Jedes Jahr gibt es die Listen für Leute, welche nicht wissen, was sie sich oder ihrem liebsten Fotografen oder ihrer liebsten Fotografin schenken sollen.
Deshalb habe ich in den letzten Jahren einige hilfreiche Listen erstellt, um euch Vorschläge zu machen.
Dieses Jahr will ich nur kurz auf die vier schon vorhandenen Listen hinweisen. Wozu auch immer das Rad neu erfinden wollen?
Da einige der Listen schon einige Jahre alt sind, sind einige Produkte vielleicht nicht mehr erhältlich. Aber selbst dann habt ihr vielleicht eine neue Idee bekommen, die ihr weiter verfolgen könnt.
Wow! 50 Folgen schon meiner Serie „Pimp My Stock!“ Das hätte ich nicht erwartet, als ich sie vor knapp neun Jahren ins Leben gerufen habe. (Was, neun Jahre ist das schon her?)
Was ist „Pimp My Stock“?
Vor zehn Jahren habe ich mich auf einigen Fotocommunitys rumgetrieben, die alle ein ähnliches Schema hatten: Fotos wurden entweder mit „Toll, wow, großartig“ kommentiert oder gar nicht. Falls mal ernsthafte Vorschläge zur Verbesserung kamen, wurden diese vom Fotografen meist abgebügelt mit „Das soll so, ist Absicht!“.
Selbst wer als Fotograf wirklich wissen wollte, welchen kommerziellen Wert seine Aufnahmen haben, bekam in diesen Fotocommunitys selten Hilfe, weil viele der Leser Hobbyfotografen waren, die wenig Erfahrung mit dem Bilderverkauf hatten.
So kam mir die Idee zu „Pimp My Stock!“. Leser können mir hier ihre Fotos schicken, welche ich öffentlich mit Blick auf ihre Verkaufschancen beurteile und Tipps gebe, wie sie sich eventuell verbessern lassen. Hier geht es nicht um Lob, sondern um nützliche Kritik, welche die Annahmechancen bei Bildagenturen verbessern soll. Da ich seit mittlerweile 12 Jahren nichts anderes mache als Bilder über Agenturen zu verkaufen, gibt es bei mir Tipps aus der Praxis.
Wer ebenfalls kostenlos mitmachen will, findet hier alle notwendigen Informationen.
Wie der Zufall so spielt, gibt es passend zum Jubiläum ein besonderes Schmankerl.
Stefan hat mir seine Fotos geschickt, die auf den ersten Blick alle sehr stocktauglich aussehen. Aber lassen wir ihn vorher zu Wort kommen:
„Hallo Robert,
ich heiße Stefan und bin gelernter Fotograf. Mitte 2015 habe ich beschlossen, ein bisschen Stockfotografie zu machen und habe dann erst mal nebenbei 6 Shootings dafür gemacht. Mitte 2016 habe ich beschlossen das Ganze noch stärker zu betreiben. Also habe ich noch mehr Stockfoto-Shootings gemacht. Mittlerweile habe ich ein Portfolio von ca. 1200 Fotos bei Shutterstock und Fotolia.
Von einigen Bildserien habe ich bisher allerdings fast keine Verkäufe, obwohl ich mir von den Motiven mehr erhofft hatte. Die Bildserien, von denen ich dir je 1–2 Beispielfotos schicke, bestehen meist aus ca. 50 Fotos, haben aber über mehrere Monate insgesamt unter 10 Downloads. Vor allem von den Downloadzahlen bei der Serie mit der Weihnachtsfamilie, den Sportfotos und den 4 Mädels bin ich enttäuscht.
Vielleicht kannst du entdecken, was ich falsch gemacht habe? Liegt es am Motiv? Haben diese ein zu unspezifisches Thema? Oder liegts am Bildaufbau? Oder vielleicht an der Verschlagwortung (die Schlagworte findest du in den Metadaten der Fotos)?
Oder hab ich irgendwas ganz anderes vermasselt?
Ich fände es super, wenn du dich dem Thema in deiner Pimp My Stock Reihe widmen könntest. Dass du Stock-Einsteigern so den Einstieg erleichterst, find ich toll 🙂
Liebe Grüße
Stefan“
Schauen wir uns mal die Bilder von Stefan an.
Vorab:
Alle Bilder von Stefan sind auf den ersten Blick gut verkäuflich. Es sind People-Lifestyle-Bilder, also genau das, was Bildagenturen am meisten verkaufen, ein Thema oder Konzept ist immer leicht erkennbar und die Umsetzung ist technisch sauber. Dennoch haben die Bilder alle kaum Verkäufe. Da müssen wir uns mal genau anschauen, was der Grund sein könnte.
family unboxing christmas presents in front of christmas tree
Die Titel lasse ich mal drin, weil sie auch ein Merkmal sein könnten, was eine Rolle spielt. Aber auch hier scheint auf den ersten Blick sauber gearbeitet worden zu sein. Einziger Vorschlag von mir wäre, „christmas gift“ (32 Mio. Treffer bei Google) statt „christmas present“ (nur 19 Mio. Treffer) zu verwenden, weil es gebräuchlicher ist.
Zum Motiv:
Lachende Familie packt Weihnachtsgeschenke aus? Sollte laut meiner Keyword-Analyse weggehen wie warme Semmeln. Die Tücken liegen wie immer im Detail: Zuerst die Eltern: Der Mann schaut starr ins Leere anstatt sich am Glück seiner Kinder zu erfreuen, die Mutter ist etwas zu sehr hinter der Tochter versteckt. Die Spitze vom Weihnachtsbaum ist abgeschnitten und durch die ganzen dunklen Blau- und Schwarztöne der Kleidung verschwimmt die Familie im Thumbnail zu einem dunklen Haufen.
Viel störender ist jedoch die fehlende Weihnachtsatmosphäre beim Licht. Die Beleuchtung wirkt relativ kühl und wie in einem Möbelhaus, nicht die festliche Heiligabendstimmung, mit der Firmen im Romantiktopf rühren wollen.
Ich habe mal in einer Minute die Farben etwas wärmer gemacht, eine Vignette drübergelegt und einen Lens Flare, dann bekommt das Bild schon eine ganz andere Stimmung: Als Keywords enthält das Bild diese 14 Begriffe:
„christmas; family; gifts; laugh; children; happy; christmas tree; advent; home; celebrate; unpack; holiday; boy; girl“.
Auffällig ist, dass Englisch verwendet wurde. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich weiterhin, für Fotolia in deutscher Sprache zu verschlagworten und für Shutterstock dann ins Englische zu übersetzen. Die 14 Begriffe sind alle sehr akkurat und zutreffend, wobei ich mehr gewählt hätte. Es fehlen noch Begriffe wie „people, celebration, present, mother, decoration, happiness, daughter, smiling, woman, surprise, fun, xmas, childhood, together, father, love, joy, son, giving“. Damit wären wir bei 33 Begriffen, was eine super Menge ist für solche Bilder.
family decorates christmas cookies
Auch beim zweiten Bild der Serie sind meine Kritikpunkte ähnlich. Der Mann schaut eher zu als mitzuhelfen, sein weißes Hemd lässt ihn mit der Kleidung des Jungen verschwimmen, die Mutter verdeckt den Weihnachtsbaum, beide Kinder schauen etwas zu ernst und die braune Dose vorne im Bild lenkt etwas ab. Dazu kommt wieder der kühle Lichtaufbau.
group selfieAuch dieses Gruppenfoto zum Thema „Selfie“ wirkt oberflächlich super. Viele attraktive Leute, modernes Thema, technisch gut umgesetzt. Aber wieder die Details: Die Haare der brünetten Frau liegen etwas ungeordnet, die Hot Pants sind vor allem dem prüden us-amerikanischen Markt vermutlich schon etwas zu kurz, der vollständige tätowierte Arm der Frau links mag konservativere Kunden abschrecken, die Oberteile hätten statt den „Unfarben“ schwarz und weiß etwas abwechslungsreicher sein können und so weiter. Das Licht ist auch wieder etwas „stimmungslos“ und kühl.
Der Titel ist super knapp, schon ein „girl group smartphone selfie“ würde das Bild doppelt so auffindbar machen. Als Keywords werden wieder 14 Wörter verwendet:
„selfie; group; women; girls; summer; city; friends; happy; fun; lifestyle; urban; friendship; beautiful; young“.
Ich hätte noch Begriffe wie „people, taking, photo, vacation, happiness, smartphone, self, portrait, teenager, phone, camera, technology, together, mobile, travel, picture, tourism, tourists, students“, also auch wieder 19 Wörter mehr.
shopping sale
Bei diesem Bild gilt zum Thema Hotpants und Oberteile das Gleiche wie beim letzten Motiv. Außerdem hätte hier eine geringere Schärfentiefe die Gruppe besser vom etwas unruhigen Hintergrund getrennt.
Mir fehlen da noch zum Beispiel noch 15 Begriffe wie „people, fashion, retail, happiness, customer, shopaholic, bags, outdoors, holding, clothing, buy, shopper, street, center, consumerism“.
stretching running legs
Was ist euch (hoffentlich) sofort bei der Betrachtung aufgefallen? Die Jogger oder das Haus? Oder beides? Der Punkt ist: Es ist unklar, ob es ein Architekturfoto oder ein Sportbild sein soll. Weniger Schärfentiefe hätte auch hier das Problem leicht gelöst.
Da fehlt mir noch mindestens „runner, woman, man, healthy, urban, athletic, jogger, fit, active, street, outdoors, sporty, exercising, activity, road“, also 15 Keywords.
happy couple in park with copy space at sky
Glückliches Pärchen im Park: Mir fällt auf, dass die Haltung der beiden Personen nicht so eindeutig erkennbar ist. Trägt er sie huckepack, steht sie hinter ihm, springt sie hoch? Das kann von der Komposition besser gelöst werden. Außerdem würde dem Bild etwas mehr Photoshop gut tun.
Wieder ein superkurzes Beispiel von mir: Ein Blauverlauf im Modus „Multiplizieren“ und ein Flare im Modus „Negativ multiplizieren“, schon hat das Bild eine viel sommerlichere Stimmung.
Als Keywords kamen diese 15 Wörter zum Einsatz: „couple; sky; park; love; copy space; summer; lifestyle; relationship; happy; young; outdoors; romance; date; boyfriend; girlfriend“.
happy smiling business woman in downtown city crossing a street with mobile phone
Auch dieses Bild funktioniert grundsätzlich. Die dunklen, nicht sehr einladend wirkenden Ladenzeilen unten rechts wirken jedoch etwas abschreckend. Unklar ist auch, ob die Frau „Business“ sein soll oder „Freizeit“. Bei Business wäre die Tasche zu leger, bei Freizeit das Outfit zu streng.
Diese lassen erahnen, dass das Thema eher „Business“ sein soll. Zuviel sind auf jeden Fall die Wörter „faccade und buildings“. Wer nach Häusern oder einer Fassade sucht, wird andere Bilder im Kopf haben, die er sucht. Ähnliches gilt für „skirt“.
Ich würde noch diese 12 Keywords ergänzen: „mobile, urban, smartphone, communication, technology, modern, outdoors, call, cell phone, talking, travel“.
short haired woman with hand on glasses
Im Thumbnail würden wir hier ein Portrait einer lächelnden jungen Frau erkennen. In der größeren Ansicht sind jedoch das Lippenpiercing, der Nasenring und die Tunnel in den Ohren erkennbar. Auch die graue Haarfarbe bei der jungen Frau irritiert. Insgesamt sind das zusammen mit der Vintagebrille alles Details, die Hipness und Coolness darstellen sollen. Der Hintergrund vermittelt dies jedoch überhaupt nicht. Ein Freisteller vor weiß wäre hier sicher die bessere Wahl gewesen.
Auch die Keywords spiegeln das leider nicht wieder: „glasses; woman; female; people; portrait; girl; trendy; short; hair; young; short hairstyle; gray; person; happy; beautiful; pretty; face“.
screaming girl with shopping bags
Gleiches Modell, gleiches Problem. Die Piercings sind für etliche Kunden einfach zu extrem, als viertes kommt das Zungenpiercing noch hinzu. Das dunkle Gebäude im Hintergrund wirkt auch eher wie ein langweiliger Bürokomplex als wie ein aufregendes Shoppingzentrum. Bei den Keywords gelten die gleichen Tipps wie beim Shoppingbild oben.
young business woman holding hands in focus
Viele meiner obigen Kritikpunkte wurden hier schon beherzigt. Der Hintergrund ist unschärfer, Lichtlecks bringen Atmosphäre ins Bild und die Haare liegen besser. Mit 43 Wörtern wurde hier auch nicht an den Keywords gespart. Sicher könnte man hier und da über die Notwendigkeit eines der Begriffe diskutieren oder 2–3 weitere ersetzen, aber insgesamt ist auch die Verschlagwortung gelungen.
Insofern ist das ein sehr gelungenes Stockfoto. Wenn sich die Käufer da jetzt nicht wie wild drauf stürzen, bleiben leider trotzdem noch mehrere mögliche Ursachen: Hohe Konkurrenz bei den Business-Themen oder das Ranking bei den Bildagenturen.
Erkenntnis zum Schluss
Ich hatte in der Folge 37 von „Pimp My Stock!“ schon mal einen gelernten Fotograf dabei und wie auch Stefan dieses Mal wird deutlich, dass die Leute danach wirklich gut fotografieren können. Eine Ausbildung in diesem Bereich bringt also etwas.
Die Beispiele zeigen allerdings auch, dass damit nicht automatisch „Stockfotografie-Tauglichkeit“ gegeben ist, dann die goldenen Regeln der Stockfotografie werden angehenden Fotografen nicht immer mitgegeben. (Kurzer Werbeblock: Dafür können sie in meinem Buch „Stockfotografie“* nachgelesen werden.)
Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Hätte Stefan seine Bilder vor 10 bis 5 Jahren eingereicht, wären sie allesamt Bestseller geworden. Garantiert. Bei der heutigen Konkurrenz haben selbst so hochwertige Bilder wie die von Stefan es deutlich schwerer, sich einen Platz in den Verkaufsrängen zu erkämpfen. Deshalb muss jedes noch so kleine Detail sitzen. Dazu gehören leider auch die Keywords, die vielen Fotografen schwer fallen. Aber es hilft nichts. Wer hier schludert, verschenkt kostbares Potential.
Wie schätzt ihr Stefans Bilder ein? War ich zu hart? Hättet ihr andere Tipps gegeben?
Wie jedes Jahr stellt sich die Frage: Was schenke ich einem Fotografen?
Um eure Suche zu erleichtern, habe ich wie die vergangenen Jahre einige Geschenkideen für Fotografen zusammengestellt, damit ihr Weihnachten tolle Geschenke überreichen könnt.
Plätzchen-Ausstecher in Kameraform* Diese süßen Keksformen könnt ihr entweder direkt verschenken oder euch selbst kaufen, um damit formschöne essbare Kameras zu backen, die ihr dann wiederum verschenken könnt.
Knapp 23 Euro kostet der Knabberspaß hier*. Wem das zu teuer ist, findet hier* für ca. 7 Euro eine minimalistischere Alternative.
Stoff in Kamera-Optik* Zum direkt Verschenken sicher weniger geeignet, aber dafür ist dieser Stoff umso besser um selbst kreativ zu werden und dem Fotografen zum Beispiel einen Jutelbeutel mit Kameramotiven oder ein Shirt, eine Kameratasche o.ä. zu nähen. Für weniger als 15 Euro pro laufender Meter z.B. hier erhältlich*.
Reiningungsset für Kameras und Objektive* Mal etwas Praktisches zwischendurch. Mit diesem Reinigungsset von Zeiss gehören Staubkörnchen oder Fettflecken auf dem Objektiv der Vergangenheit an. Das Set gibt es ca. 23 Euro hier*.
Toilettenpapierhalter im Polaroid-Look* Für die Fanatiker, die ihre Kamera am liebsten mit aufs Klo nehmen würden, gibt es ebenfalls etwas im Programm: Den lustigen Klopapierhalter im Look einer Polaroid-Kamera. Bei der Qualität scheiden sich die Geister, aber ein Hingucker ist das Ding hier* für ca. 15 Euro allemal. Das dazu perfekt passende Klopapier gibt es übrigens hier* für 5 Euro.
Fußmatte mit Kamera-Bild* Wenn man schon vor dem Öffnen der Tür sehen soll, dass hier ein waschechter Fotograf wohnt, kann sich diese schicke Fußmatte vor die Tür legen. Gesehen hier* für ca. 26 Euro.
Mobiles Fotozelt (und Scanzelt) Welcher Fotograf freut sich nicht über ein kleines, handliches Lichtzelt, um einige kleine Produkte besser ablichten zu können? Auch wer wie ich seine Papier-Modelverträge nicht mehr scannt, sondern mit dem iPhone und einer App wie Scanbot abfotografiert, wird damit glücklich werden. Gibt es hier* für ca. 25 Euro. Wer das Ganze übrigens auch noch beleuchtet haben will, findet hier* eine deutlich professionellere Variante, die dann aber auch mit knapp 130 Euro zu Buche schlägt.
Spardose in Objektiv-Form* Die meisten Fotografen wünschen sich doch insgeheim ein neues Objektiv. Hier* gibt es eins für ca. 9 Euro, wenn auch als Spardose gedacht. Aber damit kann man ja für das richtige Objektiv sparen.
Eeneloop-Akkus in bunten Farben* Ich schwöre auf diese Akkus! Der Batterierverbrauch von Fotografen ist chronisch hoch und Akkus sind da einfach besser für die Umwelt. Diese Akkus entladen sich fast nicht selbst und halten dadurch merklich länger. Es gibt einige verschiedene Varianten, als Geschenk finde ich diese bunten hier* am besten für ca. 20 Euro. Extra-Tipp: Am besten ist es, zwei Packungen davon zu verschenken, weil man dann gleich je zwei farblich passende Batterie-Sets hat und besser erkennen kann, welche zusammengehören.
Fotobücher* Fotobücher gehen immer als Geschenk. Je nach Fotograf entweder als Sachbuch zum Fotografieren lernen oder als Bildband zum Inspirieren und Träumen.
Für Fans von spontaner Analog-Fotografie vielleicht interessant: Mein Kollege Ben Hammer sammelt gerade hier per Crowdfunding für sein erstes Fotobuch, wird aber erst nach Weihnachten fertig. Wer besser in Photoshop werden will (oder soll), kann in „Die Bildlooks der Profis“* reinschauen, wer oft mit Models arbeitet, dem kann ich nur zum neusten „Posen!“-Buch raten (ausführliche Rezension kommt bald hier im Blog). Inspiration liefert zuverlässig der Fashion-Fotograf Peter Lindbergh in seinem neuen Buch „A Different Vision on Fashion Photography“* (siehe Cover oben).
Wer Geld mit Fotos verdienen will, kann sich auch die neuste Auflage meines Standardwerks „Stockfotografie. Geld verdienen mit Fotos“ kaufen oder verschenken.
Grafiktablett für Fotografen* Kennt ihr einen Fotografen, der noch ohne Grafiktablett retuschiert? Dann ist das „Wacom Intuos Pro, Größe S“* (für ca. 180 Euro) genau das richtige Geschenk. Ich selbst nutze es seit Jahren in der Größe M und möchte es nie mehr missen. Wem das zu teuer ist, kann sich die „normale“ Version für ca. 70 Euro hier anschauen*.
Euch reicht das noch nicht?
Kein Problem. Schaut euch meine Geschenkideen der vergangenen Jahre hier an:
Kurz vor Jahresende möchte euch Bloglesern und Leserinnen frohe Weihnachten wünschen, ruhige Feiertage und auch im nächsten Jahr weiterhin viele gute Ideen, passendes Licht, viele Verkäufe und steigende Umsätze.
Außerdem danke ich euch herzlich für eure Aufmerksamkeit, eure Kommentare, Links, Tipps, Tricks und auch Kritik. Ich freue mich auch, dass ich dieses Jahr bei der Wahl zu den besten Foto-Blogs mehrmals in die Top 10 gelangen konnte, bei der Fotocommunity und bei der Macwelt.
Am ersten Weihnachtsfeiertag werde ich zum vierten Mal wieder meine Spendenaktion für „Reporter ohne Grenzen“ vorstellen und hoffe auch rege Beteiligung.
Vor paar Tagen bekam ich eine Mail von Stefan, der mir schrieb:
„Hallo Herr Kneschke,
ich habe Ihr Buch gelesen und bin sehr begeistert darüber, wie ausführlich und verständlich Sie das Thema Stockfotografie behandelt haben. Vielen Dank dafür!
Irgendwo im Buch hatte ich auch etwas darüber gelesen, das man bestimmte Motive, welche zu einem Ereignis gehören, ein paar Monate vorher den Agenturen anbieten sollte, da diese dann erstmal weit oben in der Trefferliste erscheinen und besser von den Käufern zum richtigen Zeitpunkt gefunden werden.
Meine Frage ist, ob das auch bei Jahreszeitenbildern, wie z.B. Herbstbilder, sinnvoll ist? Sollte man solche Bilder also lieber zurückhalten und im August den Agenturen anbieten oder ist es besser immer gleich sofort diese anzubieten?
Ich freue mich auf einen Antwort.
Viele Grüße,
Stefan“
Bei diesem Herbstfoto gibt es einen klaren Anstieg der Verkäufe im August und September.
Was sage ich dazu?
Das ist eine schwierige Frage.
Dazu muss ich kurz ausholen. Saisonale Bilder sind Fotos, die als Motiv eine bestimmte Saison, Jahreszeit oder einen Feiertag haben. Das bekannteste Beispiel sind Weihnachtsbilder, aber auch Fotos von Ostereiern, Silvesterraketen und so weiter zählen dazu. Auch regionale Feiertage wie der St. Patrick’s Day, Saisonbilder wie Menschen bei der Weinernte oder eben Jahreszeiten wie von Stefan erwähnt zählen dazu. Ausführlicher gehe ich auf das Thema in meinem Stockfotografie-Buch* in Kapitel 5.4 „Feiertage“ ein.
Diese diese Fotos werden aber nicht nur in dieser Saison gebraucht, sondern auch für diese Saison von Verlagen und Werbekunden gekauft. Ein extremes Beispiel sind Kalenderverlage, welche die Winterfotos für den Kalender des nächsten Jahres logischerweise vor dem Druck kaufen müssen. Wandkalender für das Jahr 2014 gibt es spätestens ab Juni 2013 zu kaufen, was bedeutet, dass im Januar 2013 das Bild gekauft werden muss, was im Dezember 2014 im Kalender zu sehen ist. Auch Redaktionen und Werbeagenturen brauchen saisonale Bilder schon vor Beginn der Saison, um ihre jahreszeitlich angehauchten Artikel und Werbeaktionen rechtzeitig bebildern zu können.
Deshalb sprechen zwei Gründe dafür, saisonale Fotos einige Monate vor Saisonbeginn hochzuladen. Wer es nicht macht, kann die oben genannten Kunden nicht bedienen und durch diese Verkäufe steigt das Bild auch im Algorithmus der Bildersuche nach oben, wenn die Bildkäufer auf den letzten Drücker noch Motive im Meer suchen und auch die langsameren Fotografen ihre Saisonbilder hochgeladen haben.
Dagegen sprechen aber auch zwei Gründe. Bei gestellten Fotos, zum Beispiel Deko-Artikel mit Weihnachtsbezug im Studio fotografiert, kann man den Zeitpunkt des Fotografierens gut selbst bestimmen. Bei den Fotos der Jahreszeiten ist das viel schwieriger. Wer im September Fotos vom bunten Herbstlaub macht, vergeudet ein dreiviertel Jahr, wenn er diese „terminoptimiert“ hochladen will. In dieser Zeit hätte sich das Bild trotzdem ein paar Male verkaufen können, auch wenn die Wahrscheinlichkeit viel höher ist, es kurz vor der Saison zu verkaufen. Der zweite Grund ist, dass es von bestimmten Saisons sehr viele Fotos gibt. Fotolia spuckt bei der Suche nach „Weihnachten“ über 800.000 Treffer aus. Deshalb benutzen einige Bildkäufer bei ihrer Suche nach passenden Motiven die Sortierungsoption „Neuste zuerst anzeigen“ oder filtern nach den Bildern, die im letzten Monat oder im letzten halben Jahr hochgeladen wurden. Beides würde die schon früher hochgeladenenen Bilder quasi unsichtbar machen.
Ich mache es deshalb so: Ich versuche, meine Bilder so zu fotografieren und zu bearbeiten, dass ich mich an meinen „Feiertags-Kalender“ (siehe mein Stockfotografie-Buch dritte Auflage Seite S. 89) halte, aber wenn das nicht klappt, lade ich die Bilder einfach hoch, wenn sie fertig sind und konzentriere mich auf die nächsten Motive.
Wann ladet ihr eure saisonalen Fotos hoch und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?