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Teil 5: Fotos von Bildagenturen in Playboy, Men’s Health, Stern, National Geographic, Für Sie

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.

Zeitschriften-Cover von Playboy, Men's Health, Stern, National Geographic und Für Sie
Zeitschrift: Playboy
Untertitel: alles, was män­nern spaß macht
Ausgabe: 10/​2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 7 Euro
Zeitschriftenthema: Erotik/​Technik
Größe der Bildredaktion: Neun Personen (Leitung: Parvin Nazemi (Editorial), Saskia Straße (Pictorial))
Verlag: Playboy Deutschland Publishing GmbH

Beim fünf­ten Teil mei­ner Zeitschriftenanalyse fan­gen wir mit einem Klassiker an: Dem wohl bekann­tes­ten Herrenmagazin der Welt, dem Playboy (in der deut­schen Ausgabe). Wie wich­tig die Hochglanzfotos in die­sem Heft sind, wird schon dar­an deut­lich, dass laut Impressum vier Leute der Bildredaktion allein für die Bildbearbeitung zustän­dig sind.

Deshalb gibt es auch nur 51 Fotos von 16 Bildagenturen im Heft. Die meis­ten Fotos im Heft sind Auftragsarbeiten, vor allem die Aktfotos und die Mode- und Autofotos.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Agentur Focus: 16
Corbis: 7
underwaterimages.co.uk: 5
dpa: 4
Imago: 4
Ullstein Bild: 3
Cinetext: 2
Getty Images: 2
Augenklick: 1
Caro: 1
Das Fotoarchiv: 1
DEFD: 1
pho­to­sel­ec­tion: 1
tran­sit: 1
Visum: 1
Wildlife: 1

Bemerkungen:
Die Bildcredits im Playboy sind sehr aus­führ­lich, sind aber mit hell­grau auf weiß schwer zu lesen und ste­hen mal unten auf der Seite und mal am Seitenrand. Die Agentur Focus liegt des­halb auf Platz eins, weil auch vie­le Aufträge des Playboy über die Agentur ver­ge­ben wur­den. Im „Sturz“ liest sich das dann so: „Fotograf X/​Agentur Focus/​fotografiert für Playboy“.

Zeitschrift: Men’s Health
Untertitel: Das größ­te Männer-​Magazin der Welt
Ausgabe: 11/​2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 4 Euro
Zeitschriftenthema: Fitness/​Gesundheit/​Erotik/​Style
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen (Leitung: Christine Jürgensen)
Verlag: Rodale Motor-​Presse GmbH & CO KG

In der Männerzeitschrift fin­den sich 63 Fotos von 16 Bildagenturen. Auch hier gibt es vie­le Aufträge in den Bereichen Fitness und Erotik. Übrigens wur­den in der Ausgabe fast alle vor­ge­stell­ten Produkte selbst foto­gra­fiert, wäh­rend vie­le ande­re Zeitschriften dafür ein­fach die kos­ten­lo­sen PR-​Fotos der Firmen nehmen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Shutterstock: 21
Getty Images: 13
Corbis: 10
Imago: 3
Alamy: 2
Laif: 2
Stillsonline: 2
teams2sportfoto.de: 2
Bildarchiv Monheim: 1
M.I.S.: 1
Mauritius: 1
Plainpicture: 1
Reuters: 1
Sportpressefotos Herbert Rudel: 1
Stockfood: 1
Voller Ernst: 1

Bemerkungen:
Ich wet­te, die haben ein Abo! Men’s Health ist die ers­te von über 20 Zeitschriften in die­ser Liste, bei der mit Abstand eine Microstock-​Agentur vor­ne liegt! Außerdem sind Bilder von Shutterstock sogar auf dem Titelbild zu fin­den, zwar klein, aber immer­hin. Ansonsten wer­den die Microstock-​Bilder eher als Hintergrund genutzt. Dass die Zeitschrift ansons­ten nicht spart, wird bei anhand der rest­li­chen Agenturen deut­lich, die sich alle im Hochpreis-​Segment bewe­gen. Die Bildcredits sind sehr knapp gehalten.

Zeitschrift: Stern
Untertitel: keiner
Ausgabe: Nr. 39/​2008
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 3 Euro
Zeitschriftenthema: News/​Kultur/​Politik/​Wirtschaft/​Sport
Größe der Bildredaktion: Elf Personen (Leitung: Volker Lensch und Andreas Trampe)
Verlag: Gruner + Jahr AG & CO KG

Lange Zeit war der stern für Fotografen eine Pflichtlektüre. Auch heu­te noch hat die Zeitschrift einen hohen foto­gra­fi­schen Anspruch, was sich auch in der Agenturliste wider­spie­gelt, in der die 48 Fotos von 26 Bildagenturen gelie­fert wer­den, die inter­na­tio­nal zu den Besten gehören. 

Wo sonst kön­nen Fotografen meh­re­re Doppelseiten gran­dio­ser Fotos hin­ter­ein­an­der betrach­ten? Außer in der GEO oder der National Geographic viel­leicht? In der ana­ly­sier­ten Ausgabe gab es gleich auf zehn Seiten voll­for­ma­ti­ge Fotos des Fotografen Matthew Rolston zu bewun­dern, der Stars wie Jack Nicholson, Dennis Rodman oder Janet jack­son por­trai­tiert hat.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

AP: 10
Getty Images: 6
AFP: 3
dpa: 3
BK&R: 2
Bulls Press: 2
ROPI: 2
Splash News: 2
TAC Press: 2
Imago: 2
Laif: 1
Reuters: 1
77visions: 1
Action Press: 1
Angeli: 1
Aurora: 1
Bilderberg: 1
DDP: 1
EPA: 1
HochZwei: 1
Photothek: 1
Picture Press: 1
Rex Features: 1
Vario Images: 1
xpb.cc : 1

Bemerkungen:

Zu drei der Bildagenturen habe ich lei­der kei­ne Webadresse gefun­den. Wer da wei­ter­hel­fen kann, kann das ger­ne in den Kommentaren nach­rei­chen. Es über­wie­gen Bildagenturen, die auch Nachrichtenfotos spe­zia­li­siert sind. Die Zuordnung der Bildcredits erfolgt beim stern in der Regel am Bild selbst. Die Zuordnung der ein­zel­nen Agenturen war etwas schwie­rig, weil es bei­spiels­wei­se „Getty/​AFP“ und „AFP/​Getty“ glei­cher­ma­ßen gab. Hier habe ich ein­fach immer die erst­ge­nann­te Agentur gezählt.

Zeitschrift: National Geopgraphic Deutschland
Untertitel: keiner
Ausgabe: September 2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 4,50 Euro
Zeitschriftenthema: Reportagen/​Natur/​Geographie
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen (Leitung: Kathrin Müller)
Verlag: G + J

Eben war von ihr die Rede, nun kommt sie gleich unter die Lupe. Gefunden wer­den 19 Fotos von 13 Bildagenturen. Das ist für das reich bebil­der­te Magazin wenig, dafür gibt es sehr vie­le exklu­si­ve Auftragsfotos. Und wie schon beim Stern bemerkt: Füt Fotografen ist es ein Genuss, die vie­len Fotos dop­pel­sei­tig sehen zu können.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Corbis: 5
Alamy: 2
Minden Pictures: 2
National Geographic Image Collection: 2
Getty Images: 2
Picture Press: 2
Age Fotostock: 1
Animals Animals: 1
Arctic Images: 1
Look: 1
Magnum: 1
Prospekt: 1

Bemerkungen:
Die meis­ten Agenturen haben sich auf Natur- und Tierfotos spe­zia­liert, was bei der the­ma­ti­schen Ausrichtung des Magazins zu erwar­ten war. Die Bildcredits sind vor­bild­lich: Erwähnt wer­den Fotograf und Agentur mit bild­ge­nau­er Zuordnung, z.B. „Fotograf/​Agentur (oben rechts)“.

Zeitschrift: Für Sie
Untertitel: keiner
Ausgabe: 20/​2008
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
Preis: 2,20 Euro
Zeitschriftenthema: Mode/​Beauty/​Kochen/​Kultur
Größe der Bildredaktion: Vier Personen (Leitung: Christine Golli)
Verlag: Jahreszeiten Verlag

Zum Ende der heu­ti­gen Analyse noch eine „typi­sche“ Frauenzeitschrift. Hier gibt es 41 Fotos von 16 Bildagenturen zu sehen. Neben die­sen Agenturfotos gibt es noch vie­le Auftragsfotos im Bereich Mode und Kosmetik.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Jahreszeiten Verlag: 16
Picture Alliance: 6
Corbis: 3
fan­cy: 3
Getty Images: 2
Laif: 2
Action Press: 2
dpa: 1
Mauritius: 1
Stockfood: 1
Cinetext: 1
Flora Press: 1
Gamma: 1
Springer Pics: 1
Wireimage: 1

Bemerkungen:
Die Zeitschrift macht es Fotografen nicht leicht. Zum einen ste­hen die Bildcredits immer an ande­rer Stelle, dann auch nur am Ende eines Artikels für alle Fotos des Artikels, was eine bild­ge­naue Zuordnung oft unmög­lich macht. Außerdem wer­den mal Zahlen hin­ter den Agenturnamen ange­ge­ben und mal nicht. Wenn bei­spiels­wei­se auf einer Seite fünf Fotos abge­druckt sind und als Fotocredit nur steht „Fotos: Getty, Corbis“, ist unklar, wie­viel die­ser Fotos von wel­cher Agentur sind. Manchmal steht jedoch kor­rekt dabei „Fotos: Getty (2), Corbis (3)“. Meine Zahlen oben sind des­halb mit Vorbehalt zu betrachten.
Auffällig ist auch, dass der Hauptteil der Bilder von der „haus­ei­ge­nen“ Bildagentur gelie­fert wur­de. Oder anders for­mu­liert: es wird oft im eige­nen Archiv gekramt. „Fancy“ ist übri­gens kei­ne Bildagentur im übli­chen Sinne, son­dern eine High-​End-​Bildkollektion, der Firma Veer, die wie­der­um vor einem knap­pen Jahr von Corbis gekauft wur­de. Ja, so unüber­sicht­lich ist die Bildbranche manchmal.

Einige Zahlen noch:
Mittlerweile befin­den sich 202 Bildagenturen in mei­ner Excel-​Tabelle, die zusam­men 1839 Fotos an Zeitschriften ver­kauft haben. Die Top 5 sind nach Rang geordnet:
1. Action Press (191 Bilder)
2. Getty Images (163 Bilder)
3. Corbis (151 Bilder)
4. Mauritius (67 Bilder)
5. dpa (60 Bilder)

So ganz genau ist die Reihenfolge lei­der nicht. Beispielsweise ver­kau­fen Getty und Corbis sehr viel Material ande­rer Partneragenturen und da eini­ge Zeitschriften sich bei ihren Credits nicht zwi­schen dpa und der Picture Alliance von dpa ent­schei­den kön­nen, habe ich bei­de sepa­rat gezählt. Würde ich die kom­bi­nie­ren, läge dpa auf Platz 4.

Ebenfalls inter­es­sant: Die alte Pareto-​Verteilung, wonach 80% des Gewinns von 20% der Teilnehmer erwirt­schaf­tet wer­den, stimmt hier eben­falls ziem­lich genau. Die Top-​20% der Bildagenturen lie­fer­ten 80% der Bilder an die Zeitschriften.

Übersicht der Marktanalyse:

Fotos an der frischen Luft

Frisch ist noch unter­trie­ben. Das Thermometer zeig­te 0°C an und das ges­tern um 16 Uhr. Da fällt mir ein: Habt Ihr auch die Uhren in Euren Digitalkameras wie­der auf Winterzeit umge­stellt?

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Ich woll­te mit einem Kumpel paar tou­ris­ti­sche Köln-​Fotos machen. Er muss­te absa­gen (Gute Besserung!), aber ich woll­te trotz­dem raus. Zum einen sind Außenaufnahmen eine will­kom­me­ne Abwechslung zu den Studio-​People-​Fotos, zum ande­ren bin ich neu­er­dings in einer Foto-​Gruppe, in die wir zum nächs­ten Mal eini­ge Baustellenfotos mit­brin­gen sollen.

Dabei fie­len mir eini­ge Dinge auf:

1. Ich fin­de mei­ne Stativschelle für das 70–200er Tele nicht mehr.
2. Die Sonne geht im November schon ziem­lich früh unter.
3. Metallstative bei Minusgraden tun weh.
4. Wer eine gro­ße Kamera auf einem Stativ an eine Straße stellt, sorgt dafür, dass die Autos deut­lich lang­sa­mer fahren.
5. Es scheint kaum noch Baustellen in Köln-​Mülheim zu geben.
6. Trotz Stativ kann eine Aufnahme auch durch den Druck auf den Auslöser ver­wa­ckeln. (Ich gebe zu, dass das foto­gra­fi­sches Grundwissen sein soll­te, aber ich foto­gra­fie so sel­ten mit Stativ, dass ich die­se Lektion ab und zu auf­fri­schen muss.)

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Außerdem habe ich wie­der gemerkt, wie sehr ich die digi­ta­le Technik lie­be. Vor zehn Jahren, kann ich mich erin­nern, stand ich bei Langzeitbelichtungen noch mit Zettel und Stift neben der Kamera, um die Blende/​Verschluss-​Werte sorg­fäl­tig auf­zu­schrei­ben. Nach ca. einer Woche ver­such­te ich dann, die Negative zu ver­glei­chen und Lehren dar­aus zu zie­hen. Heute sehe ich sofort, wenn ich etwas falsch gemacht habe.

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Soll ich noch einen Trick ver­ra­ten? Der deko­ra­ti­ve Vogel auf dem Köln-​Panorama ist im Original nur halb so groß. Aber ich habe nie behaup­tet, authen­ti­sche Bilder zu machen.

Was steht in meinem Blog? Wortwolke mit Wordle als Antwort.

Zum Wochenende mal kurz etwas Unterhaltsames. Auf der Webseite Wordle.net kann man sich aus sei­nem Blog Tag-​Wolken (auch Wortwolken genannt) zusam­men­stel­len las­sen, die viel hüb­scher aus­se­hen als die Tagwolken von WordPress und Co.

Hier eine Übersicht der am meis­ten benutz­ten Wörter in mei­nem Blog „Alltag eines Fotoproduzenten“:

wordle-wolke-blog-03und noch zwei Variationen:

wordle-wolke-blog-01

wordle-wolke-blog-02

Der Fairness hal­ber: Ich bin bei einem ande­ren Foto-​Blog über die­se Webseite gestol­pert, da hat­te der Blogger sei­ne Lieblingsbands von Last.Fm als Wordle-​Wolke anzei­gen las­sen. Leider habe ich ver­ges­sen, wel­cher Blog das war. Sachdienliche Hinweise bit­te ein­fach als Kommentar hinterlassen.

Fotolia veranstaltet Gratis-​Workshop mit dem Stockfotografen Yuri Arcurs

Na gut, es ist viel­leicht unter­trie­ben, Yuri Arcurs nur „einen Stockfotografen“ zu nen­nen. Immerhin ist er nach eige­nen Angaben der Fotograf mit den meis­ten Fotoverkäufen welt­weit. Und wenn ich dar­an den­ke, dass ich beim Besuch in der Kölner Stadtbibliothek sofort zwei Buchtitel mit sei­nen Fotos erkannt habe, glau­be ich ihm das auch. Nur Andres Rodriguez ist viel­leicht ande­rer Meinung. 😉

Mit genau die­sem Yuri Arcurs ver­an­stal­tet die Microstock-​Bildagentur Fotolia einen Workshop am 06.12.2008 in Berlin zum Thema „Learn To Shoot What Sells“. Im Gegensatz zu den istocka­lyp­se-Events des Konkurrenten istock­pho­to kos­tet die Teilnahme nicht meh­re­re hun­dert Euro, son­dern ist gra­tis. Der klei­ne Haken: Die 15–20 Plätze wer­den bis zum 27.11.2008 verlost.

Mehr Infos und die Teilnahmebedingungen fin­den sich hier.

Coole Musiker-​Fotos mit Daniel Morgenroth

Wer sich wun­dert, war­um die Fotos aus mei­ner neus­ten Fotosession etwas anders aus­se­hen als sonst, dem sei der Grund ver­ra­ten: Das Model war auch keins der „übli­chen“ Models, son­dern ein guter Freund mit einer rie­si­gen, beein­dru­cken­den CD-​Sammlung. Das erwäh­ne ich zum einen, weil ich ihn dar­über ken­nen­ge­lernt habe und zum ande­ren, weil er auch selbst Musiker ist.

Straßenmusiker
Daniel Morgenroth
heißt er und bei hier bei Myspace könnt ihr mal hören, wie sich die Stimme zum Gesicht auf den Fotos anhört.

Musiker spielt Gitarre
Die Fotos sind haupt­säch­lich für ihn als Promo-​Fotos gedacht, aber ich wäre kein guter Stock-​Fotograf, wenn ich nicht dar­auf ach­ten wür­de, dass auch Motive ent­ste­hen, die für Bildagenturen span­nend sein könnten.

Konzert vor Abfall

Im Baum Gitarre spielen

Romantischer Barde

Und, was meint ihr? Passen die Fotos zur Musik?