Langsam bekomme ich Routine. Vor drei Jahren hatte ich ein einer orangenen Apotheke ein Model fotografiert und ein ein Jahr später in einer anderen Apotheke mit vier Models. Weil beide Shootings gut liefen und medizinische Themen weiterhin gefragt sind, wollte ich das wiederholen. Die Apthekerin der ersten Apotheke erklärte sich bereit und sprach wieder mit ihrer Chefin, um uns die Erlaubnis für die Nutzung der Apotheke zu geben.
Wie beim letzten Mal galt: Das ist eine der größten Apotheken, in denen ich je war, was den Vorteil hat, sich räumlich sehr gut bewegen zu können und ich viel Platz hatte, um Blitz, Reflektor etc. aufzustellen. Einer der beiden Kritikpunkte beim letzten Shooting in der Apotheke war, dass mit einem Model nur eine begrenzte Anzahl von Motiven möglich ist. Deswegen fragte ich ein anderes Model, welches ich schon fotografiert hatte. Er schlug auch seine neue Freundin als drittes Model vor und da diese sich vom Typ von der Apothekerin unterschied, passte das sehr gut.
Der zweite schwierige Punkt war die Farbtemperatur wegen der ganzen orangenen Regale. Deshalb nahm ich sowohl eine größere Softbox und nutzte mehr Aufhellicht von vorne, um den Farbstich besser aus den Gesichtern der Models zu bekommen. Die Kittel hatte ich von vom letzten Apotheker-Shooting. Merke: Sinnvoll eingekaufte Requisiten können gut wiederverwendet werden.
Meine Bestseller der letzten beiden Shootings zeigten mir deutlich, was für Motive gut laufen und so konzentrierte ich mich darauf.
Selbst wenn der Fokus bei einem Bild auf einem Model lag, konnte ich die anderen beiden zum „Füllen“ des Hintergrunds einsetzen. Wie schon bei beiden Apotheken-Shootings zuvor war es wieder eine Qual, die Logos und Markennamen von den Medikamenten im Hintergrund zu entfernen. Einige Bilder wurden deswegen auch trotz intensiver Retusche abgelehnt. Das untere Bild habe ich mit Blende 2,8 fotografiert. Zwar hatte ich auch das 85mm-Objektiv mit Blende 1.2 in der Tasche, aber das nützte selten was, denn bei mehreren Personen im Bild hätte die Blende 1,2 schnell dafür gesorgt, dass mindestens eins der Models zu unscharf gewesen wäre. Der Tresen ließ sich auch nicht nach vorne verschieben und so musste ich einen Kompromiss schließen.
Damit ich trotz gleicher Location und Models etwas Neues hinzufüge, habe ich diesmal am Ende der Fotosession kurzerhand die Kamera aufs Stativ gestellt, eine sehr offene Blende gewählt und die Models gebeten, kurze Beratungssituationen zu mimen:
So bekam ich ca. 15 nutzbare kurze Videoclips. Da nur ein Reflektor und das vorhandene Licht genutzt wurde, sind die Videoaufnahmen garantiert verbesserungsfähig, aber für die zusätzliche halbe Stunde hat sich der Aufwand finanziell gelohnt.
Was sagt ihr zu den Fotos? Wie hättet ihr die Videos verbessert?