Zur Konvertierung meiner RAW-Dateien nutze ich die Software Capture One.
Es ginge sicher auch mit Lightroom, DxO Optics oder einem anderen Programm. Früher habe ich meine Bilder mittels Camera RAW von Adobe konvertiert, aber wegen eines alten Tipps von Yuri Arcurs vor vielen Jahren für bessere Hauttöne bin ich auf Capture One umgestiegen.
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Ein Adobe-Mitarbeiter meinte zwar kürzlich zu mir, Camera RAW habe deutlich aufgeholt, was die Verarbeitung von Hauttönen anginge, aber ich sehe aktuell keinen Grund, meinen Workflow in dieser Beziehung zu ändern.
Einer der Gründe dafür ist, dass Capture One es mir erlaubt, die Werkzeuge und meine Arbeitsfläche individuell anordnen zu können, um meinem Workflow so weit wie möglich entgegenzukommen.
Heute möchte ich euch zeigen, wie genau (und warum) ich meine Capture One-Oberfläche angeordnet habe. Vielleicht nehmt ihr ja den einen oder anderen Tipp mit.
Als positiver Nebeneffekt habe ich dann selbst alle Settings parat, sollte ich mal eine Neuinstallation durchführen müssen. Capture One erlaubt leider keinen Export der eigenen Arbeitsfläche.
Ich nutze aktuell Capture One Pro 8.3. Es gibt zwar schon Version 9, aber will da nicht jede Version mitmachen und bezahlen.
Meine Capture One Pro-Oberfläche
Oben links seht ihr zwei Leisten mit Icons. Die zweite versucht von links nach rechts, den Fotografen-Workflow von der Aufnahme über Korrekturen bis hin zum Export abzubilden. In jedem dieser Menüs kann man sich Werkzeuge selbst legen. Ich bevorzuge, meine Werkzeuge alle in einem Tab zu sammeln, um nicht zwischen den verschiedenen Menüs wechseln zu müssen.
In der linken Spalte seht ihr meine Werkzeuge, die ich so eingestellt habe, dass ich sie üblicherweise von oben nach unten „durcharbeiten“ kann:
Weißabgleich
Ohne einen korrekten Weißabgleich geht nix. Ich fotografiere in der Regel mit einer Graukarte und im Studio muss ich den Wert für die ganze Serie nur einmal anpassen, aber on location kann es passieren, dass sich die Lichtverhältnisse ändern. Oder ich will einen speziellen Look erzielen, kühler für Business-Fotos, wärmer für Familienbilder und kann das hier gezielt steuern.
Belichtung
Capture One erlaubt es, je nach Kamera Standards einzustellen, die voreingestellt werden. Hier habe ich immer mehr Helligkeit, Kontrast und Sättigung gewählt, weil das dem Microstock-Stil am ehesten entspricht. Im Studio bleibt die Belichtung meist konstant, bei Aufnahmen unterwegs passe ich die öfter an.
HDR
Diese Funktion habe ich so noch nicht bei Lightroom gefunden und ich vermisse sie jedes Mal schmerzlich, wenn ich doch mal Lightroom für eine RAW-Konvertierung bemühe. Vermutlich funktionieren die Regler ähnlich wie die Lichter/Tiefen-Regler in Lightroom, aber gefühlt sehe ich andere Resultate.Die Spitzlichter ziehe ich in der Regel auf mindestens 20, je nach Stärke von überstrahlten Bereich bis zu 55, die Schatten helle ich meist nur dezent zwischen 0–6 auf.
Tonwerte
Meist benutze ich die Tonwertanzeige als Histogramm, also zur Kontrolle, wie sich die Tonwerte durch Anpassung der Helligkeit oder Belichtung (siehe 2) verändern.
Der Vorteil der Tonwerte gegenüber einem normalen Histogramm, wie es Capture One ebenfalls im Repertoire hätte, ist, dass ich es direkt „anfassen“ und verschieben kann. Oft setze ich manuell den Schwarzpunkt, indem ich links die Linie so weit verschiebe, bis sie an den Ausschlag stößt, weil durch die helligkeitsbetonte Entwicklung für Microstock die Bilder sonst schnell „ausgewaschen“ aussehen.
Klarheit
Standardmäßig auf 10 bei mir eingestellt für den gewissen „Kick“. Das ist eine Glaubensfrage unter Fotografen. Macht es, wie ihr wollt.
Rauschreduzierung, Moiré, Farbsäume
Ab diesem Punkt kommen drei Werkzeuge, die ich in der Regel nicht anfasse. Nur wenn ich bei einem Bild an Grenzen stoße und sichtbare Bildfehler händisch reduzieren muss, kommen diese Regler zum Einsatz.
Schärfewerkzeug
Wenn ich mir nicht sicher bin, ob ein Foto scharf genug ist, klicke ich kurz auf die Augen im großen Vorschau-Bild und sehe den Bereich hier in der 100%-Darstellung. Ebenfalls nützlich an dieser Stelle die „Schärfemaske“, welches das erste Werkzeug in der oberen rechte Leiste ist und anzeigt, welche Bereiche scharf abgebildet sind.
Objektivkorrektur
Hier kann ich mich in der Regel auf die Expertise von Capture One verlassen. Meine Objektive werden alle erkannt und ich kann Chromatische Abberation, Verzeichnung, Schärfeabfall und Helligkeitsabfall für alle Bilder einer Serie korrigieren. Nur die Helligkeit lasse ich bei 80% statt 100%, weil eine minimale, kaum wahrnehmbare Vignettierung in meinen Augen natürlicher wirkt.
Mit den Pfeilen in der oberen rechten Leiste kann ich die Anpassungen von einem Bild kopieren und auf eins oder mehrere andere Bilder übertragen. Ich kann auch auswählen, ob ich alle Anpassungen oder nur bestimmte kopieren möchte.
Üblicherweise wähle ich einige „Schlüssel-Bilder“, die stellvertretend für eine bestimmte Aufnahmesituation stehen, also zum Beispiel durch Objektivwechsel, Ortswechsel oder Lichtwechsel entstanden und kopiere diese Anpassungen dann auf den Rest der ähnlichen Bilder.
Zum Schluss klicke ich oben links auf das große Zahnrad, um alle Bilder zusammen zu entwickeln und als 16Bit-TIFF-Bilder im gleichen Ordner abzuspeichern, damit ich mit Photoshop die Bildretusche (Logos und Pickel entfernen, Augen und Zähne aufhellen etc.) vornehmen kann. Hier ein Beispiel-Video dazu.
Wie sieht eure Arbeitsfläche bei Capture One aus? Und warum?
Schon oft habe ich die Frage gelesen: „Gibt es ein Programm, mit dem man seine Bilder zu vielen Agenturen gleichzeitig schicken kann?“ Idealerweise auch noch mit Statistik-Auswertung, Verschlagwortung, Fotoverwaltung und so weiter.
Solche Programme gibt es und ich habe auch einige ausprobiert. Jedoch erlaubt es mir meine Zeit nicht, jedes Programm so ausführlich zu testen, wie ich es für eine Rezension in meinem Blog erforderlich halte.
Deswegen habe ich mich bisher davor gescheut, diese Software oder Tools vorzustellen, denn mein Anspruch ist es, verlässliche Informationen in meinem Blog zu liefern, denen ich vertrauen könnt. Deshalb weise ich ausdrücklich hin, dass die Werkzeuge, die ich gleich vorstellen werde, fast alle nicht ausführlich von mir getestet wurden.
Preis: kostenlos, Funktionen aber auf Credit-Basis, 100 Credits pro Monat kostenlos (Upload pro Bild/Agentur z.B. 1 Cent) Plattform: browserbasiert, daher für PC, Mac, Linux Dateien: Fotos, Vektoren, Videos (experimentell) Hauptfunktionen: Verschlagwortung, Multi-Upload, Retusche, Kategorien, Online-Storage
Picworkflow wird von dem Fotografen und Programmierer Bob Davies betrieben und wird von einigen namenhaften Größen im Microstock-Bereich benutzt, weil der Workflow und die Funktionen stark an Stockfotografen angepasst sind.
Einblick in einen Teil des Backends von picworkflow
Das Tool kann – gegen Bezahlung – Bilder in englisch verschlagworten und mit Titeln sowie Beschreibung versehen. Der Upload an ca. 35 Agenturen wird unterstützt sowie allen weiteren, welche einen FTP-Zugang haben.
Ganz nützlich ist auch, dass das Tool die Kategorien bei Bildagenturen mit auswählen kann, wenn dafür ein zusätzliches kostenloses Browser-Plugin installiert wird.
Preis: kostenlos bis 33 Dateien pro Monat/Agentur, danach je nach Menge ca. 10–40 Euro pro Monat Plattform: PC, Mac-Version in Arbeit Dateien: Fotos, Vektoren, Videos, Audio Hauptfunktionen: Multi-Upload, Kategorien, Release-Zuordnung, Indexierung auf Agenturseiten
Hinter StockSubmitter stecken als Gründer der russische 3D-Modeller Konstantin Yermolayev und sein Programmierer Dmitry Budnikov zusammen mit ihrem Team. Die Hauptidee ist, dass der komplette Uploadprozess in der Software stattfinden kann, ohne danach noch auf den Agenturwebseiten etwas anklicken zu müssen.
Auf den ersten Blick wirkt das Programm relativ überladen und es braucht etwas Zeit, um sich damit zurechtzufinden. Zwei Tutorials auf englisch, die einen ersten Überblick geben, finden sich hier und hier. Im zweiten Tutorial werden auch einige nützliche Keyword-Tools erklärt. Interessante Besonderheit: StockSubmitter unterstützt den Upload zu Alamy und iStock, obwohl diese keinen FTP-Zugang anbieten.
Preis: kostenlos für 20 Bilder pro Agentur, mehr Bilder kosten je nach Menge 9–19 USD pro Monat Plattform: für PC Dateien: Fotos, Vektoren Hauptfunktionen: Multi-Upload, Kategorien, Release-Zuordnung, Indexierung auf Agenturseiten
Ebenfalls aus Russland kommt diese Software, welche StockSubmitter ähnlich ist. Auch hier ist das Programm darauf angelegt, bei 22 Bildagenturen den kompletten Upload-Prozess in der Software steuern zu können, ohne die Agenturseite besuchen zu müssen. Weitere Agenturen werden via FTP unterstützt. Auch hier ist die Bedienung durch den Funktionsumfang etwas gewöhnungsbedürftig, auf den ersten Blick jedoch nicht ganz so komplex wie bei StockSubmitter.
Preis: ein Testmonat kostenlos, danach ca. 10–50 USD pro Monat je nach Menge der Dateien Plattform: browserbasiert, daher für PC, Mac, Linux Dateien: Fotos, Vektoren Hauptfunktionen: Multi-Upload, Keyword-Übersetzung
Lightburner wird von der kleinen israelischen Software-Firma Pixamba produziert, welche schon 2006 die Software ProStockMaster (siehe unten) ins Leben rief. Es war bis 2013 kostenlos, dann wurde der Dienst in einen Bezahlservice umgewandelt. Dafür wurde die kostenpflichtige Software ProStockMaster kostenfrei gemacht.
Preis: kostenlos, aber nur in Verbindung mit kostenpflichtigem Lightburner-Account Plattform: für PC und Mac Dateien: Fotos, Vektoren Hauptfunktionen: Keyword-Vorschläge und ‑Übersetzung, Foto-Verwaltung, Multi-Upload
ProStockMaster ist die mittlerweile kostenlose Desktop-Erweiterung für den bezahlten Dienst Lightburner und kann nur in Kombination mit einem Lightburner-Account genutzt werden. Mit dem Tool können die eigenen Stockfotos verwaltet, verschlagwortet, übersetzt und auch an verschiedene Agenturen (mittels Lightburner) gleichzeitig hochgeladen werden.
Preis: bis 3 Agenturen und 200 Fotos kostenlos, danach je nach Menge der Fotos und Agenturen von ca. 58 bis 213 Euro Plattform: für PC, Mac und Linux Dateien: Fotos, Vektoren Hauptfunktionen: Keyword- und Foto-Verwaltung, Multi-Upload, Release-Verwaltung, Deepmeta-Import
Der deutsche Softwareingenieur und Fotograf Frank Merfort hat den Stock Photo Manager kreiert. Die Stärke liegt in der Verwaltung und Sortierung von Suchbegriffen (auch mehrsprachig). Das Programm ist im Laufe der Zeit relativ umfangreich geworden, der Nutzer Ralf Eckert hat deswegen eine ausführliche Anleitung als PDF hier kostenfrei bereitgestellt.
Preis: kostenlos Plattform: für PC und Mac (mit Java 6) Dateien: alle Dateitypen Hauptfunktionen: Multi-Upload
GO Stock ist ein kleines Java-Tool, welches relativ simpel ist: Bilder können per Drag & Drop zu GO Stock gezogen werden und werden dann automatisch an alle Bildagenturen (außer iStock und Veer) hochgeladen, für welche die Zugangsdaten im Tool lokal hinterlegt wurden. Im Grunde ist es also ein sehr bequemer FTP-Uploader, der jedoch wirklich nur die Zeit spart, die man gebraucht hätte, um im FTP-Programm nacheinander die Bilder in die verschiedenen Agenturen zu ziehen.
Preis: kostenlos nach Registrierung Plattform: für PC und Mac Dateien: alle Dateitypen Hauptfunktionen: Multi-Upload, Keyword-Tool
Ähnlich wie GO Stock funktioniert der Stockuploader. Die Hauptfunktion ist der FTP-Upload an mehrere Agenturen, der wichtige Unterschied ist jedoch, dass bei ausreichender Bandbreite mehrere Upload-Slots gleichzeitig gestartet werden, sodaß langsame FTP-Verbindungen auf Seiten einer Agentur kein Nadelöhr mehr darstellen. Die Möglichkeiten des Verschlagwortung-Tools werden hier in englisch beschrieben.
Preis: 34 Euro Plattform: für Mac Dateien: alle Dateitypen Hauptfunktionen: Multi-Upload
Easy Stock ist ein Produkt des italienischen Multimedia-Designers Fulvio Massini, die im Grunde ähnlich wie GO Stock oder Stockuploader funktioniert. Bilder können per FTP an mehrere Agenturen geschickt werden, vorher wird angezeigt, ob eventuell Metadaten fehlen und ob die Mindestgröße erfüllt ist. Der Entwickler hat ein ca. 35. minütiges Video-Tutorial bei Udemy veröffentlicht, in dem der Umgang mit dem Programm erklärt wird.
Preis: Credit-basiert, ein Credit kostet 1 Euro Plattform: browserbasiert, daher für PC, Mac, Linux Dateien: Videos Hauptfunktionen: Multi-Upload, Keywording-Service
Der deutsche Videofilmer Georg Votteler suchte etwas wie den Dienst picworkflow, nur eben für Videos, weil dort die Unterstützung nur rudimentär ist. Deshalb entwickelte er kurzerhand Keystocker, welches sich stark den den Bedürfnissen professioneller Stock-Videografen ausrichtet. Der Dienst bietet einen Verschlagwortungsservice für Videos mit CSV-Export-Möglichkeit, kann Videos für die Agentur VideoHive konvertieren und vor allem werden die Videos deutlich schneller an die Agenturen geschickt als beim Einzel-Upload vom heimischen Rechner.
Preis: Credit-basiert, ein Credit kostet einen US-Cent, ein Bild verbraucht 1 Credit. Plattform: browserbasiert, daher für PC, Mac, Linux Dateien: Fotos Hauptfunktionen: Multi-Upload
Ziemlich neu ist der Dienst vom Deutschen Thomas John. Hier wird in Credits bezahlt, wobei ein Credit 1 US-Cent kostet. Hauptfunktion ist das Hochladen auf den Server von Mymicrostockupload.com, von wo die Bilder an die gewünschten Agenturen verteilt werden.
Preis: 7 Dateien pro Woche kostenlos, ansonsten 37 USD Plattform: für PC Dateien: alle Dateitypen Hauptfunktionen: Multi-Upload, Keyword-Tool
Die Hauptfunktion hier ist ebenfalls der Multi-Upload, ich vermute jedoch wegen der Nennung einiger mittlerweile geschlossener Agenturen in den Screenshots auf der Webseite, dass das Programm schon seit Jahren nicht mehr aktualisiert wurde.
Preis: kostenlos Plattform: Dropbox-App Dateien: alle Dateitypen Hauptfunktionen: Multi-Upload
Die türkische Fotografin Sebnem Köken steht hinter StockSender. Das Tool verfolgt einen interessanten anderen Ansatz. Hier werden die Bilder einfach in einen Dropbox-Ordner* hochgeladen und dann durch StockSender als Dropbox-App mit einem Klick auf der StockSender-Webseite per FTP an die gewünschten Agenturen hochgeladen. Leider müssen dafür die FTP-Zugangsdaten als Textdatei in der Dropbox gespeichert werden und sie werden an die StockSender-App übertragen.
Eigener FTP-Server
Preis: Hosting-Preis für einen Server Plattform: PC, Mac, Linux Dateien: alle Dateitypen Hauptfunktionen: Multi-Upload, je nach Programmierkenntnissen auch mehr
Wer etwas programmieren kann, kann sich auch selbst einen „Multi-Uploader“ mittels einem eigenen FTP-Server basteln. Wie genau das geht, steht hier in diesem Gastartikel von Marco Schwarz.
Die Vorteile und Nachteile dieser Tools
Die Tools lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. Zum einen sind da die Desktop-Programme, welche auf dem heimischen Rechner installiert werden. Hier werden die sensiblen Daten wie Passwörter und Nutzernamen bei den Agenturen meist nur lokal gespeichert. Dafür wird in der Regel keine Bandbreite oder Zeit beim Upload gespart, wenn alle Bilder nacheinander über die heimische Internetleitung hochgeladen werden.
Im Gegensatz dazu gibt es Online-Services, wo die Daten nur ein Mal hochgeladen werden und von dort aus an alle gewünschten Agenturen verteilt werden. Das geht wegen besserer Server-Anbindung in der Regel deutlich schneller, kostet aber Geld und erfordert Vertrauen in die Entwickler der Tools, dass sie ihre Seite gut genug gegen Angriffe auf Passwörter und Benutzerdaten absichern.
Auch die Preismodelle unterscheiden sich. Einige Programme kosten eine einmalige Gebühr, andere erfordern ein monatlichen Abo und andere rechnen nur pro verschickter Datei ab.
Jedes der vorgestellten Tools bietet den Multi-Upload an, also dass die Bilder an alle Agenturen mit einem Klick geschickt werden, mit der Einschränkung bei den meisten Desktop-Programmen, dass damit meist keine Zeit und Bandbreite gespart werden. Viele Programme bieten auch rudimentäre oder umfangreichere Statistik-Auswertungen der Agentur-Umsätze, aber da habe ich die Erfahrung machen müssen, dass die Programme mit meinen Datenmengen oft Probleme haben. Außerdem empfehle ich als Statistik-Dienst Stock Performer, weil die Daten dort erstens genau und zweitens übersichtlich und aussagekräftig dargestellt werden.
Viele der Tools bieten auch eine Tools zur Erstellung oder Bearbeitung der Suchbegriffe an, hier ist für mich jedoch wichtig, dass die Begriffe nicht alphabetisch sortiert werden, was die Auswahl wieder reduziert.
Alles steht und fällt mit dem Programmierer
Ich war bei der Recherche erstaunt, wie viele verschiedene Tools es für diesen doch eher kleinen Markt gibt. Hinter fast allen Tools steht jedoch in der Regel eine einzige Person, auch wenn diese sich manchmal den Mantel einer Firma umhängt. Das bedeutet für die Nutzer, dass sie auf das technische Können und das Durchhaltevermögen dieser Person angewiesen sind, wenn sie den Dienst auch in Zukunft nutzen wollen.
Es gab in der Vergangenheit schon einige ähnliche Dienste wie iSyndica oder CushyStock, die jedoch nicht mehr verfügbar sind, weil der Programmierer nicht genug Umsatz mit dem Tool gemacht hat, dass sich eine Weiterentwicklung lohnen würde. Durch die ständigen Webseiten-Änderungen bei den Bildagenturen ist das aber eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Upload-Tools.
In der Praxis konzentrieren sich die größeren Microstock-Fotografen bisher auf die Dienste picworklow, StockSubmitter oder Lightburner. Hier ist durch die größere Nutzerbasis auch die Wahrscheinlichkeit für ein Überleben der Tools höher. Wer auf den Preis achten muss oder ganz spezielle Funktionen sucht, kann jedoch auch bei den kleineren Tools fündig werden.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welchen Dienst nutzt ihr und warum?
Jeder Fotograf kennt das: Nach einem erfolgreichen Shooting werden die Bilder von der Kamera in den Computer geladen. Danach muss aus den hunderten oder gar tausenden Bildern eine Auswahl getroffen werden. Was sind die besten Motive? Welche Fotos sind wirklich scharf?
Vor allem Bildagenturen sind sehr streng, was die Schärfe angeht und jeder Fotograf muss sich das Foto mindestens in der 100%-Ansicht anschauen, um wirklich sehen zu können, ob wichtige Bilddetails scharf genug sind. Bei Stockfotografen kommt hinzu, dass Zeit Geld ist und jede Hilfe willkommen ist, diese Zeit für die Bildauswahl zu minimieren.
Deshalb möchte ich heute einen kleinen Kniff vorstellen, der sich in den Tiefen von Adobe Bridge verbirgt und mir oft mindestens einige Minuten pro Fotoshooting spart.
Einige fragen sich vielleicht? Bridge? Nie gehört. Dabei ist Bridge ein sehr komfortables Fotoverwaltungsprogramm (vergleichbar mit Lightroom ohne Bearbeitungsfunktionen), was sogar kostenlos ist – na ja, fast: Bridge ist Teil des sündhaft teuren Adobe Photoshop*. Bridge kann entweder direkt über die Bridge.exe aufgerufen werden oder indem ihr in Photoshop auf „Datei/In Bridge suchen…“ klickt.
In Bridge gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich Bilder anzeigen zu lassen, ich nutze meist den Filmstreifen-Look. Wenn ihr mit der Maus auf ein Detail des Bildes klickt, wird dieser Bereich als Ausschnitt in einer 200%-Ansicht angezeigt. Sehr nützlich, um eben schnell entscheiden zu können, ob das Bild scharf ist oder nicht. Schnell ist jedoch relativ. Das Programm lädt die volle Bilddatei im Hintergrund, was bei den großen RAW-Dateien meiner Canon 5D Mark III* selbst mit meinem schnellen Rechner 5–10 Sekunden dauern kann.
Deswegen benutze ich fast immer die Möglichkeit, den Cache eines Bildordners im Voraus generieren zu lassen, während ich mit anderen Tätigkeiten beschäftigt bin. Dazu klickt man in Adobe Bridge auf „Werkzeuge/Cache/Cache generieren und exportieren…“.
Dann erscheint das Dialogfeld „Cache anlegen“ mit zwei wichtigen Optionen. Das Häkchen bei „Vollbildvorschauen erstellen“ bewirkt, dass Bridge die 200%-Ansichten alle vorab in den Speicher lädt und „Cache in Ordner exportieren“ sorgt dafür, dass der Cache im Ordner bleibt und auch bei einer Leerung des Arbeitsspeichers oder einem Verschieben oder Kopieren des Ordners der Cache erhalten bleibt.
Wer später den – teilweise 500 MB großen – Cache löschen will, kann einfach entweder im betreffenden Ordner die beiden Dateien „.BridgeCache“ und „.BridgeCacheT“ löschen, oder in Bridge unter „Werkzeuge/Cache“ die Option „Cache für Ordner leeren“ wählen.
Wenn der Cache angelegt wird, sollte man Bridge im Hintergrund vor sich hin werkeln lassen. Das dauert je nach Anzahl der Bilder und Geschwindigkeit des Computers unterschiedlich lange. Bei mir dauert die Bearbeitung von ca. 1000 Bildern (je 500 RAW und 500 JPG) in Adobe Bridge CS6 mit einem i5-Prozessor mit 3,1 Ghz, Win7 (64 Bit) und 16 GB Arbeitsspeicher ca. eine Stunde.
Danach geht es deutlich schneller, sich aus 500 Fotos die besten 100 rauszusuchen, weil nicht jeweils einige Sekunden Ladevorgang beim Reinzoomen ins Bild anfallen. Warum die Detailansicht wichtig ist, seht ihr in diesem Vergleich, bei dem der Unterschied nur beim Reinzoomen erkennbar ist:
Wer sich lieber Tutorial-Videos anschaut, kann sich diese kurze Video-Anleitung bei Adobe TV zur Gemüte führen.
Ob es diese Funktion auch in Lightroom gibt, weiß ich nicht, vielleicht kann ja jemand von euch nachschauen und das in den Kommentaren ergänzen.
Wie ist euer Workflow zur Bildauswahl und Schärfebegutachtung? * Affiliate
Die letzten Tage habe ich wieder eine Fotoserie mit über 100 Fotos zu verschiedenen Bildagenturen hochgeladen. Es fühlt sich dabei immer so an als würde das Sortieren der Fotos in die vorgegebenen Kategorien der Bildagenturen die meiste Zeit fressen. Deshalb plädiere ich hier öffentlich für die Abschaffung oder Änderung der bestehenden Kategorie-Systeme bei Bildagenturen.
Meine Gründe:
Vor einigen Monaten hatte ich im Blog diese Umfrage unter Bildagenturen gemacht, welchen Sinn deren Bildkategorien haben. Die Hauptantwort war, dass vor allem unerfahrene Bildkäufer die Kategorien nutzen, um erst mal durch das Angebot „zu stöbern“. Mittlerweile denke ich, dass die meisten Bildkäufer das Prinzip von Online-Bildagenturen, Keyword-Systemen und Microstock-Anbietern verstanden haben.
In der gleichen Umfrage gaben viele Bildagenturen zu, dass im Vergleich zur Stichwortsuche die Kategorien nur einen kleinen Teil der Umsätze ausmachen.
Vor allem für professionelle Fotografen, die regelmäßig Bildagenturen mit vielen und guten Fotos beliefern, steigern die Pflichtkategorien den Aufwand für das Einstellen von Fotos enorm. Diese Fotografen und Bilder sind jedoch meist identisch mit denen, an denen die Bildagenturen am meisten verdienen. Eine Bildagentur, die die Kategoriezuordnung nicht den Fotografen aufbürdet, würden deren Workflow optimieren und die Agentur für Fotografen attraktiver machen.
Vor allem in Microstock-Agenturen mit mehreren Millionen Fotos im Angebot verliert das urprüngliche Ziel von kategorien, die Bildermengen sinnvoll zu begrenzen, mittlerweile ins Leere. Bei Fotolia sind in der Kategorie Frau über eine halbe Million Foto zu finden, die Katogorie „Kinder“ bei iStockphoto liefert über 180.000 Treffer und die Kategorie „Menschen“ bei Shutterstock enthält über 1,7 Millionen Bilder. Kategorien sind nicht mehr übersichtlich.
Trotz dieser vier Gründe gibt es einen simplen Grund, Kategorien beizubehalten: Sie werden genutzt. Das bedeutet, dass damit auch einige Verkäufe erzielt werden, die sonst vielleicht nicht zustande gekommen wären. Aber lohnen sich die paar zusätzlichen Bilder im Vergleich zur Arbeitszeit der Fotografen? Ich sage nein!
Deshalb plädiere ich – wenn Bildagenturen Kategorien beibehalten wollen – für ein automatisches System.
Ein automatisches System würde so funktionieren: In den Kategorien werden automatisch nur die Fotos angezeigt, die auch den Kategoriebegriff als Suchbegriff verwenden.Das Wort „Frau“ bei einem Foto würde dafür sorgen, dass es z.B. in die Kategorie „Mensch“ oder „Frau“ sortiert wird. Der Begriff „Wald“ würde zu einem Zuweisen der Kategorien „Natur“ und „Wald“ führen und so weiter. Die Anzeigeergebnisse der Kategorie „Menschen“ bei Shutterstock und die Suchergebnisse für das Wort „People“ dort sind ja auch fast identisch. So ist es bei vielen Bildagenturen.
Neben dieser automatischen Zuordnung sehe ich vor allem bei den Macrostock-Agenturen noch einen anderen „Trend“. Statt fester Kategorien gibt es dort „Trendthemen“ (Mauritius Images), „Bildgalerien“ (Corbis), „Our Pics“ (Age Fotostock), „Selections“ (Action Press), „Dossiers“ (Ullstein Bild) und so weiter. Das sind im Grunde nichts anders als wechselnde Kategorien (meist zu aktuellen Themen), die von den Bildredakteuren der Agenturen handverlesen werden. So können die Neukunden weiterhin stöbern, entdecken und sich inspirieren lassen, ohne von zu vielen Bildern erschlagen werden.
Die Ironie des Ganzen: Ich bin mir sehr sicher, dass die Bildredakteure beim Auswählen der Fotos für diese „wechselnden Kategorien“ auch erst ein Stichwort in ihre Suchmaschine eingeben, zum Beispiel „Valentinstag“, „Olympia“, „Herbst“ und so weiter. Wenn die das können, schaffen das die Bildkäufer auch.
In diesem Sinne: Bitte, Bildagenturen, schafft die Kategorien ab! Oder ändert Euer System. Was sagt ihr dazu? Stört euch das ebenfalls? Wie könnten die Kategoriesysteme verbessert werden? Ich freue mich auch über Beiträge aus Käufersicht oder von den Agenturen.
In diesem Blog seid ihr es gewohnt, Meinungen und Antworten zu lesen. Diesmal muss ich Euch jedoch etwas fragen.
Gestern habe ich eine Fotosession fertig verschlagwortet und zu einigen Bildagenturen hochgeladen. Da wurde ich stutzig, denn obwohl ich an meinem Workflow nichts geändert habe, wurden die IPTC-Daten mit meinen Bildtiteln, der Bildbeschriftung und vor allem den Keywords nicht ausgelesen. Bei allen Agenturen.
Ich habe bei Adobe Bridge und in Adobe Photoshop (CS3) geschaut, dort werden die Daten wie gewohnt angezeigt. In IrfanView und anderen Programmen, welche sonst immer die IPTC-Daten anzeigen können, wurden sie auch nicht angezeigt.
Einziger Unterschied: Die JPG-Qualität – und die IPTC-Infos
Nun habe ich – einer leisen Ahnung folgend – meine Dateien statt wie gewohnt in der vollen Dateigröße (JPG-Qualität 12) via Aktion als JPG-Datei in Qualität 11 gespeichert. Dadurch wurden die Dateien von durchschnittlich ca. 9 MB auf knapp die Hälfte, also 4,5 MB reduziert. Und siehe da – sowohl bei IrfanView als auch bei den Bildagenturen werden die IPTC-Daten nun ausgelesen. Aber warum?
Mein Workflow sieht – wie immer – so aus:
RAW-Datei in Photoshop einlesen (entweder via CameraRaw oder CaptureOne)
Bild bearbeiten und als PSD abspeichern
IPTC-Daten der Bilder in Adobe Bridge ausfüllen (dabei werden die Daten direkt ins Bild geschrieben, nicht in die XML-Dateien)
Fotos über eine Aktion als JPG (Qualität 12) abspeichern
Die IPTC-Daten werden jetzt zwar in Adobe Photoshop und Bridge angezeigt, aber nicht anderen Programmen. Jetzt habe ich folgendes gemacht:
alle Fotos via Aktion öffnen und als JPG (Qualität 11) abspeichern
Nun können auch die anderen Programme und die Bildagenturen die IPTC-Daten lesen.
Liegt es an einem Programmierfehler von Adobe? Hat der IPTC-Standard Macken? Ich weiß es nicht.
Ich könnte jetzt den Kundenservice von Adobe in Anspruch nehmen, aber das letzte Mal, als ich von dort eine Antwort bekam wegen des „Weiche Kante“-Problems, war das DSLR-Forum viel schneller und hilfreicher. Bei meiner letzten Anfrage bekam ich nicht mal mehr eine Antwort.
Deswegen meine Frage an Euch: Könnt ihr das Problem reproduzieren? Habt ihr eine Idee, woran das liegen könnte?