Dabei geht es um die professionelle Vermarktung von aldult content. Leider sind fast alle Links, die gegen Ende des Beitrags eingefügt sind offline, oder zumindest die aktuellen Inhalte aus anderen Branchen. Nach einer umfassenden, generellen Recherche im Internet ist es mir tatsächlich nicht gelungen auch nur noch einen einzigen Vermarkter/ Bildagentur zu finden, die Bildmaterial aus dem Bereich Erotik ankaufen, bzw. vertreiben.
Kann das wirklich sein, dass sich der Markt hier tatsächlich so stark verändert hat, dass er quasi nicht mehr existent ist ? Hast du eventuell aktuelle Infos darüber, oder zumindest vielleicht einen Tipp, der hier hilfreich sein könnte ?
Würde mich wirklich sehr freuen, wenn du mir hier vielleicht weiterhelfen könntest. Vielen Dank auf jeden Fall schon mal im Voraus für deine Zeit.
Der Markt für „Erwachsenenunterhaltung“ hat sich ähnlich entwickelt wie der Bildermarkt allgemein: Die Preise sind gefallen und es gibt immer mehr „User Generated Content“, als Begriff wurde dafür „Porn 2.0″ geprägt, welcher zum Beispiel Webseiten wie OnlyFans, Fansly, ManyVids, PornHub oder Clips4Sale mit umfasst.
Mal ganz abgesehen davon, dass Bildmaterial im Gegensatz zu Videos eine immer geringere Rolle in der Branche spielt, ist auch die Vermarktung über Vermittler wie klassischen Bildagenturen unwichtiger geworden, weil Leute ihr Material selbst über die z.B. oben genannten Webseiten der Kundschaft anbieten können.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich weiterhin einige Anbieter in diesem Bereich. Auf dieser Übersichtsseite [Warnung: Nur klicken, wenn über 18 Jahre alt] werden 18 Webseiten gelistet, wo „Adult Content“ lizenziert werden kann. Interessierte Fotografen könnten zum Beispiel diese dort genannten Anbieter kontaktieren, ob diese auch Material von Freien ankaufen. Außerdem gibt es dort gleich diese Übersichtseite [Warnung: Nur klicken, wenn über 18 Jahre alt], wo 28 Webseiten gelistet werden, wo „Adult Content“ selbst verkauft werden kann, ganz oben mit dabei die schon erwähnten Webseiten.
Wer in diesem Marktbereich aktiv sein will, sollte damit etlich aktuelle Anlaufspunkte für die Kontaktaufnahme haben.
Wie schon 2010 geschrieben, bin ich bei diesen genannten Agenturen und Webseiten weder Kunde noch Lieferant, kann deshalb keine Erfahrungen aus erster Hand weitergeben. Falls es Leser*innen gibt, die mehr dazu sagen können, bitte eure Erfahrungen in die Kommentare schreiben.
Ich muss jetzt erst mal meinen Browserverlauf löschen…
In den letzten beiden Jahren hatte Adobe Stock für seine Anbieter* ein Bonurprogramm angeboten, mit dem die Teilnehmer kostenlos entweder ein Creative Cloud Foto-Abo oder sogar die ganze Creative Cloud kostenlos bekommen konnten.
Wer mehr als 300 Fotos pro Jahr auf Adobe Stock online gestellt hatte (bei einer Annahmequote von über 50%), bekam das Foto-Abo, wer mehr als 300 Video akzeptiert bekommen hatte, bekam die komplette Creative Cloud.
Das Modell hatte drei Nachteile: Die Anbieter brauchten sich um die Verkäuflichkeit ihrer Bilder keine Gedanken zu machen, es zählte die reine Masse. Außerdem war es für viele Anbieter schwierig, Videos zu produzieren und einige Anbieter arbeiten lieber mit Illustrator oder After Effects statt mit Photoshop.
Aktive Anbieter erhalten von Adobe Stock kostenlos eines der folgenden Jahres-Abos, wenn sie mehr als 150 Bilder aus ihrem Portfolio im Jahr verkaufen konnten: Creative Cloud Foto-Abo (20 GB), Illustrator, InDesign, Première Pro oder After Effects.
Wer über 5000 Verkäufe im Jahr erzielt, erhält die komplette Creative Cloud (alle Apps) kostenlos für ein Jahr!
Als „aktiver Anbieter“ zählt man, wenn man mindestens zwei Bilder im Jahr 2020 bei Adobe Stock online gestellt hat.
Jeder Video-Download zählt so viel wie 8 normale Downloads. Statt 5000 Bilder-Downloads reichen also auch 625 Video-Downloads (625 x 8 = 5.000) oder eine Mischung aus Video- und anderen Bild-Downloads, z. B. 100 Video-Downloads und 4.200 Foto-Downloads.
Premium-Inhalte, 3D-Assets, Vorlagen und Animationsvorlagen oder sonstige zukünftige Dateitypen sind von der Zählung ausgeschlossen.
ich finde diese Änderung nachvollziehbar und fair, weil jetzt die Anbieter belohnt werden, die auch wirklich etwas verkaufen.
Das Bonus-Programm für 2020 wird dann im Januar 2021 ausgewertet und die Gutschein-Codes im Februar 2021 verteilt.
Vor ca. einem Jahr hat die Bildagentur Adobe Stock eine neue Funktion eingeführt, die „Anbieter der Woche“. Diese Seite wurde vor einigen Monaten in „Aktuelle Bestseller“ umbenannt.
Das ist eine Art „Bestseller“-Anzeige, welche aber nur neue Uploads und auch die Portfoliogröße berücksichtigt, damit auch kleinere und neue Anbieter eine Chance haben.
Anzeige der „aktuellen Bestseller“ bei Adobe Stock
Aktuell werden die Anbieter so ermittelt: Für jeden der drei Bereiche Foto, Illustration und Vektoren werden die 400 Anbieter gefiltert, die in der Vorwoche die meisten Verkäufe gehabt haben mit Werken, die innerhalb der letzten sechs Monate hochgeladen wurden. Damit soll gewährleistet sein, dass auch neue Anbieter die Chance haben, in der Bestseller-Liste aufzutauchen.
Danach wird diese Liste nach dem Verhältnis von Uploads zu Verkäufen sortiert. Wer also gleich viele Verkäufe, aber weniger Uploads hat, steigt in der Liste und umgekehrt. Damit haben auch Anbieter, die weniger, aber verkäuflichere Bilder erstellen, bessere Chancen.
Die Reihenfolge der je zehn angezeigten Anbieter erfolgt zufällig, ebenso wie die Sortierung von deren Bestseller-Bildern. Ein Anbieter kann aktuell auch höchstens einmal in fünf Wochen vorgestellt werden.
Warum die Video-Bestseller nicht ausgewertet werden, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Die Datenbasis dieser Auswertung
Mein Assistent hat die Mühe auf sich genommen, ein Jahr lang diese Daten zu sammeln, also jede Woche zu notieren, welche zehn Anbieter in den drei Bereichen vorgestellt wurden.
Das ergibt bei 30 Anbietern in 52 Wochen 1560 Einträge. Diese 1560 Erwähnungen verteilten sich auf 625 Anbieter, viele waren also mehrmals vertreten. Diese habe ich dann einmal danach sortiert, wer insgesamt am häufigsten auftauchte und nach Dateityp sortiert.
Die Anzahl in Klammern ist die Häufigkeit der Erwähnung in der jeweiligen Kategorie in den Kalenderwochen 42/2018 bis 41/2019.
Schauen wir uns die Ergebnisse mal an (alle Links sind Affiliate-Links, falls ihr euch bei Adobe Stock anmelden wollt):
Da ein Anbieter nur maximal alle fünf Wochen in einer Kategorie auftauchen kann, ist die maximal mögliche Erwähnung pro Kategorie 11x innerhalb eines Jahres.
Das hat nur der Anbieter mtlapceciv aus Serbien mit seinen Rahmen-Mock-Ups in skandinavischen Interiors geschafft.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Foto- und Gesamtliste am Ende etwas „schwammiger“ ist, weil es im Bereich Foto noch vier Anbieter mit ebenfalls acht Erwähnungen gab und in der Gesamtwertung noch acht weitere Anbieter mit zehn Einträgen.
Interessant finde ich auch, dass von den Bestseller-Fotografen mit den großen Portfolios wie Africa Studio, Syda Productions, Monkey Business, Gstudio Group, Sergey Nivens oder WavebreakmediaMicro keiner dabei ist. Vielleicht ist deren Upload-Rate so hoch, dass die vielen Uploads nicht im Verhältnis zu den Verkäufen stehen, die kleinere Anbieter erreichen können.
Was sagt ihr dazu? Habt ihr paar schöne Portfolios entdeckt?
Vor einigen Monaten hatte ich hier ausgewertet, aus welchen Ländern die meisten Shutterstock-Anbieter kommen.
Heute soll es einige ähnliche Analyse der Daten von Adobe Stock geben, bzw. von Fotolia, denn obwohl die Portfolios auf beiden Webseiten identisch sind, werden bei Adobe Stock leider weniger Informationen dazu angezeigt.
Insgesamt wurden Daten von über 462.000 Anbietern mit insgesamt über 137 Mio. Dateien im Portfolio analysiert. Als Anbieter zählt jeder, der mindestens eine Datei online hat.
Als erstes wollen wir uns der Frage widmen, wie groß die meisten Portfolios sind. Dazu habe ich die Portfolios in Gruppen von Zehner-Potenzen gegliedert.
Über 60% aller aktiven Portfolios haben nur zehn oder weniger Bilder. Am anderen Ende des Spektrums gibt es nur ein Portfolio mit mehr als einer Mio. Bildern, und zwar das von Africa Studio* mit über 1,3 Mio. Bildern. Immerhin 64 Anbieter schaffen es noch auf Portfolios mit mehr als hunderttausend Dateien.
Nicht berücksichtigt wird leider auch, dass einige große Anbieter sogar mehr als nur ein Portfolio haben. Africa Studio hat zum Beispiel neben dem oben verlinkten Portfolio ein weiteres namens „New Africa“* mit über 175.000 Bildern und die irische Produktionsfirma Wavebreak Media hat gleich mindestens sechs Portfolios (1, 2, 3, 4, 5, 6)* mit zusammen mehr als 800.000 Bildern, wobei die beiden größten Portfolios jeweils „nur“ über 310.000 Bilder enthalten.
Portfolio-Größe
Anzahl Portfolios
% Gesamtsumme
1
98088
21,20%
2–10
183268
39,61%
11–100
111727
24,15%
101‑1000
47647
10,30%
1001–10000
19882
4,30%
10001–100.000
2006
0,43%
100.001–1.000.000
64
0,01%
1.000.001-
1
0,00%
Gesamtergebnis
462683
100,00%
Widmen wir uns nun dem Ranking. Dazu als Erinnerung hier die Liste, wie viel Verkäufe ein Anbieter erzielen muss, um ein bestimmtes Ranking zu erreichen:
Download-Voraussetzungen für das Erreichen von Ranking-Stufen bei Fotolia
Schauen wir uns mal an, wie viele Anbieter es gibt, die welches Ranking erreicht haben:
Ranking
Anzahl
Mittelwert Portfolio
Portfolio-Summe
% Gesamtergebnis
Diamant
3
575527
1.726.580
1,26%
Rubin
40
117405
4.696.186
3,42%
Saphir
218
36495
7.955.936
5,80%
Smaragd
1388
14048
19.498.210
14,22%
Gold
2522
7626
19.232.397
14,03%
Silber
10486
4040
42.365.057
30,90%
Bronze
7687
2278
17.507.890
12,77%
Weiß
321614
14
4.562.816
3,33%
Infinite
84
11754
987.340
0,72%
leer
118635
157
18.586.814
13,56%
Gesamtergebnis
462677
296
137.119.226
100,00%
Wer aufmerksam ist, wird die Spalte „leer“ feststellen. Diese Anbieter haben Portfolios zwischen ca. 20–940 Bildern und konnten aus Kapazitätsgründen noch nicht zugeordnet werden. Erfahrungsgemäß müssten sich diese Portfolios aufgrund von Kriterien wie Portfoliogröße, Alter des Portfolios etc. halbwegs gleichmäßig auf die Rankings SIlber, Bronze und Weiß verteilen mit einigen Infinite-Ausreißern dazwischen.
Die Mittelwerte für Silber und Bronze in der Liste könnten real als etwas unter den dargestellten Werten liegen, für Weiß etwas darüber.
Mit 261 Anbietern, die mehr als 100.000 Downloads erzielt haben, ist die Gruppe derer, die viel Umsatz erzielen, recht überschaubar. Selbst wenn wir das Smaragd-Ranking mit mehr als 25.000 Downloads dazu nehmen, haben wir erst 1649 Anbieter. Der große Anteil der Verkäufe geht also auf das Konto relativ weniger Anbieter.
Logischerweise gibt es eine Korrelation zwischen Portfoliogröße und Downloads. Deshalb seht ihr in der oberen Tabelle auch, wie groß ein typischen Portfolio innerhalb eines Rankings ist. Das zeigt auch, dass mein Portfolio mit knapp 39.000 Bildern und Rubin-Status überdurchschnittlich gut verkauft hat in den letzten Jahren, denn statistisch gesehen müsste ich mehr als 117.000 Bilder online haben, um diesen Status zu haben.
Schauen wir uns nun die Länder an, aus denen die erfolgreichsten Anbieter kommen. Dafür habe ich nur die 1649 Anbieter mit je mehr als 25.000 Downloads berücksichtigt.
Hier seht ihr die Verteilung der Länder sowie deren prozentuale Gewichtung innerhalb dieses Kriteriums (Smaragd-Status aufwärts).
Land
Anzahl Ranking (Smaragd bis Diamant)
Prozent
Deutschland
240
14,55%
Russische Föderation
213
12,92%
Ukraine
140
8,49%
USA
138
8,37%
Frankreich
89
5,40%
Japan
74
4,49%
Italien
68
4,12%
Polen
57
3,46%
Thailand
52
3,15%
Großbritannien
48
2,91%
Spanien
44
2,67%
Serbien
42
2,55%
Weissrussland
39
2,37%
Tschechische Republik
36
2,18%
Rumänien
31
1,88%
Kanada
24
1,46%
Lettland
21
1,27%
Österreich
16
0,97%
Türkei
15
0,91%
China
15
0,91%
Moldavien
15
0,91%
Slowakei
11
0,67%
Estland
10
0,61%
Niederlande
10
0,61%
Bulgarien
10
0,61%
[restliche 51 Länder]
191
11,58%
Gesamtergebnis
1649
100,00%
Hier wird der europäische Ursprung der Bildagentur Fotolia deutlich, vor allem im Vergleich zu dieser Shutterstock-Liste.
Die mit Abstand meisten Topseller kommen aus Deutschland, das Gründungsland Frankreich liegt auf Platz 5 (statt Platz 20 wie bei Shutterstock). Danach ist der große Anteil östlicher Länder zu bemerken, allen voran Russland und Ukraine, gefolgt von Serbien, Weißrussland, Tschechien und Rumänien. Die geringeren Lohn- und Produktionskosten machen es für Fotografen dieser Länder besonders attraktiv, ihre Bilder weltweit in Euro oder US-Dollar zu verkaufen.
Der große Anteil europäischer Länder – sechs der häufigsten Länder sind europäisch – bei den gut verkaufenden Anbietern erklärt sich auch historisch: Fotolia hatte damals sehr großen Wert auf Lokalisierung gelegt. Fast jedes europäische Land hatte früh ein eigenes Länderbüro erhalten, die Webseite wurde schnell in viele Landessprachen übersetzt und die Fotografen wurden ermutigt, in der Landessprache zu verschlagworten.
Die Region und die Sprache der Verschlagwortung waren auch bei der Anzeige der Suchtreffer sehr relevant. Einem deutschen Kunden wurden zum Beispiel eher Bilder deutscher Fotografen und mit deutschen Suchbegriffen angezeigt. Mit der Übernahme durch Adobe hat sich der regionale Fokus bei Adobe Stock deutlich verringert, weshalb nun die europäischen Fotografen, allen voran die deutschen, vermehrt über Umsatzrückgänge klagen.
Spaßeshalber habe ich mir die Daten der deutschen Fotografen genauer angeschaut, weil dies ein deutscher Blog ist. Demnach sind deutsche Fotografen für ca. 3 Mio. Bilder verantwortlich und das durchschnittliche deutsche erfolgreiche Portfolio hat ca. 10.000 Bilder online. Obige Einschränkungen siehe „leer“ gelten auch hier, wenn wir die 14,55% jedoch als Richtwert nehmen, wären es insgesamt ca. 5,7 Mio. Bilder deutscher Fotografen insgesamt.
Was sagen euch die Daten? Habt ihr weitere Fragen, die man eventuell analysieren könnte?