Schlagwort-Archive: Photoshop

Stockfotografie-​News 2010-10-22

Hallo,

nach zwei auf­re­gen­den Wochen in Berlin gibt es wie­der eini­ge Meldungen aus der bun­ten Bilderwelt. Los geht’s:

  • Fotolia hat in den letz­ten Tagen zwei neue Partnerschaften ver­kün­det. Zum einen mit dem Grafik-​Portal DeviantArt. Dort tei­len Künstler meist Fotos, Fotomontagen, Photoshop-​Pinsel und vie­les mehr. Die Kooperation könn­te dazu füh­ren, dass vie­le neue Künstler Mitglied bei Fotolia wer­den, aber auch mehr Verkäufe könn­ten mög­lich sein, denn vie­le der Künstler sind eben auch Designer, die Fotos und Vektoren für ihre Arbeit brau­chen. Da die Seite – ich for­mu­lie­re es mal vor­sich­tig –  auch von Leuten benutzt wird, die Urheberrechte eher als Klotz am Bein sehen, könn­te die Kooperation mit Fotolia viel­leicht auch zu einem bes­se­ren Bewußtsein füh­ren, was den Umgang mit Urheberrechten angeht.
  • Die zwei­te neue Kooperation von Fotolia ist mit content.de. Das ist eine Webseite, die als eine Art Ghostwriter Textdienste für Webseiten, Blogs etc. anbie­tet. Jetzt kön­nen über eine Schnittstelle zu Fotolia auch gleich die pas­sen­den Fotos mit gekauft wer­den. Eine sehr nütz­li­che Kooperation, wie ich fin­de, da sie den Kundenkreis der Bildagentur erwei­tern kann.
  • Die Zeitschrift ProfiFoto hat jetzt eine kos­ten­lo­se iPad-​App ver­öf­fent­licht, wel­che aus­ge­wähl­te Themen der Printausgabe mul­ti­me­di­al auf­be­rei­tet. Kostenpflichtige Versionen sind geplant, Print-​Abonnenten sol­len die­se jedoch eben­falls kos­ten­los erhalten.
  • Mit dem LiveComp-​Plugin für Photoshop von Getty Images kön­nen Designer un Grafiker jetzt Vorschau-​Bilder aus der Bildagentur in ihre Layouts holen, ohne dafür ihr Grafikprogramm ver­las­sen zu müssen.
  • Die deut­sche Bildagentur Panthermedia wird fei­ert ihren sechs­jäh­ri­gen Geburtstag mit vie­len Sonderangeboten und einem Rückblick in ihrem Blog. Das war auch eine der Agenturen, die ich als ers­tes belie­fert habe und die immer noch einen wich­ti­gen Teil mei­nes Einkommens erwirt­schaf­ten. Herzliche Glückwünsche auch von mir!
  • Man kann es ja mal pro­bie­ren: Eine ande­re deut­sche Bildagentur ver­schickt Pressemitteilungen, in denen sie das Ende der Bildagentur Polylooks ankün­digt und den Geschäftsführer der eige­nen Bildagentur zum Interview anbie­tet. Natürlich als erfolg­rei­ches Gegenmodell.
  • In eige­ner Sache: Eins mei­ner Hirngespinste ist end­lich Realität gewor­den: In mei­nem neu­en Blog „Selbst Eis machen“ wid­me ich mich mei­ner zwei­ten Leidenschaft. Der Name spricht für sich.

Artikel von mir in der Presse

Einige haben es schon entdeckt.

Es gibt wie­der zwei Auftritte von mir in den Medien:

In der Jubiläumsausgabe 20 der Web-​Zeitschrift t3n gibt es auf Seite 83 eine Einführung für Bildkäufer in die Stockfotografie und ich stel­le eini­ge nütz­li­che Web-​Tools für die Bildsuche vor.

t3n_cover_20_web

Auch die Juni-​Ausgabe der Online-​Zeitschrift .psdPhotoshop beschäf­tigt sich aus­führ­lich mit dem Bildermarkt. Auf Seite 44 gibt es ein Interview mit mir, es gibt eini­ge Auszüge aus mei­nem Buch „Stockfotografie“* zu lesen, vor­ne im Heft steht ein lan­ger Artikel über die Bildagentur Fotolia und nach mei­nem Interview folgt noch eins mit mei­nem Kollegen Kzenon. Das Heft kann kos­ten­los als PDF run­ter­ge­la­den werden.

psd_DE_06_2010

Viel Spaß beim Lesen.

* = Affiliate-Link

Frag den Fotograf: Wie fotografiere ich wie Yuri Arcurs?

Manchmal hin­ke ich etwas hin­ter­her. Jan D. hat­te mir schon im September fol­gen­de Mail mit einer Frage geschickt:

Sehr geehr­ter Herr Kneschke/​Lieber Robert,

zu aller­erst möch­te ich Dir zu dei­nem abso­lut gelun­ge­nen Blog gratulieren.
Ich bin regel­mä­ßig einer der stil­len Besucher und Leser dei­ner vie­len Artikel
und eben­so regel­mä­ßig von den immer neu­en Themen rund um das Thema
Fotografie/​Stockfotografie begeis­tert. Ich selbst bin eher ambi­tio­nier­ter denn
pro­fes­sio­nel­ler Hobbyfotograf aber ste­tig auf der Suche nach Tips die
Optik der eige­nen Werke zu verbessern.

Besonders ange­tan hat es mir der herr­li­che, hel­le Bildstil von Yuri Arcurs.
Ähnliches schwebt mir eben­falls bei mei­nen Bildern (im Privaten, ich
ver­kau­fe nicht) vor. Bisher bekom­me ich, obwohl ich mich als sicher &
gut im Umgang mit Photoshop bezeich­nen wür­de, nicht die­sen besagten
hel­len Stil mit den trotz­dem schö­nen Hauttönen hin. Daher habe ich auch
mit Spannug dei­nen Bericht des foto­lia Workshops mit Yuri A. ver­folgt, bis
auf klei­ne  Andeutungen zum Verwirklichen des Stils gab es jedoch leider
kei­ner­lei Hinweise.

Langer Rede kur­zer Sinn. Da du ja vor Ort ein wenig über die Schulter gucken
konn­test,  weißt du wie die­ser Stil per Photoshop (ent­spre­chen­des
Ausgangsmaterial natür­lich vorr­aus­ge­setzt) erreicht wur­de?! Über ein
paar Tips und HInweise wür­de ich mich sehr freuen.“

Ich habe lan­ge über­legt. Darf ich so einen Post schrei­ben? Kann ich mich erdreis­ten, zu behaup­ten, ich wüss­te, wie Yuri Arcurs sei­ne super­pro­fes­sio­nel­len Bilder hin­be­kommt? Nein, das nicht. Deswegen kurz die Klarstellung: Ich sage Euch jetzt, wie ihr Bilder im Yuri Arcurs-​Stil hin­be­kommt. Aber das heißt nicht, dass Yuri genau so arbei­ten muss.

Außerdem klam­mert euch lie­ber nicht an die Vorstellung, dass ihr nur gut mit Photoshop umge­hen müss­test, um den Yuri-​Look hin­zu­be­kom­men oder dass es gar einen Filter oder einen Plugin gäbe, der das für Euch erle­digt. Das Wichtigste ist die Arbeit vor der Retusche!

Vier Faktoren machen ein gutes Yuri Arcurs-​Bild aus:

  1. Gute Schärfe
  2. Geringe Tiefenschärfe
  3. Glückliche Models
  4. Viel (wei­ches) Licht

Schauen wir uns die Punkte genau­er an. Wie Yuri sei­ne Fotos gut scharf bekommt, habe ich schon in mei­nem Artikel „Scharfe Fotos mit Yuri Arcurs“ erklärt. Teuer wird der zwei­te Punkt. Die meis­ten sei­ner Fotos foto­gra­fiert er mit gerin­gen Blendenwerten, vor allem 2,8. Das setzt ent­spre­chen­de licht­star­ke Objektive vor­aus, idea­ler­wei­se wel­che, deren Offenblende noch wei­ter geht ist, zum Beispiel bis 1,8 oder 1,2. Gut sind leich­te, licht­star­ke Tele-​Objektive, da sie schnel­ler eine schö­ne gerin­ge Tiefenschärfe erzeu­gen.

Der Punkt Models soll­te nicht ver­nach­läs­sigt wer­den. Nur wes­sen Models so im Gesicht strah­len als wür­den sie eine Dauer-​Hochzeit fei­ern und dabei gleich­zei­tig im Lotto gewin­nen, sind für sol­che Fotos geeig­net. In die­sem Video zeigt Yuri, wie er sei­ne Models aus­sucht und mit sei­ner Hand die Kopfbewegung ein­fach beein­flu­ßen kann. Außerdem sehr ihr gleich sei­nen ide­al­ty­pi­schen Lichtaufbau.

Im zwei­ten Teil des Videos zeigt er, wie er die­ses natür­li­che Lachen auf die Model-​Gesichter zaubert.


Und das Wichtigste: Der Lichtaufbau. Es wird viel Licht benö­tigt, nicht unbe­dingt aus vie­len Lichtquellen, aber hell muss es schon sein. In die­sen eins, zwei, drei YouTube-​Videos vom Fotolia-​Workshop beschreibt Yuri eini­ge sei­ner typi­schen Lichtaufbauten ganz gut, von ein­fach bis kom­plex. In mei­nem Artikel „Ein Tag mit Microstock-​Fotograf Yuri Arcurs“ ist auf den Fotos noch eine ande­re Beleuchtungssituation zu sehen: Die indi­rek­te Beleuchtung. Wer mal einen Blick in sein umwer­fen­des Studio gewor­fen hat (übri­gens ein umge­bau­tes Industrie-​Gewächshaus), kann sehen, dass er das sehr cle­ver mit Tageslicht löst, indem die Studiodecken aus leicht mil­chi­gem Glas sind, wel­che wie eine rie­si­ge Softbox von oben wir­ken. Ein unbe­zahl­ba­rer Effekt. Bezahlbar ist die Variante mit Blitzen, indem ein­fach wei­che Blitze (z.B. Softboxen) noch mal an Wände und vor allem Decken gerich­tet werden.

Ich will nicht behaup­ten, dass ich wie Yuri foto­gra­fie­ren kann, aber die­ses Foto kommt sei­nem Stil schon nah, meint ihr nicht auch?

Kiefer modellieren

Da ich das foto­gra­fiert habe, kann ich sagen, dass es ein ver­hält­nis­mä­ßig simp­ler Aufbau ist. Fotografiert habe ich mit mei­ner 50mm-​Festbrennweite* bei Blende 2.8 und 1/​100 Sekunde Belichtungszeit (ISO 200). Als Licht dien­te mir ein Canon 580EX II Speedlite* auf einem Stativ mit einer Lastolite EzyBox-​Softbox*, wel­ches ich manu­ell mit Funkauslöser an die wei­ße Decke geschickt habe. Damit kann ich das Licht auf dem Gesicht bestim­men, wäh­rend ich mit der Blende/​Verschlusszeit-​Kombination die Helligkeit des Hintergrunds beein­flu­ßen kann. Als Kamera kam mei­ne Canon 5D Mark II* zum Einsatz, aber es hät­te genau­so gut eine Canon EOS 450D* oder eine Nikon D3000* sein kön­nen. Als Alternative zum Fensterlicht zur Regulierung der Hintergrundhelligkeit kann auch ein zwei­ter Blitz genutzt wer­den, der auf eine hin­te­re Wand o.ä. gerich­tet wird.

In die­sem Video zeigt Yuri, wie selbst Available Light-Bilder einen ähn­li­chen Look errei­chen kön­nen. Etwas Überbelichtung und die Models an einem son­ni­gen Tag im Schatten oder unter dem Himmel bei bewölk­tem Wetter erge­ben schat­ten­freie Aufnahmen.

Das letz­te fer­ti­ge Foto, was zum Schluß gezeigt wird, ist auch mit den kom­plet­ten EXIF-​Daten in Yuri’s Flickr-​Stream zu fin­den. Ohne Blitz wer­den dann Werte wie 1/​40 Sekunde bei Blende 4 (ISO 400) mit einem 70mm-​Objektiv erreicht.

Damit sind wir in der Lage, hel­le, freund­li­che Bilder zu machen. Trotzdem bleibt etwas Nachbearbeitung nicht aus. Dazu gehört neben dem kor­rek­ten Weißabgleich und einer leich­ten Überbelichtung auch das Anheben der Kontraste und der Sättigung. Zum Schluss wer­den die Bilder von stö­ren­den Elementen befreit. In die­sem Artikel zeigt Yuri unter Punkt 2 ein Vorher/​Nachher-​Bild, was die Unterschiede gut sicht­bar macht. Und das war es auch schon. Ist dich nicht so schwer, oder? Was meint ihr?

* Affiliate-​Link (Ich bekom­me bei Kauf eine klei­ne Provision, ihr zahlt nicht mehr)

Übernahme der IPTC-​Infos abhängig von… ja, was eigentlich?

In die­sem Blog seid ihr es gewohnt, Meinungen und Antworten zu lesen. Diesmal muss ich Euch jedoch etwas fragen.

Gestern habe ich eine Fotosession fer­tig ver­schlag­wor­tet und zu eini­gen Bildagenturen hoch­ge­la­den. Da wur­de ich stut­zig, denn obwohl ich an mei­nem Workflow nichts geän­dert habe, wur­den die IPTC-​Daten mit mei­nen Bildtiteln, der Bildbeschriftung und vor allem den Keywords nicht aus­ge­le­sen. Bei allen Agenturen.

Ich habe bei Adobe Bridge und in Adobe Photoshop (CS3) geschaut, dort wer­den die Daten wie gewohnt ange­zeigt. In IrfanView und ande­ren Programmen, wel­che sonst immer die IPTC-​Daten anzei­gen kön­nen, wur­den sie auch nicht angezeigt.

Foto mit und ohne IPTC-Daten
Einziger Unterschied: Die JPG-​Qualität – und die IPTC-Infos

Nun habe ich – einer lei­sen Ahnung fol­gend – mei­ne Dateien statt wie gewohnt in der vol­len Dateigröße (JPG-​Qualität 12) via Aktion als JPG-​Datei in Qualität 11 gespei­chert. Dadurch wur­den die Dateien von durch­schnitt­lich ca. 9 MB auf knapp die Hälfte, also 4,5 MB redu­ziert. Und sie­he da – sowohl bei IrfanView als auch bei den Bildagenturen wer­den die IPTC-​Daten nun aus­ge­le­sen. Aber warum?

Mein Workflow sieht – wie immer – so aus:

  • RAW-​Datei in Photoshop ein­le­sen (ent­we­der via CameraRaw oder CaptureOne)
  • Bild bear­bei­ten und als PSD abspeichern
  • IPTC-​Daten der Bilder in Adobe Bridge aus­fül­len (dabei wer­den die Daten direkt ins Bild geschrie­ben, nicht in die XML-Dateien)
  • Fotos über eine Aktion als JPG (Qualität 12) abspeichern

Die IPTC-​Daten wer­den jetzt zwar in Adobe Photoshop und Bridge ange­zeigt, aber nicht ande­ren Programmen. Jetzt habe ich fol­gen­des gemacht:

  • alle Fotos via Aktion öff­nen und als JPG (Qualität 11) abspeichern

Nun kön­nen auch die ande­ren Programme und die Bildagenturen die IPTC-​Daten lesen.

Liegt es an einem Programmierfehler von Adobe? Hat der IPTC-​Standard Macken? Ich weiß es nicht.

Ich könn­te jetzt den Kundenservice von Adobe in Anspruch neh­men, aber das letz­te Mal, als ich von dort eine Antwort bekam wegen des „Weiche Kante“-Problems, war das DSLR-​Forum viel schnel­ler und hilf­rei­cher. Bei mei­ner letz­ten Anfrage bekam ich nicht mal mehr eine Antwort.

Deswegen mei­ne Frage an Euch: Könnt ihr das Problem repro­du­zie­ren? Habt ihr eine Idee, wor­an das lie­gen könnte?

Kategorien in IPTC-​Feldern für Fotolia eintragen

Gestern habe ich über den „Sinn von Kategorien in Bildagenturen“ geschrieben.

Dabei hat mir Martin Ruge, der Leiter der Microstock-​Bildagentur Fotolia in Deutschland, noch einen Tipp verraten.

Er zeigt, wie Fotos Kategorien schon in den IPTC-​Feldern zuge­wie­sen wer­den kön­nen, damit das Hochladen bei Fotolia dann schnel­ler geht.

Dazu muss im IPTC-​Feld „Zusätzliche Kategorien“ (Supplemental Categories) nur die Kategorie-​ID der betref­fen­den Kategorie ein­ge­tra­gen wer­den. Mehrere Kategorien wer­den durch Komma getrennt. Da Fotolia so vie­le Kategorien anbie­tet, dass eine Auflistung 16 Seiten benö­tigt, habe ich mich ent­schie­den, die Kategorie-​Liste mit den Kategorie-​IDs hier als PDF-​Download anzu­bie­ten. Das Eintragen kann z.B. mit Photoshop, IrfanView oder ande­ren Grafikprogrammen erfolgen.

So könn­te beim Foto eines Geschäftsmanns bei­spiels­wei­se „3001001, 1010010“ im IPTC-​Feld „Zusätzliche Kategorien ste­hen. 3001001 steht für „Mann“ in der „reprä­sen­ta­ti­ven Kategorie“, das „1010010“ steht für „Geschäftsmann“ in der kon­zep­tua­len Kategorie.