Wow, es ist schon ein kleines Jubiläum. Seit fünf Jahren verkaufe ich meine Fotos auch über Microstock-Bildagenturen und deshalb gibt es nach dem fünften Jahr auch wieder meine Auswertung der Umsätze und so weiter.
Bei meiner Rückschau berücksichtige ich nur die fünf größten Microstock-Agenturen – also Fotolia*, Shutterstock*, Dreamstime*, 123rf* und iStockphoto*. Letztere beliefere ich nicht mehr, aber trotzdem kommen noch regelmäßig Einnahmen hinzu, weshalb ich sie weiterhin mit anführe. Insgesamt beliefere ich momentan aktiv mehr oder weniger regelmäßig 19 Bildagenturen, sowohl im Microstock- als auch im Macrostock-Bereich, wobei der Großteil der Einnahmen schon von den genannten fünf Agenturen kommt.
Die genannten Zahlen beziehen sich alle auf den Zeitraum Juli 2012 bis Juni 2013 und schließen damit nahtlos an die Auswertung des Vorjahres an. Die Auswertung erfolgt wieder mit dem großartigen Analyse-Tool Stock Performer. Wer nachlesen will, findet hier die Ergebnisse nach dem ersten, zweiten, dritten und vierten Jahr Microstock.
Portfolio-Größe

Mein Portfolio (Klick auf das Bild liefert größere Ansicht) ist relativ gleichmäßig angestiegen. Bei Fotolia hatte ich Ende Juni 10.489 Bilder online, davon ca. 2.100 Bilder exklusiv. Shutterstock hatte 8.081 Files online, Dreamstime 7.818 und 123rf hatte 7.952. Meine Bilder bei iStockphoto habe ich von 1.380 auf 833 Bilder reduziert, weil ich nicht möchte, dass diese bei Thinkstock verscherbelt werden.
Verkäufe

Am stärksten haben die Downloads per Shutterstock angezogen, dort hatte in den letzten 12 Monaten im Durchschnitt 5452 Downloads. Das sind ca. 2.000 mehr als noch im Jahr davor. Bei Fotolia ist der Anstieg geringer, hier hatte ich im Schnitt 4830 Downloads, ca. 1.400 mehr als im Jahr zuvor. 123rf holt stark auf mit 720 Downloads pro Monat und überholt damit locker Dreamstime mit ihren 482 Verkäufen im Monat. Letztes Jahr waren beide noch gleichauf bei mir. iStockphoto erwirtschaftet (mit Partnerprogramm) immer noch 450 Downloads, erstaunlicherweise mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, trotz weniger Bildern im Portfolio.
Umsätze

Kommen wir zum spannenden Teil: Den Einnahmen. Wieder bringt ein Klick auf die Grafik eine größere Ansicht der Statistik. In der Tabelle oben sind die Einnahmen in US-Dollar angegeben, ich rechne diese für den Artikel jedoch in Euro um (außer bei Fotolia, dort werde ich sowieso in Euro ausgezahlt). Bei Fotolia habe ich in den letzten 12 Monaten durchschnittlich 6.423 Euro pro Monat verdient, das sind ca. 1.500 Euro mehr als im Jahr davor. Shutterstock brachte mir im Monat ca. 2.934 Euro ein, ca. 1.100 Euro mehr als im Vorjahr. Dreamstime erwirtschaftete 531 Euro im Monat, 123rf trotz deutlich mehr Verkäufen aber nur 394 Euro. Daran zeigt sich gut der Effekt der „durchschnittlichen Verkaufserlöse“, die ich hier beschrieben habe. iStockphoto schlägt sich wacker und trägt noch 242 Euro im Monat bei. Das bedeutet, dass iStockphoto es geschafft hat, trotz eingestellter Bildlieferung und der Löschung von ca. 500 Fotos ein Umsatzplus von ca. 33% zu erwirtschaften.
Insgesamt sind das ca. 10.524 Euro im Monat. Ein stolzer Wert, den ich mir selbst für fünf Jahren nie erträumt hätte. Dieser Wert zeigt auch, dass Disziplin und ein langer Atem notwendig ist, um mit der Stockfotografie Erfolg zu haben. Als ich nach dem ersten Jahr Bilanz zog und nur 315 Euro pro Monat verdiente, gab es viele Kommentare nach dem Motto „Rentiert sich das?“ Die Antwort lautet: Ja, aber erst auf lange Sicht.
Das scheint jedoch langsam das Ende der Fahnenstange zu sein. letztes Jahr hatte ich noch eine Umsatzsteigerung von über 50% im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Jahr waren es „nur“ noch knapp 30% Wachstum. Das liegt vor allem daran, dass die Verkäufe und Umsätze bei Fotolia – wenn auch auf einem hohen Niveau – seit paar Monaten stagnieren. Vielleicht ist die Suchumstellung der Grund dafür? Eine andere Möglichkeit ist, dass meine älteren Microstock-Bilder langsam das Ende ihres Lebenszyklus‘ erreichen.
Langfristige Umsatzentwicklung
Nach fünf Jahren kann man auch kurz zurück schauen und sich die Entwicklung der Umsätze ansehen. Meine durchschnittlichen monatlichen Gesamteinnahmen in Euro bei den fünf Agenturen sahen in den fünf Jahren so aus:

An dieser Stelle kann ich übrigens diesen ausführlichen Artikel meines Stockfoto-Kollegen Michael Zwahlen empfehlen. Er war lange exklusiver Fotograf bei iStockphoto und hat sich vor sechs Monaten entschieden, diese Exklusivität aufzugeben. Im Artikel zieht er eine erste Halbjahresbilanz über die Tücken und Konsequenzen seiner Entscheidung.
Ziele und Aussichten
Habe ich die Ziele erreicht, die ich mir letztes Jahr gesetzt habe? Bei der Portfolio-Größe wollte ich 8000 Bilder pro Agentur und 11.000 Fotos bei Fotolia haben. Beides habe ich knapp verfehlt, nur bei Shutterstock bin ich auf die 8.000 gekommen. Als Umsatzmarke setzte ich mir ein Ziel von 10.000 Euro im Monat, was ich glücklicherweise erreicht habe. Den Saphir-Status bei Fotolia wollte ich ebenfalls erreichen, was ich haarscharf kurz vor der Zielgeraden geschafft habe.
Meine neuen Ziele? Es sollten 10.000 Files pro Agentur machbar sein und 13.000 Files bei Fotolia. Beim Umsatz will ich monatlich die 12.500 Euro-Marke knacken.
Mitmachen
Wer jetzt Lust bekommen hat, sein eigenes Experiment zu wagen, kann sich über folgende Affiliate-Links bei den Bildagenturen anmelden:
Übrigens: Wer selbst ausrechnen will, wie viel er im nächsten Jahr mit seinen Fotos verdienen könnte, kann meinen kostenlosen “Stock Photography Income Calculator” benutzen.
Wie hat sich euer letztes Microstock-Jahr entwickelt? Gerne auch im Vergleich zu den Jahren davor.
* Affiliate
