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Stockfotografie-​News 2011-04-15

Boah, schon einen Monat kei­ne News mehr. Und trotz­dem habe ich nur eine Handvoll Nachrichten sam­meln kön­nen. Ich sage euch, da ist was im Busch. Die Agenturen pla­nen bestimmt ihre gro­ßen Aktionen.

Aber vor­her die bis­he­ri­gen Meldungen:

  • istock­pho­to hat­te ange­kün­digt, den Fotografen eini­ge Umsätze vom Januar und Februar wie­der abzu­zie­hen, weil sie durch Betrugsfälle ent­stün­den sei­en. Da hät­te ich doch gedacht, dass die Agentur das bei 60–85% der Einnahmen gut selbst hät­te weg­ste­cken können.
  • Ebenfalls trau­rig: Der Interessenverband für Stockfotografen, die „Stock Artists Alliancelöst sich auf. Grund sei­en die zurück­ge­hen­den Mitgliedbeiträge, die nicht mehr aus­reich­ten, um den Geschäftsbetrieb auf­recht zu erhal­ten. Bisherigen Mitgliedern emp­fiehlt der Verband, sich ent­we­der dem Verband „Professional Photographers of America“ oder „American Society of Media Photographers“ anzu­schlie­ßen. Beides war aber auch der Grund, wes­halb ich nie Mitglied war: Ich emp­fand die Verbände als zu US-​lastig. Trotzdem: Eine Interessenvertretung für Stockfotografen wäre sinn­voll. Nur wer baut eine neue auf?
  • Die Bildagentur Dreamstime kün­digt eine neue Preisstruktur an. Konkret wird eine neue Preisstufe ein­ge­führt (Level 0), die aber nur für neue Kunden gel­ten soll. Außerdem wird eine neue „Exklusiv-​Lizenz“ ein­ge­führt, die es Käufern ermög­li­chen soll, ein Bild exklu­siv zu kau­fen und der Fotograf es von allen ande­ren Bildagentur inner­halb weni­ger Tage ent­fer­nen muss. Damit wird Dreamstime immer ver­wir­ren­der, auch wenn ich deren Preisgestaltung gene­rell sehr attrak­tiv fin­de: Ein Bild wird umso teu­rer, je öfter es ver­kauft wur­de. Für die Fotografen scheint es kei­ne Nachteile zu geben. Die Exklusiv-​Lizenz ist immer­hin optio­nal, wes­halb ich sie auch gleich aus­ge­schal­tet habe. Einen Vergleich der alten und neu­en Bildpreise und Preisstruktur gibt es hier.
  • Die Bildagentur AGE Fotostock nimmt jetzt auch Video-​Dateien an. Damit ist sie nach Alamy eine wei­te­re Macrostock-​Agentur, wel­che in den Video-​Markt ein­steigt, nach­dem sie lan­ge den Microstock-​Agenturen den Vortritt gelas­sen haben.
  • Fotolia plant, hand­ver­le­se­nen Bloggern ein kos­ten­lo­ses Abo anzu­bie­ten. Darüber hat­te ich vor paar Tagen schon kurz berich­tet.
  • Noch zwei News in eige­ner Sache: Vom 8.–11.5.2011 fin­det in Dresden die Tagung „Mediale Werte. Vom Bewahren, Verkaufen, Verschenken“ über Bildrechte, Foto- und Video-​Archivierung und ‑Dokumentation statt. Dort wer­de ich am 11.5.2011 auch einen Vortrag zum Thema „Warum Fotos kau­fen? – Abgrenzung von Microstock zu Gratisangeboten“ halten.
  • Vor einem hal­ben Jahr hat­te ich an die­ser Stelle erwähnt, dass ich über mein Hobby „Eis machen“ einen Blog gestar­tet habe. Den Blog „Eis-machen.de“ betrei­be ich mitt­ler­wei­le zusam­men mit dem Fotografen und Koch Erich Eggimann und zusam­men haben wir schon 25 Eis-​Rezepte und ande­re Artikel über die Eisherstellung geschrie­ben. Der Sommer kann kommen!

Habe ich was ver­ges­sen? Dann wie immer bit­te in den Kommentaren nachtragen.

Meine Artikel können jetzt per Flattr unterstützt werden

Aufmerksame Adleraugen wer­den das neue Symbol bemerkt haben, was seit paar Tagen das Ende mei­ner Blog-​Artikel ziert.

So sieht das Symbol aus:

Auf einem grü­nen Grund steht „Flattr“ mit einer Zahl dane­ben. Flattr ist eine mei­nes Erachtens revo­lu­tio­nä­re Idee, mit der ver­sucht wird, eine Art frei­wil­li­ges Bezahl-​System für kos­ten­lo­se Inhalte zu installieren.

Oft ist es so, dass Leser Qualität in Blogs zu schät­zen wis­sen und das auch hono­rie­ren wür­den. Aber es ist zu auf­wän­dig, auf jeder Seite die Kontaktdaten zu suchen, um eine Bankverbindung zu fin­den und dann etwas Geld zu über­wei­sen oder jedes Mal einen PayPal-​Spenden-​Button zu kli­cken und sich dort ein­log­gen zu müssen.

Der Ansatz von Flattr: Registrierte Nutzer zah­len per PayPal (o.ä.) einen fes­ten Betrag auf das Flattr-​Konto. Dann kön­nen sie ent­schei­den, wie viel sie davon monat­lich an Blogs oder ande­re Webinhalte ver­tei­len wollen.


Im Laufe des Monats kann der Flattr-​Nutzer beim Surfen im Netz dann auf den Seiten ein­fach auf den „Flattr“-Button drü­cken, wo ihm die Inhalte gut gefal­len haben. Am Ende des Monats wird die fest­ge­leg­te Summe durch die Anzahl der Klicks geteilt und die jewei­li­gen Seiten-​Betreiber bekom­men die­sen Anteil auf ihr Flattr-​Konto. Genauer wird das hier erklärt.

Kurz: Wer bei Flattr ange­mel­det ist, kann ab jetzt ger­ne bei den lesens­wer­ten Artikeln den Flattr-​Button drü­cken, wenn er mich unter­stüt­zen will.

Übrigens ist das System kei­ne Einbahnstraße son­dern lebt vom Geben und Nehmen: Flattr-​Spenden kön­nen nur Leute dann emp­fan­gen, wenn sie im selbst etwas spen­den. Für Blogs ist das eine gute Möglichkeit, etwas Geld zu ver­die­nen, ohne den Leser zu Abos oder Bezahl-​Logins zwin­gen zu müs­sen. Der Blog der taz hat zuletzt zum Beispiel ca. 1000 Euro monat­lich ein­neh­men können.

Update 8.3.2011: Wie es aus­sieht, scheint der Button nicht beim „Internet Explorer“ ange­zeigt zu wer­den. Eine Lösung fin­de ich dafür momen­tan nicht. Meine Empfehlung des­halb: Firefox.

Ich fin­de das System fair und pro­bie­re es aus. Ich hof­fe, ihr auch.

Vielen Dank schon für Eure Spenden!

Stockfotografie-​News 2010-05-28

Am Ende der Arbeitswoche wie­der ein Überblick über die Geschehnisse in der Bilderbranche.

  • Fotolia stellt ein neu­es Plugin für Microsoft Office 2010 vor, mit dem Office-​Nutzer Bilder der Bildagentur kau­fen und direkt in ihre Word- oder PowerPoint-​Dokumente ein­bin­den kön­nen, ohne das Programm zu verlassen.
  • Fast zeit­gleich stellt auch istock­pho­to ein ähn­li­ches Plugin vor, mit dem nahe­lie­gen­den Unterschied, dass hier die Bilder bei istock und nicht bei Fotolia gekauft werden.
  • Ein wich­ti­ger und lesens­wer­ter Artikel bei Fotografr über die neue Dienstleistungs-​Informationspflichten-​Verordnung für Fotografen. Mich betrifft sie glück­li­cher­wei­se nicht, da ich kei­ne Foto-​Aufträge anbie­te, aber wer sich von Kunden für Foto-​Shootings bezah­len lässt, soll­te den Text durch­ackern. Ist kei­ne leich­te Kost, aber sicher ist sicher.
  • Einige Bildagenturen und Berufsverbände wie Getty, Shutterstock und PACA haben sich zusam­men­ge­schlos­sen, um den Blog „Stockphotorights“ zu star­ten, der Bildkäufer über die recht­li­che Lage bei der Bildnutzung auf­klä­ren soll. Auch für Fotografen ein Muss. (via foto­stra­ta)
  • Alamy redu­ziert die vor­ge­schrie­be­ne unkom­pri­mier­te Mindestgröße für Bilddaten von 48 auf 24 MB. Unkomprimiert heißt, dass die gespei­cher­ten JPGs jetzt nur ca. 3–4, statt wie bis­her 6–8 MB gross sein müssen.
  • Einer der Top-​Microstockfotografen Andres Rodriguez bie­tet jetzt sei­ne Bilder auch bei Polylooks an und gibt in deren eng­lisch­spra­chi­gen Blog ein Interview.
  • Als Bildagentur muss­te Pixamba vor paar Monaten die Segel strei­chen, jetzt ist die Firma wie­der da und bie­tet eine Bilderverwaltung für Fotokäufer an. Geschäftsmodell ist ein monat­li­ches Abo-​System oder auch „Software as a ser­vice“ genannt. Ich habe schon vor Jahren geschrie­ben, war­um ich davon wenig hal­te und die Vorbehalte tref­fen immer noch zu.
  • Lookstat ver­öf­fent­lich in deren Blog wei­ter­hin sehr nütz­li­che Praxis-​Infos, wel­che Bilder sich gut ver­kau­fen. Jetzt haben sie her­aus­ge­fun­den, dass sich hori­zon­ta­le Fotos von Senioren (und auch Innenaufnahmen mit ihnen) bes­ser ver­kau­fen als ver­ti­ka­le Fotos oder Außenaufnahmen. Das will ich die nächs­ten Wochen mal anhand mei­ner eige­nen Fotos überprüfen.


Wenn ich etwas Wichtiges ver­ges­sen habe, könnt ihr es ger­ne wie­der in den Kommentaren nachtragen.

Stockfotografie-​News 2010-04-02

Nachdem ich letz­ten Freitag wie­der auf Achse war, gibt es heu­te wie­der die gebün­de­ten Nachrichten aus der schil­lern­den Welt der Fotos, Videos und Illustrationen.

  • Die Microstock-​Agentur Polylooks ver­sucht aber auch alles, um sich mit geball­ter Macht auf den Bildermarkt zu drü­cken. Der ers­te der bei­den neus­ten Streiche: Bis zum 30.04.2010 zahlt die Agentur für jedes neu exklu­siv ein­ge­stell­te Bild 25 Cent. Ob sich das lohnt, fin­de ich jedoch sehr fraglich.
  • Der zwei­te Streich ist das neue Abo-​Modell von Polylooks, mit denen die Käufer ihre monat­li­chen Credits belie­big über den Monat ver­tei­len kön­nen, statt eine fest­ge­leg­te Anzahl an Downloads pro Tag zu haben, wie das bei Shutterstock und Fotolia (noch?) der Fall ist. Aber neu ist das nicht, Panthermedia bie­tet das schon seit Monaten an.
  • Fotolia kün­dig­te ges­tern im Newsletter den Microstock-​Woskshop „K(l)ick it like a Pro: Fußball 2010“ an. Am 29.05.2010 sol­len die Teilnehmer unter pro­fes­sio­nel­ler Anleitung in einem Stadion Fußball-​Bilder machen dür­fen. Ich wer­de wie beim letz­ten Workshop wie­der ver­su­chen, dabei zu sein, um auch denen Einblick zu gewäh­ren, die nicht teil­neh­men können.
  • Auf YouTube gibt es zur Zeit ein Video zu sehen, in dem eine „Content Aware Fill“-Funktion in Photoshop CS5 vor­ge­stellt wird. Fast zu gut, um wahr zu sein.
  • Die Bildagentur BigStock stellt ihren neu­en Blog „The Upload“ für Stockfotografen vor.
  • istock­pho­to stellt eine neue Funktion für den Video-​Upload per FTP vor, mit dem unter ande­rem gleich die Suchbegriffe und die not­wen­di­gen Verträge mit hoch­ge­la­den wer­den kön­nen. Noch klingt das aber kom­pli­zier­ter, als es nach­träg­lich im Web-​Interface zu machen.
  • Die Bildagentur Plainpicture hat ihre Webseite neu gestal­tet und paar neue Funktionen ein­ge­baut: On-​Mouse-​Over-​Preview, Serienfunktion, Lightbox. Aus Microstock-​Sicht nix Neues, aber wird Zeit, dass die Macrostock-​Agenturen mithalten.
  • Wo wir beim Thema sind: Getty Images Deutschland hat jetzt auch eine Facebook-​Seite und einen Twitter-​Account.
  • Die Bildagentur Panthermedia hat eben­falls eini­ge neue Funktionen parat: Endlich kön­nen die Verkaufs-​Informationen als CSV-​Tabelle expor­tiert wer­den, es gibt eine Copyspace-​Suche und mehr. Nur das neue Upload-​Tool ist lei­der immer noch nicht fertig.
  • Wer mal sehen will, wie Fotos ganz klas­sisch an Macrostock-​Bildagenturen geschickt wer­den, kann sich hier den Lieferschein von Plainpicture anschauen.
  • Alamy stellt eine „Model Release App“ für das iPhone vor, wel­ches Model-​Verträge erzeu­gen soll, die auch von der Agentur aner­kannt wer­den. Ich bin mir nicht sicher, ob es viel­leicht ein April-​Scherz ist, aber da es schon eine ähn­li­che iPhone App für Model-​Verträge in zwölf Sprachen gibt (wahr­schein­lich basie­rend auf den Getty Images-​Releases), hal­te ich es für glaubhaft.
  • Der Bundesverband der Pressebild-​Agenturen und Bildarchive e.V. (BVPA) ver­an­stal­tet am 6. Mai in München eine Tagesmesse für die Bildbranche. Teilnahme ist kos­ten­los, Anmeldung ist erforderlich.
  • Als gebür­ti­gem Berliner las­se ich es mir nicht neh­men, die­sen kur­zen Film von FotoTV zu zeigen:

Habe ich News ver­ges­sen? Dann bit­te ab damit in die Kommentare Ach ja: Frohe Ostern wün­sche ich Euch!

Was wollt ihr in diesem Blog lesen?

In den Kommentaren zu mei­nem letz­ten Blog-​Artikel mel­de­te sich ein Leser, der mein­te, mei­ne Artikel wür­den nicht die Probleme kom­mer­zi­el­ler Fotografen berück­sich­ti­gen (Originalkommentar hier).

Als ich ihn frag­te, wel­che das sei­en, mein­te er, ich könn­te doch zum Beispiel mal über Auftragsakquise oder Portfolio-​Zusammenstellung schreiben.

Diese Antwort macht zwei­er­lei sichtbar.

Zum einen ist pro­fes­sio­nel­le Fotografie weit gefä­chert. Unabhängig von der Qualität mei­ner Bilder darf ich mich als „Profi-​Fotograf“ bezeich­nen, weil ich mit der Fotografie – aus­schließ­lich mit der Stockfotografie – mei­nen Lebensunterhalt bestrei­te. Es gibt aber genau­so gut ande­re Profi-​Fotografen, die mit kei­ner ein­zi­gen Bildagentur zusam­men­ar­bei­ten, aber trotz­dem gut von ihrem Beruf leben können.

Zum ande­ren zeigt mir die Antwort, dass mein Blog in der Tat „ein­sei­tig“ gefärbt ist. Ich berich­te nun mal von mei­ner Arbeit, die auch in der Fotografie rela­tiv spe­zi­ell ist. Trotzdem möch­te ich, dass ihr, mei­ne Leser, den Blog span­nend, unter­halt­sam und hilf­reich findet.

Deswegen mei­ne Fragen:
– Welche Themen inter­es­sie­ren Euch in die­sem Blog am meisten?
– Was fehlt Euch?
– Worüber wollt ihr ger­ne mehr lesen?
– Welche Kategorien lest ihr bevorzugt?
– Warum lest ihr den Blog überhaupt?

Ich freue mich auf Eure Kommentare.