Exklusivität – Probleme mit istockphoto und Alamy

Der Kampf um Fotografen wird von Bildagenturen mit har­ten Bandagen aus­ge­tra­gen. Manchmal schießt da aber eine Agentur über das Ziel hinaus.

So gesche­hen in letz­ter Zeit bei istock­pho­to. Mir liegt der Fall eines us-​amerikanischen Fotografen vor (Name ist mir bekannt), der sich vor sechs Monaten ent­schie­den hat, exklu­si­ver istock-​Fotograf zu wer­den. Er hat­te bei der Bildagentur Alamy RF-​und RM-​Fotos. Die RF-​Fotos lösch­te er, um den Exklusivität-​Bedingungen von istock­pho­to zu ent­spre­chen. Einige RM-​Fotos ließ er drin, da es bei istock­pho­to heißt, dass „Rights-​managed files with other orga­niza­ti­ons“ nicht von der Exklusivität betrof­fen seien.

Die sechs­mo­na­ti­ge Kündigungsfrist für Fotos bei Alamy ver­strich und der Fotograf bewarb sich bei istock­pho­to. Seine Bewerbung als exklu­si­ver Fotograf wur­de jedoch mit der Begründung abge­lehnt, dass noch Fotos bei Alamy zu fin­den sei­en. Der Fotograf wies dar­auf hin, dass die­se RM-​Fotos sei­en, kei­ne RF-Fotos.

istock­pho­to antwortete:

In the ‚RM‘ agree­ment signed with Alamy – they reser­ve the right to chan­ge the agree­ment to RF at any time with 45 days noti­ce to you. As files are held on their site for a 6 month peri­od, we unfort­u­na­te­ly would not be able to appro­ve your exclu­si­vi­ty appli­ca­ti­on with files pos­ted on Alamy.“

Das stimmt jedoch nicht. In Punkt 6.2 der Nutzungsbedingungen von Alamy steht, dass Fotolizenzen nur von RF zu RM oder von RM exklu­siv zu RM ver­scho­ben wer­den kön­nen, aber nicht umge­kehrt. Darauf wies der Fotograf auch hin, was istock­pho­to jedoch egal war.

Die Lösung des Problems: Der Fotograf erhielt von einem istock-​Topseller den Hinweis, eine Email an den „Compliance and Enforcement Officer“ bei istock­pho­to zu schrei­ben. Dieser ent­schul­dig­te sich für die Verwirrung und gab zu, dass intern etwas Verwirrung über den Alamy-​Vertrag herrscht. Seine Bewerbung wur­de posi­tiv entschieden.

3 Gedanken zu „Exklusivität – Probleme mit istockphoto und Alamy“

  1. Die Amerikaner haben immer schon selt­sa­me wirt­schaft­li­che Taktiken gehabt. Und sind dann oft recht unsanft auf die Nase gefallen.

  2. @Kevin: Ich habe nir­gends etwas ande­res behaup­tet. Das „us-​amerikanisch“ bezog sich auf den Fotograf, nicht die Bildagentur… 🙂

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