istockphoto senkt Fotografenhonorare auf bis zu 15%

Der Erfinder des Microstock-​Modells ist immer für eine Überraschung gut.

Diesmal jedoch bekom­men auch alte Hasen im Bildermarkt ihren Mund nicht mehr zu. istock­pho­to hat dras­ti­sche Änderungen ange­kün­digt, die unter ande­rem dazu füh­ren, dass vie­le Fotografen nur noch 15% statt der bis­he­ri­gen 20% Anteil am Verkaufserlös erhal­ten werden.

Aber der Reihe nach. Was ist passiert?

Per Email, Site-​News und Forum-​Eintrag kün­dig­te istock­pho­to ges­tern drei Neuigkeiten an.

  1. Die Fotografenhonorare wer­den verringert
    • Bisher beka­men nicht-​exklusive Fotografen 20% des Verkaufserlöses. Schon ziem­lich wenig. Ab dem 1.1.2011 sol­len sie nur 15–20% erhal­ten. Zu den Details kom­me ich gleich. Aber auch exklu­si­ve Fotografen spü­ren die Macht des Getty-​Konzerns: Sie erhal­ten ab dem 1.1. nicht mehr 25–40%, son­dern nur noch 25–45%. Klingt nicht nach einer Verschlechterung? Doch, denn die Anforderungen wur­den stark ange­zo­gen. Auch dazu gleich mehr.
    • Bisher ent­schie­den die „Canister-​Level“, wie viel Prozent ein Fotograf pro Verkauf erhielt. Je mehr Verkäufe ein Fotograf erziel­te, des­to höher stieg er im Level und des­to mehr Prozent bekommt er.
    • Ab dem 1.1.2011 sind die­se Canister-​Level nicht mehr für für den Fotografen-​Anteil rele­vant, son­dern nur noch für das Upload-​Limit. Je höher ein Fotograf im Level, des­to mehr Bilder „darf“ er pro Woche hochladen.
    • Ab dem 1.1.2011 wird der Fotografen-​Anteil nach „rede­e­med Credits“ (über­setzt: ein­ge­lös­te Credits) berech­net. Das heißt, nicht nur die Anzahl der Downloads, son­dern auch die Größe bzw. der dazu­ge­hö­ri­ge Verkaufspreis spielt eine Rolle. Im Benutzer-​Bereich wird ab sofort ange­zeigt, wie viel „rede­e­med Credits“ ein Fotograf 2009 und 2010 erzielt hat. Bei mir sind das für 2010 bei­spiels­wei­se ca. 5500, damit wür­de ich nach der neu­en Abrechnungsstruktur nur noch 16% erhal­ten, eine Kürzung von 20%. Die genaue Liste mit den Anteilen fin­det ihr hier.
      Hier ist jetzt die Anzeige der Redeemed Credits zu finden.
      Hier ist jetzt die Anzeige der Redeemed Credits zu finden.

      Noch ein nütz­li­cher Rechenhinweis: Pro Verkauf erhal­te ich momen­tan ca. 5 Credits, im Forum mein­ten ande­re Fotografen, sie wür­den teil­wei­se bis zu 7 Credits pro Verkauf erhal­ten, falls jemand kal­ku­lie­ren will, wie vie­le Bilder er ver­kau­fen muss, um auf wel­che Prozente zu kommen.
      Im istock-​Forum haben sich vie­le Fotografen aus­ge­rech­net, dass sie eine Kürzung ihres Umsatzanzeils von 10–20% (Prozent, nicht Prozentpunkte) erlei­den werden.

    • Ganz wich­tig: Die „rede­e­med Credits“ wer­den nur pro Jahr berech­net. Es zählt also nicht, wie viel Verkäufe ein Fotograf ins­ge­samt hat­te, son­dern er wird jetzt danach bezahlt, wie viel er nur im letz­ten Jahr ver­kauft hat. Das ist beson­ders für die alt­ein­ge­ses­se­nen Fotografen eine nach­tei­li­ge Änderung.
    • Exklusive Fotografen erhiel­ten bis­her beim Verkauf einer „Erweiterten Lizenz“ 10% zusätz­lich. Das wird gestrichen.
    • Nebenbei: Auch die Mindest-​Credit-​Preise für Abo-​Modelle wer­den von 95 Cent auf 65 Cent gesenkt, was sich eben­falls auf den Fotografen-​Anteil auswirkt.
  2. Änderungen bei der Premium-​Kollektion Vetta
    • Die Preise für Bilder in der Vetta-​Kollektion wer­den ange­ho­ben, aber der Fotografen-​Anteil dafür wird eben­falls gesenkt.
    • Vetta-​Bilder wer­den bald auch über die Webseite von Getty Images verkauft.
    • Vektoren-​Grafiken wer­den aus der Vetta-​Kollektion wie­der ent­fernt. In Zukunft soll es dazu noch eine wei­te­re Änderung geben (eine Premium-​Vektor-​Kollektion vielleicht?).
    • Diese Änderungen gel­ten ab dem 27.9.2010
  3. Eine neue Agentur-​Kollektion soll hinzukommen
    • Bisher wer­den Bildkäufern bei istock­pho­to nicht-​exklusive Bilder, exklu­si­ve Bilder und Vetta-​Bilder ange­zeigt. Jetzt soll eine vier­te Art hin­zu­kom­men, die „Agency Collection“
    • Die „Agency Collection“ wird Bilder ande­rer (wahr­schein­lich Macrostock-)Bildagenturen ent­hal­ten, die dann über istock­pho­to, Thinkstock und Getty Images, Jupiter Images und PunchStock erhält­lich sein.
    • Der Preis eines Bildes aus der Agency Collection wird über dem Preis der Vetta-​Kollektion liegen.
    • In eini­gen Wochen „dür­fen“ hand­ver­le­se­ne exklu­si­ve istock-​Fotografen eben­falls Fotos der Agentur-​Collection hinzufügen.
    • Der Fotografen-​Anteil für die Agency-​Collection wird der glei­che wie für die Vetta-​Kollektion sein.

Let’s Do Some Math

Damit istock­pho­to öffent­lich davon reden kann, dass die Honorare nur „geän­dert“, nicht „gekürzt“ wur­den, gibt es neben den meist vor­herr­schen­den Anteilssenkungen auch eine gut sicht­ba­re Erhöhung: Die von 40% auf 45%.

Um 45% zu erzie­len, muss ein exklu­si­ver Fotograf über 1,4 Millionen (!) „rede­e­med cre­dits“ pro Jahr erzie­len. Der Fotograf, der bei istock­pho­to am meis­ten ver­kauft, ist in die­sem Fall eine Fotografin und heißt Lisa Gagne. Innerhalb von sie­ben Jahren hat sie eine Million Downloads erzielt.

Ich habe mir raus­ge­sucht, wann sie wie vie­le Downloads erzielt hat und wie lan­ge sie dafür gebraucht hat (Tage in der letz­ten Spalte).
Im Durchschnitt brauch­te sie 238 Tage, um 100.000 Downloads zu erzielen.
Pro Jahr kommt sie damit auf ca.  153400 Downloads.
Selbst wenn wir jetzt anneh­men, dass sie für jeden Verkauf 9 Credit erhält, wür­de ihr „rede­e­med Credit-​Wert nur 1.380.600 betragen.
Das wäre immer noch weni­ger als die erfor­der­li­chen 1,4 Millionen Credits.
Anders for­mu­liert: Sehr wahr­schein­lich wird nie­mand auf einen Anteil von 45% kom­men, wenn es schon die Fotografin mit den meis­ten Verkäufen nicht schafft.
Da auch nicht-​exklusive Fotografen 1,4 Millionen „rede­e­med Credits“ brau­chen, um wie bis­her ihre 20% zu behal­ten, kann ich mit Leichtigkeit sagen, dass kein nicht-​exklusiver Fotograf das schaf­fen wird. Nein, auch nicht Yuri Arcurs! Da wirkt die­ser Satz aus der Ankündigung befremdlich:

we wan­ted to pro­du­ce a solu­ti­on that: would not chan­ge most con­tri­bu­tors‘ total com­pen­sa­ti­on (except for the bet­ter), […] allows our top con­tri­bu­tors to earn more“

Übersetzt: „Wir woll­ten eine Lösung errei­chen, die: nichts an den Gesamteinnahmen der Fotografen ändert (außer zum Guten), […] unse­ren Top-​Verkäufern erlaubt, mehr zu verdienen“

Vermutete Auswirkungen

Die vie­len exklu­si­ven Fotografen bei istock­pho­to waren bis­her immer ein Pfund, mit dem istock­pho­to wuchern konn­te. Die Bildagentur hat vie­le Bilder, die ande­re nicht haben und kann sich des­halb erlau­ben, dafür auch höhe­re Preise zu neh­men. Mit einem so hef­ti­gen Tritt gegen die Schienbeine der exklu­si­ven Fotografen wird es schwer fal­len, neue jun­ge Talente an sich zu bin­den, denn gera­de durch sol­che Aktionen zeigt sich der größ­te Nachteil von Exklusivität: Diesen Fotografen sind die Hände gebunden.

Ein wei­te­rer Punkt: Durch die Öffnung der Bildagentur für das Material von Macrostock-​Agenturen wird das Verkäufe von den bis­he­ri­gen istockphoto-​Verkäufern abzie­hen: Wenn mehr Auswahl besteht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Kunden ein Bild kau­fen, was nicht von einem istock-​Fotografen kommt. Ergo könn­te das dazu betra­gen, dass die oben gesetz­ten Anteilsprozente noch schwe­rer zu errei­chen sind.

Für den Inhaber von istock­pho­to, Getty Images, ist es aber ein logi­scher Schritt: Wir haben viel Geld für istock­pho­to und für Jupiterimages aus­ge­ge­ben, jetzt wol­len wir es wie­der rein­ho­len. Mit dem Erwerb von Jupiterimages hat Getty eben auch vie­le Macrostock-​Fotos erwor­ben, die sie jetzt über istock­pho­to ver­schleu­dern wollen.

Die Entscheidung zeigt auch, dass Microstock end­gül­tig in der Mainstream-​Geschäftswelt ange­kom­men ist. Jetzt geht es ums Business, ums Geldverdienen, um nix ande­res. Vor paar Jahren konn­ten Fotografen noch damit gekö­dert wer­den, dass die­se neu­en hip­pen Microstock-​Agenturen anders sei­en, coo­ler, community-​orientiert, mit hip­pen Designs und flot­ten Sprüchen. Da war es zu ver­schmer­zen, dass man kaum etwas ver­dient hat. Heute aber wird es für Hobby – und Amateurfotografen unter die­sen Voraussetzungen immer schwe­rer, im Microstock-​Bereich Geld zu ver­die­nen. Die ein­zi­gen, die von den neu­en Regelungen pro­fi­tie­ren könn­ten, sind gro­ße pro­fes­sio­nell arbei­ten­de Produktionsfirmen. Auch Fotolia hat­te ja vor knapp einem Jahr mit der „Operation Level Ground“ gezielt neue Profi-​Fotografen gelockt. Wer sonst noch mit­spie­len will, darf es ger­ne machen, aber nur wenig Honorar erwarten.

Was sagt ihr zu den geplan­ten Änderungen? Wie wür­de sich bei Euch kon­kret der Fotografenanteil ändern?

35 Gedanken zu „istockphoto senkt Fotografenhonorare auf bis zu 15%“

  1. Danke für den Artikel. Jetzt im Nachhinein bin ich ja rich­tig froh dar­über, bei Istock nicht mehr dabei zu sein. Mich wür­den die Meinungen der ech­ten Mikrostockprofis (auch dei­ne Robert) inter­es­sie­ren – ob das ein Grund ist in den saue­ren Apfel zu bei­ßen und bei Istock auszusteigen?

  2. @Alex: Meine Teilnahme am istock-​Partnerpogramm habe ich schon im Juli deak­ti­viert, Erweiterte Lizenzen bie­te ich bei istock­pho­to eben­falls nicht an. Ich bin sehr skep­tisch, war­te aber ab, ob es noch Änderungen sei­tens des istock-​Managements gibt. Wenn sich mei­ne Einnahmen ab 2011 deut­lich redu­zie­ren, wer­de ich die Agentur nicht mehr beliefern.

  3. ich für mei­nen Teil wür­de 25% ver­lie­ren. Aber ich muss dazu sagen, daß mein Portfolio bei IS auch über­schau­bar ist. Mein vor­aus­sicht­li­che Konsequenz ist, aktu­ell kei­ne Bilder mehr ein­zu­stel­len, und soll­te IS nicht zurück­ru­dern bis ich mei­ne nächs­te Auszahlung erhal­te, nach die­ser auch gleich mein Portfolio bei IS löschen.
    Ich hof­fe Du kannst auch Konsequenzen zie­hen, befürch­te aber, daß dies nicht schmerz­los für Dich wäre.

  4. Was frü­her noch mit Freude betrie­ben wur­de ist zu einem bru­ta­len Geschäft gewor­den. Ich bin froh, vor fünf Jahren nicht alles auf die Stockfotografie gesetzt zu haben und auf kost­spie­li­ge Investitionen ver­zich­te­te. Dem Trend „Mit Fotos Geld ver­die­nen“ sind zuvie­le gefolgt mit der Folge eine Übersättigung des Marktes. Agenturen kön­nen heu­te agie­ren, wie es ihnen beliebt. 

    Nach mei­ner Ansicht wer­den zukünf­tig nur Fotografen bestehen, die die Stockfotografie als zusätz­li­che Erwerbsquelle betrachten.

  5. Solche Entwicklungen geben mir echt zu den­ken.. Ich für mei­nen Teil kann nur hof­fen das sich Fotolia kein Beispiel dar­an nimmt.
    Die Frage ist wann und ob die­ser Trend den Fotografen das Geld zu kür­zen ein Ende nimmt.

  6. Mein Portfolio dort ist auch recht ein­ge­schränkt und ich fürch­te, dass ich nicht mehr auf die Mindestauszahlungsumme kom­men werde.
    Neue Bilder wird i‑Stock von mir nicht mehr bekommen 

    Ich habe auch die Sorge, dass Fotolia und/​oder Shutterstock ähn­lich mit uns Fotografen umge­hen wird

  7. Perfektes Timing für mich! Ich habe eben ange­fan­gen IS zu belie­fern. Zum Glück kam die­se Meldung, bevor ich über­haupt ein nnens­wer­tes Portfolio dort auf­ge­baut habe. Daher hab ich es auch leich­ter, als ande­re. Für mich ist IS Geschichte und ich den­ke erst wie­der über Uploads nach, wenn sich dort was ändert. Insgesamt den­ke ich, es ist not­wen­dig zu reagie­ren – es gibt eine Grenze, die nicht über­schrit­ten wer­den soll­te. Meine Reaktion auf ähn­li­che Entwicklungen bei ande­ren BAs wird die Löschung mei­nes Bildbestandes sein.

  8. Und die gro­ße Verar… geht wei­ter. Ich bin froh, dass ich schon län­ger nicht mehr bei micros­tock (mit einer Ausnahme) mit­ma­che. Auch wenn die Honorare bei den Macro-​Agenturen stark sin­ken, so bin ich doch froh, 50 oder 60 Prozent von weni­ger zu erhal­ten (vor allem ohne mich um Verschlagwortung o.ä. zu küm­mern) als bei so etwas mit­zu­ma­chen. Fotolia und die gan­zen ande­ren wer­den nach­zie­hen, dar­an habe ich kei­ne Zweifel. Ich blei­be dabei – die ein­zi­ge Konsequenz, die man aus so etwas zie­hen muss: aussteigen.

  9. Was wäre es schön, wenn alle Fotografen sich ENDLICH ein­mal einig sein wür­den und JEDER sei­ne Bilder bei sol­chen Preisen ein­fach mal löschen würde.

  10. Die Argumentation ist schon krass, die hier für die Sharesenkung ran­ge­zo­gen wird. iStock kann schein­bar mit bis zu 80% des Verkaufspreises sein Geschäft nicht finan­zie­ren. Da möch­te man bei Boardmeeting Mäusschen spie­len. Aber wenn man mal ein Stück nach hin­ten geht, und das alles von wei­ten anschaut, dann kann man sich dem Eindruck nicht erweh­ren, das auch Fotografen und ihre Fotos ihren Anteil an solch einer Entwicklung tragen.

  11. Wenn sich istock durch­setzt, wer­den ande­re nach­zie­hen. Momentan scheint mir das aber noch nicht ent­schie­den. Der Protest ist gewal­tig. Ich den­ke man muss nicht gleich löschen, kei­ne upload´s über die nächs­ten Monate ist der ers­te Schritt. Wenn da genug mit­ma­chen, wer­den sie ein­kni­cken. Sollten sie gewin­nen, ist das eine ent­schei­den­de Niederlage für die Produzenten mit lang­fris­ti­gen nega­ti­ven Auswirkungen auf deren Einnahmen bei allen Agenturen. Ich hof­fe sie bekom­men rich­tig auf die Fresse. Diese Gier und Verlogenheit unter Ausnutzung des Community-​Gedankens stinkt zum Himmel.

  12. Jetzt liegt es in der Hand der Fotografen ob sie sich das noch gefal­len las­sen. Denn wenn ande­re Agenturen fol­gen wer­den – und das wer­den sie auch, wenn es bei istock­pho­to nicht einen merk­li­chen Bilderschwund geben soll­te – dann wird sich das beson­ders bei Fotografen, die gera­de so von der Stockfotografie leben kön­nen sehr schmerz­lich bemerk­bar machen.
    Ich kann jeden­falls nicht mehr ver­ste­hen wie man sich Honorare von 15–20% noch gefal­len las­sen kann.
    Ich kann nur hof­fen dass auch eini­ge „Top-​Fotografen“ davon mal wach­ge­rüt­telt wer­den und sich ernst­haft über­le­gen ob sich der Verkauf über istock­pho­to für sie noch lohnt. Besonders wenn man bedenkt, dass ande­re Agenturen nach­zie­hen wer­den wenn istock­pho­to damit durchkommt.

  13. @christopher: Bitte um Entschuldigung, wenn ich das nicht so geschrie­ben habe, dass Du es sofort verstehst.

    Zudem geht es mit in mei­nem Kommentar um die Sache – nicht um Preise oder Prozente!

  14. Anders aus­ge­drückt: ver­kau­fe ich auch nur 1 Foto pro Jahr über mei­ne pri­va­te Website (ab 1,5 EUR), habe ich immer noch mehr ein­ge­nom­men, als bei Istock – aber mit erheb­lich weni­ger Aufwand. Auf deutsch: Istock kann mich mal …
    Warum beu­kot­tie­ren wir nicht mal lang­sam die Billig-BA’s

    Robert, dan­ke für den aus­führ­li­chen Artikel. Ich wür­de ger­ne mal wis­sen, wie du das immer schaffst – Bildidee, Modelsuche, Shooting, Bildbearbeitung, Streuen in die BA’s und dann noch dei­ne Ausführungen hier … der Tag hat doch nur 24 Std.

    Gruß Frank

  15. Das ist ja voll der schlag ins Gesicht!
    Da ich erst damit anfan­ge wer­de ich kei­nen Bilder erst mal Hochladen. Es gibt ja genug alter­na­ti­ven die ich tes­ten kann und auch werde.

  16. Ich habe mei­nen Käufer-​Account bei iStock löschen las­sen. Solchen Umgang mit Partnern kön­nen wir als Firma nicht akzep­tie­ren. Das habe ich denen auch als Begründung geschrieben.
    PS: Als „Fotograf“ hat­te ich dort sowie­so kei­ne Bilder.

  17. Ich habe auch um Löschung mei­nes Accounts gebe­ten ohne jede Randbemerkung und in der Hoffnung, dass es nicht nur eini­ge sein wer­den, die gehen. Schade, inhalt­lich hat mir iStock gut gefallen.

  18. Ich ver­fol­ge die Diskussion im iStock-​Forum auf­merk­sam. Die Senkung der Honorare ist eine Sache, die­se aller­dings als Benefit für die Fotografen dar­zu­stel­len ist nicht nur dreist son­dern schlicht­weg dumm.

    Scheinbar setzt sich die Facebook-​Masche immer wei­ter durch: Erst gro­ße für die Nutzer neg­ti­ve Veränderungen ankün­di­gen, um dann nach gro­ßem Protest etwas zurück­zu­ru­dern. Ganz nach dem Motto: Mal schau­en wie weit wir gehen können 🙂

  19. Aber irgend­wie ist das eine logi­sche Folgerung von „Billigagenturen“. Die wol­len Geld ver­die­nen und die Fotografen machen mit. Nicht böse sein, wir sind alle mit­ver­ant­wort­lich und wis­sen das dort „nichts“ bezahlt wird. Sind die Bilder so wenig wert??

  20. Mein Respekt gilt natür­lich auch Sandra! Ihr Eintrag war noch nicht zu sehen als ich mei­nen geschrie­ben habe.

  21. Es geht nicht um den Wert son­dern um den Preis. Der regelt sich (meist) über Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist rie­sig. Der Preis ist logi­scher­wei­se niedrig.

    Im kon­kre­ten Fall geht es aber um den Anteil am nied­ri­gen Verkaufserlös. Istockphoto ver­sucht gera­de sei­nen Anteil zu ver­grö­ßern, aus rei­ner Profitgier und ohne Gegenleistung. Die Berechungen der isto­cker in deren Forum bele­gen das nachvollziehbar.

  22. Für mein beschei­de­nes Portfolio wird nicht mehr als 15% her­aus­sprin­gen. Mal schau­en, was das in EUR ist. Wir nicht exklu­si­ven haben ja den Vorteil, jeder­zeit woan­ders hoch­zu­la­den. Der rui­nö­se Preiskampf gibt es aber nicht seit gestern…

  23. Das ist schon echt ne Riesen Abzocke, rei­ne Profitgier…ich kann nur hof­fen, dass es mich als Exclusiven Fotolianer nicht auch bald mit so einer Neuregelung erwischt, nur wir Fotografen haben es in der Hand, wie weit die Agenturen gehen können !!!
    Ich glau­be den­noch, das bei dem gan­zen hef­ti­gen Protest, IStock viel­leicht doch noch zurück­ru­dert, ansons­ten wer­den die eine Menge neuer,junger moti­vier­ter Fotografen an ande­re Agenturen ver­lie­re und das kann doch nicht denen Ziel sein oder ???

  24. Bei der Lisa Gagne kön­nen sich die 45% ausgehen.Die Dame hat reich­lich Vettas, da soll­ten mehr als 10 Credits pro Verkauf mög­lich sein. Ich selbst habe wenig Vettas und bin der­zeit bei 8 Credits pro Verkauf.
    Wenn ichs mir aus­su­chen könnte,ich per­sön­lich wür­de die neue Regelung vor­zie­hen. 2011 brau­che ich nur 5000 Verkäufe um die 35% zu erreichen.Ich bin mir nicht mal so sicher, ob die Sache mit den rede­e­med Credits Istock bei den exklu­si­ven Fotografen was ein­spart. Die 35% erreicht man geschätzt zwei Jahre früher.Die Vettas brin­gen zwar etwas weni­ger, aber die Anzahl der exklu­si­ven Fotografen mit 35% wird sich in 1–2 Jahren deut­lich erhöhen.

  25. Jetzt muss ich auch mal mei­nen Senf dazu geben. Natürlich pro­bie­ren IS und Co. aus wie weit sie gehen kön­nen. Bieten doch genug Fotografen Ihre Bilder für 20% Anteil an, also war­um dann nicht auch für 15. Versteht mich nicht falsch, aber wenn nicht lang­sam mal signa­li­siert wird, dass die Fotografen nicht nur die Lakaien der BAs sind, wird die­ser Trend sich fortsetzen.Ich war nicht bereit bei 20% Verkaufsanteil mei­ne Bilder hoch­zu­la­den und ich ver­ste­he auch nicht, war­um die meis­ten nicht sofort Abstand nehmen. 

    Ich möch­te doch für mei­ne Arbeit bezahlt wer­den, und Ausgaben habe ich schließ­lich auch um die Bilder zu pro­du­zie­ren. Ein plus minus Null am Monatsende sehe ich da nicht ein.

    Hoffe das ande­re Agenturen die­sem Beispiel nicht fol­gen, sonst wer­de ich aus­stei­gen müs­sen aus den Microstock-Bereich.

  26. Die Revolution frißt ihre Kinder.“ Aus den hip­pen Communities wird zu Lasten der Produzenten ein knall­har­tes Business. Und die Inflation der Bilderwelten in immer bes­se­ren Auflösungen zu Niedrigstpreisen rächt sich. Die Zulieferer sind nicht unschuldig.

    Ich habe nie begrif­fen, daß einem die eige­ne krea­ti­ve Arbeit so wenig wert sein kann.

    Ich habe auch nie begrif­fen, daß so weni­ge Fotografen ihre eige­nen Online-​Shops und Archive betrei­ben und sich selbst ver­mark­ten. Ohne Agentur. Für 300,– Euro Einrichtung und 80,– Euro im Monat z.B. kann ich ein Topixx-​System betrei­ben. Mit Platz für 10.000 Bilder. Und kei­ner außer mir selbst selek­tiert, ich allei­ne lege mei­ne Verschlagwortung fest.

    Gut, gut, Kunden-​Aquise für mei­nen Fundus muß ich dann selbst machen. Aber es gibt ja Mail und Telefon.

  27. @Franz Roth:
    Wenn ich mir dei­ne Bilder so betrach­te, dann wun­dert es mich, dass du über­haupt noch Bilder ver­kaufst. Bei einer Bildagentur wür­den ver­mut­lich 95% oder mehr dei­ner Bilder abge­lehnt wer­den. Deswegen ver­mut­lich auch dei­ne ableh­nen­de Haltung. Tut mir leid, aber bei dir scheint die Zeit wohl vor 10–20 Jahren ste­hen geblie­ben zu sein. Zumindest die Bilder sehen sehr danach aus.

    Zu IS:
    Wer bei istock­pho­to noch Bilder zum Verkauf anbie­tet, weil er meint dass er doch „die paar Mücken“ auch noch mit­neh­men kann, braucht sich nicht mehr zu wun­dern wenn ande­re Agenturen nach­zie­hen und dadurch dann sein Jahreseinkommen nied­ri­ger aus­fällt als wenn er ein­fach nur auf die istockphoto-​Verkäufe ver­zich­tet hätte.

  28. @ Max:
    Na, biss­erle auf pöbeln aus?
    Kinderstube beim Empfang abgegeben? 

    Muß Dich „lei­der“ ent­täu­schen, bei Bildagenturen wer­den genau die 95% und mehr genom­men und, welch Wunder, sogar ver­kauft. Und ansons­ten lebe ich auch ziem­lich gut von mei­nen (u.a.) sog. „Antiquitäten“.

  29. @Franz Roth:
    Nein, das soll­te kein Pöbeln sein. Entschuldige bit­te, falls das so rüberkam.
    Ich habe mich auch lei­der nicht ganz rich­tig aus­ge­drückt, denn mit den Bildagenturen mein­te ich eigent­lich Stock-​Agenturen wie istock­pho­to, Fotolia, etc.
    Ich mei­ne mich zu erin­nern, dass Du des öfte­ren sehr nega­tiv über die­se Agenturen schreibst und mei­ner Meinung nach liegt es ver­mut­lich dar­an, dass dei­ne Fotos bei den besag­ten Agenturen nicht so gut ankommen.

  30. @ Max:
    Meine nega­ti­ve Meinung zu Microstock resul­tiert dar­aus, daß ich ein unte­res Limit sehe, was ein Fotograf mit sei­ner Arbeit ver­die­nen soll­te. Es zeigt sich ja jetzt bei iStock. 

    Ich habe durch­aus Material auch als RF bei Agenturen. Nur bei Micros klafft mei­ner Meinung eine gewal­ti­ge Diskrepanz zwi­schen Aufwand und mög­li­chem Ertrag. Ich habe das deut­lich gemerkt, als z.B. Panthermedia on einer „nor­ma­len“ RF-​Agentur zu einer Microstock-​Agentur gewor­den ist (mit Abonnement-​Modellen und allem Drum und Dran). Lag vor­her das Durchschnittshonorar (mein Anteil) bei ca. 15,– Euro, so sind es jetzt rund 0,96 Euro im Schnitt. Und das ist eine Größenordnung, für die ich kei­nen Finger mehr krumm mache. Und inso­fern schei­den Microstock-​Agenturen für mich per­sön­lich eben aus.

    Denn (ein­fach mal ein paar „har­te Fakten“ auch in Euro und Cent): Über mei­nen in APIS ein­ge­bun­de­nen Mecom-​Pool (mein haupt­säch­li­cher Vertriebsweg, der zuge­ge­be­ner­ma­ßen bei rund 25.000 Bildern einen hal­ben Tausender im Monat kos­tet) erzie­le ich im Schnitt ein Honorar von 90,– bis 150,– Euro. Und zwar RM für die ein­ma­li­ge Verwendung.

    Meine Meinung resul­tiert daher aus einer rein kauf­män­ni­schen Betrachtungsweise.

  31. @Robert

    Die ande­ren Stockphoto Agenturen wer­den im Preisverfall mit gro­ßer Wahrscheinlichkeit nach­zie­hen. Der star­ke Preisverfall ist aller­dings schon seit über 2 Jahren vor­aus­seh­bar gewesen.
    Die Fotoindustrie hat in den letz­ten Jahren immer mehr Kameras auf den Markt gebracht. Durch Deine vor­han­de­nen Bücher gehen sehr vie­le Hobby Fotografen dem Traum nach, das man jetzt das gro­ße Geld machen kann. Also wer­den DSLR Kameras gekauft und der Markt wird mit Fotos völ­lig überflutet.
    Wie gesagt, vom Preisverfall sind nicht nur die Stockfoto Bilder betrof­fen, son­dern eigent­lich alle Bilderbereiche. Es gibt eine unüber­schau­ba­re Flut an Bildern. Hinzu kommt noch, das sehr vie­le Fotografen ihre Bilder für „umsonst“ abgeben.

  32. Das sind ja lei­der kei­ne guten Neuigkeiten von Istockphoto. Bisher war ich mit dem Umsätzen dort ganz zufrie­den aber eine wei­te­re Reduktion – auch bei mir fällt der Provisionssatz dann auf 16% – des Umsatzanteils ist wirk­lich frech und gefällt mir natür­lich garnicht. 

    Istockphoto ist aber dritt­bes­te Microstock Agentur, bei der ich ange­mel­det bin und das trotz des gerin­gen Honorares und der Tatsache, daß ich dort wesent­lich weni­ger Bilder habe als bei den ande­ren Agenturen. 

    Selbst wenn ich nun ca. 20% weni­ger Umsatz bei Istockphoto mache, ändert sich nichts an die­ser Position. Insofern wer­de ich erst­mal dabei blei­ben und sehen, wie das weitergeht. 

    Ich kann nur hof­fen, daß das kei­ne Kreise zieht und die ande­ren Microstock Agenturen nicht in die­se Richtung gehen wollen.

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