Shutterstock verrät endlich die Suchbegriffe der Bildkäufer

Jedes Mal, wenn ich mit einer Bildagentur rede und wir über Verbesserungsvorschläge reden, wün­sche ich mir, dass die Agentur den Fotografen zeigt, wel­che Suchbegriffe ein Bildkäufer benutzt hat, um ein Foto zu fin­den. Dass es tech­nisch mög­lich ist, beweist seit lan­gem Dreamstime*.

Nun – end­lich – führt auch Shutterstock die­se Funktion ein. Ja, wirk­lich, ab sofort kön­nen Fotografen sehen, durch wel­che Keywords ihre Bilder am meis­ten ver­kauft wurden.

Bislang ist die­se Funktion etwas ver­steckt. Ihr fin­det sie, wenn ihr in Eurem Fotografen-​Account rechts auf das schwar­ze „Shutterstock Darkroom“-Logo klickt und dort auf „Image Gallery Stats“ (oder ihr benutzt mei­nen Link). Dort wer­den dann zu jedem Bild in Eurem Portfolio die fünf meist­be­nutz­ten Suchbegriffe ange­zeigt, wegen denen Euer Bild ver­kauft wur­de. Wenn ihr dar­un­ter auf „Show all key­words“ klickt, erscheint eine Liste mit allen Suchbegriffen, abstei­gend nach Häufigkeit sortiert.

Am Beispiel oben seht ihr zum Beispiel, dass das Bild vor allem wegen der Seitenansicht (pro­fi­le, side view) gekauft wur­de. Interessant ist auch, dass das fälsch­li­cher­wei­se benutz­te Keyword „men“ (Mehrzahl von Mann) kei­nen stört und auch zu Verkäufen führ­te. Ich ver­mu­te aber, dass die Suchbegriffe erst seit kur­zem gezählt wer­den, denn auch bei mei­nen Bestsellern wer­den nicht mal die Hälfte der Suchbegriffe ange­zeigt. Da Shutterstock sehr viel ver­kauft, wer­den die­se Statistiken sicher erst in paar Wochen aus­sa­ge­kräf­ti­ger, wenn die Datenbasis groß genug gewor­den ist. Diskutiert wer­den kann über die Funktion hier im Shutterstock-Forum.

Was haben Fotografen von die­ser Anzeige? Viel!

Fotografen kön­nen nun sehen, wel­che Suchbegriffe am erfolg­ver­spre­chends­ten sind. Das sind nicht immer die, die ich selbst ver­mu­te. Eine ande­re Erkenntnis ist auch, dass die ganz offen­sicht­lichs­ten Suchbegriffe am meis­ten zum Verkauf füh­ren. Zuviel „Kreativität“ bei der Vergabe von Suchbegriffen ist nicht immer hilf­reich und kann sogar kon­tra­pro­duk­tiv wir­ken. Dazu kommt in den nächs­ten Wochen ein gan­zer Blog-Artikel.

Trotz mei­ner Euphorie über die end­lich sicht­ba­ren Käufer-​Suchbegriffe kann die Funktion eins nicht: Sie ver­rät lei­der nicht, wel­che feh­len­den Suchbegriffe zu mehr Verkäufen geführt hät­ten. Das geht nur manch­mal indi­rekt, wenn Fotografen sehen, dass eini­ge Fotos einer Serie sich bes­ser als ande­re aus der glei­chen Serie ver­kau­fen, weil dort Suchbegriffe dabei sind, die den ande­ren Bildern feh­len. Die könn­ten dann ergänzt wer­den (wenn es vom Motiv passt), um mehr Verkäufe zu erzielen.

Deshalb ist die­se Funktion für Fotografen bares Geld wert und ich wün­sche mir wei­ter­hin, dass ande­re Bildagenturen da schnell nach­zie­hen werden.

Ich bin gespannt: Was sind Eure ers­ten Erkenntnisse bei der Auswertung? Ändert ihr Eure Verschlagwortung?

* Affiliate

Ein Gedanke zu „Shutterstock verrät endlich die Suchbegriffe der Bildkäufer“

  1. Hallo Robert,

    vie­len Dank für den Hinweis. Du bist ja noch schnel­ler als ich. Es ist erfreu­lich, daß auch Shutterstock nun Informationen über die Schlagwörter preis­gibt, die von den Bildkäufern ein­ge­ge­ben wurden. 

    Allerdings wird die­se Information nicht noch nicht all­zu stark auf mei­ne Verschlagwortung aus­wir­ken. Besser wäre es, wenn man die Bilder eines Shootings selek­tie­ren könn­te. So wür­de man bes­ser her­aus­fin­den kön­nen, wel­che Stichwörter man ver­wen­det bzw. bes­ser weg­las­sen sollte.

    Das setzt aller­dings vor­aus, dass Bilder mit iden­ti­schem Inhalt auch unter­schied­lich ver­schlag­wor­tet wur­den. So wäre es sehr ein­fach fest­zu­stel­len, wel­che Stichwörter unbe­dingt ver­wen­det wer­den soll­ten und wel­che man bes­ser weg­las­sen sollte.

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