Nach dem Erfolg meiner Bildagentur-Umfrage letztes Jahr habe ich auch dieses Jahr wieder eine Umfrage auf meiner Facebook-Seite gestartet, um zu fragen, bei welchen Bildagenturen meine Leserinnen und Leser im Jahr 2017 die meisten Umsätze erzielt hatten.
Die Ergebnisse sollten sie nach Umsatz absteigend sortiert als Kommentar hinterlassen. Insgesamt haben sich über 50 Leute beteiligt, weshalb ich erneut gerne die Ergebnisse auswerten möchte.
Meine Vorgehensweise:
Ich habe in einer Excel-Tabelle eine Liste gemacht und in die erste Spalte jede Agentur eingetragen, die genannt wurde. In den nächsten Spalten habe ich dann für jeden Teilnehmer und jede Agentur Punkte vergeben, basierend auf der Sortierung der genannten Agenturen. Die erste Agentur, also die mit dem meisten Umsatz bekam 10 Punkte, die als zweites genannte Agentur bekam 9 Punkte und so weiter.
Die Werte habe ich pro Agentur summiert und die Liste dann nach den Punkten sortiert. Das Ergebnis sehr ihr oben, die Zahl in Klammern ist also die Gesamtpunktzahl der jeweiligen Agentur.
Insgesamt wurden 33 verschiedene Agenturen benannt, ich habe die Liste jedoch auf die ersten 15 Agenturen beschränkt, weil das statistische Rauschen zum Ende hin mit meist nur einer Nennung sehr viel größer ist.
Hinweise:
Bei der Auswertung haben vier Leute insgesamt drei verschiedene Agenturen angegeben (2x Fotolia, 1x Eyeem, 1x Chromorange), welche sie exklusiv beliefern. Würde man diese Punkte rausrechnen, würde sich an der Reihenfolge jedoch nichts ändern, nur Chromorange würde hinten rausfallen.
Außerdem wurde bei der Umfrage nicht unterschieden, ob die Leute Videos oder Fotos oder beides verkaufen, wie viele Dateien sie online haben oder seit wann sie dort hochladen. Die hohe Platzierung von Pond5 ergibt sich zum Beispiel aus deren Videoverkäufen, jedoch vermutlich nicht aus deren Fotoverkäufen.
Meine besten Agenturen 2017
Wer die obige Liste nachrechnen oder anders auswerten will, kann das ebenfalls machen, meine Datenbasis ist ja (fast) frei einsehbar. (Hier könnt ihr auch direkt meine Excel-Tabelle runterladen). Was jedoch noch fehlt, sind die Agenturen, bei denen ich selbst 2017 am meisten Umsatz erzielt habe und die ich ebenfalls in obige Rechnung habe einfließen lassen. In Klammern wieder die Veränderung zum Vorjahr:
Adobe Stock (Fotolia) (-1)
Shutterstock (-1)
123rf (-1)
Dreamstime (-1)
Canva (+1)
Bigstock (-1)
Eyeem (+2)
Pond5 (-1)
Alamy (+1)
Westend61 (-1)
Was sagt uns diese Auswertung?
Ganz oben rangeln sich Adobe Stock und Shutterstock um die Spitzenposition, wobei Shutterstock etwas aufgeholt hat. Dann gibt sich iStock Mühe, den Anschluss nicht zu verlieren und das Mittelfeld mit 123rf, Dreamstime und EyeEm ist schon weit abgeschlagen, von den restlichen Agenturen ganz zu schweigen.
Überraschungssieger ist dieses Jahr EyeEm, welche sich um vier Plätze nach oben kämpfen konnte. Verlierer sind diesmal Pond5 und Depositphotos mit je vier Plätzen Abstieg. Canstock, Canva, Zoonar und Stocksy als Tabellenletzte im Vorjahr sind diesmal gar nicht mehr dabei.
Wer als Einsteiger in die Stockfotografie wissen will, welche Agenturen er beliefern sollte, kann im Grunde die obige Liste von oben nach unten durcharbeiten, wobei der zu erwartende Umsatz stark mit der Höhe der Balken im Diagramm korreliert.
Überrascht euch die Liste? Oder hättet ihr ähnliches erwartet?
Lange habe ich mich geziert. Ich will seit Monaten mehr Videos mit meiner 5D Mark II drehen, aber wußte lange nicht, welches Dauerlicht ich dafür benutzen sollte.
Vor paar Wochen kam der freundliche Vertreter der Firma Hensel zu mir und bot mir an, einfach mal deren Geräte zu testen. Aber da ein Test ohne Vergleich kaum hilfreich ist, fragte ich noch zwei andere Hersteller, ob sie mir ebenfalls ein Gerät leihen würden. Gesagt, getan. Wenige Tage später standen drei komplett verschiedene Lichtsysteme in meinem Studio.
Die Kandidaten
Das „klassische“ Licht ist ein Hensel C‑Light 1000, eine Halogenleuchte mit einer Farbtemperatur von ca. 3200K. Ziemlich neu sind die beiden anderen Lichter. Zum einen die Hedler DX 15, eine Halogenmetalldampflampe, aber mit Tageslicht und die Litepanels 1x1 D‑Flood, eine flächige LED-Leuchte.
Der Testaufbau
Ich liebe zwar Statistik, aber ich habe weder die technischen Möglichkeiten, um die Lampen auf einer psysikalisch-theoretischen Ebene zu testen noch sehe ich die Notwendigkeit. Wichtig ist doch, ob ich in der Lage wäre, mit den Lampen Video-Clips zu erzeugen, welche von den Bildagenturen angenommen und hoffentlich von Kunden gekauft werden. Deshalb habe ich einfach eine hübsche Freundin genommen, mit ihr einige Clips gedreht und die Ergebnisse bei den Agenturen hochgeladen. Zusätzlich haben sowohl das Model als auch ich geschaut, wie die Geräte in der Handhabung sind.
Ein Hinweis: Viele Film-Profis würden keiner der Lampen auch nur eines Blickes würdigen. Diese Profis nutzen zum Beispiel Lampen von Arri, aber als Fotograf fühle ich mich „Blitz-Firmen“ näher. Aber hey, wenn Arri mir Geräte zum Testen schicken will, kann ich gerne einen zweiten Praxistest machen. Doch erst mal der erste…
Die technischen Daten
Hier die Infos laut Herstellerangaben zu den einzelnen Geräten:
Hedler DX 15
Lichtquelle: Halogenmetalldampflampe 150 W
Farbtemperatur: ca. 5800 K
Größe (L/B/H): 160 x 165 x 180 mm
Gewicht: 2,35 kg
Lüfter: nein
Helligkeit: 5200 Lux bei 1,5 Meter Abstand (ISO 100)
Sonstiges: Anschluss für Hedler Lichtformer vorhanden
Preis z.Zt.: 470,05 Euro (inkl. Mwst.)
HENSEL C‑LIGHT 1000
Lichtquelle: Halogenlampe 1000 W
Farbtemperatur: ca. 3200 K
Größe (L/B/H): 216 x 122 x 223 mm
Gewicht: 1,4 kg
Lüfter: ja (abschaltbar)
Helligkeit: Blende 45 7/10 (aus 2m, 100ASA, Verschlusszeit 1 s)
Sonstiges: Schirmhalterung inklusive, Anschluss für Hensel Lichtformer vorhanden
Preis z.Zt.: 410,55 Euro (inkl. Mwst.)
LITEPANELS 1X1 D‑FLOOD
Lichtquelle: 576 LEDs (insgesamt 40 W)
Farbtemperatur: ca. 5600 K
Größe (L/B/H): 305 x 305 x 44 mm
Gewicht: 1,36 kg
Lüfter: nein
Helligkeit: 560 Lux (=f2.8) bei 2,4 Meter Abstand (bei ISO 200, 24fps)
Sonstiges: Lichtdimmung möglich, Akku-Betrieb optional möglich, auch als Version mit 3200 K lieferbar, Farbfilterfolien können vorne eingeschoben werden
Preis z.Zt.: 1724,31 Euro (inkl. Mwst.)
Wie sieht das Licht aus? Ich habe einige Clips hintereinander geschnitten. Da die Litepanels mit der großen Fläche automatisch ein eher weiches Licht erzeugen, habe ich die anderen beiden Geräte je 1x ohne und 1x mit einem weißen Durchlicht-Schirm getestet. In diesem YouTube-Clip seht ihr die Varianten:
Die Handhabung
Auffällig war zuerst die unterschiedliche Temperatur der Geräte. Während das Hensel C‑Light gleich losbretzelte und in wenigen Sekunden sicher ein Spiegelei gegart hätte, steigt die Temperatur bei dem Hedler DX langsamer an, kann aber laut Gehäuse auch bis zu 120°C erreichen. Das Litepanels 1x1 hingegen wurde auch nach einer halben Stunde nur lauwarm und konnte sicher mit den Händen berührt werden. Die beiden anderen Geräte brauchten auch nach dem Ausschalten viel Zeit, um sich soweit abzukühlen, dass die Gehäuse berührt werden konnten.
Vom Licht empfand das Model ebenfalls die LED-Lichter am angenehmsten, wahrscheinlich auch deshalb, weil sie subjektiv am wenigsten hell wirken. Sichtbar wird das auf diesem Foto:
Das Hedler-Licht rechts ist deutlich überstrahlt, das Hensel-Licht ebenfalls noch, während das Litepanels 1x1 „dunkler“ erscheint. Nervig waren auch die Lüfter-Geräusche. Das Hensel-Gerät braucht standardmäßig einen Lüfter, der einen tiefen Grundton hat, jedoch kaum stört. Es gibt auch einen Schalter, mit dem für eine (wirklich) kurze Zeit sogar der Lüfter abgeschaltet werden kann, damit die Geräusche auf der Aufnahme nicht zu hören sind. Die Hedler-Lampe wirbt hingegen damit, ohne Lüfter und damit „hervorragend für O‑Tonaufnahmen geeignet“ zu sein. Dann weiß ich nicht, ob mein Testgerät defekt war, jedenfalls hat die Lampe ein durchgängigen hohen Piepston erzeugt, der – O‑Ton des Models – „einen schnell in den Wahnsinn treibt“. Für Aufnahmen mit Sound definitiv unbrauchbar, beim Hensel-Gerät wäre der Sound mit Einsatz eines Richtmikrofons vielleicht sogar nutzbar. Laut Aussage des Hedler-Kundendienst sei das aber nicht normal und könne am Testgerät liegen.
Beim Hedler-Gerät trat anfangs auch manchmal für Sekundenbruchteile ein Farbflackern auf,das heißt, die Farbtemperatur wechselte für einen Sekundenbruchteil so stark, dass das Licht sichtbar rot wurde, bevor es wieder die normale Farbtemperatur annahm. Ebenfalls nachteilig bei Hedler war, dass keine Schirmhalterung vorhanden ist. So musste ich meinen Manfrotto-Schirmneiger bemühen, was aber dazu führte, dass das Licht den Schirm nicht in der Mitte traf, sondern weit oberhalb davon, was etwas Licht verschwendete. Manchmal stellte ich auch ein Lichtflackern fest, was ich mir nicht erklären konnte. So sieht es aus:
Während Hedler und Litepanels mit ihrer Tageslichtfarbe ohne Probleme gemischt mit Tageslicht genutzt werden können, ist das bei der Hensel-Lampe wegen der ansonsten entstehenden Mischlichtsituation schwieriger.
Aber auch die Litepanels waren nicht makelfrei. Zwar kann dort im Gegensatz zu den anderen Geräten die Helligkeit stufenlos von 0 bis 100% geregelt werden. Im unteren Helligkeitsbereich fiel jedoch auf, dass eine vertikale Reihe von ca. 11 LEDs viel stärker leuchtete als der Rest. Sollte laut Hersteller zwar nicht so sein, war aber so.
Die Ergebnisse
Ich habe insgesamt verschiedene 11 Clips bei 5 Video-Agenturen hochgeladen, welche ich mit den drei Lampen erstellt habe. Clipdealer, Pond5 und Fotolia haben alle Videos angenommen, Shutterstock hat 8 Videos angenommen, nur eins wegen „schlechter Beleuchtung“ abgelehnt, wobei andere mit dem gleichen Lichtaufbau akzeptiert wurden und zwei wurden wegen zu ähnlicher Motivwahl abgelehnt. Bei istockphoto sind die Videos noch in der Warteschlange.
Wer will, kann die Lichtwirkungen selbst vergleichen anhand dieser Clips:
Mit vier 500W-Halogenstrahlern aus dem Baumarkt habe ich meine ersten Fotos gemacht und es hatte seine Gründe, warum ich schnell davon abgekommen bin. Die getesteten Halogenlampen sind damit nicht vergleichbar, aber die Hitze und der Stromverbrauch schon. Deswegen habe ich mir die Litepanels bestellt, auch wenn der deutlich höhere Preis und die etwas geringere Lichtleistung ein Nachteil ist. Aber mich überzeugt, dass das System modular aufgebaut werden kann (es können mit einem Adapter auch 2x1, 2x2, 4x2, oder 4x2 Litepanels zusammen montiert werden), es Zubehör wie Akku-Packs und Fernsteuerung (für den Deckenbetrieb) gibt und es sicherer ist.
Trotzdem brauche ich sicher noch was für den Hintergrund, dafür sind mir mehrere Litepanels doch noch zu teuer. Wahrscheinlich probiere ich weiter die Hedler-Leuchte, bis die Lichtfirmen auch da was als LED-Lösung entwickelt haben. Aber die Annahmequoten bei den Bildagenturen zeigen, dass mit jeder der vorgestellten Lampen brauchbare Ergebnisse erzielt werden können.
Mit was für Licht macht ihr Eure Videoaufnahmen und wie sind Eure Erfahrungen damit?