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Pimp My Stock: Bildbesprechungen von Stockfotos 19

Wow, fast haben wir die 20 voll. Heute kommt aber erst die 19. Folge mei­ner Serie „Pimp My Stock!“ Wer mit­ma­chen will, fin­det hier alle not­wen­di­gen Informationen.

Diesmal möch­te Felix Wenzl, dass ich mir sei­ne Bilder anschaue. Er schrieb:

Guten Tag,

gleich als ers­tes, ja ich will, dass mei­ne Fotos für „Pimp My Stock“ ver­wen­det werden.

Mein Name ist Felix Wenzl. Ich bin Contributor auf istock, und zwar erst seit September 2011. Ich bin 16 (es gibt einen Minor Contract) und foto­gra­fie­re seit etwa 3 Jahren hobbymäßig.

Derzeitige Ausrüstung ist: Canon 40D, Tamron 28–75 2.8, Sigma 70–200 2.8 und Canon 50 1.8 und natür­lich die Standard CS5.5 und LR3. Als nächs­tes fol­gen nach und nach Systemblitze, wahr­schein­lich Yongnuo. Ich schi­cke ihnen hier nur Fotos, die ich bereits auf istock habe, um von ihnen zu wis­sen, wel­che Chancen sie die­sen ein­räu­men bzw. was ich hät­te ver­bes­sern kön­nen. Vieleicht könn­ten sie mir auch Tipps zum Keywording geben?

Ich wäre über eine Verlinkung zu mei­nem Portfolio sehr erfreut, viel­leicht wür­de dass alles etwas ankurbeln.“

Okay, heu­te haben wir unse­ren Nachwuchs am Start. Finde ich gut, dass er mit der rich­ti­gen Einstellung ans Werk geht und bereit ist, etwas zu ler­nen. Hoffen wir, dass ich ihm dabei hel­fen kann. Fangen wir mit dem ers­ten Bild an:
Ein sich dre­hen­der Globus: Ganz nett gemacht, aller­dings liegt mir der Schwerpunkt auch zu sehr auf der Halterung als auf der dre­hen­den Kugel. Außerdem sind Globen in Zeiten von Google Maps ein leicht ana­chro­nis­ti­scher Gegenstand, der noch zusätz­lich ein Konzept braucht, um für Bildkäufer inter­es­sant zu sein. Bei den Suchbegriffen sind die gan­zen Schiff-​Begriffe über­flüs­sig, da nir­gends ein sol­ches zu erken­nen ist.


Das Bild des Bleistiftanspitzers hal­te ich für ein sehr gutes Stockfoto: Gute Beleuchtung, gute Komposition und redu­zier­te Farben. Auch hier könn­te jedoch ein zusätz­li­ches Konzept dem Bild mehr Gebrauchswert ver­lei­hen, z.B. indem links im Bild mit dem Bleistift skiz­zier­te Diagramme zu sehen wären oder vie­le Zahlenkolonnen.


Das Bild des Esels ist eben­falls ganz gelun­gen, wenn ich auch die Fliege direkt auf dem Kopf retu­schiert hät­te. Die länd­li­che Umgebung eig­net sich gut für idyl­li­sche Kinderbücher oder „Ferien auf dem Bauernhof“-Werbung. Beim nächs­ten Mal hät­te ich die Kamera jedoch so nach rechts geschwenkt, dass der Esel links steht und ins Bild rein­schaut anstatt aus dem Bild raus.


Das Feuerwerk sieht auf den ers­ten Blick tech­nisch sehr gut aus. Nur wird es das Motiv ange­sichts vie­ler gran­dio­ser Feuerwerksfotos in den Bildagenturen sicher schwer haben, weil es nicht „genug“ ist. In der Regel wer­den für Feuerwerksfotos meh­re­re sol­cher Motive per Bildbearbeitung zu einem Foto zusam­men­ge­pappt. Wenn Du also mehr davon hast, kannst Du das eben­falls pro­bie­ren. Bei den Suchbegriffen hät­te ich noch „Party, Unabhängigkeitstag, dun­kel“ hinzugefügt.


Bei dem Buchfoto muss ich lei­der kur­zen Prozess machen: Die Linien kip­pen links ab, man erkennt kaum, was zu sehen sein soll und der Einbank sieht zu alt­mo­disch aus, aber nicht alt genug für rich­tig anti­qua­ri­sche Bücher. Wird sich wohl nicht verkaufen.


Der Ansatz beim Weinberg-Foto ist rich­tig, aber die Ausarbeitung ist noch man­gel­haft. Zum einen frisst der Himmel oben rechts aus, was ver­mie­den wer­den kann, indem das Bild absicht­lich auf den Himmel (unter-)belichtet wird und der zu dunk­le Vordergrund mit einem leich­ten Blitz (oder einem Reflektor) auf­ge­hellt wird. Außerdem ist links zu viel unnö­ti­ge Rinde im Weg. Zufälligerweise habe ich letz­ten Herbst ähn­li­che Fotos im Weinberg gemacht, das sah bei mir dann so aus:

Aber wei­ter mit Felix‘ Fotos:


Auch die Gräser behand­le ich nur kurz: Für sol­che Motive ohne Aussage und kla­re Komposition gibt es im Bildermarkt kaum eine Nachfrage. Außerdem wirkt der rechts fast senk­recht ver­lau­fen­de Halm als wür­de das Bild eigent­lich da schon zu Ende sein.


Der Sonnenuntergang sieht schön aus, aber gera­de bei sol­chen Motiven ist die Konkurrenz auch rie­sig. Bei den Suchbegriffen sind defi­ni­tiv Italien und See zuviel, denn auch falls das Foto in Italien an einem See gemacht wur­de, sieht man es dem Bild nicht an und Bildkäufer erwar­ten ande­re Motive als Wolken, wenn sie nach „Italien“ suchen.


Von der Komposition sieht das Geschenkbild gut aus und auch das Motiv ist prin­zi­pi­ell sehr gefragt. Vor allem bei die­sen Stillleben ist aber Liebe zum Detail gefragt. Das gewähl­te Papier ist etwas zu unru­hig, eine ein­far­bi­ge oder nur grob gemus­ter­te Verpackung wäre bes­ser gewe­sen. Die Klebestreifen unten an den Ecken sind unsau­ber ange­bracht und rechts sind Knicke im Papier sicht­bar. Das Licht ist für das Motiv ein biß­chen zu hart und die Tannenzweige wir­ken alt und aus­ge­trock­net, die müss­ten grü­ner sein. Als Suchbegriffe feh­len zum Beispiel noch „Verpackung, Box, Dekoration“.

Was meint ihr? Teilt ihr mei­ne Einschätzung? Oder was seht ihr anders?

Wie nutze ich Verschlagwortungs-​Tools am besten?

Im letz­ten Artikel habe ich 15 kos­ten­lo­se Tools zur Verschlagwortung für Stockfotografen vorgestellt.

Diese Fülle an Tools kann einen erschlagen.Viele sind ähn­lich und des­halb ist nicht immer klar, wo deren Vorteile lie­gen. Ich selbst nut­ze am häu­figs­ten die Tools PicNiche, Findphotokeywords und das Keyword-​Tool von Google Adwords, mit etwas Abstand gefolgt von den eige­nen Verkauf-​Keywords der Bildagenturen, wie in Punkt 15 des oben ver­link­ten Artikels beschrie­ben. Diese Kombination deckt das brei­tes­te Spektrum an unter­schied­li­chen Methoden und Datenquellen ab.


Doch wor­in unter­schei­den sich die Tools?

Datenbasis

Grundsätzlich las­sen sich die Tools unter­schei­den, auf wel­che Daten sie zurück­grei­fen. Da gibt es die Anbieter-​Daten, das heißt, die Tools unter­su­chen, wel­che Begriffe ande­re Fotografen für ihre Fotos genutzt haben. Diese Methode nut­zen bei­spiels­wei­se PicNiche oder FindPhotoKeywords. Das ist inso­fern hilf­reich, weil die­se Fotografen sich schon Gedanken gemacht haben über Verkäuflichkeit, Synonyme und so wei­ter. Außerdem berück­sich­ti­gen die Tools häu­fig nur die meist­ver­kauf­tes­ten Fotos, was bedeu­tet, dass die Suchbegriffe schon gut zum Bild pas­sen müs­sen, sonst wären sie nicht so oft ver­kauft worden.

Der gro­ße Nachteil bei die­sen Daten ist der soge­nann­te „Keyword-​Inzest“. Es wer­den immer die Begriffe der glei­chen, weil belieb­tes­ten, Fotos kopiert, was zu einer sehr star­ken Häufung eini­ger Suchwörter führt, wäh­rend ande­re kaum erwähnt wer­den. Außerdem senkt es etwas die Verkaufschancen der eige­nen Bilder, weil die­se mit Keywords kon­kur­rie­ren, für die ande­re Fotos längst deut­lich höher im Suchranking der Bildagenturen liegen.

Die zwei­te wich­tigs­te Datenquelle sind Sucher-​Daten. Das bedeu­tet, dass Suchbegriffe ana­ly­siert wer­den, die tat­säch­lich von Leuten in Suchmaschinen ein­ge­tippt wur­den. So arbei­ten die Tools von Semanger oder dem Keyword Tool von Google Adwords. Der Vorteil die­ser Daten ist, dass Leute die ange­zeig­ten Wörter tat­säch­lich ver­wen­den. So lässt sich zum Beispiel her­aus­fin­den, ob die Leute bei einem Brötchen-​Foto eher nach „Semmel“, „Schrippe“, „Wecke“ oder „Rundstück“ suchen wür­den. Da aber nicht jeder, der etwas in eine Suchmaschine ein­tippt, auch Fotos kau­fen will, sind die Daten noch bes­ser, wel­che tat­säch­lich von Bildsuchern erzeugt wur­den. Diese Datenbasis nutzt bei­spiels­wei­se das „Keywords Trends“-Tool von Shutterstock.

Sehr ähn­lich sind die Daten, wel­che durch die Suche in oder Verkäufe von eige­nen Bildern gene­riert wer­den. Dreamstime, Shutterstock und Bildmaschine zei­gen den Fotografen zu ihren eige­nen Verkäufen oder Bildern an, wel­che Begriffe dafür ver­wen­det wur­den. Das ist beson­ders nütz­lich, um die Reihenfolge der Wichtigkeit für die eige­nen Keywords zu bestim­men, da eini­ge Bildagenturen wie Fotolia oder Panthermedia den ers­ten Suchbegriffen eine grö­ße­re Relevanz ver­lei­hen. Der Nachteil hier ist, dass meist nur Begriffe berück­sich­tigt wer­den, die ohne­hin von einem selbst ver­wen­det wur­den. Das wie­der­um hat aber den Vorteil, dass man auch erken­nen kann, wel­che Begriffe über­flüs­sig sind. So kann Platz für bes­se­re Suchbegriffe geschaf­fen werden.

Sprache

Die meis­ten Tools funk­tio­nie­ren nur auf eng­lisch, was für deut­sche Stockfotografen ein klei­ner Nachteil sein kann. Einige Tools gibt es immer­hin auch auf deutsch und ganz weni­ge unter­stüt­zen sogar sehr vie­le Sprachen. Knifflig wird es jedoch bei der Übersetzung, denn auch die deut­schen Suchbegriffe sind bei vie­len Agenturen nur schlech­te Übersetzungen aus dem Englischen (sucht mal bei der deut­schen Fotolia-​Seite nach „ent­le­buch“). Deshalb gilt: Genau auf­pas­sen, ob der Begriff wirk­lich so passt und Übersetzungen mit­tels Google Translate oder LEO überprüfen.

Bedienbarkeit

Die aus­drück­lich für Stockfotografen ent­wi­ckel­ten Tools las­sen meist zu, dass der Nutzer von den vor­ge­schla­ge­nen Keywords nur bestimm­te Wörter mar­kie­ren, eige­ne hin­zu­fü­gen und die fer­ti­ge Liste expor­tie­ren kann – meist in die Zwischenablage. Andere Tools, die eher für die Recherche gedacht sind, erlau­ben das nicht. Hier muss der Nutzer selbst tip­pen oder „Copy & Paste“ bemü­hen. Ich nut­ze sehr ger­ne das Firefox-​Plugin „Extended Copy Menu“, was mir die erlaubt, Text direkt ohne Formatierung in die Zwischenablage zu kopie­ren. Entgegen der Meldung auf der Firefox-​Addon-​Seite funk­tio­niert das Plugin tadel­los mit Firefox 7.

Zwei der genann­ten Tools sind Programme zum Runterladen, die natür­lich nur auf bestimm­ten Betriebssystemen funk­tio­nie­ren, meist Windows, manch­mal Mac, fast nie auf Linux. Die rest­li­chen Tools sind über Webseiten abruf­bar, sodaß sie fast unab­hän­gig vom benutz­ten Betriebssystem funk­tio­nie­ren. JavaScript muss im Browser bei den meis­ten Tools jedoch akti­viert sein, damit sie bedien­bar sind, das schränkt die Nutzung auf mobi­len Geräten oft etwas ein.

Wie ver­schlag­wor­te ich?

Im Grunde bin ich da sehr alt­mo­disch und bedie­ne mich einer Textdatei, in die ich die Suchbegriffe alter Fotos von mir kopie­re und nach Bedarf in neue Fotos ein­fü­ge. Wenn ich jedoch Motive ver­schlag­wor­ten soll, die ich noch nicht im Portfolio haben oder die eine Auffrischung brau­chen, nut­ze ich meist zuerst PicNiche und Findphotokeywords. Beide kom­men ganz gut mit deut­schen Begriffen klar und zusam­men die Treffer nach einer manu­el­len Auslese einen soli­den Grundbestand an Suchbegriffen.

Da die Übersetzung oft etwas holp­rig ist und der deut­sche Datenbestand immer klei­ner als der eng­li­sche ist, suche ich dann noch nach paar eng­li­schen Begriffen auf eng­lisch und schaue, ob ich die deut­schen Entsprechungen schon in mei­ner Liste habe.

Mit dem Keyword Tool von Google Adwords run­de ich das Set mit eini­gen Begriffen ab, wel­che hoch bei Google im Kurs ste­hen, weil sehr vie­le Bildkäufer erst über Google Images zu den Bildern in Agenturen gelangen.

Basierend auf den Daten der eige­nen Fotos sor­tie­re ich die ers­ten Begriffe nach Relevanz, damit die wich­tigs­ten Suchwörter auch am bes­ten bei den Bildagenturen abschnei­den. Zuletzt schaue ich, ob wie vie­le Keywords ich gesam­melt habe. Mein Ziel ist es, 30–50 Wörter zu fin­den. Bei weni­ger gehe ich die Schritte noch mal durch und nut­ze ver­stärkt Synonymdatenbanken, bei mehr strei­che ich solan­ge Wörter von der Liste, bis ich auf 50 Begriffe komme.

Dieses auf­wän­di­ge Verfahren durch­lau­fe ich natür­lich nicht für jedes ein­zel­ne Foto, meist aber schon min­des­tens 1–2 Mal pro Fotoserie zu einem Thema. Um inner­halb einer Serie bei Varianten gut ver­schlag­wor­ten zu kön­nen, ist dann das „Compare Keyword Lists“-Tool sehr hilf­reich, um schnell sehen zu kön­nen, wel­che Begriffe zwar in dem einen, aber nicht im ande­ren Foto vor­han­den sind.

Generelle Tipps zur Nutzung der Tools

Fotografen und Bildkäufer den­ken nicht iden­tisch. Das muss sich jeder immer wie­der ins Gedächtnis rufen, der sei­ne Fotos ver­schlag­wor­tet. Nur weil Fotografen bestimm­te Begriffe ger­ne ver­wen­den, heißt das nicht auto­ma­tisch, dass Kunden auch oft danach suchen. Sehr deut­lich wur­de mir das bei­spiels­wei­se bei Personenfotos, die Macrostockagenturen ger­ne nach die­sem Muster ver­schlag­wor­ten: „Frau, weib­lich, Europäer, 20–25 Jahre, 20–30 Jahre, jung, Twen, blond, lan­ge Haare, lang­haa­rig, ein­zel­ne Person“. Bis auf das Wort Frau wer­den die ande­ren Begriffe bei Microstock-​Agenturen jedoch viel sel­te­ner genutzt, teil­wei­se so sel­ten, dass ich nur noch einen Bruchteil der genann­ten Begriffe ver­wen­de. Wichtig ist des­we­gen, dass immer sol­che Quellen und Tools zu Rate gezo­gen wer­den, dass bei­de Seiten abge­deckt werden.

Auch wer nur die deut­schen Tools nutzt, darf nicht ver­ges­sen, dass die­se Begriffe meist eben­falls nur über­setzt aus dem Englischen sind, und des­we­gen geprüft wer­den muss, ob die­se gut pas­sen oder ob deut­sche Muttersprachler nicht ande­re Begriffe häu­fi­ger ver­wen­den. Auch anders­rum gilt das, denn deut­sche Fotos kön­nen – wenn man es rich­tig macht – auch von eng­lisch­spra­chi­gen Bildkäufern gefun­den werden.

Ein gutes Beispiel ist das Wort „Handy“. Im Englischen wird das Gerät meist „cell pho­ne“ oder im Britischen „mobi­le pho­ne“ oder nur „mobi­le“ genannt. Das bedeu­tet, dass der Fotograf auch das im Deutschen unüb­li­che­re „Mobiltelefon“ und „mobil“ und „Telefon“ in die Verschlagwortungsliste auf­neh­men soll­te, damit die teil­wei­se schlech­ten Übersetzungsprogramm garan­tiert die Bedeutung verstehen.

Die im Deutschen übli­che Zusammensetzung von Substantiven berei­tet Übersetzungsprogrammen eben­falls Probleme, weil die Datenbank sehr groß sein muss und es – je län­ger das deut­sche Wort wird – meh­re­re Bedeutungen ent­hal­ten kann. Ein kon­stru­ier­tes Beispiel: Ist ein „Hausmeisterfotograf“ ein „Fotograf der Hausmeister“ oder der „Meisterfotograf des Hauses“? Für die Praxis heißt das: Bei zusam­men­ge­setz­ten Wörtern dar­auf ach­ten, dass auch die Einzelteile sepa­rat in der Liste genannt werden.

Die Kontrolle der Länge ist auch eine gute Methode, um über­flüs­si­ge Suchbegriffe zu strei­chen: Je län­ger das Wort, des­to gerin­ger die Wahrscheinlichkeit, dass Bildkäufer es benut­zen werden.

Was für Tipps habt ihr noch zur Verschlagwortung?

15 kostenlose Keyword-​Tools für Stockfotografen

Die Verschlagwortung ist für Stockfotografen meist eine läs­ti­ge Sache. Dabei sind vor allem die Suchbegriffe aus­schlag­ge­bend, ob sich ein Foto oft oder gar nicht verkauft.

Gute Fotografen wis­sen des­halb den Wert einer genau­en, gründ­li­chen Verschlagwortung zu schät­zen. Ich hat­te vor eini­gen Jahren schon eini­ge hilf­rei­che Programme und Webseiten für die Verschlagwortung zusam­men­ge­tra­gen, aber da das im Internet Lichtjahre sind, gibt es heu­te eine aktua­li­sier­te Übersicht.

Welche kos­ten­lo­sen Tools hel­fen bei der Suche nach den rich­ti­gen Keywords oder der bes­se­ren Verschlagwortung?

1. Tag Editor

Der Tag Editor ist ein ganz neu­es Programm der Designerin Jacqueline Böttcher, die es in ers­ter Linie für sich selbst pro­gram­miert hat, um ihre eige­nen Bilder schnel­ler zu verschlagworten.

Der Grundgedanke beim „Tag Editor“ ist, dass der Nutzer sich Wortgruppen zu einem Oberbegriff anle­gen kann, die dann alle als Suchbegriffe zum Foto hin­zu­ge­fügt wer­den, wenn der Oberbegriff aus­ge­wählt wird. Es kön­nen auch ver­schie­de­ne „Tag-​Listen“ ange­legt wer­den, damit zum Beispiel bei ver­schie­de­nen Themen der glei­che Oberbegriff ande­re Unterbegriffe ent­hal­ten kann. Diese Listen kön­nen auch expor­tiert und impor­tiert werden.

Das Programm ist noch in der Beta-​Phase und kann Bugs ent­hal­ten, aber die Programmiererin stellt es trotz­dem schon hier kos­ten­los zum Download zur Verfügung (nur für Win). Geplant sind im Programm noch ein Thesaurus und eine Übersetzung ins Englische.

2. Picniche

Die Picniche-​Webseite von Rob Davis ist ein Tool, mit dem Stockfotografen ana­ly­sie­ren kön­nen, wie groß Angebot und Nachfrage von Bildern mit bestimm­ten Suchbegriffen sind. Das gan­ze funk­tio­niert in meh­re­ren Sprachen, auch deutsch und der Clou: Es wird ange­zeigt, wel­che ande­ren Suchbegriffe die Fotos mit den ein­ge­ge­be­nen Begriffen zusätz­lich am meis­ten ent­hal­ten. Picniche gibt es auch für den Browser Firefox als „Picniche Contributor Toolbar“, bei der – unter ande­rem die­se Begriffe auch gleich ange­klickt und in die Zwischenablage expor­tiert wer­den können.

3. Keyword Compare

Tyler Olson von der Microstockgroup hat ein ganz prak­ti­sches Tool ent­wi­ckelt, mit dem sich die Suchbegriffe von zwei Bildern ver­glei­chen las­sen: Welche Wörter sind iden­tisch, wel­che nur in dem einen oder ande­ren Bild ent­hal­ten und wie sähe die kom­bi­nier­te Liste aus? Außerdem zählt es auch gleich die Suchbegriffe. Das funk­tio­niert in jeder Sprache und ich benut­ze es manch­mal, wenn ich ein Bild mit einem Motiv habe, wel­ches sich aus zwei Elementen zusam­men­setzt, die ich schon in ande­ren Fotos beschrie­ben habe.

4. Microstock Keyword Tool

Ebenfalls von der Microstockgroup bereit­ge­stellt wur­de ein Keyword-​Tool, wel­ches basie­rend auf ähn­li­chen Bildern die rele­van­tes­ten Suchbegriffe für das eige­ne Bild raus­sucht. Dafür wer­den in ein Suchfeld eini­ge Begriffe ein­ge­ge­ben, die Sprache defi­niert (neun Sprachen ste­hen zur Auswahl) und ange­ben, ob man in Fotos, Illustrationen oder Vektoren suchen will. Dann wird einem ange­zeigt, wel­che Agenturfotos die genann­ten Begriffe ent­hal­ten. Daraus wählt man die Motive aus, die dem eige­nen Foto am ähn­lichs­ten sehen und bekommt dann eine Liste mit häu­figs­ten ver­wen­de­ten Suchbegriffen. Gesucht wird in der Datenbank der Bildagentur Shutterstock.

5. Arcurs‘ Keywording Tool

Das kos­ten­lo­se Tool des Fotografen Yuri Arcurs funk­tio­niert genau­so wie das „Microstock Keyword Tool“ und war genau­ge­nom­men sogar eher online. Der größ­te Unterschied ist, dass hier nicht nur bei Shutterstock, son­dern auch in den Bildern der Agentur Crestock gesucht wer­den kann. Dafür kann nicht nach Foto, Illustration oder Vektor gefil­tert werden.

6. Findphotokeywords

Die Webseite mit dem kla­ren Namen Findphotokeywords.com des slo­wa­ki­schen Fotografen Maros Markovic nut­ze ich am häu­figs­ten. Vom Prinzip her funk­tio­niert sie wie das Microstock Keyword Tool oder das von Yuri Arcurs. Man kann Suchbegriffe in neun Sprachen ein­ge­ben, aus­su­chen, ob in Fotos, Illustrationen oder Vektoren gesucht wer­den soll und ange­ben, wie vie­le Treffer ange­zeigt wer­den sol­len Der klei­ne, aber wich­ti­ge Unterschied ist, dass nicht nur eine oder zwei Agenturen durch­sucht wer­den, son­dern fünf! Fotolia, Shutterstock, Dreamstime, istock­pho­to und Getty Images. Damit sind sehr vie­le wich­ti­ge Webseiten abge­deckt und selbst wer nicht in eng­lisch, son­dern in deutsch ver­schlag­wor­tet, bekommt bei drei Agenturen (Fotolia, istock­pho­to und Getty) immer noch vie­le rele­van­te Treffer.

7. StockPhoto Keyworder

Beim Stockphoto Keyworder muss der Nutzer erst fünf eng­li­sche Begriffe in der lin­ken Spalte ein­ge­ben, dann erschei­nen auf Knopfdruck in der rech­ten Spalte häu­fig dazu pas­sen­de Begriffe, die durch einen Klick in die lin­ke Liste über­nom­men wer­den kön­nen. Wenn die Auswahl nicht aus­reicht, kann der mitt­le­re Knopf erneut gedrückt wer­den und so wei­ter. Anschließend kann die fer­ti­ge Liste in die Zwischenablage kopiert werden.

8. MyKeyworder

Die Webseite Mykeyworder.com funk­tio­niert eben­falls ähn­lich wie die Tools 4–6, jedoch wie­der mit eini­gen Unterschieden. Hier kön­nen zum einen end­lich auch Begriffe aus­ge­schlos­sen wer­den und außer­dem kann Flickr mit in die Suche ein­be­zo­gen wer­den, was meist jedoch nicht so hilf­reich ist. Nachteilig ist wie­der, dass nur Shutterstock unter­sucht wird. Dafür gibt es als net­tes Gimmick den „Shutterstock Keyword Optimizer“, bei dem ein Nutzer sei­ne Mitgliedsnummer bei Shutterstock ange­ben kann und sich dann anzei­gen las­sen kann, wel­che sei­ner Fotos weni­ger als eine vom Nutzer defi­nier­te Anzahl an Suchbegriffen auf­wei­sen. Wer will, kann sich auch eine Tagwolke aus­ge­ben lassen.

9. Stocktagger

Der Stocktagger wur­de vom Österreicher Marcus Irsigler ent­wi­ckelt, haupt­säch­lich für die Nutzung bei istock­pho­to, aber es funk­tio­niert genau­so­gut für ande­re Agenturen. Nach einer – lei­der not­wen­di­gen – Registrierung kann man ein Wort ein­ge­ben, zu dem Synonyme und ande­re ähn­li­che Wörter ange­zeigt wer­den. Diese kön­nen durch einen Klick auf ein Plus-​Symbol in die eige­ne Liste über­nom­men wer­den oder durch einen Klick auf das Wort selbst wer­den zu dem neu­en Wort wie­der­um Synonyme und ähn­li­che Wörter gesucht.

10. Photo Keywording Tool

Der Vollständigkeit hal­ber gilt es noch das schwe­di­sche Photo/​Image Keywording Tool zu erwäh­nen. Das Prinzip ist iden­tisch mit dem von Tool 4, es unter­schei­det sich nur in der Anzeige der Keywords. Ist dem­nach Geschmackssache, was beque­mer zu nut­zen ist.

11. Semanger Keywords

Semanger ist eine seman­ti­sche Suchmachine, wel­che nicht expli­zit für das Verschlagworten von Fotos gedacht ist, aber aus ver­schie­de­nen Gründen trotz­dem gut dafür funk­tio­niert. Es wird in ein Suchfeld ein deut­scher Begriff ein­ge­ge­ben und man erhält eine Liste ver­wand­ter Wörter, Synonyme und pas­sen­de Assoziationen. Die Daten kom­men von der Suchmachine Yahoo/​Bing und einem eige­nen Index mit vie­len .de- und .org-​Domains. Da das Tool nicht für die Bildbranche gedacht ist, gibt es auch vie­le unpas­sen­de Treffer. Der Vorteil ist jedoch im Gegensatz zu den Tools, wel­che auf eine oder meh­re­re Bildagenturen als Datenbasis zurück­grei­fen, dass man kei­nen „Keyword-​Inzest“ betreibt, also immer die ewig glei­chen Begriffe benutzt wer­den, wäh­rend Bildkäufer viel­leicht ganz ande­re Suchbegriffe verwenden.

12. ProStockMaster

Die kos­ten­lo­se Software ProStockMaster (für Win und Mac) bie­tet eine Art Rumdum-​Sorglos-​Paket für Stockfotografen, mit der die­se ihre Fotos ver­wal­ten, sor­tie­ren, hoch­la­den und vor­her eben auch ver­schlag­wor­ten kön­nen. Nach Eingabe eini­ger Begriffe wer­den ähn­li­che Wörter vor­ge­schla­gen. Die Besonderheit: Die fer­ti­gen Suchbegriffe kön­nen auf Knopfdruck in vie­le ver­schie­de­ne Sprachen über­setzt werden.

13. Google Adwords Keyword Tool

Das kos­ten­lo­se Keyword-​Tool von Google Adwords kann man – ähn­lich wie bei Semanger – ähn­lich gut als Stockfotograf zweck­ent­frem­den. Gedacht ist das Tool für Werbetreibende, wel­che wis­sen wol­len, wel­che Suchbegriffe sie buchen soll­ten, damit ihre Online-​Werbung am meis­ten geklickt wird. Dafür stellt Google sehr wert­vol­le Daten zur Verfügung: Die tat­säch­li­chen Suchbegriffe, wel­che Leute wie Du und ich täg­lich bei Google ein­ge­ben. nach Eingabe eines oder meh­re­rer Begriffe schlägt das Tool wei­te­re Wörter vor, die dazu pas­sen könn­ten. Das bes­te: Diese las­sen sich danach sor­tie­ren, wie häu­fig sie bei Google ein­ge­ge­ben wer­den. das heißt, dass ich wirk­lich die Begriffe nut­zen kann, wel­che mei­ne poten­ti­el­len Kunden eben­falls in der Realität ver­wen­den. Das ist auch der Grund, wes­halb ich die­ses Tool sehr ger­ne nutze.

Ich bin mir nicht sicher, aber es kann sein, dass man mehr Informationen erhält, wenn man sich vor­her mit sei­nem kos­ten­lo­sen „Google Adwords“-Konto einloggt.

14. Shutterstock Keyword Trends

Über das Keyword Trends Tool der Bildagentur Shutterstock hat­te ich schon hier im Blog aus­führ­li­cher berich­tet. Damit lässt sich ver­glei­chen, wel­che Suchbegriffe wann von Bildkäufern am meis­ten genutzt wer­den und wel­che Suchbegriffe häu­fi­ger ein­ge­tippt wer­den. Das Tool ist des­halb sehr wert­voll, weil wie­der Daten von ech­ten Bildkäufern genutzt werden.

15. Suchbegriffe, die zu Verkäufen führen

Das ist der Traum eines jeden Stockfotografen: Schon vor­her zu wis­sen, wel­che Suchbegriffe wie oft tat­säch­lich zu Verkäufen füh­ren. Mittlerweile bie­ten eini­ge Bildagenturen die­se Daten ihren Fotografen an, auf ver­schie­de­ne Weisen. Die ers­te Agentur war Dreamstime, wel­che schon lan­ge in der Verkaufsauflistung zeigt, wel­che Begriffe der Käufer ver­wen­det hat. Wird dann auf das Bild geklickt, erschei­nen alle Begriffe untereinander.

Shutterstock bie­tet in deren Beta-​Testraum neue „Image Gallery Stats“ an, in denen pro­zen­tu­al ange­zeigt wird, wel­che Suchbegriffe bei einem Foto am häu­figs­ten zu einem Verkauf führten.

Still und lei­se hat auch die Bildmaschine umfang­rei­che neue Statistikfunktionen ein­ge­führt. Eine sehr nütz­li­che ist die Funktion, bei der ange­zeigt wird, wie häu­fig die Suchbegriffe eines Fotos zu einer Anzeige des Fotos führten.

Diese Daten der Bildagenturen hel­fen vor allem dann, wenn man schon vie­le Fotos online hat und ähn­li­che Motive ver­schlag­wor­ten will.

Hilfe, so vie­le Tools! Wie nut­ze ich die richtig?

Die Vielzahl die­ser Tools kann einen ver­wir­ren. Deswegen gibt es nächs­tes Mal einen Artikel dar­über, wie man die­se Tools am bes­ten kom­bi­niert und opti­mal nutzt.

Doch vor­her wür­de ich ger­ne wissen:
Welche (kos­ten­lo­sen) Keyword-​Tools nutzt ihr am meis­ten und war­um? Oder kennt ihr gar wel­che, die ich ver­ges­sen habe?

Update: 16. FlemishTagger

Der FlemishTagger erlaubt das Sortieren von fer­ti­gen Keyword-​Listen, sowie eine Längenbegrenzung auf eine bestimm­te Wortzahl sowie eine Rechtschreibprüfung. Außerdem wer­den Template-​Listen für beson­ders häu­fig vor­kom­men­de Wortgruppen unterstützt.

Metadaten für Videos bei Shutterstock, Pond5 und Revostock

Wer irgend­wann anfängt, nach Fotos auch Videos bei Agenturen hoch­zu­la­den, wird auf ganz neue Probleme stoßen.

Eins die­ser Probleme ist die Verschlagwortung und Beschriftung der Videos.

Dabei könn­te es so ein­fach sein: Genau wie Fotos kön­nen auch Videos Metadaten im IPTC-​Standard spei­chern, indem ein­fach bei Adobe Bridge, Lightroom o.ä. auf „Dateieigenschaften“ geklickt wird und dort die ent­spre­chen­den Felder wie Titel, Beschreibung und Keywords aus­ge­füllt wer­den. Leider kön­nen bis­her nur die Agenturen Pond5* und Revostock* die­se Daten einlesen.


Bei Shutterstock* gibt es immer­hin eine Notlösung.

Dort kön­nen die Metadaten als CSV-​Datei hoch­ge­la­den wer­den. Leider gibt es da eini­ge Stolpersteine. Shutterstock ver­langt, dass die CSV-​Datei vier Spalten hat: Filename, Description, Keywords, Model Release. Darunter ste­hen dann die Informationen der jewei­li­gen Videos. Das Feld „Model Releases“ darf nur die Eigenschaft „I want to upload a release now“ oder „No release requi­red“ enthalten.

Das Blöde ist, dass beim Speichern einer CSV-​Datei mit Excel als Trennzeichen Semikolons benutzt wer­den. Shutterstock ver­langt aber Kommas als Trennzeichen. Außerdem will Shutterstock, dass jedes Feld vor­ne und unten von Anführungszeichen begrenzt ist. Wenn ich die­se jedoch bei Excel ein­ge­be, spuckt er mir beim Speichern in einer CSV-​Datei jeweils drei statt ein Anführungszeichen aus.

Selbst die Anleitung bei Shutterstock ist nicht ganz rich­tig. Diese sieht so aus:

Richtig wäre hin­ge­gen eine CSV-​Datei, die so aussieht:

Filename,Description,Keywords,Model Release
„2011a_maria_auf_wiese_01_1259.mov“,Pensive girl daydreaming,„woman, pen­si­ve, thin­king, natu­re, mea­dow, dre­a­ming, smi­ling, happy“,„I want to upload a release now“
„2011a_mint_leaves_01_1425.mov“,„Panning over pep­per­mint leaves“,„mint, pep­per­mint, lea­ves, leaf, natu­re, herb, herbs, pan, panning“,„No release required“

Bisher expor­tie­re ich des­we­gen die Daten von einer nor­ma­len Excel-​Tabelle (.xls) in eine CSV-​Datei. Die Option fin­det ihr im „Speichern unter…“-Menü unten bei „Dateityp“. Danach öff­ne ich die CSV-​Datei mit einem Texteditor und rufe die „Suchen/Ersetzen“-Funktion auf. Damit erset­ze ich alle Semikolons durch Kommas und „““ durch „. Ist etwas umständ­lich, geht aber trotz­dem schnel­ler, als die Daten für 20 Videos bei Shutterstock per Hand in jedes Feld kopie­ren zu müssen.

In Kurzfassung: Alle Spalten müs­sen durch Kommas getrennt sein. Alle Spalten müs­sen vor­ne und hin­ten ein Anführungszeichen haben, nur die ers­te Zeile mit den Überschriften kann, muss aber kei­ne Anführungszeichen haben.

Revostock und Pond5 erlau­ben zwar auch den Import einer CSV-​Datei, was ich bis­her aber nicht not­wen­dig emp­fand, da bei­de Agenturen die Metadaten aus­le­sen kön­nen und das schnel­ler geht als erst eine auf die Agentur zuge­schnit­te­ne CSV-​Datei zu erstellen.

Damit ich nicht den Überblick über mei­ne Videos und die Metadaten ver­lie­re, habe ich eine Excel-​Tabelle, in der ich für jedes Video den Titel, die Beschreibung und die Suchbegriffe auf­lis­te und ver­mer­ke, bei wel­chen Agenturen ich das Video hoch­ge­la­den habe und ob es ange­nom­men oder abge­lehnt wurde.


Wie beschrif­tet ihr eure Videos? Kennt ihr einen bes­se­ren Weg, eine für Shutterstock pas­sen­de CSV-​Datei zu erzeugen?

Neues Keyword-​Trends-​Tool bei Shutterstock

Viele Bildagenturen über­bie­ten sich mit Aktionen zur Kundengewinnung: 10% Rabatt hier, 20% da, dort ein Amazon-​Gutschein ab einer Mindestbestellmenge, hier die Verlosung einer Reise oder eines iPad.

Für die Fotografen haben die Bildagenturen nur sel­ten guten Nachrichten parat, eher scho­cken sie mit Honorarkürzungen oder Ablehnungsorgien. Eine posi­ti­ve Ausnahme ist Shutterstock. Vor eini­gen Wochen schenk­ten sie den Fotografen die Testversion eines Tools, mit dem die­se sehen kön­nen, wel­che Suchbegriffe am häu­figs­ten zum Verkauf eines Bildes führten.

Gestern gab Shutterstock ein wei­te­res hilf­rei­ches Keyword-​Analyse-​Tool namens „Keywords Trends“ in der Testphase frei. Das besteht aus zwei Teilen.

Einerseits gibt es eine Diagramm-​Ansicht, bei der Fotografen die Häufigkeit von ver­wen­de­ten Suchbegriffen im Zeitverlauf ver­glei­chen kön­nen. Das ist zum Beispiel hilf­reich, um raus­zu­fin­den, wann genau es sich lohnt, sai­so­na­le Fotos zum Thema Weihnachten, Ostern, Thanksgiving oder Neujahr hoch­zu­la­den. Weihnachtsbilder wer­den zum Beispiel ab Mitte August ver­stärkt gesucht, die Kurve steigt steil an und Ende November nimmt sie eben­so steil wie­der ab.


Eine wei­te­re Möglichkeit der Nutzung ist der Vergleich ver­schie­de­ner Themengebiete. Hier zum Beispiel die Ansicht, wel­che Ethnien am meis­ten gesucht werden:

Nach Asiaten wird etwas mehr gesucht als nach Afrikanern. Interessant auch, dass der Begriff „cau­ca­si­an“ für „wei­ße“ Menschen ganz unten ran­giert, ver­mut­lich, weil die Bildsucher stan­dard­mä­ßig davon aus­ge­hen, wei­ße Menschen ange­zeigt zu bekommen.

Andere Nutzungsmöglichkeiten wären der Vergleich der gefrag­tes­ten Hunderassen (Labrador Retriever), der am häu­figs­ten gesuch­ten Farbe (grün) oder der Vergleich von Synonymen, um zu sehen, wel­che von Bildkäufern am meis­ten genutzt werden.

Der zwei­te Teil des Tools ist eine Anzeige der Suchbegriffe, die der Fotograf am meis­ten für sei­ne Bilder ver­wen­det (Common) und eine Anzeige, mit wel­chen Begriffen Bildkäufer die Fotos des Fotografen am häu­figs­ten kaufen(Most Downloaded).

Bei einem Fotografen, der per­fekt in der Verschlagwortung und Motivwahl ist, wür­den idea­ler­wei­se bei­de Anzeigen iden­tisch aus­se­hen. Wer häu­fig Wörter als Suchbegriffe benutzt, die von den Kunden nicht gebraucht wer­den, soll­te sei­ne Verschlagwortung über­den­ken. Auch ich habe sofort eini­ge sehr nütz­li­che Anregungen sehen kön­nen. Zum Beispiel ver­schlag­wor­te ich zu häu­fig mit „Gesicht“ (face), was Käufer kaum benutzen.

Hinweis: Zur Zeit wer­den nur die Suchanfragen ab Januar 2011 kom­plett aus­ge­wer­tet. Suchanfragen von 2010 flos­sen bis­her nur zum Teil in die Anzeige ein, was die Ergebnisse vor 2011 sehr schwan­ken lässt, vor allem bei weni­ger gebräuch­li­chen Wörtern. Im Laufe der Zeit wird die Anzeige jedoch immer genau­er, je mehr Daten ver­wen­det werden.

Ein ähn­li­ches Tool namens „Picniche“ gibt es schon seit eini­ger Zeit von Rob Davis, mit dem Unterschied, dass die­ses das Verhältnis zwi­schen ange­bo­te­nen und ver­kauf­ten Dateien mit bestimm­ten Suchbegriffen analysiert.

Was sagt ihr zu dem „Keyword Trends“-Tool? Was für Schlussfolgerungen könnt ihr dar­aus ziehen?