Im Rahmen meiner Rezension des Buchs „Photography Q & A“ hatte ich euch Leserinnen und Leser zu Fragen in den Kommentaren ermuntert.
Einige dieser Fragen will ich in loser Folge beantworten. Fangen wir mit Manne an, der fragte:
„Nutzt du eher natürliches vorhandenes Licht oder Blitze?
Wenn Blitze, was ist dein Lieblingslichtformer?“
Klare, einfache Fragen.
Früher hatte ich Angst vor Blitzen. In meinen Augen waren sie unberechenbar. Ich fotografierte lieber Blumen und Landschaften.
Als ich dann jedoch Ende 2005 das erste Mal begann, Menschen für Bildagenturen zu fotografieren, nahm ich als Lichtquellen zuerst auch keine Blitze, sondern erst weißes Papier als Aufheller für das Tageslicht, dann baute ich mir abenteuerliche Konstruktionen aus billigen Baustrahlern mit weißen Bettlacken als Diffusor. Im Nachhinein betrachtet sehr gefährliche, aber unschlagbar billige Aufbauten. Trotzdem hatten sie den Vorteil, dass es Dauerlicht war und ich mich nicht um Blitze kümmern musste. Schnell merkte ich aber, dass Halogenlicht von der Farbtemperatur und Lichtleistung ungeeignet für schöne Portraits ist.
Ich kaufte mir also ein paar Studioblitze und arbeitete mich langsam in das richtige Blitzen ein. Für das Verständnis sehr geholfen hat mir neben Tutorials im Internet auch das Buch „Heute schon geblitzt?“, was sich vor allem mit den kleinen Systemblitzen beschäftigt und einem gut die Angst für diesen heimtückischen Lichtwerfern nehmen kann.
Heute bin ich zwar sicher immer noch kein perfekter Blitzfotograf, weil die Lichtanforderungen der Stockfotografie (helles, weiches Licht) relativ einfach sind und mich nicht aus meiner „Komfortzone“ zwingen. Trotzdem merke ich, dass ich mich ein Shooting ohne künstliche Lichtquellen kaum noch zu planen traue.
Im Studio arbeite ich immer mit einer großen Octobox* an einem Studioblitz (500W), meist mit 90 cm Durchmesser, manchmal auch mit 150 cm.
On location, also in anderen Räumlichkeiten als meinem Studio nehme ich immer diesen Blitzaufbau für entfesseltes Blitzen. Von diesem Aufbau habe ich meist zwei Versionen gleichzeitig im Einsatz, mit eine 60x60cm und eine mit 38x38cm-Softbox. Beim Shooting sieht das dann so aus wie hier. Dieser Aufbau hat den großen Vorteil, dass ich nicht nach Steckdosen suchen muss, niemand über Kabel stolpert und alles so leicht und kompakt ist, dass es auch ohne Auto im Koffer transportieren kann. So sieht das dann aus.
Ich liebe die Lastolite-Softboxen*, sowohl was die weiche Lichtwirkung als auch den unschlagbar einfachen und schnellen Auf- und Abbau angeht. Da bin ich richtiggehend verwöhnt und ärgere mich jedes Mal, wenn ich die widerspenstigen Stäbe in mein Studio-Softbox frimmeln muss.
Wenn ich komplett draußen fotografiere, kommt entweder der obige Blitzaufbau mit nur einem Blitz zum Einsatz oder noch öfter einfach nur dieser Ringblitz auf Aufheller und zur Kontrastkontrolle. Gegenüber dem entfesselten Blitzen hat der Ringblitz den Vorteil, dass er bei Wind nicht einfach umkippt, dass ich nicht immer bei einem Ortswechsel von einigen Metern den Blitz umstellen oder mitnehmen muss und er ist auch zusammengepackt noch mal viel kompakter.
Wenn ich die Ausgangsfrage gestellt würde: Wie würdet ihr sie beantworten?
Bisher habe ich mit Videos leider nicht viel Geld verdient. Nach meinem Artikel über meine bisherigen Video-Einnahmen im Blog bekam ich einige hilfreiche Anregungen von Profis, wie ich die Umsätze steigern könnte. Das motivierte mich, das Thema stärker zu verfolgen. Ich kann schon vorab verraten, dass durch meine Anstrengungen die Einnahmen innerhalb eines halben Jahres die der beiden Jahre zuvor deutlich übertroffen haben.
Doch das ist heute nicht das Thema.
Bei der Überlegung, mehr und bessere Videos zu machen, stellte sich mir das Problem: Wie beleuchte ich draußen ohne Zugang zu einer Steckdose am besten eine Szene?
Es gibt einige Systeme wie „Litepanels MicroPro“* oder „Dedolight Ledzilla“*, die beide auf LED-Technik basieren, aber mit ca. 300–400 Euro recht teuer sind. Auch für mein großes „Litepanels 1x1“-Dauerlicht gibt es einen Akku, der jedoch knapp 700 Euro kostet. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Reflektoren, die jedoch oft einen Assistenten erfordert.
Deshalb hatte ich die Idee, auszuprobieren, ob diese neuen LED-Taschenlampen nicht ebenfalls nützlich sein könnten. Führend auf dem Gebiet ist unter anderem die Firma Zweibrüder aus Solingen, die mir freundlicherweise einige ihrer besten LED-Taschenlampen aus der Reihe „LED Lenser“ testweise zur Verfügung gestellt hat.
Wie sollte der Test ablaufen? Statt pseudowissenschaftlich zu versuchen, Farbtemperaturen und Lichtstärke zu messen, habe ich mir ein Model geschnappt, bin ans Rheinufer gefahren und habe Videos gemacht.
Damit ihr sehen könnt, was wir dabei gelernt haben, waren Ralf Maaßen und Gabriele Niepenberg von Dreamteam-Media so freundlich, ein Making-Of des Tests zu machen. Vorhang auf:
Ab Minute 3:24 seht ihr auch einige Ausschnitte der fertigen Clips, die ich an die Videoagenturen geliefert habe.
Am Ende der Videoproduktion haben wir noch ein kurzes Interview gedreht, in dem ich einige Erkenntnisse zusammengefasst habe:
Wem das nicht reicht an Infos, kann sich hier ein kurzes Video mit dem direkten Licht-Vergleich ansehen.
Die Lektionen in Kürze:
Grundsätzlich taugt die Idee was. Es wäre vermessen zu glauben, dass die Lampen gegen die pralle Mittagssonne konkurrieren können, aber abends oder zum Aufhellen in Schattenbereichen ist der Effekt schon sichtbar. Auch als Haarlicht von hinten, um dem Model mehr Tiefe zu geben, sind die Lampen praktisch, weil sie so klein sind, dass man sie gut verstecken kann. Preislich liegen die Lampen mit ca. 50–100 Euro auch deutlich unter den oben genannten Alternativen. Nur das Flaggschiff LED Lenser X21* kostet mit ca. 200 Euro mehr, ist aber auch noch günstiger. Positiv waren auch die langen Akkulaufzeiten von so vielen Stunden, dass dieses Kriterium praktisch nicht relevant ist und die Möglichkeit, das Licht zu fokussieren. Als Batterien kommen meist AA- oder D‑Batterien zum Einsatz, die überall erhältlich sind.
Nachteilig waren die Möglichkeiten für Halter und Adapter. Da musste ich „McGuyver“ spielen und mich mit Gummibändern, Mikrofonhaltern, SuperClamps, Klettverschlüssen, Rohrschellen und anderen Dingen behelfen. Hier einige Konstruktionsmöglichkeiten, die ich im Studio ausprobiert hatte:
Wie ihr im Video bei Minute 0:23 auch erkennt, hatte ich die Möglichkeit, den neuen Magnesium-Kugelkopf MH054M0* von Manfrotto auszuprobieren. Das ist zwar nicht für Video-Aufnahmen konzipiert, funktioniert aber trotzdem sehr gut dafür, wenn man keine Schwenks machen will.Ich finde den so praktisch, dass ich mittlerweile diesen Kopf zusammen mit dem Manfrotto Stativ Mini Compact AC* nutze, wenn ich bei Fotoaufnahmen unterwegs bin, mir aber die Möglichkeit offenhalten will, kurz paar Videos zu machen. Mit etwas Übung bekomme ich kurze Schwenks sogar hin. Da die Schnellwechselplatte die Gleiche ist wie für meinen Videoneiger, geht auch der Wechsel schnell. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Für richtige Videoaufnahmen ist ein stabileres Stativ mit einem Videoneiger die bessere Wahl. Wer aber hauptsächlich Fotos macht und ohne viel Gepäck auf Nummer sicher gehen will, bekommt mit der anderen Kombination auch brauchbares Footage hin. Dieses Video* ist beispielsweise so entstanden.
Welche Beleuchtung nutzt ihr draußen für Videoaufnahmen?
Es ist nicht April, sondern August, auch wenn man beim Blick aus dem Fenster anderes meinen könnte. Und nach einigen Wochen Abstinenz wieder eine Ladung Informationen von Bildagenturen und der Fotobranche. Los geht’s:
Shutterstock akzeptiert jetzt auch Bilder, welche Text im Bild haben, der nicht in englischer Sprache ist. Das betrifft zum Beispiel einige Verkehrzeichen („Achtung Baustelle“) oder Hinweisschilder wie „Haus zu verkaufen“. Die Bildredaktion bittet jedoch um eine englische Übersetzung des Textes im Kommentarfeld an den Bildredakteur.
Bei istockphoto gibt es eine Personaländerung: Der COO Kelly Thompson (sowas wie der Chef des Tagesgeschäfts) wechselt ab September 2009 als Manager für Produktentwicklung zu Getty Images. Sein Nachfolger wird Rebecca Rockafellar, die ebenfalls Managerin bei istock und Getty ist und war.
Die Video-Agentur Pond5 hat dem Mitgliedbereich ein neues Layout mit einigen neuen Funktionen spendiert. So ist es endlich möglich, Videos nach der Anzahl der Ansichten oder Verkäufe zu sortieren oder sich nur Dateien mit einem bestimmten Status (online, in Bearbeitung, …) anzeigen zu lassen.
Noch mal Pond5: Die Agentur hat angekündigt, bald auch 3D-Modelle verkaufen zu wollen und ruft 3D-Designer auf, ihre Dateien einzureichen.
Die Jungs von Krolop & Gerst haben ein kostenloses Ebook als PDF veröffentlicht, in dem sie die Leistung von Aufsteckblitzen und Lichtformern miteinander vergleichen. Sehr lesenswert für Strobisten.
Dreamstime hat jetzt einen Bereich, in dem Fotografen vermeintlich illegale Bildnutzungen melden können. Das soll es der Agentur erleichtern, schneller „DMCA Takedown“-Meldungen zu verschicken, um diese Inhalte aus dem Internet entfernen zu lassen. Ein guter Schritt in die richtige Richtung, da viele Bildagenturen die Fotografen bei Urheberrechtsverletzungen oft wenig unterstützen.
Die Bildagentur Panthermedia hat sich seit ca. zwei Jahren kontinuierlich in Richtung Microstock bewegt. Jetzt will sie wieder zusätzlich „Premium Royalty Free“-Bilder und rights-managed-Bilder über die Webseite glowimages.de verkaufen. Die Bilder scheinen jedoch nur eine Sammlung von verschiedenen bekannten Kollektionen wie Westend61, Imagebroker oder Blend Images zu sein.
Die Microstock-Bildagentur Pitopia geht einen ähnlichen Weg und bietet nun ebenfalls in einer „Value Edition“ ausgewählte Bilder zu höheren Preisen an.
Es geht aber auch andersrum: Die österreichische Bildagentur Waldhäusl hat nach ca. zwei Jahren ihre Experimente im Bereich Microstock beendet und nimmt jetzt keine Bilder mehr an, die auch in Microstock-Bildagenturen angeboten werden.
Die renommierte Macrostock-Bildagentur Masterfile wurde jetzt für 21,4 Millionen USD von Arius3Dgekauft, einer Firma, die sich auf die Herstellung interaktiver 3D-Bilder spezialisiert hat.
Der Stativ-Hersteller Manfrotto steigt jetzt in die Licht-Technik ein und vertreibt jetzt LED-Dauerlicht-Leuchten. Besonders interessant ist dabei das LED-Ringlicht „Aura“ als Dauerlicht, was wahlweise auch in einen Blitzmodus mit 4facher Leistung geschaltet werden kann.
So, das war’s für heute.
Wenn ich was übersehen habe, weist mich einfach darauf hin.
Vor paar Wochen habe ich meine Einnahmen aus zwei Jahren Footage-Verkäufen im Blog veröffentlicht. Die Umsätze waren erschreckend niedrig, was auch daran lag, dass ich viel zu wenig Videos bei den Agenturen online habe. Deswegen habe ich mich aufgerafft, paar Pillen in die Hand genommen und einige neue Videoclips gedreht. Damit ihr auch daran teilhaben könnt, habe ich – ganz amateurhaft mit meiner Mini-Casio – den Aufbau gefilmt.
Aber schaut euch erst mal einen kurzen Zusammenschnitt der fertigen Clips an:
Hier gibt es das Making-Of dazu zu sehen:
Diese Art der Clips werden „Turntable“ genannt, weil sie so produziert werden. Mit einem Plattenspieler. In meinem Fall jedoch nur fast, denn ein Plattenspieler hätte sich mit 33 oder 45 Umdrehungen pro Minute viel zu schnell gedreht. Deshalb habe ich mir einen Spieluhr-Motor gekauft und auf die Spitze mit Alleskleber einee große Unterlegscheibe geklebt. Das ist leider etwas wacklig, aber von der Geschwindigkeit mit 3 Umdrehungen/Minute optimal. Leider hat der Motor keinen An/Aus-Schalter, weshalb ich ihn an eine Steckdosenleiste mit Schalter gesteckt habe.
Beleuchtet habe ich die Szene seitlich mit einem Hedler DX15-Dauerlicht mit einem davor montierten Durchlichtschirm. Von hinten leuchtet ein LitePanels LED-Dauerlicht. Das ist jetzt keine perfekte oder theoretisch wohlüberlegte Ausleuchtung, sondern einfach das, was ich an Geräten zur Verfügung habe.
Die Pillen und Tabletten hat mir eine befreundete Apothekerin gesammelt, mir mir auch schon ein Shooting ermöglicht hat. Ich habe sie gebeten, möglichst bunte Pillen aufzuheben, da ein weißer Haufen ja langweilig aussähe. Dann musste ich die mit den Markennamen oder Logos aussortieren und übrig blieb eine farbenfrohe Mischung, die – wie ich finde – sehr telegen ist.
Die Kamera hat eine ungünstige Position, um auf das Display zu schauen. Deswegen habe ich mir nach einer Anleitung aus der d.r.f. Newsgroup einen Wireless-USB-Anschluss für meine Kamera gebaut. Damit kann ich – mehr oder weniger – drahtlos die Kamera direkt vom Laptop aus bedienen mittels der Canon EOS Utility Software. Das hat auch den Vorteil, dass der Fokus auf dem großen Bildschirm genauer kontrolliert werden kann. Da ich am Laptop auch die Aufnahme starten und beenden kann, vermeide ich Verwacklungen beim Druck auf den Kameraauslöser, die auch bei der Stativnutzung entstehen können. Erst später habe ich gemerkt, dass ich bei meinem Aufbau die Kamera auch mit einem normalen USB-Kabel vom PC aus hätte starten können.
Ich hoffe, die Wireless USb-Lösung bald wieder bei Shootings einsetzen zu können, um die Bilder direkt nach der Auslösung zur Kontrolle von Details auf einem Monitor betrachten zu können.
Außerdem habe ich mir einen Movie-Slider bestellt, um endlich auch etwas Kamerafahrten in meine Bilder zu kriegen und die Testgeräte für meine angedachte Outdoor-Akku-Dauerlicht-Lösung sind auch angekommen. Aber dazu mehr, wenn ich Zeit hatte, beides auszuprobieren.
Mit welcher Ausrüstung dreht ihr Eure Videos? Habt ihr noch Tipps für mich zum Selberbasteln?
Lange habe ich mich geziert. Ich will seit Monaten mehr Videos mit meiner 5D Mark II drehen, aber wußte lange nicht, welches Dauerlicht ich dafür benutzen sollte.
Vor paar Wochen kam der freundliche Vertreter der Firma Hensel zu mir und bot mir an, einfach mal deren Geräte zu testen. Aber da ein Test ohne Vergleich kaum hilfreich ist, fragte ich noch zwei andere Hersteller, ob sie mir ebenfalls ein Gerät leihen würden. Gesagt, getan. Wenige Tage später standen drei komplett verschiedene Lichtsysteme in meinem Studio.
Die Kandidaten
Das „klassische“ Licht ist ein Hensel C‑Light 1000, eine Halogenleuchte mit einer Farbtemperatur von ca. 3200K. Ziemlich neu sind die beiden anderen Lichter. Zum einen die Hedler DX 15, eine Halogenmetalldampflampe, aber mit Tageslicht und die Litepanels 1x1 D‑Flood, eine flächige LED-Leuchte.
Der Testaufbau
Ich liebe zwar Statistik, aber ich habe weder die technischen Möglichkeiten, um die Lampen auf einer psysikalisch-theoretischen Ebene zu testen noch sehe ich die Notwendigkeit. Wichtig ist doch, ob ich in der Lage wäre, mit den Lampen Video-Clips zu erzeugen, welche von den Bildagenturen angenommen und hoffentlich von Kunden gekauft werden. Deshalb habe ich einfach eine hübsche Freundin genommen, mit ihr einige Clips gedreht und die Ergebnisse bei den Agenturen hochgeladen. Zusätzlich haben sowohl das Model als auch ich geschaut, wie die Geräte in der Handhabung sind.
Ein Hinweis: Viele Film-Profis würden keiner der Lampen auch nur eines Blickes würdigen. Diese Profis nutzen zum Beispiel Lampen von Arri, aber als Fotograf fühle ich mich „Blitz-Firmen“ näher. Aber hey, wenn Arri mir Geräte zum Testen schicken will, kann ich gerne einen zweiten Praxistest machen. Doch erst mal der erste…
Die technischen Daten
Hier die Infos laut Herstellerangaben zu den einzelnen Geräten:
Hedler DX 15
Lichtquelle: Halogenmetalldampflampe 150 W
Farbtemperatur: ca. 5800 K
Größe (L/B/H): 160 x 165 x 180 mm
Gewicht: 2,35 kg
Lüfter: nein
Helligkeit: 5200 Lux bei 1,5 Meter Abstand (ISO 100)
Sonstiges: Anschluss für Hedler Lichtformer vorhanden
Preis z.Zt.: 470,05 Euro (inkl. Mwst.)
HENSEL C‑LIGHT 1000
Lichtquelle: Halogenlampe 1000 W
Farbtemperatur: ca. 3200 K
Größe (L/B/H): 216 x 122 x 223 mm
Gewicht: 1,4 kg
Lüfter: ja (abschaltbar)
Helligkeit: Blende 45 7/10 (aus 2m, 100ASA, Verschlusszeit 1 s)
Sonstiges: Schirmhalterung inklusive, Anschluss für Hensel Lichtformer vorhanden
Preis z.Zt.: 410,55 Euro (inkl. Mwst.)
LITEPANELS 1X1 D‑FLOOD
Lichtquelle: 576 LEDs (insgesamt 40 W)
Farbtemperatur: ca. 5600 K
Größe (L/B/H): 305 x 305 x 44 mm
Gewicht: 1,36 kg
Lüfter: nein
Helligkeit: 560 Lux (=f2.8) bei 2,4 Meter Abstand (bei ISO 200, 24fps)
Sonstiges: Lichtdimmung möglich, Akku-Betrieb optional möglich, auch als Version mit 3200 K lieferbar, Farbfilterfolien können vorne eingeschoben werden
Preis z.Zt.: 1724,31 Euro (inkl. Mwst.)
Wie sieht das Licht aus? Ich habe einige Clips hintereinander geschnitten. Da die Litepanels mit der großen Fläche automatisch ein eher weiches Licht erzeugen, habe ich die anderen beiden Geräte je 1x ohne und 1x mit einem weißen Durchlicht-Schirm getestet. In diesem YouTube-Clip seht ihr die Varianten:
Die Handhabung
Auffällig war zuerst die unterschiedliche Temperatur der Geräte. Während das Hensel C‑Light gleich losbretzelte und in wenigen Sekunden sicher ein Spiegelei gegart hätte, steigt die Temperatur bei dem Hedler DX langsamer an, kann aber laut Gehäuse auch bis zu 120°C erreichen. Das Litepanels 1x1 hingegen wurde auch nach einer halben Stunde nur lauwarm und konnte sicher mit den Händen berührt werden. Die beiden anderen Geräte brauchten auch nach dem Ausschalten viel Zeit, um sich soweit abzukühlen, dass die Gehäuse berührt werden konnten.
Vom Licht empfand das Model ebenfalls die LED-Lichter am angenehmsten, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie subjektiv am wenigsten hell wirken. Sichtbar wird das auf diesem Foto:
Das Hedler-Licht rechts ist deutlich überstrahlt, das Hensel-Licht ebenfalls noch, während das Litepanels 1x1 „dunkler“ erscheint. Nervig waren auch die Lüfter-Geräusche. Das Hensel-Gerät braucht standardmäßig einen Lüfter, der einen tiefen Grundton hat, jedoch kaum stört. Es gibt auch einen Schalter, mit dem für eine (wirklich) kurze Zeit sogar der Lüfter abgeschaltet werden kann, damit die Geräusche auf der Aufnahme nicht zu hören sind. Die Hedler-Lampe wirbt hingegen damit, ohne Lüfter und damit „hervorragend für O‑Tonaufnahmen geeignet“ zu sein. Dann weiß ich nicht, ob mein Testgerät defekt war, jedenfalls hat die Lampe ein durchgängigen hohen Piepston erzeugt, der – O‑Ton des Models – „einen schnell in den Wahnsinn treibt“. Für Aufnahmen mit Sound definitiv unbrauchbar, beim Hensel-Gerät wäre der Sound mit Einsatz eines Richtmikrofons vielleicht sogar nutzbar. Laut Aussage des Hedler-Kundendienst sei das aber nicht normal und könne am Testgerät liegen.
Beim Hedler-Gerät trat anfangs auch manchmal für Sekundenbruchteile ein Farbflackern auf,das heißt, die Farbtemperatur wechselte für einen Sekundenbruchteil so stark, dass das Licht sichtbar rot wurde, bevor es wieder die normale Farbtemperatur annahm. Ebenfalls nachteilig bei Hedler war, dass keine Schirmhalterung vorhanden ist. So musste ich meinen Manfrotto-Schirmneiger bemühen, was aber dazu führte, dass das Licht den Schirm nicht in der Mitte traf, sondern weit oberhalb davon, was etwas Licht verschwendete. Manchmal stellte ich auch ein Lichtflackern fest, was ich mir nicht erklären konnte. So sieht es aus:
Während Hedler und Litepanels mit ihrer Tageslichtfarbe ohne Probleme gemischt mit Tageslicht genutzt werden können, ist das bei der Hensel-Lampe wegen der ansonsten entstehenden Mischlichtsituation schwieriger.
Aber auch die Litepanels waren nicht makelfrei. Zwar kann dort im Gegensatz zu den anderen Geräten die Helligkeit stufenlos von 0 bis 100% geregelt werden. Im unteren Helligkeitsbereich fiel jedoch auf, dass eine vertikale Reihe von ca. 11 LEDs viel stärker leuchtete als der Rest. Sollte laut Hersteller zwar nicht so sein, war aber so.
Die Ergebnisse
Ich habe insgesamt verschiedene 11 Clips bei 5 Video-Agenturen hochgeladen, welche ich mit den drei Lampen erstellt habe. Clipdealer, Pond5 und Fotolia haben alle Videos angenommen, Shutterstock hat 8 Videos angenommen, nur eins wegen „schlechter Beleuchtung“ abgelehnt, wobei andere mit dem gleichen Lichtaufbau akzeptiert wurden und zwei wurden wegen zu ähnlicher Motivwahl abgelehnt. Bei istockphoto sind die Videos noch in der Warteschlange.
Wer will, kann die Lichtwirkungen selbst vergleichen anhand dieser Clips:
Mit vier 500W-Halogenstrahlern aus dem Baumarkt habe ich meine ersten Fotos gemacht und es hatte seine Gründe, warum ich schnell davon abgekommen bin. Die getesteten Halogenlampen sind damit nicht vergleichbar, aber die Hitze und der Stromverbrauch schon. Deswegen habe ich mir die Litepanels bestellt, auch wenn der deutlich höhere Preis und die etwas geringere Lichtleistung ein Nachteil ist. Aber mich überzeugt, dass das System modular aufgebaut werden kann (es können mit einem Adapter auch 2x1, 2x2, 4x2, oder 4x2 Litepanels zusammen montiert werden), es Zubehör wie Akku-Packs und Fernsteuerung (für den Deckenbetrieb) gibt und es sicherer ist.
Trotzdem brauche ich sicher noch was für den Hintergrund, dafür sind mir mehrere Litepanels doch noch zu teuer. Wahrscheinlich probiere ich weiter die Hedler-Leuchte, bis die Lichtfirmen auch da was als LED-Lösung entwickelt haben. Aber die Annahmequoten bei den Bildagenturen zeigen, dass mit jeder der vorgestellten Lampen brauchbare Ergebnisse erzielt werden können.
Mit was für Licht macht ihr Eure Videoaufnahmen und wie sind Eure Erfahrungen damit?