Vor einigen Wochen meldete sich ein Fotograf bei mir, welcher über die Distributionsplattform Wirestock seine Bilder bei verschiedenen Bildagenturen anbietet, darunter auch Shutterstock und Pond5.
Er wies mich darauf hin, dass die Einnahmen, welche Wirestock im Rahmen von „Dataset Earnings“ erhalten würde, bisher nicht an die Fotografen ausgezahlt habe.
„Dataset Earnings“ sind Erlöse aus den Fotografen-Portfolios, wenn diese Bilder oder Videos zum Beispiel für KI-Trainings benutzt werden. Mehr dazu findet ihr in diesem Artikel von mir.
Bisher gab es drei Auszahlungsrunden für diese Arten von Erlösen:
Shutterstock: Auszahlung Dezember 2022
Pond5: Auszahlung April 2023
Shutterstock: Auszahlung Anfang Mai 2023
Von diesen drei Auszahlungen haben die Wirestock-Fotografen bisher kein Geld gesehen.
Da der Fotograf bei Wirestock nur sehr ausweichende Antworten auf seine Nachfragen erhalten hat, wandte er sich an mich. Ich habe das mit anderen Wirestock-Fotografen verifiziert und ebenfalls eine Anfrage an Wirestock gestellt.
Wirestock ändert die AGB
Vorher noch änderte Wirestock aber einseitig die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB): Statt der bisher gültigen Aufteilung der Erlöse 85% an die Fotografen und 15% an Wirestock wurde am 26. Mai 2023 von Wirestock beschlossen, dass für „Dataset Deals“ nur 50% ausgezahlt würden. Fotografen können diese Deals per Opt-Out verweigern laut Wirestock:
Antwort von Wirestock
Auf meine Nachfrage kam dann am 3.8.2023 von Wirestock endlich eine Stellungnahme, die ich hier übersetzt wiedergebe:
„Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die Einnahmen aus den Dataset-Deals so bald wie möglich an unsere Fotografen ausschütten werden. Wirestock ist derzeit dabei, die Einnahmen aus allen Dataset-Deals zu akkumulieren und beabsichtigt, sie vor Ende des dritten Quartals 2023 auf die Konten der Fotografen zu übertragen. Bezüglich des Provisionssatzes sollte ich klarstellen, dass der in Ihrer E‑Mail genannte Provisionssatz von 15 % für Foto‑, Video- und Vektorlizenzen gilt. Bis Anfang dieses Jahres gab es bei Wirestock kein Dataset-Deals-Programm, und daher wurde auch kein Provisionssatz für Dataset-Deals festgelegt.
Mit der Einführung des Dataset Deals-Programms haben wir einen Provisionssatz von 50 % für diese speziellen Geschäfte eingeführt. Wir sind uns der Bedeutung von Transparenz und Fairness bewusst und glauben, dass der Provisionssatz von 50 % ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Nutzen für unsere Teilnehmer und der Deckung der mit Dataset-Transaktionen verbundenen höheren Bearbeitungskosten darstellt.“
Wenn wir den ganzen Marketing-Fluff weglassen, ist die einzig konkrete Aussage: Ja, bisher wurden die Datendeals-Honorare nicht ausgezahlt, wir werden das bis Ende September 2023 nachholen. Mal sehen, ob das stimmt.
Ich bezweifle auch, dass Wirestock „höhere Bearbeitungskosten“ hat, die mehr als das dreifache des bisherigen Honorars rechtfertigen. Die Argumentation, dass die 15% Kommission nur für Lizenzen gelten, halte ich für stark an den Haaren herbeigezogen, da auch beim oben gezeigten Screenshot davon die Rede ist, dass beim „Daten Deal“ Bilder lizenziert werden.
Weitere Änderungen bei Wirestock
Einen Tag vor Erhalt der Email von Wirestock gab es noch eine weitere Nachricht. Wirestock kündigte an, dass ab sofort mindestens ein kostenpflichtiger „Premium-Account“ Pflicht sei für die Möglichkeit, seine Bilder mittels Wirestock bei verschiedenen Bildagenturen anzubieten. Zusätzlich wird die monatliche Uploadmenge beschränkt. Kostenpunkt: Aktuell 12,99 USD pro Monat für den Upload von 100 Bildern im Monat. Die 15% Kommissionen (bzw. 50% bei Dataset Deals) will Wirestock aber natürlich weiterhin von den Honoraren abziehen.
Als Begründung wird die stark wachsende Anzahl an Bildeinreichungen genannt, welche zu Verzögerungen bei der Überprüfung und Verarbeitung von Inhalten, zu steigenden Kosten für deren Kennzeichnung, Überprüfung, Verarbeitung und Speicherung und zu Schwierigkeiten bei der Aufdeckung von Urheberrechtsverletzungen und betrügerischen Aktivitäten führt.
Diese Änderung reiht sich damit ein in die länger werdende Liste fragwürdiger Business-Entscheidungen wie die Einführung des „Instant Pay“-Programms in Zusammenarbeit mit Freepik.
Der Versuch des Fotografen Rafael Classen, mich wegen meiner Berichterstattung über seine Aktivitäten „mundtot“ zu machen, ist glücklicherweise größtenteils gescheitert.
Teil des Deckblatts des Urteils vom LG Berlin
Sein Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung gegen mich vor dem Landgericht Berlin wurde überwiegend zurückgewiesen (Aktenzeichen 15 O 342/22).
Der Kern des Urteils ist wohl dieser Satz:
„Das Gericht hat keinen Zweifel daran, dass dem Blogeintrag des Antragsgegners in der Gesamtschau die verfahrensgegenständlichen Aussagen zu entnehmen sind. Der Hauptantrag zu 1 scheitert – wie soeben ausgeführt – vielmehr daran, dass diese Aussagen als wahr anzusehen sind.“
Ich übersetze mal salopp: Es stimmt halt, was ich in diesem Blogartikel geschrieben hatte, daher darf ich es schreiben.
Konkreter schreibt das Gericht:
„Die Aussage, „der Antragssteller behaupte, Adobe habe keine Berechtigung zur Vergabe von Nutzungsrechten des Antragsstellers, obwohl er über Wirestock Adobe die Berechtigung mittelbar einräume und obwohl seine Bilder bei Adobe online seien“, kann der Antragssteller dem Antragsgegner unter keinem rechtlichen Gesichtspunkt verbieten.“
Antragsteller ist hier übrigens Herr Classen, Antragsgegner bin ich.
Weiter heißt es:
„Der Antragsstellerin [sic] hat zwar in Abrede gestellt, die Aussage, Adobe habe keine Berechtigung zur Vergabe von Nutzungsrechten des Antragsstellers, getätigt zu haben. Damit hat er aber keinen Erfolg. Die Aussage entstammt seiner E‑Mail vom 14. Juli 2022, und der Antragssteller hat diesen Inhalt auch nicht in Abrede gestellt. Weshalb es an der rechtlichen Beurteilung etwas ändern sollte, dass es sich um eine „Individualkommunikation“ handelt (was zutrifft), sagt der Antragssteller nicht und ist auch nicht ersichtlich. Er beruft sich vor allem darauf, dass sich seine Aussage lediglich auf ein Bild bezogen habe, welches er nicht über Wirestock zur Verfügung gestellt habe, also dass es sich nicht um eine generelle Aussage handele. Eine solche Einschränkung ist seiner Mail vom 14. Juli 2022 aber nicht zu entnehmen; vielmehr verhält sich diese eben allgemein zur Berechtigung von Adobe. Dies ist auch keineswegs unwesentlich: Schon dann, wenn sich die Empfängerin der Mail an die Lizenzierung weiterer Bilder des Antragsstellers denken sollte, wäre sie durch die Aussage des Antragsstellerin [sic] unzutreffend informiert. Und Gleiches gälte für Dritte, an die sie die Mail weitergeleitet oder davon berichtet haben könnte.“
Dem Gericht war es auch nicht ersichtlich, warum ich nicht identifizierend über Herrn Classen berichten können solle. Weiterhin habe ich seine Namensrechte nicht durch die bloße Nennung verletzt und auch eine „Prangerwirkung“ sieht das Gericht nicht:
„Auch unter dem Gesichtspunkt einer „Prangerwirkung“ liegt insoweit keine Rechtsverletzung vor. Zwar stellt die Verbreitung einer rufschädigenden, aber wahren Tatsache einen rechtswidrigen Eingriff in das Recht am Gewerbebetrieb (§ 823 Abs. 1 BGB) dar, wenn sie zu einer Wettbewerbsverzerrung führt, weil aus einer Mehrzahl von Unternehmen, die sämtlich Anlass zu der fraglichen Kritik geben, eines herausgegriffen und an den Pranger gestellt wird (MüKoBGB/Wagner, 8. Aufl. 2020, BGB § 823 Rn. 392 mwN). Dass mehrere Fotografen unzutreffende Angaben über die Berechtigung von Unternehmen wie Adobe gemacht hätten, behauptet der Antragssteller aber nicht einmal. Gerade damit beschäftigt sich der Blogbeitrag aber und nicht nur, wie der Antragssteller meint, allgemein mit der Durchsetzung von Rechten in der Branche der Fotografen.“
Weiter schreibt das Landgericht Berlin im Urteil:
„Im Übrigen gilt, dass selbst überzogene, herabsetzende, ungerechte und ausfällige Äußerungen hinzunehmen sind, solange die Auseinandersetzung in der Sache im Vordergrund steht (MüKoBGB/Wagner, 8. Aufl. 2020, BGB § 823 Rn. 390). Dies muss nach Auffassung des Gerichts auch für die Form gelten. Vor diesem Hintergrund unterliegt es keinen Bedenken, dass der Name des Antragstellers an den Beginn der Überschrift gestellt ist und im Text 26 mal erscheint sowie dass der Antragsgegner noch in weiteren Beiträgen über den Antragssteller berichtet („fortwährende Berichterstattung“) und diese Beiträge unter einen sog. „Tag“ mit dem Namen des Antragsstellers in einem Archiv vereint.“
Warum nur 75% gewonnen?
Jetzt wird es spannend. Der Antrag wurde nicht komplett abgewiesen, weil Herr Classen neben etlichen von mir nachweisbaren Tatsachen auch zwei Punkte bemängelte, welche ich tatsächlich nicht beweisen konnte.
Ich darf jetzt nicht mehr schreiben, dass Herr Classen fleißig bei Wirestock hochladen würde, weil im Laufe des Verfahren klar wurde, dass Herr Classen schon seit dem 11. Februar 2022 bei Wirestock gesperrt und seit dem 5. Juli 2022 dort gekündigt worden war.
Der zweite Punkt ist meine Aussage, dass ich behauptet hatte, Herr Classen wüsste, dass sein Name nicht in den Metadaten enthalten sei, wenn Bilder bei Wirestock zu Adobe Stock geschickt würden.
Da ich nicht in seinen Kopf gucken kann, kann ich das nicht beweisen. Ich zitiere hier mal den Anwalt von Herr Classen:
„Richtig ist weiter, dass dem Antragsteller nicht bewusst war, dass bei der Unterlizenziening [sic] durch Wirestock sein Name aus den Metadaten gelöscht werden würde.“
Wie glaubwürdig das ist, muss jeder selbst entscheiden. Aber dann hat selbst er als erfahrener, professioneller Fotograf immerhin was durch meinen Blogartikel gelernt. Ist ja auch was Schönes.
Wo wir gerade dabei sind: Seine Bilder, die er – meist ohne sichtbare Wasserzeichen – auf seinen Account „rcfotostock“ bei Pinterest hochlädt, enthalten nur teilweise seinen Namen in den Metadaten. Auch die Bilder, die er bei der Plattform pexels.com im Account „rcphotostock“ gratis anbietet, sind aktuell nach dem Runterladen nicht mit Metadaten versehen.
Vielleicht überprüft ihr das mal, damit ich ein paar Zeugen habe, falls die Bilder zufällig plötzlich verschwinden sollten?
Jedenfalls: Da das Gericht in den beiden Punkten Herr Classen recht geben musste, soll ich von den Verfahrenskosten 25% tragen, die restlichen 75% muss Herr Classen bezahlen. Das Urteil ist aktuell noch vorläufig, es kann also noch Berufung eingelegt werden.
Ich möchte an dieser Stelle noch mal allen Beteiligten danken, die mir hinter den Kulissen dabei geholfen haben, mich gegen die Abmahnung und Einstweilige Verfügung zu verteidigen. Vielen Dank euch allen!
Da mich weiterhin regelmäßig Kontaktanfragen betroffener Bildkäufer erreichen und sich bei dem Thema einiges getan hat, gibt es heute ein kurzes Update.
Fehlende oder gelöschte IPTC-Metadaten
Betrafen die ersten „Abmahnungen“ von Rafael Classen hauptsächlich angebliche unpassende Social-Media-Nutzungen, ist er nun umgeschwenkt auf angeblich gelöschte IPTC-Metadaten.
Als Nachweis für die angeblich gelöschten IPTC-Metadaten führt er zwei Links bei Spiegel Online und dem Bundesumweltministerium an, die Bilder von Herr Classen nutzen. Diese Bilder enthalten zwar tatsächlich Urhebernachweise in den IPTC-Daten, jedoch sind diese laut IPTC-Daten bei EyemEm/Getty Images bzw. iStock gekauft worden. Daraus lässt sich nicht ableiten, dass seine Bilder bei Adobe Stock oder Fotolia Urhebernachweise enthielten.
Classen verweist in seinen Emails gerne ausführlich darauf, dass Adobe Stock in deren Lizenzbestimmungen „eine Entfernung der urheberrechtlich geschützten Schutzrechtshinweise in den IPTC-Metadaten in keiner Lizenz erlaubt“.
Er vergisst jedoch zu erwähnen, dass die Anbieter bei Adobe Stock spätestens seit Juli 2016 beim Upload von Bildern den Nutzungsbedingungen zugestimmt haben, in denen unter anderem steht:
„5.2 […] Des Weiteren dürfen Metadaten ohne Haftung durch uns, unsere Vertriebshändler oder unsere Benutzer geändert, entfernt oder erweitert werden.“
„7.1. […] Sie sind insbesondere damit einverstanden, dass Unternehmen der Adobe-Gruppe Urheberangaben, die in Metadaten enthalten sind, entfernen oder modifizieren und dies auch ihren Nutzern gestatten. Diese Befugnis ist beschränkt auf solche Fälle, in denen Metadaten infolge einer vertragsgemäßen Wahrnehmung von Nutzungs- und Bearbeitungsrechten durch Unternehmen der Adobe-Gruppe oder seine Nutzer (etwa bei Bearbeitung, Übertragung, Ergänzung, Kürzung, Kompilierung, Werkverbindung und Collagierung), z.B. infolge der Verwendung marktüblicher Bearbeitungssoftware, automatisiert entfernt werden.“
Ich vermute, dass die Aktivitäten von Herr Classen ein Grund für die Konkretisierung der Nutzungsbedingungen waren.
Die „marktübliche Bearbeitungssoftware“ agiert aktuell nämlich leider nicht so konsistent, wie normale Benutzer annehmen könnten. Werden Bilder im CMS WordPress für Webseiten mittels einem dort integrierten Bildgrößen-Preset verkleinert, bleiben die IPTC-Metadaten enthalten. Wird ein Bild dort jedoch mit einem manuell vergebenen Wert verkleinert, verschwinden die Metadaten. Da muss mensch erst mal drauf kommen…
Das ist relevant, weil der §95c UrhG eine wissentliche Handlung voraussetzt, die vermutlich nicht gegeben ist, wenn das CMS-Verhalten sich undokumentiert je nach Detaileinstellung unterscheidet.
Rückkehr zu Adobe Stock durch die Hintertür Wirestock
In seinen wirren Emails erklärt Herr Classen lang und breit, dass Adobe Stock ihm die Zusammenarbeit gekündigt habe. Darüber hinaus schreibt er:
„Es besteht keinerlei vertragliche Verbindung mehr zwischen mir und Adobe Stock/ Fotolia, die Firma Adobe Stock/ Fotolia ist hier auch nicht zuständig. Der guten Ordnung halber weise ich nochmals darauf hin, dass die Firma Adobe Stock/ Fotolia seit geraumer Zeit nicht mehr berechtigt ist, Nutzungsrechte an meinen Werken zu gewähren.“
[Update 10.11.2022: Satz aufgrund einer Einstweiligen Verfügung entfernt.] Wirestock ist ein Dienstleister, der es Fotografen erlaubt, die dort hochgeladenen Bilder im Namen von Wirestock an mehrere Microstock-Agenturen gleichzeitig zu verteilen; darunter auch Adobe Stock.
Da die Fotografen diese Auswahl selbst treffen müssen, ist es komisch, dass er weiterhin behauptet, dass Adobe keine Nutzungsrechte an seinen Werken vergeben dürfe.
Foto von Rafael Classen via Wirestock bei Adobe Stock
Da Rafael Classen bei Adobe Stock wegen seiner Aktivitäten zahlender Kunden gegenüber nicht gern gesehen ist, ist es sehr nützlich, dass die neuen Bilder von Rafael Classen nun nicht mehr unter seinem Namen dort angeboten werden, sondern im Namen von Wirestock (siehe Screenshot oben).
Woher ich dann weiß, dass obiges Foto tatsächlich von Herr Classen ist? Das gleiche Bild ist auch in seinem eigenen Webshop RC-Photo-Stock mit der Urheberangabe „rclassen“ erhältlich:
Ironischerweise enthalten die Bilder von Rafael Classen, welche via Wirestock bei Adobe Stock angeboten werden, nur den Urheberhinweis „Wirestock – stock.adobe.com“ in den IPTC-Metadaten. [Update 10.11.2022: Satz aufgrund einer Einstweiligen Verfügung entfernt.]
Wer als zahlender Kunde Streit mit Rafael Classen vermeiden möchte, sollte also auch bei Bildern von Wirestock (und Wirestock Creators) sehr aufpassen, ob das Bild eventuell von Herr Classen sein könnte und Metadaten enthält.
Wie Herr Classen angesichts seiner aktiven Bilder bei Adobe Stock zu der Annahme kommt, dass die Bildagentur keine Nutzungsrechte an seinen Werken einräumen dürfe, ist mir leider schleierhaft. Eine diesbezügliche Anfrage an Herr Classen beantworte dieser leider nur mit einem Verweis auf seine Anwaltskanzlei. Diese schrieb dann:
„Wie Ihrer Presseanfrage inhaltlich zu entnehmen ist, sind Sie mit den Anforderungen der Rechtsprechung an die Gewährung einer hinreichend substantiierten Gelegenheit zur Stellungnahme nicht vertraut. Insofern kann eine Stellungnahme unseres Mandanten nicht erfolgen.“
Am besten wäre es aus Sicht von Herr Classens Anwälten jedoch, wenn ich diese Berichterstattung ganz unterlassen würde:
„Wir mahnen insofern dringend zur Zurückhaltung und zur Einhaltung der erforderlichen Sorgfalt, besser zur Abstandnahme von dem geplanten Vorhaben, dessen Intention zuvörderst unlautere Ziele zum Gegenstand zu haben scheint.“
Abmahnung wegen fehlender Abmahnung
Die Allianz deutscher Designer AGD hatte letztes Jahr den Artikel „Abmahnung wegen der Löschung von Metadaten“ veröffentlicht, um deren Mitglieder vor den Praktiken von Herr Classen zu warnen. Unter anderem wegen der berichteten Abmahnungen mahnte Herr Classen die AGD ab, weil er angeblich keine Abmahnungen, sondern nur „Berechtigungsanfragen“ versenden würde. Blöd ist nur, dass Herr Classen doch richtige Abmahnungen verschickt hatte. Der Fall endete in einem Vergleich, der unter anderem enthielt, dass Herr Classen auf der Webseite der AGD die Möglichkeit bekam, seine Sicht der Dinge darzulegen.
Disclaimer/Full Disclosure: Ich habe aktuell mit Herrn Classen ebenfalls eine juristische Auseinandersetzung in einer anderen Sache.
Update 5.8.2022: Die Direktorin Kirsten Harris von Adobe Stock Content bat mich, folgendes zu aktualisieren: „Ich […] muss richtigstellen, dass Wirestock Content von Classen aus ihrem Adobe Stock Account entfernt hat. Die beiden Fotos, die Du als Beispiele angezeigt hast, gibt es nicht mehr auf Adobe Stock. Ich bitte Dich, Deinen Beitrag entsprechen upzudaten.“
Update 10.11.2022: Aufgrund einer Einstweiligen Verfügung, welche Herr Rafael Classen gegen mich erwirkt hat, darf ich zwei Sätze in diesem Artikel nicht mehr veröffentlichen. Der Behauptung der Gegenseite, dass dieser Artikel eine „unwahre Gesamtaussage“ enthalte, konnte das Gericht aber nicht folgen.
[Der folgende Gastartikel ist eine Übersetzung des englischsprachigen Blog-Artikels „Why you should never ever work with Wirestock“ von dem xpiks-Gründer Taras Kushnir durch mich. Da sich die Funktionsweise von xpiks als Multi-Upload-Tool sowie von Wirestock etwas überschneiden, mag Taras Haltung voreingenommen sein, aber dennoch greift er einige nennenswerte Punkte auf.]
Wirestock ist ein Online-Dienst, der über ein „Dachkonto“ bei Microstocks die Werke anderer Anbieter verkauft. Sie bieten bestimmte Vorteile wie automatische Verschlagwortung und Hochladen von Inhalten gegen eine Gebühr aus Ihren Verkäufen.
Überraschenderweise ist es aber für viele, wenn nicht sogar für alle, Anbieter keine Win-Win-Situation. Tatsächlich haben wir festgestellt, dass es für Autoren mit zwei und mehr Jahren Erfahrung viel sicherer ist, eigene Konten zu verwenden.
Sehen wir uns an, wie die Verwendung von Wirestock Ihrer Microstock-Karriere schaden kann.
Was ist ein Wirestock?
Wirestock ist ein armenisches Venture-Startup, das 2018 in San-Jose, Kalifornien, registriert wurde. Es erhielt laut Crunchbase ein Seed-Investment in Höhe von 2,3 Millionen US-Dollar und hat die Startup-Schule YCombinator unter den Investoren.
Nutzenversprechen von Wirestock
Was Wirestock Ihnen verkauft, kann in zwei Bereiche unterteilt werden:
Ihr „macht nur Fotos“ und sie erledigen den Rest, einschließlich des Hochladens in Microstock-Agenturen und der Verschlagwortung.
Da ihr „Dach“-Konto größere Mengen verkauft als ein Einzelkonto, steigen sie schneller in höhere Stufen der progressiven Lizenzgebühren auf.
Für diese Privilegien kassieren sie die 15 % des Gewinns, die Sie von den Microstocks erhalten.
Klingt einfach? Sehen wir uns an, wie gut das für sie und schlecht für Sie ist.
Gründe, Wirestock zu meiden
Ewige Gebühr für eine einmalige Dienstleistung
Wirestock behauptet, dass Sie „beruhigt sein“ können, weil sie die Dateien für Sie verschlagworten und hochladen.
Da die Verschlagwortung und das Hochladen nur einmal erfolgt, ist es leicht einzusehen, dass Wirestock Ihnen ewig 15 % für etwas berechnet, das sie nur einmal tun! Dies ist ein sehr lukratives Geschäftsmodell – natürlich für das Unternehmen.
Das Verschlagworten und Hochladen kann eintönig und manchmal sogar langweilig sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, es schneller zu machen. Verwenden Sie bessere Tools oder bezahlen Sie sogar andere (einmal!) dafür, dass sie es für Sie tun.
Steuern
Beachten Sie auch, dass die 15 % eine Gebühr für Ihren Verdienst vor Steuern sind, was bedeutet, dass Ihr Gewinn nach Steuern noch geringer ausfällt, je nach Ihrem Steuersatz. Wenn Sie z. B. 100 $ mit Mikrostock verdient haben und der Steuersatz in Ihrem Land 20 % beträgt, beläuft sich Ihr tatsächlicher Gewinn auf 80 $ (100 $ * 0,8). Nach Wirestock beträgt Ihr tatsächlicher Verdienst nur $68 ($100 * 0,85 * 0,8).
Höhere Lizenzgebühren kaum sinnvoll
Wirestock behauptet, Sie bekämen mehr Geld, weil ihr Konto in der höheren Tarifstufe liegt.
Aber nicht alle Microstocks haben das System der progressiven Lizenzgebühren übernommen. Und von denjenigen, die es übernommen haben, setzt nur Shutterstock sie jedes Jahr zurück. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels hat Adobe Stock zum Beispiel eine pauschale Lizenzgebühr von 33 %. Adobe hat zwar eine Mindesttarifstufe von $0,33, $0,36 und $0,38, abhängig von der Anzahl der Verkäufe, aber das macht kaum keinen Unterschied ($3/Monat für jede 100 Verkäufe zwischen den Stufen). Ganz zu schweigen davon, dass Sie kostenlosen Zugang zur Adobe Creative Cloud erhalten, wenn Sie einen eigenen Anbieter-Account mit mehr als 150 Downloads haben. Depositphotos hingegen kumuliert Ihren Fortschritt über Jahre hinweg, so dass der Effekt des anfänglichen größeren Verkaufsvolumens nicht so groß ist. Ungefähr nach ein bis zwei Jahren erreichen die meisten Fotografen, die konstant Bilder hochladen, anständige Lizenzgebühren für die Microstocks mit Akkumulationsschema.
Wenn Sie Neuling sind, macht es keinen großen Unterschied für die absolute Höhe Ihrer Einnahmen, wenn Sie in der höheren Stufe sind. Wenn Sie ohne Wirestock in der 20 %-Stufe 1 $ erhalten und mit Wirestock 45 % bekommen, bringt Ihnen das nur 2,5 $. Personen, die gerade erst angefangen haben, haben kleinere Portfolios, so dass der absolute Verdienst für sie keinen Unterschied macht. Wenn Sie jedoch Hunderte von Dateien in Ihrem Portfolio haben, werden Sie auch ohne Wirestock gut verdienen! Mehr noch, es ist ziemlich unsicher, an diesem Punkt bei Wirestock zu bleiben, wie Sie weiter unten erfahren werden.
Sie werden nur einige Ihrer Dateien verkaufen
Wirestock verspricht nicht, dass sie alle Ihre Uploads auf ihr Konto akzeptieren, was bedeutet, dass Sie den Rest ohnehin auf die „alte Art“ erledigen müssen. Ja, auch Wirestock hat ein Moderationsteam für Inhalte, genau wie die Microstock-Agenturen selbst.
Und ja, es kann sein, dass sie einige Dateien ablehnen, die Microstock-Agenturen eigentlich akzeptiert hätten. Es besteht keine Chance, dass sie den Auswahlprozess aller Microstock-Agenturen, mit denen sie zusammenarbeiten, nachahmen können. Da sie auf vielen Microstock-Agenturen vertreten sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass einige den Inhalt akzeptieren, während andere ihn ablehnen, so dass Sie auf halbem Weg stehen bleiben.
Für Sie bedeutet das nur, dass Sie für den abgelehnten Teil Ihrer Dateien alles noch einmal machen müssen. Andernfalls werden Sie nicht alle Ihre Werke in vollem Umfang nutzen können.
Sie sind nicht Eigentümer der Metadaten Ihrer Dateien
Wirestock wird Ihre Fotos, Videos und Vektoren verschlagworten, aber diese Metadaten sind deren geistiges Eigentum. Sie können sie nicht einmal auf vernünftige Weise in Ihre Dateien zurückholen, ohne dafür zu bezahlen! Ganz zu schweigen davon, dass Sie, wenn Sie die Zusammenarbeit mit Wirestock beenden, alles noch einmal von vorne beginnen müssen.
Es ist jedoch möglich, die Metadaten zurückzubekommen, wenn Sie ein Premium-Abonnement für $13/Monat abgeschlossen haben, was Sie wahrscheinlich nicht standardmäßig tun werden. Sie wollen also, dass Sie mehr für die Verschlagwortung bezahlen.
Was passiert, wenn sie das Geschäft aufgeben?
Eine weitere Frage, die Sie sich stellen sollten: Wird es Wirestock in ein paar Jahren noch geben? Covid-19 und der russische Krieg in der Ukraine haben allen außer den vielversprechendsten Start-Ups den Zugang zu künftigen Risikokapitalgebern weitgehend verwehrt. Wirestock ist sicherlich nicht das „nächste Facebook“, und sind Sie überhaupt sicher, dass Wirestock noch am Leben ist?
Da es sich um ein privates Unternehmen handelt, veröffentlichen sie ihre Bilanzen nicht, und es ist unmöglich zu wissen, wie es um ihre Finanzen bestellt ist. Und ich wette, dass es während des derzeitigen wirtschaftlichen Abschwungs nicht die besten sind. Auch wegen des russischen Krieges in der Ukraine ist die Aktivität sowohl der russischen als auch der ukrainischen Microstock-Anbieter deutlich zurückgegangen. Dies wird Wirestock weitaus weniger Gewinn bringen, da dies immer die Top-2-Microstock-Communities nach Größe waren. Es gab Beispiele für ähnliche Microstock-Dienste, die unter günstigeren wirtschaftlichen Bedingungen in Konkurs gingen, wie z. B. IPStock.
Wenn Sie sich nur auf diese Dienste verlassen und sie aus irgendeinem Grund das Geschäft aufgeben, verlieren Sie viel Zeit. Ihr Konto mit Ihren Werken wird schließlich aus Microstock-Agenturen gelöscht werden. Es besteht eine sehr geringe Chance, dass das erneute Hochladen derselben Werke durch Sie reibungslos verläuft.
Sie können Ihre Dateien noch jahrelang verkaufen, nachdem Sie sie verlassen haben.
Nicht viele Menschen lesen gern die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, aber es lohnt sich, sich damit zu befassen, wenn es um Ihren Verdienst geht. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Wirestock wird im Abschnitt „Kündigung“ erwähnt, dass sie das Recht haben, Ihre Dateien 3 Monate lang zu verkaufen, plus 1 Monat für jeweils 100 hochgeladene Dateien.
Allerdings dürfen Sie diese Dateien in der Zwischenzeit natürlich nicht verkaufen! Wenn Sie sich, aus welchen Gründen auch immer, dazu entschließen, den Dienstleistungsvertrag mit ihnen zu beenden, werden Sie ausgesperrt. Und sie werden einfach eine Zeit lang mehr Gewinn aus Ihren Dateien ziehen.
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben: Wenn Sie 900 Dateien bei Wirestock haben, haben sie das Recht, Ihre Dateien bis zu einem Jahr nach Ihrer Kündigung zu verkaufen. Wenn Sie 2000 Dateien haben, sind es 2 Jahre usw.
Kostenpflichtige Tarife und mehr: Holen Sie das Beste aus sich heraus
Möchten Sie mehr bezahlen?
Wirestock ist ein in den USA ansässiges Risikokapitalunternehmen, das derzeit nur Startinvestitionen (seed investments) erhält. Per Definition wurde es nicht gegründet, um Anbietern zu helfen, sondern um die Rendite der Investoren zu erhöhen. Wirestock kann die Interaktion mit den Käufern nicht ändern, da dies die Aufgabe der Agenturen selbst ist. Die einzige Einnahmequelle, die sie haben, sind die Verkäufer.
Offensichtlich reichen 15 % Gebühr nicht aus, um sie zu halten (oder um die Anleger zufrieden zu stellen). Später führte Wirestock Premium-Konten mit kürzeren Prüfzeiten, Support und der Möglichkeit, Ihre Metadaten herunterzuladen, ein. Der Preis liegt zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels bei 13 $/Monat.
In der Startphase eines Unternehmens mit Risikokapital ist eines der Hauptziele, das die Investoren vorgeben, das Wachstum. Daher gibt es das Empfehlungsprogramm, welches 10% Einnahmen bis zu einem Jahr lang auszahlt. Angesichts des jüngsten wirtschaftlichen Abschwungs streben die Investoren jedoch eher nach Gewinn als nach Expansion. Dies könnte bedeuten, dass die Gebühren für die Teilnehmer in irgendeiner Weise erhöht werden.
Was tun, wenn Sie es selbst tun?
Die Frage ist also, ob Sie das Verschlagworten und Hochladen selbst übernehmen können?
Der offensichtliche Nachteil ist, dass Sie etwas mehr arbeiten müssen und anfangs weniger verdienen werden. Mikrostock ist jedoch kein Spiel, bei dem man schnelles Geld verdient (und war es auch nie). Wenn Sie sich selbst um die Verschlagwortung und das Hochladen kümmern, können Sie sich darauf verlassen, dass Sie auf lange Sicht gute Einnahmen erzielen.
Für die Verschlagwortung gibt es eine Fülle kostenloser Tools (sogar für die Microstock-Agenturen selbst!). Sowohl die Verschlagwortung als auch das Hochladen müssen nur einmal vorgenommen werden. Eine relativ geringe Investition Ihrer Zeit im Vergleich zu der Gebühr, die Sie dafür an Wirestock zahlen.
Fazit: Nehmen Sie den Zwischenhändler heraus
Der Verkauf direkt an die Käufer wäre der vorteilhafteste, aber auch der mühsamste Prozess. Aus diesem Grund gibt es immer mehr Marktplätze, die Käufer und Verkäufer zusammenbringen. Die Marktplätze ändern die Gebühren und Preise, um auf Kosten von Käufern und Verkäufern miteinander zu konkurrieren.
Jetzt gibt es immer mehr Zwischenhändler zwischen Verkäufern und Käufern wie Wirestock. Sie wollen Ihnen für eine einmalige Dienstleistung, die Sie mit dem richtigen Werkzeug selbst durchführen können, oder für eine einmalige Gebühr ewig etwas berechnen. Und das Schlimmste ist, dass ihre Gebühr zusammen mit Ihren Lizenzgebühren wächst. Die Nutzung von Wirestock kann sehr riskant sein, wenn Sie langfristig im Bereich Microstock arbeiten wollen.
Ist Wirestock für Sie als Microstock-Anbieter finanziell von Vorteil? Vielleicht, anfangs. Ist es das damit verbundene Risiko wert? Eindeutig nein.
Dies ist nun schon die sechste Auswertung meiner jährlichen Umfrage unter meinen Leser:innen, welche Agenturen ihnen im Vorjahr, also diesmal 2021, den meisten Umsatz gebracht haben. Die Agenturen sollten sie nach Umsatz absteigend sortiert als Kommentar hinterlassen. Zusammen mit mir haben sich 54 Fotograf:innen beteiligt. Vielen Dank dafür!
Die Ergebnisse will ich euch hier gerne vorstellen. Zuerst die eindeutige Grafik (Klick zum Vergrößern):
Meine Vorgehensweise: Ich habe in einer Excel-Tabelle eine Liste gemacht und in die erste Spalte jede Agentur eingetragen, die genannt wurde. In den nächsten Spalten habe ich dann für jeden Teilnehmer und jede Agentur Punkte vergeben, basierend auf der Sortierung der genannten Agenturen. Die erste Agentur, also die mit dem meisten Umsatz, bekam 10 Punkte, die als zweites genannte Agentur bekam 9 Punkte und so weiter. Die Werte habe ich pro Agentur summiert und die Liste dann nach den Punkten sortiert. Das Ergebnis seht ihr oben, die Zahl in Klammern ist also die Gesamtpunktzahl der jeweiligen Agentur. Insgesamt wurden 34 verschiedene Agenturen benannt, ich habe die Liste jedoch auf die ersten 15 Agenturen beschränkt, weil das statistische Rauschen zum Ende hin mit meist nur einer Nennung sehr viel größer ist.
Hinweise: Bei der Umfrage wurde nicht unterschieden, ob die Leute Videos oder Fotos oder beides verkaufen, wie viele Dateien sie online haben oder seit wann sie dort hochladen. Die Platzierung von Pond5 ergibt sich zum Beispiel aus deren Videoverkäufen, jedoch vermutlich nicht aus deren Fotoverkäufen. In der letzten Klammer sehr ihr die Veränderung zum Vorjahr.
In der Liste oben sind iStock und Getty zwar getrennt aufgeführt, ganz trennscharf lassen sich diese jedoch nicht auseinanderhalten, da iStock ja auch über Getty Images verkauft und beide Agenturen zusammengehören. Aber selbst wenn ich Getty zu iStock addiert hätte, hätte sich an der Platzierung von iStock auf dem dritten Platz nicht geändert, dafür wäre hinten nur Bigstock auf Platz 15 aufgetaucht, wenn Getty entfallen wäre.
Meine besten Agenturen 2021 Wer die obige Liste nachrechnen oder anders auswerten will, kann das ebenfalls machen, meine Datenbasis ist frei einsehbar. Was jedoch noch fehlt, sind die Agenturen, bei denen ich selbst 2021 am meisten Umsatz erzielt habe und die ich ebenfalls in obige Rechnung habe einfließen lassen. In Klammern wieder die Veränderung zum Vorjahr:
Adobe Stock (-)
Shutterstock (-)
Canva (-)
123rf (-)
Zoonar (+3)
EyeEm (+1)
Dreamstime (-2)
Alamy (+1)
Pond5 (neu)
Westend61 (neu)
Was sagt uns diese Auswertung?
Adobe Stock hat seine Spitzenposition im Vergleich zum Vorjahr noch weiter ausgebaut, Shutterstock bleibt weiterhin auf dem zweiten Platz.
Mit deutlichem Abstand führt iStock das Mittelfeld an, in dem sich noch Dreamstime, Alamy, 123rf, Depositphotos und EyeEm tummeln. Die restlichen Agenturen sind kaum noch der Rede wert. Diese Formulierung fand sich auch deutlich häufiger in den Kommentaren der Teilnehmer.
Wie im letzten Jahr prophezeit, hat Depositphotos, vermutlich wegen deren Honorarkürzung, einige Plätze verloren.
Hier könnt die auch die Ergebnisse von 2021, 2020, 2019, 2018 und 2017 nachlesen.
Interessante Auffälligkeit
Auffällig ist der höchste Neueinstieg auf Platz 9 von Wirestock, welche keine Bildagentur im klassischen Sinne ist, sondern nur ein Verteiler, über den Fotograf:innen ihre Bilder gleichzeitig an verschiedene Bildagenturen streuen können, ohne sich darum extra kümmern zu müssen. Dafür verlangt Wirestock natürlich einen Anteil an der ohnehin schon kümmerlichen Provision.
Ich bin mir sicher, dass auch die Umsatzverteilung von Wirestock selbst der in der obigen Liste ähneln würde. Der Blogleser Dennis hatte noch ergänzt, dass die Umsätze bei Wirestock vor allem auf deren „Instant Pay“-Programm zurückzuführen seien, was langfristig aber sicher keine gute Idee ist.
Spaßeshalber hier noch eine Zusammenfassung der Bildagentur-Ergebnisse der letzten fünf Jahre (Klicken zum Vergrößern), bei der die obige Zählweise mit den Platzierungen der jeweiligen Jahre addiert wurde. Die bestmögliche Platzierung (5 Jahre x 15 Punkte) wäre demnach 90 Punkte:
Habt ihr die Ergebnisse erwartet? Oder sind Überraschungen für euch dabei?