Letzte Woche hat die Bildagentur Adpic aus Bonn den Laden dicht gemacht. Vorausgegangen waren technische Probleme sowie ausstehende Zahlungen an Fotografen, welche teilweise erst nach mehreren Monaten beglichen wurden.

Ähnliches scheint seit über einem Jahr bei der Bildagentur Clipdealer aus München zu passieren.
Im Internet häufen sich seit Monaten die Meldungen verschiedener Fotografen, die eine Auszahlung beantragt haben und dann monatelang nichts mehr von der Agentur gehört haben.
Zu den technischen Schwierigkeiten kann ich nichts aus erster Hand berichten, weil ich meine Uploads dorthin schon seit Januar 2015 eingestellt habe. In den unten verlinkten Forumthreads wird aber auch über streikende FTP-Server berichtet.
Wie lange es dauern kann, bis Fotografen ihr Geld von Clipdealer erhalten, konnte ich jedoch mehrmals selbst erfahren. Meinem Auszahlungswunsch vom 01.02.2016 wurde erst am 27.07.2016 (nach über fünf Monaten) entsprochen. Meine am 15.07.2016 beantragte Auszahlung wurde am 31.01.2017 (nach über sechs Monaten!) bearbeitet, nachdem ich sowohl im August 2016 telefonisch nachgehakt hatte und im Januar 2017 per Email und per Post.
Die Erfahrungen anderer Fotografen könnt ihr in Forumthreads wie „Zahlungsschwierigkeiten bei Clipdealer“ (Stockfotoforum) oder „Clipdealer refuse to send payout and never reply to email“ (Microstockgroup) nachlesen sowie in einigen geschlossenen Facebook-Gruppen wie „Stock“. Zusätzlich liegen mir ähnlich lautende Nachfragen und Berichte anderer Fotografen via Email vor.
Wer noch Guthaben von Clipdealer offen hat, sollte das anfordern und vorher auf jeden Fall einen Screenshot machen für den Fall, dass die Seite nicht erreichbar ist.
Es ist schade, dass einige kleinere Bildagenturen Schwierigkeiten zu haben scheinen. Damit scheint sich jedoch leider meine Prognose zu bestätigen, dass das Sterben kleinerer Agenturen weitergehen wird, wie ich es hier vor zwei Jahren analysiert habe.
Für die kleinen Microtstock Agenturen gibt es eigentlich kaum eine Möglichkeit Marktanteile zu gewinnen.
Es gibt auch kaum eine Unterscheidungsmöglichkeit – im positiven Sinne.
Es gibt für die Kleinen auch kaum eine Möglichkeit noch günstiger zu sein. Denn die Kunden sind ja bei den großen Agenturen. Wenn die großen billiger werden, haben die Fotografen immer noch einigermassen Einnahmen. Auf welche sie nicht so schnell verzichten wollen, auch wenn sie sinken.
Bei en kleinen Agenturen liefern die Fotografen schnell nichts mehr nach, wenn keine Einnahmen kommen. Oder schwache Einnahmen noch weiter sinken.
Microstock ist ein beinharter Massenmarkt geworden. Das Volumen macht es aus.
Tendenziell schein der Marcostock sich zu stabilisieren, teilweise gibt auch wieder eine Aufwärtstendenz.
RM Bilder werden wieder stärker nachgefragt, bei den RF Bilder hingegen stagnieren die Verkaufszahlen, tendenziell eher sinkend.
Offenbar sind die befürchteten Effekte durch die Übernahme FL – Adobe ausgeblieben.
Gute, hohe Preise in letzter Zeit auch bei Shutterstock.
Ein halbes Jahr Wartezeit – das ist echt heftig!
Das heißt dann wohl, dass man sich besser auf die großen Agenturen konzentrieren sollte.