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Vertikale Bilder sind tot! Über den Niedergang der Hochformat-Bilder

Gestern habe ich mir im Backend bei Adobe Stock mei­ne Bestseller der letz­ten drei Monate ange­schaut. Dabei fiel mir auf, dass bei den 100 best­ver­kauf­tes­ten Motiven kein ein­zi­ges ver­ti­ka­les Bild dabei war. Auf Platz 74 war ein qua­dra­ti­sches Bild, der Rest aus­nahms­los horizontal.

Dabei besteht mein Portfolio dort ziem­lich genau aus 68,09% hori­zon­ta­len Bildern, 23,12% ver­ti­ka­len Bildern und 8,79% qua­dra­ti­schen Bildern (Videos habe ich aus­ge­klam­mert, weil die­se alle hori­zon­tal sind). Statistisch gese­hen hät­te sich die­ses Verhältnis unge­fähr in den Verkäufen wider­spie­geln müs­sen, wenn…, nun ja, wenn sich die ver­schie­de­nen Bildformate gleich gut ver­kau­fen wür­den. Das ist aber offen­sicht­lich nicht der Fall.

Schematisch ver­än­der­te Darstellung mei­ner Bestseller

Dann schau­te ich bei Shutterstock. Hier ergab sich ein ähn­li­ches Bild. Von mei­nen hun­dert best­ver­kauf­ten Bildern in die­sem Jahr gab es nur auf Platz 48 und 68 ein ver­ti­ka­les Bild, der Rest waren hori­zon­ta­le Motive.

Nun war mein Ehrgeiz geweckt und ich woll­te sehen, ob ich ein Sonderfall bin oder die­ses Muster System hat.

Von einer gro­ßen inter­na­tio­na­len Bildagentur ließ ich mir nur die Bilder des letz­ten Jahres, wie­der ohne Videos, zu ver­schie­de­nen Schlagwörtern sor­tiert nach Ausrichtung anzeigen.

Hier das Ergebnis als Diagramm:

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Ihr seht die Ergebnisse für die sie­ben Suchbegriffe „busi­ness, woman, food, christ­mas, tree, por­trait, archi­tec­tu­re“ und als letz­tes die Durchschnittswerte aller sie­ben Keywords zusammen.

Die ers­ten Suchbegriffe habe ich will­kür­lich gewählt, weil die­se uni­ver­sel­le Bestseller-​Suchbegriffe sind. Die Begriffe „tree, por­trait, archi­tec­tu­re“ waren Vorschläge mei­ner Facebook-​Follower auf die Frage, für wel­che Begriffe sie am meis­ten ver­ti­ka­le Ergebnisse erwar­ten würden.

Portrait“ war zwar tat­säch­lich der Suchbegriff von den sie­ben, bei dem es am meis­ten ver­ti­ka­le Ergebnisse gab, aber trotz­dem ver­kau­fen sich die­se genau­so schlecht wie die anderen. 

Durchschnittswerte über die sie­ben Suchbegriffe hinweg

Durchschnittlich ver­kau­fen sich die Portraitbilder nur 44% so gut wie es die Häufigkeit nahe­le­gen wür­de, im Gegensatz zu den hori­zon­ta­len Bildern, wel­che sich mit 111% bes­ser ver­kau­fen als die Häufigkeit sug­ge­riert. Selbst die qua­dra­ti­schen Bilder ste­hen mit 103% deut­lich bes­ser da als die ver­ti­ka­len Motive.

Auch wenn wir uns den jewei­li­gen Topseller für jeden Suchbegriff anschau­en, wird sicht­bar, um wie viel bes­ser sich hori­zon­ta­le Bilder verkaufen.

Im Diagramm zei­ge ich, um wie viel Mal der hori­zon­ta­le Bestseller sich bes­ser ver­kauft hat als der ver­ti­ka­le Bestseller im glei­chen Zeitraum. Spitzenreiter ist hier „food“ mit 24x mehr Verkäufen, am „aus­ge­gli­chens­ten“ ist es tat­säch­lich noch bei „por­trait“ mit 6x mehr Verkäufen. Aber selbst das ist ein beträcht­li­cher Unterschied.

Woher kommen diese Unterschiede?

Ich ver­mu­te ver­schie­de­ne Gründe für die­se star­ke „Under-​Performance“ ver­ti­ka­ler Bilder. Zum einen wur­den ver­ti­ka­le Bilder bevor­zugt für die Titelseiten von Zeitschriften und Büchern ver­wen­det, bei­des Bereiche, die in den letz­ten Jahren star­ke Auflagenrückgänge zu ver­zeich­nen hat­ten. Und selbst hier braucht jedes Buch und jede Zeitschrift meist nur ein ver­ti­ka­les Bild für die Titelseite, im Heft- bzw. Buch-​Inneren wer­den eben­falls lie­ber hori­zon­ta­le Fotos ein­ge­setzt, weil sie den Lesefluss weni­ger stö­ren. Das gilt beson­ders für Webseiten, weil die Computerbildschirmen in der Regel hori­zon­tal jus­tiert sind und sich so hori­zon­ta­le Bilder bes­ser ins Layout einpassen.

Einen wei­te­ren Grund sehe ich aber in der Darstellung auf den Bildagenturseiten selbst. Mit dem Verzicht auf qua­dra­ti­sche Platzhalter für jedes Bild und der Einführung der dyna­mi­schen Layouts bekom­men aktu­ell ver­ti­ka­le Bilder – auch bei iden­ti­scher Pixelgröße des Originalbilds – viel weni­ger Thumbnail-​Größe als ihre hori­zon­ta­len Pendants.

Zwei Beispiele: Bei Adobe Stock wird die­ses ver­ti­ka­le Bild mit 29x194 Pixel (= 25.026 Pixel) ange­zeigt, das hori­zon­ta­le dane­ben mit 291x194 Pixel (=56.454). Die hori­zon­ta­len Bilder neh­men als mehr als dop­pelt so viel Fläche ein.

Thumbnail-​Darstellung bei Adobe Stock

Bei Shutterstock ist es sehr ähn­lich: 134x217 Pixel (=29.078 Pixel) für ver­ti­ka­le Bilder gegen­über 306x220 Pixel (= 67.320 Pixel) für hori­zon­ta­le Motive: Ebenfalls mehr als dop­pelt so viel. Im Vergleich zu Panorama-​Formaten ver­lie­ren die ver­ti­ka­len Bilder sogar noch mehr Fläche.

Thumbnail-​Darstellung bei Shutterstock

Außerdem fällt es Designern in der Regel oft deut­lich leich­ter, aus einem hori­zon­ta­len Foto einen ver­ti­ka­len Ausschnitt zu crop­pen als anders­rum. Bei den heu­ti­gen Bildgrößen (mei­ne Canon 5Ds lie­fert mehr als 50 Megapixel) ist das ja auch pro­blem­los selbst für Printmotive noch möglich.

Was bedeutet das für Fotografen?

Ich habe aus die­sen Zahlen für mich die ein­fa­che Erkenntnis gezo­gen: Vertikale Bilder sind tot! Mein Team hat jetzt die Anweisung, ver­ti­ka­le Bilder nur noch in begrün­de­ten Ausnahmefällen zu pro­du­zie­ren, ansons­ten set­zen wir voll auf hori­zon­ta­le Motive.

Wie seht ihr das?

Welche Bildagenturen haben die größten Thumbnails?

Bevor sich ein Bildkäufer ent­schei­det, ein Foto zu kau­fen, sucht er nach Begriffen und die Bildagenturen zei­gen dem Käufer eine Auswahl von zig bis hun­der­ten Treffern pro Seite. Diese Ansichten wer­den „Thumbnails“ genannt, weil sie unge­fähr so groß wie ein Daumennagel sind. Der Interessent klickt auf ein Bild oder fährt mit der Maus rüber, um eine grö­ße­re Version und mehr Bildinformationen ange­zeigt zu bekommen.

Das Thumbnail-​Bild muss groß genug sein, dass der Käufer das Motiv gut erken­nen kann. Wenn es aber zu groß ist, ver­lei­tet es eini­ge Leute, das Foto ohne Bezahlung zu nut­zen. Je klei­ner das Bild, des­to schnel­ler ist auch die Ladezeit der Webseite. Das erhöht den Bedienkomfort der Seite und ver­bes­sert das Ranking bei Suchmaschinen.  Wie schon Lee Torrens vor paar Jahren habe ich mal ver­gli­chen, wie groß die Thumbnails bei den ver­schie­de­nen Bildagenturen sind. Als Thumbnail zähl­te immer die größ­te Version des Bildes, die ohne ein sicht­ba­res Wasserzeichen ange­zeigt wurde:

Shutterstock: 67 x 100 Pixel
Zoonar: 67 x 100 Pixel
Fotolia: 73 x 109 Pixel
Bigstock: 73 x 110 Pixel
istock­pho­to: 73 x 110 Pixel
Bildmaschine: 80 x 120 Pixel
Bildunion: 80 x 120 Pixel
Dreamstime: 80 x 120 Pixel
Pitopia: 93 x 140 Pixel
Digitalstock: 93 x 140 Pixel
Panthermedia: 97 x 145 Pixel
Clipdealer: 100 x 150 Pixel
Imagepoint: 101 x 152 Pixel
Adpic: 107x x 160 Pixel
Waldhäusl: 107 x 160 Pixel
123rf: 113 x 168 Pixel
Pixmac: 113 x 170 Pixel
Veer: 113 x 170 Pixel
Shotshop: 172 x 260 Pixel
Digitalstock (Detailseite): 267 x 400 Pixel

Wie ihr seht, gibt es deut­li­che Unterschiede. Shutterstock und Zoonar haben die kleins­ten Thumbnails, das Motiv ist aber trotz­dem gut erkenn­bar. Die fol­gen­de Größe mit ca. 110 bis 120 Pixel Bildbreite scheint der gän­gi­ge Standard zu sein. Die Thumbnails bei Getty Images sind übri­gens 114x170 Pixel groß und lie­gen damit fast an der Spitze, wenn die fol­gen­den Ausnahmen nicht berück­sich­tigt werden.

Deutlich aus dem Rahmen fal­len zwei Agenturen: Shotshop und Digitalstock: Bei Shotshop sind die Thumbnails 172 x 260 Pixel groß, was für die Illustration vie­ler  Webseiten locker rei­chen wür­de. Noch schlim­mer ist es bei Digitalstock, die sich seit Jahren wei­gern, auch bei den Detailfotos ein Wasserzeichen zu inte­gie­ren. Deshalb gibt es dort Bilder bis zu einer Kantenlänge von 400 Pixeln ohne Wasserzeichen. Damit wäre selbst eine Druckausgabe von ca. 4x6 cm ohne sicht­ba­ren Qualitätsverlust mög­lich. Das ist auch einer der Gründe, wes­halb ich kei­ne Bilder mehr an Digitalstock lie­fe­re. Auch Shotshop soll­te viel­leicht über eine Verkleinerung der Thumbnails nach­den­ken, denn Daumennagelgröße ist das längst nicht mehr.

Beim Speichern der Fotos ist mir auf­ge­fal­len, dass vie­le Bildagenturen ihre Suchmaschinenfreundlichkeit und den Service für Bildkäufer noch erhö­hen kön­nen. So ent­hiel­ten nur die gespei­cher­ten Thumbnails von Clipdealer und Veer IPTC-​Metadaten mit Copyright-​Informationen. Bei Clipdealer waren es die Originaldaten, die ich ein­ge­ge­ben hat­te, bei Veer wur­de beim Copyright-​Hinweis mein Name durch den Agenturnamen aus­ge­tauscht. Bei Adpic wer­den auch die Metadaten im Bild gelie­fert, jedoch nur beim Detailbild mit Wasserzeichen.

Fast alle der getes­te­ten Agenturen haben die Bildnummer als Dateinamen für die Thumbnails oder eine ande­re kryp­ti­sche Zeichenfolge. Stellt euch aber mal vor, ein Bildkäufer klickt sich durch ver­schie­de­ne Agenturen auf der Suche nach Motiven, spei­chert aber nur kurz die Thumbnails und nicht die grö­ße­re Bildversion mit dem Wasserzeichen der Agentur. Dann weiß er nach paar Tagen nicht mehr, bei wel­cher Agentur genau er das Bild gefun­den hat­te und kauft ent­we­der ein ande­res Motiv oder bei einer ande­ren Agentur.

Sinnervoller ist es des­halb ers­tens, auch den Agenturnamen im Dateinamen anzu­ge­ben und zwei­tens, neben der Bildnummer auch eine kur­ze Motivbeschreibung, übli­cher­wei­se der Bildtitel. Erstaunlicherweise hat nur eine Agentur alle die­se Empfehlungen umge­setzt: Bei Pixmac sieht der Dateiname eines Thumbnails so aus: „royalty-free-photos-young-woman-with-red-hair-listening-to-music-with-headphones-pixmac-49503015.jpg“ Alles drin: Bildtitel, Agenturname und Bildnummer! Das ist einer der Gründe, war­um Pixmac bei Suchmaschinen sehr gut abschneidet.

istock­pho­to, 123rf und Adpic haben immer­hin bei den Thumbnails die Bildnummer und den Bildtitel. Die ande­ren Agenturen kön­nen sich auf die­sem Gebiet noch verbessern.

Was sagt ihr zu den Erkenntnissen? Was ist euch beim Betrachten der Thumbnails aufgefallen?

Die perfekte Bildagentur – Teil 2: Bilder hochladen

Auf der Suche nach der „per­fek­ten Bildagentur“ wol­len wir uns in die­sem Teil dem ers­ten logi­schen Schritt aus Fotografensicht wid­men. Das Hochladen der fer­tig bear­bei­te­ten und ver­schlag­wor­te­ten Bilder.

FTP und IPTC

Die meis­ten Bildagenturen bie­ten als Möglichkeiten das Hochladen per Webseite, Java-​Formular oder FTP an, eini­ge auch über Software-​Tools, die meist nur auf­ge­hübschte Java-​Skripte sind.

Die Java- oder Webseiten-​Option eig­net sich nur für ein­zel­ne spo­ra­di­sche Uploads und ist gene­rell kaum emp­feh­lens­wert, vor allem, weil es sehr zeit­auf­wän­dig ist. Wer ein­mal FTP pro­biert hat, will es nicht mehr missen.

FTP steht für „File Transfer Protocol“ und ist eine sehr beque­me Möglichkeit, vie­le Daten auf ein­mal einer oder sogar meh­re­ren Agenturen zu sen­den. Einfach in einer Art Dateibrowser (erin­nert ihr Euch an den „Norton Commander“?) die Daten von links nach rechts zie­hen und das Programm arbei­tet die so ent­stan­de­ne Warteschlange nach­ein­an­der ab. Ich begin­ne meist vor dem Schlafengehen den Ladevorgang einer fer­ti­gen Fotosession an alle betref­fen­den Agenturen, das sind ins­ge­samt ca. 2–4 Gigabyte. Morgens ist dann alles erle­digt, ein Fehlerprotokoll des FTP-​Programms mel­det even­tu­el­le Fehler und ich kann zum Import der Bilder auf der Agenturseite über­ge­hen. Etwas aus dem Rahmen fällt die Agentur Bildunion, wel­che zwar FTP-​Uploads unter­stützt, aber vor­her eine bestimm­te Ordnerstruktur ver­langt, die für jede Fotosession vor­her im Fotografenbereich ein­zeln ein­ge­rich­tet wer­den muss. Auch das ist unnö­ti­ger Aufwand.

Halten wir kurz fest: Eine per­fek­te Bildagentur unter­stützt den Dateiupload per FTP. Die meis­ten machen das auch, eine berühm­te Ausnahme ist istock­pho­to und man­che neu­ge­grün­de­ten Agenturen, wel­che befürch­ten, dem gewal­ti­gen Ansturm an Datenmengen nicht gewach­sen zu sein.

Manche Agenturen kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig ihren FTP-​Eingang. Einige alle paar Minuten, ande­re nur jede 24 Stunden (z.B. Pitopia oder Adpic). Praktisch ist es, wenn dann wie bei Pitopia ein Knopf zum „manu­el­len Einlesen“ vor­han­den ist, mit dem das Einlesen selbst gestar­tet wer­den kann. Andere Agenturen wie­der­um erfor­dern immer das Starten des Einlesens durch den Fotografen. Das ist aus mei­ner Sicht ein unnö­ti­ger Schritt, da es Ziel jeder Agentur sein soll­te, das Hochladen der Bilder so kurz und mit so wenig Eingaben wie mög­lich zu gestalten.

Fast alle Agenturen unter­stüt­zen auch das Einlesen der IPTC-​Daten. IPTC bedeu­tet, dass der Fotografen den Bildtitel, Bildbeschreibung und Schlagworte als Metadaten dem Bild hin­zu­fügt. Das hat den gro­ßen Vorteil, dass der Fotograf nicht bei jeder Agentur die glei­chen Daten per Hand ein­tra­gen muss. Das spart viel Zeit. Leider gibt es bis­her kei­nen Standard für mehr­spra­chi­ge Verschlagwortung, die von meh­re­ren Agenturen unter­stützt wür­de. Deshalb lege ich zwei Foto-​Sets an: Einmal mit deut­scher und ein­mal mit eng­li­scher Verschlagwortung, je nach zu belie­fern­der Agentur.

Kommunikation

Kommunikation ist ein Modewort, wel­ches sich vie­le Firmen auf die Fahnen schrei­ben. In der Praxis sieht das jedoch auch bei Bildagenturen ganz unter­schied­lich aus. Ideal ist aus mei­ner Sicht immer, wenn eine Bildagentur für jede erdenk­li­che Information anbie­tet, eine pas­sen­de Email zu schi­cken. Das soll­te aber nur eine Option sein, die der Fotograf ein­zeln akti­vie­ren oder deak­ti­vie­ren kann, je nach­dem, was er für sei­nen Workflow braucht.

Dazu gehö­ren zum Beispiel fol­gen­de Informationen: Wenn das Importieren der Fotos zeit­ver­zö­gert erfolgt, ist eine Nachricht hilf­reich, wenn die Bilder fer­tig impor­tiert wur­den. Wenn Bilder nicht ange­nom­men oder nach­träg­lich gelöscht wur­den, soll­te eine Nachricht mög­lich sein, idea­ler­wei­se auch eine Art Archiv im System hin­ter­legt sein, wie das zum Beispiel sehr gut bei Shutterstock oder Fotolia ersicht­lich ist. Einige Agenturen bie­ten nur eine kom­bi­nier­te Mail an, wel­che zusam­men über ange­nom­me­ne und abge­lehn­te Bilder infor­miert. Ich fin­de zwei sepa­ra­te Mails bes­ser, weil mich mehr inter­es­siert, was abge­lehnt wurde.

Thumbnails und Dateinamen

Ein Unding, was sich lei­der zu vie­le Bildagenturen erlau­ben: Der Fotograf ist nicht in der Lage, den Original-​Dateinamen eines Fotos zu sehen, wel­chen er ver­ge­ben hat. Dabei sind die­se bei rou­ti­nier­ten Stockfotografen der bes­te Weg, eine ein­wand­freie Zuordnung zu ermög­li­chen. Zum Beispiel ver­schickt Digitalstock zwar Emails, wenn Bilder abge­lehnt oder gelöscht wur­den, gibt in der Mail aber nur den Bildtitel (aus den IPTC-​Daten) an. Wenn ich dann mehr­mals „Manager hält Daumen hoch“ lese, hilft mir das sehr wenig. Die Annahme/​Ablehnungsmails von Shutterstock sind dage­gen sehr über­sicht­lich mit Original-​Dateinamen und Thumbnail, wobei die Thumbnails der abge­lehn­ten Bilder lei­der nach paar Wochen gelöscht wer­den. Bei Fotolia hin­ge­gen blei­ben die Thumbsnails auch von gelösch­ten Bildern immer im System, was ich als hilf­rei­cher empfinde.

Merke: Die per­fek­te Bildagentur zeigt dem Fotografen im Fotografenbereich und bei jeder Kommunikation über kon­kre­te Bilder immer den Original-​Dateinamen und ein Thumbnail des Bildes.

Logische Upload-​Reihenfolge

Manche Agenturen wol­len, dass die Fotografen erst alle Bilder fer­tig ver­schlag­wor­ten und ent­schei­den dann, wel­che sie neh­men. Andere Agenturen wie Pitopia oder ImagePoint tren­nen die Bildkontrolle von der Kontrolle der Suchbegriffe. Dann müs­sen nur die ange­nom­me­nen Bilder wei­ter „ver­ar­bei­tet“ wer­den. Diese Herangehensweise ist umso sinn­vol­ler, je höher die Ablehnungsquoten einer Bildagentur sind. Vor allem bei Shotshop ärgert mich das oft, da sie ziem­lich vie­le mei­ner Bilder ableh­nen, gleich­zei­tig aber eins der auf­wän­digs­ten Annahmeverfahren haben. Käme die Bildkontrolle vor­her, wür­de ich viel Zeit sparen.

Piopia bie­tet aus­ge­wähl­ten Fotografen sogar an, die tech­ni­sche Bildkontrolle auto­ma­tisch zu über­sprin­gen, wenn sich alle Bilder in der Vergangenheit durch­ge­hend als qua­li­ta­tiv hoch­wer­tig ein­ge­stuft wurden.

Fast in Vergessenheit gera­ten ist die Möglichkeit, dass die Bildagentur selbst die Verschlagwortung über­nimmt. Das bie­ten heu­te fast nur noch Macrostock-​Agenturen an, wäh­rend eini­ge Microstock-​Agenturen wie Dreamstime oder Adpic die­sen Service gegen Gebühr anbie­ten – mit schwan­ken­den Ergebnissen.

Nervtötend fin­de ich, wenn Bildagenturen den Annahmeprozess eines Bildes unnö­tig in die Länge zie­hen, indem sie die erfor­der­li­chen Informationen auf meh­re­re Seiten auf­tei­len. Erst eine Seite mit Model Release- und Property Release-​Informationen, dann eine für die Kategorien, dann für die Eingabe oder Kontrolle von Titel, Beschreibung und Suchbegriffen, manch­mal sogar noch ein voll­kom­men nutz­lo­se Bestätigungsseite, dass der Upload been­det ist, anstatt wie bei den meis­ten Agenturen direkt das nächs­te unfer­ti­ge Bild anzu­zei­gen. Schuldig in die­sem Sinne sind zum Beispiel Digitalstock, Dreamstime oder Shotshop. Immerhin lässt sich bei Dreamstime eine frei gewähl­te Zeit ange­ben, wie lan­ge die Bestätigungsseite ange­zeigt wird, bevor das nächs­te Bild an die Reihe kommt. So wird ein Klick gespart, aber Zeit ver­schwen­det es trotzdem.

Deshalb: Die per­fek­te Bildagentur bün­delt die Informationen, die sie für die Freigabe von Bildern braucht, so kom­pakt und über­sicht­lich wie mög­lich. So oft es geht, soll­ten auch Batch-​Funktionen ange­bo­ten wer­den, bei der Fotografen iden­ti­sche Infos für meh­re­re Bilder gleich­zei­tig zuord­nen kön­nen. Das klappt zum Beispiel bei Shutterstock oder Bigstock sehr gut, Fotolia oder Clipdealer hin­ge­gen haben lei­der so gut wie kei­ne Batch-​Funktionen, Dreamstime erlaubt zwar die Übernahme von Infos aus vor­he­ri­gen Bildern, die­se müs­sen jedoch vor­her noch mal umständ­lich aus­ge­wählt wer­den. Panthermedia hat mit der Einführung eines neu­en Anbieter-​Portals jetzt eben­falls vie­le Batch-​Funktionen für Fotografen im Angebot.

Upload-​Limits

Die Kurzform: Upload-​Limits gibt es oft, aus Fotografensicht sind sie unnö­tig und behin­dern den Workflow.

Aber auch hier gibt es Unterschiede im Detail. Einige Agenturen wie istock­pho­to erlau­ben umso mehr Uploads pro Woche, je mehr der Fotograf bis­her ver­kauft hat. Andere Agenturen wie Dreamstime oder Shotshop machen das Upload-​Volumen von der Annahmequote abhän­gig. Je weni­ger Fotos des Fotografen abge­lehnt wer­den, des­to mehr darf er regel­mä­ßig hoch­la­den. Das hal­te ich für einen fai­ren Kompromiss.

Einen ande­ren Weg geht bei­spiels­wei­se ImagePoint. Dort wird Fotografen eine bestimm­te Bildmenge zuge­wie­sen, die sie hoch­la­den dür­fen. Wenn die­se erreicht ist, muss der Fotograf per Kontaktformular um eine Erhöhung des Kontingents bit­ten, die je nach Qualität sei­nes Portfolios grö­ßer oder klei­ner aus­fällt. Klingt unbe­quem, ist zumin­dest bei mir in der Praxis jedoch unkompliziert.

Fassen wir kurz die Punkte zusam­men, die eine per­fek­te Bildagentur erfül­len soll­te:

  • Übernahme von IPTC-Daten
  • Unterstützung von FTP-Uploads
  • Automatischer, kurz­fris­ti­ger Import der FTP-Daten
  • Beibehaltung des Original-Dateinamens
  • Beibehaltung des Bild-​Thumbnails auch nach Löschung
  • Angabe des Original-​Dateinamen bei jedem Bilds und in jeder Mail
  • Viele Auswahlmöglichkeiten für Email-Benachrichtungen
  • So vie­le Batch-​Funktionen wie möglich
  • Erst Bildkontrolle, danach Ablehnung oder Annahme Suchbegriff-Kontrolle
  • Bequeme MR/​PR-​Verwaltung (auch per Batch)
  • Annahmeprozess auf einer Seite ohne Bestätigungsseite
  • Keine oder groß­zü­gi­ge Upload-Limits

Der größ­te Zeitfresser beim Hochladen ist bei vie­len Agenturen das Zuweisen der pas­sen­den Modelverträge und Eigentumsfreigaben, vor allem bei Gruppenfotos. Deshalb wid­me ich mich die­sem Bereich im fol­gen­den drit­ten Teil die­ser Serie.

Welche Punkte sind für Euch beim Hochladen beson­ders wich­tig? Was ver­misst ihr? Was stört Euch am meisten?