In letzter Zeit hat eine neue Foto-App den vordersten Platz in den App-Stores belegt (zumindest in der Kategorie „Foto und Video“).
Die Rede ist von der App Prisma, welche über 30 künstlerische Effekte bzw. Filter im Stil klassischer Kunstwerke zur Verfügung stellt, die über ein Foto gelegt werden können. Sie gibt es für iOs und für Android.
Beispiel der Prisma-Filter: Oben links mein Original-Foto, daneben 5 Kunst-Filter der App.
In den letzten Tagen häuften sich die Meldungen über problematische Nutzungsbedingungen der App, deshalb habe ich sie mir im Detail durchgelesen.
„[„,] you hereby grant to Prisma a non-exclusive, fully paid and
royalty-free, transferable, sub-licensable, worldwide license to use the Content that you stylize on or through the Service […]“
Das heißt sinngemäß übersetzt:
Jedes Bild, was ein Nutzer in die Prisma-App reinlädt, darf Prisma ohne jegliche Einschränkung verkaufen! Punkt.
Prisma auf Platz eins der iOS-Download-Charts im Bereich kostenlose „Foto und Video“-Apps
Das ist umso gefährlicher, weil die App nur mit aktiver Internetverbindung funktioniert und alle Bilder, welche von der App bearbeitet werden soll, auf die Server der russischen App gespeichert werden. Probiert es aus: Im Flugmodus verweigert die App ihren Dienst.
In der Vergangenheit war es aber oft so, dass neue Apps oder Unternehmen sich diese Art von sehr weitreichenden Nutzungsbedingungen gegeben haben und erst nach Protesten zurückgerudert sind.
Deshalb habe ich dem Prisa-Gründer und Chef Alexey Moiseenkov eine Email auf englisch geschickt mit zwei Fragen:
„1. Ist es erlaubt, die fertigen Ergebnisse aus der Prisma-App für kommerzielle Zwecke zu nutzen?
2. Wie ist der [oben zitierte] Satz zu verstehen: Darf Prisma die Ergebnisse selbst verkaufen?“
Auf den ersten Satz habe ich am 11. Juli 2016 folgende Antwort erhalten:
„You can use it how you decide but mention our app.“
Das heißt sinngemäß: Mach, was Du willst, aber nenne dabei die App. Was wiederum so von mir nicht in den ursprünglichen Nutzungsbedingungen zu finden war. Das hat sich aber eh erledigt, weil seit dem Update 2.2 der App jetzt unten rechts der Name der App eingeblendet ist (siehe Beispiele oben) und dieser auch nicht entfernt werden darf, wenn ich die „Terms of Use“ (Stand 22.072016) richtig lese:
„You will not remove, alter or conceal any copyright, trademark, service mark or other proprietary rights notices incorporated in or accompanying the Prisma Content and you will not reproduce, modify, adapt, prepare derivative works based on, perform, display, publish, distribute, transmit, broadcast, sell, license or otherwise exploit the Prisma Content.“
Die Antwort auf die zweite Frage blieb mir der Entwickler jedoch leider schuldig. Auch auf eine Nachfrage meinerseits habe ich seit zehn Tagen keine weitere Antwort erhalten.
Das macht mich vorsichtig und ich rate jedem, der die App für mehr als Schnappschüsse von Blumen oder Sonnenuntergängen nutzen will, sehr vorsichtig zu sein.
Seid euch bewußt: Alle Bilder, die ihr mit der App bearbeitet landen auf einem Server und laut den Nutzungsbedingungen übertragt ihr Prisma alle Rechte an den Bildern, die Prisma braucht, um sie verkaufen, weiterzulizenzieren oder anderweitig nutzen zu können.
Wie sieht ihr die Nutzungsbedingungen und die Effekte der Prisma-App?
Seit dem Start der Smartphone-App „Fotolia Instant“ verkaufe ich regelmäßig meine Handy-Bilder und versuche, meinen kompletten Workflow auf dem Handy zu lassen, also auch die Bearbeitung und das Hochladen der Bilder unterwegs vom Smartphone aus machen zu können.
Im Laufe der Zeit haben sich einige Apps herauskristallisiert, die dafür deutlich besser geeignet sind als andere.
Bevor sich jemand über den Titel aufregt, eine Definition:
Als Profi bezeichne ich Leute, welche mit ihren Smartphone-Fotos Geld verdienen (wollen). Ich konzentriere mich außerdem auf Apps, die für die Entstehung und den Vertrieb der Fotos nötig sind. Ich bespreche hier also keine Hilfsmittel wie Sonnenstand-Rechner oder Auftragsverwaltung.
Eine Auswahl von Fotografie-Apps auf meinem Smartphone
Die genannten Apps nutze ich alle auf meinem iPhone. Wenn verfügbar, gebe ich auch die Quelle für Android an, kann aber nicht garantieren, dass der Funktionsumfang oder die Qualität die gleiche ist.
Was sind gute Smartphone-Apps für professionelle Fotografen?
Wer seine Fotos verkaufen will, möchte die Bilder in der höchstmöglichen Auflösung anbieten. Zum einen weil so mehr Kunden erreicht werden, die zum Beispiel große Bilder für den Druck brauchen und zum anderen, weil Verkäufe einer höheren Auflösung je nach Agentur oft auch besser vergütet werden.
Das bedeutet, dass alle Apps nutzlos sind, welche das Originalfoto zwar problemlos importieren, aber nur einen Export in Webgrößen erlauben. Außerdem gibt es viele Apps, die zwar coole Filter anbieten, aber keine volle Kontrolle über die Stärke des Filters erlauben oder einfach das Bild zu stark filtern, sodass es zum Schluss zu künstlich aussieht.
Apps zur Aufnahme
Es gibt einige Apps, welche die eher rudimentären Funktionen der Smartphone-internen Kamera-App deutlich ausweiten, zum Beispiel „Camera+“ (iPhone) oder „Pro Camera“ (iPhone). Camera+ kann zum Beispiel beim Exportieren der Fotos auch die Geodaten entfernen, was hilfreich ist, wenn die Käufer nicht sehen sollen, wie die GPS-Koordinaten des eigenen Gartens sind. Pro Camera hingegen kann als eine der sehr wenigen Apps Fotos als TIFF speichern, um Qualitätsverluste durch Komprimierung zu vermeiden.
Ich gestehe jedoch, dass ich fast immer die normale Kamera-App nutze, weil ich diese schon direkt vom Sperrbildschirm mit einer Bewegung aktivieren kann. Bei Schnappschüssen unterwegs zählt ja jede Sekunde, bevor der „entscheidende Moment“ wieder vorbei ist.
Eine Spezial-Anwendung ist „Cycloramic“ (iPhone/Windows Phone), welche Panoramafotos und –Videos aufnehmen kann und dabei mehr Einstellungsmöglichkeiten sowie eine noch höhere Auflösung als die native Kamera-App bietet.
Wer gerne nachts fotografiert oder Langzeitbelichtungen machen will, wird „SlowShutter“ (iPhone/Android) zu schätzen lernen. Damit kann die Belichtungszeit manuell verlängert werden.
Universal-Apps zur Bearbeitung
Fast kein Foto von mir kommt in den Verkauf, ohne nicht vorher durch „Snapseed“ (iPhone/Android) gewandert zu sein. Hier kann ich Bilder drehen, zuschneiden, schärfen, „stürzende Linien“ beheben, Farbton, Helligkeit, Kontrast und vieles mehr anpassen. Es gibt viele andere Apps, die das ebenfalls können, aber Snapseed ist leicht bedienbar, dezent in der Effektstärke und hat eine ausführliche Undo-Funktion. Einziges Manko: Bei der Auswahl der Bilder aus dem Fotoalbum kann nicht durch die Vollbilddarstellungen gescrollt werden.
Bild direkt aus dem iPhone und nach der Bearbeitung mit Snapseed
Eine andere Universal-App ist „Afterlight“ (iPhone/Android), die zusätzlich auch Doppelbelichtungen, Silhouetten sowie künstliche Light Leaks anbietet.
Vom Schwergewicht Adobe gibt es „PS Express“ (iPhone/Android) als Bearbeitungs-App, die leider einige nützliche Funktionen (Stempel-Werkzeug) der iPad-Version nicht auf dem iPhone anbietet.
Apps für Retusche
Wer Bilder kommerziell anbietet, muss darauf achten, dass keine Logos zu sehen sind. Wer Fotos von Personen macht, möchte auch ab und zu einige Pixel oder andere Unzulänglichkeiten verschwinden lassen. Einige Apps bieten das an, was unter Photoshop als „Heilstempel“ bekannt ist. Da wird auf eine unerwünschte Stelle (Pickel) getippt und das Programm füllt die Stelle mit Informationen aus den umliegenden Flächen. Das funktioniert manchmal sehr gut, manchmal aber überhaupt nicht.
Deswegen ist in einigen Fällen ein Stempel-Filter deutlich nützlicher, wo der Fotograf bestimmt, von wo die Informationen herkommen sollen und in welcher Größe und wie weich der Übergang sein soll. Das können nur wenige Apps. Eine App, die das kann (und den High-Resolution-Export erlaubt), ist „HandyPhoto“ (iPhone/Android). Leider ist sie etwas umständlich zu bedienen. Vom gleichen Anbieter teste ich gerade auch die App „TouchRetouch“ (aktuell noch in der Beta), welche sich komplett auf das Retuschieren von Bildern spezialisiert hat und einen logischeren Workflow hat.
Objekte entfernen mit HandyPhoto (vorher/nachher)
Für Portraits bietet sich „Facetune“ (iPhone/Android) an, welches leider kein Stempel-Werkzeug hat, dafür aber Weichzeichnungsfunktionen für die Haut und auch „Verflüssigen“-Werkzeuge anbietet.
Apps für Filter und Looks
Seit Instagram ist es hip, jedes banale Foto mit einem Filter zu versehen. Aber: Manchmal wirken dadurch Fotos einfach besser. Die oben erwähnten Universal-Apps Snapseed und Afterlight haben beide auch einige nützliche Filter-Sets an Bord, die ich ab und an nutze.
Zusätzlich gibt es „VSCOcam“ (iPhone/Android), die viele organisch aussehende Filter anbieten, teilweise leider zu happigen Preisen.
An Flexibilität kaum zu überbieten hingegen ist „Stackables“ (iPhone). Wie der Name schon andeutet, können hier beliebig viele Filter, Verlaufsmasken, Einstellungsebenen und so weiter miteinander kombiniert und übereinander gelegt („stacked“) werden. Zusätzlich gibt es viele fertige Presets und die eigenen Kombinationen können ebenfalls als Presets gespeichert werden. Leider ist das Programm nicht intuitiv und erfordert viel Einarbeitungszeit, um wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können.
Ausgangsbild (mit Snapseed bearbeitet) und nach der Bearbeitung in Stackables
Einige Fotografen lieben auch „Hipstamatic“ (iPhone), aber mir ist das zu „retro“, auf Bilder warten zu müssen.
Apps für Collagen
Manchmal ist es sinnvoll, mehrere Bilder „als eins“ anzubieten, also Collagen zu erstellen. Hier ist die Hürde, Apps zu finden, welche den Export in hoher Auflösung erlauben. Zwei Apps, die das gut machen, sind „Diptic“ (iPhone) und „Tiled“ (iPhone). Während erstere nur quadratische Endformen erlaubt, dafür aber auch viele ungewöhnliche Layoutformen anbietet, kann die zweite App auch horizontale und vertikale, sowie Panoramaformate erstellen.
„Bildgeschichte“ erstellt mit Diptic
Apps für Spezialeffekte
Früher musste man für „Tiny Planet“-Bilder umständliche Aufnahmereihen mit seiner Kamera machen und viel Zeit für die Bearbeitung am Computer einplanen. Heute reicht eine Panoramaaufnahme mit dem Handy und eine App. Ich nutze entweder „Living Planet“ (iPhone) oder „RollWorld“ (iPhone). Kann auch mit den Cycloramic-Aufnahmen (siehe oben) kombiniert werden. Die Auflösung der fertigen Bilder liegt bei „Living Planet“ leider nur bei 4 MP (2000 x 2000 Pixel), bei „RollWorld“ hingegen bei 9 MP (3000 x 3000 Pixel).
„Tiny Planet“ erstellt mit RollWorld
Es kommt nur selten vor, aber manchmal möchte ich ein Bild aus Wörtern oder Smileys bestehen lassen. Dafür gibt es „WordFoto“ (iPhone), hier wird beim Export jedoch sogar hochskaliert.
Apps zur Information
Leider gibt es keine Möglichkeit, sich bestimmte wichtige Dateiinformationen zu den Bildern ohne eine zusätzliche App anzeigen zu lassen. Deswegen nutze ich „ExifWizPro“ (iPhone), welche mir sämtliche EXIF-Daten eines Bildes anzeigen kann, zum Beispiel Blende, Belichtungszeit, Aufnahmezeit, die Pixelgröße oder die GPS-Daten, auch auf einer Karte.
Wer Models fotografiert, kann mittlerweile sogar die Modelverträge per Smartphone ausfüllen lassen. Die am meisten akzeptierte App ist hier „Easy Release“ (iPhone/Android), mit der sogar die Verträge auch individuell angepasst werden können.
Apps zum Fotoverkauf
Vor einer Weile hatte ich hier schon einen Artikel geschrieben über Apps zum Fotoverkauf. In der Praxis nutze ich hauptsächlich „Instant“ (iPhone/Android) sowie seit einigen Wochen auch „Eyeem“ (iPhone/Android). Bei Instant werden die Fotos über die „Instant Collection“ von Fotolia verkauft, bei Eyeem über die „Eyeem Collection“ von Getty Images.
Bei Instant muss man die Fotos selbst verschlagworten, hat dafür aber die komplette Kontrolle über diesen Prozess, während Eyeem selbst verschlagwortet, die Qualität dafür jedoch manchmal zu wünschen übrig lässt. Eyeem hat auch selbst etliche Filter im Angebot, die ich auch gerne nutze statt einer separaten App.
Andere Bildagenturen, die eigene Apps für den Upload von Smartphone-Fotos haben, sind Alamy („Stockimo“), 123rf („On The Go“), Dreamstime („Companion“) oder Shutterstock („Contributor“).
Nachteile der Smartphone-Fotografie
So bequem es auch ist, unterwegs paar Schnappschüsse mit dem Handy zu machen und diese noch auf dem Weg nach Hause zu verkaufen, hat die Smartphone-Fotografie leider einige Nachteile.
Ich habe leider noch keine gute Möglichkeit gefunden, meine Fotos zu sichern und zu verwalten. Aktuell mache ich es so, dass ich alle paar Wochen die neuen Fotos von meinem iPhone auf eine externe Festplatte ziehe und irgendwann die ältesten lösche. Das ist leider nicht ideal, weil ich auf ganz alte Fotos nicht spontan zugreifen kann, wenn ich zum Beispiel eine neue App ausprobiere. Außerdem speichert das iPhone die Fotos in kryptische verschiedene Ordner, die ich alle einzeln nach Datum sortieren muss, um die noch nicht gespeicherten Fotos zu finden.
Auch die Verschlagwortung lässt sich nicht wie am PC in den Metadaten speichern und ich müsste sie für jede Agentur, die das verlangt, neu eintippen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich nur mit zwei Apps regelmäßig hochlade.
Welche Foto-Apps nutzt ihr regelmäßig professionell? Und warum?
Im Blog hatte eine Lösung vorgestellt, mit der man die Bilder seiner DSLR-Kamera kabellos direkt auf das iPad, einen Laptop oder ein anderes Tablet senden kann.
Das funktioniert super und nutze ich sehr häufig. Bisher hatte mir noch die Möglichkeit gefehlt, die Bilder schon vor dem Auslösen auf einem externen größeren Monitor zu sehen, idealerweise ebenfalls kabellos. Das soll mit CamRanger* möglich sein, weshalb ich den Hersteller gebeten habe, mir ein Testmuster zu schicken. Ausgepackt sieht das so aus:
Das weiße Teil unten ist der CamRanger selbst, dazu kommen zwei Kabel, das weiße zum Aufladen des Akkus, das schwarze zur Verbindung mit der Kamera, eine Hülle und eine kurze Anleitung. Wenn man dieser Anleitung folgt, ist die Ersteinrichtung des WLAN-Netzwerks einfach und schnell erledigt. Nüchtern betrachtet ist der CamRanger nämlich nichts anderes als ein Router, welcher ein WLAN-Netz aufbaut, über das dann die Kamera die Daten an eine App liefert. Während es für Android dafür einige günstige Lösungen gibt – dazu unten mehr – ist das bei Apple aufgrund der restriktiveren Software-Architektur nicht so einfach möglich. CamRanger hat deshalb weniger Konkurrenz, die sich die Firma mit über 300 Euro pro Gerät gut bezahlen lässt. Es werden die gängigsten Canon- und Nikon-Kameras unterstützt. Der Akku soll ca. 4–6 Stunden halten. Es ist etwas irritierend, dass an beiden Seiten ein weißer Schalter ist, wovon nur der eine der An/Aus-Schalter ist. Der zweite Schalter hat keine Funktion. Als ich versehentlich mal den falschen Schalter betätigt hatte, lief der Akku natürlich leer.
Etwas umständlich ist die Nutzung des CamRangers selbst, denn obwohl eine kabellose Lösung versprochen ist, muss erst mal das Kabel von der Kamera zum CamRanger angeschlossen werden. Dieser hat ca. die Ausmaße einer Zigarettenschachtel. Ich habe das meist so gemacht, dass ich den CamRanger in die mitgelieferte Tasche gesteckt habe, wo das Kabel rausguckt und dann die Tasche mit dem daran befestigten Karabinerhaken an meinen Kameragurt oder das Stativ befestigt habe. Gefüllt wiegt die Tasche mit beiden Kabeln ca. 208 Gramm. Sie baumelt dann zwar etwas rum, aber das zusätzliche Gewicht ist auch mit der Hand zu tragen. Es gibt aber auch einen Adapter*, um den CamRanger auf dem Blitzschuh zu montieren.
Aber was kann man mit der gleichnamigen App nun machen? Ich habe die iOS-Version getestet, weil es wie gesagt für Android deutlich billigere Lösungen gibt. Das Interface der App sieht so aus:
Leider funktioniert der Zugang zur App nur, wenn auch eine Funkverbindung zum CamRanger steht, was schade ist, wenn man mal schnell nach dem Shooting einige der fotografierten Bilder ansehen will. Die Oberfläche ist ähnlich aufgebaut wie bei anderen LiveView-Systemen. Den Hauptteil des Bildes nimmt der Monitor ein, der zeigt, was die Kamera auch sieht. Durch Tippen auf den Monitor lässt sich die gewünschte Stelle fokussieren, rechts kann aber auch deutlich genauer der Fokus manövriert werden. Es gibt ein Live-Histogramm und Zusatzfunktionen wie HDR-Aufnahmen, Fokus-Stacking, Zeitraffer-Aufnahmen etc. sind möglich.
Die wichtigsten Funktionen der Kamera können über die App ferngesteuert werden, zum Beispiel Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert, Weißableich, Aufnahmemodus, Über- und Unterbelichtung, Fokus und einige mehr.
Während meiner Testzeit gab es ein Firmware-Update, was etwas umständlich zu installieren war. Aber es brachte unter anderem als neue Funktion die Möglichkeit, parallel weitere WLAN-Netze aufrecht zu erhalten. Das ist zum Beispiel sehr praktisch, weil ich sie weiterhin in meinem WLAN-Netzwerk im Studio bleiben kann, obwohl auch CamRanger eine WLAN-Verbindung mit dem iPad aufbauen will. Jetzt wollte ich probieren, ob ich nicht auf gleichzeitig das WLAN-Netz meiner EyeFi-Karte aktivieren könnte, damit ich als weitere App Shuttersnitch offen haben könnte, um die geschossenen Fotos zu verwalten. Das klappt leider nicht, weil CamRanger nicht im Hintergrund laufen kann.
Der Grund, warum ich weiterhin zusätzlich Shuttersnitch nutzen wollen würde, ist, dass diese App einen deutlich bequemeren Workflow für die Verwaltung und Ansicht der geschossenen Bilder bietet. Nach dem Shooting, wenn Kamera und Geräte alle schon verstaut sind und ich mit den Models noch einen Kaffee trinke, kann ich bequem das iPad rumreichen, wo sich alle die Fotos mit Shuttersnitch ansehen können. Das geht leider nicht, wenn ich CamRanger nutze, weil immer die Verbindung zur Kamera aktiv sein muss. Außerdem muss ich manuell entscheiden, welche der Bilder von der Speicherkarte ich runterladen wollen würde. Kurz: CamRanger bietet zwar Funktionen zur Fotoverwaltung, aber ist grundsätzlich einer ein Aufnahme-Tool.
Der Hauptgrund, weshalb ich CamRanger in Zukunft jedoch kaum noch nutzen werde, liegt jedoch in meiner Arbeitsweise. Ich fotografiere fast immer mit Blitz. Das führt logischerweise dazu, dass bei einer LivePreview, wo die Blitze noch nicht auslösen, kaum etwas auf dem Monitor zu sehen ist und damit die gesamte App kaum brauchbar ist. Die Einsatzbereiche der App liegen demnach eher bei der Makrofotografie ohne Blitz, für Produktaufnahmen mit Dauerlicht, Landschaftsaufnahmen und so weiter. Überall, wo Blitze zum Einsatz kommen, sinkt der Nutzwert von CamRanger stark.
Android-Alternative zu CamRanger
CamRanger ist im Grunde nichts anderes als ein Router. Wer nicht in den geschlossenen Apple-Kosmos eindringen muss, kann auch einen anderen WLAN-Router kaufen, zum Beispiel den TP-Link TL-MR3040*. Der kostet nur ca. 40 Euro und der CamRanger sieht sicher nicht zufällig fast identisch aus. Als App wird dann die kostenlose App DslrDashboard im Google Playstore benutzt. Wie die Einrichtung genau funktioniert, erklärt Gunther Wegner hier. Selbst wenn der Kauf eines kleinen Android-Tablets* mit eingerechnet wird, ist diese Lösung immer noch billiger als der CamRanger. Die Nachteile wie die eingeschränkte Nutzung bei Blitzlicht oder das an der Kamera hängende Gerät bleiben aber auch bei dieser Lösung.
Welche Lösung benutzt ihr zur kabellosen Fernsteuerung und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Eigentlich möchte ich vermeiden, zu oft hintereinander über die gleichen Bildagenturen zu berichten, aber in diesem Fall lässt es sich leider nicht vermeiden.
Fotolia hat heute den „Instant Contest“ angekündigt. Das ist ein Fotowettbewerb, bei dem automatisch jedes Foto teilnimmt, welches über die iPhone-App „Instant“ hochgeladen und angenommen wird. Das Foto, welches im Jahr 2014 am meisten verkauft wird, gewinnt den 5.000 Euro-Preis.
Zusätzlich zahlt Fotolia für jedes Instant-Foto, welches bis Ende April in die Kollektion aufgenommen wird, eine Upload-Belohnung von je einem Euro.
Bevor ihr jetzt alle Fotos von euren Haustieren, Blumen aus dem Garten oder eurer letzten Mahlzeit hochladet: Diese Motive werden am häufigsten abgelehnt. Gefragt hingegen sind originelle, humorvolle Schnappschüsse, kreative und bunte Bilder. Hier gibt es eine Übersicht über die bisherigen ca. 10.000 Bilder in der Instant-Kollektion.
Android-Nutzer müssen sich leider noch etwas gedulden: Die Android-Version ist im Beta-Test und wenn diese veröffentlicht wird, wird es auch einen eigenen Fotowettbewerb nur für die Android-Nutzer geben.
Der bisherige Bestseller kommt übrigens von mir und zeigt viele bunte Weihnachtskugeln. Das Motiv hat sich bisher 83x verkauft innerhalb von nur ca. zwei Monaten und mir knapp 100 Dollar Umsatz gebracht. Meine Kollektion von aktuell 118 Instant-Bildern hat mir in den letzten Monaten im Schnitt knapp 40 Euro pro Monat gebracht. Den Handy-Vertrag habe ich damit locker raus…
Mein Bestseller und der aktuelle Bestseller der gesamten Instant-Kollektion
Selbst ich habe aber immer noch Probleme, alle meine Bilder in die Kollektion zu bekommen. Häufig liegt das daran, dass ich die Bildqualität vom iPhone im Dämmerlicht überschätze oder meine Bilder nicht spektakulär genug sind. Habe ich in der normalen Fotolia-Kollektion eine Annahmequote von ca. 99%, liegt sie aktuell bei Instant nur bei ca. 69%.
Fast alle Bilder bearbeite ich übrigens entweder vorher dezent mit Snapseed, wenn sie „poppiger werden sollen oder mit VSCO Cam, wenn sie einen Retro-Look erhalten sollen. Auch das quadratische Format verkauft sich ganz gut, wohl wegen des populären Instagram-Looks.
Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Fotolia Instant gemacht?
Zum letzten Mal in diesem Jahr kommt die Nachrichtensammlung, wie immer spannend und abwechslungsreich:
Getty Images hat diese Vereinbarung mit Pinterest geschlossen, wonach Getty bezahlt werden soll. Das wurde auch Zeit und ich hatte sowas in der Art ja schon vor einer Weile angeregt. Ernüchternd ist jedoch, was genau bezahlt wird: Es geht nicht um die Darstellung der Fotos, wie man erst vermuten würde, sondern Getty bekommt Geld, um Pinterest die Metadaten für Bilder zu liefern. Viele soziale Netzwerke, aus denen sich Pinterest-Nutzer ohne Sorgen um die Nutzungsrechte bedienen, löschen die Metadaten beim Bild-Upload. Bildersammlungen sind aber nur so viel wert wie die Informationen dazu, weshalb Pinterest nun für diese bezahlen will. Ein Interview mit einem Getty-Manager über die Hintergründe des Deals findet ihr hier. Ein ausführlicherer Artikel dazu kommt in paar Tagen auch hier im Blog.
Eine weitere Kooperation hat Getty Images mit dem Kalenderverlag Calvendo geschlossen: Das ist ein Verlag, der es Privatleuten ermöglicht, selbst Kalender zusammenzustellen und diese werden dann nach einer Prüfung über Online-Shops, Buchläden und andere Vertriebswege verkauft. Wer jetzt zum Beispiel einen Flensburg-Kalender zusammenstellen will, aber nur 10 passende Fotos hat, kann jetzt die restlichen passenden Bilder aus der Bibliothek von Getty Images suchen. An diesen Bildern verdient dann aber nur Getty und Calvendo, nicht der Fotograf. Über das Thema wird auch hier im Stockfotografie-Forum diskutiert.
Getty Images zum dritten: Ein Gericht hat einem Fotojournalisten aus Haiti 1,22 Millionen US-Dollar Schadensersatz zugesprochen, weil die Bildagentur AFP und deren Verteiler Getty Images ein Foto von Twitter genommen hatte, ohne die Rechte daran zu klären.
Shutterstock hat jetzt auch eine Android-App, mit der Bildnutzer mobil nach Bildmaterial suchen können.
Alamy hatte vor paar Wochen das Auszahlungslimit von 100 auf 75 Us-Dollar gesenkt, gleichzeitig aber Gebühren für die Auszahlung eingeführt. Nach Protesten der Fotografen verzichtet Alamy jedoch jetzt auf die Gebühren.
iStock verschärft die Regeln für Aufnahmen von Privathäusern, die von öffentlichem Gelände aus gemacht wurden. Dafür ist ab sofort auch ein Property Release nötig. Mehr Informationen mit Bildbeispielen gibt es hier.
Im Gegenzug lockert Shutterstock die Regeln für redaktionelle Fotos: Jetzt sind dort nicht nur tagesaktuelle Fotos erlaubt, sondern auch redaktionelle Fotos mit Symbolcharakter. Ausführliche Beispiele findet ihr hier.
Die Foto-Sharing-App EyeEm hat von Investoren sechs Millionen Us-Dollar eingeworben und verkauft jetzt auch Bilder.
Stocksy ist die erste Bildagentur, die ein „responsive design“ anbietet, also ein Seitenlayout, was sich automatisch an die Bildschirme von Smartphones, Tablets und Desktop-Computern anpasst. Sieht gut aus.
Pond5 bietet neben Full-HD und 4K-Videos nun auch Videos im Redcode RAW-Format (r3d), also die Rohdaten der RED-Kameras. Außerdem werden nun auch Vektor-Grafiken und PSD-Dateien akzeptiert.
Nach iStock, 123rf und Fotolia startet jetzt auch die Macrostock-Agentur Westend61 mit der „Smart Collection“ eine Smartphone-Kollektion, mit dem Ziel, ab 2014 vermehrt direkt verkaufen zu können.
Die Rating-Agentur Moody’sgab bekannt, dass die Bildagentur Fotolia von Juli 2012 bis Juni 2013 ca. 90 Millionen US-Dollar Einnahmen hatte. Zum Vergleich: Die Bildagentur Shutterstock hatte im gleichen Zeitraum ca. 199 Millionen US-Dollar Einnahmen.
Die Firma Profoto revolutioniert den Studioblitz: Der neue Profoto B1 mit 500W Leistung und Akku soll TTL können und wiegt nur 3 Kilo. Stefan Groenveld gerät hier ins Schwärmen.
Vor paar Jahren hätte ich sowas für komplett unmöglich gehalten, mittlerweile kann ich mir gut vorstellen, dass die Technik bald funktionieren könnte: 3‑Sweep erstellt aus Foto-Objekten 3D-Versionen, die dann neu im Bild gedreht oder platziert werden können (via Bildbeschaffer).
Noch ein kleines Spielchen zum Schluss? Wer schafft es, diese vier Farbreihen korrekt zu sortieren? Kleiner Tipp: Mit einem kalibrierten Monitor fällt es deutlich leichter.
Habt ihr noch News, die ich übersehen habe? Dann rein in die Kommentare damit.