gen Wochen ent­schlos­sen, die Abo-​Funktion für mei­ne Videos bei Fotolia zu deak­ti­vie­ren. Welche Auswirkungen das haben wird, wer­den wir im nächs­ten Jahr sehen.

Besonders freut mich, dass ich mein selbst gesetz­tes Ziel von min­des­tens 600 Dollar Umsatz im Monat über­tref­fen konn­te. Im Schnitt erziel­te ich in den letz­ten zwölf Monaten 627 Dollar pro Monat nur mit mei­nen Videos. Das sind nach aktu­el­lem Wechselkurs ca. 465 Euro und damit mehr, als ich bei vie­len klei­nen Bildagenturen im Monat bekom­me. Als Faustregel könn­te ich sagen: Ich bekom­me ca. 1 Dollar pro Video und Monat.

Technik

Ein Punkt, den ich immer noch nicht zufrie­den­stel­lend gelöst habe, sind ruck­el­freie Kamerafahrten. Trotz klei­nem Movie-​Slider und eini­gen Gimmicks ruckelt es doch hier und da. Dank eini­ger Kickstarter-​Projekte bin ich aber im Besitz eines coo­len Teils, wel­ches zumin­dest ruck­el­freie Kameraschwenks für mich erle­digt und theo­re­tisch auch Kamerafahrten machen kön­nen soll­te. Brauche ich nur etwas Zeit, mich da rein­zu­fum­meln. Einige ande­re Projekte für nütz­li­ches Videozubehör sind in der Realisierungsphase und ich kann es kaum erwar­ten, damit rumzuspielen.

Die Zukunft

Es gibt immer vie­le ande­re Baustellen, aber dies­mal will ich end­lich die 350 Videos im Jahr schaf­fen. Sind ja nur knapp 30 Videos im Monat. Außerdem wäre es super, wenn ich einen Umsatz von min­des­tens 1.000 Dollar pro Monat erzie­len könn­te. Das wie­der­um soll­te mich genug moti­vie­ren, mein Portfolio zu diver­si­fi­zie­ren und neben Fotos auch mehr 3D-​Sachen und eben Videos zu produzieren.

Wie haben sich eure Umsätze bei Video-​Agenturen ent­wi­ckelt? Wie schätzt ihr die Marktentwicklung ein?

* Affiliate

Clipcanvas: Die ehrlichste Honorarkürzung der Welt

Am 22. April 2013 ver­schick­te die Video-​Agentur Clipcanvas eine lan­ge Email mit dem Titel „Some unwel­co­me chan­ges we’­re not so hap­py about“.

Bei so einem Betreff war klar, dass das, was fol­gen wür­de, kei­ne guten Nachrichten sein würden.

Ich grei­fe kurz vor­weg: Weil die­se Email die ehr­lichs­te Ankündigung einer Honorarkürzung ist, die ich je gele­sen habe, ohne den übli­chen „wir wol­len neue Vertriebskanäle auf­bau­en“ oder „wir müs­sen stär­ker Marketing betreiben“-Quatsch, möch­te ich sie in vol­ler Länge wiedergeben:

Hello [Vorname des Anbieters],

For us, the past year may be cha­rac­te­ri­sed by nice growth during last autumn, with incre­asing sales and an influx of more gre­at con­tent, while the past months have not been so gre­at. For tho­se of you who have been rely­ing on us for a long time, and given us your sup­port, we are grateful.

We find our­sel­ves in a posi­ti­on whe­re we eit­her have to pack it up or dig in and walk on to our final batt­les. The main reason for this rela­tes to i) a dif­fi­cult European mar­ket with fal­ling sales, ii) con­tin­ued but unsuc­cessful efforts in secu­ring suf­fi­ci­ent fun­ding for new deve­lo­p­ment initia­ti­ves and growth, and iii) increased cos­ts rela­ting to a gro­wing con­tent base. Video is not inex­pen­si­ve to hand­le and this has now drai­ned our resour­ces to the point whe­re we are unable to sol­ve our pre­di­ca­ment unless we take some dra­stic mea­su­res. For this, we are sor­ry. We have been working to get our heads abo­ve water for a long time now, and it is quite hor­ri­ble for us to find our­sel­ves in this position.

Given the cur­rent cir­cum­s­tances, we are sug­gest­ing to do the fol­lo­wing to increase our reve­nues and redu­ce our costs:
– redu­ce the royal­ty rate paid out to all pro­du­cers from 50% to 40% for the next 12 months, start­ing on April 30th;
– allow cer­tain pro­du­cers with a good track record to publish and mana­ge their own con­tent directly;
– clo­se cer­tain pro­du­cer accounts that eit­her do not repre­sent con­tent we think makes much sen­se, or tho­se accounts that con­tain a lot of very similar/​spammy/​crowding out type of con­tent, and sub­se­quent­ly dele­te tho­se clips and port­fo­li­os entirely;
– update our main design, user inter­face and SEO pro­fi­le to bet­ter repre­sent a modern look to attract more gene­ral inte­rest and to increase our con­ver­si­on rates and sales; AND
– inte­gra­te auto­ma­ti­on for pay­outs so you no lon­ger need to request your pay­ments in order to get paid.

Other and more posi­ti­ve chan­ges will be con­side­red as soon as we feel con­fi­dent the cur­rent and sug­gested chan­ges are having a posi­ti­ve effect. We still belie­ve we’­re in it for the long haul, so we’­re not hap­py about some of the chan­ges we need to make at this point either.

We do under­stand that we’­re com­ple­te­ly depen­dent on your con­tin­ued sup­port. If we don’t have your sup­port, then plea­se walk away now. We have fought for a long time to gene­ra­te more sales for all of us, and made our pro­ces­ses both lea­ner and more effi­ci­ent, but com­pe­ti­ti­on is beco­ming incre­asing­ly inten­se and we’­re afraid we might topp­le over if we don’t make the­se unpo­pu­lar decis­i­ons now. We think it would be real­ly sad to see eit­her you or us go, and we hope you feel the same.

The effect of the cur­rent and pro­po­sed chan­ges will secu­re our future exis­tence and hop­eful­ly estab­lish a plat­form from whe­re we can build a bet­ter and more sus­tainable mar­ket­place. The alter­na­ti­ve is clo­sing down shop or sel­ling out to someone who would pro­ba­b­ly deci­de to make tho­se chan­ges anyway…we pre­fer the first alternative.

We are not per­tai­ning to be idi­ots and we are not try­ing to screw you over. We have just ran out of other via­ble opti­ons. While we rea­li­se this is most unwel­co­me just now, or at any time ever pro­ba­b­ly, but we would still like to sug­gest that things may look enti­re­ly dif­fe­rent in 12 months time from now, and hope that you will give us your sup­port one final time. For tho­se of you fami­li­ar with run­ning a busi­ness, we hope you see the logic in the mea­su­res we are taking, under­stand the posi­ti­on we are in and what we are try­ing to achieve.

Finally, we belie­ve the­re is a good space for Clipcanvas in this indus­try. It makes sen­se to keep a mix of play­ers around and for them to deve­lop along­side each other. Some per­form excep­tio­nal­ly, while others need to work har­der to catch up. We hope you belie­ve we should be one of tho­se that per­form and deser­ve to be part of your main out­lets, and that you’ll con­sider the real alter­na­ti­ve loo­ming, befo­re you deci­de if life is bet­ter wit­hout us han­ging around. We will work har­der, if possible.

Sorry to bring you this news.

Kind regards,
Cato
CEO
Clipcanvas.com
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P.S. If anyo­ne would like to chat with me or talk on the pho­ne, plea­se cont­act sup­port direct­ly and we will arran­ge for this. I am not try­ing to hide the fact that part of the chan­ges sug­gested are real­ly unwel­co­me, and would wel­co­me your input if you want. Hopefully some good will come of this in the end.

Our mai­ling address is:
Clipcanvas
Martin Linges vei 15–25
Fornebu, Oslo 1364“

Ich war beein­druckt. Da redet jemand mit uns wie mit Menschen, nicht wie mit klei­nen Kindern, den man vor­gau­keln kön­ne, dass weni­ger Geld in der Tasche auch etwas Gutes sein kön­ne. Leider ändert das nichts an der Tatsache, dass die Honorare der Videografen um zehn Prozentpunkte gesenkt wurden.

Der Kernsatz der Email ist – über­setzt von mir – folgender:

Die Alternative [zur Honorarkürzung] ist, den Laden dicht zu machen oder ihn an jeman­den zu ver­kau­fen, der sich wahr­schein­lich zu den glei­chen Änderungen ent­schlie­ßen würde.“

Je län­ger ich dar­über nach­den­ke, des­to unfai­rer scheint mir die­ses Spiel.

Wenn Clipcanvas schlie­ßen wür­de, wür­den sich die Verkäufe auf ande­re Video-​Agenturen ver­tei­len. Das wäre kurz­fris­tig posi­tiv für die Fotografen, weil sie dort oft ihre 50% statt der dann 40$ bei Clipcanvas bekä­men. Langfristig wür­de es jedoch zu einer wei­te­ren Konzentration bei den Agenturen füh­ren, die wie bei einem Oligopol üblich, zu einem Preisdruck nach unten füh­ren kann. Das wäre eben­falls nicht im Interesse der Videografen. Aber immer­hin wür­de das erst viel­leicht und auch erst spä­ter statt sofort geschehen.

Wenn Clipcanvas jedoch an eine kon­kur­rie­ren­de Videoagentur ver­kau­fen wür­de, ist die Gefahr tat­säch­lich groß, dass die Honorare tat­säch­lich gekürzt wer­den müs­sen, um den Kaufpreis wie­der rein­zu­ho­len und hof­fent­lich pro­fi­ta­bel zu wirt­schaf­ten, denn mit der bestehen­den Honorarverteilung scheint es Clipcanvas selbst ja nicht zu schaffen.

Momentan redet Clipcanvas von einer Reduzierung der Honoraranteile auf 12 Monate. Was kommt danach? Entweder geht die Firma dann erst plei­te. Dann hät­te ich es bevor­zugt, wenn sich die Verkäufe in dem Jahr auf die ande­ren Videoagenturen auf­ge­teilt hät­ten, die 50% Honoraranteil zah­len. Oder Clipcanvas läuft sta­bil genug, um wei­ter zu exis­tie­ren. Perfekt und ehr­lich wäre eine Anhebung der gekürz­ten Honorare. Es wäre jedoch das ers­te Mal in der Branche und: Ich glau­be nicht daran.

Was denkt ihr darüber?

Meine Einnahmen und Erfahrungen nach drei Jahren Footage für Video-Agenturen

Vor ca. einem Jahr hat­te ich einen Weckruf. Ich hat­te gera­de mei­nen Artikel mit den Einnahmen aus zwei Jahren Videoproduktion ver­öf­fent­licht. Die Umsätze mit ins­ge­samt 411 Dollar waren lächer­lich gering und mein Portfolio mit ca. 120 Video winzig.

Aber ich bekam eine sehr lan­ge Mail eines pro­fes­sio­nel­len, lang­jäh­ri­gen Videofilmers, der in sei­nem Text einer­seits mei­ne bis­he­ri­gen Videos tech­nisch und inhalt­lich hart – und zurecht – kri­ti­sier­te und ande­rer­seits aber auch klar mach­te, dass es bei mei­ner Arbeitsweise kein Problem sein soll­te, deut­lich mehr als 100 Videos pro Jahr zu pro­du­zie­ren und zu verkaufen.

Niemand hört ger­ne von sei­nen eige­nen Fehlern, aber um sich ver­bes­sern zu kön­nen, ist genau das not­wen­dig und so dank­te ich dem Absender, druck­te mir die Email aus, häng­te sie neben mei­nen Schreibtisch und mach­te mich ans Werk.

Was hat sich bei mir im letz­ten Jahr beim Thema Video-​Produktion getan? Ich bezie­he mich bei allem im die­sem Text auf den Zeitraum Juni 2011 bis Mai 2012.

Portfolio-​Größe

Momentan belie­fe­re ich aktiv sechs Video-​Agenturen: Pond5*, Fotolia*, Shutterstock*, Revostock*, ClipCanvas* und Clipdealer*. Dort habe ich jeweils durch­schnitt­lich 434 Videos online, mit 468 am meis­ten bei Fotolia und mit 412 am wenigs­ten bei Clipdealer. Das liegt dort haupt­säch­lich an der lan­gen Freischaltezeiten mei­ner aktu­ells­ten Videos, ansons­ten basie­ren leich­te Schwankungen auf unter­schied­li­chen Ablehnungen. Mein Ziel, bis jetzt min­des­tens 300 Videos zu pro­du­zie­ren, habe ich damit deut­lich über­erfüllt. Das lag auch dar­an, dass mei­ne Annahmequoten durch die People-​Motive bei 95–100% lagen. Von den über 15.000 per­fek­ten Video-​Clips eines Simon Krzic bin ich jedoch lei­der noch weit entfernt.

Hier exem­pla­risch die Entwicklung mei­ner Video-​Uploads bei Fotolia:

Motive

In der Mail riet mit der Videofilmer, ich sol­le mich eben­so wie bei Fotos auch bei Footage auf das kon­zen­trie­ren, was ich am bes­ten kann: Menschen foto­gra­fie­ren bzw. fil­men. Meine ers­ten Video-​Sujets waren ja wehr­lo­se Blümchen, Landschaften und ande­res Zeug.

Deswegen habe ich eini­ge Video-​Shootings gemacht und bei eini­gen Fotoshootings am Ende des Shootings ein­fach noch eine Stunde Video mit ran­ge­hängt. Deshalb konn­te ich inner­halb des letz­ten Jahres auch ins­ge­samt über 310 Videos pro­du­zie­ren, was über das Doppelte der bei­den Vorjahre ist.

Die Innen-​Ausleuchtung für Video-​Aufnahmen berei­tet mir immer noch eini­ge Probleme, was vor allem an zu wenig Dauerlicht und zu wenig Platz im Studio liegt. Zur Zeit muss ich immer die Blitze fast kom­plett abbau­en, damit das Dauerlicht genug Platz hat und umge­kehrt, was logi­scher­wei­se zuviel Arbeitsaufwand ist, um rich­tig pro­duk­tiv zu sein.

Verkäufe und Einnahmen

Im letz­ten Jahr hat­te ich mit mei­nen Videos 319 Verkäufe erzielt, also durch­schnitt­lich 53 pro Agentur und 27 Sales pro Monat. Die Schwankungen waren hier sehr stark mit nur 6 Verkäufen bei Clipdealer und 126 Verkäufen bei Fotolia. Letztere waren aber über die Hälfte Abo-​Downloads, was den Preis stark nach unten trieb.

Kommen wir end­lich zu den Umsätzen: Insgesamt habe ich ca. 4062 Dollar ver­dient, ca. des­halb, weil ich die Umsätze von Fotolia und Clipdealer der bes­se­ren Vergleichbarkeit wegen von Euro in Dollar umge­rech­net habe. Den größ­ten Anteil dar­an hat Shutterstock, bei denen ich in zwölf Monaten 1336 Dollar mit mei­nen Videos ver­dient habe. Das macht 111 Euro pro Monat. Ganz knapp auf Platz zwei folgt der Umsatz-​Sieger des Vorjahres, Pond5, mit 1312 Dollar, also 109 Dollar im Monat. Das Schlusslicht bil­det wie bei den Verkäufen Clipdealer mit 138 Dollar Umsatz im gesam­ten Jahr. Das ver­wun­dert mich etwas, da sie vie­le mei­ner Fotos verkaufen.

Hier die Übersicht mit den kom­plet­ten Zahlen:

Pro Monat ver­dien­te ich im letz­ten Jahr durch­schnitt­lich 338 Dollar mit mei­nen Videos. Mein RPI pro Jahr und Video lag damit bei 9,41 Dollar. Würde ich dem­nach im nächs­ten Jahr wie­der ca. 300 Filmchen hoch­la­den, käme ich auf ca. 6900 Dollar Umsatz mit allen Videos.

Der Umsatz pro Verkauf lag im letz­ten Jahr bei durch­schnitt­lich 18,23 Dollar, was eine deut­li­che Steigerung zu 11,10 Dollar im Vorjahr ist.

wobei vier Agenturen Umsätze über 21 Dollar erziel­ten und nur zwei Agenturen den Schnitt nach unten zogen. Das war zum einen Shutterstock mit einem RPD (Revenue per Download) von 12,98 Dollar und Fotolia mit einem RPI von 5,53 Dollar. Das sind die Auswirkungen der vie­len Abo-​Verkäufe im Videobereich bei bei­den Agenturen.

Trotzdem erziel­te Shutterstock durch die schie­re Menge an Verkäufen den höchs­ten RPI mit 3,15 Dollar pro Bild.

Technik und Lerneffekte

Im letz­ten Jahr hat­te ich mir sowohl ein sehr bil­li­ges Schulterstativ* als auch eine güns­ti­ge Kamera-​Schiene gekauft, in der Hoffnung, damit bes­se­re Videos machen zu kön­nen. Beides kam bis­her erst bei zwei Video-​Shootings zum Einsatz und es ist schwie­ri­ger als erwar­tet, trotz­dem ruck­el­freie Aufnahmen hin­zu­be­kom­men. Ich ver­su­che ja immer, mein Equipment unter­wegs zu kom­pakt und trans­por­ta­bel wie mög­lich zu hal­ten, was vor allem im Video-​Bereich fast unmög­lich ist.

Zur Zeit behel­fe ich mir damit, dass ich drau­ßen bei leicht bewölk­tem Himmel die Kamera ein­fach auf ein Manfrotto Mini-​Stativ* mit Kugelkopf stel­le und kei­ne Kamerabewegungen mache.

Die Zukunft

Nach den depri­mie­ren­den ers­ten zwei Video-​Jahren war mein drit­tes Jahr schon ein Lichtblick. Ich will jetzt mit min­des­tens 350 neu­en Videos bis zum nächs­ten Jahr auf min­des­tens 600 Dollar Umsatz pro Monat zu kom­men. Hoffentlich greift der Abo-​Wahn nicht zu schnell auf die Video-​Agenturen über, da die­ser sonst auch dort die Preise ver­mut­lich schnel­ler nach unten treibt als die Verkäufe wach­sen können.

Die Email des Videofilmers hängt immer noch neben mei­nem Schreibtisch und heu­te weiß ich, dass er recht hat­te: Mehr ist möglich.

Welche Erfahrungen habt ihr mit der Produktion von Videos gemacht? Welche Agenturen lau­fen bei Euch am besten?

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