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Meine weihnachtliche Spenden-Aktion

Weihnachten ist die Zeit der Verlosungen und Gewinnspiele. Ich möch­te dies­mal einen ande­ren Weg gehen und spenden.


Als Stockfotograf, der bequem Werbefotos im Studio machen kann, bin ich pri­vi­le­giert. Dafür bin ich dank­bar. Es gibt genug Journalisten und Fotografen, die sich mit ihrer Arbeit täg­lich in Lebensgefahr bege­ben, weil sie bei­spiel­wei­se über Korruption, Verletzungen der Menschenrechte oder Kriege berichten.

Deshalb möch­te ich die­ses Jahr an „Reporter ohne Grenzen“ spen­den. Und ihr bestimmt die Summe!

Wie das geht?
– Veröffentliche in Deinem Blog, auf Deiner Webseite oder in einem Forum einen Link zu die­sem Artikel.
– Für jeden Trackback (oder manu­el­len Link als Kommentar unter die­sem Artikel) wer­de ich je 10 Euro spen­den.
– Die Spenden-​Aktion läuft bis zum 05.01.2011, danach wer­de ich hier als Beleg die Spendenquittung veröffentlichen.
– Jede Second-​Level-​Domain kann nur 1x gezählt wer­den (also z.B. nicht 100x der Link im glei­chen Forum).
– Facebook- und Twitter-​Links zäh­len nicht, kön­nen aber ger­ne genutzt wer­den, um ande­re auf die Aktion auf­merk­sam zu machen.

Die Aktion ist ein Versuch. Keine Ahnung, ob genug Leute mit­ma­chen, damit eine schö­ne Summe zusammenkommt.

Ich pro­bie­re es mal und wün­sche Euch allen eine fro­he Weihnachtszeit.

20 Geschenkideen von und für Fotografen

Alle Jahre wie­der: Fotografen kra­men in ihren Fotos des letz­ten Jahres, um schnell vor der Bescherung noch einen Foto-​Kalender als Geschenk fer­tig­zu­stel­len und sto­ßen beim Entpacken der eige­nen Gaben auf einen Berg von Objektiv-​Reinigungstüchern und eine neue Multifunktionsweste.

Deswegen die­ses Jahr recht­zei­tig vor Weihnachten eini­ge Geschenktipps VON und FÜR Fotografen, zum Schenken und Beschenktwerden.

  • Wer als Fotograf sei­ne Hände kaum von der Kamera las­sen kann, ist eher zu einer Pause zu bewe­gen, wenn er die Hände um ein Objektiv(-Becher) von Canon oder Nikon legen kann, um dar­aus sei­nen Kaffee zu schlürfen.
  • Damit der Nachwuchs recht­zei­tig auf die rich­ti­ge Fährte gesetzt wird, emp­feh­le ich die­se Plüschkamera für Babies: Ein Spiegel im Objektiv und Display sor­gen für die Aufmerksamkeit der klei­nen Krabbler, beim Auslösen quietscht es und die Kamera klap­pert beim Schütteln. Pure Handarbeit ist die­se indi­vi­dua­li­sier­ba­re Filzkamera als Spielzeug für die Kleinsten.
  • Wenn das Kind grö­ßer wird, gibt es Kinderkameras*, mit denen schon ech­te Bilder ent­ste­hen. Auf fotografr.de gibt es einen Erfahrungsbericht.
  • Wer es eine Spur krea­ti­ver liebt, kann die Kinder ihre LEGO-​Kamera* selbst zusam­men­bau­en lassen.
  • Als Schlüsselanhänger gibt es auch die­se Kamera*, die sogar mit einem Klicken aus­löst und dabei eine LED leuch­ten lässt.
  • Für die Falz- und Faltfreunde gibt es die Canon 5D Mark II als Papierversion zum Nachbauen – sogar kostenlos
  • Wer statt­des­sen mit einer imi­tier­ten Nikon D3 ange­ben will, zieht sich die­ses T‑Shirt mit dem pas­sen­den Aufdruck an.
  • Hier gibt es noch 20 wei­te­re Vorschläge für Fotografen-​Shirts.
  • Damit Fotografen im Winter nicht frie­ren gibt es die­se Handschuhe mit abge­schnit­te­nem Daumen und Zeigefinger. So bleibt der Finger auf dem Auslöser.
  • Weibliche Fotografen erfreu­en sich ent­we­der an die­sen Kamera-​Ohrringen, dem rosa Kamera-​Ring oder der coo­len Kamera-​Brosche aus Leder zum Anstecken. Alternativ gibt es auch einen Filz-​Anstecker.
  • Besonders für Hochzeitsfotografen eig­nen sich die­se Kamera-​Manschettenknöpfe .
  • Retro-​Fans schen­ken die­se Teller+Becher-Kombination mit Polaroid-​Motiven. Das Ganze gibt es übri­gens auch mit Kassetten oder Schallplatten.
  • Wer etwas mehr Geld in der Tasche hat, macht einem Fotografen Freude mit die­sem selbst­auf­blas­ba­ren Fotostudio zum Mitnehmen.
  • Ebenfalls teu­er, aber defi­ni­tiv ein Hingucker sind die­se Fotopapiere, die selbst leuch­ten. Eignen sich beson­ders für Nachtaufnahmen…
  • Ein Geschenk, was sich selbst ren­tiert, ist *hüs­tel* mein eige­nes Buch „Stockfotografie. Geld ver­die­nen mit eige­nen Fotos“*. Aber schaut vor­her, ob es der Beschenkte nicht schon im Regal ste­hen hat.
  • Auf der Photojojo-​Seite gibt es noch vie­le wei­te­re Geschenkideen spe­zi­ell für Fotografen (zum Beispiel die Photoshop-​Kühlschrankmagneten), jedoch recht teu­er und mit hohen Versandkosten.
  • Wer sich rich­tig Mühe machen will, schenkt sei­nem gelieb­ten Fotografen einen per­sön­lich zusam­men­ge­stell­ten Geschenkkorb.

Hinweis: Wer sich Geschenke aus dem Ausland bestellt, soll­te dar­auf ach­ten, ob die Produkte recht­zei­tig zu Heiligabend ankommen!

Was für Geschenke wür­det ihr Euch als Fotograf wün­schen bzw. was schenkt ihr als Fotograf anderen?

* Affiliate-​Link

Welche Fehler Fotografen bei ihren Portfolios machen

Heute leh­ne ich mich etwas aus dem Fenster.

Ich bekom­me oft Mails von ande­ren Fotografen oder Hobby-​Fotografen, die den Sprung in die Profiliga schaf­fen wol­len. Fast jeder von Ihnen hat eine  auf­wän­dig gestal­te­te Webseite mit eige­nen Fotos, wel­che Kunden, Bildedakteure und Models über­zeu­gen sollen.

Dabei sehe ich oft die glei­chen Fehler bei der Bildauswahl für das Portfolio. Egal, ob sich das Portfolio als Galerie auf einer Webseite oder gedruckt in einer Mappe befindet.

Hier kommt auch der Punkt, wo ich mich aus dem Fenster leh­ne: Da ich sehr sel­ten Bildkäufer bin und auch kei­ne Aufträge an Fotografen ver­ge­be, steht es jedem frei, mei­ne Tipps für die Verbesserung des eige­nen Portfolios anzu­neh­men oder in den Wind zu schie­ßen. Doch ich hof­fe, dass mei­ne Begründungen für sich sprechen.

Zuviele Themen im Portfolio
Häufig bege­hen Hobby-​Fotografen die­sen Fehler. Auf ihrer Webseite haben sie Galerie-​Ordner zu den Themen „Natur, Autos, Portraits, Hochzeit, Tiere, Akt, Blumen, …“ Die Fotografen den­ken, mit vie­len Themenbereichen kön­nen sie zei­gen, wie viel­sei­tig und talen­tiert sie sind.

Das Gegenteil ist lei­der der Fall: Zuviele Themen im Portfolio erzeu­gen unge­fähr den glei­chen Effekt wie die Antwort „Eigentlich alles“ auf die Frage, wel­che Musik man möge: Sie zeigt, dass man kei­ne Ahnung hat. Wie auch? Für jeden Themenbereich gibt es spe­zi­el­le Anforderungen und kein Art Director erwar­tet von einem Fotografen, alle zu beherr­schen. Der Kunde möch­te einen Fotografen für eine bestimm­te Arbeit buchen. In der Regel wird dann jemand bevor­zugt, der sich auf sol­che Motive spe­zia­li­siert hat. Einen „Allround-​Fotografen“ sucht kaum jemand.

Dabei wäre es nur halb so schlimm, wenn der Allround-​Fotograf zu jedem Thema gleich vie­le Bilder ähn­li­cher Qualität zei­gen könn­te, um zu bewei­sen, dass er wirk­lich alles kann. In der Praxis befin­den befin­den sich in jedem Ordner jedoch nur 3–4 ähn­li­che Bilder, nur in 1–2 der Ordner sind der Mehrzahl der Bilder zu sehen.

Deshalb: Mut zur Lücke. Erkenne Deine Stärke und kon­zen­trie­re Dich darauf.

Zu ähn­li­che Fotos
Google hat bewie­sen, dass Schlichtheit zu Erfolg führt. Das kann auch auf Portfolios über­tra­gen wer­den. Da Anfänger anfangs erst weni­ge Fotos haben, zei­gen sie para­do­xer­wei­se so viel wie mög­lich, um zu bewei­sen, dass sie ja doch schon lan­ge foto­gra­fie­ren und sehr erfah­ren sind.

Das führt dazu, dass die Bilder sich sehr ähn­lich sehen. 3x die glei­che Blume aus drei ver­schie­de­nen Blickwinkeln, 3x die glei­che Landschaft, 1x in Farbe, 1x in Sepia, 1x in Schwarzweiß. Das ist ein No-​Go: Zeige nie­mals iden­ti­sche Bilder auf Deiner Webseite! Was soll ein Kunde davon haben, das glei­che Foto in Farbe und S/​W zu sehen? Soll er den­ken: Oh, der kann aber gut Bilder in Photoshop umwan­deln? Oder soll sich der Kunde selbst ent­schei­den, wel­che Variante bes­ser passt? Das ist die Aufgabe des Fotografen. Wer sich die­ses Urteilsvermögen nicht zutraut, dem wer­den auch Kunden nicht ver­trau­en. Denn Bildkompetenz ist doch der Grund, war­um sie einen Fotografen bezah­len wol­len, anstatt selbst die Bilder zu machen.

Sonderfall People: Zu oft die glei­chen Models
Im Grunde ist die­ser Tipp eine Variante des vori­gen. Im Portrait-​Bereich des Portfolios haben Anfänger oft nur ein oder zwei Personen, von denen sie dann zehn oder mehr Fotos zei­gen. Auf den Betrachter wirkt das aber ermü­dend und unbe­wußt leuch­tet in des­sen Gehirn die Frage auf: „Warum sind das so wenig Models? Ist der Fotograf zu schüch­tern, um Models anzu­spre­chen? Vergrault er die Models mit per­ver­sen Sprüchen? Hat er noch nicht oft mit Models gear­bei­tet?“ In allen Fällen wäre so ein Fotograf nicht der rich­ti­ge für den Job, den Auftrag, die gro­ße Kampagne.

Aber was tun? Woher mehr Models zau­bern? Im Grunde ist es ein­fach: Weitermachen! (Wem die­se Antwort nicht reicht, der sei damit getrös­tet, dass ich gera­de einen wei­te­ren Artikel über die Arbeit mit Models schrei­be.) Mit der Zeit kom­men mehr Bilder, mehr Models, mehr Übung, mehr Erfahrung. Trotzdem soll­ten auch am Anfang 2–3 Fotos des glei­chen Models im Portfolio reichen.

Auch Profis zei­gen aus einem Shooting höchs­tens 1–3 Fotos in ihren Portfolio. Einzige Ausnahme sind the­ma­ti­sche Fotostrecken, die eine Geschichte erzäh­len oder eine Serien erken­nen las­sen sol­len und doku­men­ta­ri­sche Arbeiten.

Zuviel Style, zuwe­nig Komfort
Manchmal haben Hobby-​Fotografen eine schi­cke­re Web-​Galerie als Profis. Nur: Oft wird vor lau­ter Stil der Nutzen ganz ver­ges­sen: Wenn jemand 40 Sekunden der Flash-​Webseite beim Laden zuse­hen muss, klickt der Kunde wei­ter, bevor er ein Bild gese­hen hat. Wenn die Navigation durch die Bilder zu umständ­lich oder unkom­for­ta­bel ist, erreicht der Betrachter nur sel­ten das Ende der Galerie.

Deswegen: Immer den alten Design-​Spruch „Form fol­lows Function“ beherzigen.

Keine Kontaktdaten
Für mich unbe­greif­lich, aber Realität: Auf der gan­zen Webseite steht nur ein offen­sicht­li­cher „Künstlername“ und eine Freemail-Adresse(z.B. superknipser85@yahoo.de), aber kei­ne wei­te­ren Angaben zur Person. Egal, ob es wegen der Angst vor dem Finanzamt, der eifer­süch­ti­gen Freundin oder hämi­schen Arbeitskollegen ist: So wird Euch kei­ner buchen. Kunden wol­len Transparenz, sie wol­len sehen, mit wem sie es zu tun haben, wo die Person wohnt und sie auch tele­fo­nisch errei­chen können.

Bonus
Wer nun auf den Geschmack gekom­men ist und sei­ne Fotografen-​Webseite über­ar­bei­ten will, dem emp­feh­le ich auch die „5 Tipps für Webseiten von Fotografen“, die ich als Gastartikel für Fotografr geschrie­ben habe.

Welche Tipps habt ihr für die Verbesserung von Fotografen-​Portfolios? Oder anders­rum: Was stört Euch am meis­ten, wenn ihr Portfolios durchschaut?

Die 10 größten lebenden Fotografen auf dem Kunstmarkt

Neben der Stockfotografie gibt es noch ganz ande­re foto­gra­fi­sche Bereiche. Sicher träu­men viel mehr Kunstschulen-​Absolventen davon, ihre Fotos groß in inter­na­tio­na­len Galerien zu sehen als tau­send­fach auf Werbeflyern.

Deshalb habe ich mal über den Bildagentur-​Tellerrand geschaut und – inspi­riert durch die Zeitschrift Capital – bei artfacts.net die zehn bedeu­tends­ten leben­den Fotografinnen und Fotografen rausgesucht.
Artfacts erstellt regel­mä­ßig eine Top-​100-​Liste aller Künstler welt­weit und ver­gibt Punkte für die öffent­li­che Präsenz. Eine Einzelausstellung zählt mehr als eine Gruppenausstellung, je renom­mier­ter die Galerie oder das Museum, des­to mehr Punkte gibt es.

Hier nun die zehn bedeu­tends­ten leben­den Fotografen auf dem Kunstmarkt:

  1. Cindy Sherman (Kostümierte Selbstportraits)
  2. John Baldessari (Übermalte Fotos)
  3. Thomas Ruff (Sterile Portraits, Architektur)
  4. Andreas Gursky (Großformate)
  5. Wolfgang Tillmans (Gender-​Portraits)
  6. Thomas Struth (Gruppen-​Portraits, Architektur)
  7. Valie Export (Feministische Portraits)
  8. Nan Godin (Subkultur-​Portraits)
  9. Jeff Wall (Inszenierte Fotografie)
  10. Hiroshi Sugimoto (Minimalistische S/​W‑Fotos)

Ich habe ver­sucht, die Künstler raus­zu­su­chen, die aus­schließ­lich oder haupt­säch­lich Fotografien erstel­len. Aber Kunst ist immer eine schwam­mi­ge Sache, des­we­gen hät­te ich zum Beispiel auch John Baldessari weg­las­sen und dafür Vik Muniz ans Ende der Liste auf­neh­men kön­nen, der jedoch eher Fotografien oder Gemälde mit ande­ren Materialien wie Staub, Marmelade oder Schokolade nachbildet.

Interessant fin­de ich, dass auf dem Kunstmarkt wie in der Stockfotografie vor allem Menschen gefragt sind. Fast alle Fotografen (bis auf Gursky und Sigimoto) wur­den durch Fotos berühmt, auf denen Menschen zu sehen sind. Wir sind doch eine eit­le Spezies… 🙂

Welche Fotografen inter­es­sie­ren Euch davon am meis­ten? Wer fehlt Eurer Meinung nach in der Liste?

Meine Fotos in einem neuen Look

Als Fotograf liegt es nahe, dass ich vie­le ande­re Fotografen ken­ne. Einige woh­nen ganz in der Nähe, manch­mal auch in der glei­chen Stadt oder gar nur eini­ge Straßen weiter.

Einer die­ser Fotografen ist Ben Hupfer. Was ich fas­zi­nie­rend fin­de, ist, dass wir zwar bei­de ger­ne Menschen foto­gra­fie­ren, aber einen sehr unter­schied­li­chen Stil haben. Während bei mir knal­li­ge, hel­le, opti­mis­ti­sche Bilder mit einem „Werbe-​Look“ ent­ste­hen sol­len, sind Bens Fotos eine Hommage an die bes­ten Fashion-​Strecken von Hochglanz-​Magazinen wie der Vogue oder der Cosmopolitan. Den fran­zö­si­schen Ausgaben, ver­steht sich. Dieser Unterschied reicht bis in die Bildbearbeitung hinein.

So kam uns bei­den die Idee, doch mal mei­ne Fotos von ihm bear­bei­ten zu las­sen. Das hat­ten wir vor zwei Jahren schon mal mit Fashion-​Fotos gemacht, denen er einen „Zwanziger Jahre“-Look ver­passt hat.

Diesmal waren es kei­ne Fashion-​Fotos, son­dern Aufnahmen, die ich wirk­lich bei Bildagenturen zum Verkauf anbie­te. Hier jeweils mei­ne und danach unver­kenn­bar sei­ne Bearbeitung:

Ich fin­de es beein­dru­ckend, wie durch die Farbverschiebungen auch der Look des Bildes von „Commercial“ in Richtung „Editorial“ rutscht. Bildagenturen wür­den viel­leicht den Farbstich bemän­geln, aber Art Directors genau die­sen wegen des momen­tan so tren­di­gen 60’s‑Gegenlicht-Looks lie­ben. Deswegen ist er auch bei Corbis und ich nicht… 😉

Wer will, kann Ben übri­gens selbst für Bildbearbeitungen buchen.