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Stockfotografie-​News 2010-01-15

Etwas spät heu­te, aber bes­ser als nie. Die News:

  • Dennis vom Blog „FotoTopics“ bat mich, auf sei­nen Foto-​Wettbewerb „Freundschaft“ hin­zu­wei­sen, der noch bis zum 31.01.2010 läuft. Das habe ich hier­mit gemacht.
  • Nach mei­nem Blog-​Post über die Steuer-​Neuigkeiten bei der Bildagentur Fotolia gibt es zur Zeit ein offi­zi­el­les Statement von Fotolia Deutschland in deren Forum, was besagt, dass doch kei­ne ITIN benö­tigt wer­de, wenn der Fotograf sein W8-​BEN-​Formular kor­rekt aus­ge­füllt habe.
  • Mauritius Images, die größ­te deut­sche (Macro-)Bildagentur, senkt gera­de die Preise für Bilder in Web-​Auflösung, ähn­lich wie es Getty Images vor eini­gen Monaten vor­ge­macht hat­te. Außerdem legt sich Mauritius Images jetzt auch eine „Billig“-Agentur mit dem Namen Bestprice-​Stock zu. Die Bilder dafür wer­den unter ande­rem von PantherMedia und ande­ren Bildagenturen geliefert.
  • Die Microstock-​Agentur BigStockPhoto hat eine (lei­der sehr lan­ge) Liste mit Suchbegriffen und den damit zusam­men­hän­gen­den Motiven ver­öf­fent­licht, die bei Bildagenturen kri­tisch bis ver­bo­ten sind. Unbedingt durchlesen!


So, das war’s für heu­te. Ich wün­sche Euch ein schö­nes Wochenende.

Neues Geschäftsmodell? Foto-​Lotterie für Fotografen (aka „working on spec“)

Im September 2008 hat­te ich einem Mailwechsel mit dem Betreiber der Webseite microshooting.de, in dem er mich von den Vorzügen sei­nes Geschäftsmodells über­zeu­gen woll­te. Vor kur­zem bekam ich eini­ge Mails von Blog-​Lesern, was ich denn von der Webseite FocalPop.com hal­ten wür­de. Nachdem ich sie mir ange­schaut habe und die­se ein ähn­li­ches Geschäftsmodell wie microshooting.de betreibt, möch­te ich genau­er erklä­ren, was das für Fotografen bedeutet.

Screenshot der Startseite von FocalPop
Screenshot der Startseite von FocalPop

Beide Webseiten arbei­ten nach dem „Working For Spec“-Prinzip.

Das bedeu­tet: Ein Kunde kann einen Auftrag, in unse­rem Fall ent­we­der die Suche nach einem Foto oder einer Illustration online plat­zie­ren und ange­ben, wie viel er dafür zah­len möch­te. Registrierte Fotografen und Designer kön­nen sich die­se Gesuche durch­le­sen und die gewünsch­ten Bilder aus ihrem Archiv suchen oder dafür neu pro­du­zie­ren. Der Kunde bekommt die fer­ti­gen Ergebnisse unver­bind­lich zur Ansicht und kann ent­schei­den, ob er wel­che davon zum vor­her ange­ge­be­nen Preis kau­fen möch­te oder nicht. Für Designwünsche wie Logoentwürfe oder Webseitengestaltung gibt es eben­falls eine „Work For Spec“-Seite namens CrowdSpring.

Das Spec in Working for Spec steht des­halb für Speculation oder zu deutsch Spekulation. Ein Fotograf, der dar­an teil­nimmt, weil nicht, ob er für sei­ne Arbeit ent­lohnt wird oder ob er „umsonst“ gear­bei­tet hat. Verständlicherweise gin­gen schnell Grafiker und ande­re Berufsgruppen auf die Barrikaden, da sie nicht an einer Lotterie teil­neh­men wol­len, bei der unklar ist, ob sie für ihre Mühen Geld sehen wer­den. Stockfotografen weren sich jetzt am Kopf krat­zen und fra­gen, was dar­an so anders als am Geschäftsmodell der Stockfotografie sein soll? Hier eine Übersicht der Vor- und der Nachteile des Geschäftsmodells, auch im Vergleich zur Stockfotografie.

Vorteile

  • Die aus­ge­schrie­be­nen Honorare der bei­den oben genann­ten Webseiten lie­gen deut­lich höher als Microstock-​Preise, teil­wei­se auch etwas über Macrostock-​Preisen. Bei microshooting.de war der Minimalpreis 300 Euro, bei FocalPop lie­gen die bis­he­ri­gen Gebote zwi­schen 70 und 200 US-Dollar.
  • Die Provisionen für den Gewinner-​Fotografen sind eben­falls deut­lich höher als bei vie­len Bildagenturen. Während vie­le Microstock-​Agenturen die Fotografen mi 20–50% abspei­sen, zahl­te microshooting.de 80% aus, FocalPop gibt 70% Provision an den Fotografen weiter.
  • Die freie Zeit von Fotografen zwi­schen Aufträgen kann pro­duk­tiv genutzt wer­den und die lau­fen­den Fixkosten (Studiomiete, etc.) kön­nen so bes­ser kom­pen­siert werden.
  • Je nach­dem, ob der Kunde Exklusivität wünscht, kann der Fotograf unter Umständen ein auf das Gesuch pas­sen­de Foto aus sei­nem Archiv ver­wen­den und hat so kei­nen Aufwand.

Nachteile

  • Die aus­ge­schrie­be­nen Honorare sind in der Regel nied­ri­ger als wenn der Kunde direkt mit einem Fotografen ver­han­deln würde.
  • Der Fotograf kann nie sicher sein, ob er für sei­ne Arbeit ent­lohnt wird. Es kann auch vor­kom­men, dass kei­ner der betei­lig­ten Künstler Geld erhält, weil dem Kunden alle Entwürfe nicht zusagen.
  • Je nach­dem, wel­che Exklusivität der Kunde wünscht, kann der Fotograf nicht auf sein Archiv zurück­grei­fen, son­dern muss eine kon­kre­te Bildidee umsetzen.
  • Die freie Studiozeit kann ein Fotograf bes­ser nut­zen, indem er uni­ver­sell nutz­ba­re Motive im Studio foto­gra­fiert, statt ein bestimm­tes Motiv, wel­ches unter Umständen nicht gebraucht wird.
  • Je leich­ter das gesuch­te Motiv umzu­set­zen ist, des­to mehr Fotografen betei­li­gen sich an dem „Bieter-​Wettkampf“, je kom­ple­xer das Motiv, des­to grö­ßer ist das Risiko, dass der Kunde nicht zufrie­den ist. Beide Faktoren erhö­hen die Wahrscheinlichkeit, dass das Foto eines Fotografen gekauft wird.
  • Zehn ähn­li­che und wei­te­re Gründe gegen „Work for Spec“ führt die Webseite der Kampagne „No!Spec“ hier an.

Der größ­te Unterschied zwi­schen „Work for Spec“ und Stockfotografie ist, dass Stockfotografen mög­lichst viel­sei­tig nutz­ba­re Bilder pro­du­zie­ren, bei denen sie unter dem Strich mit einem gewis­sen, kal­ku­lier­ba­ren Umsatz rech­nen kön­nen. Bei den oben genann­ten Webseiten hin­ge­gen sind die Gesuche teil­wei­se so kon­kret, dass es es im fast unmög­lich ist, sol­che Motive im Voraus zu foto­gra­fie­ren und die­se hin­ter­her auch so spe­zi­ell sein kön­nen, dass sie für Bildagenturen wenig inter­es­sant sind. Hier mal zwei Beispiele von ech­ten Anfragen bei microshooting.de:

Beschreibung Frau:
Junge Frau, 20–25 jah­re, süd­ame­ri­ka­ni­scher, ras­si­ger Typ mit dunk­len, lan­gen Haaren, hübsch & sexy, schö­ne Beine, offe­ner, freund­li­cher Gesichtsausdruck, eher „süß“ (auf kei­nen Fall „Vamp“ oder agres­siv verführerisch).
Dress:
leich­te Bekleiduung: Hot Pants (Jeans) oder kur­zes Kleid (Rock) in typisch-​südländischem Kleidungsstil
Postion:
Frontal ste­hend, schma­ler Stand, in Tanzbewegung“

oder

Junger männ­li­cher Metzger, dun­kel­haa­rig und sport­lich, wei­ße (evtl. schwar­ze) Metzger-​Kleidung (modern), Accessoires (Knöpfe, Halstuch) nicht in Blau oder Gelb, unse­re Hausfarben sind Rot (HKS 14) und Grün (HKS 57), ohne Uhr oder Schmuck.
Er weißt auf etwas hin, prä­sen­tiert etwas, ähn­lich wie unser Vorgänger (s. Bild), schaut den Kunden an. Ohne Hintergrund (Freisteller)“

Wie ihr oben seht, hal­ten sich die Vor- und Nachteile unge­fähr die Waage. Trotzdem pro­gnos­ti­zier­te ich bei mei­nem ein­gangs erwähn­ten Mailwechsel, dass die­ses Konzept kei­ne Zukunft haben wür­de. Nach rund einem Jahr Geschäftsbetrieb kün­dig­te microshooting.de im September 2009 die Einstellung des Portals an.

Meine Argumente sind heu­te die glei­chen wie damals: Wer rela­tiv gene­ri­sche Motive sucht, die Fotografen leicht lie­fern könn­ten, fin­det die­se mitt­ler­wei­le schnel­ler und bil­li­ger bei Bildagenturen. Je kom­ple­xer das gewünsch­te Motiv ist, des­to weni­ger sind die Fotografen bereit, das Risiko der Produktion auf sich zu neh­men und des­to gerin­ger ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Fotograf das Bild im Falle einer Ablehnung durch den Kunden ander­wei­tig nut­zen kann. Dazu kommt, dass vie­le Bildagenturen selbst eine Art „Work For Spec“ anbie­ten, indem sie Bildsuchern erlau­ben, unver­bind­li­che Suchanfragen an Fotografen schi­cken zu las­sen, wie das die Agenturen Panthermedia, ImagePoint und eini­ge ande­re erlau­ben. Die eben beschrie­be­nen Phänomene las­sen sich dort gut beobachten.

Einen Vorteil gibt es jedoch für Stockfotografen, den ich noch nicht erwähnt habe. Die Anfragen auf den genann­ten Webseiten sind nicht fik­tiv, son­dern echt. Das heißt, der Fotograf bekommt kos­ten­los Kundenwünsche frei Haus gelie­fert und gewinnt dadurch einen Eindruck, wel­che Motive bis­her bei den Bildagenturen nicht oder nur schwer zu fin­den sind.

Was sagt ihr zu die­sem Geschäftsmodell? Habt ihr kon­kre­te Erfahrungen mit den genann­ten Webseiten machen können?

Stockfotografie-​News 2009-11-13

Letzte Woche fie­len sie aus, dies­mal sind sie wie­der da: Die Nachrichten. Heute gibt es vor allem Infos für die Bildkäufer unter euch.

  • An die Bildnutzer und Grafiker unter Euch: Tabato (Ihr erin­nert Euch? Die Ex-„Image Source“-Firma) ver­schenkt hier 24 frei­ge­stell­te Bilder mit Weihnachtsthemen.
  • Noch was für Bildkäufer: ImagePoint bie­tet jetzt Mikroskop-​Bilder an. Zwar sind bis­her nur 43 Bilder in der Galerie, aber die sehen gut aus. Hätte nie gedacht, dass Dickdarm-​Bakterien so sty­lisch aussehen.
  • Die Deutsche Telekom macht ernst mit der Verzahnung T‑Online und ihrer neu­en Microstock-​Agentur Polylooks. Ab sofort wer­den rechts neben den Suchtreffern der T‑Online-​Suche auch 1–2 Bilder von Polylooks ange­zeigt. Nach wel­chen Kriterien die Fotos aus­ge­wählt wer­den, ist noch unklar, noch haben mich die Ergebnisse nicht beein­druckt. Auch der Telekom-​Fotoservice bie­tet an, Polylooks-​Motive auf Leinwände zu drucken.
  • Mauritius Images hat jetzt ein Online-​Magazin gestar­tet, die ers­te Ausgabe beschäf­tigt sich mit dem Thema Beauty.
  • Getty Images ver­treibt jetzt auch das Archiv von Bloomberg Photos, wel­ches vor allem Nachrichten-​Motive aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Unternehmen produziert.
  • Die Microstock-​Agentur Fotolia star­tet jetzt in der Türkei mit ihrer Webseite auf tür­kisch. Damit deckt die Agentur 11 Sprachen ab (wenn eng­lisch und ame­ri­ka­nisch zusam­men­ge­zählt wer­den). Wenn man sich die bis­her meist­ver­kauf­ten Bilder anschaut, kann man sagen: Türken ste­hen auf Raumschiffe.
  • Die Bildagentur Panthermedia kün­digt eine Kooperation mit der Firma Poster-​Union GmbH an. Damit kön­nen Fotografen ihre Fotos auch über Poster-​Union als Leinwand, Fototapete und, nun ja, Poster eben ver­kau­fen. Wer dar­an nicht teil­neh­men will, muss das im Bereich „Sonderprojekte“ ange­ben, ansons­ten neh­men die eige­nen Bilder auto­ma­tisch teil.
  • Fotografen, die kei­ne Lust mehr haben, sich mit zah­lungs­fau­len Kunden rum­zu­är­gern, könn­te das hier inter­es­sie­ren: Die Müchner Firma belegART nimmt Fotografen den Zahlungsverkehr mit Auftraggebern kom­plett ab und bie­tet die­sen Service jetzt 3 Monate lang umsonst an. Nach Ablauf der Testphase lie­gen die Gebühren für den Service je nach Umsatz zwi­schen 0,5 und 4 Prozent des Netto-Rechnungsbetrages.
  • Nix gegen Canon, aber die Nikon Roadshows sind irgend­wie bes­ser orga­ni­siert: Im November tourt Canon wie­der mit der Canon CPS Roadshow durch Deutschland, kün­digt groß­spu­rig Live-​Shootings und mehr an, aber auf deren Anmelde-​Seite fin­de ich nur eine Liste mit Werbe-​Vorträgen, die mich erwar­ten wür­den. Schade, dabei dach­te ich, ich könn­te am 19.11. in Köln ein Treffen mit Euch Blog-​Lesern vorschlagen.

Na gut, ein andern­mal halt.

Stockfotografie-​News 2009-10-23

Hat es jemand gemerkt? Die News sind letz­te Woche kom­plett aus­ge­fal­len. Nun wird es aber höchs­te Zeit, weil sich die Neuigkeiten aus der Stockfotografie-​Branche schon stapeln.

  • Die Bildagentur Zoonar bie­tet nun die Möglichkeit, aus­ge­wähl­te Fotos in das APIS-​Netzwerk ein­zu­spei­sen, ein Distributionskanal vor allem für gro­ße Verlage.
  • Canon kün­digt für Ende des Jahres die Canon EOS 1D Mark IV an, die hier schon vor­be­stellt* wer­den kann. Die Kamera wird 16 MP, zwei DIGIC 4‑Prozessoren, 45 AF-​Messfelder, einen ISO-​Bereich bis 102.400 und eine FullHD-​Videofunktion haben und bis zu 10 Bildern pro Sekunde auf­neh­men kön­nen. Im Foto-​Modus wohlgemerkt… 😉
  • Canon kün­digt auch gleich ein neu­es Firmware-​Update für die 5D Mark II an, wel­ches Videoaufnahmen wahl­wei­se mit 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde ermög­li­chen soll. Leider ist die Veröffentlichung erst Mitte 2010 geplant.
  • Die Bildagentur Mauritius Images koope­riert mit der Firma pix­olu­ti­on, um deren Bildersuchsystem ImageSorter zu nut­zen. Das zeigt Fotos als nach Farben sor­tier­ten Clustern an und eig­net sich damit vor allem für Bildkäufer, bei denen die Farbauswahl eine ent­schei­de­ne Rolle spielt.
  • Nach istock­pho­to bie­tet nun auch Shutterstock eine ver­bind­li­che Rechte-​Garantie für gekauf­te Fotos und Videos an.
  • Auch Fotolia hat zwei span­nen­de Neuigkeiten: Zum einen ver­öf­fent­licht es mit „Fotolia Ribbon“* ein Microsoft Word und ein Powerpoint-​Plugin, mit dem Fotolia-​Fotos direkt aus die­sen Programmen ein­ge­fügt und gekauft wer­den können.
  • Die zwei­te Neuigkeit ist „Operation Level Ground“*. Damit bie­tet Fotolia neu­en Fotografen die Möglichkeit, gleich mit einem höhe­ren Ranking ein­zu­stei­gen, wenn sie min­des­tens 1.000 Bilder und einen Mindestgesamtumsatz mit­brin­gen, den sie bis­her bei ande­ren Bildagenturen erzielt haben. Somit kön­nen Profi-​Fotografen gleich vom Start mehr ver­die­nen als sie es könn­ten, wenn sie auf der Rangliste ganz unten anfangen.
  • Im Blog der Firma LookStat gab es gleich drei lesens­wer­te Artikel. Zum einen eine Ideen-​Liste mit den belieb­tes­ten Suchbegriffen für Weihnachten, ein Suchbegriff-​Vergleich zwi­schen „Hund“ und „Katze“ und die Meldung, dass im Statistik-​Bereich nun Fotos nach Serien sor­tiert wer­den kön­nen. Das ist hilf­reich, um zum Beispiel leicht zu erken­nen, wie viel die Fotos einer Fotosession zusam­men über meh­re­re Bildagenturen hin­weg ein­ge­bracht haben oder wel­che Models wie viel Umsatz gebracht haben.
  • Markus Wäger stellt in sei­nem Blog eine Erfindung von Tao Chen vor, mit der man nur ein Motiv unge­fähr skiz­zie­ren muss, damit das Programm ent­spre­chen­de Fotos raus­sucht. Wer das System in eine Bildagentur inte­griert, könn­te damit die Bildersuche revo­lu­tio­nie­ren und unab­hän­gi­ger von Suchbegriffen machen.
  • Die Bildproduktionsfirma Image Source ändert ihren Namen in taba­to und kon­zen­triert sich auf die Motivbereiche Healthcare und Finance.
  • Die Footage-​Agentur Pond5 ver­kauft jetzt auch Audio-​Clips.
  • Auch die Bildagentur PantherMedia rührt kräf­tig an ihren Verkaufsmethoden. Erst eröff­nen sie eine Zweigstelle in Polen, jetzt strei­chen sie die Anzahl ihrer Bildgrößen von 9 auf 6 zusam­men und ver­än­dern die Preise. Beim Credit-​Kauf eines DinA4-​Fotos wer­den nun zwi­schen 9,60 Euro bis 16,68 Euro fäl­lig, statt wie bis­her 49,90 Euro beim Kauf auf Rechnung. Das ent­spricht einer Preissenkung von 80%. Ich bin noch nicht sicher, ob ich das gut fin­den soll.
  • Die Bildagentur Getty Images ent­lässt wie­der Mitarbeiter und schließt ihre Abteilung für Auftragsproduktionen. Diese soge­nann­ten „whol­ly owned shoots“ sind Fotoserien, die von einer Bildagentur in Auftrag gege­ben und bezahlt wer­den. Der Fotograf ver­dient dann nur an dem einen Auftrag, die Verkaufsprovisionen flie­ßen dann meist aus­schließ­lich (oder zu einem viel grö­ße­ren Teil) an die Bildagentur. Ich muss zuge­ben, dass ich die­sem Modell nie beson­ders eupho­risch gegen­über stand, da es lang­fris­tig die die Machtposition zu Lasten der Fotografen in Richtung Bildagentur ver­la­gert. Deswegen stimmt mich die­se Meldung nicht so trau­rig. Aber auch anders könn­te ein Schuh draus wer­den: Getty will das Risiko, ob sich eine Fotostrecke gut ver­kauft oder nicht, an die Fotografen aus­la­gern. Oder wie seht ihr das alles?

* Affiliate-​Link (ich erhal­te Provision beim Kauf, ihr zahlt nicht mehr)

Stockfotografie-​News 2009-09-04

Die letz­te Woche war ich in Berlin und hat­te ich eini­ge auf­wän­di­ge Shootings, von denen ich hier spä­ter sicher noch berich­ten wer­de. Nun gibt es aber erst mal die News aus der Bilderbranche der letz­ten zwei Wochen.

  • Die Bildagentur PantherMedia begibt sich in den pol­ni­schen Stockfotografie-​Markt. Dazu gibt es deren Webseite auf pol­nisch, mit län­der­spe­zi­fi­scher Währung, mut­ter­sprach­li­cher Beratung und loka­lem Marketing. Leider bedeu­tet das auch, dass die Preise an das ort­üb­li­che Niveau ange­passt wer­den, sprich: Die Bilder wer­den bil­li­ger.
  • Der wohl berühm­tes­te Stockfotograf Yuri Arcurs ver­öf­fent­licht auf sei­ner Webseite den „Projected Monthly Income Calculator“. Das ist ein Rechner, mit dem die vor­aus­sicht­li­chen eige­nen Einnahmen aus Microstock-​Agenturen für den Monat berech­net wer­den kön­nen, basie­rend auf den Gewinnen der bis­he­ri­gen Tage im Monat. Die Genauigkeit soll bei +/​-​5 Prozent liegen.
  • Die dpa-​Bildagentur Picture Alliance ver­mar­ket nun exklu­siv die Sportfotografen von Augenklick! Dazu gehö­ren elf nam­haf­te Fotografen- und Agenturen wie Dieter Baumann und FOTO-ROTH.
  • Die neu­ge­grün­de­te Microstock-​Bildagentur der Deutschen Telekom, Polylooks, ver­an­stal­tet wie­der einen Wettbewerb, bei dem „People und Fashion“-Fotos hoch­ge­la­den wer­den sol­len. Als Gewinn winkt laut Polylooks „die exklu­si­ve Chance, einen Fotokalender mit der Miss Internet 2010 zu erstel­len. Und nicht nur das: Neben dem Kalender-​Shooting hat der Gewinner zusätz­lich die Chance, die ers­ten offi­zi­el­len Fotos der Miss Germany zu foto­gra­fie­ren.“ Das ist schön für den Gewinner, aber wur­de frü­her für sol­che Shootings nicht der Fotograf bezahlt? Nun ist ein Shooting der Gewinn. Da fra­ge ich mich: Wer bekommt eigent­lich das Geld, was mit den Kalenderverkäufen ver­dient wird? Und: Was ist die „Miss Internet“? Wann kommt „Miss Twitter“?

Habe ich im Arbeitsstress was über­se­hen? Wenn ja, ein­fach kommentieren.