Gestern war nicht nur der erste Tag der Photokina 2016, sondern in der Creative Cloud von Adobe gab es zwei Updates für Lightroom sowie Adobe Bridge.
Der Grund ist das neue Contributor Portal von Adobe Stock, mit dem Fotografen nun direkt zu Adobe Stock hochladen können, mit einigen coolen Features! Offiziell ist die Seite noch im Beta-Stadium, kann aber schon richtig genutzt werden.

Ich habe mir die Details direkt vom verantwortlichen Produktmanager Morgan De Lossy erklären lassen (siehe mein misslungenes erstes Facebook Live-Video gestern).
Ganz wichtig:
Wer sich das erste Mal bei der neuen URL (https://contributor.stock.adobe.com) für das Contributor Portal einloggt, wird gefragt, ob er schon einen Fotolia-Account hat.
Hier ist es sehr wichtig, dass ihr korrekt vorgeht, damit ihr euren Fotolia-Account mit dem neuen Adobe Stock Account synchronisieren könnt. Dafür müsst ihr dieselbe Email-Adresse wie bei eurem Fotolia-Account* angeben. Wer das nicht macht, kann es nicht nachträglich ändern!
Wer zwei separate Accounts erstellt, also Fotolia- und Adobe Stock-Account nicht zusammenführt, profitiert zum Beispiel nicht von den Ranking-Vorteilen der Adobe Stock-Verkäufe und auch existierende Model Releases, Steuerformulare usw. würden nicht beim Adobe Stock Contributor Portal angezeigt und so weiter.
Was ist neu?
Wie anfangs erwähnt, gab es ein Update für Adobe Bridge und Lightroom. Aus beiden Programmen kann nun direkt zu Adobe Stock hochgeladen werden.
Für Einsteiger ist auch interessant, dass bei nicht verschlagworteten Bildern nun eine Bilderkennung greift und automatisch die fünf passendsten Suchbegriffe vorschlägt. So lernen auch Leute schnell, welche Stock-Keywords am relevantesten sind. Auch können im Gegensatz zu bisher Keywords bearbeitet, gelöscht oder hinzugefügt werden.
Endlich gibt es auch eine Suchfunktion für Model- und Property-Releases und der Upload größere Bilder (bis zu 68 Megapixel) ist möglich.
Ebenfalls schon lange gewünscht sind genauere Ablehnungsgründe. Die aktuelle Liste möglicher Ablehnungsgründe findet ihr hier.
Kann Fotolia weiterhin genutzt werden?
Ja, auch wer wie empfohlen seinen Fotolia-Account mit dem Adobe Stock-Account synchronisiert, kann weiterhin wie gewohnt über Fotolia darauf zugreifen. Auch eine Kombination ist möglich: Zum Beispiel das Hochladen über das neue Contributor Portal, aber die Ansicht der Statistiken über Fotolia.
Wie ist das mit den Kommissionen?
Für etwas Verwirrung sorgte gestern bei einigen Kontributoren der Punkt, dass für Verkäufe über Adobe Stock eine andere Vergütung als über Fotolia gezahlt wird. Dabei ist s jedoch egal, ob neue Dateien über Fotolia oder das neue Adobe Stock Contributor Portal hochgeladen werden, da die Bilder auf beiden Wegen in der gleichen Datenbank landen. Relevant für die Kommission ist nur, auf welcher Plattform die Bilder gekauft werden.
Was passiert in Zukunft?
Da das neue Contributor Portal noch im Beta-Stadium ist, werden noch einige Bugs gefixt werden und aktuell sind noch einige Funktionen wie das Bestimmen des Startpreises oder des EL-Preises nicht verfügbar. Das soll aber bald kommen und basierend auf den Wünschen der Nutzer sollen weitere Funktionen dazukommen.
Es scheint klar, dass sich der Fokus immer mehr in Richtung Adobe Stock bewegt, weshalb ich jedem empfehle, sich mit den neuen Möglichkeiten vertraut zu machen und im Idealfall schon seinen Workflow dahingehend anzupassen.
Was sagt ihr zum neuen Adobe Stock Contributor Portal?
* Affiliate
Auf den ersten Blick kommt es gut und vor allem übersichtlich rüber. Muss mich aber heute erst richtig einlesen.Synchronisation mit Fotolia ging problemlos
Same here, die Anmeldung und Verknüpfung lief komplett problemlos.
Das Problem für alle Anbieter aus Deutschland ist der andere Suchalgorhythmus. Auf Adobe Stock werden die eigenen Fotolia Bestseller meist nicht angezeigt. Es ist der gleiche Suchalgorhythmus, der vor ca. 2 Jahren kurzfristig bei Fotolia eingeführt wurde und alle Fotografen daraufhin schlagartig 60–70% Verluste hatten (http://www.alltageinesfotoproduzenten.de/2013/04/26/vermutungen-ueber-die-neue-fotolia-suche/). Es werden nie mehr als drei Bilder von einem Fotografen auf der ersten Seite angezeigt, selbst wenn dieser Fotograf die mit Abstand besten Bilder zu diesem Thema hat. So werden insbesondere Fotografen mit einem einseitigen Portfolio stark benachteiligt und es wird wieder zu den gleichen Umsatzeinbußen wie damals kommen. Ehrlich gesagt ist die jetzige Sortierung bei Fotolia wesentlich ausgegelichener. Das heißt, jemand der zu einem Thema gute Bilder liefert, kann sich auch damit einen gewissen Vorteil auf der jeweiligen Startseite zu diesem Thema verschaffen. Aber es wurde trotzdem eine gewisse Obergrenze eingeführt, die ein komplettes Überangebot von einem Anbieter verhindert, wie es noch vor ca. 3 Jahren noch möglich war.
Hier muss ich (leider) Heinz zu 100% Recht geben. Den zarten Mehrertrag den ich seit Adobe´s Übernahme bei FTL spüre wird wieder deutlich kippen, wenn Adobe Stock die Marktanteile vpn FTL übernimmt und der Großteil der Käufe über diese Plattform abgewickelt wird. Solange die typischen Credit Käufer aus dem DACH Raum via Fotolia Bilder erwerben ist alles im Grünen Bereich, Adobe wird – trotz Werbung für Adobe Stock – Fotolia nicht einstellen und die Kuh weiter melken. Aber auch die Gewohnheiten der bisherigen Käufer bei FTL wird sich eines Tages ändern, dann sehe ich leider schwarz. Ich mag die Schwarzmalerei auch nicht, aber vom Algo bei FTL bzw. dann Adobe hängt viel ab. Die angesprochene Änderung/ Situation vor 2 Jahren war, trotz Streuung, schon an der Grenze der Existenz. Zumindest wenn sie so geblieben wäre.
Zwei Fragen, die sich mir stellen:
1. Was ist das eigentliche Ziel von Adobe, uns dazu zu motivieren, ebenfalls über AdobeStock hochzuladen?
2. Wirkt sich der neue AS Algorhythmus denn auch auf die Suche bei FTL aus? Das wäre ja fatal…
@Marco: Ich vermute, der Fokus wird immer stärker in Richtung Adobe gehen, zumindest zeigen die letzten Entscheidungen das meiner Meinung nach.
Aktuell unterscheidet sich der AS Algorhythmus von dem von FT.
Heinz macht einen Denkfehler: Wenn wie von ihm geschildet alle Fotografen auf einmal 70 % Verlust machen würden, dann würde das natürlich auch für den Plattformbetreiber gelten, der nur noch auf den verbleibenden Sockelbetrag in Höhe von 30 % des ursprünglichen Marktvolumens Provisionen kassieren würde. Tatsache ist aber, dass durch Änderungen im Algorithmus lediglich eine Umverteilung stattfindet: „Monopolisten“ verlieren Marktanteile, bisher benachteiligte Fotografen rücken auf die ersten Seiten vor und verdienen dadurch auf einmal wesentlich mehr und werden so auch motiviert, noch aktiver zu werden und neues Material hochzuladen. Das sorgt für Dynamik und langfristig für eine attraktiveres Bildangebot, als wenn sich einige Monopolisten auf den Erfolgen ihrer Bestseller ausruhen. Adobe weiß ja genau, auf welcher Plattform welche Bilder nachgefragt werden und wird das natürlich mit Hilfe der Suchalgorithmen so aussteuern, dass der Gewinn für Adobe und damit auch für die Gesamtheit der Fotografen maximiert wird. Für Verschwörungstheorien gibt es also überhaupt keinen Anlass.
Ganz ehrlich: „Coole Feauteres“ kann ich überhaupt nicht erkennen! Wenn das alles ist, ist das ganz schön schwach!