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Die sieben Vorteile von Exklusivität für Fotografen in Bildagenturen

Warum bin ich nicht exklu­siv bei einer Bildagentur? Manchmal wer­de ich von Lesern mei­nes Buches „Stockfotografie“* gefragt, war­um ich mei­ne Fotos nicht exklu­siv über eine Agentur ver­kau­fen las­se. Im Buch lis­te ich einen Teil mei­ner Umsätze pro Agentur auf. Mit Abstand am meis­ten ver­die­ne ich zur Zeit bei Fotolia*. Deshalb bekom­me ich ab und zu Mails wie die­se von Lukas:

Ich bin neu bei der Stockfotografie seit November 2010 und habe mir jetzt ihr Buch Stockfotografie gekauft und bin fleis­sig am Lesen und ler­nen. Ich habe vor­hin gera­de die Verkaufszahlen der ein­zel­nen Fotografen, wie auch Ihnen kurz über­flo­gen und ich stel­le mir jetzt eine kur­ze Frage: Sie ver­die­nen bei Fotolia deut­lich mehr als bei allen ande­ren, war­um bie­ten Sie dort ihre Bilder nicht gleich voll-​exklusiv an? Der Aufwand wäre doch viel gerin­ger und der Verdienst etwa gleich hoch?“

Meine Antwort in Kurzform ist immer: Es hat sei­ne Gründe. Heute will ich die­se Gründe aber aus­führ­lich beleuch­ten und erklä­ren, wann es auch sinn­voll sein kann, sich exklu­siv an eine Agentur zu binden.

Vorher jedoch eine Begriffsbestimmung: Es gibt ver­schie­de­ne Arten von Exklusivität, zum Beispiel Bildexklusivität, Preisexklusivität oder Fotografenexklusivität. Die Unterschiede erläu­te­re ich in mei­nen Buch genau­er, kurz nur: In die­sem Text geht es um die Fotografenexklusivität, bei der sich der Fotograf ver­pflich­tet, alle sei­ne Fotos nur über die eine Agentur anzu­bie­ten. Einige der Punkte las­sen sich aber auch auf eine Bildexklusivität bezie­hen, bei der der Fotograf sich bereit erklärt, nur bestimm­te Bilder exklu­siv über eine Agentur zu vertreiben.


Konkret gibt es bei den ein­zel­nen Verträgen Ausnahmen und Unterschiede, des­we­gen vor der Entscheidung für oder gegen Exklusivität bei einer Agentur den Exklusivvertrag auf­merk­sam mit Hinblick auf die unten auf­ge­zähl­ten Punkte lesen.

Was sind die Vorteile von Exklusivität bei einer Bildagentur?

  1. Zeitersparnis
    Dieser Punkt liegt auf der Hand. Wer nur eine Agentur, statt – wie ich – mehr als 15 belie­fert, spart dadurch viel Zeit. Durch eine Optimierung des Workflows und Verwendung von IPTC und FTP lässt sich zwar viel Zeit spa­ren, aber es ist immer schnel­ler und ein­fa­cher, sei­ne Fotos nur an eine Agentur zu senden.
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  3. Optimierung von Verschlagwortung und Bildqualität
    Jede Agentur ach­tet auf ande­re Details bei der Bewertung von Bildern: Schärfe, Bildrauschen, chro­ma­ti­sche Aberration usw. Wer nur eine Agentur hat, kann sich bei der Retusche ganz dar­auf kon­zen­trie­ren, wo sei­ne Agentur am kri­tischs­ten ist und die­se Bildfehler bevor­zugt kor­ri­gie­ren. Auch das spart Zeit, führt manch­mal aber dazu, dass man mit der Zeit betriebs­blind wird und ande­re Bildfehler nicht mehr als so stö­rend wahr­ge­nom­men werden. 

    Auch die Verschlagwortung kann der exklu­siv belie­fer­ten Agentur ange­passt wer­den. Das betrifft sowohl die Menge der Suchbegriffe, die Sprache (deutsch, eng­lisch, fran­zö­sisch, ande­re Sprachen?) und vie­le Details, die sich ansons­ten bei vie­len Agenturen unter­schei­den: Soll nur Einzahl oder auch Mehrzahl ver­wen­det wer­den? Werden Verben gebeugt oder nur im Infinitiv gebraucht? Sind Markennamen oder Redewendungen erlaubt?

    Viele exklu­si­ve Fotografen kön­nen die­sen Vorteil zu ihren Gunsten noch wei­ter aus­bau­en, wenn sie ihre Kenntnisse über die Funktionsweise der agen­tur­in­ter­nen Suchfunktion ver­tie­fen. Die meis­ten Bildagenturen schüt­zen ihren Suchalgorhythmus wie einen gehei­men Schatz, aber durch eige­ne Tests oder Erfahrungsberichte in Foren (agen­tur­in­tern oder exter­ne Foren wie micros­tock­group oder Foto-​Talk) lässt sich viel raus­fin­den: Wie geht die Suche mit Bindestrichen, Umlauten oder Sonderzeichen um? Nach wel­chen Prinzipien über­setzt die Suche? Gibt es ein kon­trol­lier­tes Vokabular?

     

  4. Bessere Rechtekontrolle
    Ein Fotograf fin­det eins sei­ner Fotos auf einer dubio­sen Internetseite. Die Art der Nutzung gefällt ihm nicht. Womöglich wur­de das Foto sogar gestoh­len. Ein nicht-​exklusiver Fotograf müss­te jetzt bei allen Bildgenturen, bei denen er das Foto anbie­tet, her­aus­fin­den, ob es ord­nungs­ge­mäß lizen­ziert wur­de. Wenn es nicht gekauft, son­dern gestoh­len wur­de, muss der Fotograf meist selbst tätig wer­den, weil jede Agentur sagen kann: „Ach, das Bild kam nicht von uns, das bie­ten sie doch auch bei der Konkurrenz an“.Ein exklu­si­ver Fotograf hat es deut­lich ein­fa­cher: Das Foto wird nur bei einer Agentur ange­bo­ten, dem­nach muss der poten­zi­el­le Dieb es dort gefun­den haben. Die Agentur kann dann die eige­ne Rechtsabteilung, wel­che Routine besitzt, auf den Fall ansetzen.
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  6. Keine Preiskonkurrenz und höhe­re Preise
    Wer sei­ne Fotos nur bei einer Agentur anbie­tet, kann klar sagen, wie viel die Bilder kos­ten. Bei einer Belieferung von vie­len Agenturen kön­nen Käufer über­le­gen: Das Bild in Web-​Auflösung kos­tet bei Agentur X am wenigs­ten, bei Agentur Y habe ich sowie­so ein Abo, bei Agentur Z kos­tet die Merchandising-​Lizenz weni­ger. Gefällt dem Kunden ein Bild so gut, dass er unbe­dingt genau die­ses, kein ähn­li­ches, will, ist er bei exklu­si­ven Fotos eher bereit, einen höhe­ren Preis zu zah­len, weil er die Bildagenturen nicht „gegen­ein­an­der aus­spie­len“ kann. 

    Das wis­sen auch die Bildagenturen und ver­kau­fen des­we­gen ihre exklu­si­ven Fotos oft auch teu­rer. Bei istock­pho­to kos­ten exklu­si­ve Fotos 50–100% mehr, bei Fotolia kön­nen exklu­si­ve Fotografen selbst ent­schei­den, ob sie ihre Preise höher set­zen wol­len, bis zu einer Verdreifachung der nor­ma­len Preise ist möglich.

     

  7. Bessere Positionierung in den Suchergebnissen
    Vor kur­zem hat die Firma Lookstat ein Experiment gemacht: Wie stark wer­den die Fotos von Exklusivfotografen bei den Suchergebnissen von istock­pho­to bevor­zugt? Das Ergebnis ist erhel­lend: Die Bilder von exklu­si­ven Fotografen wer­den ca. vier Mal häu­fi­ger als die von nicht-​exklusiven Fotografen ange­zeigt. Das führt zu mehr Verkäufen und mehr Einnahmen der Exklusivfotografen.Dieser Vorteil ist umso stär­ker aus­ge­prägt, je mehr Motive die Bildagentur zur Suchanfrage im Archiv hat, zum Beispiel bei Exklusivfotografen, die vie­le Business‑, Lifestyle- oder Wellness-​Fotos anbie­ten. Logisch: Sind bei einem Thema nur weni­ge Fotos vor­han­den, muss häu­fi­ger auf das Material der nicht-​exklusiven Fotografen zurück­ge­grif­fen werden. 

    Bei ande­ren Agenturen ist das Missverhältnis nicht so krass, aber den­noch bemerk­bar. So ver­die­nen zum Beispiel Fotografen, die sich exklu­siv bei Fotolia ver­pflich­ten, unge­fähr dop­pelt so viel pro Bild wie nicht-​exklusive Fotografen. Bei Dreamstime kön­nen Fotografen sich sogar aus­rech­nen las­sen, wel­che Mehreinnahmen sie durch eine Exklusivität dort gene­rie­ren könn­ten. Bei mir wären das ca. 20% mehr pro Abo-​Verkauf, 86% mehr pro Credit-​Verkauf und unter dem Strich ca. dop­pelt so hohe Einnahmen wie bis­her. Auch hier wie­der die Formel „Exklusivität-​Einnahmen = Nichtexklusivität-​Einnahmen x 2“.

     

  8. Bessere Honorarbeteiligung
    Die erwähn­ten Mehreinnahmen sind nicht nur ein Ergebnis bes­se­rer Positionierung bei den Suchergebnissen, son­dern auch durch eine bes­se­rer Honorarbeteiligung. In der Regel zahlt jede Bildagentur, wel­che bei­de Modelle (exklusiv/​nicht-​exklusiv) anbie­tet, den exklu­si­ven Fotografen mehr Prozente des Umsatzes aus. Bei istock­pho­to erhal­ten Fotografen dann statt 15–20% sagen­haf­te 20–45% der Einnahmen. Bei Fotolia sind es 42–63% für Exklusivfotografen statt 25–46%. Dreamstime schüt­tet 60% statt 25–50% aus. Einige Macrostock-​Agenturen akzep­tie­ren nur exklu­si­ve Fotografen oder Bilder und haben des­we­gen kei­ne unter­schied­li­chen Honorare.Die Honorarbeteiligung muss jedoch rela­tiv gese­hen wer­den. Es hilft wenig, wenn eine Agentur 90% dem Fotografen der Einnahmen ver­spricht, jedoch kaum Verkäufe gene­riert. Deswegen lohnt sich ein Exklusivvertrag nur mit gro­ßen Bildagenturen, die regel­mä­ßig vie­le Umsätze erzielen.
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  10. Mehr Anreize
    Zusätzlich zu den genann­ten Vorteilen bie­tet jede Bildagenturen wei­te­re Anreize für die Exklusivität. Diese kön­nen ganz unter­schied­lich aus­fal­len. Dreamstime bie­tet für Exklusivfotografen 20 Cent pro hoch­ge­la­de­nem akzep­tier­ten Foto an – auch nach­träg­lich – und eine um 50% höhe­re Upload-​Quote. Auch istock­pho­to erlaubt sei­nen „Exklusives“, mehr Bilder hoch­zu­la­den und schenkt den Fotografen Visitenkarten mit ihren Motiven. Auch die Teilnahme an den soge­nann­ten „istockalypse“-Workshops ist nur exklu­siv mög­lich. Fotolia bie­tet exklu­si­ven Fotografen die Möglichkeit, ihre Bilder von den bil­li­gen Abonnements auszuschließen.

Wow, sie­ben Vorteile für Exklusivität bei Bildagenturen? Wo ist da der Haken? Geduld. Im nächs­ten Artikel am Montag zäh­le ich die sechs Nachteile der Exklusivität auf, die mei­nes Erachtens nach min­des­tens genau­so schwer wie­gen wie die Vorteile.

Bis dahin berich­tet doch in den Kommentaren, wel­che Vorteile ihr für Euch seht? Bitte ver­mei­det die Nachteile, die kön­nen wir im nächs­ten Artikel diskutieren.

Getty Images auf Einkaufstour – Was für Folgen hat die PicScout-Übernahme?

Drei Wochen gab es hier kei­ne News mehr, aber in der Bilderbranche sind in letz­ter Zeit ja kei­ne Nachrichten oft gute Nachrichten.

In den letz­ten Tagen jedoch häuf­ten sich die Meldungen, nicht nur klei­ne, son­dern auch gro­ße. Allen vor­an der Branchenriese Getty Images. Deswegen gibt es heu­te mal ein Special, bei dem wir uns die Aktionen genau­er anschauen.

Getty Images kauft den Bildersuchdienst PicScout

Getty Images kauf­te für 20 Millionen US-​Dollar den Bildersuchdienst PicScout. PicScout ist eine israe­li­sche Firma, die sich auf Bilderkennungssoftware spe­zia­li­siert hat. Hauptprodukte der Firma sind zwei Dienste: ImageTracker erlaubt es Bildagenturen, ihre Bilder im Internet auf­zu­fin­den, egal, ob sie gespie­gelt, beschnit­ten, farb­lich ver­än­dert, mit Text ver­se­hen oder ander­wei­tig bear­bei­tet wur­den. Das erleich­tert die Suche nach unbe­rech­tig­ten Nutzungen. Das zwei­te Produkt ist ImageExchange. Das ist eine Art Sidebar, die rechts am Internet-​Browser auf­ge­klappt wer­den kann und anzeigt, bei wel­cher Bildagentur oder wel­chem Fotografen die Bilder auf der gera­de besuch­ten Webseite lizen­ziert wer­den kön­nen. Das hilft Bildsuchern, schnel­ler die Rechteinhaber eine Bilder auf­zu­spü­ren, um es dann kau­fen zu können.


Dieser Kauf erscheint vie­len Branchen-​Experten sinn­voll und auch ich kann sofort min­des­tens drei lukra­ti­ve Nutzungen sehen: Zum einen kann die ImageTracker-​Technologie den Anwälten von Getty Images hel­fen, Getty-​Bilder im Netz zu fin­den und unbe­rech­tig­te Nutzungen abzu­mah­nen. Das wird jetzt schon genutzt. Im Link eben wer­den neben Getty Images auch ande­re Bildagenturen wie Corbis, Masterfile, Mauritius Images, Stockfood und LOOK genannt, die sich bei Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen von der glei­chen Anwaltskanzlei (Waldorf Frommer) ver­tre­ten las­sen. Interessanterweise sind das genau die Agenturen, die PicScout auf ihrer Webseite als ImageTracker-​Kunden nennt. Ein Zusammenhang liegt nahe.

Auch ImageExchange kann Getty Images nütz­lich sein. Bisher sind dort vor allem Microstock-​Agenturen und weni­ge Macrostock-​Agenturen wie F1 Online oder Vario Images im System. Getty Images oder istock­pho­to habe ich bei mei­nen Tests bis­her nicht gefun­den. Anders for­mu­liert: Bisher hilft das Tool nur Konkurrenten von Getty Images. Das wird sich wahr­schein­lich bald ändern. Getty hät­te sich gegen eine Gebühr in das System auf­ge­nom­men wer­den kön­nen, aber hey, statt­des­sen haben sie den Laden ein­fach auf­ge­kauft. Bei einem geschätz­ten jähr­li­chen PicScout-​Umsatz von 5 Millionen US$ ein Taschengeld.


Drittens kann die Bilderkennungssoftware von PicScout bestimmt auch intern sehr nütz­lich sein, um auf der Getty-​Webseite Funktionen wie „Suchen sie ähn­li­che Bilder?“ zu ver­bes­sern oder iden­ti­sche Bilder von ver­schie­de­nen Partneragenturen bes­ser fil­tern zu kön­nen. Allein letz­te­re Funktion wür­de einen gro­ßen Coup ermög­li­chen oder – für Getty viel­leicht lukra­ti­ver – ver­hin­dern. Sehen wir uns fol­gen­de Interview-​Passage mit dem pro­fes­sio­nel­len Bildkäufer-​Team „Die Bildbeschaffer“ an, was Andy Goetze vor nur paar Tage vor der PicScout-​Übernahme durch Getty hier geführt hat:

In pre­vious years you used very often pho­to por­tals like Alamy or Fotofinder for your work. We still have no real micros­tock por­tal, and new­co­mer PixMac went through some hic­cups recent­ly. From your point of view, is the­re a need for such a micros­tock por­tal, or not?

I still use and like Alamy and Fotofinder.

Counter ques­ti­on: What about the pro­ject Oseeris? 29 micros­tocks in one search. Give it a try and you will see: the over­whel­ming part of the micros­tock imagery is non-​exclusive and appears more than once! And don’t for­get good old Picturemaxx! In Picturemaxx, we find the same image 14 times, becau­se ever­y­bo­dy cross-​sells ever­y­thing. The same with micros­tocks: a por­tal might only suc­ceed here if the site fil­ters dupli­ca­tes. If the­re is any­bo­dy out the­re offe­ring that fil­ter, plea­se speak up now!“

Das Interview ist ins­ge­samt sehr emp­feh­lens­wert. Die zitier­te Passage hin­ge­gen zeigt, das Bildkäufer sich hän­de­rin­gend ein System wün­schen, was bei einem agen­tur­über­grei­fen­den Bildportal die gan­zen Duplikate fil­tern könn­te. PicScout kann sowas. Von einem Portal ver­schie­de­ner Agenturen wür­den hin­ge­gen eher die klei­ne­ren, unbe­kann­te­ren Bildagenturen pro­fi­tie­ren, die nicht genug eige­ne Stammkunden an sich bin­den kön­nen. Mit dem Kauf von PicScout hat Getty Images ver­hin­dert, dass PicScout selbst an so einem Projekt teil­nimmt. Ist nur eine Vermutung, aber sie liegt nahe.

Getty Images kauft die Bildagentur Photolibrary

Nach dem Kauf von PicScout hat­te Getty noch etwas Kleingeld in der Tasche und kauf­te gleich noch die Agentur Photolibrary dazu. Photolibrary ist eine in Sydney behei­ma­te­te Agentur, die vor allem in Indien, Südostasien und den ara­bi­schen Staaten stark ist. In die­sen Regionen möch­te Getty Images stär­ke­re Präsenz zei­gen. Für Fotografen ist die­se Konzentration bedenk­li­cher als der PicScout-​Deal, da jeder Zusammenschluss von zwei gro­ßen Bildagenturen die Möglichkeiten ver­rin­gert, bei sich ändern­den Konditionen zur Konkurrenz zu gehen. Das führt uns naht­los zum nächs­ten Punkt.

Getty Images ändert Fotografenverträge

Wenn eine Bildagentur in den letz­ten Jahren eine Änderung der Fotografenverträge bekannt gab, war das meist zum Nachteil der Fotografen. So auch dies­mal, als Getty Images neue Verträge ankün­digt. Im Kern sind es zwei Änderungen, die vie­le Fotografen und Fotografenverbände wie die APA oder die ProPhoto Coalition auf die Barrikaden brin­gen: Erstens will Getty Images das Recht bekom­men, jedes RF-​Bild auto­ma­tisch auch als Abo-​Bild anbie­ten zu dür­fen und zwei­tens, jedes RM-​Bild unge­fragt auch als RF-​Bild ver­kau­fen zu dürfen.

Vor allem die let­ze­re Forderung könn­te der Sargnagel der tra­di­tio­nel­len „Rights Managed“-Lizenzierungsschiene sein, bei der es dem Lizenzinhaber mög­lich ist, jede Bildnutzung detail­liert nach­wei­sen zu kön­nen. Wozu soll­te Getty das noch brau­chen, wenn sie jetzt PicScout gekauft haben? Damit kön­nen sie nicht nur RM-​Nutzungen, son­dern alle Nutzungen verfolgen.Es gibt noch eini­ge ande­re Firmen, die ähn­li­che Bilderkennungsprogramme ent­wi­ckeln wie TinEye von Idée Inc. oder Photopatrol von der Web Content Solutions GmbH. Wenn ich wet­ten könn­te, wären das wei­te­re Übernahme-​Kandidaten. Der Fotograf, der jedoch kei­nen Zugriff auf die­se Technologien hat, ver­liert an Kontrollmöglichkeiten über sei­ne Fotos.

Deshalb hat die gro­ße Fotografenorganisation „American Society Of Media Photographers“ (ASMP) jetzt auch öffent­lich die Getty-​Fotografen dazu auf­ge­ru­fen, sich Alternativen zu Getty Images zu suchen. Vorgeschlagen wer­den ent­we­der direk­te Lizenzierungswege über PhotoShelter oder LicenceStream oder ande­re Mitgliedsagenturen des Bildagentur-​Verbands PACA.

Ob Getty Images das jedoch groß­ar­tig stö­ren wird, mag bezwei­felt wer­den, weil ver­mut­lich allein über Flickr (wir erin­nern uns an den Getty/​Flickr-​Deal) monat­lich mehr Bilder lizen­ziert wer­den könn­ten als alt­ein­ge­ses­se­ne Fotografen von Getty abzie­hen könn­ten. Vielleicht wol­len sie sogar die­se „Verjüngungskur“ for­cie­ren. Denn war­um umständ­lich und auf­wän­dig per Hand Bilder aus dem Flickr-​Meer raus­fi­schen, ohne genau zu wis­sen, ob die Bildkäufer das Motiv auch wol­len? Stattdessen bie­tet Getty Images seit ca. 10 Monaten an, jedes Foto bei Flickr zu lizen­zie­ren, sofern das recht­lich mög­lich ist. Ja, jedes. Bei über 3000 neu­en Uploads zu Flickr pro Minute kann selbst der geschäf­tigs­te Fotograf nicht mithalten.

Was glaubt ihr? Wohin wird die Reise mit Getty Images gehen?

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Shutterstock verrät endlich die Suchbegriffe der Bildkäufer

Jedes Mal, wenn ich mit einer Bildagentur rede und wir über Verbesserungsvorschläge reden, wün­sche ich mir, dass die Agentur den Fotografen zeigt, wel­che Suchbegriffe ein Bildkäufer benutzt hat, um ein Foto zu fin­den. Dass es tech­nisch mög­lich ist, beweist seit lan­gem Dreamstime*.

Nun – end­lich – führt auch Shutterstock die­se Funktion ein. Ja, wirk­lich, ab sofort kön­nen Fotografen sehen, durch wel­che Keywords ihre Bilder am meis­ten ver­kauft wurden.

Bislang ist die­se Funktion etwas ver­steckt. Ihr fin­det sie, wenn ihr in Eurem Fotografen-​Account rechts auf das schwar­ze „Shutterstock Darkroom“-Logo klickt und dort auf „Image Gallery Stats“ (oder ihr benutzt mei­nen Link). Dort wer­den dann zu jedem Bild in Eurem Portfolio die fünf meist­be­nutz­ten Suchbegriffe ange­zeigt, wegen denen Euer Bild ver­kauft wur­de. Wenn ihr dar­un­ter auf „Show all key­words“ klickt, erscheint eine Liste mit allen Suchbegriffen, abstei­gend nach Häufigkeit sortiert.

Am Beispiel oben seht ihr zum Beispiel, dass das Bild vor allem wegen der Seitenansicht (pro­fi­le, side view) gekauft wur­de. Interessant ist auch, dass das fälsch­li­cher­wei­se benutz­te Keyword „men“ (Mehrzahl von Mann) kei­nen stört und auch zu Verkäufen führ­te. Ich ver­mu­te aber, dass die Suchbegriffe erst seit kur­zem gezählt wer­den, denn auch bei mei­nen Bestsellern wer­den nicht mal die Hälfte der Suchbegriffe ange­zeigt. Da Shutterstock sehr viel ver­kauft, wer­den die­se Statistiken sicher erst in paar Wochen aus­sa­ge­kräf­ti­ger, wenn die Datenbasis groß genug gewor­den ist. Diskutiert wer­den kann über die Funktion hier im Shutterstock-Forum.

Was haben Fotografen von die­ser Anzeige? Viel!

Fotografen kön­nen nun sehen, wel­che Suchbegriffe am erfolg­ver­spre­chends­ten sind. Das sind nicht immer die, die ich selbst ver­mu­te. Eine ande­re Erkenntnis ist auch, dass die ganz offen­sicht­lichs­ten Suchbegriffe am meis­ten zum Verkauf füh­ren. Zuviel „Kreativität“ bei der Vergabe von Suchbegriffen ist nicht immer hilf­reich und kann sogar kon­tra­pro­duk­tiv wir­ken. Dazu kommt in den nächs­ten Wochen ein gan­zer Blog-Artikel.

Trotz mei­ner Euphorie über die end­lich sicht­ba­ren Käufer-​Suchbegriffe kann die Funktion eins nicht: Sie ver­rät lei­der nicht, wel­che feh­len­den Suchbegriffe zu mehr Verkäufen geführt hät­ten. Das geht nur manch­mal indi­rekt, wenn Fotografen sehen, dass eini­ge Fotos einer Serie sich bes­ser als ande­re aus der glei­chen Serie ver­kau­fen, weil dort Suchbegriffe dabei sind, die den ande­ren Bildern feh­len. Die könn­ten dann ergänzt wer­den (wenn es vom Motiv passt), um mehr Verkäufe zu erzielen.

Deshalb ist die­se Funktion für Fotografen bares Geld wert und ich wün­sche mir wei­ter­hin, dass ande­re Bildagenturen da schnell nach­zie­hen werden.

Ich bin gespannt: Was sind Eure ers­ten Erkenntnisse bei der Auswertung? Ändert ihr Eure Verschlagwortung?

* Affiliate

Was ist dran am kostenlosen Abo-​Angebot von Fotolia für Blogger?

Gestern hat Andy Götze von StockPhotoTalk die Nachricht ver­brei­tet, dass Fotolia jetzt aus­ge­such­ten Bloggern ein kos­ten­lo­ses Abo anbie­ten wür­de. Die mage­ren Details ste­hen auf fotolianews.com.

Die wich­tigs­te Frage für Fotografen wird dort jedoch nicht beant­wor­tet: Bekomme ich Geld, wenn jemand mein Foto mit so einem kos­ten­lo­sen Abonnement runterlädt?

Ich habe direkt bei Fotolia nachgefragt.

Die kur­ze Antwort: Ja!


Die lan­ge Antwort: Ja! Jeder Abo-​Download wird wie ein nor­ma­ler Download abge­rech­net, ent­spre­chend des aktu­el­len Honoraranteils des Fotografen. Wer also z.B. den Silber-​Status hat, erhält 0,32 Euro (Standard-​Abo) oder 0,37 Euro (Premium-​Abo).

Das hat Fotolia auch frü­her so gehand­habt, wenn es zum Beispiel paar Bilder für Neukunden ver­schenkt hat oder Rabatt-​Aktionen bewor­ben hat, bei denen die Bildkäufer 10% oder 20% Rabatt beka­men. Diese Kosten trug Fotolia, Downloads durch sol­che Marketing-Aktionen wur­den dem Fotografen ganz nor­mal gutgeschrieben.

Ein ande­rer Punkt: Heißt das Abo-​Angebot jetzt, dass Fotolia den Blogs die Fotos jetzt schenkt, anstatt sie zu ver­kau­fen? Das wäre – salopp gesagt – dumm, denn Blogger kau­fen ger­ne bei Microstock-​Bildagenturen, weil sie eben bil­lig sind. Deshalb ist die­ses Abo-​Angebot auch nur für eine klei­ne Gruppe hand­ver­le­se­ner Blogs gedacht. Diese Blogs müs­sen natür­lich als Bildcredit den Fotografennamen UND einen Link zum Bild des gezeig­ten Fotografen set­zen. Damit bekommt Fotolia Backlinks, wel­che deren Google-​Ranking stei­gern und auch beim Fotografen stei­gen die Chancen, dass er durch die Verlinkung mehr Bilder verkauft.

Eine Garantie ist das nicht, aber solan­ge Fotolia allein die Kosten trägt, ist das Experiment einen Versuch wert.

Was sagt ihr dazu?

Die perfekte Bildagentur – Teil 2: Bilder hochladen

Auf der Suche nach der „per­fek­ten Bildagentur“ wol­len wir uns in die­sem Teil dem ers­ten logi­schen Schritt aus Fotografensicht wid­men. Das Hochladen der fer­tig bear­bei­te­ten und ver­schlag­wor­te­ten Bilder.

FTP und IPTC

Die meis­ten Bildagenturen bie­ten als Möglichkeiten das Hochladen per Webseite, Java-​Formular oder FTP an, eini­ge auch über Software-​Tools, die meist nur auf­ge­hübschte Java-​Skripte sind.

Die Java- oder Webseiten-​Option eig­net sich nur für ein­zel­ne spo­ra­di­sche Uploads und ist gene­rell kaum emp­feh­lens­wert, vor allem, weil es sehr zeit­auf­wän­dig ist. Wer ein­mal FTP pro­biert hat, will es nicht mehr missen.

FTP steht für „File Transfer Protocol“ und ist eine sehr beque­me Möglichkeit, vie­le Daten auf ein­mal einer oder sogar meh­re­ren Agenturen zu sen­den. Einfach in einer Art Dateibrowser (erin­nert ihr Euch an den „Norton Commander“?) die Daten von links nach rechts zie­hen und das Programm arbei­tet die so ent­stan­de­ne Warteschlange nach­ein­an­der ab. Ich begin­ne meist vor dem Schlafengehen den Ladevorgang einer fer­ti­gen Fotosession an alle betref­fen­den Agenturen, das sind ins­ge­samt ca. 2–4 Gigabyte. Morgens ist dann alles erle­digt, ein Fehlerprotokoll des FTP-​Programms mel­det even­tu­el­le Fehler und ich kann zum Import der Bilder auf der Agenturseite über­ge­hen. Etwas aus dem Rahmen fällt die Agentur Bildunion, wel­che zwar FTP-​Uploads unter­stützt, aber vor­her eine bestimm­te Ordnerstruktur ver­langt, die für jede Fotosession vor­her im Fotografenbereich ein­zeln ein­ge­rich­tet wer­den muss. Auch das ist unnö­ti­ger Aufwand.

Halten wir kurz fest: Eine per­fek­te Bildagentur unter­stützt den Dateiupload per FTP. Die meis­ten machen das auch, eine berühm­te Ausnahme ist istock­pho­to und man­che neu­ge­grün­de­ten Agenturen, wel­che befürch­ten, dem gewal­ti­gen Ansturm an Datenmengen nicht gewach­sen zu sein.

Manche Agenturen kon­trol­lie­ren regel­mä­ßig ihren FTP-​Eingang. Einige alle paar Minuten, ande­re nur jede 24 Stunden (z.B. Pitopia oder Adpic). Praktisch ist es, wenn dann wie bei Pitopia ein Knopf zum „manu­el­len Einlesen“ vor­han­den ist, mit dem das Einlesen selbst gestar­tet wer­den kann. Andere Agenturen wie­der­um erfor­dern immer das Starten des Einlesens durch den Fotografen. Das ist aus mei­ner Sicht ein unnö­ti­ger Schritt, da es Ziel jeder Agentur sein soll­te, das Hochladen der Bilder so kurz und mit so wenig Eingaben wie mög­lich zu gestalten.

Fast alle Agenturen unter­stüt­zen auch das Einlesen der IPTC-​Daten. IPTC bedeu­tet, dass der Fotografen den Bildtitel, Bildbeschreibung und Schlagworte als Metadaten dem Bild hin­zu­fügt. Das hat den gro­ßen Vorteil, dass der Fotograf nicht bei jeder Agentur die glei­chen Daten per Hand ein­tra­gen muss. Das spart viel Zeit. Leider gibt es bis­her kei­nen Standard für mehr­spra­chi­ge Verschlagwortung, die von meh­re­ren Agenturen unter­stützt wür­de. Deshalb lege ich zwei Foto-​Sets an: Einmal mit deut­scher und ein­mal mit eng­li­scher Verschlagwortung, je nach zu belie­fern­der Agentur.

Kommunikation

Kommunikation ist ein Modewort, wel­ches sich vie­le Firmen auf die Fahnen schrei­ben. In der Praxis sieht das jedoch auch bei Bildagenturen ganz unter­schied­lich aus. Ideal ist aus mei­ner Sicht immer, wenn eine Bildagentur für jede erdenk­li­che Information anbie­tet, eine pas­sen­de Email zu schi­cken. Das soll­te aber nur eine Option sein, die der Fotograf ein­zeln akti­vie­ren oder deak­ti­vie­ren kann, je nach­dem, was er für sei­nen Workflow braucht.

Dazu gehö­ren zum Beispiel fol­gen­de Informationen: Wenn das Importieren der Fotos zeit­ver­zö­gert erfolgt, ist eine Nachricht hilf­reich, wenn die Bilder fer­tig impor­tiert wur­den. Wenn Bilder nicht ange­nom­men oder nach­träg­lich gelöscht wur­den, soll­te eine Nachricht mög­lich sein, idea­ler­wei­se auch eine Art Archiv im System hin­ter­legt sein, wie das zum Beispiel sehr gut bei Shutterstock oder Fotolia ersicht­lich ist. Einige Agenturen bie­ten nur eine kom­bi­nier­te Mail an, wel­che zusam­men über ange­nom­me­ne und abge­lehn­te Bilder infor­miert. Ich fin­de zwei sepa­ra­te Mails bes­ser, weil mich mehr inter­es­siert, was abge­lehnt wurde.

Thumbnails und Dateinamen

Ein Unding, was sich lei­der zu vie­le Bildagenturen erlau­ben: Der Fotograf ist nicht in der Lage, den Original-​Dateinamen eines Fotos zu sehen, wel­chen er ver­ge­ben hat. Dabei sind die­se bei rou­ti­nier­ten Stockfotografen der bes­te Weg, eine ein­wand­freie Zuordnung zu ermög­li­chen. Zum Beispiel ver­schickt Digitalstock zwar Emails, wenn Bilder abge­lehnt oder gelöscht wur­den, gibt in der Mail aber nur den Bildtitel (aus den IPTC-​Daten) an. Wenn ich dann mehr­mals „Manager hält Daumen hoch“ lese, hilft mir das sehr wenig. Die Annahme/​Ablehnungsmails von Shutterstock sind dage­gen sehr über­sicht­lich mit Original-​Dateinamen und Thumbnail, wobei die Thumbnails der abge­lehn­ten Bilder lei­der nach paar Wochen gelöscht wer­den. Bei Fotolia hin­ge­gen blei­ben die Thumbsnails auch von gelösch­ten Bildern immer im System, was ich als hilf­rei­cher empfinde.

Merke: Die per­fek­te Bildagentur zeigt dem Fotografen im Fotografenbereich und bei jeder Kommunikation über kon­kre­te Bilder immer den Original-​Dateinamen und ein Thumbnail des Bildes.

Logische Upload-​Reihenfolge

Manche Agenturen wol­len, dass die Fotografen erst alle Bilder fer­tig ver­schlag­wor­ten und ent­schei­den dann, wel­che sie neh­men. Andere Agenturen wie Pitopia oder ImagePoint tren­nen die Bildkontrolle von der Kontrolle der Suchbegriffe. Dann müs­sen nur die ange­nom­me­nen Bilder wei­ter „ver­ar­bei­tet“ wer­den. Diese Herangehensweise ist umso sinn­vol­ler, je höher die Ablehnungsquoten einer Bildagentur sind. Vor allem bei Shotshop ärgert mich das oft, da sie ziem­lich vie­le mei­ner Bilder ableh­nen, gleich­zei­tig aber eins der auf­wän­digs­ten Annahmeverfahren haben. Käme die Bildkontrolle vor­her, wür­de ich viel Zeit sparen.

Piopia bie­tet aus­ge­wähl­ten Fotografen sogar an, die tech­ni­sche Bildkontrolle auto­ma­tisch zu über­sprin­gen, wenn sich alle Bilder in der Vergangenheit durch­ge­hend als qua­li­ta­tiv hoch­wer­tig ein­ge­stuft wurden.

Fast in Vergessenheit gera­ten ist die Möglichkeit, dass die Bildagentur selbst die Verschlagwortung über­nimmt. Das bie­ten heu­te fast nur noch Macrostock-​Agenturen an, wäh­rend eini­ge Microstock-​Agenturen wie Dreamstime oder Adpic die­sen Service gegen Gebühr anbie­ten – mit schwan­ken­den Ergebnissen.

Nervtötend fin­de ich, wenn Bildagenturen den Annahmeprozess eines Bildes unnö­tig in die Länge zie­hen, indem sie die erfor­der­li­chen Informationen auf meh­re­re Seiten auf­tei­len. Erst eine Seite mit Model Release- und Property Release-​Informationen, dann eine für die Kategorien, dann für die Eingabe oder Kontrolle von Titel, Beschreibung und Suchbegriffen, manch­mal sogar noch ein voll­kom­men nutz­lo­se Bestätigungsseite, dass der Upload been­det ist, anstatt wie bei den meis­ten Agenturen direkt das nächs­te unfer­ti­ge Bild anzu­zei­gen. Schuldig in die­sem Sinne sind zum Beispiel Digitalstock, Dreamstime oder Shotshop. Immerhin lässt sich bei Dreamstime eine frei gewähl­te Zeit ange­ben, wie lan­ge die Bestätigungsseite ange­zeigt wird, bevor das nächs­te Bild an die Reihe kommt. So wird ein Klick gespart, aber Zeit ver­schwen­det es trotzdem.

Deshalb: Die per­fek­te Bildagentur bün­delt die Informationen, die sie für die Freigabe von Bildern braucht, so kom­pakt und über­sicht­lich wie mög­lich. So oft es geht, soll­ten auch Batch-​Funktionen ange­bo­ten wer­den, bei der Fotografen iden­ti­sche Infos für meh­re­re Bilder gleich­zei­tig zuord­nen kön­nen. Das klappt zum Beispiel bei Shutterstock oder Bigstock sehr gut, Fotolia oder Clipdealer hin­ge­gen haben lei­der so gut wie kei­ne Batch-​Funktionen, Dreamstime erlaubt zwar die Übernahme von Infos aus vor­he­ri­gen Bildern, die­se müs­sen jedoch vor­her noch mal umständ­lich aus­ge­wählt wer­den. Panthermedia hat mit der Einführung eines neu­en Anbieter-​Portals jetzt eben­falls vie­le Batch-​Funktionen für Fotografen im Angebot.

Upload-​Limits

Die Kurzform: Upload-​Limits gibt es oft, aus Fotografensicht sind sie unnö­tig und behin­dern den Workflow.

Aber auch hier gibt es Unterschiede im Detail. Einige Agenturen wie istock­pho­to erlau­ben umso mehr Uploads pro Woche, je mehr der Fotograf bis­her ver­kauft hat. Andere Agenturen wie Dreamstime oder Shotshop machen das Upload-​Volumen von der Annahmequote abhän­gig. Je weni­ger Fotos des Fotografen abge­lehnt wer­den, des­to mehr darf er regel­mä­ßig hoch­la­den. Das hal­te ich für einen fai­ren Kompromiss.

Einen ande­ren Weg geht bei­spiels­wei­se ImagePoint. Dort wird Fotografen eine bestimm­te Bildmenge zuge­wie­sen, die sie hoch­la­den dür­fen. Wenn die­se erreicht ist, muss der Fotograf per Kontaktformular um eine Erhöhung des Kontingents bit­ten, die je nach Qualität sei­nes Portfolios grö­ßer oder klei­ner aus­fällt. Klingt unbe­quem, ist zumin­dest bei mir in der Praxis jedoch unkompliziert.

Fassen wir kurz die Punkte zusam­men, die eine per­fek­te Bildagentur erfül­len soll­te:

  • Übernahme von IPTC-Daten
  • Unterstützung von FTP-Uploads
  • Automatischer, kurz­fris­ti­ger Import der FTP-Daten
  • Beibehaltung des Original-Dateinamens
  • Beibehaltung des Bild-​Thumbnails auch nach Löschung
  • Angabe des Original-​Dateinamen bei jedem Bilds und in jeder Mail
  • Viele Auswahlmöglichkeiten für Email-Benachrichtungen
  • So vie­le Batch-​Funktionen wie möglich
  • Erst Bildkontrolle, danach Ablehnung oder Annahme Suchbegriff-Kontrolle
  • Bequeme MR/​PR-​Verwaltung (auch per Batch)
  • Annahmeprozess auf einer Seite ohne Bestätigungsseite
  • Keine oder groß­zü­gi­ge Upload-Limits

Der größ­te Zeitfresser beim Hochladen ist bei vie­len Agenturen das Zuweisen der pas­sen­den Modelverträge und Eigentumsfreigaben, vor allem bei Gruppenfotos. Deshalb wid­me ich mich die­sem Bereich im fol­gen­den drit­ten Teil die­ser Serie.

Welche Punkte sind für Euch beim Hochladen beson­ders wich­tig? Was ver­misst ihr? Was stört Euch am meisten?