Eine der am häufigsten gestellten Fragen zur Stockfotografie lautet: „Wie viel Geld kann man damit verdienen?“
Ich habe mehrere Jahre lang meine Umsätze und Verkaufszahlen hier veröffentlicht. Aber da ich nun schon seit über zehn Jahren in der Branche tätig bin (mein erstes Foto habe ich online am 22. Juli 2005 verkauft) und das zudem hauptberuflich mache, bin ich nicht mehr der ideale Vergleich für Leute, die erst jetzt mit der Stockfotografie oder Microstock anfangen.
Zum einen hat sich der Markt in den letzten Jahren stark gewandelt und ist schwieriger geworden, zum anderen werden die wenigsten Anfänger gleich Vollzeit Fotos produzieren.
Deshalb möchte ich hier einige Artikel aus dem Internet vorstellen von Leuten, welche die Stockfotografie noch nicht so lange und nicht so intensiv wie ich betreiben.
Dadurch können Neueinsteiger besser abschätzen, wie sie im Vergleich zu ihren Kollegen abschneiden.
- Marco Herrndorff
Marco ist eigentlichselbständiger Unternehmensfotograf und seit ca. einem Jahr lädt er Bilder zu insgesamt acht Microstock-Agenturen hoch. In diesem Jahr hat er knapp 500 Bilder erstellt, die – je nach Annahmequote – bei den Agenturen online sind.
Hier beispielhaft sein Portfolio bei Fotolia, wo hauptächlich People-Bilder online sind. Unter den Bestsellern sind jedoch auch viele Industrie-Aufnahmen aus seiner Foto-Tätigkeit für Unternehmen.Umsatzauswertung 2015 von Marco Hernsdorff (Klicken für größere Version) 2015 hat Marco insgesamt ca. 2000 Verkäufe gehabt, mit denen er ca. 1350 Euro Umsatz erzielte, das wären ca. 112 Euro pro Monat im ersten Jahr, wobei er sicher auch Ausgaben für Model-Honorare, Requisiten etc. hatte. Ca. 90% der Einnahmen wurden von Fotolia und Shutterstock generiert, die restlichen sechs Agenturen trugen nur magere 10% bei. Sein RPI (Revenue per Image, also Umsatz pro Bild) lag bei ca. 2,48 Euro im Jahr.
- Florian Blümm
Florian ist studierter Informatiker, reist aber seit 2011 als digitaler Nomade in der Welt herum. Im Januar 2014 fing er an, Bilder über Bildagenturen zu verkaufen. Er fing mit 13 Agenturen an, im März 2015 sind noch mal 7 Agenturen dazugekommen.Die Fotos macht er auf seinen Reisen, in den zwei Jahren hat er ca. 2150 Bilder hochladen können, hier beispielhaft sein Portfolio bei iStock. Dafür bedient er sich des kostenpflichtigen Services von Stocksubmitter.Umsatzentwicklung von Florian Blümm Während Florian in den ersten acht Monaten „nur“ ca. 362 US-Dollar Umsatz erzielte, waren es im zweiten Jahr (August 2014-August 2015) schon ca. 2900 USD Umsatz. Das wären pro Monat ca. 242 USD, allein im August 2015, zugegebenermaßen generell einer der umsatzstärksten Monate) waren es über 400 USD. Übers Jahr gerechnet ergibt das einen RPI von 1,35 USD.
- Selbstbestimmer Attila
Inspiriert durch Floran begann Attila, im Oktober 2015, 350 Bilder bei 16 Agenturen hochzuladen. Bei Shutterstock zum Beispiel wurden jedch nur 79 davon angenommen.
Im November erzielte einen Umsatz von ca. 25 USD mit den Bildern. Im Dezember waren es schon knapp 32 USD Umsatz, bei ca. 500 Bildern online bei Fotolia.Sein Thema sind ebenfalls „typische“ Reisefotos wie Landschaften, Tiere und Architektur. Auch er verwendet StockSubmitter für seine Uploads. - Thomas Zagler
Thomas ist Mediengestalter und Fotograf und lädt seit Mitte 2012 halbwegs regelmäßig Bilder (Fotos und fast ebensoviele Vektoren) zu fünf Agenturen hoch. Bei Fotolia hat er mittlerweile ca. 380 Bilder online, im Schnitt spricht er von 250 Bildern online.Damit erzielt er nach eigenen Angaben ca. 200 Euro Umsatz im Monat, das wären 2400 Euro pro Jahr. Zu berücksichtigen ist, dass sich Vektoren in der Regel besser verkaufen als Fotos.Seine Motive sind bunt gemischt, von Landschaften, Food und Konzaptbildern ist immer etwas dabei. - Bernd Schmidt
Fast schon ein alter Hase in dieser Reihe ist Bernd, der 2008 begonnen hat, bei Microstock-Agenturen hochzuladen und dieses Hobby seit 2011 etwas intensiver betreibt.Im Oktober 2015 hatte Bernd knapp 2700 Fotos bei Fotolia online, der Schwerpunkt liegt bei ihm bei Foodfotos. Insgesamt beliefert er 11 Bildagenturen.Im 3. Quartal 2015 erzielte er insgesamt ca. 1216 Euro Umsatz, das wären ca. 400 Euro pro Monat. Diesen Wert konnte er relativ lange halten, auch wenn er mal einige Monate keine Fotos hochlud. - Glenn Nagel
Glenn ist ebenfalls etwas länger dabei: Seit Ende 2009 lädt er Bilder hoch, bei Shutterstock ist er mittlerweile bei knapp 5000 Fotos angelangt. Daneben beliefert er noch iStock, Dreamstime und Bigstock, also vier Agenturen. Die Themen wie bei vielen hier in der Liste: Reisefotos, Tierbilder und Architektur.2010 bekam er ca. 235 USD pro Monat, 2011 dann über 320 USD pro Monat, 2012 schon über 580 USD pro Monat, 2013 folgten mit 790 USD/Monat. 2014 waren es erstmals über 1000 US-Dollar im Monat.2015 erzielte er ca. 15.000 USD Umsatz, also ca. 1250 USD pro Monat. - Steven Heap
Unter dem Namen „Backyard Productions“ beliefert Steven unglaubliche 29 Bildagenturen. Begonnen hat er im Januar 2010, er ist also auch schon sechs Jahre dabei. Bei Fotolia hat er knapp 4.300 Bilder online, bei 123rf sind es ca. 6500 Bilder. Da er auch viele redaktionelle Bilder hat, sind es bei Zoonar am meisten mit fast 8400 Fotos. Auch bei ihm überwiegen Reisefotos, Landschaften und Architekturaufnahmen.Verteilung der Umsätze bei Bildagenturen bei Steven Heap 2015 erzielte Steven insgesamt 28.700 USD Umsatz, was durchschnittlich ca. 2392 USD pro Monat entspricht. 2014 lag der Umsatz sogar etwas höher bei 29.980 USD.Mit mehr als 11.000 USD kam der größte Teil des Umsatzes von Shutterstock, gefolgt mit deutlichem Abstand und ca. 3.500 USD durch iStock.
- Richard Waters
Der britische Fotograf bietet nebenbei eher halbherzig seit 2011 ca. 100 Tier- und Reisebilder über Bildagenturen zum Kauf an, hier zum Beispiel bei Shutterstock. Damit hat er immerhin 2015 ca. 170 Euro Umsatz gemacht, 2012 waren es noch ca. 370 Euro.
Nur wenige Agenturen lohnen den Aufwand
Allen Fotografen in dieser Liste ist eines gemeinsam: Der Löwenanteil des Umsatzes wird von wenigen Agenturen erwirtschaftet. Die Fotografen, welche 20 oder gar mehr Ageenturen beliefern, könnten problemlos die Hälfte er Agenturen ignorieren, ohne große Umsatzeinbußen zu haben.
Ich bin es analytisch angegangen: Ich habe die jeweils vier Bestseller-Agenturen für 2015 der oben genannten Fotografen in eine Liste eingetragen und Punkte vergeben. Die Agentur mit dem meisten Umsatz bekam vier Punkte, die mit dem zweitmeisten Umsatz drei Punkte und so weiter.
Das Ergebnis sieht so aus:
- Shutterstock: 28
- Fotolia: 18
- iStock: 15
- Dreamstime: 6
- Alamy: 5
- 123rf: 4
Zu berücksichtigen ist, dass viele der Fotografen in der Liste Reisefotos anbieten und dadurch oft auch redaktionelle Fotos anbieten, welche nur von einem Teil der Agenturen verkauft werden.
Insgesamt gibt die Liste jedoch einen recht akuraten Überblick, welche Agenturen für die Belieferung durch Anfänger sinnvoll sind.
Langer Atem ist gefragt
Die zweite Lehre, die sich mir aus den Umsatzmeldungen erschließt, ist für alte Hasen keine Überraschung, für Einsteiger jedoch oft schwer durchzuhalten: Ein langer Atem ist bei der Stockfotografie gefragt. Microstock ist kein Zaubertrick, um „schnell reich zu werden“.
Die meisten Fotografen erzielen nach 1–2 Jahren signifikante Umsatzschübe, welche aus einer Kombination von mehren Faktoren einstehen: Die Fotografen verstehen und lernen, welche Bilder veräkuflicher sind, sie werden technisch besser und vermeiden mehr Ablehnungen. Die Bilder werden mit zunehmenden Verkäufen weiter vorne bei den Suchergebnissen angezeigt und die Fotografen werden mit der Zeit und mit mehr Verkäufen im Ranking hochgestuft.
Kennt ihr noch mehr Blogs, welche ihre Microstock-Umsätze teilen?
Welche Lehren zieht ihr aus den Erfahrungen der vorgestellten Fotografen?
Hallo Robert,
bei Punkt 5 ist der Name des Fotografen Bernd Schmidt 😉
Sehr gute Übersicht!
LG
Bernd
Hey Robert,
Danke fürs Erwähnen!
Und gut auch mal andere „Anfänger“ auf dem Gebiet zu sehen und wie sie sich schlagen.
VG aus Ehrenfeld 😉
Die Zahlen machen sehr gut deutlich, dass es inzwischen fast unmöglich ist, von der Stockfotografie zu leben, wenn man nicht schon Jahre dabei ist und ein großes Portfolio hat. Hier die RPIs im Vergleich:
Marco 2,48 Euro
Florian 1,35 US-$
Thomas 6,31 Euro (2400/380)
Bernd 1,77 Euro ((400*12)/2700)
Glenn 3,00 US-$ (15000/5000)
Steven 4,41 US-$ (28700/6500)
Selbst ein respektables Portfolio von 6500 Bilder reicht lange nicht, um davon zu leben. Bei einem Zyklus von vielleicht zwei Jahren bringt ein Bild in diesen Fällen im Schnitt also zwischen 2,70 US-$ (Florian) und 12,62 Euro (Thomas). Davon gehen dann noch mal alles Ausgaben für Technik, Honorare oder Requisiten ab und den Rest darf man dann versteuern. Das reicht nicht! Leider!
Zum Vergleich: Robert nach drei Jahren Microstock einen Jahres-RPI von 8,77 Euro ((3582*12)/4900). Das ist meiner Meinung nach auch das Minimum, das man braucht, damit aus dem Hobby ein Geschäftsmodell wird.
Ich veröffentliche auch mehr oder weniger regelmäßig meine Erfahrungen. Der nächste Artikel wird besonders interessant werden, denn im letzten Jahr hat sich viel geändert.
http://blog.werner-rebel.de/2015/zwischenbilanz-microstockagenturen/
Tolle Übersicht, gleich geteilt.
Man sieht, dass es nur über ein großes Portfolio möglich ist Umsätze zu generieren
@Bernd: sorry, habe ich korrigiert
@Daniel: Danke für Deine Ergänzungen. Bei Deinem Vergleich zwischen mir und den anderen Fotografen ist jedoch zu berücksichtigen, dass ich Lifestyle-People-Fotos mache, die eben mehr kosten als Reisefotos. Die meisten der Reisefotografen versuchen jedoch auch anderweitig, ihre Ausgaben gering zu halten, dadurch würde sich der niedrigere RPI etwas schneller lohnen als bei meinen Lebenskosten.
Auf weltreisendertj.de habe ich meinen zweijährigen Test von mehr als 40 Agenturen zusammengestellt. Wie Robert schon sagte, eigentlich reichen die ersten 5 vollkommen aus.
Warum nur Microstock? Robert bietet seine Bilder ja auch im Macrostock an? Und mehr als ein Taschengeld gibt es im Microstock ja nicht.….da liegt Macrostock doch nah. Strange.
@Max: Als „Taschengeld“ würde ich die Microstock-Einnahmen nicht bezeichnen. Das träfe eher auf meine Macrostock-Einnahmen zu.
Danke für die Übersicht, und danke an Florian Blümm für das Teilen (sonst hätte ich es nicht gesehen). Fazit für mich:
Finger davon lassen. Alleine der Aufwand des Auswählens, Hochladens, die ganze Brainpower etc. bringen den faktischen Stundenlohn in den Cent-Bereich, selbst bei denen, die darin besser sind als ich es sein könnte.
Hier wird die Aussicht auf Passivität des Einkommens missbraucht, um Fotografen dauerhaft und sehr aktiv in Beschäftigung zu halten. Oder kennt ihr jemanden, der/die alle Arbeit hinter sich hat und nur noch die Bezüge kassiert? Wenn das passive Einkommen dauernd durch Arbeit erhöht werden muss, dann ist es nie passiv sonder bleibt immer aktiv.
@Robert: Aber Du hast doch sicher nicht ein ebensolches Portfolio im Macrostock wie auch im Microstock.…..das ist dann ja wohl nicht vergleichbar, es macht ja auch immer die Menge der Bilder aus.
Wirklch interessanter Artikel, Robert…Solche Informationen bekommt man bei den Agenturen selbst ja nicht…Wie attila schon sagte, es ist gut mal zu sehen wie andere sich so „schlagen“ aber auch eine Möglichkeit um irgendwie abschätzen zu können wo die Reise hingehen könnte…Deshalb hier auch mal meine Zahlen:
Als Nebenbei/Hobbyfotograf habe ich als Fotografie- und Microstockneuling jetzt 3 „Lehrjahre“ bei Fotolia als Exklusivanbieter hinter mir.
2013: 0–204 Bilder im PF – 316 Downloads – Umsatz 285€
2014: 204–540 Bilder im PF – 1682 Downloads – Umsatz 2118€
2015: 540–853 Bilder im PF – 2248 Downloads – Umsatz 3354€
Für ein wirklich gutes „Taschengeld“ im Monat reicht es mittlerweile…
„Der lange Atem“ und eine „positiv ansteigende Lernkurve“ im Microstockbereich bezügl. der Fotografietechnik/Qualität und Verkaufbarkeit von Bildern, sind schon der entscheidende Faktor für steigende Umsätze. Dies entspricht auch meiner bisherigen Erfahrung als Hobbyknipser.
Hallo Robert,
ein toller Artikel, der mir sehr gut gefällt. Ich befinde mich ja mit knapp über tausend Bildern (bin ausschließlich bei Fotolia) in derselben Kategorie, sodass ich Deine Anmerkungen nur bestätigen kann.
Ich habe in 2015 damit knapp 1300 Euro umgesetzt.
Vielen Dank!
Meiner Meinung wird es für microstock Agenturen immer schwerer werden, neue Fotografen zu finden. Derzeit dürfte der jährliche RPI für einen durchschnittlichen Fotografen bei etwa 2,1 liegen.
Im Jahr 2008 war der Jahres RPI für einen durchschnittlichen Fotografen noch bei etwa 7.
Wenn jemand neu einsteigt und nebenbei was mit Fotografie verdienen will. Dann ist das unterste Ziel wohl 500 Euro pro Monat. Wenn man Steuer und Aufwand weg rechnet. Dann bleiben im besten Fall, netto 200 Euro im Monat über. Jeder Hobby Fotograf wird diese Summe, über kurz oder lang, wohl wieder in den Kauf von Ausrüstung investieren. Im Endeffekt bleibt für viel Aufwand nicht mehr über, als noch mehr Ausrüstung rum zu schleppen.
Im Jahr 2008 haben einem durchschnittlichen Fotografen für 500 Euro Monatsumsatz, um die 800 bis 900 Bilder online gereicht. Derzeit dürften für einen durchschnittliche Fotografen schon um die 2500 bis 3000 Bilder nötig sein, um 500 Euro Umsatz im Monat zu machen.
Ich habe mal Yuris MPM Formel bemüht. Mit dem ratio von 0,4 kann man etwa den RPI Verlauf eines durchschnittlichen Fotografen von 2008 bis 2015 abbilden. Der Ausblick wäre ein Abfallen des jährlichen RPI auf sagenhafte 0,8, im Jahr 2020. Oder ein Portfolio von 7000 Bildern für 500 Euro Monats Umsatz. Zumindest falls Yuris mlm Formel, halbwegs korrekt die zukünftige Entwicklung abbilden sollte.
Diese Hürde würde für viele Neueinsteiger viel zu hoch sein.
Wahrscheinlich wird es nicht ganz so schlimm kommen.
Ein Trend könnte werden, dass mehr und mehr Stockfotografen die Produktion auf besser verkäufliche Lifestyle Bilder umstellen.
Entweder mehr produzieren, oder lukrativere Themen produzieren.
Noch eine Anmerkung.
Meine Vermutung für den Abwärtstrend beim RPI sind meiner Meinung die Abos. Die Downloads sind in den Abo Bereich gewandert.
Vor 2 Jahren habe ich bei istock meinen Account gekündigt. War die einfachste Möglichkeit, die Bilder zu löschen.
Nun habe ich im Herbst wieder einen Account angelegt und beliefere istock wieder als nonex.
Die Downloads sind fast auf dem Level von 2008. Trotz erheblich mehr Bildern am Markt. Wobei eben der Großteil Abo Downloads sind.
Die Zahl der Bilder Käufer ist scheinbar stark angestiegen. Nur eben im Abo Segment.
Das sieht man auch im Vergleich hier. Denn Shutterstock, also das Abo Modell, funktioniert bei fast allen gut.
Super Artikel,
danke dafür! Weiter oben schrieb ein Kollege, dass es sich im Prinzip gar nicht so wirklich um ein Passiveinkommen handelt, weil man ja ständig nachlegen und sein Portfolio ausbauen muss, um Umsätze generieren zu können. Das trifft ja aber nur dann zu, wenn man wirklich gezielt für die Stockfotografie zur Kamera greift. Mich würde eine ganz andere Statistik viel mehr interessieren, nämlich die, wie viele von den angebotenen Aufnahmen unterm Strich *Beiwerk* sind, also Aufnahmen, die so oder so (nebenbei) entstanden wären und sonst nur auf der Platte vergammeln würden!? Ich kann nur von mir sprechen, aber ich gehe selten ohne Kamera aus dem Haus und entsprechend viel Bildmaterial sammelt sich natürlich auch an. Da geht der Kostenfaktor also gen Null.
In meinem Fall zwar irrelevant, weil mein Equipment die von den Agenturen geforderte Brillanz gar nicht hergibt, aber unterm Strich … ist wirklich der Mammutanteil gezielt dafür hergestellt worden, oder nicht vielleicht doch einfach nur periphär entstanden!? Letzteres wäre im Kosten-Nutzen-Faktor doch erheblich besser, oder nicht?
LG
Ich hatte auch schon mehrfach darüber nachgedacht, in die Microstockfotografie einzusteigen. Allerdings mangelt es bei mir definitiv noch an der technischen Qualität.
Die hier genannten Zahlen sprechen auch eine klare Sprache. Und zwar, dass man das nicht mal so nebenbei machen sollte. Ich bin sicher, dass man auch heute noch erfolgreich mit der Microstockfotografie Geld verdienen kann – aber es ist genauso anspruchsvoll wie jede andere selbständige Tätigkeit. D.h. man braucht einige Jahre zum Aufbau des Portfolios, muss gezielt für die Anforderungen des Marktes produzieren und was dem Kaufmann seine Betriebswirtschaftliche Auswertung ist, ist dem Stockfotografen seine Statistik – am besten genauso akribisch, wie Robert das macht. Nur so und in Verbindung mit ständiger Trend-Recherche was den Werbemarkt angeht, kann man irgendwann davon leben.
Ich gebe zu, dass das nichts für mich ist, während ich diesen Blog weiterhin gerne verfolge. Schließlich kann ich hier auch viel anderes lernen 🙂
@Mathieux: Wenn du deine Zeit als wertlos betrachtest, kann deine „Kosten = Null“ sein – aber wenn du davon leben willst, sind die Kosten der Zeit nie Null.
Die ganze Verwaltung, Bearbeitung, Verschlagwortung etc. kostet (neben dem eigentlichen Fotografieren) Zeit.
Weil von passiv Einkommen die Rede war. Damit ist meist ein Einkommen gemeint, ohne aktiv tätig zu sein. Ist im Prinzip eine Illusion. Es gibt ein ROI, Return on Investment. Wie bei Aktien, wo ein Kapitaleinsatz eine Rendite ergibt. Ähnlich ist es auch in der Stockfotografie. Eine Produktion erfordert einen gewissen Einsatz an Zeit und Geld. Die Rendite, dieser Investition, erstreckt sich über eine gewisse Zeit. Es ist aber kein passiv Einkommen. Da man ja tätig werden muss.
Wobei die Konkurrenz um so höher ist, je geringer die Produktions Kosten und der Aufwand sind.
Also da verdienen Leute mit ihren Fotos Geld mit einem Lohnniveau welches auf der „Stufe Südamerika“ einzuordnen ist und veröffentlichen auch noch Zahlen darüber. Holt Euch mal eine MFM-Liste und verkauft die Nutzungsrechte an Euren Fotos zu vernünftigen Preisen.
Ich bin ebenfalls Neueinsteiger seit ein paar Monaten (v.a. Reisebilder) und habe sowohl auf dieser Seite wie in diversen Foren interessante Zahlen und Aussagen zu Themen gefunden. Die genannten Erfahrungen kann ich bisher bestätigen. Alle Anfänger durchlaufen ja eine Lernkurve, welche der Bilder marktfähig sind (und angenommen werden) und welche sich auch noch verkaufen. Daneben interessiert mich aber auch schon der Aspekt der Umsatzoptimierung auf der Preis-/Absatzkurve, also Fragen wie Micro vs. Macro (und ggf. auch RF vs RM), d.h. der tradeoff von Downloadzahlen und Umsatz pro Download. Den oberen Beiträgen entnehme ich, dass viele Anbieter die gleichen Bilder parallel auf mehreren Plattformen einstellen und dabei aber u.U. eine Kannibalisierung der Plattformen mit höreren Umsätzen pro Download (oder Abo statt Einzelkauf) hinnehmen – ist das nachweisbar und suchen Kunden auf mehreren Plattformen gleichzeitig? Ob und ggf. wie splittet ihr euer Portfolio auf?
Ganz toll, vielen vielen Dank für diese ausführliche Darstellung (und auch andere interessante Bericht zum Thema).
Sehr schöne Zusammenfassung, genau die Art an Informationen, die ich gesucht habe.
Ich habe vor kurzem begonnen meine Bilder bei unterschiedlichen Stock Agenturen zu verkaufen und habe kürzlich meinen ersten Blog gestartet. Dort werde ich monatlich über meine Erfahrungen und Einnahmen im Bereicht Stock Fotografie berichten.
Hier ist mein Blog zu finden: https://zenofstock.wordpress.com/
Liebe Grüße
~ zenofstock