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Indische Retusche-​Firmen für Stockfotos im Praxistest

In mei­nem Artikel über mei­ne Microstock Expo-​Erfahrungen habt ihr mich in den Kommentaren mehr­fach um mehr Informationen über die indi­schen Firmen gebe­ten, wel­che Photoshop-​Retusche-​Arbeiten oder Verschlagwortung-​Dienste anbie­ten. Deshalb habe ich mal die vier bekann­tes­ten indi­schen Firmen auf die­sem Gebiet ange­schrie­ben und einen Praxistest gemacht, um her­aus­zu­fin­den, wie deren Ergebnisse aus­se­hen. Doch einen Schritt zurück.

Nach wel­chen Kriterien habe ich die Firmen ausgewählt?

Die Bildagentur Alamy hat schon lan­ge eine Liste mit emp­feh­lens­wer­ten Firmen ver­öf­fent­licht, wel­che Scandienste oder Keywording anbie­ten. Die dort gelis­te­ten Firmen aus Indien, wel­che auch Fotos retu­schie­ren, wur­den aus­ge­wählt, das sind JaincoTech, Reality Information Systems (im Folgenden nur Reality genannt) und KeyIndia Graphics. Außerdem habe ich Differential aus­ge­wählt, da ich mit denen schon mal zusam­men­ge­ar­bei­tet hatte.

Wie lief der Test ab?

Die vier teil­neh­men­den Firmen beka­men jeweils drei Fotos von mir, wel­che ich schon vom RAW-​Format in unkom­pri­mier­te JPG-​Dateien ent­wi­ckelt hat­te. Zusätzlich beka­men die Firmen alle die glei­chen Anweisungen zur Bildbearbeitung in einer Textdatei. Die aus­ge­wähl­ten Fotos sind Bilder, wel­che ich selbst als Stockfotos bei Bildagenturen anbie­te und die ich alle eben­falls bear­bei­tet hat­te. Die Firmen beka­men natür­lich die unbe­ar­bei­te­te Version, aber durch mei­ne eige­ne Bearbeitung konn­te ich für mich gut ver­glei­chen, ob die exter­nen Dienstleister gleich gut oder viel­leicht sogar bes­ser als ich retuschieren.

Ich habe lan­ge über­legt, wie ich die Testbilder und die Ergebnisse am bes­ten im Blog zei­ge, da die Originalgrößen bei 21 Megapixel die Ladezeiten der Webseite ins Unerträgliche stei­gern wür­den. Ich habe mich ent­schie­den, hier klei­ne Vorschau-​Größen zu zei­gen. Beim Klick auf ein Bild erscheint eine grö­ße­re Version in Bildschirmgröße. Die Wasserzeichen habe ich nach­träg­lich ein­ge­fügt, die waren beim Test nicht im Bild.

Service: Ich habe von jedem Bild alle Versionen als ein­zel­ne Ebene in eine TIFF-​Datei gepackt. Wer will, kann sich dann detail­liert die Unterschiede der jewei­li­gen Varianten genau anschau­en. Die drei TIFF-​Dateien könnt ihr hier als Zip-​Datei run­ter­la­den (Achtung, ca. 25 MB!). Damit ihr die Ebenen sehen und ein­zeln aus­wäh­len könnt, muss das Grafikprogramm Ebenen unter­stüt­zen, also z.B. Photoshop oder GIMP. Es ver­steht sich von selbst, aber sicher­heits­hal­ber noch mal der Hinweis: Die Bilder dür­fen nur pri­vat genutzt wer­den und nicht ohne mei­ne Zustimmung ver­öf­fent­licht werden.

Hier sind die drei Ausgangsbilder (Klicken zum Vergrößern):

Meine Retusche-​Vorgaben für die Bilder waren:

_MG_1586_2_be_done.jpg
– iso­la­ting per­son (back­ground com­ple­te­ly white)
– basic retou­ch­ing (skin and imperfections)
– whi­ten eyes
– whi­ten teeth
– ligh­ten rims under eyes (not com­ple­te­ly removing)
– logo removal
– remo­ve yel­low color cast on hair
_MG_4307_2_be_done.jpg
– basic retou­ch­ing (skin and imperfections)
– whi­ten eyes
– whi­ten teeth
– ligh­ten rims under eyes (not com­ple­te­ly removing)
– logo removal
_MG_5054_2_be_done.jpg
– basic retou­ch­ing (skin and imperfections)
– whi­ten eyes
– whi­ten teeth
– ligh­ten rims under eyes (not com­ple­te­ly removing)
– remo­ve dust and par­tic­les from jackets

 Was haben die vier teil­neh­men­den Firmen dar­aus gemacht?

Erst mal mei­ne Retusche-​Version, wie ich sie auch zu den Bildagenturen hoch­ge­la­den hat­te (Klicken zum Vergrößern):

Nun die Ergebebnisse von Reality (Klicken zum Vergrößern):

Die bear­bei­te­ten Bilder von KeyIndia Graphics sehen so aus (Klicken zum Vergrößern):

Differential hat die Fotos so retu­schiert (Klicken zum Vergrößern):

Als Ergebnis lie­fer­te JaincoTech die­se Varianten (Klicken zum Vergrößern):

Details und Preise der Firmen-Retusche:

JaincoTech und KeyIndia Graphics lie­fer­ten TIFF-Dateien ohne Ebenen zurück, Reality schick­te eine unkom­pri­mier­te JPG-Datei und Differential schick­te eine Photoshop-​Datei ohne Ebenen. KeyIndia Graphics lie­fer­te zu jedem Bild auch eine zwei­te Variante, bei der die Schattentöne leicht auf­ge­hellt waren. Differential lie­fer­te zusätz­lich auch eine zwei­te Version bei einem Bild mit einer sehr star­ken Beauty-​Hautretusche, die für Stockfotos jedoch zu künst­lich wirkte.

Wie teu­er wäre die Bearbeitung ähn­li­cher Bilder bei den Firmen? Differential ver­langt ca. 3,50 US-​Dollar für ähn­li­che Motive, Reality berech­net ca. 8 Dollar pro Stunde und hat ca. 30–45 Minuten an einem der Testbilder geses­sen. Bei nor­ma­len Jobs wür­den für sol­che Retusche-​Arbeiten ca. 4 Dollar pro Bild anfal­len. KeyIndia Graphics berech­net für die Retusche 3,75 Dollar (bzw. ein Dollar weni­ger bei Vorkasse), dazu kom­men 7,5% Bearbeitungsgebühr bei PayPal-​Zahlung, bei mehr als 2500 Bildern Auftragsvolumen gibt es Rabatt. Als Durchschnittspreis für die Bearbeitung ähn­li­cher Bilder hat JaincoTech 10 Dollar pro Bild ver­an­schlagt, was vor allem an dem auf­wän­di­gen Apothekenbild lag.

Ein Hinweis am Rande: In die­ser Branche kommt es manch­mal vor, dass die Bildbearbeitung an ein Subunternehmen wei­ter­ge­reicht wird. Ob das bei den teil­neh­men­den Firmen der Fall war, kann ich nicht kon­trol­lie­ren, aber ich fin­de, es spielt auch kei­ne Rolle, da es dar­auf ankommt, wie die Ergebnisse zu wel­chem Preis aussehen.

Subjektive Bewertung der Ergebnisse:

Eine Bildbearbeitung ist immer Geschmackssache. Trotzdem haben Bildagenturen und Bildkäufer bestimm­te Vorlieben, wie ein gutes Stockfoto aus­se­hen soll­te. Das betrifft zum Beispiel das Aufhellen von Zähnen, die Hautretusche, die Eleminierung stö­ren­der Elemente und – ganz wich­tig – die voll­stän­di­ge und gute Entfernung von Logos und Markennamen aus dem Bild. Deshalb habe ich auch das Apothekenbild aus­ge­sucht, was sehr vie­le Logos und geschüt­ze Marken ent­hält und das Bild der Maklerin vor wei­ßem Hintergrund, um beur­tei­len zu kön­nen, wie gut die Firmen frei­stel­len können.

In der klei­nen Vorschauansicht sind die Unterschiede schwer zu erken­nen, des­we­gen ver­wei­se ich noch mal auf die gezipp­ten TIFF-​Ebenen als Download zum „sel­ber Vergleichen“ und möch­te auf eini­ge Punkte eingehen.

Das ein­fachs­te Bild war das Paarfoto im Herbst. Dort haben sich alle Firmen wacker geschla­gen. Die meis­ten Firmen bis auf Differential haben sogar die hel­len Flecken an den Bäumen im Hintergrund ent­fernt, ohne dass ich sie extra dar­auf hin­wei­sen muss­te. Dafür hat Differential als ein­zi­ge Firma das Muster auf dem Jackenknopf ent­fernt. Beim Zähne auf­hel­len war Reality etwas zu über­mü­tig, da sehen die zu künst­lich aus. JaincoTech war die ein­zi­ge Firma, die auch eine Farbkorrektur vor­ge­nom­men hat, die das Bild noch fri­scher und far­ben­fro­her aus­se­hen lässt.

Beim Foto der Frau mit Haus und Schlüssel wei­chen die Ergebnisse schon wei­ter von­ein­an­der ab. Das Freistellen haben alle Firmen gemeis­tert, aber bei Reality und Differential sind har­te Kanten an den unschar­fen Händen zu erken­nen. Das sieht etwas unna­tür­lich aus. Auch der Umgang mit den fei­nen Haaren zeigt deut­li­che Differenzen. Während JaincoTech gleich vie­le stö­ren­de Haarfransen (vor allem links am Kinn) ent­fernt hat, igno­rier­ten das die ande­ren Firmen, Differential lich­te­te die Haare rechts unten sogar etwas. Die Hautretusche sieht bei Reality wie­der etwas zu über­mü­tig aus. Die gewünsch­te Korrektur des Gelbstichs beka­men alle Firmen bis auf Differential gut hin.Das Logo links auf dem Schlüssel wur­de von drei Firmen ent­fernt, nur Differential hat es über­se­hen. JaincoTech hat außer­dem zusätz­lich die Einkerbungen links im Schlüssel ent­fernt, den abste­hen­den Daumen rechts und den umge­schla­ge­nen Hemdärmel rechts kor­ri­giert. Das zeugt von einem guten Verständnis, was Bildagenturen wollen.

Kommen wir zur Königsklasse: Die Apothekerinnen in der Apotheke. Neben dem star­ken Orangeton bestand die Schwierigkeit vor allem in den unzäh­li­gen Verpackungen im Hintergrund, die Logos und Text auf­wie­sen. Das Orange wur­de von KeyIndia Graphics und Reality gefühlt fast noch ver­stärkt, wäh­rend JaincoTech es behut­sam abmil­der­te. An den Logos haben sich die meis­ten Firmen die Zähne aus­ge­bis­sen und ich muss zuge­ben, dass ich auch lan­ge dafür gebraucht habe, um alle Logos halb­wegs zu ent­fer­nen und selbst jetzt bin ich mit mei­nem Ergebnis noch nicht rich­tig zufrie­den. Differential hat es sich ein­fach gemacht und den kom­plet­ten Hintergrund weich­ge­zeich­net. Das führt lei­der zu einem unschö­nen Übergang an den Haaren der Models, vor allem bei den Locken der Frau links. Reality ging nach dem Zufallsprinzip vor und retu­schier­te anschei­nend nur die Häfte der Logos. KeyIndia Graphics igno­rier­te mei­nen Wunsch nach Logo-​Entfernung kom­plett. Auf Nachfrage hieß es, dass das bei einem kos­ten­lo­sen Test zu auf­wän­dig sei. Was mich ehr­lich beein­druckt hat, war die Variante von JaincoTech. Hier wur­den wirk­lich alle Logos und Markennamen ent­fernt und trotz­dem der Farbcharakter der ein­zel­nen Packungen bei­be­hal­ten. Dadurch sieht der Hintergrund zwar auch etwas unrea­lis­tisch aus, aber ich bin sicher, dass ich bei einer genaue­ren Anweisung („ver­schwim­men las­sen statt ent­fer­nen“) eben­so gute Ergebnisse bekom­men hät­te. Ich den­ke, die Logo-​Entfernung kann hier als „Machbarkeitsstudie“ gese­hen werden.

Fazit:

Mir per­sön­lich haben die Resultate von JaincoTech mit Abstand am bes­ten gefal­len. Reality und Differential haben sich lei­der eini­ge gro­be Schnitzer erlaubt, die eine Korrektur der Bilder erfor­der­lich machen wür­den, bevor sie an Bildagenturen geschickt wer­den. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass die ver­an­schlag­ten Preise bei JaincoTech auch mehr als dop­pelt so hoch waren wie bei den ande­ren Firmen. Bei den Preisen wur­de die Lieferzeit nicht berück­sich­tigt, das heißt, je schnel­ler ein Kunde die Ergebnisse braucht, des­to teu­rer wird es.

Nicht berück­sich­tigt bei dem Preisen sind auch Mengenrabatte und die Tatsache, dass es bei ähn­li­chen Bildern einer Serie meist güns­ti­ger wird. Außerdem ler­nen die meis­ten Retusche-​Firmen die Kundenwünsche im Laufe einer Zusammenarbeit immer bes­ser ken­nen, sodaß nach eini­ger Zeit kaum noch kon­kre­te Anweisungen des Fotografen an die Bildbearbeiter gege­ben wer­den müs­sen. Nachdem ich die Testergebnisse gese­hen habe, habe ich mich ent­schlos­sen, zwei gan­ze Bildserien von JaincoTech gegen Bezahlung retu­schie­ren zu las­sen. Da hat sich auch gezeigt, dass die FTP-​Transferrate ein klei­nes Nadelöhr sein kann. Ich hat­te ca. 4 GB Daten zu ver­schi­cken, was mit mei­ner 50-​Mbit-​Leitung fast einen Tag gedau­ert hatte.

Im nächs­ten Teil des Tests wer­de ich dann die Verschlagwortung vergleichen.

Wie sind Eure Eindrücke der Retusche? Habt ihr schon mal Bildbearbeitung aus­ge­la­gert? Wie teu­er war das und wie zufrie­den wart ihr mit den Ergebnissen?

Rezension – DVD-​Training-​Serie mit Lichtsetups von Krolop & Gerst

Vor einer Weile hat­te ich den bei­den Fotografen Martin Krolop und Marc Gerst bei der Erstellung eines Video-​Tutorials über die Schulter geschaut.

Heute will ich die dazu­ge­hö­ri­gen DVDs bespre­chen, was bei einer vor­lie­gen­den Gesamtlaufzeit von über 11 Stunden logi­scher­wei­se etwas gedau­ert hat.


Ich habe mir die­se drei Teile (mit ins­ge­samt vier DVDs) ange­schaut, ins­ge­samt haben die bei­den mitt­ler­wei­le aber schon acht ver­schie­de­ne DVD-​Trainings im Angebot und sie arbei­ten hart dar­an, dass es noch mehr wer­den. Es liegt auf der Hand, dass jedes DVD-​Training ein ande­res Thema abhan­delt, aber eini­ges ist auch identisch.

Die meis­ten DVDs rich­ten sich an Fotografie-​Anfänger, Profis wer­den viel­leicht wenig Neues ler­nen, dafür aber ihre Neugier befrie­di­gen kön­nen, wie ande­re Fotografen arbei­ten und was für Ergebnisse sie erzie­len. Doch dazu gleich mehr. Die Aufnahmetechnik ist auf den ers­ten DVDs etwas – na ja – beschei­den, die Musik eher nur für Techno-​Fans und Martins Kommentare kön­nen schnell mal lang­at­mig wer­den oder er ver­has­pelt sich und muss dann die Models fra­gen, was er eigent­lich sagen woll­te. Da dach­te ich mir des öfte­ren schon: „Ja, Martin, ich hab’s ver­stan­den, bit­te wei­ter im Text“.

Blöd ist auch, dass sich die DVDs von den meis­ten DVD-​Spielern nicht abspie­len las­sen, da die Videos ent­we­der im FLV-​Format oder MP4/​MOV-​Format vor­lie­gen. Dafür sind auf jeder DVD die Videos auch in klei­ner Auflösung dabei, sodaß sie sehr bequem auf dem iPhone oder ande­ren Smartphones ange­schaut wer­den kön­nen. Die Länge der ein­zel­nen Videos ist mit ca. 5–15 Minuten auch sehr pas­send, um sie häpp­chen­wei­se auf dem Weg zur Arbeit oder Uni zu sehen.

Was die DVDs aus­zeich­net, sind ande­re Dinge: Zum einen sind die meis­ten DVD-​Trainings zu ein­ge­rich­tet, dass nur wenig Material gebraucht wird und der Anfänger nicht fürch­ten muss, sich die benö­tig­ten Geräte nicht leis­ten zu kön­nen. Zum Beispiel gibt es die „One Light“-Serie, bei der ein­drucks­voll gezeigt wird, wie mit einer ein­zi­gen Lichtquelle sehr unter­schied­li­che Setups umge­setzt wer­den kön­nen oder die „Let’s Bounce“-Serie, wel­che nur mit Reflektoren der Firma California Sunbounce arbei­tet. Das „Special Light“-Training zeigt, wie mit Dauerlicht, Neonröhren, Ringlicht und ande­ren Lichtquellen gear­bei­tet wer­den kann.

Desweiteren gibt es noch die Trainings “ Wie man Menschen foto­gra­fiert oder es bes­ser nicht tun soll­te“, „Action & Sport“ oder „Mobiles Blitzen“, die ich jedoch noch nicht gese­hen habe.

Das Gute an den Videos von Krolop & Gerst ist, dass sie trotz ihrer manch­mal holp­ri­gen Art sehr gut das Wesentliche ver­mit­teln: Die Arbeit mit Licht! Es geht dar­um, gute Fotos zu erhal­ten, mit so wenig Mitteln wie mög­lich. Die Erklärungen sind gut ver­ständ­lich und nach dem Betrachten der Videos blei­ben kei­ne Fragen offen. Die Kameraeinstellungen und Blitzeinstellungen wer­den genau erläu­tert, der Set-​Aufbau wird aus­führ­lich gezeigt, die Kommunikation zwi­schen Model und Fotograf ist zu sehen und sogar nach dem Shooting hören die Trainings nicht auf. Auf den DVDs sind – und das ist sehr sel­ten – die Rohdaten der Fotografen aus der Kamera dabei sowie deren bear­bei­te­te Versionen und eini­ge Videos, in wel­chen die Bildbearbeitungsschritte in Lightroom und Photoshop gemein­sam durch­ge­gan­gen wer­den. Wer sich also ein Model schnappt und einen Blitz besitzt, soll­te sehr ein­fach und schnell ähn­li­che Ergebnisse wie auf den DVDs erzielen.

Im Blog von Krolop & Gerst gibt es auch unzäh­li­ge Videos zum kos­ten­lo­sen Anschauen. Ihr wisst also vor­her genau, wel­cher Stil euch erwar­tet, wenn ihr eine der DVDs kauft. Ich emp­feh­le für den Anfang vor allem die Doppel-​DVD „One Light Setups“ (Basics/​Teil1).

Manchmal wer­de ich gefragt, ob man mir bei einem Fotoshooting zuschau­en dürf­te. Das ist mög­lich, aber zeit­lich oder ört­lich nicht immer mach­bar. Das Ansehen die­ser DVDs hat jedoch fast den glei­chen, wenn nicht sogar einen grö­ße­ren Lerneffekt.

Wie lernt ihr am liebs­ten? Mit Büchern, DVDs, Workshops?

Im Test: Photoshop-​Plugin „AV Bros. Puzzle Pro“

Was macht gute Programme noch bes­ser? Zusätzliche Plugins! Das gilt für Firefox und Thunderbird genau­so wie für Das Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop.

Diesmal möch­te ich den Photoshop-​Filter „Puzzle Pro 3.1″* von der Firma AV Bros. vor­stel­len. Dieses Plugin erlaubt es, sehr unter­schied­li­che und viel­fäl­ti­ge Puzzle-​Formen zu erstel­len, die dann in Photoshop als pixel­ba­sier­te Datei oder einem Vektor-​Programm wie Adobe Illustrator als Vektor-​Pfade genutzt wer­den können.


Das klingt kom­pli­ziert und ist es manch­mal auch. Deshalb von vor­ne: Vor der Nutzung muss das Programm im Plugin-​Ordner von Photoshop instal­liert wer­den. Das geschieht durch das Installationsprogramm auto­ma­tisch un pro­blem­frei. Hier fällt jedoch schon auf, dass da Designer am Werk waren. Selten habe ich eine coo­le­re Benutzeroberfläche eines Installers gesehen.


Das ist etwas für das Auge, nicht wahr? Auch die eigent­li­che Benutzeroberfläche des Plugins „Puzzle Pro“ sieht durch­ge­stylt aus (Klicken zum Vergrößern):

Anhand die­ses Screenshots lässt sich auch gut die Funktionsweise des Plugins erklä­ren. Es besteht aus zwei Fenstern. Links ist das Layout-​Fenster, rechts das „Schneide-​Fenster“. Im Schneide-​Fenster wird die Form der „Noppen“ der Puzzle-​Stücke defi­niert. Es ste­hen etli­che „klas­si­sche“ Formen zur Auswahl wie im Bild oder auch Pfeile, Herzen, Spiralen und ande­re. Natürlich ist es mög­lich, sei­ne eige­nen Formen zu impor­tie­ren und abzuspeichern.

Mit den bei­den „Flip“-Buttons kann der Nutzer ent­schei­den, ob er die Noppen hori­zon­tal oder ver­ti­kal spie­geln will. Im lin­ken Layout-​Fenster kann er aus­wäh­len, wel­che der Noppen gespie­gelt wer­den sol­len. Der Nutzer kann jede ein­zel­ne Noppe manu­ell anwäh­len. Es gibt zusätz­lich auch die Möglichkeit, über das obe­re „Select“-Menü nur ver­ti­ka­le, nur hori­zon­ta­le oder zufäl­li­ge Noppen zu mar­kie­ren oder eine bestehen­de Auswahl umzu­keh­ren. Auch die Größe der Noppen kann – ent­we­der für alle oder wie­der für aus­ge­wähl­te Noppen – ange­passt wer­den. Das glei­che gilt für die Dicke der Zwischenräume zwi­schen den ein­zel­nen Puzzle-Stücken.

Mit dem Schieberegler „Rows“ und „Columns“ wird bestimmt, wie vie­le Puzzle-​Teile in einer Reihe und Spalte vor­han­den sein sollen.

Links kann das Layout des Puzzles all­ge­mein ver­än­dert wer­den. Im Ansichtsfenster in der Mitte kann jede Ecke (mit dem blau­en Viereck mar­kiert) belie­big gezo­gen oder gestaucht wer­den. Die ein­zeln anwähl­ba­ren Noppen kön­nen je nach Wunsch auch gelöscht wer­den, um ein­zel­ne grö­ße­re Puzzle-​Stücke zu erhal­ten. Der „Randomize“-Schieber unten links ver­schiebt die blau­en Vierecke je nach Belieben ver­schie­den stark, um etwas Varianz in das ansons­ten mono­to­ne Muster zu brin­gen. Der Button rechts davon schiebt das Gitter in die Starteinstellung zurück, falls einem die Zufallsbewegung nicht gefal­len sollte.

Sowohl die gewähl­ten Noppen als auch das gesam­te Gitternetz kann eben­falls gespei­chert und wie­der impor­tiert wer­den. Wenn einem ein Puzzle gefällt, gibt es meh­re­re Möglichkeiten:

Durch den Druck auf den roten „Cut“-Button wird das gewähl­te Puzzle „geschnit­ten“. Dann öff­net sich ein drit­tes Editierfenster, der „Puzzle-​Modus“, wel­ches dem Layout-​Fenster sehr ähn­lich sieht.


Hier kön­nen am fer­ti­gen Puzzle-​Bild Einstellungen wie die Stärke der schrä­gen Kanten (Bevel-​Effekt), Farbton-​Sättigung, Kontrast, Weichzeichner, Bewegungsunschärfe, Kantenumrisse und mehr ein­ge­stellt wer­den. Diese Knöpfe fin­de ich jedoch meist unnö­tig, da jeder Nutzer das im fer­ti­gen Bild mit Photoshop bes­ser und genau­er ein­stel­len kann, wenn er mit Ebenen umge­hen kann. Eine sehr hilf­rei­che Funktion ist hier jedoch auch ver­steckt, die das Plugin von ein­fa­chen Puzzle-​Abbildern abhebt: Der Image-​Overlay-​Effekt.

Ich kann mir zum Beispiel eine Puzzle-​Maske auf eine neue, trans­pa­ren­te Ebene legen und dann dar­un­ter grob ver­schie­de­ne Bilder auf meh­re­ren Ebenen anord­nen. Wenn ich danach das „Puzzle Pro“-Plugin wie­der öff­ne, sind die letz­ten Einstellungen immer noch aktiv. Klicke ich dann auf „Image Overlay“, schnei­det mir das Plugin die ein­zel­nen Bilder pass­ge­nau in die ein­zel­nen Puzzle-​Stücke. Das Ganze könn­te dann so aussehen:


Es ist auch mög­lich, sich die ein­zel­nen Puzzle-​Teile auf ein­zel­ne Ebenen aus­ge­ben zu las­sen und sie nach­träg­lich zu bewe­gen, aus­zu­blen­den oder anders anzu­ord­nen. Möglich wäre zum Beispiel sowas hier:


Wie ihr seht, habe ich hier auch die Möglichkeit genutzt, ver­schie­de­ne Puzzle-​Flächen zu grö­ße­ren Stücken zusam­men­zu­fas­sen und nur den Mittelteil in ein­zel­nen Teilen zu behalten.

Die Bedienung des Plugins ist trotz des schi­cken Designs lei­der nicht immer intui­tiv, weil es so vie­le Einstellungsmöglichkeiten gibt, die manch­mal in einer bestimm­ten Reihenfolge defi­niert wer­den müs­sen, um ein gewünsch­tes Ergebnis zu erzie­len. Vor allem bei den auf­wän­di­ge­ren Projekten muss das Plugin teil­wei­se mehr­mals geöff­net und mit den gespei­cher­ten Einstellungen auf ver­schie­de­ne Ebenen ange­wen­det wer­den, um einen coo­len Look zu erzie­len. Wer die beein­dru­cken­den Ergebnisse der Firmen-​Galerie nach­ma­chen will, braucht des­halb etwas Einübungszeit, Geduld und soll­te auch die Online-​Tutorials minu­ti­ös befolgen.

Was das Plugin aber erst rich­tig mäch­tig macht, ist die Export-​Funktion. Möglich sind grund­sätz­lich zwei ver­schie­de­ne Export-​Arten. Pixelbasiert und Vektorbasiert. Pixelbasiert bedeu­tet, dass ich mir das fer­ti­ge Puzzle-​Bild als eine gesam­te Ebene oder – hier wird es span­nend – als neu­es Bild mit jedem Puzzle-​Stück auf einer eige­nen Ebene expor­tie­ren las­sen kann – ent­we­der als PSD-​Datei oder als PNG-​Datei. Die Ebenen wer­den auch gleich sinn­voll mit der Angabe der Reihe und Spalte jedes ein­zel­nen Puzzlestücks benannt, sodaß schnell klar ist, wel­ches Teil an wel­cher Stelle liegt. Mit die­ser Technik und etwas Kreativität las­sen sich dann span­nen­de Bilder krei­ie­ren. So habe ich mit für das Puzzle-​Wort oben die Fläche in ein­zel­nen Ebenen gene­rie­ren las­sen, ver­schie­de­ne Teile so aus­ge­blen­det, dass der Rest das Wort Puzzle ergibt und ein­zel­ne Stücke etwas verschoben.

Auch ande­re Muster oder Kombinationen wie bei die­sem Herz-​Bild sind damit möglich:

Das Ganze gibt es auch ohne Portrait in der Mitte* oder als inver­tier­tes Herz*. Wer sehen will, was ich mit den drei Puzzle-​Stücken aus den obi­gen Screenshots ange­stellt habe, sieht hier mein Ergebnis:


Neben dem pixel­ba­sier­ten Export ist auch ein vek­tor­ba­sier­ter Export mög­lich. Dabei kön­nen ent­we­der das gesam­te Puzzle-​Layout oder ein­zel­ne mar­kier­te Noppen als EPS-​Datei oder AI-​Datei gespei­chert wer­den, um sie in Vektor-​Programmen oder 3D-​Programmen wei­ter­zu­ver­wen­den. Ich habe mir den Umweg gespart und bie­te die EPS-​Datei direkt zum Verkauf* an.

Hier kom­men wir auch zu der Frage: Wozu brau­che ich das? Was habe ich davon?

Das Plugin ist ide­al für alle, wel­che nicht nur den Look eines Puzzles, son­dern auch des­sen Feel in Photoshop nut­zen wol­len. Durch die Export-​Funktionen kann jedes ein­zel­ne Puzzle-​Teil so gescho­ben oder bear­bei­tet wer­den als läge es mit den ande­ren hun­der­ten Teilen auf einem Tisch. Das Puzzle-​Plugin kann auch zur Illustration abs­trak­ter Themen wie „Social Media“* oder „SEO“* (Suchmaschinenoptimierung) zweck­ent­frem­det wer­den. Bei den letz­te­ren bei­den ver­link­ten Bildern habe ich übri­gens die im Plugin ent­hal­te­nen Pfeilspitzen als Noppenform gewählt. Ich habe noch eini­ge Ideen, wie ich mei­ne Fotos mit den vom Plugin gene­rier­ten Puzzle-​Teilen kom­bi­nie­ren kann, um wei­te­re ver­kaufs­fä­hi­ge Bilder zu erhalten.

Der Kaufpreis für das „Puzzle Pro“-Plugin beträgt stol­ze 39,95 Euro. Bei Fotolia habe ich von den gezeig­ten Bildern bis­her noch nichts ver­kauft, aber bei Shutterstock hat­te ich inner­halb einer Woche ein Zehntel des Kaufpreises wie­der drin und hat­te nur zwei der hier gezeig­ten Fotos bis­her hoch­ge­la­den. Deshalb bin ich zuver­sicht­lich, dass ich auch den Rest ein­spie­len werde.

Wer das Plugin über die­sen Link hier kauft, erhält übri­gens 10% Rabatt beim Kauf. Alternativ könnt ihr beim Kauf im Feld „Coupon Code“ das Wort „ALLTAG10“ ein­ge­ben, um die 10% Rabatt zu erhal­ten. Das Plugin ist für Windows (32- und 64-​Bit-​Version) und für Mac erhältlich.

Was sind eure krea­ti­ven Lieblings-​Plugin für Photoshop? Welche nutzt ihr (außer Entrauschungs- oder Scharfzeichnungs-​Plugins) am meisten?

* Affiliate-​Link (Ihr erhal­tet 10% Rabatt und ich erhal­te eine klei­ne Provision beim Kauf)

Erster Screencast – Portraitretusche für Bildagenturen

Es gibt wie­der eine Première!

Wer schon immer mal sehen woll­te, wie ich ein Portraitfoto in Photoshop retu­schie­re, bevor ich es über Bildagenturen zum Verkauf anbie­te, kann mir jetzt vir­tu­ell bei YouTube zuschauen.

Dort habe ich mal einen typi­schen typi­schen Bearbeitungsablauf auf­ge­zeich­net. Vom Öffnen des Bildes bis zur Speicherung. Das Ganze dau­ert ca. 5 Minuten und ist damit ziem­lich genau im Durchschnitt mei­ner Bearbeitungszeit pro Foto. Ich ken­ne vie­le ande­re Fotografen, die sich deut­lich mehr Zeit pro Bild neh­men, aber es liegt auf der Hand, das in die­sem Fall Zeit wirk­lich Geld ist. Hier erst mal mein Video:

Das Video ist mit dop­pel­ter Geschwindigkeit abge­spielt, weil ich ver­mu­te­te, dass es ansons­ten viel­leicht zu lang­wei­lig wäre. Ich habe bei der Aufnahme auch gemerkt, dass ich so vie­le Tastenkombinationen, Aktionen und Short-​Cuts benut­ze, dass im Video kaum zu sehen wäre, was sich tat­säch­lich abspielt. Deswegen habe ich wei­test­ge­hend ver­sucht, dar­auf zu ver­zich­ten und die Arbeitsschritte ein­zeln abzu­ru­fen. Das ist aber nicht immer gelungen.

Hier noch mal ein Ausschnitt des Fotos vor und nach der Bearbeitung (kli­cke auf das Bild für eine grö­ße­re Ansicht):


Ich arbei­te übri­gens mit einem Graphire-Grafiktablett* von Wacom in der an einem 24-​Zoll-​Widescreen-Monitor* von Eizo. Mit dem Tablett ist es viel bes­ser mög­lich, z.B. die Augen oder Zähne – wie im Video zu sehen – zu mar­kie­ren. Außerdem spart es Zeit, weil ich allein durch den Stiftdruck die Empfindlichkeit von Pinsel, Radiergummi, Abwedler und ande­ren Werkzeugen ein­stel­len kann, ohne jedes Mal mit der Maus ins Menü zu gehen und die Zahlenwerte zu ändern.

Das Gute an dem gro­ßen Monitor ist ers­tens schlicht, dass ich mehr vom Bild sehe, ohne Ranzoomen zu müs­sen. Wer einen klei­nen Monitor hat, kann das erken­nen, wenn er das Video im Vollbild-​Modus anschaut und sich denkt: „Häh, was hat er denn da jetzt mar­kiert?“ Das Gute am Breitbildformat ist, dass hori­zon­ta­le Fotos im übli­chen 2:3‑Format groß ange­zeigt wer­den kön­nen und dane­ben noch genug Platz für die Werkzeugleisten und Photoshop-​Paletten ist. Das ist eben­falls gut im Video zu erken­nen, wenn ich ins Bild zoo­me. Außerdem ist der Monitor sehr farb­ge­nau und hat eine smatt­schwar­ze Abdeckung an den Rändern, die seit­lich oder von oben ein­fal­len­des Licht vom Monitor abhält.

Falls Euch das Thema „Tutorial-​Videos“ inter­es­siert, wer­de ich das ger­ne wei­ter ver­fol­gen. Möglich wären zum Beispiel Videos mit einer Erklärung mei­ner­seits, war­um ich wel­che Arbeitsschritte wann und wie mache, eine bes­se­re Auflösung des Videos, ande­re Motive, die ande­re Arten der Bildbearbeitung erfor­dern und so weiter.

Deshalb: Gebt mir Feedback! Je nach­dem, wie es aus­fällt, wird es viel­leicht mehr, bes­se­re und ande­re Videos geben.

Was wür­det ihr ger­ne von mir als Video, Tutorial oder Screencast sehen?

* = Affiliate-Link

Konzertfotos – Kraftklub und Casper in Köln

Noch län­ger als ich beruf­lich foto­gra­fie­re, bin ich schon für das Online-​Musikmagazin bloom.de tätig, mitt­ler­wei­le als stell­ver­tre­ten­der Chefredakteur. So kommt es, dass ich manch­mal auch auf Konzerten foto­gra­fie­re. Am Donnerstag war es wie­der soweit. Kraftklub und Casper spiel­ten im Kölner Underground.

1. Casper im Underground, Köln (Retro-​Look)

Wem die Namen nix sagen: Kraftklub ist eine Art rap­pen­de Rockband (hier anhö­ren), mei­ner Meinung nach das Originellste, was die HipHop-Szene seit vie­len Jahren her­vor­ge­bracht hat. Casper ist ein nied­li­cher Gefühlsrapper mit Reibeisenstimme (hier anhö­ren), was zu einem für HipHop-​Konzerte unge­wöhn­lich hohen Frauenanteil führt.

Aber eine Konzertreview könnt ihr hier bei bloom.de nach­le­sen, des­we­gen kon­zen­trie­re ich mich hier auf die Fotos.

2. Kraftklub im Underground, Köln (1/​400s, f2.8, 50mm, ISO 6400)

Zur Location: Das Underground in Köln ist ein rela­tiv klei­ner, sym­pa­thi­scher Laden. Die Bühne liegt ca. einen hal­ben Meter erhöht und ist ent­we­der nur durch ein Gitter abge­sperrt oder gar nicht. Dann tren­nen nur die Monitorboxen die Band vom Publikum. Als Beleuchtung wer­den haupt­säch­lich Halogenstrahler ein­ge­setzt, die Lichttemperatur liegt dem­nach immer ca. zwi­schen 3000–4000 °Kelvin. Beim Casper-​Konzert wur­den Gitter ein­ge­setzt, was für uns Fotografen den Vorteil hat­te, dass wir uns zwi­schen die paar Zentimeter Gitter und Bühne quet­schen konn­ten und so bei Bedarf kei­ne Zuschauer im Bild hat­ten und auch nicht von allen Seiten ein­ge­engt wurden.

3. Kraftklub im Underground, Köln (1/​320, f2.8, 30mm, ISO 3200)

Als Kameraausrüstung kam – wie immer – mei­ne Canon 5D Mark II zum Einsatz, als Ojektiv habe ich dies­mal nicht das 70–200mm genom­men, son­dern da ich die Verhältnisse vor Ort kann­te, nahm ich gleich das 24–70mm 2.8‑Objektiv mit. Wie ihr an den Belichtungsdaten sehen könnt, habe ich die­se Spanne auch ausgenutzt.

4. Kraftklub im Underground, Köln (1/​100s, f2.8, 70mm, ISO 6400)

Ein Nachteil für Vorbands und Fotografen glei­cher­ma­ßen ist, dass die Beleuchtung erst spär­lich ist, damit das Publikum beim Hauptact noch eini­ge visu­el­le Überraschungen erle­ben kann. Es waren nur 3–4 Lampen aktiv, nur in gelb bzw. sel­ten mal rot und die auf alles, nur nicht die Musiker gerich­tet waren. Deshalb muss­te ich immer war­ten, bis sich der Sänger mal in den Scheinwerferkegel bewegt hat.

5. Casper im Underground, Köln (1/​50s, f2.8, 50mm, ISO 6400)

Wie ihr seht, hat Casper licht­tech­nisch ganz ande­re Kaliber im Ärmel. Hier bestand eher die Herausforderung, die schnel­len Helligkeitswechsel zu beach­ten, um die Motive nicht gna­den­los unter- oder überzubelichten.

6. Casper im Underground, Köln (1/​320s, f2.8, 70mm, ISO 6400)

Ich foto­gra­fier­te übri­gens im Spot-​Modus und mit Blendenvorwahl. Wie Loe Beerens in sei­nem Konzertfotografie-​Buch rich­tig beschrie­ben hat, hal­ten Rapper ihr Mikrofon ger­ne mit der Faust dicht am Mund. Deswegen habe ich vor allem auf die Passagen gewar­tet, wo er mal die Handhaltung gewech­selt und mit der frei­en Hand ges­ti­ku­liert hat.

7. Casper im Underground, Köln (1/​100s, 52mm, f2.8, ISO 6400)

Da ich ganz vor­ne stand, gab es immer die Gefahr, dass ich eini­gen Zuschauern die Sicht genom­men habe, des­we­gen habe ich mich noch vor dem Konzert mit den Zuschauern in mei­ner Nähe unter­hal­ten und ihnen gesagt, dass ich wäh­rend des Konzertes Fotos machen und ab und zu vor ihnen rum­tur­nen wer­de. Wenn es sie stö­re, soll­ten sie mir Bescheid geben. So ent­steht Verständnis und es gab kei­ne Probleme.

Gitarrist von Casper im Underground, Köln (1/5300, 24mm, f2.8, ISO 6400)
8. Bassist von Casper im Underground, Köln (1/​5300, 24mm, f2.8, ISO 6400)

Die rest­li­chen Musiker auf der Bühne kom­men bei Fotos meist zu kurz, des­we­gen habe ich min­des­tens ein Foto des Bassisten gemacht, auch wenn man ihn kaum erkennt. Hier muss­te ich stark manu­ell unter­be­lich­ten, weil die Kamera ver­sucht hät­te, die Person rich­tig, sprich hel­ler, zu belichten.

9. Casper im Underground, Köln (1/​20, 24mm, f2.8, ISO 6400)

Das ist mein Lieblingsfoto des Konzertes. Zum einen wegen der knal­li­gen Farben, die auch mei­nem kom­mer­zi­el­len Stil nahe kom­men, zum ande­ren wegen der Bildaufteilung, die schräg durch die Mitte ver­läuft und links die fei­ern­de Menge (inklu­si­ve des obli­ga­to­ri­schen Fotohandys) und rechts den ein­sa­men Künstler zeigt. Das wird auch durch die Lichtstimmung unter­malt: Links sind die Farben deut­li­cher wär­mer als rechts.

10. Casper im Underground, Köln (1/​400, 24mm, f2.8, ISO 3200)

Das ist mein zwei­ter Liebling. Allein wegen die­ser bei­den Weitwinkelaufnahmen hät­te ich es bereut, ein ande­res Objektiv mit­ge­nom­men zu haben. Wer auf­merk­sam ist, wird den Unterschied zum ers­ten Foto bemerkt haben. Alle hier gezeig­ten Fotos sind RAW-​Aufnahmen, bei denen ich im RAW-​Konverter nur Helligkeit, Sättigung und Kontrast leicht ver­än­dert habe. In Photoshop habe ich dann nur das Rauschen redu­ziert, die Bilder ver­klei­nert und geschärft. Bei drei Fotos habe ich jedoch zusätz­lich je eine die­ser Photoshop-​Aktionen vom Deviantart-​User mani­cho ange­wen­det. Das aller­ers­te Foto ist das ein­zi­ge, was ich zusätz­lich gecroppt habe. Ziel war es, mit den Aktionen einen alten Retro-​Rock-​Look zu erzeu­gen. Bei die­sem ers­ten Foto wur­de der 3. Filter „Retro blu­eish“ benutzt.

11. Casper im Retro-Look

Hier kam der 34. Filter „Oldschool 1“ zum Einsatz.

12. Casper im Retro-Look

Wer die­se Version mit Filter 15 „Smart Sepia“ mit dem Original wei­ter oben ver­gleicht, merkt, wie stark sich die Bildwirkung ändert.

Was sind Eure Favoriten und war­um? Verbessern die Photoshop-​Aktionen die Fotos oder ver­fäl­schen sie nur die Stimmung?