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Stockfotografie-​Quick-​Tipp 3: Kleidung anpassen für Shootings

Wer häu­fig Menschen foto­gra­fiert, wird sich zwangs­läu­fig auch mit Kleidung befas­sen müs­sen, sofern er nicht nur Aktfotografie betreibt.

elektrikerin_16A8976  Meist las­se ich die Models eine pas­sen­de Auswahl an Kleidung für ein Shooting mit­brin­gen, aber oft genug muss ich auf eige­ne Kleidung zurück­grei­fen, um bestimm­te Shootingideen umset­zen zu können.

Damit mei­ne ich nicht, dass ich immer mei­nen eige­nen Kleiderschrank plün­de­re, um etwas Passendes für mei­ne Models zu finden.

Vielmehr kau­fe ich bestimm­te Kleidungsstücke als „Requisiten“ nur für Shootings, die ich dann für meh­re­re Models ver­wen­den kann.

Das Problem: Nicht jedes Model hat die glei­che Größe oder die glei­chen Maße.

Ein simp­ler Trick hat mir hier in der Vergangenheit jedoch schon oft gehol­fen. Ich kau­fe Kleidung im Zweifelsfall lie­ber etwas grö­ßer als kleiner.making_of_klemmen_16A8975

Falls dem Model die Kleidung dann zu groß sein soll­te, kann ich sie hin­ter dem Rücken mit eini­gen wohl­plat­zier­ten „Foldback-​Klammern“ enger ste­cken. Auch locke­re Ärmel oder Beine kann damit ver­engt wer­den (sie­he Fotos). Deshalb habe ich immer etli­che in Schwarz fast unsicht­bar im Studio am Rahmen mei­nes Lastolite-​Hintergrunds klemmen.

Im häu­figs­ten ver­wen­de ich die­se hier mit 41mm Breite*. Bei ca. 35 Cent pro Stück gibt es kein Argument, nicht immer eini­ge in Reichweite parat legen zu haben. Zusätzlich habe ich eini­ge die­ser klei­ne­ren mit 19mm Breite* in Verwendung.making_of_klemmen_16A8974

Im Gegensatz zu die­sen häu­fig ver­wen­de­ten Fotoklammern* haben sie den Vorteil, dass sie kür­zer und leich­ter sind und somit bes­ser hal­ten, ohne den Stoff run­ter­zu­zie­hen und sich das Model auch mal etwas dre­hen kann, ohne dass der Griff sofort ins Bild ragt.

Was macht ihr, wenn euren Models Kleidung zu groß ist?

* Affiliate

Wieder Spam-​Mails an Models – Achtung, Betrug!

Unkraut ver­geht nicht. Das Gleiche gilt für Spam. Auch wenn mal Botnetze abge­schal­tet wer­den, häu­fen sich danach die Viren per Email, um neue Rechner zu „kapern“, um von die­sen aus neue Spam-​Mails zu ver­schi­cken. Einige die­ser Mails sind an Models und Fotografen gerich­tet. Vor einem hal­ben Jahr hat­te ich schon aus­führ­lich einen Betrugsversuch per Mail an Models vor­ge­stellt, dies­mal wie­der eine Mail, die ger­ne an Models gesen­det wird, um an ihr Geld zu kommen:

Hi,
I am .…..  from the United king­dom and I have a €13.500 pay Fashion job (Assignment) for you. My cli­ent wants to update their Catalog with the new year release Fashion out­fits and i’m inte­res­ted in you for the shoo­ting. I am a Model Agent by pro­fes­si­on with about 23 years experience.While I was sear­ching through the inter­net for a super model, i came across your won­derful pic­tures and pro­fi­le which fits the exact type of Statistics requi­red for the shoot. That is the main reason why I cont­ac­ted you. Find all details for the job below.

JOB LOCATION
The shoo­ting will be held at a ren­ted pho­to­graph­ers stu­dio in your location,so you dont have to worry about travelling,the name and address of the stu­dio will be foward­ed to you befo­re the date of the shoo­ting, so all make up will be taken care of in the stu­dio.. You can also come along with one or two per­sons of your choice on the day of the shooting,your mum, dad, fri­ends, body-​guard and any­bo­dy you wish to come with just for you to feel more comfortable.

JOB DETAILS:
You have 12 dif­fe­rent Fashion out­fits to cover,which would be pro­vi­ded by our cli­ent on the day of the shooting,you are to come with your own foot­wears and any hair colour.

TYPES OF CLOTHES
Jeans and Jackets

JOB PERCENTAGE
The total pay for the jobs is €13.500 and you get 20% as your wage on your first install­men­tal payment.

EXPECTATIONS
You need to have good and attrac­ti­ve pos­tu­res. So I sug­gest you start working out/​training. Basically this is all that is requi­red of you.Please get intouch with me if you will take the job so that we can start up from there.

My best regards,

Der Trick ist immer der Gleiche. Es geht nicht um das Shooting. Darum kön­nen sie ver­spre­chen, was sie wol­len, was gut klingt, was lockt. Es geht um die Anzahlung. Die angeb­li­che Anzahlung wird Dir als Scheck geschickt, jedoch ist die Summer höher als ursprüng­lich ver­spro­chen. Du wirst kon­tak­tiert mit der Bitte, die „ver­se­hent­lich“ zuviel über­wie­se­ne Differenz auf ein ande­res Konto zu buchen. Weil Du den Auftrag haben möch­test, machst Du das. Dann kon­tak­tiert Dich Deine Bank, dass der Scheck nicht gedeckt ist und Du bist Dein Geld los.

Die glei­che Masche wird auch bei Fotografen pro­biert, indem sie für auf­wän­di­ge Shootings gebucht wer­den sol­len. Der Fotograf Joseph Pobereskin beschreibt eine sol­che Mail und die Abzocke aus­führ­lich in die­sem Blogbeitrag.

Deshalb hier noch mal die Warnzeichen, dass ein Model- oder Foto-​Auftrag Betrug ist:

  • Du soll­test einen Scheck bekom­men. Falls Du wirk­lich mal einen bekom­men soll­test, fra­ge Deine Bank, dass sie war­ten sol­len, bis das Geld tat­säch­lich ange­kom­men ist, bevor sie es Dir aus­zah­len. Das dau­ert in der Regel ein bis drei Wochen. Wird bei den betref­fen­den Schecks jedoch nie passieren.
  • Niemand zahlt Dir im Voraus viel Geld für einen Job. Falls Du einen seriö­sen Auftrag bekommst, wird Dir unter Umständen der Flug und das Hotel bezahlt, aber war­um soll­te Dir der Kunde erst das Geld geben und dann hof­fen, dass Du erscheinst?
  • Kein Kunde wird Dir Tausende von Euro hin­ter­her wer­fen, wenn Du nicht bei einer gro­ßen Model-​Agentur bist, von einer renom­mier­ten Fotografen-​Repräsentanz ver­tre­ten wirst oder schon Aufträge für den Kunden gemacht hast. Es gibt genug Models in der Nähe des angeb­li­chen Shootings, die nicht ein­ge­flo­gen wer­den müssten.
  • Niemand zahlt Dir zuviel Anzahlung und ver­langt sie im Voraus wie­der zurück. Stattdessen wür­de das Geld sonst mit Deinem rest­li­chen Honorar ver­rech­net werden.
  • Wenn Du im Voraus etwas bezah­len sollst, um den Auftrag zu bekom­men, ist es sehr wahr­schein­lich Betrug.
  • Große Kunden beherr­schen meist die Grundregeln von Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau. Die Leute, die davon leben, betrü­ge­ri­sche Mails zu schrei­ben, oft nicht. Auch wenn Englisch nicht Deine Muttersprache ist, ver­su­che mal, die Anzahl der Fehler in obi­ger Mail herauszufinden.
  • Keine seriö­sen Kontaktdaten: Wenn als Kontaktadressen von Yahoo- oder GMX-​Adressen und als Telefonnummern nur Handy-​Nummern ange­ge­ben sind, ist eben­falls Vorsicht geboten.

Jetzt seid ihr dran. Welche Erfahrungen habt ihr mit unse­riö­sen Angeboten gemacht?

Scharfe Fotos mit Yuri Arcurs

Wie im Artikel zum Fotolia-Workshop mit Yuri Arcurs ver­spro­chen, kommt hier ein zwei­ter Teil mit vie­len Tipps von Yuri, um schär­fe­re Bilder zu bekommen.

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1. One-​Spot-​Metering benutzen
Ein häu­fi­ger Fehler ist, dass die Schärfe mit der auto­ma­ti­schen AF-​Felderwahl der Kamera bestimmt wird oder nur mit dem mitt­le­ren AF-​Messfeld. Bei den bes­se­ren digi­ta­len Spiegelreflexkameras kann das akti­ve Messfeld jedoch sepa­rat bestimmt wer­den. In der Regel soll­te das Messfeld gewählt wer­den, wel­ches am nächs­ten an den Augen liegt.

2. Kein Bildstabilisator
Anfangs klingt es para­dox, aber wer vor allem im Studio mit Belichtungszeiten han­tiert, die kür­zer als 1/​100 Sekunde sind, tut gut dar­an, den Bildstabilisator aus­zu­schal­ten. Sonst ist der Motor stän­dig in Bewegung und sort für mini­ma­le Verwacklungen. Positiver Nebeneffekt. Die Kamerabatterie hält län­ger.  Der Bildstabilisator ist vor allem bei Belichtungszeiten zwi­schen 1/​80 und 1 Sekunde hilfreich.

3. Scharfe Objektive benutzen
Einige Objektive sind schär­fer als ande­re. In einem Blogbeitrag hat Yuri Arcurs auf­ge­lis­tet, mit wel­chen Objektiven von Canon er sehr zufrie­den ist bzw. wel­che er als zu „unscharf“ emp­fin­det. Für Objektive ande­rer Firmen gibt es im Internet die ent­spre­chen­den Foren und Webseiten, z.B. die Objektivliste von Digital Photography Review.

4. Richtige Atemtechnik
Vor sei­ner Karriere als Fotograf war Yuri auch Sportschütze und hat von dort einen Trick mit­ge­bracht: Die rich­ti­ge Atemtechnik. In Kurzform geht sie so: 1. Tief ein­at­men. 2. Luft anhal­ten. 3. Auslösen. 4. Ausatmen. So wird ver­hin­dert, dass die Atmung oder der Herzschlag im fal­schen Moment zu einer Verwacklung führen.

5. Sanft auslösen
Viele Fotografen drü­cken mit ihren Pranken auf den emp­find­li­che Auslöser als spiel­ten sie „Hau den Lukas“. Dabei regis­triert der Auslöser auch einen sanf­ten Druck und reagiert ent­spre­chend und die Kamera wird nicht zu ruck­ar­tig bewegt. Für Aufnahmen ohne Blitz kann auch die Mehrfachaufnahme der Kamera genutzt wer­den. Das zwei­te Bild, was nach dem Druck auf den Auslöser ent­steht, ist bei Freihandaufnahmen oft schär­fer, weil die Bewegung nach unten schon abge­fan­gen wur­de. Weitere Alternativen: Selbstauslöser oder Kabelauslöser.

6. Für Profis: Silent Mode
Die Hasselblad-​Kameras haben ihn und auch die Canon 1D Mark III: Den Silent Mode. In die­sem Modus wird die Kamera gene­rell lei­ser betrie­ben, unter ande­rem dadurch, dass die Kraft beim Hochklappen des Spiegels gerin­ger ist. Neben weni­ger Lärm führt das dazu, dass die Erschütterun durch den Spiegel gerin­ger ist. Auf der us-​amerikanischen Canon-​Seite wird der Silent Mode aus­führ­li­cher erklärt.

7. Monopod benutzen
Monopods sind ein­bei­ni­ge Stative und sor­gen dafür, dass sich die Kamera statt in sechs nur noch in vier Richtungen bewe­gen kann: Vor, zurück, links, rechts. Hoch und run­ter fal­len weg. Außerdem ist der Fotograf damit beweg­li­cher als mit den übli­chen Dreibein-​Stativen. In einem Video erklärt Yuri sein Monopod genauer.

8. Von AF zu MF
Wenn die Models sich bei bestimm­ten Situationen nicht viel bewe­gen und mit einem Monopod foto­gra­fiert wird, kann es manch­mal hilf­reich sind, nach der anfäng­li­chen Scharfstellung durch den Autofokus (AF) auf den manu­el­len Fokus (MF) umzu­schal­ten. So ver­hin­dert man, dass der sen­si­ble Autofokus durch klei­ne Veränderungen des Ausschnitts auf einen ande­ren Bereich als die Augen scharfstellt.

Das waren die Tipps von Yuri. Gibt es noch mehr Tipps von Euch, um unschar­fe Fotos zu vermeiden?

Von Bauarbeitern und Deutschland-Fans

Passend zur Fußball-​EM gibt es paar Fan-​Fotos, für die dazu­ge­hö­ri­gen Umsätze lei­der etwas zu spät.

Dafür ist das Thema „Bauarbeiten“ län­ger­fris­tig nach­ge­fragt. Damit wir die gan­zen coo­len Absperrungen und Signalleuchten nut­zen konn­ten, bin ich mit dem Model ein­fach zur nächst­ge­le­ge­nen Baustelle gefah­ren und habe die Arbeiter nett gefragt. Schien kein Problem zu sein, dafür wur­de ich von einer Autofahrerin gefragt, ob ich ihr sagen kön­ne, wie sie die gesperr­te Straße umfah­ren kön­ne. Dass ich ihr nicht hel­fen konn­te, woll­te sie mir nicht glauben.

Bei der Outdoor-​Session hat­te ich mehr Glück mit dem Wetter, sprich: Es war bewölkt.

Ich ver­ra­te auch gleich einen Trick von Marathon-​Fotografen, um in Richtung Kamera lau­fen­de Personen scharf zu bekom­men. Auf dem Boden wird eine Stelle mar­kiert, mit Gaffertape oder in unse­rem Fall einem klei­nen Stöckchen. Darauf wird vor­her mit manu­el­lem Fokus scharf gestellt und wenn die Person genau über der Markierung ist, wird aus­ge­löst. Klingt ein­fach, erfor­dert aber etwas Übung. Ist aber trotz­dem leich­ter, als den AL Servo-​Autofokus bän­di­gen zu wollen.

Wer genau hin­schaut, sieht, dass das Model auf den Bauarbeiter-​Fotos mehr Bart hat als auf den ande­ren Outdoor-​Bildern. Ganz pro­fes­sio­nell hat es sein Rasierzeug mit­ge­bracht und sich nach dem rau­en Look unter­wegs auf der Toilette eines Restaurants für die Business-​Fotos glatt geschminkt.