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Canon EOS 7D ab Oktober 2009 erhältlich

Vor eini­gen Tagen hat Canon den Vorhang gelüf­tet: Darunter war die neue Canon EOS 7D ver­bor­gen. Die Kamera soll die Lücke zwi­schen der Canon 50D und der 5D Mark II füllen.

Canon 7D

Dazu gehört unter ande­rem eine Auflösung von 18MP, aller­dings nicht als Vollformat‑, son­dern mit einem APS-​C-​großen Sensor. Außerdem kann die Kamera eben­falls in FullHD auf­neh­men und das – was mich als 5D Mark II-​Besitzer etwas nei­disch macht – wahl­wei­se mit 24 oder 30 Frames per second.

Mit der 5D Mark II ist nur letz­te­res mög­lich, wäh­rend die 24fps mit leicht wei­che­ren Bewegungen eher an den klas­si­schen Filmlook erin­nern. Aber viel­leicht wird das für die 5D Mark II ja mit einer Firmware nachgeliefert?

Das Sucherfeld soll erst­mals 100% des tat­säch­lich foto­gra­fier­ten Bildes zei­gen und eine inte­grier­te elek­tri­sche Wasserwaage hilft beim Geradehalten der Kamera.

Die Kamera soll ab Oktober 2009 für ca. 1650 Euro (ohne Objektiv) oder für 2300 Euro zusam­men mit dem Canon 15–85mm IS USM-​Objektiv.

Rezension „Heute schon geblitzt?“ von Dirk Wächter

Der Vorteil die­ses Buches ist gleich­zei­tig sein Nachteil. Der Fotograf Dirk Wächter hat es geschafft, ein leicht ver­ständ­li­ches, flüs­sig zu lesen­des, anschau­lich und anspruchs­voll bebil­der­tes und inspi­rie­ren­des Buch zu schrei­ben, wel­ches die Nutzung des Blitzsystems E‑TTL von Canon erklärt.

cover-heute-schon-geblitzt-dirk-waechter

Als Einstieg wählt Wächter einen Überblick über theo­re­ti­sche Grundlagen der Fotografie, wie Farbtemperatur, Weißabgleich, Blitzleitzahl oder Belichtungszeiten. Die ganz grund­le­gen­den Informationen zu Brennweite oder Schärfe hät­ten jedoch als vor­aus­ge­setzt über­sprun­gen wer­den kön­nen. Ähnliches gilt für die Kapitel Zwei und Vier, in denen die Bedienung einer Canon-​EOS-​Kamera erklärt wird und aus­schwei­fend das Canon-​Zubehör zum Blitzen auf­ge­zählt wird – auch die Teile, die längst nicht mehr erhält­lich sind. Da nahm der Dank des Autors für die Unterstützung von Canon wohl überhand.

Dieser lan­ge Einstieg führt dazu, dass der gelun­ge Teil des Buches lei­der zu kurz gera­ten ist. In Kapitel Fünf wer­den die ver­schie­de­nen Blitzmöglichkeiten bei Vollautomatik, Programmautomatik ℗, Blendenvorwahl (Av), Zeitvorwahl (Tv) und dem manu­el­len Modus (M) erklärt. Diesen Abschnitt hat­te ich schon frü­her gele­sen und ich gebe zu, dass er der Auslöser war, mich wie­der an das Blitzen mit dem Systemblitz zu wagen, nach­dem ich die Bedienungsanleitung von Canon auch nach mehr­ma­li­gem Lesen nie rich­tig ver­daut hat­te. Hier wird der Nachteil des Buches deut­lich: Dieses Kapitel hät­te als Anleitung der Canon-​Blitze mit­ge­lie­fert wer­den müs­sen und nicht Jahre spä­ter in einem eige­nen Buch.

Im sechs­ten Kapitel wird Dirk Wächter end­lich krea­tiv. Er ver­rät eini­ge Tricks, wie mit dem klei­nen Blitzgerät hoff­nungs­los schei­nen­de Lichtsituationen geret­tet oder über­ra­schen­de Effekte erzeugt wer­den kön­nen. Wie bekommt man den Himmel bei Personenaufnahmen mit dem Blitz so satt dun­kel­blau wie in der Werbung? Psychedelische Lichteffekte? Mischlicht meis­tern? Alles kein Problem. Auch die­ses Kapitel hät­te weit aus­führ­li­cher behan­delt wer­den dür­fen. Zu oft ver­liert er sich in Details wie Anekdoten über Köche und Erbsen, statt zu mehr Bildern detail­lier­te Making-​Ofs zu wie auf Seite 144 brin­gen. Immerhin lie­fert Wächter am Ende des Buches zu vie­len Bildern die Aufnahmedaten wie Zeit/​Blende, Objektiv, ISO-​Wert und die gro­be Blitzmethode.

Stiefmütterlich behan­delt wird auch alles, was an Beleuchtung über den rei­nen Systemblitz hin­aus­geht. Damit mei­ne ich nicht die gro­ßen Studioblitze, die absicht­lich nicht Teil des Buches sind, son­dern die Lichtformer, Reflektoren, Aufhelle, Funkauslöser und sons­ti­ge Gimmicks, die manch­mal einem Foto den ent­schei­de­nen Kick geben. Auch das ent­fes­sel­te Blitzen wird nur sehr kurz ange­schnit­ten. Immerhin gibt er ein­mal Praxistipps für Farbfilterfolien, aber das rie­si­ge Sortiment an Lichtformern etc. von Firmen wie California Sunbounce, LumiQuest oder LastoLite wird nur kurz vor­ge­stellt, die Einsatzmöglichkeiten und Wirkungsweisen zusam­men mit den Canon-​Blitzen aber ausgespart.

Trotz die­ser Lücken ist das Buch „Heute schon geblitzt“ (ISBN 978–3000242779) emp­feh­lens­wert, weil es so inspi­rie­rend geschrie­ben ist. Wer sowie­so paar Kilo Kamera und Objektive schleppt, packt dann die paar hun­dert Gramm Blitz eben­falls mit ein, denn Dirk Wächter zeigt, wie hilf­reich die­se mobi­le Lichtquelle sein kann. Wer sei­nen Aufsteckblitz frü­her als not­wen­di­ges Übel sah, wird nach dem Lesen sei­nen Blitz mit ande­ren Augen sehen und sich wün­schen, ihn bald ein­set­zen zu können.

Bisherige Rezensionen:
Backstage“ von Effi Berger
Andreas Feiningers gro­ße Fotolehre“ von Andreas Feininger
Rezension: “Porträts gekonnt retu­schie­ren mit Photoshop” von Matthias Matthai
Food Styling For Photographers” von Linda Bellingham und Jean Ann Bybee
Microstock Photography. How To Make Money From Your Digital Images” von Douglas Freer
Wie sie mit eige­nen Fotos Geld ver­die­nen” von Helma Spona
Fotos sehen, ver­ste­hen, gestal­ten” von Martin Schuster
Mit eige­nen Fotos Geld ver­die­nen” von Lee Frost

Stockfotografie-​News 2009-02-18

Es sam­meln sich immer klei­ne Info-​Happen an, die nicht lang genug für einen Blog-​Eintrag sind, aber wich­tig genug für Stockfotografen. Deshalb nun in unre­gel­mä­ßi­gen Abständen die „Stockfotografie-​News“, ähn­lich der Browser-​Fruits von Martin oder dem Wochenrückblick von Steffen.

  • Istockphoto bie­tet nun auch Audio an und star­tet mit über 10.000 Sound-Clips.
  • Fotolia bie­tet sei­nen Fotografen jetzt an, Fotos, die sich seit 24 Monaten nie ver­kauft haben, für 0,5 Credits (50 Cent) in eine neue „kos­ten­lo­se“ Sektion zu über­neh­men. Außerdem wird Fotolia ab März den Preis für die M‑Lizenzen auf 4 Credits anhe­ben und die Kommissionen für Fotografen um 3% redu­zie­ren. Zusätzlich wer­den die Exklusivitäts-​Regeln geändert.
  • Im Markt und Technik-​Blog gibt es ein Interview mit der Stockfotografin Helma Spona als Podcast zu hören (Folge 100).
  • Es gibt zwei neue PocketWizards! MiniTT1 und FlexTT5. Endlich wird das E‑TTL-​System von Canon-​Blitzen unter­stützt und der Kabelsalat durch einen inte­grier­ten Blitzschuh verringert.
  • ImagePoint ver­zich­tet auf die Beschränkung von Suchwörtern und führt einen neu­en Bilderstatus ein: Die tech­ni­sche Bildqualität und die Korrektheit der Suchbegriffe wer­den nun getrennt kontrolliert.
  • Facebook ver­sucht, heim­lich die Nutzungsbedingungen zu ändern und greift sich weit­rei­chen­de Nutzungsrechte für Fotos. Nach Protesten knickt Facebook ein.
  • Die Handyfirmen eini­gen sich auf einen neu­en Standard für Handy-​Akkus. Wann zieht Canon nach?
  • Die neu­en Canon 5D Mark II-​Kameras schei­nen alle vom Markt gefegt zu sein.

Frag den Fotograf: Welche Kamera für professionelle Fotos?

Wieder eine Mail in mei­nem Postfach, dies­mal von einem sich selbst als „blu­ti­gen Anfänger“ bezeich­nen­den Hobby-​Fotograf.

Hallo,

ich habe Deinen Blog gefun­den und woll­te eigent­lich nur eine beson­ders kur­ze Frage stel­len, die sicher­lich den­noch nicht ganz ein­fach zu beant­wor­ten sein wird.

Aktuell mache ich zwar ger­ne Fotos, konn­te mich jedoch noch nicht dazu über­win­den mir eine bes­se­re, aber auch teu­re Kamera zuzu­le­gen. Ich weiß noch nicht, ob ich ein­mal auch beruf­lich foto­gra­fie­ren wer­de, doch wür­de ich den Einstieg in die pro­fes­sio­nel­le Fotografie ger­ne mit einer guten Kamera begin­nen. Bisher habe ich sehr gute Erfahrungen mit Canon-​PowerShot-​Kameras gemacht, habe mir also über­legt, der Marke treu zu blei­ben. Ich hat­te mir daher den Kauf einer Canon EOS 450D über­legt. Vorher woll­te ich jedoch einen Profi fra­gen und dein (ich hof­fe ich darf du schrei­ben) Artikel erschien mir eine Offenheit zu zei­gen, die man in die­ser Form nicht häu­fig antrifft. Welche Kamera wäre für den Einstieg in die pro­fes­sio­nel­le Fotografie emp­feh­lens­wert? Worauf soll­te man achten?“

Technik entdecken
Da mir sei­ne Frage häu­fi­ger gestellt wird, möch­te ich ver­su­chen, sie exem­pla­risch zu beant­wor­ten. Ich wei­se dar­auf hin, dass aus­drück­lich nach einer Kamera für „pro­fes­sio­nel­le Fotografie“ gefragt wur­de. Meine Antwort bezieht sich also nicht auf süße, klei­ne Digicams für die Schnappschüsse auf Partys.

Zuerst der wich­tigs­te Punkt vor­weg: Die Kamera ist für gute Bilder nur zweit­ran­gig! Oder um die ewig gel­ten­den Sätze des „Fotopapstes“ Andreas Feininger zu zitieren:

Die einen, zu denen lei­der die meis­ten Amateure gehö­ren, sind ver­narrt in Präzisionskameras, fun­keln­de Objektive, Feinkornentwickler usw. Sie haben die bes­te Ausrüstung, das letz­te Kameramodell, die licht­stärks­ten Objektive und alles nur erdenk­ba­re Zubehör. […] Außerdem sind sie genau auf dem lau­fen­den über die Vor- und Nachteile der ver­schie­de­nen „Systemkameras“ und geben ihre eige­ne Kamera regel­mä­ßig in Zahlung für das jeweils neus­te Modell […]. Aber sie haben oft kei­ne Ahnung, was sie über­haupt foto­gra­fie­ren sol­len, und machen sel­ten Aufnahmen, die der Mühe wert sind.“ (aus: Die gro­ße Fotolehre)

Profis stel­len trotz die­ser Technikschelte gewis­se Anforderungen an ihre Kameras. Aber nicht um der Technik wil­len, son­dern zum einen, weil die Kunden bzw. Bildagenturen bestimm­te tech­ni­sche Daten vor­aus­set­zen (z.B. Megapixel) und bei häu­fi­gem Gebrauch eini­ge Details ein­fach bequem sind oder nur dafür sor­gen, dass die Kamera nicht so schnell kaputt geht und zum ande­ren, weil sich nur mit bestimm­ter Technik krea­ti­ve Bildideen gut umset­zen lassen.

Doch zurück zur Frage. Was muss eine Profi-​Kamera haben oder können?

  • Wechselobjektive: Das wirk­lich Wertvolle eines guten Fotografen sind sei­ne Objekive, die Blitzgeräte und Lichtformer. Die Kamera kann ein­fach aus­ge­tauscht wer­den, wenn es neue­re Modelle gibt.
  • RAW-​Aufnahmen: In kri­ti­schen Lichtsituationen kann eine RAW-​Aufnahme die ein­zi­ge Möglichkeit sein, ein Bild zu „ret­ten“.
  • Blitzschuh: der ein­ge­bau­te Blitz von Digitalkameras hat zuwe­nig Steuerungsmöglichkeiten
  • Vollformat-​Sensor: Es gibt genug Leute, die auch mit klei­ne­ren Sensoren ver­käuf­li­che Fotos machen. Aber die Details und die Schärfe wer­den nur bes­ser, wenn der Sensor grö­ßer wird
  • Dazu kom­men noch vie­le Details wie gerin­ge Auslöseverzögerung, AdobeRGB-​Farbraum, lan­ge Akkulaufzeit etc., die heut­zu­ta­ge aber so gut wie alle Kameras haben, die obi­ge Kriterien erfüllen

Kein Wort zu den Megapixeln? Nein. Selbst die bil­ligs­ten Spiegelreflex-​Digitalkameras, die die meis­ten obi­gen Anforderungen erfül­len, haben heut­zu­ta­ge min­des­tens 8 oder gar 10 Megapixel. Das reicht aus bzw. ist manch­mal fast zuviel.

Um die „bes­te Kamera“ zu fin­den, ist es wich­tig, sich über den Zweck im Klaren zu sein. Nicht umsonst bie­tet z.B. Canon im Profisegment neben der Canon EOS 1Ds Mark III für Studiofotografen auch die Canon EOS 1D Mark III, wel­che nur halb so vie­le Megapixel hat, dafür aber bei Serienaufnahmen dop­pelt so schnell ist und des­halb z.B. für Sportfotografen auf jeden Fall die bes­se­re Wahl ist.

Die Kamera-​Marke ist fast egal, solan­ge die Firma genug Wechselobjektive anbie­tet und auch lang­fris­tig her­stellt. Oft kau­fen Anfänger jedoch eine schnie­ke Spiegelreflex-​Digitalkamera und haben danach kein Geld mehr, eben­so­viel Geld für gute Objektive aus­zu­ge­ben. Aber eine Canon EOS 1D Mark III mit einem AF 28–300mm F/3,5–6,3‑Objektiv von Tamron wird sicher kei­ne bes­se­ren Fotos machen als eine Canon EOS 1000D mit einem EF 85mm 1.2 L II USM-​Objektiv von Canon. (Wäre mal einen Versuch wert…)

Bis auf den Vollformat-​Sensor erfül­len bei­spiels­wei­se alle Canon EOS-​Kameras die genann­ten Voraussetzungen. Für einen Anfänger emp­fiehlt es sich also, ein bil­li­ge­res Kameramodell zu neh­men, dafür aber beim hoch­wer­ti­gen Objektiv zu sün­di­gen, was nach 2–3 Jahren beim Wechsel zur bes­se­ren Kamera ein­fach behal­ten wird. Das Objektiv muss nicht mal teu­er sein: Eine 50mm 1.8 II-​Festbrennweite von Canon kos­tet ca. 100 Euro und ist damit beim Preis/​Leistungsverhältnis unschlag­bar. Ach ja, damit nicht der Verdacht der Schleichwerbung auf­kommt: Nikon macht auch gute Kameras und Objektive.

Deshalb: Verbringt weni­ger Zeit mit der Suche nach der Kamera, son­dern denkt dar­über nach, was ihr foto­gra­fie­ren wollt und kauft Euch das ent­spre­chend pas­sen­de Objektiv.

Canon-​Digitalkameras kostenlos aufmotzen

Ich nut­ze bei der täg­li­chen Arbeit mei­ne Canon EOS 5D. In mei­ner Freizeit tra­ge ich aber immer eine klei­ne Casio Exilim Digitalkamera mit mir, um Schnappschüsse oder „digi­ta­le Notizen“ zu machen.

Mittlerweile wünsch­te ich mir jedoch, dass ich auch eine klei­ne digi­ta­le Kompaktkamera von Canon hät­te, z.B. eine Canon Ixus 80 o.ä. Denn mit einem kos­ten­lo­sen Programm aus dem Internet namens CHDK wird aus dem ein­fa­chen Knipsgerät eine wah­re Multifunktionsmaschine.

Das für mich über­zeu­gends­te Feature: Die Kamera kann dann zusätz­lich RAW-​Dateien aufnehmen!

Andere tol­le Zusatzfunktionen:
– Live-Histogramme
– Anzeige der über- und unter­be­lich­te­ten Bildteile
– Tiefenschärfe-Kalkulation
– Fernauslösung der Kamera via USB
– auto­ma­ti­sches Auslösen der Kamera bei Bewegung (z.B. für Blitzfotos)
– extra lan­ge oder super kur­ze Belichtungszeiten
– High-​Speed Flash-Synchronisation
– viel mehr

Und das Beste: Das Programm greift nicht in die kame­ra­ei­ge­ne Software (Firmware) ein und läuft ein­fach auf der SD-​Speicherkarte. So bleibt auch die Garantie erhalten.

Die CHDK-​Wiki-​Webseite beant­wor­tet die häu­figs­ten Fragen, unter ande­rem, wel­che Kameras unter­stützt wer­den und wo das Programm run­ter­ge­la­den wer­den kann.

Habt ihr das Programm tes­ten kön­nen. Was für Erfahrungen habt ihr damit gemacht?