Ich gebe zu, die Überschrift ist gewagt. Gibt es doch einige Fotografen, die zum Beispiel exklusiv bei iStock oder Fotolia sind, aber trotzdem gutes Geld verdienen.
Trotzdem glaube ich, dass diese Art der Geschäftsbeziehung zwischen Fotografen und Microstock-Bildagenturen auf dem absteigenden Ast ist. Vor ca. zwei Jahren hatte ich hier im Blog die Vorteile und die Nachteile von Exklusivität aufgelistet. Mittlerweile hat sich der Markt geändert und ich würde die Gewichtung anders verteilen. Zugunsten der Nachteile. Warum?
Machen wir einen Schritt zurück: Wir reden hier von „Fotografenexklusivität“, nicht von „Bildexklusivität“. Bei der Fotografenexklusivität verpflichtet sich der Fotograf in der Regel, sein gesamtes RF-Bildmaterial nur der einen Bildagentur zukommen zu lassen. Bei der Bildexklusivität kann der Fotograf diese Entscheidung pro Bild treffen.
Logischerweise lohnt sich eine Exklusivität nur bei Agenturen, die genug Umsätze erzielen. In der Praxis sind das hauptsächlich iStock und Fotolia, unter Umständen vielleicht noch Dreamstime.
Aber sowohl iStock als auch Fotolia haben im letzten Jahr einige Änderungen auf der Webseite gemacht, die sich negativ für deren exklusive Fotografen ausgewirkt haben. Was haben die Agenturen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – getan? iStock hat zum Beispiel einerseits die kleinen Icons an den Bildern entfernt, mit denen Käufer auf den ersten Blick erkennen konnten, dass ein Foto exklusiv war. Jetzt steht nur noch auf der Detailseite, dass ein Foto dort exklusiv erhältlich ist, was de facto jedoch nicht immer stimmt, wie das Beispiel Yuri Arcurs auch nach über sechs Monaten „Exklusivität“ zeigt. Sein Bild „Geschäftsleute mit Fragezeichen“, was bei iStock als „Only from iStock“ markiert ist, wird weiter hier oder hier oder hier günstiger angeboten.
Darüber hinaus schwächte iStock ihre Definition von Exklusivität, indem sie von „Fotografen“ auf „Bilder“ umstellten: Früher bedeutete die Krone bei iStock: „Images from this photographer are only available on iStockphoto“, heute heißt es nur „These icons highlight files created by iStock exclusive artists. This means they can only be found on iStock and select Getty Images partner sites.“
Außerdem hob iStock das Upload-Limit für nicht-exklusive Fotografen auf, was einen der bisherigen Vorteile für Exklusivität – die Möglichkeit, deutlich mehr Bilder pro Woche hochladen zu dürfen – nichtig macht. Diese und andere Faktoren scheinen dazu zu führen, dass exklusive iStock-Fotografen teilweise starke Umsatzeinbußen haben. Michael Zwahlen hat nach dem Ende seiner iStock-Exklusivität vor zehn Monaten im Oktober erstmals sogar mehr verdient als in einem Monat der letzten zwei Jahre.
Doch lassen wir mal iStock in Ruhe und schauen uns Fotolia an.
Dort gab es meines Wissens noch nie ein Abzeichen, Symbol oder gar einen Suchfilter, mit dem exklusive Dateien vom Käufer erkannt werden konnten. Eine der Legitimationen für höhere Preise, die exklusive Fotografen dort verlangen dürfen, wird dem Käufer demnach nicht vermittelt. Zudem wurden im Juli die Möglichkeiten der automatischen Preisreduzierung erhöht, was bedeutet, dass exklusive Fotografen prozentual stärker von niedrigeren Preisen betroffen sind als nichtexklusive Fotografen. Auch wurde im September den Fotografen die Möglichkeit genommen, exklusive Fotos aus dem Abo-Programm auszuschließen. Auch scheinen exklusive Fotografen bei Fotolia von der Suchumstellung im April 2013 stärker betroffen zu sein als nichtexklusive Fotografen, wenn man den Kommentaren hier im Blog Glauben schenkt.
Da sich die Agenturen bei solchen Entscheidungen nur ungern in die Karten schauen lassen, kann nur vermutet werden, aus welchen Gründen die oben genannten Änderungen umgesetzt wurden.
Wenn wir uns aber die Nachteile der Exklusivität aus Sicht der Bildagenturen und Käufer anschauen, wird klar, warum Exklusivität nicht mehr so stark propagiert wird wie noch vor fünf, sechs Jahren.
Auf der Hand liegt, dass Agenturen exklusiven Fotografen mehr Prozente zahlen müssen als nichtexklusiven Fotografen. Da exklusive Fotografen nicht nach Qualität ausgesucht werden, bedeutet das auch, dass die exklusiven Fotos nicht automatisch besser sind. Und selbst wenn exklusive Fotos super sind, gibt es genügend nichtexklusive Fotografen, welche die gleichen oder sehr ähnlichen Motive woanders anbieten. Einem grünen Apfel vor weißem Hintergrund sieht man nicht an, ob er exklusiv ist oder nicht. Dafür dann je nach Agentur als Kunde doppelt so viel bezahlen zu müssen, sehen wenige Käufer ein.
Agenturen wie Shutterstock, die ausschließlich nichtexklusiv arbeiten, scheinen trotzdem – oder gerade deswegen – steigende Umsätze zu erzielen. In diesem Blogpost erklärt der Shutterstock-CEO Jon Oringer auch, warum aus seiner Sicht Exklusivität für RF-Fotos nichts bringt: „Exklusivität bedeutet nicht, dass ein Bild weniger genutzt wurde, es bringt dem Käufer also keinen Vorteil.“
Die meisten professionellen Fotografen, also die, welche regelmäßig viele gute, verkäufliche Bilder liefern, sind in der Regel nichtexklusiv, weil sie nicht von einer Agentur mit stark schwankenden Algorithmen abhängig sein wollen. Eine Ausnahme bildet da iStock, wobei sie in der Vergangenheit auch einige ihrer Top-Exklusiven verloren oder gefeuert haben (siehe Sean Locke). Notfalls bedienen sich exklusive Fotografen gerne eines – eigentlich nicht erlaubten – Tricks: Wer exklusiv bei einer Agentur ist, lässt einfach seine Frau, sein Kind, seine Oma oder ein anderes Familienmitglied unter dessen Namen Konten bei anderen Bildagenturen eröffnen und kommt so in den Genuss der Vorteile beider Welten.
Wie passt aber meine pessimistische Analyse zur Exklusivität mit der Entscheidung des Top-Fotografen Yuri Arcurs zusammen, exklusiv zu iStock zu gehen? Auch vom kaum minder guten Fotografen Andres Rodriguez wurde erst kürzlich ein neues exklusives Portfolio bei iStock gesichtet. Spricht das nicht für Exklusivität? Im Gegenteil. Yuri Arcurs hat sich mit seinem eigenen Bildershop peopleimages.com die Möglichkeit offen behalten, seine Fotos auch „woanders“ zu verkaufen (oder zumindest iStock dazu gebracht, die Definition von „Partnerseiten“ sehr stark zu dehnen).
Auch Andres Rodriguez scheint einen Deal zu haben, der es ihm erlaubt, parallel auch nicht-exklusiv seine Bilder hier und bei anderen Bildagenturen zu verkaufen. Solche „Deals“ benachteiligen logischerweise die exklusiven Fotografen, welche nicht die Verhandlungsmacht haben, sich solche Vorteile zu sichern. Ein Grund mehr gegen die Exklusivität.
Wie seht ihr das? Was sind eure Erfahrungen?
Habe vor 2 Monaten meine Exklusivität aufgegeben und konnte einen großen Teil meiner bei Fotolia abgelehnten Fotos in anderen Agenturen unterbringen und auch zum Teil gut verkaufen.Ich denke das ist auch ein wichtiger Punkt und Vorteil für den Anbieter.
Es ist nicht richtig, dass Istock die Position des exclusiven Materials „schwächt“, weil sie sie „files“ statt „photographer“ nennen.
Der Grund ist, dass auch Videos und Illustrationen exclusiv sein können (bzw Videographen und Illustratoren). Daher ist die Bezeichnung „photographer“ falsch und wurde korrigiert.
Nach wie vor haben die Exclusiven bei istock bessere Rankings im Best Match.
@Kerstin: Okay, das könnte eine Erklärung sein. Eine andere wäre, dass sie ausgewählten exklusiven Fotografen erlauben will, unter einem anderen Account weiterhin auch woanders nicht-exklusiv anbieten zu dürfen…
Exklusivität mag nicht für jeden passen. Für jemanden der so vielfältig arbeitet wie du, könnte ich mir diese Form auch nicht unbedingt vorstellen. Man darf aber nicht vergessen, dass die Mehrzahl der Stockfotografen nicht hauptberuflich in diesem Markt tätig sind. Die einen arbeiten als Designer, die anderen als Hochzeitsfotografen, wieder ein anderer als Reiseführer. Den nicht zu vergessenden Mehraufwand viele Agenturen zu bedienen und das Material zu verwalten können nicht alle aufnehmen. In meinem bescheidenen Fall fahre ich mit Exklusivität deutlich besser. Tendenz seit Anbeginn steigend. Dass die vielen Umstellungen bei Istock eine Delle in die Kurve macht ist allerdings richtig. Das Rohr zu getty (dessen Umsätze einen großen Anteil ausmachen) ist vorerst so gut wie geschlossen.
Ich bin nun seit über drei Jahren exklusiv bei Fotolia es ging immer nur bergauf. Im letzten Jahr zwar etwas langsamer aber ich hatte dennoch im Oktober 2013 meinen bisher besten Monat was die Downloads betrifft. Seit über einem Jahr halte ich mich im Wochenranking unter den Top 25 der Fotografen und bin auf einem guten Weg zum Saphir-Status. 🙂
Bisher kann ich meiner Exklusivität also nur positives abgewinnen. Dennoch mache ich mir auf Grund der Entwicklungen in der Branche meine Gedanken und denke oft über die Nichtexklusivität nach.
Du hast sooo recht. Ich muss gestehen mich hält nur die mangelte Zeit und der anfängliche Umsatzeinbruch davon ab meine Exklusivität aufzugeben. Die Unsicherheit andren Agenturen gegenüber, vor allem die Frage welche lohnen sich wirklich, hat daran auch noch einen kleinen Anteil. Auch bei mir hat sich einiges zum schlechten verändert und ich werden mir gleich noch ein paar deiner alten Artikel anschauen und dann mal kräftig nachdenken.
Lg Steffi
Also ich war wirklich viele Jahre gerne exklusiv bei istock.
Aber nach dem Microsoft Deal wo ich mit 1,3 Millionen kostenloser „Werbedownloads“ massiv betroffen war, dann kurz darauf der Google Drive Deal und nicht zuletzt die mangelnde Kommunikation haben mich dann bewogen die Exklusivität aufzugeben. Es war kein leichter Schritt aber es gab dann irgendwie für mich keine Alternative mehr. Ich habe einfach gewisse Grundanforderungen an einen exklusiven Geschäftspartner und ich kann einfach nicht vom Prinzip Hoffnung leben. Und wenn ich sehe was danach so alles kam – Sean und andere rauswerfen, die E+ Kollektion quasi aufgeben und für die istock exklusives den Zugang zu Getty kappen, die Herabsenkung der Qualitätsansprüche so daß man fast ertrinkt in einer Flut von minderwertigem Material und nicht zuletzt die vielen „neuen“ exklusives“ wie Yuri Arcurs und andere, die im Prinzip gar nicht wirklich exklusiv sind und von denen einfach alles genommen wird….also ich bereue meine Entscheidung nicht.
Für mich geht es einfach um die Zukunft. Ich denke es wird jetzt eine „multi polare“ Welt sein, wo mehrere Stockagenturen ähnlicher Größenordnung auf dem Markt sein werden, dazu kommen kleinere Spezialagenturen wie stocksy, die exklusiven content möchten.
SS sagt ganz klar sie wollen den Umsatz mehr als verdreifachen und sie scheinen sehr gut darin zu sein angekündigte Ziele zu erreichen. Ich sehe nicht das istock oder Getty etwas ähnliches ankündigen. SS hat gerade ein neues Büro mit Mitarbeitern in Berlin eröffnet, istock hat seins geschlossen. usw…
Und da es Zeit braucht woanders neue Portfolios aufzubauen, ist es am Ende für mich eine gute Entscheidung gewesen.
Aber grundsätzlich ist es sehr bequem bei einer Agentur exklusiv zu sein, insofern kann ich Martin und andere verstehen, wenn sie es nebenberuflich machen und mit dem Ergebnis das ihre Agentur ihnen bietet zufrieden sind.
Ich denke, es macht immer noch einen großen Unterschied, ob man neben- oder hauptberuflich Bildproduzent ist. Bei der nebenberuflichen Tätigkeit spielt die Zeit eine gravierende Rolle. Man hat nicht viel davon und die Verteilung an die Bildagenturen ist sehr zeitintensiv. obwohl es anfangs nicht so ersichtlich ist. Man hat dementsprechend weniger Zeit zum Shooten und zur Bearbeitung. Außerdem ist man nicht abhängig von den Einkünften, da man noch den Beruf als Haupteinnahmequelle hat. Entweder man bleibt hier auf der sicheren Seite (Exklusivität) oder man organisiert sich entsprechend.
Bei den ganz großen Bildlieferanten wie Yuri kommen aber noch andere Faktoren zum Tragen: Personalkosten. Das was produziert wird, muss auch hochgeladen werden. Hier sind ganze Teams nur damit beschäftigt, die Bilder hochzuladen und einzustellen. Mit einem exklusiven Deal reduziert sich das natürlich erheblich.
Hauptberuflich würde ich dennoch nicht soweit gehen und mich 100%ig abhängig von einer Agentur machen, es sei denn, der Deal ist zu gut um wahr zu sein.
Wie Robert schon beschrieben hat, gibt es schnell Änderungen, die zum Nachteil der Bildlieferanten führen, nicht nur von Agenturseite, sondern auch von dritter Stelle aus. Als Beispiel ist hier Google zu nennen, die Anfang des Jahres ihre Suche geändert haben, so dass kleine Bildagenturen wie GraphicLeftovers darunter gelitten haben. (Mein Umsatz ist dort um ca. 90% zurückgegangen, gleichzeitig gingen meine Verkäufe bei den großen Agenturen dauerhaft um ca. 20% in die Höhe)
Ich bin davon überzeugt, dass die Nicht-Exklusivität auf lange Sicht gesehen ein erheblicher Vorteil ist. Schwankungen in den Einkünften können besser ausgeglichen werden. Man ist nicht nur von einer Quelle, wie Istock oder Fotolia abhängig.
Darüber hinaus sind die Contributoren gewohnt, die Bilder/Illustrationen/Videos bei mehreren Agenturen gleichzeitig anzubieten, dementsprechend ist die Arbeitsweise wesentlich organisierter. Michael Zwahlen hat es in seinem Blog sehr gut beschrieben, was es für eine Umstellung war, die Bilder ordentlich zu verschlagworten und die Verteilung der Bilder zu überprüfen.
Microstock hat sich definitiv geändert. War es noch vor ein paar Jahren ein Markt für Semi-Profis und Quereinsteiger, ist es jetzt erheblich schwieriger geworden, Fuß zu fassen. In Zukunft wird es eine große Rolle spielen, wie gut man organisiert ist und wie schnell man sich an die neuen Gegebenheiten anpassen kann.
Ein Hauptargument für Exklusivität ist für mich, dass dem Bilderklau ein Riegel vorgeschoben wird. Wenn man vorallem ausgefallene spezielle Sachen anbietet, die andere auch nicht so leicht kopieren können, ist das besonders wichtig. Gerade solche speziellen Motive, bei denen die Nachfrage nicht so hoch ist, über verschiedene Agenturen zu streuen ist meiner Meinung nach kontraproduktiv. Bei Istock sind vor allem auch exklusive Grafiker bessergestellt, da hier auch wirklich faire Honorare gezahlt werden.
Als Hobbyfotograf möchte ich mich nicht festlegen müssen, welche Agentur ich nehmen soll bzw. muss. Da einige Agenturen sehr grossen Wert darauf legen Ihre „besten“ Fotografen via Knebelvertrag „exklusiv“ zu binden, muss ich mich schon fragen, wie seriös manche Agenturen arbeiten.
Natürlich kann ich es verstehen, dass man sehr gute Fotografen „binden“ möchte. Andererseits möchte ich als Fotograf nicht bevormundet werden. Und ich möchte die freie Auswahl haben, bei welcher Agentur ich welche Bilder anbiete.
Für mich persönlich kommt diese „exklusive Fotografenbindung“ nicht in Frage. Ich liebe meine Freiheiten und möchte diese auch behalten. Etwas anders sieht das allerdings bei „exklusiven Bildmaterial“ aus.
Es gibt Agenturen, z.B. „exclupics Bildagentur“ – die bieten NUR exklusives Bildmaterial an. Diese Agentur „knebelt“ keine Fotografen. Zwar sind die Jungs scheinbar neu auf dem Markt, doch das Konzept klingt sehr interessant, zumal ich als Fotograf dort meinen Preis selber pro Bild festlegen kann.
D.h. für mich: exklusives Bildmaterial verkaufe ich dort und Mainstream Material auf anderen Agenturen wie i‑stock und Co. Und bin trotzdem frei wie ein Vogel.
Gleichzeitig erkenne ich auch den Vorteil dieser Exklusivität aus der Sicht der Kunden. Die meisten Kunden kaufen bei den Bildagenturen ein, um damit die Werbung Ihrer Kunden realisieren zu können. Gerade diese Kunden könnten sehr viel Wert darauf legen, dass ihr Bildmaterial exklusiv nur für sie verwendet werden.
Ansonsten passiert so ein Fauxpas wie bei der Bundestagswahl 2013, wo das gleiche Bild für die FDP, NPD als auch einem finnischen Quark Hersteller hergenommen wurde. Darüber wurde in den Medien auch gut berichtet.
Prinzipiell muss ich dir (leider9 in den meisten Punkten recht geben. Es macht schlicht und ergreifend für die Agenturen keinen Sinn mehr anteil für Verkäufe zu zahlen als notwendig. Aber ein Punkt kam mir zu kurz am Beispiel von Fotolia: Alle Ränge unter Smaragt können die Preise nicht hochsetzen. Ich lass meine Dateien größtenteils bei 2CR starten. Bei über 50% Kommission bringt mir am Beispiel der kleinsten Lizens den 3‑fachen Ertrag gegenüber Nichexklusivität.
Sicher, ich kann die Datei woanders verkaufen und den Anteil damit reinholen oder sogar mehr verkaufen. Das Fotolia mit Exklusiven Fotografen (die bei höheren Preisen starten) aber mehr verdient sollte nicht vergessen werden. Dem gegenüber steht der besagte Mehraufwand für den Anbieter. Ich denke jeder wird für seine Situation immer noch genügend Gründe finden, Exklusiv zu sein oder zu streuen. Vorstellbar ist, dass Fotolia der Exklusivität aber einen Riegel vorschiebt und man keine Wahl mehr hat.
@Uwe
Dafür kann man super Bilder exklusiv bei speziellen Agenturen einstellen,z.B. stocksy oder eben die Bilder exklusiv nur bei Getty selbst, Fotolia oder Dreamstime anbieten. Um den Bilderklau für spezielle Bilder einen Riegel vorzuschieben halte ich die Bilderexklusivität für extrem sinnvoll.
Aber dafür muß man nicht vollkommen Künstlerexklusiv sein.
Wenn man content in unterschiedlicher Qualität oder Aufwand produziert kann man gezielt entscheide was man wohin schickt. Und manche Bilder oder Serien laufen auf anderen Agenturen besser als bei stock damals. Oder haben überhaupt zum ersten Mal downloads.
@Frank: Dass drei verschiedene Parteien das gleiche Foto benutzen, kann aber auch passieren, wenn die Bilder exklusiv bei einer Agentur angeboten werden – wenn alle drei Partei genau dort einkaufen…
@Robert:
soweit ich weiss ist das bei exclupics nicht möglich. Dort werden die Bilder mit Exklusivrechten verkauft. Dabei gibt es zwei Lizenzmodelle, für die sich der Fotograf jeweils pro Bild entscheiden kann. Einmal zeitlich begrenzt, sowie einmal zeitlich unbegrenzte Exklusivität.
Somit hat der Kunde die Garantie, dass wenn er das Bild kauft, nur er die Rechte besitzt und kein anderer.
Ich bin fast überzeugt, dass die Fotografenexklusivität bei istock bald Geschichte sein wird. Stattdessen wird man auf Bilderexklusivität gehen. Rein aus Gründen des Marketings macht Fotografenexklusivität für Microstock Agenturen keinen Sin mehr. Von exklusiven Fotografen würde ich mir als Agentur außergewöhnliche Bilder wünschen. Diese Bilder würde ich dann auch bei Getty als E+ spiegeln. Aus E+ also Exclusive plus ist Signature + geworden. Gleichzeitig hat man für exklusive Fotografen die „E+/Signature +“ Pipeline zu Getty gekappt, indem der Fotograf nicht mehr seine S+ Bilder selbst selektieren kann. Der Grund war wohl, dass sehr viel B‑Ware zu Getty gespült wurde. Mit dem Ergebnis, dass sich B‑Ware auch gut verkauft. Aber A‑Ware noch viel mehr bringen würde.
Wie kommt man nun zu viel A‑Ware, die man vielleicht sogar noch zu geringeren Provisionen verkaufen kann, als bei den derzeitigen S+ Bildern. Am einfachsten über eine Bilderexklusivität.
Wie man sieht, testet istock bereits eine Bildexlusivität mit Yuri und Andres Rodriguez. Wobei es bei Yuri derzeit noch nicht einmal eine Bildexklusivität ist.
Bilderexklusivität bringt viel mehr als Fotografen Exklusivität. Für beide Seiten, nichtexklusive Fotografen und istock. Man lädt einfach die Top 1000 der Stockfotografen ein, ein Signature + Portfolio aufzubauen. Und schon sammelt man von den Topfotografen aller Microstock Agenturen Top Fotos ein. Das wäre für die Konkurrenz einiges an Schaden.
Ich habe etwa vor einem Jahr geschrieben, dass istock meiner Meinung die E+ Pipeline zu Getty kappen wird. Ich glaube es wird auch kein Jahr dauern, dass man auf Bilderexklusiviät umstellt.
Teilexklusivität, Vollexklusivität, Bildexklusivität, Fotografenexklusivität – da platzt einem schon mal der Kopf. Ich frage mich immer, wer da noch den Überblick behält? Da musste ja einen Extra-Ordner für deine Bilder anlegen – so nach dem Motto: Dieses Bild habe ich in Teilexklusivität der Bildagentur XY von 2008 bis 2013 zur Verfügung gestellt, aber in Special-Exklusivität eben auch der Bildagentur ZX zwischen Januar 2011 und März 2011 und so weiter und so fort. Es stellt sich tatsächlich die Frage, ob es nicht auch Sinn macht, nur eine Agentur zu beliefern, um den Überblick nicht zu verlieren. Wie macht das Robert eigentlich? Der ist sicherlich auch neben dem Fotografieren und Verschlagworten sicherlich auch damit beschäftigt, die Bilder alle nach Bildagenturen und Exklusivitäten zu ordnen. SIcherlich verbringt er damit oft mehr Zeit als ihm liebt ist 😉
Gruß randy
@Randy: Nein, ich habe eine einfache Excel-Tabelle, wo ich die Bilder nach Agenturen einordne und exklusiv liefere ich nur wenige Bilder. Insofern ist dieser Zeitaufwand für mich zu vernachlässigen.
Hallo Robert, ich habe mal deine Zahlen aus deinem Blog-Beitrag vom 2. Juli 2012 genommen. In der Summe hast du da 7369 Euro verdient. Die US-Dollarangaben habe ich dabei mit 0,75 multipliziert bei der Umrechnung nach Euro. Hättest du exklusiv bei Fotolia verkauft, hätte dein Anteil als Smaragder statt 37 % bei 54% gelegen was einem Mulitplikationsfaktor von 1,46 bedeutet. Nur deine Fotoliaverkäufe in Höhe von 4800 Euro wären somit 7008 Euro Wert gewesen. Ein Unterschied von gerade mal minus 361 Euro. In deiner Goldphase wäre der Mulitplikationsfaktor 1,64 gewesen, als Silberling bekommt man gar den Faktor 1,8! Dazu noch ein höherer Bildpreis von 2 oder 3 Credits bei den Bestsellern und ich denke du hättest einiges mehr verdient. Ich hoffe meine Rechnung stimmt. Ich habe das für mich, als Nebenbei-Fotograf, übrigens als bestes Modell gewählt: weniger Arbeit und mehr Einkünfte als Exklusivzulieferer bei Fotolia. Hast du dir diese Rechnung auch schon gemacht?
@Robert.
na, dann ist ja gut, wenn der Aufwand nicht so hoch ist 😉
@PP: Ich habe das mal mit meinen aktuellen Zahlen durchgerechnet: Aktuell würde ich ca. 16% weniger verdienen, wenn ich bei Fotolia exklusiv wäre. Höhere Bildpreise könnte ich jetzt als Saphir-Fotograf auch schon einstellen. Wenn ich aber den geringeren Aufwand berücksichtige, wäre es fast eine denkbare Option. Jedoch nur fast, weil ich mich damit komplett von einer Agentur abhängig machen würde, was mir als Vollzeit-Stockfotograf wirtschaftlich viel zu riskant wäre.
Auf den ersten Blick scheinen 16% weniger nicht viel. Noch dazu verbunden mit weniger Aufwand. Auf 6 Jahre gesehen, ist das aber fast ein gesamter Jahresumsatz. Meist sogar mehr, wenn es ungünstig läuft. Denn erstens warten viele recht lange, bis sie die Exklusivität kündigen. Dann dauert es recht lange, bis man bei den anderen Agenturen ein großes Protfolio und eine entsprechendedes Ranking hat. Um in der Suche weit vorne zu sein, um höhere Prozente zu bekommen, etc,..Eigentlich ein Teufelskreis, wenn es für Exklusive schlecht läuft, bleiben sie vorerst Exklusiv. Da die Umsätze,bei Kündigung der Exklusivität, dann ja anfangs noch schelchter wären.