Seit ca. einem Jahr beliefere ich eine weitere Bildagentur: Stockfood.
Stockfood ist eine Macrostock-Bildagentur, welche sich auf Bilder und Footage von Lebensmitteln und Getränken spezialisiert hat.
Bisher habe ich nur wenige Fotos dort (170 Bilder und einige noch in der Bildredaktion), aber gleich nach der ersten Abrechnung platzierte sich die Agentur in meinem RPI-Ranking (Bildagenturen sortiert nach Gewinn pro Bild) weit oben. Das liegt aber auch daran, dass Macrostock-Agenturen eine viel strengere Bildselektion haben und sich nur „die Rosinen rauspicken“. Würde ich den totalRPI-Wert nehmen (also inklusive der abgelehnten Fotos), läge der Wert niedriger.
Den RPD (Revenue per Download) mit Werten von Microstock-Agenturen zu vergleichen, wäre unfair und bei der Handvoll Verkäufe bisher nicht aussagekräftig.
Meine Fotos und Videos dort werden exklusiv je nach Motiv als RM oder RF angeboten, die findet ihr demnach nirgendwo anders.
Aufmerksame Adleraugen werden das neue Symbol bemerkt haben, was seit paar Tagen das Ende meiner Blog-Artikel ziert.
So sieht das Symbol aus:
Auf einem grünen Grund steht „Flattr“ mit einer Zahl daneben. Flattr ist eine meines Erachtens revolutionäre Idee, mit der versucht wird, eine Art freiwilliges Bezahl-System für kostenlose Inhalte zu installieren.
Oft ist es so, dass Leser Qualität in Blogs zu schätzen wissen und das auch honorieren würden. Aber es ist zu aufwändig, auf jeder Seite die Kontaktdaten zu suchen, um eine Bankverbindung zu finden und dann etwas Geld zu überweisen oder jedes Mal einen PayPal-Spenden-Button zu klicken und sich dort einloggen zu müssen.
Der Ansatz von Flattr: Registrierte Nutzer zahlen per PayPal (o.ä.) einen festen Betrag auf das Flattr-Konto. Dann können sie entscheiden, wie viel sie davon monatlich an Blogs oder andere Webinhalte verteilen wollen.
Im Laufe des Monats kann der Flattr-Nutzer beim Surfen im Netz dann auf den Seiten einfach auf den „Flattr“-Button drücken, wo ihm die Inhalte gut gefallen haben. Am Ende des Monats wird die festgelegte Summe durch die Anzahl der Klicks geteilt und die jeweiligen Seiten-Betreiber bekommen diesen Anteil auf ihr Flattr-Konto. Genauer wird das hier erklärt.
Kurz: Wer bei Flattr angemeldet ist, kann ab jetzt gerne bei den lesenswerten Artikeln den Flattr-Button drücken, wenn er mich unterstützen will.
Übrigens ist das System keine Einbahnstraße sondern lebt vom Geben und Nehmen: Flattr-Spenden können nur Leute dann empfangen, wenn sie im selbst etwas spenden. Für Blogs ist das eine gute Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen, ohne den Leser zu Abos oder Bezahl-Logins zwingen zu müssen. Der Blog der taz hat zuletzt zum Beispiel ca. 1000 Euro monatlich einnehmen können.
Update 8.3.2011: Wie es aussieht, scheint der Button nicht beim „Internet Explorer“ angezeigt zu werden. Eine Lösung finde ich dafür momentan nicht. Meine Empfehlung deshalb: Firefox.
Ich finde das System fair und probiere es aus. Ich hoffe, ihr auch.
Schon der alte Klampfenkönig Bob Dylan sang: „The times they are a‑changin‘ „. Das gilt auch für den Bildermarkt. Agenturen sterben, neue kommen hinzu, Trends ändern sich, Vermutungen verdichten sich zu Erfahrungen.
Da ich den Anspruch habe, mein Buch „Stockfotografie“ inhaltlich zu dem Besten zu machen, was auf dem Markt zu diesem Thema erhältlich ist, wollte ich noch eins drauflegen.
Fast genau ein Jahr nach der Veröffentlichung meines Buches gibt es deshalb jetzt die 2. überarbeitete und erweiterte Auflage von „Stockfotografie. Geld verdienen mit eigenen Fotos“* (ISBN 978–3826658860).
Was hat sich geändert?
64 Seiten mehr (insgesamt jetzt 480 Seiten!)
das ganze Buch jetzt durchgängig in Farbe
ausführlicher Feiertagsfahrplan im Kapitel „Beliebte Motive“
neuer Abschnitt „Unterschiedliche Motive für Micro- und Macrostock“ im Kapitel „Weitere Motive“
Requisitenliste für Beginner im Kapitel „Requisiten“
mehr Tipps im Kapitel „Stockvideos“
neue Abschnitte „Einfache vs. erweiterte Lizenz“ und „Redaktionelle Bilder vs. Werbefotos“ im Kapitel „Bildagenturen“
Die Daten der Tabelle „Übersicht einiger Bildagenturen“ aktualisiert
neue Abschnitte „MPM-Wert (Maintance Production Minimum)“ und „Anwendungsbeispiele“ im Kapitel „Statistik“
die Umsätze von drei zusätzlichen Fotografen im Kapitel „Einnahmen“ sowie die Umsätze der bisherigen Fotografen um aktuelle Zahlen erweitert
ins Deutsche übersetzter Modelvertrag für Kinder
Damit die Neuauflage von der Erstauflage gut zu unterscheiden ist, gibt es jetzt auch ein neues Cover in grün und eine neue ISBN-Nummer. Wegen der zusätzlichen Seiten und des Farbdrucks mussten wir den Preis um 5 Euro auf 29,95 Euro anheben.
Lohnt sich ein „Upgrade“?
Ich hätte es schön gefunden, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, den bisherigen Käufern der Erstauflage eine günstigere Version der Neuauflage zugänglich zu machen. Leider ist das aufgrund der Buchpreisbindung nicht erlaubt.
Das wirft die Frage auf, für wen sich ein Kauf der Neuauflage lohnt?
Wer das Buch bisher noch nicht hat, kann mehr denn je bedenkenlos zugreifen. Wer die Erstauflage besitzt und sein Geld komplett mit der Fotografie verdient (seien es Stockotos oder Auftragsarbeiten), dem empfehle ich ebenfalls den Kauf, um das Buch als aktuelles Nachschlagewerk griffbereit zu haben.
Die anderen können selbst überlegen, ob die oben aufgeführten Punkte allein ihr Geld wert sind. Ich finde, dass für Stockfotografie-Anfänger allein der „Feiertagsfahrplan“, die „Requisitenliste“ und die übersetzten Model-Verträge die Investition wieder bezahlt machen können. Aber die Entscheidung liegt bei Euch.
Ein Dankeschön an Euch
Auch wenn es an meinem Schreibtisch meist einsam zugeht, entsteht so ein dickes Buch nicht ohne die Hilfe vieler anderer Menschen. Ich danke deshalb meiner Lektorin Sabine, die mir kompetent und hilfsbereit viel Arbeit abgenommen hat und im Verlag das Buch perfekt repräsentiert.
Ich danke den vielen im Buch erwähnten Fotografen, die so offen waren, ihre Einnahmen und andere Erfahrungen mit den Lesern zu teilen. Ich danke den Lesern, die das Buch gekauft haben und vor allem denen, die durch ihre Emails, Anregungen und Fragen ebenfalls geholfen haben, den Inhalt des Buches zu verbessern, Fehler zu finden oder mir Anregungen für zusätzliche Themen zu liefern.
Ich danke auch meinen strahlenden Models, ohne die ich nicht die Fotos machen könnte, von denen ich lebe und ich danke den vielen hilfsbereiten Bildagentur-Inhabern oder -Mitarbeitern, die mir bei persönlichen Gesprächen nützliche Einblicke in ihre Arbeit gegeben haben.
Bisher hat mich das Feedback vieler zufriedener Leser bestärkt, dass das Buch für Fotografen hilfreich ist. Ich hoffe, dass ich mit dieser erweiterten Neuauflage* dazu beitragen kann, dass das auch in Zukunft so bleibt.
* Affiliate-Link (ihr zahlt nicht mehr, ich erhalte eine kleine Provision beim Kauf)
Wäre es nicht toll, noch viel bessere und umfangreichere Statistik-Funktionen für seine Portfolios bei den Microstock-Agenturen zu haben? Ich weiß, dass es so ist, weil ich einige dieser Tools vorab testen durfte.
Das könnt ihr jetzt auch. Vor allem wenn ihr im Großraum Berlin wohnt, aufgemerkt. Der Fotograf Luis Alvarez sucht mit folgendem Text Vorab-Tester für Analyse-Plugins:
„Wir, Oliver und Luis, suchen Stockfotografen, die ein paar neue Tools
für bessere Portfolio-Analysen ausprobieren und diskutieren möchten.
Wir organisieren ein kleines Treffen in Berlin und würden Euch gerne
dazu einladen. Uns interessiert Eure Meinung zu den Tools und wie gut
ihr mit ihnen klar kommt.
Trefft uns zu Kaffee und Kuchen und lernt dabei vielleicht sogar etwas
Neues über Euer Portfolio dazu! Schickt eine Email an info@vela-photo.com (Es wäre
gut, wenn Ihr mit mindestens 300 Bildern auf mehreren Agenturen
vertreten seid.). Vielen Dank.“
Wenn die Zeit reif ist, werdet ihr hier im Blog mehr über diese Tools lesen. Und ich kann Euch versprechen, dass sie mir schon im Alpha-Stadium von großem Nutzen waren.
Welche Auswertungsmöglichkeiten fehlen Euch bei welchen Microstock-Agenturen? Vielleicht kann Luis auch Eure Wünsche berücksichtigen…
Im ersten Teil „Tools zum Eröffnen einer eigenen Bildagentur“ beschrieb ich, welche Systeme es gibt und warum ich mich für ImagePro entschieden habe. Heute geht es im zweiten Teil um die Einrichtung und andere Überlegungen.
Jeder gekaufte Bildershop muss konfiguriert werden. Das betrifft im Grunde drei Bereiche: Layout, Informationen, Inhalte. Gehen wir diese nacheinander durch:
Layout:
ImagePro basiert wie viele andere Systeme auf der Datenbank/Skript-Kombination MySQL und PHP. Zur Ausgabe wird HTML und CSS benutzt. Der Vorteil von CSS ist, dass ich einen Wert zentral ändern kann und das auf allen Unterseiten einer Webseite gleichzeitig umgesetzt wird. Ich kann zum Beispiel sagen: Jeder Link wird grün oder jede Überschrift soll 12 Pixel hoch sein und diese Werte sind dann überall identisch.
Als Basis entschied ich mich für einen Rotton, den ich auch für meinen Blog, meine Visitenkarten und meine Faltmappen etc. benutze. Da sowohl diese Werbematerialen als auch meine Fotos meist schlicht und weiß gehalten sind, richtete ich den Rest des Bildershops weiß und minimalistisch ein. Die Schriftart des Titels ist die gleiche wie auf meinen Druckwerken.
Schon lange plädiere ich für die Abschaffung von Kategorien in Bildagenturen, deswegen nutze ich in meinem Shop die Anzeige von Bildkategorien nicht. Fände ich auch sinnlos, weil sonst fast alle meine Fotos sowieso nur in der Kategorie „Mensch“ zu finden wären. Die Unterkategorien wie Frau, Mann, Familie, Gruppe, Kind und so weiter sind auch leicht über die normale Suchfunktion als Suchbegriff zu finden.
ImagePro kommt mit vier verschiedenen Layout-Templates. Wer diese weiter individuell anpassen will, sollte über grundlegende HTML-Kenntnisse verfügen. Wer einzelne Funktionen der Webseite ändern will, muss PHP beherrschen oder einen Programmierer beauftragen.
Informationen: Neben dem Layout müssen auch die Informationen angepasst oder eingegeben werden, damit später nicht überall „Musteragentur“ steht. Das wirkt erstens unseriös und kann zweitens wegen fehlender Daten (z.B. falsches Impressum) zu Abmahnungen von Mitbewerbern führen. Deshalb: Ich musste das Impressum schreiben, überall meine Kontaktdaten eintragen, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und die Datenschutzbestimmungen formulieren und so weiter. Da das System auch Email-Templates enthält, die nach einer Bestellung etc. versandt werden, musste ich auch dort die Informationen ändern.
Außerdem musste ich mich entscheiden, zu welchen Preisen ich die Bilder in welchen Größen anbiete. Das war zugegebenermaßen schwierig. unterbiete ich die Preise der Microstock-Agenturen, halte ich deren Level oder setze ich meine Preise noch darüber an? Und mit welcher Begründung? Ich habe mich entschieden, die Preise ungefähr zu halten. Pro Verkauf würde ich trotzdem mehr verdienen, da ich 100% der Einnahmen bekomme, anstatt diese zu 50% oder gar mehr mit einer Agentur teilen zu müssen.
Zu überlegen hatte ich auch, ob ich die Preise mit oder ohne Umsatzsteuer (im Volksmund auch Mehrwertsteuer genannt) ausweise. Ohne würde günstiger wirken, darf aber rechtlich nur Firmen angezeigt werden. Privatpersonen müssen Preise immer mit Umsatzsteuer sehen. Da ich davon ausging, dass eher Leute bei mir kaufen, die wenig Erfahrung mit Bildagenturen haben, nahm ich an, dass das vor allem Privatpersonen sind und habe entsprechend die Steuer mit ausgewiesen.
Im System ist es auch möglich, zu entscheiden, wie viel Tage das Zahlungsziel bei Rechnungen sein soll, Ob es einen Zuschlag bei geringer Bestellmenge geben soll und wie hoch dieser ist, ob ein CD-Versand angeboten werden soll, ob und ab welcher Summe es Rabatte geben soll und so weiter. Wer seinen Kunden die Bezahlung über Paypal ermöglichen will, muss die entsprechenden Informationen ebenfalls hinterlegen.
Es ist auch möglich, zusätzliche statische Seiten wie „Über mich“, „Fotoaufträge“ oder ähnliches einzurichten. Das habe ich jedoch nicht genutzt, weil ich weiter meine Hauptseite robertkneschke.de betreibe.
Inhalte: Der hübscheste Bildershop ist sinnlos ohne die Fotos, die verkauft werden sollen. Hier hieß es, in einigen Nächsten das FTP-Programm heißlaufen zu lassen, um die Fotos zu importieren. Da ich alle meine Fotos mittels IPTC verschlagworte und beschrifte, war das nur eine Frage der Bandbreite.
Damit nicht jeder die Fotos einfach kopieren kann, ohne zu bezahlen, erlaubt das System, ein selbstgewähltes Wasserzeichen über die Bilder zu legen. Das musste ich mit einem transparenten Hintergrund in Photoshop erstellen, bei ImagePro kann ich dann bestimmen, wie transparent das Wasserzeichen angezeigt werden soll.
Außerdem galt es, die Startseite zu verschönern. ImagePro bietet vier Möglichkeiten: Kein Bild anzeigen, ein zufälliges Bild aus dem eigenen Portfolio, vordefinierte Bilder aus dem eigenen Portfolio oder die Erstellung einer Bildgalerie. Ich entschied mich für letzteres, weil erstens bei den Portfolio-Bildern das Wasserzeichen dabei gewesen wäre, was auf der Startseite nicht so schön aussieht und zweitens so ein eleganter Überblendeffekt möglich ist. Für den Anfang habe ich zehn relativ aktuelle Bilder gewählt, die ich natürlich jederzeit auswechseln kann.
Testen
Nach der Einrichtung habe ich mit einer Test-Anmeldung und einer Test-Bestellung überprüft, ob ich nichts übersehen hatte. Hatte ich, deshalb habe ich zwei, drei kleine Fehler ausgebessert und jetzt läuft hoffentlich alles einwandfrei.
Ich bin gespannt, wann die erste Bestellung kommt und ob sich der eigene Bildershop rentieren wird…