Anbieterauszahlungen von Shutterstock erreichen 1 Milliarde US-Dollar

Shutterstock hat heu­te die­sen Bericht über deren Anbieterauszahlungen ver­öf­fent­licht, in dem sie bekannt geben, dass sie seit Bestehen der Plattform ins­ge­samt eine Milliarde US-​Dollar an über eine Million Künstler aus­ge­zahlt haben. Zur Erinnerung: Erst im Mai 2017 wur­de die ers­te hal­be Milliarde abgezahlt.

Gezählt wer­den dabei jedoch nicht nur die Fotografen, die über 300 Bilder zu Shutterstock, Shutterstock Editorial, Shutterstock Custom, Bigstock und Offset hoch­ge­la­den haben, son­dern auch die Videografen mit ihren mehr als 16 Millionen Videos sowie die Musiker, die mehr als 24 Mio. Songs auf PremiumBeat anbie­ten. Auch Vermittlungsprovisionen sind in die­ser Summe enthalten.

In die­ser Infografik (Original im Bericht oben) wird die Millarde US-​Dollar nach Jahren und Kontinenten wei­ter auf­ge­schlüs­selt, hier ein Ausschnitt:

Jährliche Höhe der Lizenzgebühren und Vermittlungsprovisionen, die an Anbieter aus dem Markennetzwerk von Shutterstock (inklu­si­ve Bigstock, Offset, PremiumBeat, Shutterstock Editorial und Shutterstock Custom) gezahlt werden

Spannend fin­de ich an die­sem Diagramm den Sprung von 33 Mio. US-​Dollar im Jahr 2011 auf 47 Mio. US-​Dollar für 2012, den ich mir nicht erklä­ren kann. Kann aber auch dar­an lie­gen, dass die Grafik augen­schein­lich nicht mit den gezeig­ten Werten über­ein­stimmt (der Abstand zwi­schen 2017 zu 2018 ist höher als zwi­schen 2010 und 2011, obwohl die Summe gerin­ger ist).

Kombiniert mit ande­ren Business-​Zahlen von Shutterstock kön­nen wir jedoch eini­ge ande­re Infos ableiten: 

Der Vergleich zu den ins­ge­samt erziel­ten Downloads, wel­che Shutterstock in ihren Quartalsberichten ver­mel­det, ist beach­tens­wert: Diese sta­gnier­ten in den letz­ten drei Jahren fast, aber anschei­nend sind durch höhe­re Verkaufspreise die Anbieterkommissionen bis­lang trotz­dem wei­ter­hin gestie­gen. Fraglich ist, ob das im nächs­ten Jahr so wei­ter­ge­hen wird und die Befürchtung bleibt, dass Shutterstock hier irgend­wann zuguns­ten der Aktionäre einen Riegel vor­schiebt und an den Kommissionen schraubt.

Ebenfalls anschau­lich ist der Vergleich der Einnahmen von 2018 zwi­schen den Kontinenten in der Infografik:

Europa: 105,3 Mio. USD
Asien: 26,6 Mio. USD
Nordamerika 23,7 Mio. USD
Südamerika: 1,5 Mio. USD
Ozeanien: 1,2 Mio. USD
Afrika: 700 Tsd. USD

Damit liegt Europa mit wei­tem Abstand vor allen ande­ren Kontinenten und erzielt fast dop­pelt so viel Einnahmen wie der Rest der Welt zusam­men! Auch wenn die Stockfotografie-​Branche glo­bal ist, die Produzenten sit­zen in Europa. Angesichts die­ser Statistik, wonach die größ­ten Shutterstock-​Portfolios aus Russland stam­men, liegt die Vermutung nahe, dass Shutterstock die­ses Land ein­fach mal Europa zuge­schla­gen hat, was mir auf Anfrage bestä­tigt wurde.

Wenn wir die Gesamtumsätze aus den Geschäftsberichten von 2018 addie­ren, kom­men wir auf ca. 623,3 Mio. US-​Dollar. Teilen wir die­se nun durch die oben ver­mel­de­ten 159 Mio. US-​Dollar Anbieterkommissionen aus dem glei­chen Zeitraum, kom­men wir übri­gens auf trau­ri­ge 25,5% Anbieterkommission im Schnitt, höher­prei­si­ge Dienste wie Offset oder Shutterstock Custom schon eingeschlossen.

Shutterstock fei­ert die Meldung ab heu­te durch eine vor­über­ge­hen­de Erhöhung der Provision für Neukundenempfehlungen. Anbieter erhal­ten 50% Provision (statt 20%) auf alle Neukunden, die sie für einen Zeitraum von 30 Tagen anwer­ben. Hier ist mein Affiliate-​Link für neue Shutterstock-​Kunden.

Was lest ihr aus den Zahlen?

3 Gedanken zu „Anbieterauszahlungen von Shutterstock erreichen 1 Milliarde US-Dollar“

  1. Offenbar hast Du es nötig Kunden für shut­ter­stock zu wer­ben – ganz schön traurig.

    Besser wäre es doch, mit guter Fotografie Geld zu ver­die­nen, anstatt die­sen Blutsaugern in den Allerwertesten zu kriechen.

  2. @Max: Ich kann Dein Problem nicht nach­voll­zie­hen. Ich nut­ze seit Jahren Affiliate-​Links im Blog, um die Kosten für die Bereitstellung die­ser Gratis-​Inhalte wenigs­tens teil­wei­se wie­der auf­zu­fan­gen. Wenn Du bereit bist, die Betriebskosten die­ses Blogs zu über­neh­men, wer­de ich in Zukunft ger­ne auf Affiliate-​Links verzichten.

  3. Ich habe mich nie mit den Auswertungen aus­ein­an­der­ge­setzt, son­dern eher die Willkür, mit der die Bedingungen für Bildlieferanten geän­dert wer­den, akzep­tiert. Jemand, des­sen Haupteinnahmequelle Microstock ist, wird da sicher anders den­ken. Bei mir ist es übri­gens so, dass Shutterstock zum ers­ten Mal Adobe umsatz­tech­nisch über­holt hat. Vorallem durch mei­ne ers­ten Erfolge mit Footage. Also von mir aus kön­nen die Strategen dort gern so weitermachen.

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