Tyler Olson hatte es vorgemacht: Vor einer Weile hatte er ein neues Logo für seine Seite microstockgroup.com gesucht und die eingereichten Entwürfe fand ich sehr überzeugend.
Meinen Blog gibt es mittlerweile schon fünfeinhalb Jahre. Für Internetverhältnisse ist das schon ein stattliches Alter. Ein richtiges Logo habe ich aber immer noch nicht.
Nach einer kurzen Umfrage unter meinen Facebook-Followern habe ich mich entschieden, ebenfalls eine Ausschreibung für ein Logo für meinen Blog zu starten.
Seit heute gibt es hier bei Wilogo mein Briefing für das Logo. Designer haben jetzt knapp sieben Tage Zeit, ihre Entwürfe einzureichen. Die besten Vorschläge werde ich dann hier und bei Twitter und Facebook präsentieren und unter euch Leserinnen und Lesern abstimmen lassen, was euch am besten gefällt.
Wer will, kann natürlich auch selbst einen Logo-Entwurf einreichen, die Teilnahme ist kostenlos.
Vorgestern war es soweit: Der Tag, den vor allem exklusive Fotografen fürchten. Fotolia hat am Mittwoch kräftig an der Suchfunktion geschraubt und dabei die Ergebnisse komplett durcheinander gewirbelt.
Weil die Algorithmen, die hinter der Bildersuche stehen, bei jeder Bildagentur ein großes Geheimnis sind, können wir nur spekulieren. Nein, müssen wir sogar, denn die neue standardmäßig eingestellte Relevanz-Suche führte allein in den ersten beiden Tagen zu großen Umsatzeinbrüchen, besonders stark bei exklusiven Fotografen, die stärker als nichtexklusive Fotografen auf das Einkommen angewiesen sind. Fotografen berichten von Umsatzverlusten von ‑25 bis zu ‑60% in den letzten beiden Tagen.
Mein Umsatzeinbruch der letzten Tage bei Fotolia
Das heißt in Euro umgerechnet, wir reden hier von hohen dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Summen, die am Ende des Monats auf dem Konto fehlen.
Deshalb will ich versuchen, die Suche etwas zu analysieren, damit wir als Fotografen uns auf die neuen Änderungen einstellen können. Geholfen haben mir dabei die Diskussionsteilnehmer dieses Threads im Stockfotografie-Forum sowie einige Fotografen per Mail, Chat und Telefon. Alles, was ich hier schreibe, sind nur Vermutungen, die wir aufgrund unserer Erfahrung und eigener Testsuchen äußern.
Wer selbst eine Testsuche machen will, kann die Suchergebnisse der „Relevanz-Suche“ mit den Ergebnissen der „Popularität-Suche“ vergleichen, weil die „Popularität-Suche“ aktuell ungefähr das zu sein scheint, was vorher die Relevanz-Suche war.
Warum ist die Relevanz-Suche so wichtig?
Die meisten Bildeinkäufer sind bequem und wollen schnell Ergebnisse sehen. Deshalb tippen sie einfach paar Wörter und das Suchfeld einer Bildagentur ein und schauen sich die Ergebnisse an. Als Standard für diese Suche ist die „Relevanz-Suche“ voreingestellt. Nur wer sich besser auskennt oder genau weiß, wie die Suchen sich voneinander unterscheiden, kann die Sortierung nach „Datum, Downloads, Preis oder Popularität“ manuell umgestellt werden. Das nutzen aber nur wenige Bildsucher, weshalb es für die Fotografen wichtig ist, mit ihren Bildern auf der ersten Seite der Suchergebnisse der Relevanz-Suche angezeigt zu werden. Das ist vergleichbar mit Firmen, die unbedingt auf die erste Seite der Google-Suche kommen wollen, weil nur wenige Leute auf die folgenden Seiten klicken.
Zuerst gilt es, zwei Dinge voneinander zu trennen: Die Sortierung der Suchergebnisse bei der Relevanz-Suche und die Suchbegriffe selbst. Das hängt zwar miteinander zusammen, ist aber nicht das Gleiche.
Die Wichtigkeit der Suchbegriffe
Fast noch wichtiger als die Qualität eines Fotos ist die Qualität der Suchbegriffe, weil die vom Suchalgorithmus benutzt werden, um brauchbare Ergebnisse zu liefern. Die Übersetzung bei Fotolia war lange Zeit, gelinde gesagt, sehr schlecht, was dazu führte, dass die Suchergebnisse auf der deutschen Seite mit deutschen Begriffen komplett anders aussahen als auf der englischen Seite mit den gleichen englischen Begriffen. Für deutsche Fotografen, die – wie ich – in deutsch verschlagworten, war das eine Art Heimvorteil, weil der deutsche Markt nach USA und England einer der größten Bildermärkte ist und wir als Muttersprachler die besseren Schlagworte hatten.
Das ist nun anders. Sowohl bei deutschen oder englischen Begriffen auf der deutschen Fotolia-Seite als auch bei deutschen oder englischen Begriffen auf der englischen Fotolia-Seite werden fast die gleichen Bilder angezeigt. Das weist auf eine Veränderung der Übersetzungsfunktion hin. Ein weiteres Indiz: Während früher bei der Suche nach „Geld“ auf der deutschen Seite so gut wie nur Euro-Scheine angezeigt wurden, werden jetzt ca. 20% Dollar-Scheine oder andere Währungen angezeigt. Außerdem beklagen Fotografen, welche seit jeher in englisch verschlagworten, keinen merklichen Rückgang
Gestern gab es auch – sicher nicht zufällig – einen ausführlichen Newsletter von Fotolia, der wichtige Tipps für die Verschlagwortung gibt. An erster Stelle wird betont, dass wenige Suchbegriffe (ca. 10–15) meist zur Beschreibung eines Bildes ausreichen. Das lässt vermuten, dass auch deshalb andere Bilder angezeigt werden, eben jene, die weniger als mehr Wörter benutzen. Das kann jedoch mittelfristig dazu führen, dass „exotischere“ Keywords, die Fotografen eher an das Ende ihrer Liste setzen, nicht mehr berücksichtigt und eben auch von Käufern nicht mehr gefunden werden (Stichwort „Long Tail“).
Im Newsletter wird ebenfalls betont, dass die Suchbegriffe nach Relevanz sortiert werden, also die vorderen Suchbegriffe in einem Foto ein stärkeres Gewicht haben als die hinteren. Das ist ein Problem für alle, die ihre Keywords in den Fotos alphabetisch haben. Zum Beispiel sortiert Adobe Lightroom die Suchbegriffe automatisch nach dem Alphabet, während Adobe Bridge die Reihenfolge beim Eintragen intakt lässt. Das war für mich schon immer ein wichtiger Grund, Bridge statt Lightroom zu nutzen. Immerhin erklärt der Newsletter auch gleich, wie die Reihenfolge bei Fotolia nachträglich geändert werden kann.
Die Änderung der Relevanz
In Stockfotografie-Forum hat ein User nachgezählt: Bei der neuen Sortierung ergibt sich ein durchschnittlicher Startpreis von 1,37 Credits pro Bild, bei der alten Sortierung waren es 1,62 Credits. Es wurde für den Käufer also ca. 15% billiger. Das muss aber nicht heißen, dass das Absicht ist. Es könnte zum Beispiel auch ein Nebeneffekt der oben erwähnten Keyword-Kürze sein, denn die professionellen Fotografen reizen das 50-Wörter-Limit eher aus als die Hobby-Fotografen in den „unteren Rängen“, die wiederum seltener die Startpreise hochsetzen können. Auch für Fotolia könnte das lukrativ sein: Immerhin verdienen sie an den unteren Rängen mehr Prozente als bei Verkäufen der Top-Fotografen. Trotzdem glaube ich, dass die geänderte Relevanz-Sortierung vor allem auf den geänderten Umgang mit den Keywords zurückzuführen ist. Ein Sprecher von Fotolia Deutschland wies darauf hin, dass Fotolia derzeit an der genauen Einstellung der Suche arbeitet und sich die Ergebnisse in den nächsten Tagen noch ändern können.
Was tun als Fotograf?
Wer als Fotograf von merklichen Umsatzeinbußen betroffen ist, kann aktuell verschiedene Dinge unternehmen: Ihr könnt eure Keywords nach Wichtigkeit sortieren, falls ihr es nicht sowieso schon gemacht habt. Ihr könnt schauen, ob ihr die Suchbegriffe etwas reduzieren könnt und überlegen, in englisch zu verschlagworten. Wer besonders komische Ergebnisse bei Bildsuchen oder bestimmten Suchbegriffen feststellt, sollte sich auch per Kontaktformular an Fotolia wenden.
Was tun als Bildkäufer?
Wer mit den Suchergebnissen bei der neuen Relevanz-Sortierung nicht zufrieden ist, kann versuchen, auf die „Popularität“-Sortierung umzuschalten. Außerdem sollten verstärkt die Suchfilter auf der linken Seite benutzt werden, mit denen z.B. nur nach Personenfotos, nur in bestimmten Kategorien, nach Farben und so weiter gesucht werden kann.
Was meint ihr? Welche Erfahrungen habt ihr mit der neuen Fotolia-Suche gemacht?
(Und auch falls ihr gerade frustriert seid: Bleibt bitte sachlich in euren Kommentaren.)
UPDATE 26.4.2013, 12:43 Uhr: Die Fotolia-Suche wird anscheinend gerade aktualisiert.
Heute hat die Microstock-Bildagentur Fotolia die dritte Version (V3) ihrer Webseite online gestellt. Was gibt es für Änderungen für Fotografen und Bildkäufer?
Die größten Änderungen betreffen die Abo-Modelle. Bisher gab es ein „normales“ und ein „Premium“-Abo. Bei ersterem konnte man Bilder bis Größe L runterladen, bei letzteren bis zur Originalgröße (also XXL). Beide Modelle wurden jetzt zusammengefasst.
Die schlechte Nachricht zuerst:
Fotografen bekommen jetzt im Schnitt weniger Geld für Abo-Verkäufe. Der User ToniFlap hat sich hier im Forum Microstockgroup die Mühe gemacht, die alten und neuen Honorare miteinander zu vergleichen:
Den Diamant-Status unten hat bisher noch keiner erreicht und nur Yuri Arcurs hat den Rubin-Status geschafft. Wenn ich das Verhältnis meiner Abo-Verkäufe zugrunde lege, liege ich sicher richtig, wenn ich behaupte, dass jeder Fotolia-Fotograf von diesen Kürzungen betroffen ist.
Besonders betroffen sind Künstler, die Vektor-Grafiken liefern. Die alte Regelung war, dass im Abo jeder Vektor-Download wie 3 Foto-Downloads zählt, jetzt ist es nur noch wie ein Download. Wer zum Beispiel als Silber-Kontributor früher für ein Vektor-Abo-Download 96 Cent erhielt (3 x 32 Cent), erhält jetzt nur noch 29 Cent. Das sind ca. 70% weniger!
Die gute Nachricht ist, dass HD-Videos jetzt nicht mehr im Abo erhältlich sind. Im Abo können jetzt nur noch Web-Größen runtergeladen werden, jeder Download zählt jetzt als 5 statt wie bisher als 10 Foto-Downloads. Das „Verschleudern“ hochwertiger HD-Aufnahmen zu Abo-Preisen hatte bisher viele Videografen abgehalten, Fotolia zu beliefern.
Mit Mitgliedsbereich hat sich auch einiges verschoben und geändert. Schön finde ich die Organisation der Ordner, die jetzt nicht mehr auf jeder Seite den Blick auf die Dateien versperren. Neu ist auch die Möglichkeit, die gesammelten Statistiken als CSV-Datei zu exportieren. Blöd finde ich hingegen, dass im Mitgliedbereich die Thumbnails nicht mehr vergrößert werden, wenn mit der Maus drübergefahren wird und der rote Punk bei Dateien, die nicht exklusiv sind, wirkt verwirrend, weil er leicht mit der Markierung für abgelehnte Bilder zu verwechseln ist. Außerdem hätte ich mir deutlich komfortablere Statistik-Funktionen gewünscht, zum Beispiel die Gesamteinnahmen pro Bild oder pro Bildserie einer Galerie. Verschwunden ist übrigens auch still und leise die Ranking-Übersicht mit den Fotografen, die am meisten verkaufen.
Für Bildkäufer hingegen gibt es nur positive Änderungen zu vermerken. Im Suchfeld sind jetzt die üblichen Booleschen Operatoren wie AND, OR, NOT und Klammern für kombinierte Operationen möglich. Damit sind beispielsweise Abfragen wie „Gruppe AND Frauen NOT (Babys OR Kinder OR Mann)“ möglich, um nur Bilder von Frauengruppen angezeigt zu bekommen.
Außerdem gibt es nun einen Preis-Filter, mit dem die Bilder mit Startpreisen von 2 oder 3 (statt 1) Euro ausgeblendet werden können. Das ist gut für Käufer, kann aber vor allem für exklusive Fotografen nachteilig sein, die alle ihre Bilder mit 2 oder 3 Credits anbieten.
Ich hatte versucht, herauszufinden, ob sich die Abo-Preise für Bildkäufer selbst geändert haben, habe aber noch nichts gefunden. Vielleicht könnt ihr das in den Kommentaren nachtragen, falls ihr den Preis eines bisherigen Abo-Modells wisst.
Was für Änderungen sind Euch noch aufgefallen und wie findet ihr die Änderungen?
Update 18.8.2011: Mario von Fotolia wies mich darauf hin, dass die Abrechnung der Abo-Downloads davon abhänge, ob es ein Abo mit Tages- oder Monats-Downloadlimit sei oder mit einem Jahres-Downloadlimit. Die genaue Übersicht findet ihr hier.
Mitte März hat die Microstock-Bildagentur Shutterstock* eine neue Funktion eingeführt: Bildkäufer können nun auch nach Details des Model-Releases suchen, zum Beispiel nach Alter, Geschlecht, Ethnie oder Anzahl der Personen. Dafür müssen die Fotografen die entsprechenden Informationen beim Hochladen neuer Model-Releases zusätzlich eingeben.
Ich hatte mich gefragt, wo ich diese Informationen für meine älteren, längst hochgeladenen Model-Releases nachtragen kann, damit diese ebenfalls bei der neuen Suchfunktion berücksichtigt werden. Der Shutterstock-Support gab mir die Auskunft, dass das in der Rubrik „Gespeicherte Freigaben“ erfolgen kann.
Wer das noch nicht nachgeholt hat, sollte das tun, um häufiger über die Shutterstock-Suche gefunden zu werden. Die „Volkszugehörigkeit“ sollte jedoch korrekt angegeben werden und im Zweifel lieber frei gelassen werden, wenn unklar ist, wo genau das Model herkommt.
Ich finde es cool, so viele kreative Freunde zu haben. Vor allem, weil diese Freunde immer wieder Dinge produzieren, die auch mir helfen.
Georg, ein findiger Computer-Linguist und begnadeter Programmierer, hat vor einigen Jahren zum Beispiel das Projekt „Serchilo“ ins Leben gerufen.
Das ist im Grunde eine Art, schneller und einfacher im Internet zu suchen. Nicht im Sinne einer Suchmaschine, sondern es erleichtert die Eingaben in Suchformularen auf Webseiten.
Kurz erklärt funktioniert das so:
Ich tippe bei mir in die Adressleiste meines Browsers einfach „getty wohnmobil“, drücke die Enter-Taste und als Ergebnis bekomme ich alle Fotos mit Wohnmobilen von Getty Images angezeigt.
Oder ich tippe „ist winter“ ein und bekomme alle Winterbilder von istockphoto. Oder ich tippe „w Fotografie“ um sofort zum Fotografie-Artikel von Wikipedia zu kommen. Cool ist z.B. auch „db berlin, köln“. Damit lande ich auf der Seite der Deutschen Bahn direkt bei den Zugverbindungen zwischen Berlin und Köln.
Im Prinzip funktioniert das System ähnlich der Suchleiste oben rechts bei Firefox, nur mit dem Unterschied, dass man nicht immer zwischen den verschiedenen vorgegebenen Webseiten wechseln muss.
Momentan sind bei Serchilo knapp 800 verschiedene Webseiten gespeichert, die mittels Kurz-Kommandos erreicht werden können. Wer will, kann mittels des offenen Wiki-Systems selbst Webseiten hinzufügen oder Georg kontaktieren, damit er sie ergänzt. Wer sich anmeldet, kann sich auch personalisierte Kommandos zusammenstellen.
Bei Serchilo sind zur Zeit ca. 17 Foto-Webseiten und Bildagenturen dabei, zum Beispiel:
Getty Images
Corbis
istockphoto
Fotolia
Fotofinder
Fotosearch
Dreamstime
ImagePoint
Bildmaschine
Zoonar
Flickr
Google Images
Photobucket
etc.
Nebenbei funktioniert Serchilo auch mit vielen anderen Webseiten, bei denen man meist immer Suchbegriffe eintippt, z.B.:
Amazon
Ebay
bahn.de
Wikipedia
Leo Übersetzungen
etc.
Serchilo ist übrigens kostenlos. Bei YouTube hat Georg auch ein Video zur Einführung hochgeladen:
Ich gebe zu, dass die Serchilo-Webseite anfangs etwas unübersichtlich aussieht. Aber wer wie ich den ganzen Arbeitstag vor dem Computer und Internet sitzt, wird dieses Tool nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nicht mehr missen wollen.
Hier steht, wie Serchilo für verschiedene Browser eingerichtet werden kann. Am bequemsten finde ich die Variante, Serchilo in der Adressleiste von Firefox zu nutzen. Hier gibt es noch einen anderen Artikel zu Einführung.
Probiert es aus!
Falls ihr Probleme habt, könnt ihr sie einfach in den Kommentaren posten.