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Stockfotografie-​News 2011-03-18

An die­sem Freitag ist es wie­der soweit: Nachrichten aus der bun­ten Bilderwelt. Kurz und knackig.

  • Canon hat ein neu­es Blitzgerät ver­öf­fent­licht, das Canon Speedlite 320EX*. Highlight ist neben der Funktion zum Entfesselten Blitzen („wire­less slave“) auch ein inte­grier­tes LED-​Licht für Videoaufnahmen. Den Produktfotos nach sieht die Lichtquelle jedoch ziem­lich klein aus, was zu har­ten Schattenkanten füh­ren wür­de. Ein Praxistest steht noch aus.
  • Die Bildagentur Bildmaschine plant eine Änderung ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen und damit auch eine Änderung der Fotografenhonorare. Für Fotografen, die inner­halb von 12 Monaten weni­ger als 1000 Fotos lie­fern oder weni­ger als 1000 Euro jähr­lich dort umset­zen, wird das Honorar von zur Zeit 50% auf bis zu 40% sin­ken, für ande­re Fotografen auf bis zu 60% stei­gen. Dass vie­le Hobby-​Fotografen jetzt frus­triert ihren Account dort gekün­digt haben, hat die Agentur wahr­schein­lich mit ein­kal­ku­liert bzw. sogar erhofft.
  • Die Agentur Dreamstime hat ihre Upload-​Funktionen um die Möglichkeit erwei­tert, manu­ell oder auto­ma­tisch aus den EXIF-​Daten die GPS-​Koordinaten eines Fotos ein­zu­le­sen. Diesen Schritt habe ich schon lan­ge erwar­tet von den Bildagenturen und ich bin mir sicher, dass Fotolia, istock­pho­to und Shutterstock nach­zie­hen werden.
  • Es ist immer sinn­voll, zu wis­sen, was einer der meist­ver­kau­fen­den Stockfotografen welt­weit plant. Deshalb der Hinweis auf die­ses Interview, in dem Yuri Arcurs ankün­digt, in den nächs­ten Monaten sei­nen eige­nen Bildershop zu eröff­nen. Ich bin gespannt, wie sich das auf die gro­ßen Microstock-​Agenturen aus­wir­ken wird: Mehr Umsätze für die ver­blie­be­nen Fotografen oder weni­ger Umsätze, weil Yuri denen die Kunden „weg­lo­cken“ wird?
  • Die Video-​Agentur Pond5 wird in Kürze auch Bilder und Vektorgrafiken* ver­kau­fen. Der Bildupload wird in Kürze mög­lich sein.
  • Asterix hät­te jetzt gesagt: „Die spin­nen, die Franzosen“. Aber so abwe­gig sind die Gedanken des fran­zö­si­schen Rechtsanwalts nicht, der „royal­ty free“-Microstock-Fotos in Frankreich ver­bie­ten las­sen will.
  • Noch mehr Lesestoff: Im Microstockgroup-​Forum wird eine Rebellion der Video-​Künstler bei istock­pho­to beschrie­ben. Grund ist wie­der eine Honorarkürzung.
  • Die Analyse- und Backend-​Firma Lookstat unter­stützt jetzt in ihrem Analyse-​Bereich end­lich auch den Datenimport von Fotolia.
  • Der Deutsche Journalistenverband DJV hat ein aktu­el­les PDF gra­tis ver­öf­fent­licht, in dem Fotojournalisten vie­le hilf­rei­che Vertragsmuster, Gesetzestexte und mehr finden.
  • Zu guter Letzt der Overkill: 15 kos­ten­lo­se Ebooks für Fotografen zu den Themen Recht, Foto-​Business und eben Fotografie lis­tet das Magazin Fotografr auf.
  • Wem das immer noch nicht genug ist, der fin­det hier 23 kos­ten­lo­se Ebooks für Selbständige und Webworker. Achtet beson­ders auf die Ebooks „Tipps für die Existenzgründung in der Kreativbranche“ und „Starting A Photography Business“.

Habe ich eine Neuigkeit über­se­hen? Dann bit­te in den Kommentaren nachtragen.

* Affiliate-​Link

Stockfotografie-​News 2011-01-21

Wer als Stockfotograf paar Wochen Pause macht, kann sich auf umfang­rei­che Lektüre ein­stel­len, um auf dem Laufenden zu blei­ben. Als Anhaltspunkt hier eini­ge Updates:

  • Die Frage lag auf der Hand, seit­dem Shutterstock die Agentur BigStockPhoto gekauft hat­te: Können Fotografen von Shutterstock ihre Bilder auto­ma­tisch zu BigStock sen­den? Lange hieß es, nein, das sei nicht mög­lich, nun geht es doch: Vorerst dür­fen aus­ge­wähl­te Fotografen (mit gro­ßen Portfolios und vie­len Verkäufen) ihre Bilder auto­ma­tisch zu BigStock kopie­ren, danach soll der Prozeß schritt­wei­se für mehr Kontributoren geöff­net werden.
  • Die Bildmaschine kün­dig­te per Email an ihre Fotografen einen „kom­plet­ten Relaunch“ für das zwei­te Quartal 2011 an. Im Zuge der Neuausrichtung wur­de der Bildbestand von 1,5 Millionen Bilder neu gesich­tet und Bilder gelöscht, die ent­we­der weni­ger als 5 Megapixel hat­ten, deren Verschlagwortung nicht opti­mal war oder bei der die Bildmaschine kei­ne Vermarktungschancen sieht. Vor allem letz­te­res rief bei Fotografen hämi­sche Kommentare her­vor, die über die Bildagenturen seit meh­re­ren Jahren kei­ne Bilder ver­kau­fen konnten.
  • Begeisterung lös­te hin­ge­gen eine ande­re Meldung aus: Die Bildagenturen Fotolia und Dreamstime lie­fern kei­ne Bilder mehr an Pixmac. Auf den ers­ten Blick ist es viel­leicht ver­wun­der­lich, dass eine Vertragskündigung Jubel aus­löst, aber die Hintergründe las­sen einem schon ein Kribbeln über den Rücken lau­fen. Ich hat­te vor eini­gen Wochen im Blog über Pixmac berich­tet und das fiel nicht posi­tiv aus. Mittlerweile erhebt Dreamstime offi­zi­ell den Vorwurf, dass Pixmac Bilder ent­ge­gen ver­trag­li­chen Vereinbarungen ver­kau­fen wür­de und – noch schlim­mer – Verkäufe nicht immer mit Fotografen abrech­nen wür­de. Viele Fotografen mel­den sich auch in deut­schen und eng­li­schen Foren, dass zum Beispiel Namen falsch zuge­ord­net wür­den, frem­de Bilder im eige­nen Portfolio zu fin­den sei­en und vie­les mehr. Das kann ich aus eige­ner Hand bestä­ti­gen, da ich selbst meh­re­re frem­de Bilder in mei­nem Portfolio fand. Da bekommt die aktu­el­le Pressemitteilung von Pixmac, in der sie von „fai­ren Regeln“ spre­chen, einen bit­te­ren Beigeschmack.
  • Übrigens: Wer meint, er habe mit Pixmac nichts zu tun, soll­te nicht so sicher sein. Wer zum Beispiel bei BigStock, 123rf, Fotolia, Dreamstime oder Imagebroker Bilder ver­kauft und dort die Weitergabe sei­ner Bilder an Partneragenturen erlaubt hat, könn­te sei­ne Fotos bei Pixmac fin­den. Ob unter sei­nem Namen, ist jedoch nicht immer gesi­chert. Erster Anhaltspunkt zur Suche: Bei Pixmac nach einem häu­fi­gen Keyword der eige­nen Bilder suchen und unter „Erweiterte Suche“ im Feld „Urheber“ sei­nen Benutzernamen bei einem der genann­ten Bildagenturen eintragen.
  • Alamy sucht pro­fes­sio­nel­le Videofilmer, die ihr Footage über die Bildagentur ver­mark­ten wol­len. Damit sind aus­drück­lich jedoch kei­ne Fotografen gemeint, die bis­her nur ein biß­chen an der Videofunktion ihrer DSLR her­um­spie­len. Wie ich zum Beispiel.. 🙂
  • Nachdem istock­pho­to die Honorare für Fotografen Anfang des Jahres gesenkt hat­te, sie danach mini­mal ange­passt hat, es zur Weihnachtszeit einen groß­an­ge­leg­ten Betrugsversuch gab und die Suche momen­tan nicht rich­tig funk­tio­niert, geht istock­pho­to den ein­zig logi­schen Schritt: Die Bildagentur hebt die Preise an. Betroffen sind nicht nur Fotos, son­dern haupt­säch­lich Videos.
  • Aber auch Fotolia senkt wie­der die Fotografenhonorare: Nicht-​exkusive Fotografen bekom­men ab nächs­te Woche nur noch 20 statt 25% (Ranking Weiß), 23 statt 28% (Bronze), 25 statt 31% (Silber) oder 31 statt 34% (Gold). Exklusive Fotografen erhal­ten dann nur noch 35 statt 42% (Ranking Weiß), 40 statt 45% (Bronze) oder 45 statt 48% (Silber). Ein kur­zes Durchrechnen ergab: Ich wer­de ver­mut­lich einen drei­stel­li­gen Honorarverlust haben.
  • Noch mal istock­pho­to: Die Firma Lookstat hat errech­net, dass bei wich­ti­gen Suchbegriffen wie „Business“ oder „Medizin“ exklu­si­ve Bilder 4x häu­fi­ger als nicht-​exklusive Bilder bei istock­pho­to ange­zeigt werden.
  • Paul Melcher stellt in sei­nem Blog die Firma X‑Pire vor und mit ihr einen inter­es­san­ten Ansatz, wie es in Zukunft viel­leicht mög­lich sein könn­te, die „rights managed“-Lizenzierung von Bilder zu neu­em Glanz zu verhelfen.
  • Nachdem Yuri Arcurs sei­ne Bildbearbeitung nach Indien aus­ge­la­gert hat, crowd­sourct er jetzt auch sei­ne Art Direction. Vielleicht soll­te ich das auch mal machen.
  • Nach eini­gen ande­ren Bildagenturen hat jetzt auch Veer ein Riesen-​Shooting namens „Photo Op 2010“ orga­ni­siert. Die Ergebnisse, Making-​Of-​Fotos und ein Making-​Of-​Video gibt es hier zu sehen.
  • Da ich vor kur­zem ver­schie­de­ne Software zum Erstellen einer eige­nen Bildagentur vor­ge­stellt habe, soll die­ser Hinweis nicht feh­len: Am 28.1. stellt der Journalistenverband DJV in einem Online-​Seminar das haus­ei­ge­ne DJV-​Bilderportal vor, mit dem Fotografen selbst ihre Bilder ver­mark­ten können.
  • Nicht nur für Fotografen, son­dern für alle Selbständigen inter­es­sant ist die­ses Flussdiagramm, wel­ches einem die Frage beant­wor­tet: „Wann soll­te ich umsonst für jeman­den arbeiten?“

Was sagt ihr zu den Neuigkeiten? Habe ich etwas ver­ges­sen? Wenn ja, dann bit­te wie­der als Kommentar ergänzen.

Zwei Jahre Microstock – Meine Zahlen und Erfahrungen

Seit zwei Jahren lade ich mei­ne Fotos auch zu Microstock-​Agenturen hoch. Nach einem Jahr hat­te ich hier im Blog einen Rückblick geschrie­ben mit mei­nen durch­schnitt­li­chen Einnahmen, mei­nen Zielen und mehr.

Das wur­de sehr kon­tro­vers dis­ku­tiert, davon kön­ne ich doch nicht leben, das sei Wahnsinn und was weiß ich.

Jetzt ist ein wei­te­res Jahr ver­gan­gen, ich foto­gra­fie­re immer noch und will mei­ne neus­ten Zahlen mit euch teilen.


Ich rede eben­so wie beim letz­ten Rückblick nur von den fünf füh­ren­den Microstock-​Agenturen, also istock­pho­to*, Fotolia*, Shutterstock*, Dreamstime* und 123rf*. Vor einem Jahr hat­te ich statt 123rf die Agentur StockXpert, aber die Agentur wur­de Getty Images gekauft und im Februar 2010 zuguns­ten von istock­pho­to geschlossen.

Bevor wie letz­tes Mal jemand fal­sche Schlüsse zieht: Ich bin zusätz­lich auch bei mehr als zehn ande­ren Bildagenturen, sowohl Micro- als auch Macrostock, ver­tre­ten. Diese Zahlen hier sind nur ein Teil mei­ner Einnahmen.

Was hat sich in einem Jahr geändert?

Portfolio-​Größe
Mein Portfolio ist im zwei­ten Jahr um mehr als das Doppelte gewach­sen. Das liegt wahr­schein­lich dar­an, dass ich bes­ser weiß, wel­che Agenturen auf was ach­ten und ich dem­entspre­chend durch ziel­ge­rich­te­te Bildbearbeitung weni­ger Ablehnungen als im ers­ten Jahr habe. Vergleichen wir mal die fünf Agenturen.

Nach mei­nem zwei­ten Jahr Microstock habe ich online (Die Zahl in Klammern ist der Wert am Ende des ers­ten Jahres):

  • istock­pho­to: knapp 1100 Dateien (knapp 500), Annahmequote war und ist ca 75%
  • Fotolia: knapp 2590 Dateien (knapp 850), Annahmequote ist ca. 96,5%, war ca. 90%
  • Shutterstock: knapp 2000 Dateien (knapp 650), Annahmequote ist ca. 93%, war 90%
  • Dreamstime: knapp 2100 Dateien (550), Annahmequote ist 99%, war 90%
  • 123rf: knapp 2200 Dateien (600), Annahmequote war und ist ca. 99%

Durchschnitt : knapp 2000 Bilder pro Agentur

Ich habe absicht­lich nicht mehr Fotos, son­dern Dateien geschrie­ben, weil ich mitt­ler­wei­le bei istock­pho­to, Fotolia und Shutterstock auch ca. 30 Videos online habe. Nicht viel, aber es sol­len auf jeden Fall mehr wer­den. Bei Fotolia habe ich über 500 Bilder exklu­siv. Da die­se Bilder teu­rer ver­kauft wer­den, erklärt das auch, war­um die Agentur bei den Umsätzen deut­lich vor­ne liegt.

Umsätze
Wie zu erwar­ten sind mit einer Verdopplung der Bilder auch die Umsätze gestie­gen. Hier wie­der mei­ne Einnahmen des letz­ten Jahres, zum Vergleich die des Vorjahres dahin­ter. Ich habe die Einnahmen der bes­se­ren Vergleichbarkeit hal­ber alle in Euro umge­rech­net, basie­rend auf dem durch­schnitt­li­chen Wechselkurs der letz­ten 12 Monate:

  • istock­pho­to: ca. 1.880 Euro (ca. 540 Euro)
  • Fotolia: ca. 10.900 Euro (ca. 2.600 Euro)
  • Shutterstock: ca. 4.250 Euro (ca. 390 Euro)
  • Dreamstime: ca. 1.120 Euro (ca. 120 Euro)
  • 123rf: ca. 430 Euro (ca. 50 Euro)

Gesamt: 18.580 Euro

Pro Bild habe ich damit im letz­ten Jahr über 9 Euro ver­dient, im Vergleich zu 6 Euro im letz­ten Jahr. Der monat­li­che RPI (Return per Image) lag damit bei 0,75 Euro pro Bild. Wie lässt sich die Steigerung erklä­ren? Vor allem durch fünf Faktoren.

  1. Fast alle Microstock-​Agenturen haben in den letz­ten 12 Monaten ihre Preisstrukturen geän­dert und Preise erhöht.
  2. Dazu kommt, dass zum Beispiel Shutterstock und Dreamstime bei mehr Verkäufen auch mehr Geld pro Download an den Fotografen aus­zah­len, so dass ich selbst bei gleich­blei­ben­den Verkäufen mehr ver­die­ne. Dazu spä­ter mehr.
  3. Im ers­ten Jahr habe ich bei eini­gen Agenturen etwas spä­ter ange­fan­gen, was die Statistik verzerrt.
  4. Es dau­ert oft eini­ge Wochen, bis die Bilder nach dem Hochladen frei­ge­schal­tet und von Käufern gese­hen wer­den. Auch der Entscheidungsprozess der Käufer kann Wochen bis teil­wei­se Monate dau­ern, wes­halb mei­ne ers­ten Microstock-​Monate unter­durch­schnitt­lich erfolg­reich waren.
  5. Einige Käufer kau­fen ger­ne Bildserien, ent­we­der mit den glei­chen Models oder dem glei­chen Look. Je mehr Bilder ich online habe, des­to mehr lohnt es sich für Käufer, in mei­nen ande­ren Bildern zu stö­bern, was zu mehr Verkäufen füh­ren kann.

Auf den Monat gerech­net habe ich allein mit die­sen fünf Agenturen über 1500 Euro pro Monat verdient.

Anreize
Die ver­schie­de­nen Bildagenturen haben unter­schied­li­che Systeme, um Fotografen zu moti­vie­ren und erfolg­rei­che Teilnehmer zu belohnen.

Bei istock­pho­to gibt es ein Ranking-​System, gestaf­felt nach Downloads. Je mehr Verkäufe ein Fotograf hat, des­to höher steigt er im Rang. Das wie­der­um erlaubt den Fotografen, mehr Bilder pro Woche hoch­zu­la­den. Wer exklu­si­ver Fotograf bei istock­pho­to ist, erhält zusätz­lich auch mehr Prozentpunkte des Verkaufspreises. Letztes Jahr bin ich von „Basis“ zu „Bronze“ auf­ge­stie­gen. Vor weni­gen Wochen erst habe ich den „Silber“-Status erreicht. Statt 15 Bildern pro Woche darf ich nun 20 Bilder hoch­la­den. Dieses Limit erklärt auch, war­um ich bei istock­pho­to lei­der nur halb so vie­le Fotos online habe wie bei ande­ren Agenturen.

Fotolia staf­felt das Ranking eben­falls nach Downloads. Mit jeder Ranking-​Stufe gibt es mehr Geld beim Verkauf und der Fotograf kann auf Wunsch höhe­re Verkaufspreise ein­stel­len. Im ers­ten Jahr habe ich es von „Weiß“ über „Bronze“ zu „Silber“ geschafft. Jetzt ste­he ich kurz vor dem „Gold“-Status, den ich spä­tes­tens im August errei­chen soll­te. Dann erhal­te ich statt 31% des Verkaufspreises dann 34%.

Das Anreiz-​System bei Shutterstock ist anders. Anfangs bringt jedes ver­kauf­te Foto dem Fotografen 0,25 US-​Dollar. Wer mehr als 500 US-​Dollar ein­ge­nom­men hat, bekommt danach pro Verkauf 0,33 USD, bei mehr als 3000 USD Umsatz dann 0,36 USD pro Verkauf. Diesen Sprung habe ich im Januar 2010 geschafft und er ist auch einer der Gründe, war­um sich mei­ne Einnahmen bei Shutterstock im Vergleich zum ers­ten Jahr deut­lich ver­bes­sert haben. Noch vor Jahresende soll­te ich ins­ge­samt 10.000 USD Verkaufserlöse dort haben und dann 0,38 USD pro Verkauf bekommen.

Noch einen ande­ren, sehr sym­pa­thi­schen, Weg geht Dreamstime. Je häu­fi­ger ein Foto ver­kauft wur­de, des­to teu­rer wird es. Hatte ich am Ende des ers­ten Jahres erst fünf Bilder im „zwei­ten Level“, sieht es jetzt ganz anders aus. Jedoch wur­de zwi­schen­zeit­lich die Level-​Struktur geän­dert, so dass der direk­te Vergleich kaum mög­lich ist. Jedenfalls habe ich jetzt 17 Fotos im drit­ten Level, 102 Fotos im zwei­ten Level und der Rest ist noch im ers­ten. 65 Bilder brau­chen nur noch einen Verkauf, um in das zwei­te Level aufzurücken.

Ziele
Vor einem Jahr hat­te ich mir Ziele gesetzt, die ich bis heu­te errei­chen woll­te. Zum einen war das, die 2000-​Bilder-​Marke zu über­schrei­ten. Das habe ich – bis auf istock­pho­to – geschafft. Ebenso der Aufstieg in den Ranking-​Stufen ist mir gelun­gen, wenn ich auch bei Fotolia knapp hin­ter­her hin­ke. Die Umsätze von min­des­tens 900 Euro im Monat habe ich immer­hin deut­lich über­trof­fen. Das bedeu­tet, ich soll­te mir neue Ziele setzen.

Am Ende mei­nes drit­ten Jahres im Microstock-​Bereich möch­te ich jeweils min­des­tens 3000 Dateien online haben bei den Agenturen, davon min­des­tens 150 Videos, bei istock­pho­to wür­de ich mich mit der 2000-​Dateien-​Marke zufrie­den geben. Ich will pro Monat min­des­tens 2000 Euro Umsatz mit den fünf genann­ten Bildagenturen erzie­len. Das letz­te Ranking-​Level bei Shutterstock (0,38 USD pro Verkauf) soll­te ich errei­chen, den Smaragd-​Status bei Fotolia und den Gold-​Status bei istock­pho­to. Bei Dreamstime will ich min­des­tens 10 Bilder im vier­ten Level haben, 50 im drit­ten und 200 im zweiten.

Mitmachen
Wer jetzt Lust bekom­men hat, sein eige­nes Experiment zu wagen, kann sich über fol­gen­de Affiliate-​Links bei den Bildagenturen anmelden:

Wie sehen Eure Ergebnisse im Microstock-​Bereich aus? Wie habt ihr Euch im letz­ten Jahr verbessert?


* = Affiliate-​Link (Ich erhal­te eine klei­ne Provision, ihr habt kei­ne Nachteile dadurch)

Die Entwicklung von Microstock

Noch vor zehn Jahren war alles ganz einfach:

Große Werbeagenturen und Verlage mit gro­ßen Etats kauf­ten für viel Geld von eben­so gro­ßen Bildagenturen schi­cke Fotos für ihre Zeitungen, Broschüren und Werbeaufträge und zahl­ten dafür Hunderte von DM (für die jün­ge­ren Leser: Das war die Währung, bevor es den Euro gab und die nur in Deutschland galt).

Etwas klei­ne­re Werbeagenturen und Verlage mit klei­ne­ren Etats kauf­ten für etwas weni­ger Geld bei klei­ne­ren Bildagenturen etwas weni­ger schi­cke Fotos für ihre Medien.

Privatleute mach­ten selbst Fotos oder schnit­ten für ihre Grußkarten die groß­for­ma­ti­gen Fotos der teu­ren Bildagenturen aus den gele­se­nen Zeitschriften.

Babygriff

Einige Designer, wel­che nicht bei den Werbeagenturen mit den gro­ßen Etats arbei­te­ten, ärger­ten sich über die vie­len hun­dert Mark, die sie für Fotos aus­ge­ben muss­ten und began­nen, Fotos zu tau­schen statt zu kau­fen. Da aber der 1:1‑Tauschhandel zu müh­se­lig war – aus den glei­chen Gründen, die zum Übergang der Tauschgesellschaft zum Finanzmarkt führ­ten -, wur­de ein Credit-​System ein­ge­führt, wel­ches für jedes her­un­ter­ge­la­de­ne Foto dem Urheber/​Designer Credits ver­schaff­te, die die­ser für ande­re benö­tig­te Fotos aus­ge­ben konn­te. Später konn­ten die Credits gegen Bargeld aus­ge­zahlt wer­den las­sen. Der Microstock-Bildermarkt war geboren.

Ein mark­erschüt­tern­der Schrei ging durch die Reihen der Bildagenturen und der Fotografen, wel­che die­se Agenturen mit ihren Fotos belie­fer­ten. Von Kannibalismus und Preisverfall war die Rede und auch Schimpfwörter und Beleidigungen, die ich hier nicht wie­der­ge­ben kann, waren zu hören.

Es herrsch­te nack­te Angst: Da wag­ten eini­ge Branchenneulinge, Fotos für einen Dollar zu lizen­zie­ren, die bis­her für drei­stel­li­ge Beträge ver­kauft wur­den. Oder anders for­mu­liert: Es gab auf ein­mal ein Angebot, was 99% bil­li­ger war. Die Coolen unter den Agenturmitarbeitern wag­ten noch, sich zurück­zu­leh­nen und läs­sig zu kon­tern: Die Bildauswahl der neu­en Microstock-​Agenturen sei lächer­lich gering, tech­nisch zweit­klas­sig und mit recht­li­chen Unsicherheiten behaf­tet. Das kön­ne nix werden.

Das Argument der ers­ten Microstock-​Agenturen wie istock­pho­to oder Fotolia hin­ge­gen war, dass ihr neu­es Angebot kei­ne Konkorrenz zu den tra­di­tio­nel­len Bildagenturen mit ihren hohen Preisen sei, son­dern viel­mehr eine Ergänzung. Eine Erweiterung. Jetzt wür­den nicht nur gro­ße und klei­ne Werbefirmen und Verlage sich Fotos leis­ten kön­nen, son­dern auch Privatpersonen könn­ten sich end­lich edle Fotos für Einladungskarten, Kalender oder ihre Webseiten und die wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden sprie­ßen­den Blogs leisten.

Zu einem Teil tra­fen die Argumente bei­der Seiten zu: Es kauf­ten jetzt Privatleute Fotos, die vor­her nie dar­an gedacht hät­ten und da die Microstock-​Anbieter auch gezielt Amateurfotografen rekru­tier­ten, wur­den die­se oft nicht nur Käufer, son­dern auch gleich Anbieter. Das wie­der­um führ­te dazu, dass sich die Menge und Qualität der Microstock-​Fotos schnell erhöh­te, womit sich lang­sam das Argument der Macrostock-​Agenturen selbst entkräftete.

Aber schnell merk­ten die Microstock-​Agenturen, dass sie nicht nur Kunden belie­fer­ten, die vor­her nie Fotos gekauft hat­ten. Im Gegenteil: Immer häu­fi­ger waren die bes­ten neu­en Kunden die, wel­che vor­her ihr Geld bei den teu­ren Agenturen gelas­sen haben.

Nun – fin­de ich – sind die Microstock-​Agenturen an einem Scheidepunkt: Die Preise für ihre Bilder wer­den für Privatpersonen zu teu­er. Für gro­ße Firmen hin­ge­gen sind die Preise immer noch lächer­lich nied­rig und das gespar­te Geld fließt nicht in den Bildermarkt (also an Fotografen, Bildagenturen, etc.), son­dern in ande­re Bereiche.

Die Microstock-​Agenturen ver­su­chen zum Teil, dage­gen zu steu­ern, indem sie Premium-​Kollektionen ein­rich­ten. Bei istock­pho­to klappt das mit der Vetta-​Kollektion ganz gut, weil hier nur neue und exklu­si­ve Bilder zu fin­den sind. Fotolia hat in der Infinite-​Kollektion vor allem das aus­ran­gier­te Bildmaterial von gro­ßen Macrostock-​Agenturen. Deren altes Material sieht im Vergleich zu den bes­ten neu­en Microstock-​Fotos hin­ge­gen oft mau aus.

Trotzdem plä­die­re ich dafür, wie­der Augenmaß zu hal­ten. Es soll­te wei­ter­hin güns­ti­ge Bilder zu Microstock-​Preisen geben. Aber Großkunden, die mehr mit einem Bild machen als es wert ist, soll­ten ent­spre­chend mehr bezah­len. „Erweiterte Lizenzen“ und Druckauflagen-​Beschränkungen sind ein Anfang. Aber vie­le gro­ße Unternehmen exis­tie­ren nur noch vir­tu­ell: Amazon, Ebay und so wei­ter. Printlizenzen und hohe Auflagen grei­fen hier nicht. Solche Firmen wären in der Lage, ein Foto für 1 Euro zu kau­fen und es auf die Startseite einer Webseite zu packen, mit der hun­der­tau­sen­de Euro ver­dient wer­den. Hier müs­sen Bildagenturen einen Weg fin­den, Gerechtigkeit zu schaffen.

Früher nann­te man die­se Gerechtigkeit „rights mana­ged“ oder RM, bei der Bildlizenzen nach Nutzungszweck bezahlt wur­den. Wer eine „royal­ty free“-Lizenz woll­te um mit den Bildern (fast) alles machen zu dür­fen, was dem Käufer beliebt, muss­te meist min­des­tens das Doppelte, wenn nicht noch mehr, bezah­len. Bis die Microstock-​Agenturen den Preis für RF-​Lizenzen so gedrückt haben, dass die Gerechtigkeit auf der Strecke blieb.

Da aber mitt­ler­wei­le die Nutzungsbedingungen eini­ger Microstock-​Bildagenturen kom­pli­zier­ter sind als eine „nor­ma­le“ RM-​Lizenz, ist es viel­leicht an der Zeit, die bis­he­ri­ge Preis- und Lizenzpolitik zu über­den­ken. Der Ansatz von Dreamstime, Fotos umso teue­rer zu machen, je öfter sie ver­kauft wur­den, fin­de ich ganz gelungen.

Habt ihr wei­te­re Ideen für neue Herangehensweisen an das skiz­zier­te Problem?

Stockfotografie-​News 2010-01-08

Hallo alle zusam­men, will­kom­men bei der ers­ten Nachrichtenzusammenfassung 2010. Da ich die letz­ten Dezembermonate mir freie Tage gegönnt habe und die Bildagenturen mich mit Newslettern nach dem Motto „Was war, was wird“ bom­bar­diert haben, gibt es wie­der eine Stange Neuigkeiten für die Info-​Junkies. Los geht’s und wir fan­gen mit dem Ende an:

  • Die Bildagentur Zymmetrical ver­kün­det ihr Ende. Das ist aus zwei Gründen scha­de: Zum einen gab es bei der Agentur 70% Anteile für die Fotografen (ver­gleicht das mit 20% bei istock­pho­to) und die Fotografen konn­ten die Preise für ihre Fotos von 3–100 USD selbst fest­set­zen. Aber viel­leicht war das auch der Grund des Scheiterns.
  • Während vie­le Zeitschriften jetzt mit lan­gen Bildstrecken auf­war­ten, wel­che die „bes­ten Nachrichtenfotos von 2009“ zei­gen, gibt es das Gleiche auch kos­ten­los im Internet bei der Bildagentur Corbis. Da sind coo­le Bilder bei!
  • Die Bildagentur Shotshop plant eine Überarbeitung ihrer Webseite, dar­un­ter auch „ver­ein­fach­ter Verschlagwortungsprozess, neue Marketing-​Tools, Verbesserung der Suche, neue Features für Kunden, schnel­le­re Server und Internationalisierung durch eng­li­sche Seite“. Vor allem zu ers­te­rem Punkt kann ich nur sagen: Wurde auch Zeit.
  • Eine gute Meldung kommt von der Microstock-​Agentur Polylooks: Kurz nach mei­nem Mecker-​Artikel über zu nied­ri­ge Fotografenhonorare von bis zu 8 Cent pro Verkauf beschloss die Agentur, ein Mindesthonorar von 35 Cent pro Verkauf, egal ob mit Credits oder als Abo, ein­zu­füh­ren. Das nen­ne ich einen Schritt in die rich­ti­ge Richtung. Ironischerweise habe ich seit der Meldung jedoch kei­nen Verkauf mehr gehabt, kann es also nicht mit eige­nen Zahlen bestätigen.
  • Zu Jahrsbeginn haut der Distributionsdienst für Fotografen, iSyndica, einen Rabatt von 30% raus, wenn der Code „HAPPY 2010“ benutzt wird.
  • Eher für die Bildkäufer inter­es­sant: Auch Corbis bie­tet am Jahresanfang 30% Rabatt auf ihre Einkäufe, wenn sie den Code „CORBIS2010“ benutzen.
  • Die Bildagentur Pitopia hat vie­le klei­ne sinn­vol­le Änderungen im Redaktionssystem vor­ge­nom­men, wel­che Fotografen das Hochladen von Bildern erleich­tern sol­len, z.B. mehr Möglichkeiten für Voreinstellungen und mehr Nachvollziehbarkeit bei Änderungen durch die Bildredaktion.
  • Die Microstock-​Agentur Dreamstime hat jetzt im Mitgliedsbereich einen „Exklusive“-Bereich, in dem für Fotografen kal­ku­liert wird, wie viel mehr sie ver­die­nen wür­den, wenn sie ihre Dreamstime-​Fotos exklu­siv dort anbie­ten wür­den. Bei mir wäre das ein Zuwachs von 44%. Da Dreamstime aber nicht mal ein Zehntel mei­ner Microstock-​Einnahmen, sehe ich deut­lich, dass ich damit Verluste machen wür­de. Immerhin, ist auch eine Erkenntnis.
  • Eine Statistik der Download- und Honorar-​Entwicklung im Microstock-​Bereich von 2002 bis 2009 zeigt die Firma Lookstat in ihrem Blog.
  • Noch eine „pro forma“-Meldung am Rande. Getty Images mel­det, dass der Aufkauf der HAAP Media Ltd. mit den Bildagenturen Jupiterimages und deren Microstock-​Ableger StockXpert nun abge­schlos­sen ist.


Okay, was ver­ges­sen? Dann ein­fach in die Kommentare rein.