Bisher habe ich mit Videos leider nicht viel Geld verdient. Nach meinem Artikel über meine bisherigen Video-Einnahmen im Blog bekam ich einige hilfreiche Anregungen von Profis, wie ich die Umsätze steigern könnte. Das motivierte mich, das Thema stärker zu verfolgen. Ich kann schon vorab verraten, dass durch meine Anstrengungen die Einnahmen innerhalb eines halben Jahres die der beiden Jahre zuvor deutlich übertroffen haben.
Doch das ist heute nicht das Thema.
Bei der Überlegung, mehr und bessere Videos zu machen, stellte sich mir das Problem: Wie beleuchte ich draußen ohne Zugang zu einer Steckdose am besten eine Szene?
Es gibt einige Systeme wie „Litepanels MicroPro“* oder „Dedolight Ledzilla“*, die beide auf LED-Technik basieren, aber mit ca. 300–400 Euro recht teuer sind. Auch für mein großes „Litepanels 1x1“-Dauerlicht gibt es einen Akku, der jedoch knapp 700 Euro kostet. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Reflektoren, die jedoch oft einen Assistenten erfordert.
Deshalb hatte ich die Idee, auszuprobieren, ob diese neuen LED-Taschenlampen nicht ebenfalls nützlich sein könnten. Führend auf dem Gebiet ist unter anderem die Firma Zweibrüder aus Solingen, die mir freundlicherweise einige ihrer besten LED-Taschenlampen aus der Reihe „LED Lenser“ testweise zur Verfügung gestellt hat.
Wie sollte der Test ablaufen? Statt pseudowissenschaftlich zu versuchen, Farbtemperaturen und Lichtstärke zu messen, habe ich mir ein Model geschnappt, bin ans Rheinufer gefahren und habe Videos gemacht.
Damit ihr sehen könnt, was wir dabei gelernt haben, waren Ralf Maaßen und Gabriele Niepenberg von Dreamteam-Media so freundlich, ein Making-Of des Tests zu machen. Vorhang auf:
Ab Minute 3:24 seht ihr auch einige Ausschnitte der fertigen Clips, die ich an die Videoagenturen geliefert habe.
Am Ende der Videoproduktion haben wir noch ein kurzes Interview gedreht, in dem ich einige Erkenntnisse zusammengefasst habe:
Wem das nicht reicht an Infos, kann sich hier ein kurzes Video mit dem direkten Licht-Vergleich ansehen.
Die Lektionen in Kürze:
Grundsätzlich taugt die Idee was. Es wäre vermessen zu glauben, dass die Lampen gegen die pralle Mittagssonne konkurrieren können, aber abends oder zum Aufhellen in Schattenbereichen ist der Effekt schon sichtbar. Auch als Haarlicht von hinten, um dem Model mehr Tiefe zu geben, sind die Lampen praktisch, weil sie so klein sind, dass man sie gut verstecken kann. Preislich liegen die Lampen mit ca. 50–100 Euro auch deutlich unter den oben genannten Alternativen. Nur das Flaggschiff LED Lenser X21* kostet mit ca. 200 Euro mehr, ist aber auch noch günstiger. Positiv waren auch die langen Akkulaufzeiten von so vielen Stunden, dass dieses Kriterium praktisch nicht relevant ist und die Möglichkeit, das Licht zu fokussieren. Als Batterien kommen meist AA- oder D‑Batterien zum Einsatz, die überall erhältlich sind.
Nachteilig waren die Möglichkeiten für Halter und Adapter. Da musste ich „McGuyver“ spielen und mich mit Gummibändern, Mikrofonhaltern, SuperClamps, Klettverschlüssen, Rohrschellen und anderen Dingen behelfen. Hier einige Konstruktionsmöglichkeiten, die ich im Studio ausprobiert hatte:
Wie ihr im Video bei Minute 0:23 auch erkennt, hatte ich die Möglichkeit, den neuen Magnesium-Kugelkopf MH054M0* von Manfrotto auszuprobieren. Das ist zwar nicht für Video-Aufnahmen konzipiert, funktioniert aber trotzdem sehr gut dafür, wenn man keine Schwenks machen will.Ich finde den so praktisch, dass ich mittlerweile diesen Kopf zusammen mit dem Manfrotto Stativ Mini Compact AC* nutze, wenn ich bei Fotoaufnahmen unterwegs bin, mir aber die Möglichkeit offenhalten will, kurz paar Videos zu machen. Mit etwas Übung bekomme ich kurze Schwenks sogar hin. Da die Schnellwechselplatte die Gleiche ist wie für meinen Videoneiger, geht auch der Wechsel schnell. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Für richtige Videoaufnahmen ist ein stabileres Stativ mit einem Videoneiger die bessere Wahl. Wer aber hauptsächlich Fotos macht und ohne viel Gepäck auf Nummer sicher gehen will, bekommt mit der anderen Kombination auch brauchbares Footage hin. Dieses Video* ist beispielsweise so entstanden.
Welche Beleuchtung nutzt ihr draußen für Videoaufnahmen?
Ab und zu interviewe ich Personen aus der Stockfotografie-Branche. Nach Bildredakteuren, Agenturmitarbeitern und Stockfotografen soll jetzt auch mal ein Model an die Reihe kommen. Kirstin habe ich über die Model-Kartei kennengelernt, als ich nach passenden Leuten für mein Fitness-Shooting gesucht habe. Fangen wir an.
Hallo Kirstin, stell dich bitte mal kurz vor.
Hallo, mein Name ist Kirstin, ich bin 41 Jahre alt, komme aus dem Rhein-Main-Gebiet und als Beruf kann ich irgendwie mehrere angeben: als Hauptberuf Mama, dann Betriebswirtin, dann Hausfrau… und seit 3 Jahren Model. Meine Hobbys: meine Familie, Latein- und Standard-Turniertanz, Tauchen, Urlaub in fernen Ländern, Kochen und Lesen.
Wie bist Du darauf gekommen, Model werden zu wollen? Wie alt warst Du da?
Total untypisch habe ich erst im „zarten Alter“ von 38 Jahren angefangen zu modeln. Eine sehr gute Freundin von mir arbeitet als Visagistin und suchte im Auftrag eines Brautstudios Models für eine Modenschau auf einer Brautmesse. Sie kam auf mich, da wir zusammen Turnier tanzen und sie weiß, dass ich geradeaus im Takt laufen kann. So kam ich zu meinem ersten Job! Und das Feedback nach der Modenschau war so positiv, dass ich mich mal neugierig in die Richtung informiert habe… dass das draus werden kann, was heute ist, hätte ich damals nie gedacht!
Wie war Dein Anfang? Was hast Du getan, um bekannter zu werden und Aufträge zu bekommen?
Ich habe mich auf einer kostenfreien Modelplattform im Internet angemeldet (damals Model.de – die gibt’s heute in der Form leider nicht mehr!) und im Umkreis Fotografen gesucht, über die ich an Bildmaterial kam. Über diese Plattform kam ich auch an meine ersten richtigen Aufträge, da dort z.B. eine Agentur Best-Ager-Modelle für Promotions für einen Damenausstatter gesucht hat. Dann habe ich mich bei der „Model-Kartei“ angemeldet, im Laufe der letzten Jahre passendes Bildmaterial zu meinem Portfolio erarbeitet – und seitdem geht es langsam, aber doch stetig, bergauf.
Apropos passendes Bildmaterial gleich ein Tipp für alle Newcomer: da vielleicht doch mal einen richtigen Profi fragen, ob das Bildmaterial zum Typ passt. Ich habe am Anfang z.B. alle möglichen Katalog-Szenen nachgestellt und künstlerische Beauty-Bilder mit „Bling Bling“ im Gesicht – wunderschön anzuschauen, für mich als Model aber nicht zu gebrauchen, da sie an meinem Markt komplett vorbeigingen!!! Erst als ich Bilder als Mama, beim Kochen, im Büro gemacht habe, zeigten die Agenturen Interesse.
Mein großer Dank geht daher an das Model Sonja Barisic, bei der ich vor 3 Jahren just for fun ein Laufstegtraining absolviert habe – ohne ihren Rat würden wir Beiden heute das Interview nicht führen! Sonja führt mittlerweile erfolgreich ihre eigene Agentur und ich freue mich, auch bei ihr unter Vertrag zu sein.
Was ist Dein Ziel als Model? Was willst Du erreichen oder auf welches Level strebst Du?
Da ich Familie habe und arbeite, bin ich zeitlich und örtlich gebunden und muß auch mal einen Job ablehnen, wenn’s z.B. vom Büro aus nicht klappt. Daher freue ich mich über jeden Auftrag, egal wie groß das Budget ist. Referenzen bzw. zufriedene Kunden sind mir sehr wertvoll und oft kam nach einem kleinen Auftrag ein größerer nach oder ich wurde weiterempfohlen… Klar träume ich wie jedes Model, das Gesicht einer großen oder sogar weltweiten Kampagne zu werden – ob sich der Traum erfüllt, ich halte Dich gerne auf dem Laufenden!
Wie viel Zeit und Aufwand investierst Du in Dein „Model-Sein“?
Schwer zu sagen – pro Tag ca. 1/2 bis 1 Stunde, verteilt auf den ganzen Tag… zum Checken der Mails und Nachsehen, ob interessante Jobs angeboten werden. Um Kontakt zu „meinen“ Fotografen und zu befreundeten Models zu halten – ein gutes Netzwerk ist das A und O in diesem Job! Alle 2 Monate versuche ich, ein TfP-Shooting zu organisieren, um mein Modelbook voranzubringen. Und natürlich neue Bilder zu bekommen, die ich an meine Agenturen weitergeben kann – um mich da wieder ins Gespräch zu bringen. Sport und gesunde Ernährung mache ich nicht nur wegen des Modelns, daher zähle ich das hier mal nicht zu.
Du gehörst mit über 40 Jahren nicht mehr zu den jungen Mädchen, die vom Model-Sein träumen. Hat das mehr Vorteile oder Nachteile und wenn ja, welche?
Definitiv Vorteile, denn es gibt einfach nicht so viele 41-Jährige auf dem Markt! Nachteil ist, dass man von einer Agentur leider nicht mehr aufgebaut wird, sondern das komplette Bildmaterial selber mitbringen muss.
Was für Tipps würdest Du einem jungen 16jährigen Mädchen geben, was unbedingt Model werden will?
Ich glaube, dazu kann ich wenig sagen, da ich ja erst so spät angefangen habe. Mein allergrößter Tipp ist: zahle NIE bei Agenturen für die Aufnahme in die Kartei, egal welchen Betrag. Eine gute Agentur baut ihre Models auf, organisiert die Sedcard-Shootings und vermittelt Dich danach, um diese Kosten wieder reinzuholen. Finger weg von Agenturen, die sofort mit Aufträgen locken und anscheinend nur auf DICH gewartet haben. Unbedingt das Kleingedruckte lesen, gerade wenn man im Internet sucht. Leider gibt’s da viele schwarze Schafe…
Gibt es Richtlinien bezüglich der Frisur, des Äußeren oder der eigenen Kleidung, die Du Neueinsteigern ans Herz legen würdest?
Die klassischen Modelmasse bezüglich Größe und Konfektion sollten erfüllt werden. Keine Piercings im Gesicht, keine Tattoos, natürliche Fingernägel. Gepflegte dezente Kleidung. Und High Heels sollten definitiv kein Feind sein.
Du hast viele unbezahlte (TfP-) Shootings, sowie bezahlte Shootings hinter Dir. Wo liegen da aus Deiner Sicht die Unterschiede?
Bei TfP kann ich mitbestimmen, wie ich das Ergebnis haben möchte. Sei es die Visa, die mich so stylt, wie ich mich schön finde bis hin zu der Kleidung und den Szenen, die geshootet werden. Und der Endbearbeitung der Bilder (mach da doch bitte die Falte noch ein bisschen kleiner :-). Das geschieht in Absprache mit dem Fotografen, der Visa und mir, so daß alle am Ende happy sind mit dem Ergebnis.
Bei Pay bin ich mehr oder weniger „nur“ die Marionette des Kunden – ich muß so aussehen, wie er es will. Ich muß zuhören, wie er das fertige Bild haben will und dementsprechend agieren. Und ich muß damit einverstanden sein, wie das fertige Bild dann noch bearbeitet wird. Das ganze in der schnellstmöglichen Zeit. Wenn dann mal was schiefgeht, steigt der Stresspegel mehr als bei einem TfP-Shooting!
Was waren das für bezahlte Jobs? Worin unterscheiden sich Stockfotos für Dich von anderen Aufträgen?
Meine Auftraggeber sind bisher z.B. das Monte Mare, verschiedene Hotels, Versicherungen, eine Helikopterflugschule und letzte Woche habe ich meinen ersten kleinen Werbeclip gedreht, der bald im Internet laufen wird.
Stockfotos sind für mich eigentlich nicht anders als „normale“ Pay-Shootings, da ich als Model ja eher im Lifestyle-Bereich arbeite und nicht Kleidung für Kataloge oder auf dem Laufsteg präsentiere.
Wie präsentierst Du Dich, um einen Pay-Job zu bekommen? Bei Du bei einer Agentur oder wirst Du aktiv?
Beides – ich bin sowohl bei verschiedenen Agenturen in Frankfurt, Wiesbaden, Mannheim und Köln gelistet als auch selber im Internet unterwegs. Aktuell prüfe ich die Möglichkeit einer eigenen Homepage und stocke regelmäßig mein Bildmaterial auf. Ohne eigenes Engagement geht aber gar nichts!
Hand aufs Herz: Wie viel verdienst Du ca. bei einem Pay-Job?
Zwischen 50 Euro Warengutschein und 1.000 Euro aufs Konto war schon alles dabei. Davon gehen dann aber noch meine Kosten und vor allem die Steuern ab…. Und wann der nächste Pay-Job kommt, das weiß man leider nie… kann in der nächsten Woche sein oder erst im nächsten Monat….
Wie bereitest Du Dich auf ein Shooting vor? Unterscheidet sich das bei TfP und Pay? Was musst Du dafür von einem Fotografen vorher wissen?
Also die Vorbereitung eines TfP-Shootings ist für mich definitiv aufwändiger, weil ich mir da natürlich Gedanken machen muss, WAS ich eigentlich als Endergebnis haben möchte. Und dann dementsprechend Kleidung besorge, die Location, die Visa – und natürlich den passenden Fotografen.
Bei Pay telefoniere ich meist nur kurz mit dem Kunden / Fotografen, wann ich wo sein soll, was für Farben er bei der Kleidung wünscht und ob eine Visa vor Ort ist oder ich geschminkt erscheinen soll bzw. bekomme die ganzen Infos von der Agentur. Das war’s dann auch schon…
Bei Stockfotos weiß man nie vorher, wo ein Foto auftauchen wird? Was hast Du da schon erlebt? Wie ist das Gefühl dabei?
Definitiv stolz – neulich hatte ich z.B. die Werbung unseres örtlichen Fitness-Studios im Briefkasten, auf der ein Bild aus unserem Fitness-Shooting war – zwar nicht von mir, sondern von Model Niki, aber ich hab mich gefreut wie Bolle! Und auf zwei ganzseitige Prints in einer Frauenzeitschrift von meiner kleinen Tochter und mir ist meine Maus noch stolzer als ich!
Wie reagieren Deine Freunde, Kollegen und Verwandtschaft, wenn sie Dich irgendwo unerwartet sehen?
Überrascht und begeistert – manchmal auch verwirrt, weil sie mich nicht gleich erkennen… neidisch war bisher keine®, alle freuen sich mit mir und sind interessiert, was es Neues gibt.
Welche Fotos machen Dir als Model am meisten Spaß?
Die, bei denen ich mich nicht verstellen muss, sondern wo ich einfach ICH sein kann, z.B. als Mama… Und natürlich Shootings mit anderen Modellen zusammen, da ich da immer viel mitnehme an Infos – und nebenbei noch mein Netzwerk ausbaue.
Von vielen Amateur-Fotografen, die das erste Mal ein Model fotografieren wollen, höre ich oft, dass sie nicht wissen, wie sie es finden, ansprechen oder anleiten sollen. Kurz: Sie trauen sich nicht. Was rätst Du denen?
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Vielleicht erstmal Bekannte fragen, mit denen man sich versteht und die mit einem geduldig sind. Sind die Bilder so, dass man damit zufrieden ist, im Internet nach entsprechenden (kostenfreien!) Plattformen suchen und schauen, wer an Models aus der Gegend kommt. Und dann einfach nett fragen, am besten mit einer konkreten Idee, was man shooten möchte. Wenn ein Model absagt, einfach dranbleiben und das nächste Model fragen. Und ganz wichtig: das ganze nicht zu ernst sehen und Spaß beim Shooten haben! Jeder hat mal angefangen, auch ein Starfotograf oder Topmodel!!!
Im Internet und auch in meinem Blog sind Anleitungen für Model-Posen sehr beliebt. Was hältst Du davon?
Grundanleitungen sind o.k. – wobei man Körperspannung und wie man wo was drehen muss, dass man gut dasteht, eher schwer beschreiben kann. Ich lerne am meisten aus den Shootings mit anderen Models – da kann man sich viel abschauen. Beim Posen für Kleidung die Augen auf, was die Models in den Katalogen so machen, wie sie die Hände halten, die Accessoires präsentieren, stehen… und dann selber vor dem Spiegel üben üben üben… evtl. mit einer Freundin dabei, die die Versuche fotografiert. Ganz wichtig ist auch die Mimik im Gesicht – zwanzig Posen mit dem gleichen Gesichtsausdruck sind eher „suboptimal“…
Was macht für Dich einen guten Fotografen aus? Wie sollte er mit Dir umgehen?
Respektvoll, freundlich, ehrlich. Kein „wow super Pose“ und er denkt sich „oh weh“. Gute Fotografen sehen das ganze Bild, also nicht nur das Technische (Beleuchtung stimmt, Schärfe), sondern ob der Hintergrund passt, die Kleidung gut sitzt, die Haare liegen – einfach alles!
Was war das lustigste Erlebnis mit einem Fotografen?
Kann mich nicht entscheiden – einmal wollte eine „gebuchte“ Katze nicht so, wie der Fotograf und hat sich mehr unter die Studio-Couch verkrümelt, als sich shooten zu lassen. Irgendwann saß sie dann in der Requisite und da haben wir sie nicht mehr rausbekommen… oder das Shooting für eine Helikopterflugschule, wo wir in wilden Kurven über den Flugplatz heizten, bis wir eine Ermahnung des Towers bekamen… auch nicht schlecht war ein Shooting mit einem Pferd, das mitten im Shooting neben mir eingeschlafen ist!
Was war das ärgerlichste Erlebnis mit einem Fotografen?
… dass wir soooo viele geniale Bilder geschossen hatten, dass seine Speicherkarten komplett voll waren und wir deshalb das Shooting beenden mussten 🙂 !
Vielen Dank für das Interview.
Was würdet ihr ein Model gerne fragen? Vielleicht gibt es eine Antwort in den Kommentaren.
Oh Mann, da habe ich aber was schleifen lassen. Und so viel ist passiert. Fangen wir deshalb gleich mit den News an:
Wer sich gewundert hat, wo die ganzen Bildagenturen bei der Photokina waren: Die sind alle lieber nach Frankfurt zur Buchmesse gefahren. Liegt auf der Hand, da sich dort eher die Kunden als die Anbieter rumtreiben. Diesmal gibt es sogar ein eigenes „Zentrum Bild“ mit mehr als 15 teilnehmenden Agenturen. Bis zum 10.10.2010 läuft sie noch.
Die Vertriebsplattform für (Micro)Stockfotos, iSyndica, beendet zum 10.10.2010 ihren Dienst. Mit iSyndica konnten Fotografen bequem Fotos und Videos 1x hochladen und iSyndica verteilte diese dann automatisch an verschiedene Agenturen. Wer dort noch Guthaben offen hat (z.B. aus Affiliate-Einnahmen oder einem abgeschlossenen Abo), muss bis zum 17.10.2010 eine Erstattung beantragen, um sein Geld ausgezahlt zu bekommen. Ich finde diese Meldung zum Teil überraschend, da die Idee sehr einleuchtend und beliebt war. Der Grund für die Schließung: Unter dem Strich wurden die Erwartungen der Investoren nicht erfüllt. Der iSyndica CTO Seb Coursol hat eine sehr ausführliche Stellungnahme abgegeben, in der er übrigens ganz nebenbei ein großes Microstock-Geheimnis lüftet. Mehr sag ich nicht.
Wer jetzt händeringend nach Alternativen sucht: Ähnliche Dienste bieten zum Beispiel ProStockMaster (kostenlos), CushyStock (kostenlose und Bezahl-Variante) und Photoshelter (Abo-Service).
Ebenfalls schließen wird die Microstock-Bildagentur Polylooks der Deutschen Telekom. Das kam für mich nicht ganz so überraschend, da das Geschäftsmodell anscheinend nur aus „Billiger als alle anderen anbieten, weniger als alle anderen auszahlen“ bestand. Traurig bin ich auch nicht, da ziemlich offensichtlich war, welcher anderen großen Microstock-Agentur Polylooks die Kunden streitig machen wollte. Der Kuchen wäre demnach nur anders verteilt, aber nicht größer geworden.
Die nächste schlechte Nachricht: Fotografen aus Bayern aufgepasst! Die Firma Hensel warnt in einer Rundmail vor einer „groß angelegten Einbruch- und Diebstahlserie in Fotostudios im Raum Bayern“. Die Einbrüche sollen professionell und gezielt ausgeführt werden.
Diebstahl II: Den Fotografen Nicole und Ralf Obermann wurde auf der Photokina fast ihr komplettes Nikon-Equipment gestohlen! In ihrem Blog veröffentlichen sie die Seriennummern, damit Fotografen und andere potentielle Käufer nachschauen können, ob sie Hehler-Ware erwerben. Ebenfalls sehr interessant: Durch die Seriennummern wurde die Ausrüstung bei Nikon als „gestohlen“ vermerkt und wird KEINE Wartung, Reparatur oder Sensorreinigung erhalten und sofort der Polizei gemeldet. Ein guter Grund, sich die Seriennummern seiner Kameras und Objektive zu notieren.
Jetzt aber noch paar gute Nachrichten: Die Bildagentur Zoonar hat jetzt AGE Fotostock / THP als neuen Content-Partner gewonnen. Fotografen bei Zoonar können also entscheiden, ob ihre Bilder auch über die Agentur AGE Fotostock angeboten werden und deren THP-Netzwerk. THP steht für „Technological Hosting Platform“ und ist eine Art Foto-Suche, welche andere Agenturen nahtlos in die eigene Webseite einbinden können und damit das gesamte Bildmaterial von AGE (über 1,5 Millionen Fotos) ebenfalls zum Verkauf anbieten.
Shutterstock erhöht die Affiliate-Auszahlungsgrenzen für geworbene Kunden. Bisher erhielten die Werber 20% der Kundenumsätze bis zu einem Limit von 50 US$, die Grenze wird jetzt auf 200 US$ angehoben.
Die Bildagentur StockFood eröffnet eine neue Bildagentur für die Themen „Inneneinrichtung, Haus & Garten“ und sucht dafür noch Fotografen die entsprechende Motive mit Model Release und Property Release liefern können. Bisher wurden solche Motive eher nebenbei angeboten, jetzt will sich StockFood wieder ganz auf die Themen „Essen & Trinken“ konzentrieren.
Zum Schluß in eigener Sache ein Hinweis auf zwei Interviews, die Claudia von stellenboersen.de und Amos von fotos-verkaufen.de mit mir auf der Photokina geführt haben. Viel Spaß beim Lesen.
Was sagt ihr zu diesen Entwicklungen? Habt ihr News, die ich übersehen habe?Dann bitte rein in die Kommentare damit.
Heute wieder ein bunter Strauß an Stockfotografie-Nachrichten:
Das Microstock-Plugin für WordPress, mit dem Blogger direkt aus dem Redaktionssystem Stockfotos in ihre Artikel einbinden können, hat nach Fotolia- jetzt auch istockphoto-Bilder im Angebot.
Wo wir beim Thema sind: istockphoto hat sich zum 10jährigen Geburtstag einen kompletten Relaunch der Webseite gegönnt und das Ganze „F5“ (nach der „Refresh“-Taste auf der Tastatur) genannt.
Abgesänge auf die Stockfotografie werden an vielen Stellen angestimmt, aber wenn es von offizieller Seite kommt, hat das Hand und Fuß: Der Berufsverband CEPIC meldet das erste Mal einen deutlichen Mitgliederrückgang und starke Umsatzeinbußen der bestehenden Mitgliedsagenturen.
Wer sich mehr für realistischen Fotojournalismus als für retuschierte Werbefotos interessiert, findet bei Rising Blackstar ein kostenloses Ebook über die „Ethik im modernen Fotojournalismus“.
Meine Verlosung der Photokina-Tickets ist schon vorbei. Wer kein Glück hatte, kann seins bis zum 26.8.2010 bei Bildwerk3 versuchen. Dort werden ebenfalls 5 Tickets verlost. Da letzte Woche auch Sigma 5000(!) Tickets verschenkt hat, frage ich mich langsam, ob die Photokina damit die Besucherzahlen künstlich hoch halten will. Sind Messen an sich ein aussterbenes Medium?
Habt ihr kreative Ideen für ungewöhnliche Fotos und wollt diese auch mit anderen teilen? Dann könnt ihr Eure Vorschläge für die Fortsetzung des Buches „Die wilde Seite der Fotografie“ von Cyrill Harnischmacher einreichen. Für die angenommenen Ideen erhalten die Fotografen kein Honorar, aber eine Kurz-Vorstellung mit Foto im Buch und zehn Exemplare desselben.
Noch etwas für die Fotokäufer unter Euch: Für Firefox gibt es jetzt ein Plugin namens „The Ultimate Free Stock Photo Finder“. Damit lässt sich in vielen Bildagenturen, bei Flickr und anderen Fotoquellen parallel suchen.
Zum Schluss noch in eigener Sache: Ein ca. 90minütiges Interview mit mir gibt es in der noch viel längeren Folge 39 des Podcastes der Drei Vogonen zu hören.
Habe ich was vergessen? Dann wie immer rein in die Kommentare damit.
Es gibt wieder zwei Auftritte von mir in den Medien:
In der Jubiläumsausgabe 20 der Web-Zeitschrift t3n gibt es auf Seite 83 eine Einführung für Bildkäufer in die Stockfotografie und ich stelle einige nützliche Web-Tools für die Bildsuche vor.
Auch die Juni-Ausgabe der Online-Zeitschrift .psdPhotoshop beschäftigt sich ausführlich mit dem Bildermarkt. Auf Seite 44 gibt es ein Interview mit mir, es gibt einige Auszüge aus meinem Buch „Stockfotografie“* zu lesen, vorne im Heft steht ein langer Artikel über die Bildagentur Fotolia und nach meinem Interview folgt noch eins mit meinem Kollegen Kzenon. Das Heft kann kostenlos als PDF runtergeladen werden.