Alle Beiträge von Robert Kneschke

Welcher Fotograf arbeitet mit der Agentur Content Mine/​kpa photo archive zusammen?

Ich habe mal eine Frage:

Welcher Fotograf arbei­tet mit der Agentur Content Mine bzw. deren Bildagentur kpa pho­to archi­ve zusam­men? Bzw. wer hat in den letz­ten Jahren mit denen zusam­men­ge­ar­bei­tet und dann aufgehört?

Ein befreun­de­ter Fotograf, der die­se Agentur belie­fert, hat eini­ge Probleme mit die­ser Agentur, über die er sich ger­ne mit Kollegen aus­tau­schen wür­de. Wenn sich jemand bei mir per Mail oder Kommentar mel­det, stel­le ich ger­ne den Kontakt her.

Vielen Dank schon mal.

Wer bietet weniger? Viele Bildagenturen kürzen Honorare der Fotografen

Die Zeiten sind hart, die Finanzkrise sickert durch alle Bereiche der Wirtschaft und jeder muss lei­den. Warum soll­ten Fotografen davon aus­ge­nom­men sein, dach­ten sich eini­ge der größ­ten Bildagenturen der Welt und beschlos­sen, die Fotografenhonorare zu kürzen.Das Sparschwein schlachten

Meist geschieht das neben­bei und dass vie­le Agenturen es fast zur glei­chen Zeit machen, ist viel­leicht Zufall. Aber um etwas Licht ins Dunkel zu brin­gen, hier eine Übersicht der aktu­el­len Kürzungen:

Corbis:
Die zweit­größ­te Agentur der Welt gehört dem Milliardär Bill Gates und hat seit der Gründung noch nie einen Gewinn erwirt­schaf­tet. Vielleicht auch des­halb ver­kün­de­te der Corbis-​Geschäftsführer Gary Shenk auf der „Photo Expo“ Ende Oktober 2008 in New York, den Fotografenanteil auf 40% zu sen­ken. Das gel­te aber nur für RM-​Bilder, nicht für RF-​Bilder und ande­re Ausnahmen wie Celebrity-​Fotos gel­ten ebenfalls.

Mauritius:
Die größ­te deut­sche Bildagentur Mauritius Images dach­te sich ca. einen Monat spä­ter das Gleiche und schick­te ihren Fotografen neue Verträge, in denen statt der bis­he­ri­gen 50:50-Verteilung eine 60:40-Verteilung der Einnahmen zuguns­ten der Agentur gefor­dert wird.

Jupiter Images:
Die dritt­größ­te Bildagentur der Welt wur­de vor kur­zem von der größ­ten, Getty Images, auf­ge­kauft. Jupiter hat­te die Idee, die Honorarkürzung nicht als sol­che zu bezeich­nen, son­dern ein­fach eine „tech­ni­sche Gebühr“ zu berech­nen. Von der bis­he­ri­gen 50:50-Aufteilung ergibt sich so nun eben­falls eine 60:40-Verteilung zuguns­ten von Jupiter. (Quelle: VISUELL 06/​2008, S. 50–51)

Alamy:
Mit über 14 Millionen Bildern im Archiv gehört Alamy mitt­ler­wei­le auch zu den ganz Großen im Bildermarkt. Deren Fotografen erhiel­ten Ende September 2008 per Mail und Blog-​Eintrag den Hinweis, dass die Verteilung von 65:35 (zuguns­ten der Fotografen) um fünf Prozentpunkte auf 60:40 (zuguns­ten der Fotografen) ab Januar 2009 gesenkt wer­de. Damit hat Alamy zwar immer noch einen der höchs­ten Prozentsätze für Fotografen im Business, aber sie nähern sich lang­sam nach unten an.

Getty Images:
Die domi­nie­ren­de Bildagentur mach­te es etwas anders. Sie senk­te Anfang 2008 ein­fach die Preise für die Webnutzung ihrer Fotos auf 49$ (und damit um bis zu 96% des vori­gen Preises). Proteste hal­fen nicht. Dadurch beka­men eini­ge Fotografen so wenig Geld pro ver­kauf­tem Foto aus­ge­zahlt, dass vor eini­gen Tagen 84 Fotografen gegen Getty Images eine Klage ein­ge­reicht haben.

Gibt es Honorarkürzungen von Bildagenturen, die ich ver­ges­sen habe? Gab es viel­leicht auch Bildagenturen, die eine Erhöhung des Fotografenanteils ange­kün­digt haben?

Rezension: „Food Styling For Photographers“ von Linda Bellingham und Jean Ann Bybee

Hm, ist das lecker. Der Duft der hei­ßen Kartoffeln scheint direkt aus dem Foto zu stei­gen, das kna­cki­ge Gemüse lädt zum Reinbeißen ein und fast mei­ne ich, dass süße Eis auf dem Titelbild auf mei­ner Zunge zu spüren.

Wer schon mal Rezepte aus Zeitschriften mit die­sen appe­tit­an­re­gen­den Fotos nach­ge­kocht hat, wun­dert sich, war­um die Ergebnisse nie so deli­kat wie auf den Bildern aus­se­hen. Das Geheimnis sind die Food-​Stylisten, wel­che die Lebensmittel (oder was wir dafür hal­ten sol­len) mit aller­lei Tricks so prä­pa­rie­ren, dass sie auf Fotos gut aussehen.

Die wenigs­ten Stockfotografen kön­nen sich einen Food-​Stylisten leis­ten, der meist mehr kos­tet als ein Visagist. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass die Food-​Stylistin Linda Bellingham im Buch „Food Styling For Photographers“ eini­ge die­ser Tricks ver­rät und Einblick in ihre Arbeit gibt.

Food Styling For Photographers" von Linda Bellingham und Jean Ann Bybee

Das Buch ist nach einer Einleitung und dem not­wen­di­gen Zubehör unter­glie­dert in „Kalte Getränke““, „Salate“, „Pasta und Saucen“, „Burger und Sandwiches“, „Fleisch“, „Gemüse“, „Eiscreme“, „Desserts“, „Frühstück“ und „Dekorationen“. Das Buch mit knapp 250 Seiten ist in leicht ver­ständ­li­chem Englisch geschrie­ben und gut durch­dacht: Inklusive les­ba­rem Layout, Glossar und Index.

Alle Schritte vom Einkauf, über die Lagerung und Vorbereitung bis hin zum Garnieren am Set wer­den aus­führ­lich beschrie­ben. Nach dem Lesen des Buchs betrach­te ich Food-​Fotos mit ganz ande­ren Augen. Ich weiß, dass die Spuren vom Grillrost mit einem hei­ßen Metallstab (z.B. Holzkohleanzünder) erzeugt wer­den, dass Sandwiches mit Zahnstochern auf­wän­dig fest­ge­steckt wer­den oder dass Eis auf Fotos aus gefärb­tem und gezu­cker­tem Frischkäse besteht.

So hilf­reich die­se Tipps auch sind, frus­triert einen die eng­li­sche Variante manch­mal. Schwierige Fachbegriffe wie „Basting syrin­ge“ (Fettspritze) oder „wire mesh strai­ner“ (Maschendrahtsieb) müs­sen erst mal über­setzt wer­den, die Maßeinheiten erfor­dern Umrechnen (oder wer weiß aus dem Kopf, wie­viel ein Viertel Inch ist?) und eini­ge Produkte sind in Deutschland kaum erhältlich.

Dazu zählt auch das Wundermittel „Fruit Fresh Produce Protector“, wel­ches genau das macht, was der Name ver­spricht: Es hält geschnit­te­nes Obst und Gemüse län­ger frisch, ohne dass es braun wird. Das kann als Behelf jedoch auch aus einer Mischung aus Ascorbinsäure, Zitronensäure, Kieselerde und viel Eiswasser ange­mischt werden.

Zu jedem Kapitel des Buches gibt es auch ein Foto des fer­ti­gen Sets und ein Making-​Of-​Foto, wie der Setaufbau aus­sieht. Dazu kom­men­tiert die Fotografin Jean Ann Bybee kurz ihre Arbeit. Die Fotos sehen alle sehr ein­la­dend aus, aber da sich das Buch aus­drück­lich an Fotografen rich­tet, hät­te ich mir mehr Informationen zu den Fotos gewünscht, zum Beispiel Blende/​Belichtungszeit, ver­wen­de­tes Objektiv und mehr.

Wer sich auf Food-​Fotografie spe­zia­li­sie­ren möch­te, für den ist das Buch den­noch eine Pflichtlektüre.

Bisherige Rezensionen:
Microstock Photography. How To Make Money From Your Digital Images“ von Douglas Freer
Wie sie mit eige­nen Fotos Geld ver­die­nen” von Helma Spona
Fotos sehen, ver­ste­hen, gestal­ten” von Martin Schuster
Mit eige­nen Fotos Geld ver­die­nen” von Lee Frost

Teil 5: Fotos von Bildagenturen in Playboy, Men’s Health, Stern, National Geographic, Für Sie

Wer die “Einleitung: Fotos von Bildagenturen in Zeitschriften” schon gele­sen hat, kann nach dem Foto wei­ter­le­sen, ansons­ten emp­feh­le ich, sich dort einen Überblick zu verschaffen.

Zeitschriften-Cover von Playboy, Men's Health, Stern, National Geographic und Für Sie
Zeitschrift: Playboy
Untertitel: alles, was män­nern spaß macht
Ausgabe: 10/​2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 7 Euro
Zeitschriftenthema: Erotik/​Technik
Größe der Bildredaktion: Neun Personen (Leitung: Parvin Nazemi (Editorial), Saskia Straße (Pictorial))
Verlag: Playboy Deutschland Publishing GmbH

Beim fünf­ten Teil mei­ner Zeitschriftenanalyse fan­gen wir mit einem Klassiker an: Dem wohl bekann­tes­ten Herrenmagazin der Welt, dem Playboy (in der deut­schen Ausgabe). Wie wich­tig die Hochglanzfotos in die­sem Heft sind, wird schon dar­an deut­lich, dass laut Impressum vier Leute der Bildredaktion allein für die Bildbearbeitung zustän­dig sind.

Deshalb gibt es auch nur 51 Fotos von 16 Bildagenturen im Heft. Die meis­ten Fotos im Heft sind Auftragsarbeiten, vor allem die Aktfotos und die Mode- und Autofotos.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Agentur Focus: 16
Corbis: 7
underwaterimages.co.uk: 5
dpa: 4
Imago: 4
Ullstein Bild: 3
Cinetext: 2
Getty Images: 2
Augenklick: 1
Caro: 1
Das Fotoarchiv: 1
DEFD: 1
pho­to­sel­ec­tion: 1
tran­sit: 1
Visum: 1
Wildlife: 1

Bemerkungen:
Die Bildcredits im Playboy sind sehr aus­führ­lich, sind aber mit hell­grau auf weiß schwer zu lesen und ste­hen mal unten auf der Seite und mal am Seitenrand. Die Agentur Focus liegt des­halb auf Platz eins, weil auch vie­le Aufträge des Playboy über die Agentur ver­ge­ben wur­den. Im „Sturz“ liest sich das dann so: „Fotograf X/​Agentur Focus/​fotografiert für Playboy“.

Zeitschrift: Men’s Health
Untertitel: Das größ­te Männer-​Magazin der Welt
Ausgabe: 11/​2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 4 Euro
Zeitschriftenthema: Fitness/​Gesundheit/​Erotik/​Style
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen (Leitung: Christine Jürgensen)
Verlag: Rodale Motor-​Presse GmbH & CO KG

In der Männerzeitschrift fin­den sich 63 Fotos von 16 Bildagenturen. Auch hier gibt es vie­le Aufträge in den Bereichen Fitness und Erotik. Übrigens wur­den in der Ausgabe fast alle vor­ge­stell­ten Produkte selbst foto­gra­fiert, wäh­rend vie­le ande­re Zeitschriften dafür ein­fach die kos­ten­lo­sen PR-​Fotos der Firmen nehmen.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Shutterstock: 21
Getty Images: 13
Corbis: 10
Imago: 3
Alamy: 2
Laif: 2
Stillsonline: 2
teams2sportfoto.de: 2
Bildarchiv Monheim: 1
M.I.S.: 1
Mauritius: 1
Plainpicture: 1
Reuters: 1
Sportpressefotos Herbert Rudel: 1
Stockfood: 1
Voller Ernst: 1

Bemerkungen:
Ich wet­te, die haben ein Abo! Men’s Health ist die ers­te von über 20 Zeitschriften in die­ser Liste, bei der mit Abstand eine Microstock-​Agentur vor­ne liegt! Außerdem sind Bilder von Shutterstock sogar auf dem Titelbild zu fin­den, zwar klein, aber immer­hin. Ansonsten wer­den die Microstock-​Bilder eher als Hintergrund genutzt. Dass die Zeitschrift ansons­ten nicht spart, wird bei anhand der rest­li­chen Agenturen deut­lich, die sich alle im Hochpreis-​Segment bewe­gen. Die Bildcredits sind sehr knapp gehalten.

Zeitschrift: Stern
Untertitel: keiner
Ausgabe: Nr. 39/​2008
Erscheinungsweise: wöchentlich
Preis: 3 Euro
Zeitschriftenthema: News/​Kultur/​Politik/​Wirtschaft/​Sport
Größe der Bildredaktion: Elf Personen (Leitung: Volker Lensch und Andreas Trampe)
Verlag: Gruner + Jahr AG & CO KG

Lange Zeit war der stern für Fotografen eine Pflichtlektüre. Auch heu­te noch hat die Zeitschrift einen hohen foto­gra­fi­schen Anspruch, was sich auch in der Agenturliste wider­spie­gelt, in der die 48 Fotos von 26 Bildagenturen gelie­fert wer­den, die inter­na­tio­nal zu den Besten gehören. 

Wo sonst kön­nen Fotografen meh­re­re Doppelseiten gran­dio­ser Fotos hin­ter­ein­an­der betrach­ten? Außer in der GEO oder der National Geographic viel­leicht? In der ana­ly­sier­ten Ausgabe gab es gleich auf zehn Seiten voll­for­ma­ti­ge Fotos des Fotografen Matthew Rolston zu bewun­dern, der Stars wie Jack Nicholson, Dennis Rodman oder Janet jack­son por­trai­tiert hat.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

AP: 10
Getty Images: 6
AFP: 3
dpa: 3
BK&R: 2
Bulls Press: 2
ROPI: 2
Splash News: 2
TAC Press: 2
Imago: 2
Laif: 1
Reuters: 1
77visions: 1
Action Press: 1
Angeli: 1
Aurora: 1
Bilderberg: 1
DDP: 1
EPA: 1
HochZwei: 1
Photothek: 1
Picture Press: 1
Rex Features: 1
Vario Images: 1
xpb.cc : 1

Bemerkungen:

Zu drei der Bildagenturen habe ich lei­der kei­ne Webadresse gefun­den. Wer da wei­ter­hel­fen kann, kann das ger­ne in den Kommentaren nach­rei­chen. Es über­wie­gen Bildagenturen, die auch Nachrichtenfotos spe­zia­li­siert sind. Die Zuordnung der Bildcredits erfolgt beim stern in der Regel am Bild selbst. Die Zuordnung der ein­zel­nen Agenturen war etwas schwie­rig, weil es bei­spiels­wei­se „Getty/​AFP“ und „AFP/​Getty“ glei­cher­ma­ßen gab. Hier habe ich ein­fach immer die erst­ge­nann­te Agentur gezählt.

Zeitschrift: National Geopgraphic Deutschland
Untertitel: keiner
Ausgabe: September 2008
Erscheinungsweise: monatlich
Preis: 4,50 Euro
Zeitschriftenthema: Reportagen/​Natur/​Geographie
Größe der Bildredaktion: Zwei Personen (Leitung: Kathrin Müller)
Verlag: G + J

Eben war von ihr die Rede, nun kommt sie gleich unter die Lupe. Gefunden wer­den 19 Fotos von 13 Bildagenturen. Das ist für das reich bebil­der­te Magazin wenig, dafür gibt es sehr vie­le exklu­si­ve Auftragsfotos. Und wie schon beim Stern bemerkt: Füt Fotografen ist es ein Genuss, die vie­len Fotos dop­pel­sei­tig sehen zu können.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Corbis: 5
Alamy: 2
Minden Pictures: 2
National Geographic Image Collection: 2
Getty Images: 2
Picture Press: 2
Age Fotostock: 1
Animals Animals: 1
Arctic Images: 1
Look: 1
Magnum: 1
Prospekt: 1

Bemerkungen:
Die meis­ten Agenturen haben sich auf Natur- und Tierfotos spe­zia­liert, was bei der the­ma­ti­schen Ausrichtung des Magazins zu erwar­ten war. Die Bildcredits sind vor­bild­lich: Erwähnt wer­den Fotograf und Agentur mit bild­ge­nau­er Zuordnung, z.B. „Fotograf/​Agentur (oben rechts)“.

Zeitschrift: Für Sie
Untertitel: keiner
Ausgabe: 20/​2008
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
Preis: 2,20 Euro
Zeitschriftenthema: Mode/​Beauty/​Kochen/​Kultur
Größe der Bildredaktion: Vier Personen (Leitung: Christine Golli)
Verlag: Jahreszeiten Verlag

Zum Ende der heu­ti­gen Analyse noch eine „typi­sche“ Frauenzeitschrift. Hier gibt es 41 Fotos von 16 Bildagenturen zu sehen. Neben die­sen Agenturfotos gibt es noch vie­le Auftragsfotos im Bereich Mode und Kosmetik.

Hier die Liste der Agenturen, sor­tiert nach Häufigkeit der Fotos:

Jahreszeiten Verlag: 16
Picture Alliance: 6
Corbis: 3
fan­cy: 3
Getty Images: 2
Laif: 2
Action Press: 2
dpa: 1
Mauritius: 1
Stockfood: 1
Cinetext: 1
Flora Press: 1
Gamma: 1
Springer Pics: 1
Wireimage: 1

Bemerkungen:
Die Zeitschrift macht es Fotografen nicht leicht. Zum einen ste­hen die Bildcredits immer an ande­rer Stelle, dann auch nur am Ende eines Artikels für alle Fotos des Artikels, was eine bild­ge­naue Zuordnung oft unmög­lich macht. Außerdem wer­den mal Zahlen hin­ter den Agenturnamen ange­ge­ben und mal nicht. Wenn bei­spiels­wei­se auf einer Seite fünf Fotos abge­druckt sind und als Fotocredit nur steht „Fotos: Getty, Corbis“, ist unklar, wie­viel die­ser Fotos von wel­cher Agentur sind. Manchmal steht jedoch kor­rekt dabei „Fotos: Getty (2), Corbis (3)“. Meine Zahlen oben sind des­halb mit Vorbehalt zu betrachten.
Auffällig ist auch, dass der Hauptteil der Bilder von der „haus­ei­ge­nen“ Bildagentur gelie­fert wur­de. Oder anders for­mu­liert: es wird oft im eige­nen Archiv gekramt. „Fancy“ ist übri­gens kei­ne Bildagentur im übli­chen Sinne, son­dern eine High-​End-​Bildkollektion, der Firma Veer, die wie­der­um vor einem knap­pen Jahr von Corbis gekauft wur­de. Ja, so unüber­sicht­lich ist die Bildbranche manchmal.

Einige Zahlen noch:
Mittlerweile befin­den sich 202 Bildagenturen in mei­ner Excel-​Tabelle, die zusam­men 1839 Fotos an Zeitschriften ver­kauft haben. Die Top 5 sind nach Rang geordnet:
1. Action Press (191 Bilder)
2. Getty Images (163 Bilder)
3. Corbis (151 Bilder)
4. Mauritius (67 Bilder)
5. dpa (60 Bilder)

So ganz genau ist die Reihenfolge lei­der nicht. Beispielsweise ver­kau­fen Getty und Corbis sehr viel Material ande­rer Partneragenturen und da eini­ge Zeitschriften sich bei ihren Credits nicht zwi­schen dpa und der Picture Alliance von dpa ent­schei­den kön­nen, habe ich bei­de sepa­rat gezählt. Würde ich die kom­bi­nie­ren, läge dpa auf Platz 4.

Ebenfalls inter­es­sant: Die alte Pareto-​Verteilung, wonach 80% des Gewinns von 20% der Teilnehmer erwirt­schaf­tet wer­den, stimmt hier eben­falls ziem­lich genau. Die Top-​20% der Bildagenturen lie­fer­ten 80% der Bilder an die Zeitschriften.

Übersicht der Marktanalyse:

Fotos an der frischen Luft

Frisch ist noch unter­trie­ben. Das Thermometer zeig­te 0°C an und das ges­tern um 16 Uhr. Da fällt mir ein: Habt Ihr auch die Uhren in Euren Digitalkameras wie­der auf Winterzeit umge­stellt?

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Ich woll­te mit einem Kumpel paar tou­ris­ti­sche Köln-​Fotos machen. Er muss­te absa­gen (Gute Besserung!), aber ich woll­te trotz­dem raus. Zum einen sind Außenaufnahmen eine will­kom­me­ne Abwechslung zu den Studio-​People-​Fotos, zum ande­ren bin ich neu­er­dings in einer Foto-​Gruppe, in die wir zum nächs­ten Mal eini­ge Baustellenfotos mit­brin­gen sollen.

Dabei fie­len mir eini­ge Dinge auf:

1. Ich fin­de mei­ne Stativschelle für das 70–200er Tele nicht mehr.
2. Die Sonne geht im November schon ziem­lich früh unter.
3. Metallstative bei Minusgraden tun weh.
4. Wer eine gro­ße Kamera auf einem Stativ an eine Straße stellt, sorgt dafür, dass die Autos deut­lich lang­sa­mer fahren.
5. Es scheint kaum noch Baustellen in Köln-​Mülheim zu geben.
6. Trotz Stativ kann eine Aufnahme auch durch den Druck auf den Auslöser ver­wa­ckeln. (Ich gebe zu, dass das foto­gra­fi­sches Grundwissen sein soll­te, aber ich foto­gra­fie so sel­ten mit Stativ, dass ich die­se Lektion ab und zu auf­fri­schen muss.)

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Außerdem habe ich wie­der gemerkt, wie sehr ich die digi­ta­le Technik lie­be. Vor zehn Jahren, kann ich mich erin­nern, stand ich bei Langzeitbelichtungen noch mit Zettel und Stift neben der Kamera, um die Blende/​Verschluss-​Werte sorg­fäl­tig auf­zu­schrei­ben. Nach ca. einer Woche ver­such­te ich dann, die Negative zu ver­glei­chen und Lehren dar­aus zu zie­hen. Heute sehe ich sofort, wenn ich etwas falsch gemacht habe.

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Soll ich noch einen Trick ver­ra­ten? Der deko­ra­ti­ve Vogel auf dem Köln-​Panorama ist im Original nur halb so groß. Aber ich habe nie behaup­tet, authen­ti­sche Bilder zu machen.