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Wie hat Covid-​19 die Verkäufe bei Bildagenturen verändert?

Die Covid-​19-​Pandemie ist das domi­nie­ren­de Thema welt­weit seit über einem hal­ben Jahr. Das wirkt sich auch auf die Bildsprache der Bildagenturen aus.

Wie genau die­se Veränderungen aus­se­hen, wol­len wir uns heu­te ansehen.

Schon am 1. April (ohne Scherz) habe ich in die­sem Artikel von mir eini­ge Prognosen auf­ge­stellt: Der Bildbedarf wer­de sin­ken und es wür­den haupt­säch­lich Motive mit direk­tem oder indi­rek­tem Coronavirus-​Bezug verkauft.

Ersteres wür­de ich nicht mehr behaup­ten, denn zumin­dest in mei­nem Portfolio konn­te ich kei­nen Rückgang der Downloadzahlen bemer­ken, im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stie­gen mei­ne Downloads um 8% an.

Die zwei­te Vorhersage ist aber ein­ge­tre­ten, und wie. Schon Anfang September hat­te ich hier bei Facebook gepos­tet, dass sich 18 Bilder mei­ner Top-​20-​Bestseller des letz­ten Halbjahres rund um Covid-​19 drehen:

Seien es Medizin-​Bilder, Videokonferenzen oder 3D-​Renderings, immer war der Corona-​Bezug deut­lich bemerkbar.

Das betraf nicht nur mein Portfolio, son­dern gan­ze Agenturen.
Adobe Stock hat kürz­lich die­sen „Creativity Insights“-Report ver­öf­fent­licht mit vie­len span­nen­den Zahlen (aus den USA).

Die Bildsuchen nach dem Begriff „vir­tu­al“ sind nach dem 14. März 2020 im Vergleich zum Zeitraum seit Jahresbeginn um das 5,7fache gestie­gen. Virtuelle Welten sind dem­nach deut­lich belieb­ter gewor­den als per­sön­li­che Treffen.

Wandel bei den Bestsellern

Sichtbar wird die­ser Corona-​Wandel sehr gut im Vergleich der monat­li­chen Adobe-​Stock-Bestseller von 2019 und 2020 in der Kategorie „People“:

Bestseller der Kategorie „People“ bei Adobe Stock nach Monaten sortiert

Wie ihr seht, sind seit März fast aus­schließ­lich Videokonferenzen bzw. Leute mit Mundschutz als Bildthema der Bestseller im Vergleich zu den glück­li­chen Gruppen oder gesta­pel­ten Händen.

Ein Ausreißer ist der Juni, wo die „Black Lives Matter“-Bewegung stark im Fokus der Nachrichten war.

Ähnlich sieht es in der Kategorie „Business“ aus: 

Bestseller der Kategorie „Business“ bei Adobe Stock nach Monaten sortiert

Seit März gibt es fast nur „Home Office“-Bilder in den Bestsellern, ger­ne kom­bi­niert mit der Videokonferenz, wäh­rend vor­her der Handschlag das belieb­tes­te Motiv war.

Auch in der „Wissenschaft“-Kategorie gab es im März 2020 nur Corona-​bezogene Bilder in den Top 10 Bestsellern, was sich aktu­ell auf „nur“ 6 von 10 Bildern der Top 10 abge­senkt hat.

Im Rahmen der „Black Lives Matter“-Proteste konn­te Adobe auch einen sehr deut­li­chen Anstieg der Suchbegriffe „diver­si­ty“„African American“, “Black Lives Matter“ und „pro­test“ verzeichnen.

Vor weni­gen Tagen ver­öf­fent­lich­te auch die Bildagentur EyeEm ihren „Visual Trends 2021“-Report und kommt zu ähn­li­chen Erkenntnissen wie Adobe.

Sie pro­gnos­ti­zie­ren einen Zuwachs bei den Themen „Social Rebellion“ und „Environmental Urgency“ und erwar­ten eine erhöh­te Nachfrage nach Natur- und Reise-​Bildern. Hier zäh­len jedoch nicht Massentourismus am Ballermann, son­dern ein­sa­me Orte, aus­ge­tre­te­ne Wanderwege und bei Personen im Bild natür­lich Abstand und ggf. Gesichtsmaske.

Vertikale Bilder sind tot! Über den Niedergang der Hochformat-Bilder

Gestern habe ich mir im Backend bei Adobe Stock mei­ne Bestseller der letz­ten drei Monate ange­schaut. Dabei fiel mir auf, dass bei den 100 best­ver­kauf­tes­ten Motiven kein ein­zi­ges ver­ti­ka­les Bild dabei war. Auf Platz 74 war ein qua­dra­ti­sches Bild, der Rest aus­nahms­los horizontal.

Dabei besteht mein Portfolio dort ziem­lich genau aus 68,09% hori­zon­ta­len Bildern, 23,12% ver­ti­ka­len Bildern und 8,79% qua­dra­ti­schen Bildern (Videos habe ich aus­ge­klam­mert, weil die­se alle hori­zon­tal sind). Statistisch gese­hen hät­te sich die­ses Verhältnis unge­fähr in den Verkäufen wider­spie­geln müs­sen, wenn…, nun ja, wenn sich die ver­schie­de­nen Bildformate gleich gut ver­kau­fen wür­den. Das ist aber offen­sicht­lich nicht der Fall.

Schematisch ver­än­der­te Darstellung mei­ner Bestseller

Dann schau­te ich bei Shutterstock. Hier ergab sich ein ähn­li­ches Bild. Von mei­nen hun­dert best­ver­kauf­ten Bildern in die­sem Jahr gab es nur auf Platz 48 und 68 ein ver­ti­ka­les Bild, der Rest waren hori­zon­ta­le Motive.

Nun war mein Ehrgeiz geweckt und ich woll­te sehen, ob ich ein Sonderfall bin oder die­ses Muster System hat.

Von einer gro­ßen inter­na­tio­na­len Bildagentur ließ ich mir nur die Bilder des letz­ten Jahres, wie­der ohne Videos, zu ver­schie­de­nen Schlagwörtern sor­tiert nach Ausrichtung anzeigen.

Hier das Ergebnis als Diagramm:

Klicken zum Vergrößern

Ihr seht die Ergebnisse für die sie­ben Suchbegriffe „busi­ness, woman, food, christ­mas, tree, por­trait, archi­tec­tu­re“ und als letz­tes die Durchschnittswerte aller sie­ben Keywords zusammen.

Die ers­ten Suchbegriffe habe ich will­kür­lich gewählt, weil die­se uni­ver­sel­le Bestseller-​Suchbegriffe sind. Die Begriffe „tree, por­trait, archi­tec­tu­re“ waren Vorschläge mei­ner Facebook-​Follower auf die Frage, für wel­che Begriffe sie am meis­ten ver­ti­ka­le Ergebnisse erwar­ten würden.

Portrait“ war zwar tat­säch­lich der Suchbegriff von den sie­ben, bei dem es am meis­ten ver­ti­ka­le Ergebnisse gab, aber trotz­dem ver­kau­fen sich die­se genau­so schlecht wie die anderen. 

Durchschnittswerte über die sie­ben Suchbegriffe hinweg

Durchschnittlich ver­kau­fen sich die Portraitbilder nur 44% so gut wie es die Häufigkeit nahe­le­gen wür­de, im Gegensatz zu den hori­zon­ta­len Bildern, wel­che sich mit 111% bes­ser ver­kau­fen als die Häufigkeit sug­ge­riert. Selbst die qua­dra­ti­schen Bilder ste­hen mit 103% deut­lich bes­ser da als die ver­ti­ka­len Motive.

Auch wenn wir uns den jewei­li­gen Topseller für jeden Suchbegriff anschau­en, wird sicht­bar, um wie viel bes­ser sich hori­zon­ta­le Bilder verkaufen.

Im Diagramm zei­ge ich, um wie viel Mal der hori­zon­ta­le Bestseller sich bes­ser ver­kauft hat als der ver­ti­ka­le Bestseller im glei­chen Zeitraum. Spitzenreiter ist hier „food“ mit 24x mehr Verkäufen, am „aus­ge­gli­chens­ten“ ist es tat­säch­lich noch bei „por­trait“ mit 6x mehr Verkäufen. Aber selbst das ist ein beträcht­li­cher Unterschied.

Woher kommen diese Unterschiede?

Ich ver­mu­te ver­schie­de­ne Gründe für die­se star­ke „Under-​Performance“ ver­ti­ka­ler Bilder. Zum einen wur­den ver­ti­ka­le Bilder bevor­zugt für die Titelseiten von Zeitschriften und Büchern ver­wen­det, bei­des Bereiche, die in den letz­ten Jahren star­ke Auflagenrückgänge zu ver­zeich­nen hat­ten. Und selbst hier braucht jedes Buch und jede Zeitschrift meist nur ein ver­ti­ka­les Bild für die Titelseite, im Heft- bzw. Buch-​Inneren wer­den eben­falls lie­ber hori­zon­ta­le Fotos ein­ge­setzt, weil sie den Lesefluss weni­ger stö­ren. Das gilt beson­ders für Webseiten, weil die Computerbildschirmen in der Regel hori­zon­tal jus­tiert sind und sich so hori­zon­ta­le Bilder bes­ser ins Layout einpassen.

Einen wei­te­ren Grund sehe ich aber in der Darstellung auf den Bildagenturseiten selbst. Mit dem Verzicht auf qua­dra­ti­sche Platzhalter für jedes Bild und der Einführung der dyna­mi­schen Layouts bekom­men aktu­ell ver­ti­ka­le Bilder – auch bei iden­ti­scher Pixelgröße des Originalbilds – viel weni­ger Thumbnail-​Größe als ihre hori­zon­ta­len Pendants.

Zwei Beispiele: Bei Adobe Stock wird die­ses ver­ti­ka­le Bild mit 29x194 Pixel (= 25.026 Pixel) ange­zeigt, das hori­zon­ta­le dane­ben mit 291x194 Pixel (=56.454). Die hori­zon­ta­len Bilder neh­men als mehr als dop­pelt so viel Fläche ein.

Thumbnail-​Darstellung bei Adobe Stock

Bei Shutterstock ist es sehr ähn­lich: 134x217 Pixel (=29.078 Pixel) für ver­ti­ka­le Bilder gegen­über 306x220 Pixel (= 67.320 Pixel) für hori­zon­ta­le Motive: Ebenfalls mehr als dop­pelt so viel. Im Vergleich zu Panorama-​Formaten ver­lie­ren die ver­ti­ka­len Bilder sogar noch mehr Fläche.

Thumbnail-​Darstellung bei Shutterstock

Außerdem fällt es Designern in der Regel oft deut­lich leich­ter, aus einem hori­zon­ta­len Foto einen ver­ti­ka­len Ausschnitt zu crop­pen als anders­rum. Bei den heu­ti­gen Bildgrößen (mei­ne Canon 5Ds lie­fert mehr als 50 Megapixel) ist das ja auch pro­blem­los selbst für Printmotive noch möglich.

Was bedeutet das für Fotografen?

Ich habe aus die­sen Zahlen für mich die ein­fa­che Erkenntnis gezo­gen: Vertikale Bilder sind tot! Mein Team hat jetzt die Anweisung, ver­ti­ka­le Bilder nur noch in begrün­de­ten Ausnahmefällen zu pro­du­zie­ren, ansons­ten set­zen wir voll auf hori­zon­ta­le Motive.

Wie seht ihr das?

Analyse der Portfolios bei Fotolia und Adobe Stock

Vor eini­gen Monaten hat­te ich hier aus­ge­wer­tet, aus wel­chen Ländern die meis­ten Shutterstock-​Anbieter kommen.

Heute soll es eini­ge ähn­li­che Analyse der Daten von Adobe Stock geben, bzw. von Fotolia, denn obwohl die Portfolios auf bei­den Webseiten iden­tisch sind, wer­den bei Adobe Stock lei­der weni­ger Informationen dazu angezeigt.

Insgesamt wur­den Daten von über 462.000 Anbietern mit ins­ge­samt über 137 Mio. Dateien im Portfolio ana­ly­siert. Als Anbieter zählt jeder, der min­des­tens eine Datei online hat.

Als ers­tes wol­len wir uns der Frage wid­men, wie groß die meis­ten Portfolios sind. Dazu habe ich die Portfolios in Gruppen von Zehner-​Potenzen gegliedert.

Über 60% aller akti­ven Portfolios haben nur zehn oder weni­ger Bilder. Am ande­ren Ende des Spektrums gibt es nur ein Portfolio mit mehr als einer Mio. Bildern, und zwar das von Africa Studio* mit über 1,3 Mio. Bildern. Immerhin 64 Anbieter schaf­fen es noch auf Portfolios mit mehr als hun­dert­tau­send Dateien.

Nicht berück­sich­tigt wird lei­der auch, dass eini­ge gro­ße Anbieter sogar mehr als nur ein Portfolio haben. Africa Studio hat zum Beispiel neben dem oben ver­link­ten Portfolio ein wei­te­res namens „New Africa“* mit über 175.000 Bildern und die iri­sche Produktionsfirma Wavebreak Media hat gleich min­des­tens sechs Portfolios (1, 2, 3, 4, 5, 6)* mit zusam­men mehr als 800.000 Bildern, wobei die bei­den größ­ten Portfolios jeweils „nur“ über 310.000 Bilder enthalten.

Portfolio-​GrößeAnzahl Portfolios% Gesamtsumme
19808821,20%
2–1018326839,61%
11–10011172724,15%
101‑10004764710,30%
1001–10000198824,30%
10001–100.00020060,43%
100.001–1.000.000640,01%
1.000.001-10,00%
Gesamtergebnis462683100,00%

Widmen wir uns nun dem Ranking. Dazu als Erinnerung hier die Liste, wie viel Verkäufe ein Anbieter erzie­len muss, um ein bestimm­tes Ranking zu erreichen:

Download-​Voraussetzungen für das Erreichen von Ranking-​Stufen bei Fotolia

Schauen wir uns mal an, wie vie­le Anbieter es gibt, die wel­ches Ranking erreicht haben:

RankingAnzahlMittelwert PortfolioPortfolio-​Summe% Gesamtergebnis
Diamant35755271.726.5801,26%
Rubin401174054.696.1863,42%
Saphir218364957.955.9365,80%
Smaragd13881404819.498.21014,22%
Gold2522762619.232.39714,03%
Silber10486404042.365.05730,90%
Bronze7687227817.507.89012,77%
Weiß321614144.562.8163,33%
Infinite8411754987.3400,72%
leer11863515718.586.81413,56%
Gesamtergebnis462677296137.119.226100,00%

Wer auf­merk­sam ist, wird die Spalte „leer“ fest­stel­len. Diese Anbieter haben Portfolios zwi­schen ca. 20–940 Bildern und konn­ten aus Kapazitätsgründen noch nicht zuge­ord­net wer­den. Erfahrungsgemäß müss­ten sich die­se Portfolios auf­grund von Kriterien wie Portfoliogröße, Alter des Portfolios etc. halb­wegs gleich­mä­ßig auf die Rankings SIlber, Bronze und Weiß ver­tei­len mit eini­gen Infinite-​Ausreißern dazwischen.

Die Mittelwerte für Silber und Bronze in der Liste könn­ten real als etwas unter den dar­ge­stell­ten Werten lie­gen, für Weiß etwas darüber.

Mit 261 Anbietern, die mehr als 100.000 Downloads erzielt haben, ist die Gruppe derer, die viel Umsatz erzie­len, recht über­schau­bar. Selbst wenn wir das Smaragd-​Ranking mit mehr als 25.000 Downloads dazu neh­men, haben wir erst 1649 Anbieter. Der gro­ße Anteil der Verkäufe geht also auf das Konto rela­tiv weni­ger Anbieter.

Logischerweise gibt es eine Korrelation zwi­schen Portfoliogröße und Downloads. Deshalb seht ihr in der obe­ren Tabelle auch, wie groß ein typi­schen Portfolio inner­halb eines Rankings ist. Das zeigt auch, dass mein Portfolio mit knapp 39.000 Bildern und Rubin-​Status über­durch­schnitt­lich gut ver­kauft hat in den letz­ten Jahren, denn sta­tis­tisch gese­hen müss­te ich mehr als 117.000 Bilder online haben, um die­sen Status zu haben.

Schauen wir uns nun die Länder an, aus denen die erfolg­reichs­ten Anbieter kom­men. Dafür habe ich nur die 1649 Anbieter mit je mehr als 25.000 Downloads berücksichtigt.

Hier seht ihr die Verteilung der Länder sowie deren pro­zen­tua­le Gewichtung inner­halb die­ses Kriteriums (Smaragd-​Status aufwärts).

LandAnzahl Ranking
(Smaragd bis Diamant)
Prozent
Deutschland24014,55%
Russische Föderation21312,92%
Ukraine1408,49%
USA1388,37%
Frankreich895,40%
Japan744,49%
Italien684,12%
Polen573,46%
Thailand523,15%
Großbritannien482,91%
Spanien442,67%
Serbien422,55%
Weissrussland392,37%
Tschechische Republik362,18%
Rumänien311,88%
Kanada241,46%
Lettland211,27%
Österreich160,97%
Türkei150,91%
China150,91%
Moldavien150,91%
Slowakei110,67%
Estland100,61%
Niederlande100,61%
Bulgarien100,61%
[rest­li­che 51 Länder]19111,58%
Gesamtergebnis1649100,00%

Hier wird der euro­päi­sche Ursprung der Bildagentur Fotolia deut­lich, vor allem im Vergleich zu die­ser Shutterstock-​Liste.

Die mit Abstand meis­ten Topseller kom­men aus Deutschland, das Gründungsland Frankreich liegt auf Platz 5 (statt Platz 20 wie bei Shutterstock). Danach ist der gro­ße Anteil öst­li­cher Länder zu bemer­ken, allen vor­an Russland und Ukraine, gefolgt von Serbien, Weißrussland, Tschechien und Rumänien. Die gerin­ge­ren Lohn- und Produktionskosten machen es für Fotografen die­ser Länder beson­ders attrak­tiv, ihre Bilder welt­weit in Euro oder US-​Dollar zu verkaufen.

Der gro­ße Anteil euro­päi­scher Länder – sechs der häu­figs­ten Länder sind euro­pä­isch – bei den gut ver­kau­fen­den Anbietern erklärt sich auch his­to­risch: Fotolia hat­te damals sehr gro­ßen Wert auf Lokalisierung gelegt. Fast jedes euro­päi­sche Land hat­te früh ein eige­nes Länderbüro erhal­ten, die Webseite wur­de schnell in vie­le Landessprachen über­setzt und die Fotografen wur­den ermu­tigt, in der Landessprache zu verschlagworten.

Die Region und die Sprache der Verschlagwortung waren auch bei der Anzeige der Suchtreffer sehr rele­vant. Einem deut­schen Kunden wur­den zum Beispiel eher Bilder deut­scher Fotografen und mit deut­schen Suchbegriffen ange­zeigt. Mit der Übernahme durch Adobe hat sich der regio­na­le Fokus bei Adobe Stock deut­lich ver­rin­gert, wes­halb nun die euro­päi­schen Fotografen, allen vor­an die deut­schen, ver­mehrt über Umsatzrückgänge klagen.

Spaßeshalber habe ich mir die Daten der deut­schen Fotografen genau­er ange­schaut, weil dies ein deut­scher Blog ist. Demnach sind deut­sche Fotografen für ca. 3 Mio. Bilder ver­ant­wort­lich und das durch­schnitt­li­che deut­sche erfolg­rei­che Portfolio hat ca. 10.000 Bilder online. Obige Einschränkungen sie­he „leer“ gel­ten auch hier, wenn wir die 14,55% jedoch als Richtwert neh­men, wären es ins­ge­samt ca. 5,7 Mio. Bilder deut­scher Fotografen insgesamt.

Was sagen euch die Daten?
Habt ihr wei­te­re Fragen, die man even­tu­ell ana­ly­sie­ren könnte?

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Die 15 Bildertrends-​Bestseller von Westend61 in 2016

Anfang letz­ten Jahres hat­te die Bildagentur Westend61 (Platz 8 mei­ner Bildagentur-​Auswertung) fünf zukünf­ti­ge Trends vor­ge­stellt, wel­che in den nächs­ten Monaten visu­ell nach­ge­fragt wür­den: Nonkonformität, Science-​Reality, Achtsamkeit, Mobilität und YOUNIVERSE.

Eine genaue Umschreibung die­ser visu­el­len Trends könnt ihr hier im Bilderheimat-​Blog der Agentur nachlesen.

Jetzt nach Ablauf des Jahres möch­te ich die jeweils drei Topseller der Bereiche vor­stel­len, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wel­che Themen und Bildsprachen aktu­ell gefragt sind:

  1. Nonkonformität:

    © Rainer Holz /​ Westend61

    © TeKa /​ Westend61

    © Team-​Up /​ Westend61

    Individuelle Typen, unge­wöhn­li­che Perspektiven oder Abkehr vom Mainstream-​Konsum: Alles dabei.

  2. Science-​Reality

    © Mareen Fischinger /​ Westend61

    © zero­crea­ti­ves /​ Westend61

    © Florian Küttler /​ Westend61

    Wie sind Tablet-​PCs und ande­re Bildschirme in der Praxis ange­kom­men? Die bes­ten Beispiele ver­kau­fen sich gut.

  3. Achtsamkeit

    © Reiner Berg /​ Westend61

    © Uwe Umstätter /​ Westend61

    © Mareen Fischinger /​ Westend61

    Rückbesinnung auf das, was einem selbst gut tut: Gesundheit, Zeit für die Familie oder den Partner: Solche Bilder sind gefragt.

  4. Mobilität

    © Rainer Berg /​ Westend61

    © Uwe Umstätter /​ Westend61

    © Rik Rey /​ Westend61

    Ob Auto, Fahrrad oder Umzugswagen: In Bewegung blei­ben, fle­xi­bel sein und sich wohl füh­len dabei, dar­auf kommt es an.

  5. YOUNIVERSE

    © Rainer Berg /​ Westend61

    © Uwe Umstätter /​ Westend61

    © Jo Kirchherr /​ Westend61

    Das trau­te Familienglück hat­te schon in den 1950er Jahren einen hohen Stellenwert und dabei ist es immer geblie­ben: Familie und Eltern mit ihren Kindern ste­hen bei Bildkäufern nach wie vor hoch im Kurs.

Auffällig ist, dass sich bei vie­len die­ser Bestseller sogar zwei oder mehr der genann­ten Trends im Bild wie­der­fin­den: Das letz­te Bild zum Beispiel könn­te neben dem YOUNIVERSE auch in den Kategorien Achtsamkeit oder Science-​Reality landen.

Bei vie­len Bildern ist auch der Freiraum groß­zü­gig bemes­sen, sodaß Kunden noch Platz für Logos, Text oder ande­re Gestaltungselemente haben. Gegenlicht wird ger­ne genom­men und meist schau­en die Models auch nicht in die Kamera.

Fallen euch sonst noch Gemeinsamkeiten der Bestseller auf?

Die Top 11 der meistverkauften Videos 2014 bei Pond5

Bei unse­rem Rückblick auf die ver­schie­de­nen Bestseller des letz­ten Jahres nähern wir uns lang­sam dem Ende. Nach den Fotos, Smartphone-​Bildern, Vektor-​Grafiken und Editorial-​Fotos kom­men heu­te die Topseller-​Videos an die Reihe, bevor wie die Serie das nächs­te Mal mit den gefrag­tes­ten Audio-​Tracks des letz­ten Jahres abschlie­ßen werden.

Die Bild- und Videoagentur Pond5* war so freund­lich, in ihrem Archiv zu schau­en, wel­che Videos sich 2014 beson­ders gut ver­kauft haben.

Hier die Liste der Video-​Bestseller 2014, abstei­gend nach Verkäufen sortiert:

  1. Financial And Growing Charts. Black-​White. Loopable.*

    Auf dem ers­ten Platz liegt kein „ech­tes“ Video, son­dern eine Animation zum Thema Business und Finanzen. Im Grunde ist das sowas wie die beweg­te Umsetzung des dritt­plat­zier­ten Bestseller-​Fotos von 2014.
  2. Young Business People With Tablet Computer In Café, Steadicam Shot Hd*

    Letztes Jahr noch auf Platz 5, stieg das Video der dyna­mi­schen Geschäftsleute in einer Besprechung mit Tablet PC auf den zwei­ten Platz.
  3. Diverse Team Of Business People In A Light And Modern Office Building*

    Dem zwei­ten Platz inhalt­lich sehr ähn­lich, aber von der Kamerabewegung sowie dem Licht etwas anspruchs­vol­ler ist der drit­te Platz mit eini­gen Geschäftsleuten in einem mode­ren Büro.
  4. Beautiful Sunrise Over The Earth. Cities At Night. Hd 1080.*

    Auch im letz­ten Jahr gab es einen Sonnenaufgang aus dem Weltraum gese­hen, wie­der eine 3D-Animation.
  5. Futuristic Developer With Code Hologram*

    Eine Mischung aus Video und Animation ist das Video der Programmiererin mit ihren blin­ken­den Codezeilen, auch immer sehr beliebt zur Visualisierung des Themas „Hacker“.
  6. Beautiful Flight Through Space To The Earth. Hd 1080.*

    Einen Platz hoch­ge­kämpft im Vergleich zum Vorjahr hat sich die 3D-​Animation des Weltraumflugs.
  7. Space Galaxy*

    Ich bin nicht sicher, ob das auch eine 3D-​Animation ist oder die Szene zum Beispiel kom­plett in Adobe After Effects erstellt wur­de. Jedenfalls zei­gen die­se Weltraum-​Szenen, dass eine Videokamera nicht mehr aus­reicht, um im Videobereich rich­tig erfolg­reich zu sein.
  8. Stage Lights. Amber-​Blue.*
    Auch bei die­sen Bühnenlichtern tip­pe ich eher auf After Effects als auf eine Videoaufnahme.
    (Da dies das ein­zi­ge Video mit Sound ist und es tech­nisch anschei­nend nicht lös­bar ist, das Video so ein­zu­bin­den, dass es nicht auto­ma­tisch abge­spielt wird, ver­zich­te ich auf eine Einbindung, um die Leute in Büros nicht über­mä­ßig zu erschre­cken und zu ner­ven. Wer das Video sehen will, kann auf den Link klicken.)
  9. Growing Global Network Realistic*

    Vom ers­ten auf den neun­ten Platz abge­stürzt ist die 3d-​Animation von blau­en Linien, die sich über die Erde bewegen.
  10. Montage Images Touch Screen Technology*

    Ein wei­te­res Video, wel­ches nicht ohne nach­träg­li­che digi­ta­le Elemente aus­kommt: Der Geschäftsmann mit sei­nen vie­len Touchscreen-Elementen.
  11. Fly In Clouds*

    Ein Flug durch die Wolken lan­det auf dem elf­ten Platz in die­sem Jahr.

Die domi­nie­ren­den Video-​Themen des letz­ten Jahres sind somit klar: Business, Technologie und Weltraum, idea­ler­wei­se eine Kombination aus die­sen Themen. Waren es 2013 noch ca. die Hälfte, so sind 2014 schon die deut­li­che Mehrheit der Videos voll­stän­dig oder teil­wei­se 3D-​Animationen.

Pond5 ist eine der weni­gen Agenturen, bei denen die Anbieter die Preise für ihre Werke selbst bestim­men kön­nen. Der Durchschnittspreis der 11 obi­gen Clips für die höchs­te Auflösung beträgt knapp 55 US-​Dollar und liegt damit deut­lich höher als bei den 33 USD vom letz­ten Jahr.

Welche Themen lie­fen bei euch 2014 beson­ders gut?

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