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Fotoshooting mit Geschäftsmann

Immer wenn ich meh­re­re Models für ein Shooting suche, ist die Position des „jun­gen, blon­den Models mit lan­gen Haaren“ am schnells­ten ver­ge­ben. Bei Männern über 30 wird es schon deut­lich schwie­ri­ger, des­halb habe ich mich gefreut, als sich die­ses Model direkt bei mir bewor­ben hatte.

Der klas­si­sche Geschäftsmann geht bei sol­chen Models immer, wes­halb ich ihn in mein „Büro-​Setting“ gesetzt habe und ihn mit den Requisiten habe spie­len lassen:

Aber auch in ande­ren Rollen kann er sich sehen lassen:

Eigentlich müss­te ich das Koch-Outfit viel öfter ein­set­zen, denn es ist eine kom­plett pro­fes­sio­nel­le Berufsausstattung, nicht was komisch Zusammengeschneidertes vom Karnevalsladen. Beachtet das kor­rekt gebun­de­ne Tuch um den Hals. Das dau­ert immer am längsten 🙂

Was für Themen wür­det ihr mit so einem Model umsetzen?

Beim Fotoshooting neue Dinge ausprobieren und aus Fehlern lernen

Okay, lang­sam habt ihr von die­sem Model sicher genug gese­hen. Er befin­det sich auf dem Cover mei­nes Buchs, wirbt für das Stockfotografie-​Forum und wird auch ger­ne in Zeitungen und Werbeanzeigen abgedruckt.

Hheute gibt es aber noch mal die Geschichte hin­ter dem Shooting. Das Model Daniel habe ich über die Model-Kartei.de ken­nen­ge­lernt und weil er nicht der ein­zi­ge ist, mit dem ich über die­se Plattform gewinn­brin­gend zusam­men­ar­bei­ten konn­te, ver­ste­he ich nicht, wie­so sich regel­mä­ßig Models und Fotografen über die Unzuverlässigkeit und Unprofessionalität der dor­ti­gen Mitglieder auf­re­gen. Für mich gibt es kaum eine gute Alternative.

Zum Einsatz kam Daniel das ers­te Mal eini­ge Monate vor­her bei die­sem Universität-​Shooting von mir. Sein Aussehen und Lächeln hat mich über­zeugt, wes­halb ich ihn ein zwei­tes Mal gebucht habe, als der Verlag ein neu­es Cover für die drit­te Auflage mei­nes Stockfotografie-​Buchs haben woll­te. Nach zwei Frauen auf dem Titel war mal ein Mann dran. Und weil ich Shootingzeit effek­tiv nut­zen möch­te, haben wir neben den Entwürfen für das Cover auch eini­ge ande­re Fotos umgesetzt.

Wie es oft so ist, sind die Bestseller des Shootings ganz ande­re Motive, unter ande­rem die­se eher klas­si­sche Motiv eines Geschäftsmanns.

Das Shooting war übri­gens auch eine ande­re Première. Erinnert ihr euch an den Gastartikel von Jörg Hempelmann, wie man eine Küche für 99 Euro als Requisite nut­zen kann? Das moti­vier­te mich dazu, end­lich selbst zu einem Einrichtungshaus zu fah­ren und eben­falls einen Tisch, eini­ge Schränke und Deko-​Artikel als Hintergrund zu kau­fen. Witzigerweise kam ich trotz eini­ger ande­rer Artikel auch auf ca. 100 Euro Einkaufskosten. Was ihr oben in den Bildern hin­ten seht, sind die Regale und Aktenordner etc., die ich nicht nur für das Shooting ein­ge­kauft habe. Aber allein das Business-​Bild hat die Kosten für den Einkauf um ein Mehrfaches wie­der eingespielt.

Einen Fehler habe ich jedoch auch gemacht. Obwohl schnell nach dem Shooting klar war, wel­ches Bild das Titelbild mei­nes Buches wer­den wür­de, habe ich in mei­ner Routine auch das Titelbild zum Verkauf bei Bildagenturen ange­bo­ten. Das führ­te dazu, dass kürz­lich ein win­di­ger Geschäftsmann das glei­che Bild für ein Ebook mit fast dem glei­chen Titel ver­wen­det hat­te. Das Ebook hat aber einen höhe­ren Preis, deut­lich weni­ger Seiten und – ich leh­ne mich da sicher nicht zu weit aus dem Fenster – ist auch inhalt­lich weni­ger gehalt­voll. Trotzdem könn­te es zu Verwechslungen füh­ren, die mei­nem Ruf sicher nicht nütz­lich sind. Deshalb: Wenn ich beim nächs­ten Buch schon ein extra Shooting für das Cover mache, wird das Siegerbild auch exklu­siv dafür ver­wen­det werden.

So lie­be ich mei­ne Shootings: Einige neue Dinge aus­pro­biert, lukra­ti­ve Motive fest­ge­hal­ten und aus Fehlern ler­nen können.

Was war euer größ­ter Fehler in der Stockfotografie?
Kommentiert, damit wir gegen­sei­tig davon ler­nen können.

Rezension: PoseBook – Über 400 Posen für Models und Fotografen (mit Verlosung)

Einer der belieb­tes­ten Artikel in mei­nem Blog ist die Linksammlung zu Model-​Posen. Deshalb wird es eini­ge sicher inter­es­sie­ren, dass es jetzt ein wei­te­res Buch mit Modelposen gibt: Das „PoseBook“ mit über 400 Posen für Models und Fotografen.


Um sich einen kur­zen Einblick in das Buch zu ver­schaf­fen, gibt es hier eine kos­ten­lo­se Demo-​Version*. Das Buch als PDF hat 172 Seiten mit über 400 far­bi­gen Fotos und kos­tet 24 Euro. Es kann hier bestellt* wer­den. Wem die Ebook-​Variante nicht gefällt, kann es dort auch für 49 Euro als gedruck­tes Hardcover – lei­der dann nur in schwarz-​weiß – kaufen.

Das Buch han­delt haupt­säch­lich Posen für Frauen ab, sor­tiert nach „ste­hend“, „sit­zend“, „lie­gend“ und „mit Accessoires“ (was hier vor allem Jacke, Hut, Armreifen und Handtaschen bedeu­tet). Dazu kommt ein Kapitel mit ero­ti­schen Posen, auf­ge­teilt in „Körper“, „Bikini“ und „oben ohne“. Zum Abschluss gibt es noch zwan­zig Seiten mit paar Posen für Männer (ste­hend und sit­zend) und ein drei­sei­ti­ges Special mit Fuß-​Posen. Insgesamt ergibt das 147 Haupt-​Posen, zusam­men mit den Varianten sind es über 400 Posen. Diese Aufteilung fin­de ich gut, weil in ande­ren Posing-​Sammlungen ent­we­der oft alles unge­ord­net und wild durch­ein­an­der gezeigt wird oder unzäh­li­ge Posen mit mini­ma­len Veränderungen gezeigt wer­den, um auf eine mög­lichst hohe Zahl zu kom­men. Hier hin­ge­gen wird schnell sicht­bar, was die Haupt-​Pose ist und wie Versionen davon aus­se­hen könnten.

Autor und Fotograf ist der Kölner Mehmet Eygi, Creative Director bei einer Fotostudio-​Kette. Er hat also genug uner­fah­re­ne Leute vor der Kamera gese­hen, um zu wis­sen, was spä­ter auf den Fotos gut aus­sieht und was nicht. So sind die Posen gut aus­ge­wählt und auf jeder Seite fin­den sich zu einer „Haupt-​Pose“ noch drei Variationen. Das Besondere am Buch im Vergleich zu vie­len ande­ren Posing-​Anleitungen ist, dass auf jeder Seite zur Haupt-​Pose kurz eini­ge Hinweise zur Haltung gege­ben wer­den. Das sieht dann bei­spiels­wei­se so aus:

Ich bin etwas gespal­ten, was die­se Tipps angeht. Für pro­fes­sio­nel­le People-​Fotografen sind die­se meist unnö­tig, da denen die Bilder rei­chen wür­den und uner­fah­re­ne Fotografen oder Models brau­chen sicher mehr Anweisungen als „Hüfte raus“ und „leich­tes Hohlkreuz“. Trotzdem ist es eine der bes­se­ren Posing-​Anleitungen, die ich bis­her gehen habe.

Schade ist nur, dass Tipps für Paar-​Posen feh­len, die meist schwie­ri­ger umzu­set­zen sind als Einzel-​Posen. Update: Früher wur­de die PDF mit Passwort aus­ge­lie­fert, was etwas ner­vig war, aber jetzt gibt es die PDF ohne Passwort, aber mit einem unsicht­ba­ren Stempel, damit nach­voll­zo­gen kann, wer der Käufer der PDF war.

Für Anfänger-​Models oder Fotografen ist das PoseBook eine hilf­rei­che Übersicht über gän­gi­ge Modelposen.

Verlosung

Drei Leserinnen oder Leser mei­nes Blogs haben jetzt die Chance, das Ebook zu gewin­nen. Schreibt ein­fach einen Kommentar, war­um ihr ger­ne das PoseBook gewin­nen wollt. Unter allen Kommentaren ver­lo­se ich dann die drei Ebooks.

Teilnahmeschluss ist der 4.4.2012, der Rechtsweg ist aus­ge­schlos­sen. Achtet bit­te dar­auf, dass ihr eine Emailadresse angebt, unter der ich Euch benach­rich­ti­gen kann, falls ihr gewinnt.

* Affiliate

Fotosession mit dem verkannten Schauspieler

Ich hat­te ihn ein­mal im Studio. Ich hat­te ich ein zwei­tes Mal im Studio. Und auch bei der drit­ten Fotosession mit dem Model Stefan bin ich begeis­tert, wie gut er und Stockfotos zusam­men­pas­sen. Umso erstaun­li­cher ist es, dass er bis­her bei kei­ner Modelagentur unter Vertrag ist.

Er hat eine sehr über­zeu­gen­de Mimik, ist als (ehe­ma­li­ger) Sportstudent gut durch­trai­niert und für jeden Spaß zu haben. So schlug er mir die­se Haltung vor als „Machen wir mal die Merkel-Pose“:


Wirkt doch unglaub­lich seri­ös, oder? Unsere Kanzlerin weiß, was sie da macht. Da „Burnout“ ja momen­tan wich­ti­ges Business-​Thema ist, durf­te ein ent­spre­chen­des Bild bei unse­rer Fotosession nicht fehlen.

Um die neu­en „sozia­len Netzwerke“ wie Facebook (hier mei­ne Facebook-​Seite), Twitter (mein Account), LinkedIn und so wei­ter zu visua­li­sie­ren, habe ich zu einem belieb­ten Hilfsmittel gegrif­fen und ein Foto mit einer Illustration kom­bi­niert. Da mei­ne Zeichenkünste mini­mal sind, blieb es bei Schrift und Linien. Wenn ihr mal dar­auf ach­tet, wer­det ihr übri­gens mer­ken, dass die Namen sowohl im eng­lisch­spra­chi­gen Raum als auch in Deutschland bekannt sind und häu­fig vor­kom­men. Dafür habe ich extra die belieb­tes­ten Vornamen in den USA und Deutschland in den jun­gen Jahrgängen recher­chiert, wel­che Facebook am häu­figs­ten nutzen.

Am bes­ten macht sich Stefan jedoch wegen sei­ner Muskeln als Handwerker oder Bauarbeiter. Das sehen die Käufer eben­so. Ich bat ihn auch, extra einen Drei-​Tage-​Bart ste­hen zu las­sen, damit er „rau­bei­ni­ger“ aussieht.

Gut fin­de ich an Stefan auch, dass er nicht nur pro­blem­los mei­ne Ideen umset­zen kann, son­dern mich immer auch bit­tet, eini­ge sei­ner Ideen umzu­set­zen, die eine ganz ande­re Lichtsetzung erfor­dern. Deswegen für alle, die glau­ben, ich könn­te nur das Licht einer gro­ßen Softbox von vor­ne auf mei­ne Models pras­seln las­sen, hier als Beweis, dass es auch anders geht, eine kom­plett unter­schied­li­che Lichtführung:


Belichtet habe ich das Foto in die­sem Fall mit mei­nem LitePanels-​Dauerlicht. Auch die­ses kur­ze Video* wur­de mit dem Licht erstellt.

Meine mitt­ler­wei­le über 300 Fotos von Stefan gibt es exklu­siv nur hier bei Fotolia* zu erwerben.

Was sagt ihr zu den Bildern? Was macht für Euch ein gutes Model aus?

* Affiliate-​Link

Anzug, Kittel und Farbfehler

Bei mei­ner letz­ten Fotosession wäre wie­der ein Mann im bes­ten Alter bei mir zu Gast im Studio.  Ansonsten eher hob­by­mä­ßig hin­ter der Kamera zugan­ge, macht er auch vor der Kamera einen guten Eindruck.

Ich fin­de, das liegt vor allem dar­an, dass er beruf­lich oft im Anzug und im Kittel unter­wegs ist und des­we­gen weiß, wie man rich­tig eine Krawatte bin­det, dass ein Hemd gebü­gelt wer­den muss und so weiter.

Übrigens kann ich hier mal den Nutzen von einem Nachrichtendienst wie Twitter demons­trie­ren. Ich woll­te eini­ge Architektenfotos machen und wuß­te, dass es die­se wei­ßen Helme im Baumarkt zu kau­fen gibt. Jedoch hat­te ich kei­ne Ahnung, wie die­se Rollen hei­ßen, in denen die Baupläne trans­por­tiert wer­den und wo ich sie bekä­me. Nach einem Tweet an mei­ne Follower bekam ich paar Minuten spä­ter hilf­rei­che Antworten (dan­ke noch mal an @foto­lehr­gang @pao­pho­to @BitteeinBit). Die Dinger hei­ßen Köcher oder Transportrollen und ich kauf­te eine im Laden für Künstlerbedarf.

Selbst der Kittel war akku­rat gebü­gelt (sie­he Bügelfalte am lin­ken Arm) und für den Taschenrechner hat­te ich schon vor lan­ger Zeit nach­ge­fragt, ob das Design geschützt sei.

Aufmerksam wur­de ich auf den Mann in der Model-​Kartei, wo er auf sei­nen Bildern vor allem eben­falls mit Kittel und Anzug posier­te. So konn­te ich mir gleich gut vor­stel­len, dass er in die­se Rollen gut reinpasst.

Das Foto ist übri­gens eins der Lieblingsfotos der Serie des Models. Leider war das Hemd kei­ne gute Wahl, weil die Streifen wider Erwarten etwas zu dünn sind und damit eine Art Moiré-​Effekt erzeu­gen. Hier ein anschau­li­ches Beispiel:

In der klei­nen Version ist sicht­bar, wie die Linien ein neu­es, uner­wünsch­tes Muster erzeu­gen. Das pas­siert manch­mal, wenn das Bild nicht auf eine Endgröße neu berech­net wird, son­dern ein­fach pro­zen­tu­al ver­klei­nert wird. Bei den Bildagenturen wer­den die klei­nen Vorschaubilder immer neu berech­net, da ist das kein Problem, aber allein das mög­li­che Auftreten sol­cher Muster zeigt, dass das Muster immer noch zu „wild“ und für die Augen ablen­kend ist.

Wo wir gera­de bei Bildfehlern sind: Ich bin nicht per­fekt und erzeu­ge – vor allem bei dunk­len Anzügen – manch­mal Farbfehler auf dem Stoff. Das sieht dann unge­fähr so aus:


Seht ihr das Blau und Orange, wo es auf dem grau­en Anzug nicht hin­ge­hört? Woran könn­te das lie­gen? Unter Studiobedingungen soll­te sowas eigent­lich nicht vor­kom­men. Ich ten­die­re dazu, es auf her­um­schwir­ren­des Streulicht zu schie­ben, bin mir aber nicht sicher. Deswegen möch­te ich die Chance nut­zen, Euch Leser um Rat zu fra­gen. Was meint ihr? Unter wel­chen Bedingungen sind bei Euch ähn­li­che Fehler auf­ge­tre­ten und wie ver­mei­det ihr sie (also nicht nach­träg­lich in Photoshop besei­ti­gen, son­dern vor der Aufnahme)?

Details zum obi­gen Bildausschnitt, falls das wich­tig sein sollte:
Kamera: Canon 5D Mark II
Objektiv: Canon 24–105mm bei ca. 60mm genutzt
Blende: f/​10
Belichtungszeit: 1/​160s
Blitz: Studioblitz Ocotobox von vor­ne rechts, Reflektor von links, 3 Blitze im Lastolite-​Hilite von hinten
RAW-​Entwicklung mit Capture One

Vielen Dank schon mal. Vielleicht krie­gen wir das läs­ti­ge Problem ja gelöst. Ich freue mich auf Eure Tipps.