Habt ihr gestern Abend „Tatort“ gesehen? Die Gerichtsmedizinerin Alberich nutzte darin den Ringblitz-Aufsatz von RayFlash, den ich hier im Blog schon mal besprochen hatte.
Neugierig, wie ich bin, habe ich mal geschaut, ob das in der Pathologie wirklich üblich ist, Ringblitze zu benutzen oder ob die Filmtypen das Ding nur gezeigt haben, weil es so schön futuristisch aussieht. Und Tatsache, es gibt einige Einführungen in die Forensische Fotografie, in der für Nahaufnahmen Ringblitze empfohlen werden. In einer der Anleitungen kann man dann zum Beispiel so was lesen:
„5.1. Überflüssiges Gewebe – das heißt nicht interessierende Anteile oder Teile, die das Objekt unserer fotografischen Begierde verdecken oder verunzieren, wird brutal aber glattrandig abgeschnitten.“
Jetzt weiß ich wieder, warum ich nicht in der Gerichtsmedizin arbeite.
Wie es der Zufall so will, schreiben heute auch die Kollegen von Strobist über verschiedene Ringblitz-Adapter, auch wenn sie bestimmt keinen „Tatort“ gucken.
Vor einigen Tagen hat Canon den Vorhang gelüftet: Darunter war die neue Canon EOS 7D verborgen. Die Kamera soll die Lücke zwischen der Canon 50D und der 5D Mark II füllen.
Dazu gehört unter anderem eine Auflösung von 18MP, allerdings nicht als Vollformat‑, sondern mit einem APS-C-großen Sensor. Außerdem kann die Kamera ebenfalls in FullHD aufnehmen und das – was mich als 5D Mark II-Besitzer etwas neidisch macht – wahlweise mit 24 oder 30 Frames per second.
Mit der 5D Mark II ist nur letzteres möglich, während die 24fps mit leicht weicheren Bewegungen eher an den klassischen Filmlook erinnern. Aber vielleicht wird das für die 5D Mark II ja mit einer Firmware nachgeliefert?
Das Sucherfeld soll erstmals 100% des tatsächlich fotografierten Bildes zeigen und eine integrierte elektrische Wasserwaage hilft beim Geradehalten der Kamera.
Die Kamera soll ab Oktober 2009 für ca. 1650 Euro (ohne Objektiv) oder für 2300 Euro zusammen mit dem Canon 15–85mm IS USM-Objektiv.
Letzte Woche kam folgende Frage in meine Mailbox:
„Hallo,
in Deinem Blog hast Du schon einmal verlauten lassen das die Sensor Reinigung nicht ganz ungefährlich ist. Aus diesem Grund habe ich die Reinigung in einer Canon Service Werkstatt machen lassen. Mit dem Ergebnis das ich vorher 2 Placken hatte und nach der Canon Service Reinigung sind es plötzlich 6 Placken. Fürs Wegstempeln sind es einfach zu viele. Das bedeutet das ich die Sensor Reinigung selber machen muß. Auf der anderen Seite will ich aber keine 250 Euro für irgendwelche Reinigungsmittel ausgeben. Mit den Mittelchen ( M‑Alkohol)aus der Apotheke bekomme ich keine guten Ergebnisse. Es gibt nach der Trocknung sehr viele Schlieren. Des weiteren besteht auch die Gefahr, das in dem einen oder anderen Q‑Tip ein Sandkorn vorhanden sein könnte. Was für eine Reinigungsflüssigkeit wird von Dir benutzt?“
Sensorreinigung ist in der Tat eine schwierige Angelegenheit. Ich versuche, meinen Sensor so selten wie möglich, aber so oft wie nötig zu reinigen. Bei meiner Canon 5D Mark II ist zwar eine integrierte Sensorreinigung eingebaut, aber durch die neue Videofunktion muss der Sensor trotzdem öfter gereinigt werden. Ein Staubfleck auf dem Sensor kann bei Fotos oft mit Photoshop leicht retuschiert werden, bei Videos ist das ungleich schwerer.
Ich reinige meinen Sensor in zwei Schritten. Zuerst puste ich eventuelle Staubkörner mit dem Blasebalg „Airbomb“ von Giottos weg. Dabei halte ich die Kamera mit der Öffnung nach unten, so dass die Schwerkraft hoffentlich die Staubkörner nach unten, also aus dem Gehäuse zieht.Der Blasebalg eignet sich übrigens auch zur Staubentfernung von Objektiven und anderem Kamerazubehör.
Danach nutze ich die VisibleDust Vswabs 1.0x für den Vollformatsensor mit der passenden Reinigungsflüssigkeit. Das sind im Grunde lange Stäbchen, deren Ende genau so breit ist wie der Sensor. Deshalb gibt es auch für verschiedene Sensorgrößen (1x, 1,3x, 1,6x) unterschiedliche Swabs. Das Ende besteht aus einem weichen, fusselfreien Stoff, der mit der antistatischen, rückstandsfreien Flüssigkeit beträufelt wird. Der Stab wird nun ein Mal quer über den Sensor gezogen und fertig.
Das funktioniert und ich bin zufrieden damit. Es gibt jedoch unzählige Möglichkeiten zur Sensorreinigung. Da ich nicht alle ausprobiert habe, gibt es vielleicht welche, die besser sind, aber bisher bin ich mit dieser Methode ganz zufrieden und sehe keinen Grund zu wechseln.
Wie reinigt ihr Euren Sensor? Was könnt ihr empfehlen und was lieber nicht?
Ich finde es cool, so viele kreative Freunde zu haben. Vor allem, weil diese Freunde immer wieder Dinge produzieren, die auch mir helfen.
Georg, ein findiger Computer-Linguist und begnadeter Programmierer, hat vor einigen Jahren zum Beispiel das Projekt „Serchilo“ ins Leben gerufen.
Das ist im Grunde eine Art, schneller und einfacher im Internet zu suchen. Nicht im Sinne einer Suchmaschine, sondern es erleichtert die Eingaben in Suchformularen auf Webseiten.
Kurz erklärt funktioniert das so:
Ich tippe bei mir in die Adressleiste meines Browsers einfach „getty wohnmobil“, drücke die Enter-Taste und als Ergebnis bekomme ich alle Fotos mit Wohnmobilen von Getty Images angezeigt.
Oder ich tippe „ist winter“ ein und bekomme alle Winterbilder von istockphoto. Oder ich tippe „w Fotografie“ um sofort zum Fotografie-Artikel von Wikipedia zu kommen. Cool ist z.B. auch „db berlin, köln“. Damit lande ich auf der Seite der Deutschen Bahn direkt bei den Zugverbindungen zwischen Berlin und Köln.
Im Prinzip funktioniert das System ähnlich der Suchleiste oben rechts bei Firefox, nur mit dem Unterschied, dass man nicht immer zwischen den verschiedenen vorgegebenen Webseiten wechseln muss.
Momentan sind bei Serchilo knapp 800 verschiedene Webseiten gespeichert, die mittels Kurz-Kommandos erreicht werden können. Wer will, kann mittels des offenen Wiki-Systems selbst Webseiten hinzufügen oder Georg kontaktieren, damit er sie ergänzt. Wer sich anmeldet, kann sich auch personalisierte Kommandos zusammenstellen.
Bei Serchilo sind zur Zeit ca. 17 Foto-Webseiten und Bildagenturen dabei, zum Beispiel:
Getty Images
Corbis
istockphoto
Fotolia
Fotofinder
Fotosearch
Dreamstime
ImagePoint
Bildmaschine
Zoonar
Flickr
Google Images
Photobucket
etc.
Nebenbei funktioniert Serchilo auch mit vielen anderen Webseiten, bei denen man meist immer Suchbegriffe eintippt, z.B.:
Amazon
Ebay
bahn.de
Wikipedia
Leo Übersetzungen
etc.
Serchilo ist übrigens kostenlos. Bei YouTube hat Georg auch ein Video zur Einführung hochgeladen:
Ich gebe zu, dass die Serchilo-Webseite anfangs etwas unübersichtlich aussieht. Aber wer wie ich den ganzen Arbeitstag vor dem Computer und Internet sitzt, wird dieses Tool nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nicht mehr missen wollen.
Hier steht, wie Serchilo für verschiedene Browser eingerichtet werden kann. Am bequemsten finde ich die Variante, Serchilo in der Adressleiste von Firefox zu nutzen. Hier gibt es noch einen anderen Artikel zu Einführung.
Probiert es aus!
Falls ihr Probleme habt, könnt ihr sie einfach in den Kommentaren posten.
In diesem Blog seid ihr es gewohnt, Meinungen und Antworten zu lesen. Diesmal muss ich Euch jedoch etwas fragen.
Gestern habe ich eine Fotosession fertig verschlagwortet und zu einigen Bildagenturen hochgeladen. Da wurde ich stutzig, denn obwohl ich an meinem Workflow nichts geändert habe, wurden die IPTC-Daten mit meinen Bildtiteln, der Bildbeschriftung und vor allem den Keywords nicht ausgelesen. Bei allen Agenturen.
Ich habe bei Adobe Bridge und in Adobe Photoshop (CS3) geschaut, dort werden die Daten wie gewohnt angezeigt. In IrfanView und anderen Programmen, welche sonst immer die IPTC-Daten anzeigen können, wurden sie auch nicht angezeigt.
Nun habe ich – einer leisen Ahnung folgend – meine Dateien statt wie gewohnt in der vollen Dateigröße (JPG-Qualität 12) via Aktion als JPG-Datei in Qualität 11 gespeichert. Dadurch wurden die Dateien von durchschnittlich ca. 9 MB auf knapp die Hälfte, also 4,5 MB reduziert. Und siehe da – sowohl bei IrfanView als auch bei den Bildagenturen werden die IPTC-Daten nun ausgelesen. Aber warum?
Mein Workflow sieht – wie immer – so aus:
RAW-Datei in Photoshop einlesen (entweder via CameraRaw oder CaptureOne)
Bild bearbeiten und als PSD abspeichern
IPTC-Daten der Bilder in Adobe Bridge ausfüllen (dabei werden die Daten direkt ins Bild geschrieben, nicht in die XML-Dateien)
Fotos über eine Aktion als JPG (Qualität 12) abspeichern
Die IPTC-Daten werden jetzt zwar in Adobe Photoshop und Bridge angezeigt, aber nicht anderen Programmen. Jetzt habe ich folgendes gemacht:
alle Fotos via Aktion öffnen und als JPG (Qualität 11) abspeichern
Nun können auch die anderen Programme und die Bildagenturen die IPTC-Daten lesen.
Liegt es an einem Programmierfehler von Adobe? Hat der IPTC-Standard Macken? Ich weiß es nicht.
Ich könnte jetzt den Kundenservice von Adobe in Anspruch nehmen, aber das letzte Mal, als ich von dort eine Antwort bekam wegen des „Weiche Kante“-Problems, war das DSLR-Forum viel schneller und hilfreicher. Bei meiner letzten Anfrage bekam ich nicht mal mehr eine Antwort.
Deswegen meine Frage an Euch: Könnt ihr das Problem reproduzieren? Habt ihr eine Idee, woran das liegen könnte?