Ach, ich wollte doch am ersten Tag nur kurz bei der Photokina vorbei schauen. Dann bin ich doch bis zum Ende beblieben. War irgendwie klar.
Aber es gab ja so viel zu sehen. Zwar war eine Halle weniger geöffnet als letztes Jahr, aber trotzdem ist die Anzahl der Neuheiten beachtlich.
Die reinen Kameras, also „Auslöser drücken“ und „Foto ansehen“, werden immer weniger, dafür nehmen an den Ständen andere Entwicklungen immer mehr Platz ein.
Zum Beispiel:
- 360°-Fotografie (und sogar ‑Video; wenn ich richtig geguckt habe)
- 3D-Live-Scanner (der belgischen Firma 4DDynamics), bei der ein Scanner das fotografierte Objekt gleichzeitig rendert.
- CGI (Computer Generated Imageing)
- Touch-Tische für die Erstellung von Fotobüchern (da fühlt mann sich schnell wie in der Kommandozentrale von modernen Geheimdienstfilmen)
- Samsung wirbt mit Camcordern mit 1000fps (ja, 1000 fps!) bei HD-Auflösung oder 60fps bei Full-HD
- Am beeindruckendsten fand ich aber die Demonstration der neuen 3D-Kameras (die selbstredend alle auch 3D-Filmen können) am Fujifilm-Stand (Halle 4.2). Bisher dachte ich, dass diese ultrateuren 3d-Fernseher nur dazu geeignet wären, einige ausgewählte Hollywood-Filme abzuspielen, aber wenn Privatnutzer ihren Urlaub, die Kinder und Haustiere dreidimensional abspeichern können, fühle ich mich mit meiner 2D-DSLR schnell alt. Youtube kann ja schon seit über einem Jahr verschiedene 3D-Formate abspielen. Und nicht nur das, auch an die Wand können jetzt 3D-Ausdrücke gehangen werden, die sogar ohne Brille betrachtet werden können.
Was gibt es noch?
Die Eneloop-Batterien von Sanyo, langsam zu einem Liebling der Fotografen geworden, wird es voraussichtlich im Dezember 2010 als noch stärkere Akkus namens „XX“ geben mit 2500mAh statt wie bisher 2000mAh. Diese lassen sich dann aber nur noch 500x statt 1000x aufladen. Sehr schick und zudem praktisch sind jedoch die farbigen Eneloops „Tone“*.

Das schick erklärt sich von selbst, aber warum praktisch? Ich nutze z.B. nur eneloops und muss dann jeweils 4 der Batterien auseinanderhalten, damit ich weiß, welche Sets voll oder leer sind. Bisher habe ich meine weißen eneloops mit farbigem Klebeband markiert, aber wenn ich vier Packungen dieser bunten Batterien kaufe, löst sich die Verwirrung ebenfalls.
Im Gang zwischen Halle 4 und 10 (dem „Boulevard“) gibt es einen Stand, an dem mittels eines großen Testcharts die eigene Kamera getestet werden kann. Wer will, kann sich dort auch ein kleineres Testchart als Poster gratis mitnehmen.
Am niedlichsten fand ich jedoch wieder einen winzigen Stand einiger Japaner. Die Firma MT Foto bietet an ihrem Stand (G23 in Halle 5.1) Abklebeband in weiß, schwarz und – jetzt kommt’s – 18% Grau. Damit hat der Fotograf Klebeband und Graukarte in einem.

Außerdem bietet die Firma für Videofilmer ein „Cromakey“-Abdeckband in Blau und Grün, mit dem vor einem Blue Screen oder Green Screen Gegenstände verdeckt werden können. Hockt das Model auf einem mit grün beklebten Hocker vor einem Green Screen, sieht es auf dem Bildschirm dann aus, als würde es in der Luft schweben. Für das Ego gibt es noch ein gelbes Absperrband mit der Aufschrift: „DO NOT ENTER. Because of Recording in progress.“ Herrlich.
Außerdem gebührt dem Stand der Preis für ansehnliches Design trotz minimalistischer Dekoration. Respekt. Und ja, sie verteilen Gratis-Proben der Klebebänder… 🙂
Die nächsten Tage finde ich vielleicht auch noch einige Nettigkeiten.
Was habt ihr für spannende Entdeckungen auf der Photokina gemacht?

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