Nach einigen Monaten Abstinenz bin ich endlich wieder dazu gekommen, eine neue Folge von „Pimp My Stock!“ zu schreiben, bei der ich Leserfotos auf ihre Verkäuflichkeit hin beurteile.
Die folgende Mail schrieb mir Tom zu seinen Bildern:
„Hallo Robert,
ich bin auf deinen Blog aufmerksam geworden, den ich sehr interessant finde. Gerne würde ich an deiner „Pimp my Stock“ Serie teilnehmen. Du kannst, wenn Du magst daraus auch einen entsprechenden Blog-Beitrag entwerfen.
Ein paar Infos zu mir: Als Amateur-Fotograf habe ich mir kürzlich eine Vollformat Kamera (Nikon D600) mit den Objektiven Tamron AF ASPHERICAL 28–200mm 1:3.8–5.6, Nikon AF Nikor 50mm 1:1.8 und SIGMA 70–300mm 1:4–5.6 D ausgeliehen. Ich fotografiere seit 2013 und bin durch mein Studium der Medientechnik zur Fotografie gekommen. Zunächst mit einer Sony Alpha 77 Kamera und einer 35mm Festbrennweite.
Nach ein paar Tagen hatte ich einige Ideen mit der Kamera eingefangen. Natürlich würde mich interessieren, inwieweit diese Bilder Stockfoto tauglich oder noch verbesserungswürdig sind.
Danke für das Lesen.
Viele Grüße, Tom“
Schauen wir uns mal seine Bilder an:
Das erste Bild zeigt eine Schale mit Kaffeebohnen. Da Kaffee eine Droge ist, nach der viele Menschen süchtig sind und auch viele Cafés, Restaurants, Coffeeshops, Tankstellen, Supermärkte und so weiter mit einem schnell gebrühten Kaffee Geld verdienen wollen, bietet sich das Motiv als Stockfoto an.
An der Umsetzung lässt sich jedoch noch arbeiten. Zuerst hat das Bild einen merklichen Gelbstich. Auch ist unklar, warum die Bohnen in dieser eher unfotogenen Schale präsentiert werden. Ein rustikaler Holz-Untergrund oder ein Vintage Kaffeesack oder etwas ähnliches wäre passender gewesen. Generell wäre hier auch der Einsatz eines Makro-Objektivs vermutlich hilfreicher.
Laut Bildtitel soll dieses Vorhängeschloss auf einem Laptop das Konzept „Cyber-Security“ visualisieren. Die Idee ist natürlich passend, wenn auch nicht ganz neu. Bei der Umsetzung fällt als erstes auf, dass Kamera und Laptop nicht parallel zueinander ausgerichtet sind, weil das Monitorscharnier oben nicht parallel zum Bildrand läuft. Auch veraltet das Bild so schnell wie das Laptop-Modell, weshalb es sich nicht lange am Markt halten wird. Vermutlich wäre das Schloss stehend mit wenig Tiefenschärfe auch besser ins Bild gesetzt gewesen.
Verschiedene Küchenmesser liegen nebeneinander hier. Profis werden sofort erkennen, dass die Klingen der Messer leider nicht so sauber sind, wie sie hätten sein sollen. Auch die Reflexion auf dem Untergrund ist nicht optimal. Etwas unklar ist auch der Verwendungszweck: Soll das Motiv für ein Horrorfilm oder ‑buch sein oder Einsatzmöglichkeiten in der Küche bewerben? Beides passt hier nicht ganz. Für erstes hätte z.B. etwas Kunstblut geholfen und dramatischeres Licht, bei letzterem stören die Klingenflecken sowie das „Schwarz in Schwarz“.
Das nächste Bild zeigt eine Schale mit Müsli. Meine Kritikpunkte reihen sich leider in die schon erwähnten Mängel ein. Der Weißabgleich ist etwas zu gelblich, die Schale sowie der Löffel sind mit den störenden Mustern nicht stock-tauglich genug und das Müsli ist nicht dekorativ genug angerichtet.
Wer sich diese Bestseller-Müsli-Bilder anschaut, wird merken, dass hier ein klarer Bildaufbau mit einigen dekorativ angeordneten Früchten sehr positiv auf das Ergebnis auswirken. Es gibt im Internet auch etliche Tutorials, die zeigen, dass bei solchen Fotos meist ein Dummy-Untergrund eingesetzt wird, damit die Haferflocken und andere Zutaten trotz Milch oder Joghurt nicht absinken.
Das letzte Bild zeigt viele halbierte Orangen. Von allen heute gezeigten Bildern würde ich diesem noch am ehesten Verkaufschancen einräumen. Noch besser wären diese, wenn die Orange (vor allem unten rechts) gerader ausgerichtet wären. Außerdem hätte ich das Bild mit mehr Helligkeit, Sättigung und Kontrast bearbeitet, damit es nicht so flau wirkt.
Was sagt ihr? Würdet ihr meiner Meinung zustimmen oder was würdet ihr Tom raten?
Falls ihr wissen wollt, wie sich eure Fotos schlagen, könnt ihr gerne ebenfalls kostenlos in einer „Pimp My Stock“-Folge mitmachen. Alle Details findet ihr hier.
Wow, schon sechzig Folgen meiner seit über neun Jahren beliebten Serie „Pimp My Stock!“ Falls jemand trotzdem noch nicht wissen sollte, worum es in dieser Serie geht: Bei „Pimp My Stock!“ können mir Leserinnen und Leser ihre Fotos schicken, welche ich dann auf ihre Verkäuflichkeit hin bespreche. Es geht also nicht (nur) um Schönheit, sondern um die ehrliche Antwort auf die Frage, wie gut sich diese Motive bei Bildagenturen verkaufen würden.
In dieser Folge bat mich Petra, einen Blick auf ihre Bilder zu werfen:
„Hallo Herr Kneschke, ich hatte Sie im Oktober angeschrieben zu PIMP MY STOCK. Hier nun eine Auswahl meiner Fotos zur Durchsicht für Sie. Mir ist völlig klar, Sie können nicht zu jedem etwas sagen. Suchen Sie sich etwas aus. Ich bin für jeden Input dankbar. Ich freu mich, ich könnte solche Fotos an eine Stockagentur geben, um nebenbei etwas Taschengeld zu generieren. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Petra aus HH“
Hier sind die zehn Fotos, die Petra geschickt hat:
Das erste Bild zeigen vermutlich Blüten (?) an einem Baum. Rein vom Motiv her wird sich das garantiert nicht verkaufen, weil diese Bilder abseits ganz spezieller Botanik-Bücher sich kaum eignen, weiter gefasste Konzepte zu illustrieren. Bei der Komposition hätte ich darauf geachtet, dass oben links und in den beiden unteren Ecken keine störenden Elemente zu sehen sind, das kann man aber notfalls auch nachträglich per Bildbearbeitung entfernen.
Solche Wolkenbilder bieten sich schon eher zum Verkauf an: Neben den allgemeinen Themen Wetter und Natur kann man mit ihnen auch „Freiheit, saubere Luft, Unendlichkeit, Religion“ und vieles weitere assoziieren.
Störend ist meiner Ansicht nach leider der Strand als dunkler Streifen im unteren Bildrand. Ich hätte mich hier bei der Aufnahme mehr auf den Himmel konzentriert, also das Bild knapp oberhalb des Strands abgeschnitten oder das Bild nachträglich dort beschnitten. Letzteres hätte zusätzlich den Vorteil, dass ich zudem ein breiteres Format erhalte, dazu jedoch später mehr.
Ich vermute, dieses Foto zeigt die Spiegelung einer Treppe im Glasgeländer derselben. Langjährige Leser dieser Serie wissen, dass ich gebetsmühlenartig darauf hinweise, dass es in der Regel ein schlechtes Zeichen ist, wenn ich den Bildinhalt erraten muss.
So auch hier: Solche abstrakten Motiven werden sich leider kaum bei Bildagenturen verkaufen, weil sie wieder konkret noch konzeptionell genug Bedeutungsebenen enthalten.
Ich mag diesen Blickwinkel sehr: Bäume im Wald von unten nach oben fotografiert. Abseits meiner persönlichen Vorliebe ist es auch ein gutes Stockfotografie-Motiv, weil es hier zum einen die Bäume und den Wald als Thema hat und als Konzeptbild für Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Wachstum und so weiter stehen kann.
Ich hätte sicher auch noch an der hellsten Stelle im Bild ein künstliches „Lens Flare“ eingefügt, um die Sonne stärker zu betonen. Die schon bestehende Konkurrenz bei diesen leicht nachzuahmenden Motiven ist jedoch sehr groß, sodaß für dieses Bild die Verkaufschancen trotzdem gering sind.
Hier sehen wir abgeplatzte blaue Farbe. Wenn wir dieses Motiv stellvertretend für Grunge-Texturen allgemein nehmen, sage ich, dass es sich ganz gut verkaufen kann.
Im Detail müsste dafür jedoch einiges optimiert werden. Der linke Teil ist leider unpassend. Er hätte so ausgerichtet werden müssen, dass er mindestens parallel zum Bildrand verläuft oder noch besser gar nicht zu sehen ist, die abgeplatzte Farbe also formatfüllend ist. Außerdem wäre etwas mehr Weitwinkel sinnvoll gewesen, um mehr Motiv zu haben, aus dem sich Designer im Zweifelsfall selbst den passenden Ausschnitt wählen können.
Für diese Blüten gilt ähnliches wie für das erste Foto: Zu speziell, um damit Geld zu verdienen. Davon abgesehen ist es kopfüber und leider auch ein typisches „Mache ich nebenbei bei einem Spaziergang“-Motiv von Hobby-Fotografen, also schon massenhaft vorhanden.
Auch dieses Bild ist etwas schwer zu erkennen, ich vermute, es ist ein Baum im Regen. Trotzdem transportiert das Bild eine Stimmung, die sich gut zur Illustration einiger Themen eignet. Es wird sicher kein Bestseller, aber mit sorgfältiger konzeptioneller Verschlagwortung könnten einige Verkäufe abfallen.
Diese Seile mit Knoten sind grafisch ganz interessant und auch thematisch sicher ab und zu einsetzbar. Die beiden Dellen oben in der Mitte würde ich noch wegretuschieren und dann ist es ein ganz passables Stockfoto.
Bei dieser imposanten Baumwurzel ist offensichtlich der Weißabgleich ziemlich kühl geraten, da würde ich zu einem deutlich wärmeren Ton raten. Wie schon beim obigen Wald-Bild ist hier die Konkurrenz aber auch sehr groß, weshalb ich wenig Verkäufe erwarten würde.
Zum Schluss sehen wir alte Bahnschienen. Hier hat die Komposition leider weder Hand noch Fuß, weshalb ich das Bild als untauglich erachten würde.
Insgesamt ist auffällig, dass alle Bilder das Format 4:3 haben, wahrscheinlich ist das an der Kompaktkamera voreingestellt gewesen. Dieses Seitenverhältnis ist jedoch sehr ungünstig, weil es quasi standardmäßig „billig“ wirkt, da die teureren Kameras alle im 3:2‑Format aufnehmen. Auch die Bildagenturen benachteiligen solche Formate in der Suchanzeige, siehe mein ausführlicher Artikel hier. Noch beliebter sind aktuell sogar noch weitere Formate wie 16:9 oder Panoramen.
Auch die Motivwahl scheint sehr „Spaziergang“-lastig zu sein. Wenn das Ziel sein soll, mit Stockfotos ein Taschengeld zu verdienen, müssen die Motive für Designer nützlicher und schwerer zugänglich sein. Diese Motive wie oben gibt es leider auf Gratis-Plattformen schon zuhauf.
Wer ebenfalls kostenlos mitmachen und mir seine Bilder zur Besprechung schicken will, findet hier alle notwendigen Informationen.
In der aktuellen Folge von „Pimp My Stock!“ werden wir viele Tierbilder sehen. Nicolas schrieb mir vor einigen Wochen folgendes:
„Hallo Robert,
ich heiße Nicolas und habe vor etwa einem halben Jahr das Angebot bekommen, meine Bilder in einem Gebäude der VHS auszustellen. In diesem Rahmen wurde mir freigestellt mit Preis auszustellen und die Bilder zum Verkauf freizugeben. Seitdem beschäftige ich mich mit der Vermarktung von Fotografien und habe erst kürzlich eine Webseite erstellt (https://goldbach-wildlife.de).
Natürlich habe ich mich auch mit dem Verkauf der Bilder als Stockfotos beschäftigt und bin bei meinen Recherchen schnell über deine Webseite gestolpert und habe hier viele Informationen und Denkanreize gefunden. Ich bin mir allerdings unsicher, ob sich meine Bilder für den Verkauf als Stockfotos eignen, da ich mich sehr auf die Tierfotografie fokussiere. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn du meine Bilder hinsichtlich der Vermarktung bewertest.
Eigentlich komme ich aus dem Bereich der bewegten Bilder und habe mit dem Filmen von Tieren begonnen. Im Frühjahr 2018 habe ich mir dann eine Fujifilm X‑T2 mit einem Teleobjektiv zugelegt und mit der Fotografie begonnen. Da mir die Wildtierfotografie sehr viel Spaß macht, habe ich das auch immer weiter ausgebaut und lange Zeit lagen die Bilder nur auf der Festplatte, was ich nun langsam ändern möchte. Neben der Tierfotografie versuche ich mich auch immer wieder an Landschaften, aber das wird wohl nie mein Hauptgebiet werden. Erst kürzlich habe ich mir ein Makroobjektiv zugelegt und experimentiere mit diesem nun immer mehr herum.
Mich würde für die Zukunft interessieren wie vermarktungsfähig meine Bilder sind und dazu deine professionelle Einschätzung hören. Bislang biete ich meine Bilder nur über meine noch sehr junge Webseite an. Am meisten freue ich mich allerdings weiter in die Natur zu gehen, um Tiere beobachten und fotografieren zu können – man lernt bei nahezu jedeBegegnung was Neues.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du dir meine Bilder mal anschaust.
Beste Grüße Nicolas Goldbach
Noch einige Hintergrundinformationen zu den Bildern, die ich im Anhang mitschicke [Diese habe ich hier entfernt und als Bildbeschreibung direkt unter die jeweiligen Bilder verschoben; Anmerkung R.K.]“
Bevor wir einen Blick auf seine Tier- und Naturbilder werfen, einige Worte zu beliebten Tiermotiven vorab.
Weltweit gibt es ca. 50 Mio. Tierarten, davon über 6.000 verschiedene Säugetier-Arten. Von dieser großen Auswahl machen jedoch zwei Arten mit sehr großem Abstand das Rennen: Hund und Katze. Das liegt daran, dass Hunde und Katzen die weltweit beliebtesten Haustiere sind, sich viele Menschen also damit identifizieren können oder bereit sind, für Produkte, die mit diesen Tieren werben oder für diese Tiere verkauft werden, Geld auszugeben.
Alle anderen Tiere haben es deutlich schwerer, bei den generischen Microstock-Agenturen auf anständige Verkaufszahlen zu kommen. Der (Oster)Hase hat noch ganz gute Chancen oder niedliche Kücken (ebenfalls wegen Ostern), davon abgesehen nur noch Pferde und Kühe wegen der Verbreitung als Nutztiere und dann noch einige sehr fotogene und eher seltene Tiere wie der Buckelwal, Elefanten, Eisvögel oder Löwen.
Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet empfiehlt sich für die Tierbilder von Nicolas eher eine Spezialagentur für Tierfotos, welche diese auch wissenschaftlich korrekt benennen kann und nicht für wenige Cent im Abo anbietet. Aber nun zu seinen Bildern:
Basstölpel: fotografiert in Helgoland; die Tiere nisten direkt am Wegrand
An dieser Basstölpel-Aufnahme ist nichts auszusetzen, besonders gefällt mir der Beinahe-Komplementärkontrast zwischen den orangefarbenen Köpfen und dem dunkelblauen Hintergrund. Auch die sichtbare Federnpflege, die stockkonzepttauglich auch als „Zuneigung“ interpretiert werden könnte, mag der Verkäuflichkeit förderlich sein. Für Bildagenturen wäre etwas mehr Textfreiraum hilfreich gewesen.
Dovrefjell: verschneite Berglandschaft im Dovrefjell Nationalpark in Norwegen. Mein Highlight hier war eine Herde wilder Rentiere. Diese Fotos veröffentliche im Januar bei meiner Ausstellung
Diese norwegische Schneelandschaft erfüllt viele Kriterien eines guten Stockfotos: Universell nutzbar, Textfreiraum, klarer Aufbau. Ich könnte mir eine noch kontrastreichere und stärker gesättigte Version im Panoramaformat ebenfalls vorstellen.
Junge Gämse: Auch wenn Mutter Gams wohl nicht begeistert war, war das Jungtier wohl etwas zu neugierig, um nicht nachzusehen, was ich da tue.
Der neugierige Blick der jungen Gams ist die Zutat, welche dieses Foto gelungen macht. Auch hier könnte mehr Mut bei der Sättigung nicht schaden und die beiden Gräser rechts vom Tier würde ich retuschieren, um mehr Textfreiraum zu bekommen.
Eidechse: Leider ist mir die genaue Art unbekannt. Die Eidechse habe ich in Südafrika fotografieren können.
Erkennt ihr das Problem auf dem Bild der Eidechse? Wer auf den abgeschnittenen Schwanz oben getippt hat, liegt richtig. Sowas sollte vermieden werden, aber da die Eidechse weder ikonisch ist noch korrekt benannt werden kann, sind die Verkaufschancen eher gering, auch wenn das Bild bis auf den Schwanz gut gelungen ist.
Flusspferd: Das gähnende Flusspferd im Licht des Sonnenuntergangs konnte ich im St. Lucia Lake in Südafrika fotografieren.
Das gähnende Flusspferd mit dem beeindruckenden Maul gefällt mir sehr gut. Etwas mehr Raum um das Hauptmotiv könnte auch hier nicht schaden, weniger Tiefenschärfe würde das unruhige Wasser besser weichzeichnen und dadurch weniger Ablenkung verursachen. Im Kontext von Microstock-Agenturen würde ich diesem Motiv zusammen mit der Winterlandschaft am meisten Chancen einräumen.
Grasfrosch: Der Grasfrosch hat im Flachwasser eines Moortümpels die Sonnenstrahlen im Frühling genossen. Aufgrund des tiefen Kamerastandpunkts, ist diese auch etwas nass geworden, hat es aber glücklicherweise verkraftet.
Gegen den bei Microstock-Agenturen allgegenwärtigen grünen Laubfrosch mit den roten Augen ist dieser Grasfrosch schon etwas öde, zumal die linke Bildhäfte das Bild sehr unruhig macht. Wenn es die Bildauflösung hergibt, würde dieser mutige und starke Beschnitt das Foto deutlich stock-tauglicher machen:
Mein Beschnitt-Vorschlag Schilf: Die goldenen Farben sind durch eine tief stehende Wintersonne, die das Schilf von der Seite angestrahlt hat, entstanden. Die hellen Flecken im Hintergrund sind Eisflächen auf dem See.
Äh, ja. Schilf in Retro-Farben. Ich kann mir gut vorstellen, dass Boutique-Agenturen wie Stocksy oder Photocase ihre Freude an dem Bild hätten, aber viele Verkaufschancen sehe ich leider trotzdem nicht, dazu ist die Nachfrage nach Schilf zu gering.
Steppenzebra: Dieses Steppenzebra war für mein Teleobjektiv so nah, dass notgedrungen ein Portrait entstanden ist.
Bei diesem Bild erkennt man schnell, dass es ein Zebra sein soll. Den arttypischen Schwarz-Weiß-Kontrast hätte ich bei der Bildbearbeitung stärker rausgearbeitet, hier hat das Weiß eine deutlich gelb-orangene Färbung.
Generell sind die Fotos technisch gut, aber es ist eine gewisse Beliebigkeit zu spüren. Wenn die Fotos nur das Nebenprodukt einer schönen Zeit draußen in Nähe der Tiere sind, ist das vollkommen okay.
Wenn es aber ums Geld verdienen geht, einige mögliche Vorschläge: Konkret Tiere so fotografieren, dass sie als Ausgangsmaterial für Foto-Montagen dienen können, wiedieseBeispielehier*. Oder sich gleich auf Hunde, Katzen und Osterhasen spezialisieren. Kein Scherz.
Wer ebenfalls an einer kostenlosen Rezension seiner Bilder interessiert ist, findet hier alle Informationen zur Teilnahme.
Wer von den Leserinnen und Lesern nun ebenfalls Lust auf Tierfotos bekommen hat, findet in diesen Bestsellern zur Tierfotografie etliche nützliche Tipps und Anregungen:
Willkommen zur aktuellen Folge von „Pimp My Stock!“, der Serie, wo ich Stockfotos auf ihre Verkäuflichkeit hin bewerte. Diesmal meldet sich Herbert bei mir, der seine Fotos bei EyeEm anbietet. Er schreibt mir:
„Hallo Robert,
Mein Name ist Herbert. Vor zwei Jahren hab ich zum ersten Mal Fotos bei Shutterstock, Fotolia, iStock und Alamy hochgeladen. Die Gnade der frühen Geburt und der sicheren Rente hat aber den Nachteil, dass mein Schulenglisch nur ein Wahl- bzw. Nebenfach war. Die letzten 40 Jahre habe ich das selten benötigt und es völlig ist verkümmert. Da aber bei allen Agenturen englisch Voraussetzung ist, ist mein Stockfotobetrieb aus Zeitgründen wieder in den Hintergrund getreten.
Zurzeit biete ich meine Fotografien unter dem Namen Herbb nur auf EeEym an. Dort sind ca. 1200 Fotos hingelegt. 820 haben es in den Markt geschafft, 350 sind bei Partneragenturen untergekommen. Damit hab ich einen sagenhaften Gewinn von 9.50 Dollar erwirtschaftet.
Die Ablehnung der ca. 400 Fotos entzieht sich allerdings oftmals meinem Verständnis. Der intelligente Algorithmus, der die Bilder scannt, bringt immer wieder sonderbaren Ausschuss, bzw. fordert Genehmigungen, die einfach nicht erforderlich oder nicht zu bekommen sind.
Zurzeit bearbeite ich die Fotos mit ACDsee10Pro. Hier schärfe ich nach und ändere meistens den Kontrast, die Sättigung und die Helligkeit. Ich hab mit dem Programm vor ca. 20 Jahren angefangen und bin immer noch zufrieden. Natürlich kann es dem Platzhirsch Adobe nicht das Wasser reichen. Mein Ziel mit dem Stockfotoverkauf wären die jährlichen Abo-Kosten von Adobe zu verdienen.
Die ausgewählten Bilder wurden von EyeEm abgelehnt, weil sie nicht ihren Anforderungen entsprechen. Mich würde interessieren, wie das der Experte sieht.
Foto Nr 1 – 7 wurden wegen Qualitätsmängel abgelehnt. Die Bilder 8- 10 wegen fehlender Eigentümerbescheinigung.
Ein kleiner fotografischer Lebenslauf:
Nach 45 Jahr einzahlen in die Rentenkasse, bin ich jetzt in der Phase, in der ein Bruchteil wieder zurückkommt. Ich bin Rentner, der Garten ist inzwischen poliert, in meiner Hobby- Werkstatt sind alle Schrauben gezählt. Nur zum Fenster rausschauen ist zu langweilig. Nach den Schrauben wurden die Fotos sortiert und bei EeEym hochgeladen.
Ich fotografiere seit den 70er Jahren. Meine erste Knipse, Kamera wäre zu verwegen, war eine Agfa Pocket. Danach hab ich eine Gedächtnislücke bis zur Minolta X700. Um die zu erwerben musste ich mehrere Wochen zusätzlich nach Feierabend und am Wochenende einen Nebenjob annehmen. Leider wurde sie mir nach ein paar Jahren im Urlaub in Italien aus dem Auto geklaut Die folgende Kindererziehung und der Hausbau erforderten eine kleine schöpferische Pause. Geknipst wurde da mit einer kleinen Canon. Typ unbekannt.
Als dann die ersten digitale Kameras in den Medien auftauchten war ich wieder Feuer und Flamme. Für unseren ersten Südafrika-Urlaub im Jahr 2002 erwarb ich nach langem abwägen eine Nikon Coolpix 775 mit dem damaligen Spitzenwert 2,1 Megapix für 700DM. Damals eine stolze Summe. Die Einschaltzeit betrug so um die 7 Sekunden. Ein Dilemma, wenn man im Nationalpark Tiere fotografieren wollte. Bis Kamera betriebsbereit war, war im schlimmsten Fall das Zebra vom Löwen nicht nur erlegt, sondern mit Haut und Haaren gefressen. 😊. Ein zweiter Akku war damals einfach zu teuer. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Die Kamera eingeschaltet zu lassen, dann war am Nachmitag Schicht im Schacht. Die zweite Variante war zu hoffen, dass besagter Löwe fotogeil war und wartete, bis ich meine Kamera schussbereit hatte. Auch dies Kamera hatte eine kurze Halbwertszeit. Kurz vor Ende der Reise rutschte ich bei einem Spaziergang am Meer auf einem glitschigen Felsen aus und fiel ins Wasser. Obwohl die Kamera nur für max. eine Sekunde mit dem Wasser in Berührung gekommen war, bedeutete das das Todesurteil für sie.
Jetzt folgte eine Sanyo AZ3. Damals eine unbekannte und völlig unterschätzte Kamera. Alle höherpreisige Canons und Sonys von Bekannten waren ihr unterlegen. Leider hatte Sanyo gegen die aggressive Werbepolitik der beiden ersteren keine Chance und verschwand nach ein paar Jahren wieder vom Markt.
Nachdem ich viel auf Reisen war, sollte auch der Nachfolger bei guter Qualität in die Hosentasche passen. Es war Zeit für eine Panasonic Lumix TZ 3. Diesem Typ blieb ich dann, hoch bis zur Tz 10 treu. Einmal in den Einstellungen und den Menüs eines Herstellers gewohnt, wollte ich die Marke nicht wechseln und fotografiere bis jetzt mit der Lumix FZ1000. Der Abschied von der Hosentaschengröße fiel mir nicht leicht. Inzwischen bin ich das aber so gewohnt, dass ich mir nicht mehr anders vorstellen kann. Ob der nächste Schritt nochmals eine Brigdekamera wird oder ich dann doch mal zum Vollformat wechsle, weiß ich noch nicht.
Danke und schönen Gruß, Herbert“
Bevor wir uns nach dieser ausführlichen Einleitung seinen Fotos widmen, vorweg zwei Hinweise zu seiner Mail.
Erstens sind Ablehnungen, vor allem bei EyeEm gerne willkürlich begründet und sollten nicht als Maßstab für das eigene Fotografieren genommen werden. Andere Agenturen mögen die Bilder ganz anders beurteilen. Viel wichtiger ist meines Erachtens, dass man selbst realistisch einschätzen kann, ob die eingereichten Motive kommerziell genug sind, um Käufer zu finden.
Zweitens gibt es eine weitere gute Möglichkeit, in den Genuss von Adobe Photoshop zu kommen: In den letzten zwei Jahren bekommen alle Fotografen, die bei Adobe Stock mehr als 300 Bilder online gestellt haben und dabei weniger als 50% Ablehnungen erzielten, das Adobe Foto-Abo (Photoshop + Lightroom) kostenlos für ein Jahr. Die Chance ist hoch, dass Adobe auch 2020 dieses Angebot wieder ankündigen wird, erfahrungsgemäß eher in der zweiten Jahreshälfe. Wer mitmachen will, einfach hier klicken* und oben rechts auf „Verkaufen“ gehen.
Nun aber zu den Fotos:
Bei diesen beiden Oldtimern ist zwar schon ein Teil des Nummernschildes retuschiert worden, ich empfehle jedoch, auch den restlichen Teil zu entfernen. Außerdem würde ich das Bild oben enger beschneiden bis kurz über die rot-weiß gestreifte Markise, damit dieser Bereich weniger ablenkt. Ansonsten halte ich das Bild für stock-geeignet, wenn es mit den richtigen Begriffen wie „Vintage, Retro, etc.“ verschlagwortet ist.
Dieses Bild zeigt ein Heiligenhäuschen an einem Feld. Diese Häuschen sind an sich schon nicht der Renner bei Bildkäufern und hier helfen die angeschnittenen Bäume an den Rändern und die wilden Gräser im Vordergrund nicht, die Verkäuflichkeit zu verbessern. Ich sehe da wenig Verkaufschancen.
Das nächste Bild zeigt ein ähnliches Motiv, ein Wegkreuz an einer Bank. Auch wenn das Motiv generell ähnlich geringe Verkaufschancen hat, ist hier die Komposition zumindest deutlich ansprechender mit Textfreiraum, welche das Bild zumindest für religiöse Kunden attraktiver macht.
Das Foto zeigt einen verschneiten Weg im Winter. Hier stört mich, dass der Weg links etwas abgeschnitten ist und insgesamt wirkt es, als wäre bei der Bildbearbeitung zuviel HDR angewendet worden. Diese Jahreszeitenmotive sind prinzipiell beliebte Kalendermotive, dieses ist hier aber nicht plakativ genug, um in die engere Auswahl zu kommen.
Weiter mit den Jahreszeiten geht es bei diesem Herbstbild mit Herbstlaub. Auch hier gilt leider, dass das Laub nicht plakativ genug in Szene gesetzt wurde, um genügend Anklang bei Käufern zu finden.
Weingläser vor einem Ozean: Dieses Urlaubsmotiv ist von der Aussage sicher gefragt bei Käufern, in der Umsetzung hier jedoch verbesserungswürdig. Der Fokus muss mehr auf den Gläsern liegen, die sauberer aussehen müssten und der Hintergrund hätte mehr in der Unschärfe verschwinden müssen. Hier zum Vergleich ein Bestseller bei Adobe Stock*, der genau die erwähnten Unterschiede aufweist.
Ein altes verwittertes Fenster: Solche Motive gehören zu den Lieblingsmotiven von Hobby-Fotografen, insofern ist das Angebot entsprechend hoch. Um da überhaupt Chancen zu haben, würde ich bei diesem Motiv den Anschnitt rechts besser retuschieren und die perspektivische Verzerrung entfernen.
Bei diesem Bild einer Kuh im Stall fehlt die Eigentumsfreigabe, da diese anhand der Marke links im Ohr identifizierbar ist. Aber selbst wenn die Marke retuschiert würde, bliebe die Frage offen, ob ein Landwirt mit so einem Foto für seinen Betrieb werben würde? Ich bezweifle es.
Bei diesem Vogelfoto, vermutlich mit einer Alpendohle, kann ich nicht genau sagen, warum ein Property Release verlangt wird. Vermutlich wegen der teils lesbaren Schautafel. Diese lenkt auch etwas vom eigentlichen Motiv, dem Vogelfüttern ab.
Kleiderverkauf am Strand: Die Farben sind harmonisch im Bild und Einzelhandel-Themen sind generell gute Stockmotive. In der 100%-Ansicht ist vielleicht noch irgendwo ein Logo oder Label an der Kleidung erkennbar, was dazu geführt hat, dass die Agentur einen Property Release verlangt. Oder sie ist einfach nur streng und will einen wegen der eventuell geschützten Stoffmuster.
Allgemein kann ich die Entscheidungen von EyeEm in den vorliegenden Fällen schon nachvollziehen. Bei einigen Motiven lässt sich mit etwas mehr Bildbearbeitung vielleicht das Foto durch die Bildredaktion schummeln, aber wirkliche Bestseller-Chancen haben die Motive leider alle nicht.
Falls ihr wissen wollt, wie sich eure Fotos schlagen, könnt ihr gerne ebenfalls kostenlos in einer „Pimp My Stock“-Folge mitmachen. Alle Details findet ihr hier.
Es gibt wieder eine neue Folge von „Pimp My Stock“, in der Leser ihre (Stock)fotos einreichen können und ich diese in Bezug auf ihre Verkäuflichkeit hin bespreche. Wer ebenfalls kostenlos mitmachen will, findet hier alle weiteren Infos.
Hier erst mal die Mai von XY, der eine andere Muttersprache als Deutsch hat, lest also über einige holprige Formulierungen hinweg:
„Hallo Robert,
für den Fall, dass meine Bilder analysiert und veröffentlicht werden, möchte ich um Anonymität bitten und namentlich nicht genannt werden. Danke für das Verständnis, auch bei der Leserschaft.
Vor einiger Zeit bin ich auf deinen Podcast durch Recherche über Stockfotografie gestoßen und danach gelang ich zu deiner Seite und „Pimp my Stock“, was ich für eine absolut tolle Sache halte. Danke für deine Bemühungen in der Serie, danke, dass ich meine Bilder dir zur Analyse zusenden durfte.
Zu mir: Ich bin hauptberuflich psychologischer Psychotherapeut, arbeite in einer Klinik und fotografiere nebenbei als Hobby. Vor 5–6 Jahren fing ich mit der Handyfotografie an. Zunächst wild los fotografiert, im Verlauf dann mein Umfeld etwas mehr wahrgenommen. Da ich sehr viele Fotos auf der Festplatte hatte, wollte ich mich messen lassen und vor zwei Jahren bewarb ich mich bei iStock und habe dort nun etwa 1800 Bilder (Essential), wobei das Ganze eher eine quantitative Natur hat. Die Annahmequote liegt bei etwa 80 %, wobei die Ablehnungsgründe eher mit Property Release oder mit Mehrfacheinreichungen zu tun haben, was mir vollkommen schlüssig erscheint. Ein richtiges Konzept oder Portfolio habe ich nicht wirklich, wobei ich mich bei den einzelnen Bildern beim Auslösen oder Nachbearbeiten (Lightroom) dennoch um Qualität bemühe. Mir ist aufgefallen, dass je mehr ich mich in der psychotherapeutischen Arbeit vertiefe, desto mehr benötige ich eine Abwechslung, wo ich wenig/kaum Bezug zu Menschen habe. Ein spannender Nebeneffekt ist für mich, mein Werkzeug, genauer hinzuschauen, auch in der Amateurfotografie versuche zunehmend anzuwenden. Dadurch bekomme ich immer mehr das Gefühl, wie unfassbar komplex das Fotografieren ist, wobei ich erst jetzt das Licht als Medium anfange ansatzweise zu verstehen. Ein spannender Prozess.
Im ersten Jahr passierte bei iStock nichts. Dann als ich Ende 2018 mein erstes Foto und dann noch fünf weitere verkaufte, wollte ich es nicht glauben. Es fühlte sich für mich an, wie wenn ich im Lotto gewonnen hätte. Vor dem Hintergrund, da ich zwar einen Wunsch habe, (auch gewissen finanziellen) Erfolg zu erzielen, aber unter den Abermillionen Fotos mit stets wachsendem Angebot und weltweiten Profis in der Reihe, ernsthaft glaubte ich nie an den Verkauf.
Nun habe ich dieses Jahr 80 weitere Fotos verkauft, ein Bild verkaufte sich vier Mal (ein Konzerthaus vom Innen). Über die Verkäufe kann ich mir nicht wirklich ein Konzept ableiten, es ist auf jeden Fall ein aufregendes Gefühl, bei der Anbieterseite von Getty Images (ESP) die Statistiken anzuschauen und zu sehen, dass in unterschiedlichen Ländern der Welt meine Bilder gegen Geld gekauft werden. Wobei ich hier natürlich sagen muss, dass es kleinere Beträge sind, aber das Prinzip dahinter stärkt mich dennoch.
Die ersten Verkäufe haben mir einen gewissen Aufschub gegeben und ich kaufte mir – auch auf Anraten eines professionellen Fotografen – meine erste DSLR Kamera, eine Canon EOS 80D. Vor einigen Monaten rüstete ich dann mit einem Canon EF 70–300 mm/4–5,6 L IS USM Objektiv auf. Das Fotografieren ist weiterhin ein Hobby für mich, aber ich nehme es ernst und es macht mir total viel Spaß, einen qualitativen Sprung bei den Bildern wahrnehmen zu können. Subjektiv betrachtet, versteht sich.
Mein Ziel mit der Stockfotografie: Weitere Verkäufe zu generieren und vor allem, meine Sichtweise, Kenntnisse und technischen Fähigkeiten immer weiter auszubauen.
Danke für deine Aufmerksamkeit viele Grüße, XY“
Werfen wir einen Blick auf seine Bilder:
Ein Blick auf das herbstliche Frankfurt am Main. Ich finde die Farbstimmung sehr gelungen und passend für den Herbst. Das Thema „Frankfurt“ wollen viele Käufer natürlich mit den vielen Wolkenkratzern im Stadtzentrum bebildern, aber da hier neben Frankfurt als Stadt auch das Thema Herbst eine Rolle spielt, halte ich es für gelungen als Stockfoto, zumal mindestens ein Hochhaus sichtbar ist.
Ohne die Bildbeschriftung hätte ich nicht erkannt, dass das ein Kohlekraftwerk sein soll. Aber die Käufer solcher Bilder werden das einzuordnen wissen. Die Themen Energieerzeugung und Industrie allgemein sind generell sehr gefragt und mit dem blauen Himmel und dem Freileitungsmast dazu wird das Kohlekraftwerk als tolles Symbolfoto bestimmt Käufer finden.
Der Regenbogen hat satte Farben, aber das Motiv muss sich leider mit den Varianten messen lassen, die heutzutage digital in Photoshop erstellt werden können. Deshalb finde ich hier den Himmel zu grau und auch das Gebäude links zu dunkel und unwirtlich. Kann für einige Kunden funktionieren, aber eine etwas weitere Ansicht, welche die Biegung des Regenbogens besser erkennbar werden lässt, könnte besser wirken.
Hier sehen wir Reste von angespitzten Buntstiften. Ich mag diese Fotos mit satten Farben und vielen Details und generell eignet sich dieser Look auf für Stock. Wichtig für Verkäufe ist hier, beim Verschlagworten konzeptionell zu denken und Themen wie „Chaos, Grundschule, Bildung, Kreativität“ mit zu berücksichtigen.
Ein ziemlich naher Blick auf den Stuttgarter Fernsehturm. Es gibt etliche Motive, die etwas mehr vom Turm zeigen, aber weil dieses Motiv dichter und damit auch abstrakter ist, hebt es sich zumindest gut von den anderen ab. Ob die Käufer damit etwas anfangen können, vermag ich nicht anzuschätzen, was meint ihr?
Nahaufnahme einer Straße: Als generelles Konzept sind leere Straßenbilder sehr gefragt zum Thema Orientierung, Richtungswechsel, Zukunft und so weiter. Hier finde ich die Straße als solche aber zu schwer erkennbar, um als Konzeptfoto nützlich zu sein. Ich kann mir stattdessen aber vorstellen, dass Bildbearbeiter dieses Motiv suchen, um es als Hintergrund oder Unterlage für eine Fotomontage zu verwenden.
Eine alte Fernsehweisheit besagt: „Tiere und Kinder gehen immer“. Deshalb räume ich diesem Hundewelpen auch gute Chancen auf Verkäufe ein. Ich hätte den Boden digital noch etwas mehr gesäubert und das Bild insgesamt etwas heller und kontrastreicher entwickelt. Wenn dann noch die korrekte Hunderasse als Schlagwort mit aufgenommen wird, ist es auf jeden Fall ein geeignetes Stockfoto.
Ein Blick auf die ungarische Stadt Pécs bei Sonnenuntergang. Da brauche ich gar nicht viel zu sagen, es ist ein super Stockfoto, weil es die für Reisefotos so gesuchte Stimmung „Da will ich hin!“ erzeigt und es genau so in jedem Reiseführer über die Region abgebildet werden könnte, weil auch die vielen Kirchtürme als Wahrzeichen der Stadt im Bild sind.
Hier sehen wir eine Möwe im Flug. Für ein Stockfoto ist es leider viel zu düster. Die Möwe schneidet den Horizont und ist auch nur von hinten sichtbar. Deswegen gibt es leider viele bessere Möwenfotos.
Ähnlich geht es mir mit diesem Flugzeug-Foto. Der größte Teil des Bildes besteht aus dunklem Grau, das Flugzeug hebt sich kaum ab und kann auch deutlich schwieriger maskiert werden als vor einem hellen, blauen Himmel. Insofern sehe ich die Verkaufschancen als sehr gering an.
Neugierig geworden, wie eure Fotos bei einer Beurteilung abschneiden würden? Bewerbt euch kostenlos hier für eine Teilnahme an „Pimp My Stock!“.